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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 197

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mittel- oder Hochasten. Mandfchuret. 197 Städte, sondern die Einwohner derselben, die Kirgisen, wohnen nomadisch. d) in Sibirien, welches den bei Weitem größern Theil des Asiatischen Rußlands ausmacht, größer als Europa ist, und sich längs des nördlichen Eiomeercs vom Uralgebirgc bis zum groß- ßen Ozeane erstreckt: Tobolsk, Stadt in Westsibirien, nord» östlich von Orenburg, liegt da, wo der Tobol in den Irtisch, den großen Nebenfluß des Ob sich ergießt, und hat bedeutenden Handel. — Irkutsk, Stadt in Ostsibirien, südöstlich von To« bolsk, an dem Flusse Angara, einem Nebenflüsse des Ienisey, liegt westlich vom Baikalsee und ist der Hauptsitz des Russisch- Ehincsischcn Handels. — Ki ach ta, Stadt, südöstlich von Ir- kutsk und vom Baikalsec, liegt an der Gränze der Mongolei, und ist der Haupthandelsplstz mit China. — Ochotsk, Stadt, nord- östlich von Irkutsk, an der Westseite des Ochotskischcn Meeres, hat einen Hafen, von wo die gewöhnliche Ucberfaht nach Kam- tschatka geschieht. — Kamtschatka, große Halbinsel, zwischen dem Kamtschatkischen und Ochotskischen Meere, ist noch sehr menschenleer, und enthält mehrere feuerspeiende Berge. — Süd» lich von Kamtschatka liegen die Kurilen, eine Inseln-Gruppe, wovon nur die nördlichsten zum Russischen Reiche gehören. — Oestlich von Kamtschatka liegen die Aleuten, eine Gruppe von Inseln. die sich in einem Bogen von Kamtschatka bis zur Ame- rikanischen Halbinsel Alaschka erstrecken. Ii. Mittel- oder Hochasien. Die Mandschurei. Sie wird im Norden von Sibirien und von dem Ochotskischen Meere, im Osten von dem Japanischen Meere, im Süden von Korea, dem gelben Meere und China und im Westen von der Mongolei begränzt, enthält 34,000 Qmeilen, ist größtentheils gebirgig und nicht unfruchtbar. Der Hauptfluß des Landes, der Amur, ergießt sich, der Znsel Sachalin gegenüber, in einen Busen des Ochotskischen Meeres. Das Land liegt sowohl in dem nördlichen als südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat ein theils kaltes, theils gemäßigtes, gesundes Klima. Vieh, Fische, Pelzwild in den ungeheuren Waldungen sind die Haupt« Produkte. Die Einwohner, deren Zahl auf 1,700,000 geschäht wird, sind Heiden, und theilen sich in mehrere Volksstämme, worunter die Mandfchu oder Mand- schuren die Eroberer von China sind, und aus ihnen stammt das jetzt in China herrschende fürstliche Haus.

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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 227

1822 - München : Fleischmann
Das asiatischn Rußland 2^7 1z. Im Gouv. Irkutsk: Städte: Irkutsk, an der Mündung des Irgut ln die Anga, ra, Hauptstadt, vorzüglichste Stadt Sibiriens, mit 25,000 E., Fe- stungswerken. griechischem Erzbischöfe, 53 Kirchen, Gymnasium, Se- minar, Schifffahrtsschule, Handel, Hauptniederlage des chinesisch ruf. fischen Handels, Bitter- und Purgirsalz - Seen in der Nahe; Kiäch- ta, mit 150 H., Haupthandelsplatz mit China, Festungswerken; S e- lenginsk, mit 2,600 E., Handel; Nertschinsk, mit 2,000 E, Gold- und Silberbergwerke, worin gegen iooo Verbannte arbeiten müssen; Bargusinsk, mit Bittersalzseen in der Nahe; in der be- nachbarten chvrinschen Steppe ziehen die Chvriuski-Bratzkii, 40.000 Mann stark, herum; Jakntsk, mit 5,000 E., stärkstem Zo- belhandel; Olensk, nördlichste Stadt in Sibirien; Ochotsk, mit 2.000 E., Hase«, Alaunerde, Schiffswerfle, Ueberfahrt nach Kamt- schatka; Jschiginsk, mit 500 E., Festungswerken; im Nordosten ist das Land der Tschuktschen; im Norden von Sibirien das neu- entdeckte Polarland, Neusibirien genannt. Zum Gouv. Irkutsk gehört auch die Halbinsel Kamtschatka, mit 10,000 E., vielen Bergen, Vulkanen, Pelzwild, Fischen, worin Nischnei-Kamt- schatsk, feste Stadt, und der Flecken Bolscheresk und Petro- pawlvwskoi (Awatscha), am vstlichenoceaa, mit einem Seehafen. Zu dem Gouv. Irkutsk werden noch folgende Inseln gerechnet: a) im nördlichen Eismeere: die Inseln an der Mündung der Lena; die Lachow-Inseln, merkwürdig wegen des Elfenbeins und der Hörner von ungeheuern Büffeln, Rhinozerossen, und andern in dieser Gegend jetzt unbekannten Thieren; d) im großen Ostmeere: die syndowschen Inseln, un- weit der Beringsstraffe; die Aleuten, 40 Inseln in einem Bogen von Kamtschatka bis Alaschka in Amerika; die kurilischen Inseln, 140 Inseln, wovon aber nur 18 zu Rußland gehören. 15 *

2. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 99

1869 - Hildburghausen : Gadow
-x 99 Irkutsk am Baikalsee und Kiachta, Handel nach China. Iakuts, an der Lena, Pelzhandel. Ocholsk, Ueberfahrt nach Kamtschatka, wo Peter-Pauls- Hafen. ^ 2) Das chinesische Reich. Das chinesische Reich, von den Chinesen himmlisches Reich, auch Reich der Mitte genannt, von einem Kaiser beherrscht, der sich Sohn des Himmels nennt, besteht aus mehreren Ländern, hat 250,000 Izm. und 400 Millionen Einw., ist also sehr stark bevölkert. Das eigentliche China, im N. durch die große Mauer von der Mongolei ge- schieden, hat an den beiden großen Strömen wohlange- baute, gut bewässerte und stark bevölkerte Ebenen; es ist ' das Land des Ackerbaus und die Heimath der Seide und des Thees. — Die Mongolei mit der Wüste Gobi oder Schamo ist ein von nomadisirenden Mongolen bewohntes Steppenland. — .Die Mandschurei ist meist mit Wal- dungen bedeckt, hat aber auch Getreidebau, theils Nomaden, theils in festen Wohnplätzen wohnende Einwohner. — Ti- bet ist ein Gebirgsland. — Korea ist gebirgig. — Das Klima ist im Süden mild, nach Norden zu rauher. Produkte. Thiere: Hausthiere, Fasanen, Fische (Goldfische), Seidenzucht; in der Mongolei zahlreiche Heer- den von Kameelen, Pferden, Rindern, Schafen, auch wilde Pferde und Pelzthiere; in Tibet Büffel mit Seidenschwän- zen, Ziegen mit seidenartigem Haar, Schafe mit feiner Wolle, Moschusthiere. Raubthiere überall. Pflanzen: Getreide, viel Reis, Baumwolle, Bambus, Thee, Zucker, Indigo, Rhabarber, Wein, Tabak, Obst. Mineralien: Gold, Silber, Eisen, Zinn rc., viel Salz. Die Chinesen sind Heiden, gehören zum mongolischen Stamme, treiben Ackerbau, Seidenzucht und Handel, sind kunstfertig, verfertigen Papier, Seidenwaaren, Nanking, Porzellan; hielten sich früher ganz abgeschlossen von andern Völkern, erst in neuerer Zeit sind den Europäern mehrere 7*

3. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 88

1897 - Leipzig : Engelmann
vierter Kursus. durch den Überlandhandel mit China, der an Bedeutung noch gewinnen wird, wenn die im Bau begriffene Sibirische Bahn vollendet sein wird, die Rußland mit dem Stillen Ozean verbinden soll. Im Betrieb sind von derselben bisher nur die west- lichste Strecke bis Omsk und die östlichste vom Amur bis Wladiwostock. Politische Einteilung: 1. West-Sibirien steht unmittelbar unter dem Ministerium in Petersburg, zerfällt in die Provinzen Tobolsk und Tomsk mit den gleichnamigen Hauptstädten; erstere am Jrtisch, letztere östlich vom Ob,'der Mittelpunkt des Golddistrikts. Barnaul, Bergwerkstadt am Ob. 2. Ost-Sibirien zerfällt in das Generalgouvernement Irkutsk und das General- gouvernement des Amur, zu dem auch die Insel Sachalin gehört. Irkutsk an der oberen Tunguska, die größte Stadt Sibiriens und Mittelpunkt des Überlandhandels; Nertschinsk, Mittelpunkt des Bergbaubezirks im Jablonoi-Gebirge. Kiachta, Grenzstadt gegen China und Endpunkt der großen Karawanenstraße durch die Mongolei. I a k u t s k an der Lena. Hafenstädte: N i k o l a j e w s k an der Mündung des Amur und Wladiwostock (Kriegshafen). In Kamtschatka keine größeren Orte; selbst der Hauptort Petropawlowsk (mit gutem Hafen) hat kaum 1000 Einw. '§ 98. Zentral-Asien. Unter Zentral-Asien versteht man den abflußlosen Teil der Ost- hälfte des großen asiatischen Hochlandes und seine Umrandungen. I. Tian-schan und Pamir. Der T i a n - s ch a n (d. h. Himmelsgebirge) zeichnet sich durch die außerordentliche Sänge einzelner seiner Hauptketten und dadurch be- dingtes Vorwalten von Längsthälern aus. Die größte Breite hat das Gebirge im Meridian von Kaschgar, wo sich 5 Hauptketten unterscheiden lassen. An Gipfel- wie an Kammhöhe übertrifft der Tian-schan den Altai um fast das Doppelte. Höchster Gipfel der Chan-Tengri, 7300 m, im O. vom Jssyk-Kul; tut No. desselben der Musart - Paß, 3900 in. In der südlichsten Kette der Pik Kaufmann, 6900 n>. Der Tian-schan ist rings von Steppen umgeben; Steppencharakter hat auch der untere Teil seiner Gehänge. In höheren Regionen aber trifft man dichte Tannenwälder, und darüber saftige Alpenweiden bis zur Schneeregion. Das P amir-P late au (das Dach der Welt), gegen welches die großelt Gebirgssystente Hoch-Asiens sich zusammenscharen, ist von fast quadratischer Gestalt. Es besteht aus breiten Hochthälern von 3000 in mittlerer Höhe zwischen 4000—6000 m hohen Bergzügen. Diese folgen größtenteils dem Streichen der Tian-schan-Ketten. Nahezu meridional mit einer leichten Krümmung nach Sw. verläuft das mächtige, bis 7000 m sich erhebende Kisil-Jart-Gebirge, das die Ostgrenze des Pamir-Plateatl bildet und nach 0. steil zum Tarim-Becken abstürzt. Die Gebirge sind meist kahl und ragen zum großen Teil über die Schnee- grenze empor. Die Thalstächen tragen im 8. gute Weidestächen. Auch wird noch einiger Ackerbau und Obstzucht betrieben. Der nördliche Teil dagegen ist Salz-

4. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 82

1911 - Leipzig : Dürr
— 82 — In der Mongolei, das ist das Randgebiet der Gobi, leben die Bewohner vorzugsweise von der Zucht des zweihöckrigen Kamels und des Schafes; in Ostturkistan, wie das Tarimbeckeu nach seiner dem türkischen Stamm angehörenden Bevölkerung genannt wird, gibt es zahlreiche oasenartige Ansiedlungen an den von den schneebedeckten Randgebirgen (welchen?) herabkommenden Gewässern; die bedeutendsten sind Kaschgar und Jarkand. Bis aus Kaschmir gehört das ganze Gebiet Zentralasiens politisch zu China, doch die Mongolei und Tibet nur als tributäre Staaten. § 28. Wordasien (Sibirien) und das tnranifche Meftand. 1. Von Sibirien ist nur das Tiefland des Ob wirkliche Tiefebene; das Gebiet zwischen Jenissei und Lena ist von Mittelgebirgen durchzogen, und im No überschreiten die Bergzüge die Höhe unserer deutschen Mittelgebirge; in Kamtschatka (§ 29) gibt es sogar Berge von der Höhe des Montblanc. Von Turan wird Sibirien durch die sanfte Anschwellung der Kirgisensteppe geschieden. Die sibirischen Ströme und das turauische Strompaar entspringen auf den niederschlagsreichen Randgebirgen (auf welchen?) des mittelasiatischen Hochlandes. Die sibirischen Flüsse dienen infolge ihrer Wassermenge und des geringen Gefälles als Verkehrswege; hinderlich ist nur die lange Eisbedeckung und der Umstand , daß sie in das Eismeer münden; nicht in jedem Sommer gelingt es den russischen Schiffen, durch das mit Treibeis erfüllte Karische Meer in den Oboder in den Jenisseibusen einzulaufen. Am regsten ist der Verkehr auf dem Ir tisch (Nebenfluß des?). Sibirien hat sehr strenge Winter, doch liegen die kältesten Orte nicht an der Eismeerküste, sondern in der Nähe des Lenaknies (mittlere Jahrestemperatur von Werchojansk — 17°). An der arktischen Küste dehnen sich die Tundren, Moossteppen, aus, in deren Eisboden sich noch wohlerhaltene Überreste des Mammuts finden, dessen Zähne das fossile Elfenbein liefern. Besonders reich daran, sowie an Treibholz, das von Meeresströmungen herbeigeführt worden ist, sind die Neusibirischen Inseln. Südlich von den Tundren, in der Breite von 55—50°, zieht sich über die Tiefebene und die niedrigern Randgebirge ein Waldgürtel hin, der jetzt noch in seinem östlichen Teile reich an Pelztieren ist (das wertvollste der Zobel). In dieser Zone mit warmen Sommern liegt das Kulturgebiet Sibiriens. Der Ackerbau hat hier in den letzten Jahrzehnten sehr an Ausdehnung zugenommen, so daß Sibirien bereits von feinen Ernten an andere Länder abgeben kann. Die Randgebirge Sibiriens find reich an nutzbaren Mineralien, besonders an Gold, Silber und (im Sajanischen Gebirge) an Graphit; im Jablonoi-gebtrge wird auch Eisen gewonnen. Zurzeit ist Tomsk der Hauptstapelplatz für Westsibirien, Irkutsk für das Baikalseegebiet, Jakntsk für die Lenagegend. Zur Hebung des Verkehrs, und damit der Kultur, hat die sibirische Bahn beigetragen, die bei Wladiwostok und Dalni den Stillen Ozean erreicht. 2. In dem ineersernen Turan wechseln sehr heiße Sommer mit kalten Wintern. Von Wüsten umgeben ist der von zwei großen Strömen (welchen?) gespeiste

5. Cursus 1 - S. 271

1806 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
. - ' '■ ■ - ■ , I Vf |ten. 271 welche hauptsächlich der Handel mit der Mongolei und China getrieben wird. Vlnm. Die große Halbinsel, welche sich im Osten von Si- birien wen gegen Süden in das große Weltmeer erstreckt, ist Kamtschatka. Ihren Zusammenhang mit dem festen Lande zeigt Laf. Ii- Sie hat Vulkane und einen Reich- thum an Pelzwerk und Sccthieren. Die Hunde werden hier zum Schlittenfahren gebraucht. Von der südlichen Spitze von Kamtschatka nach Japan hin, liegen die kurili-" scheu Inseln, welche den Russen unterworfen sind, bis auf die drei südlichsten, die zu Japan gehören. — Nörd- lich von Sibirien, im E'smeere, liegen die.großen, aber unfruchtbaren und unbewohnten Jnckln Nova Zeinbla wohin die Russen auf den Wauroß- und Seehunochang, d-e Bärenjagd und Fischerei ksmmen.

6. Kurzer Unterricht in der Geographie für Schulen - S. 117

1811 - Frankfurt am Mayn : Andreä
• Sibirien. ii7 Erzbischof und 5c> Kirchen, einträgliche Fabriken und Manufacturen, besonders in Tuch, Saffian, Iucbten rc. Orenbürg an dem Iaik, eine ansehnliche Han- delstadt; und Ast ra ka n auf einer Insel der Wolga, eine Handelstadt mit Festungswerken. Man bereitet hier seidene und baumwollene Waaren, Saffian, Schagrin und viele Seife. Boden und Prod u kt e: Das K a sa n l sch e ist fruchtbar, besonders an den Ufern der.wolga; man sinder G e t r e i de, Gä r t e n fr ü ch t e, S a lz, K u p- fer, Eisen, Alaun rc. Das A st ra kan ische ist ganz flaches Land ohne Berge und Wälder, sehr san- dig und nicht so. fruchtbar; dennoch gibt es hier Obst, Süßholz/ Wein, Tabak, Krapp, Seide, B ü ii in >v olle rc. Das O re n bürg ische enthält rauhe und un- fruchtbare Gebirge, die Ebenen enthalten ansehnliche Viehweide; es liefert edle und unedle M e t a l l e, unter letzten Kupfer, Eisen, ferner Steinsalz, P e l z w e r k, H o n i g rc. 2. Sibirien. Grenzen: Sibirien begreift alles Land von Nordasien, was sich vom Uralgebirge an bis an die Cook - Behringsstraße, und vom Eismeere'bis Kamt- schatka und die sinesischen Länder, die Kalmukey, Mongolei) rc. erstreckt. Flüsse: Der Ob, der Ienisey, die Ls Na. N eligion.' Der größte Theil der Einwohner sind Heiden und M u ha m m e ta n e r; doch findet man unter denselben viele Griechen, besonders in den Stadien. Eintheilung : Dieses große Land ist jetzt In jw ey Gouvernements eingetheilt: das vontobolsß oder Westsibii ien, und das von Irkutsk oder Ostsibi« rien; wozu die Halbinsel Kamtschatka und einige in der Nahe liegenden Inseln gehören.

7. Naturkunde, Erdkunde, Geschichte, deutsche Sprachlehre, Münz-, Maß- und Gewichtkunde - S. 188

1852 - Stuttgart : Metzler
188 Erdkunde. Persern abgenommenen Lande liegt Tiflis, in dem 1829 von den Türken abgetretenen Lande die Festung Eriwan. —2) Sibirien, 18mal größer als Deutichland, fast nur im Süden und nur von 2 Mill. Menschen be- wohnt, von denen Tausende als Verbannte zur Strafe bis zum Ende ihrer Tage als Arbeiter ein mühseliges Leben in den Bergwerken führen. Das Land ist reich an Pelzwild und Mineralien, die Kälte widerstrebt aber durchaus der Baumzucht und vom 60° nordwärts dem Ackerbau. Städte: Irkutsk, Tobolsk, wo sich Schulen, mancherlei Betriebsamkeit und auffallender Lurus findet. Kiächta, südlich vom Baikalsee, ist der be- deutendste der beiden Orte, von wo gesetzlich der Handel mit China betrie- den wird. Von Ochotsk ist die gewöhnliche Ueberfahrt nach der milderen und nicht unfruchtbaren Halbinsel Kamtschatka, wo wie im angränzen- den Sibirien im Winter Schlitten und Hunde unsere Wagen und Pferde ersetzen.*) 3) Die Kurilischen und Äleutischen Inseln, welche letz- teren reich an Pelzthieren, besonders an Füchsen und Seeottern sind und eine Brücke nach Amerika bilden. Die unbewohnten Inselgruppen im Eismeer werden wegen der vielen dort hausenden Eisfüchse, Bären und wilden Rennthiere von kühnen Jägern besucht. 8. 54. China. (250,000 Q. M., 360-400 Mill. Einw.). Fast den ganzen Osten und das Innere von Asien nimmt das chinesische Reich ein, dessen Kaiser nach Willkür über Gut und Blut aller Bewohner seines „himmlischen Reichs" verfügt. Ihm hat etwa ‘/3 aller lebenden Menschen zu gehorchen. In der Art hat noch kein Reich bestanden. Keinem Gesetz unterworfen übt der Kaiser unter dem Scheine der Milde und Weisheit den fürchterlichsten Druck aus. Die nicht großen, fetten und schmutziggelben Chinesen, die nebst 1 Mill. nationalisirter M and sch u-T at are n (zu denen die kaiserliche Familie gehört) und gleich 1215 vielen Mongolen (die seit der Eroberung Dschingis-Khan's im Lande blieben) ausschließlich die Bevölkerung bilden, sind durch solche Verfassung gefühllos, eigennützig, kriechend, sinnlich und, wo es keine Gefahr bringt, gewaltsam geworden. Ihre Niederträchtigkeit ist so groß, daß sie nicht ein- mal die Sklaverei für schändlich halten. Dabei sind sie jedoch arbeitsam, ausdauernd, in-Handarbeiten äußerst geschickt, bis zur Lächerlichkeit höflich und bewahren bei innerer Unsittlichkeit stets den äußern Anstand. Bambus- schlägen ist jeder Chinese, außer der kaiserlichen Familie, ausgesetzt, ebenso der Strafe, Monate lang um den Hals ein hölzernes Brett zu tragen, das die Hände zum Munde zu bringen hindert. Alle Lsemter sind dem Gesetze nach allen Eingebornen zugänglich, doch entscheidet nicht Verdienst, und nur auf dem Weg der Bestechung wird man Beamter (Mandarin), um selbst ein hartherziger Herr in seinem Kreise zu werden. Unter den man- nigfaltigen Produkten des Landes sind Thee, dessen jährlich gegen 90 Mill. Pfund ausgeführt werden, Reiß, Rhabarber und Porzellanerde die *) S. Thl. I. Lesebuch S. 148.

8. Geographie für die unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 115

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
Asien. 115 andere müssen eine gewisse Quantität Pelzwerk herbeischaffen und an die Regierung abliefern. — Die Eingebornen sind ursprünglich Heiden gewesen, doch macht das Christenthum rasche Fortschritte, wie denn überhaupt die russischen Provinzen am meisten europäische Cultur angenommen haben. Tobolsk am Jrtisch, Hauptstadt. 20,000 E. Irkutsk hat bedeutenden Handel mit Pelzwerk u. dgl. 25,000 E. Kjächta ist eine kleine Stadt an der chinesischen Grenze, über welche der Handel mit China (Thee und Pelzwerk) ge- trieben wird. Der östliche Theil des asiatischen Rußlands ist die ge- birgige Halbinsel Kamtschatka. Die Ostküste dieser Halb- insel ist von einer Doppelreihe von thätigen Vulcanen eingefaßt. Zu Rußland gehören noch zwei Reihen von Inseln östlich von Sibirien, die Ale-uten und einige der Kurilen. Iv. Ein Theil von Turan oder Turkestan (siehe unten) steht seit 1865 unter Rußland, das wahr- scheinlich binnen kurzer Zeit seine Herrschaft über diesen ganzen Theil Centralasiens ausdehnen wird. Sowohl der Aralsee wie das kaspische Meer werden schon von russischen Dampfschiffen beherrscht. Die asiatische Türkei. 1. Die türkischen Länder in Asien grenzen ge- gen N. an das schwarze Meer und Rußland, gegen O. und S.-O. an Persien und den persischen Meer- busen, gegen S. und W. an Arabien und das Mittelmeer. Flächeninhalt: über 20,000 Ldm. 2. Diese Länder umfassen einen Theil des westlichen Hochlandes von Asien, das syrische Hoch- land und die Tiefebenen am Euphrat und Tigris. 8*

9. Geographie für die Volksschule - S. 56

1897 - Hildburghausen : Gadow
— 56 — Halbinseln: 9 Kamtschatka, Korea, Hinterindien mit Malakka, Vorderindien, Arabien, Kleinasien, Inseln: S. beim Besonderen. B. Mesonöeres. 1) Sibirien. An der Südgrenze befinden sich goldreiche Gebirge (der Altai), nach Norden ist Sibirien eine große Ebene. Im Süden ist es noch anbaufähig, weiter nördlich mit großen Waldungen bedeckt, noch weiter nördlich bis zum Eismeere erstreckt sich die mit nur spärlichem Pflanzenwuchse, Seeen und Morästen bedeckte Tundra. Der Boden und die Flüsse sind über die Hälfte des Jahres gefroren, das Klima ist ein rauhes. Sibirien ist etwa 12va Mill. qkm groß und von 53a Mill. Menschen bewohnt. Es gehört zu Rußland, welches seine Verbrecher hierher verweist. Die Einwohner sind Russen, Tartaren, Kirgisen, Baschkiren, Samojeden, Tnngusen, Jakuten, Tschuktschen; sie sind teils Christen, teils Muhamedaner, teils Heiden. Produkte. Tiere: Pelzwild (Zobel), Renntiere, Haustiere, Hunde (in Kamtschatka als einzige Zugtiere verwandt), Fische; im Eismeere Eis- bären, Seehunde, Walfische, Walrosse. Pflanzenwuchs spärlich, im hohen Norden nur Gestrüpp und Moos. Mineralien. Viel Gold und Platina, Silber, Eisen, Salz, Graphit. Städte: Tovolsk, am Ob, 21000 Einw., Hauptniederlage der Pelzwaren. I r k u t s k am Baikalsee, 50 000 Einw., und K i a ch t a, Handel nach China. I a k u t s k, an der Lena, Pelzhandel. Ochotsk, überfahrt nach Kamtschatka, wo Peter -Pauls-Hafen. 2) Das chinesische Reich. Das chinesische Reich, von den Chinesen das Reich der Mitte genannt, von einem Kaiser beherrscht, der sich Sohn des Himmels nennt, besteht aus mehreren Ländern, hat über 11 Mill. qkm und 357 Millionen Einw., ist also sehr stark bevölkert. Das eigentliche China, im N. durch die große Mauer von der Mongolei geschieden, hat an den beiden großen Strömen wohlangebaute, gut bewässerte und stark bevölkerte Ebenen; es ist das Land des Ackerbaues und die Heimat der Seide und des Thees. — Die Mongolei mit der Wüste Gobi oder Schamo ist ein von nomadisierenden Mongolen bewohntes Steppenland. — Die Mandschurei ist meist mit Waldungen bedeckt, hat aber auch Getreidebau, teils Nomaden, teils in festen Wohn- platzen wohnende Einwohner. — Tibet ist ein Gebirgsland. — Korea ist gebirgig. — Das Klima ist im Süden mild, nach Norden zu rauher. Produkte. Tiere: Haustiere, Fasanen, Fische, (Goldfische), S e i d e n z u ch t; in der Mongolei zahlreiche Herden von Kamelen, Pferden, Rindern, Schafen, auch wilde Pferde und Pelztiere; in Tibet Büffel mit Seidenschwänzen, Ziegen mit seidenartigem Haar, Schafe mit feiner Wolle. Moschustiere. Raubtiere überall.

10. Die weite Welt - S. 282

1865 - Leipzig : Amelang
282 Schweiz. Die Thäler sind zum Theil von See'n ausgefüllt, unter denen besonders der langgestreckte Baikalsee zu merken ist. Weit nach Osten ziehen sich die Ketten des da-urischen Gebirges hinüber, aus denen endlich-die bedeutenden Höhen hervorgehen, welche die Grundlage der Halb- insel Kamtschatka bilden. Im Innern ist dieselbe vulkanisch; die Südspitze ist das Cap Lopatka. Mächtige Ströme, — der Ob mit dem Ir tisch, der Je ui sei mit der aus dem Vaikalsee abfließenden Angara und die Lena, — wenden sich von diesen Gebirgslandschaftey nach Norden. Niedrigere Höhenzüge, wie z. B. das altaische Erzgebirge, begleiten sie noch auf einer langen Strecke, und schließen manche fruchtbare, zum Getreidebau wohlgeeignete Landschaft ein; dann aber treten die Flüsse in eine Tiefebene, deren ungeheure Moore und Sümpfe fast das ganze Jahr hindurch mit Schnee und Eis be- deckt sind. Menschen finden sich nur wenige in diesen traurigen Wüsteneien; nur einige Stämme mongolischer Abkunft, die Samojeden, Jakuten, T ung use n, Ts chuktsehen u. a. fristen hier .durch die Jagd auf wilde Nennthiere und Bären oder durch den Fischfang ihr kümmerliches Dasein. Sind aus einer Gegend die Thiere verscheucht, die ihnen zur Nahrung dienen, so folgen sie ihnen in eine andere; von festen Wohnsitzen ist keine Spur bei ihnen zu finden. Auch auf den Höhen des südlichen Sibiriens tritt der Win- ter mit zu großer Strenge auf, als daß eine zahlreiche Bevölkerung sich'voiy Anbau des Bodens ernähren könnte. Wichtiger ist der Bergbau auf Kupfer und edle Metalle, der im Altai betrieben wird. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist aber auch hier die Jagd auf Zobel, Hermeline, Füchse und andere Pelzthiere. Die meisten dieser Thiere werden von den Sträflingen erlegt, welche die russische Negierung in großer Zahl — alljährlich wohl 10,000 — nach Sibirien verbannt und denen die Verpflichtung auferlegt ist, zu bestimmten Zeiten eine festgesetzte Anzahl von Thierfellen abzuliefern. Selbst vornehme Russen mußten aus ihren stolzen Palästen in die Verban- nung wandern und diese Verpflichtungen auf sich nehmen, wenn sie ihre Strafe nicht noch verschärft sehen wollten. In Tobolsk, der an der Mün- dung des Tobol in den Jrtisch gelegenen Hauptstadt von Westsib i rien, wird alles an die Negierung abgelieferte Pelzwerk in großen Niederlagen ge- sammelt. Mit dem europäischen Rußland steht diese Stadt in einem sehr leb- haften Handelsverkehr. Omsk am Jrtisch wird denjenigen Sträflingen zum Aufenthaltsort angewiesen, die sich durch leichtere Vergehen die Verbannung zugezogen haben. Weit gefürchteter als Verbannungsort ist B eresow ain Ob, wo Fürst Menzikoff starb, der sich unter Peter dem Großen vom Pa- stetenbäckerlehrling zu den höchsten Würden emporgeschwungen hatte. Var- naul und Ko lywan sind die Mittelpunkte des mit großem Erfolge betrie- benen Bergbau's auf edle Metalle. Irkutsk an der Angara, nicht weit von deren Ausfluß aus dem.baikalsee/die Hauptstadt von Ostsibirien, hat eine schöne und gesunde Aage in einer fruchtbaren Landschaft. Das noch weiter nach Süden gelegene Kiächta war bis vor Kurzem der wichtigste Platz für den Handel mit China; doch hat sich Rußland in neuerer Zeit auch am Flusse Amur über Nertschinsk hinaus weiter ausgebreitet, so daß der Verkehr in Zukunft vielleicht eine andere Richtung nimmt. An der mitt- lern Lena-, im Lande der Jakuten, ist Jakutsk zu merken, wo die russisch-

11. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 711

1842 - Dresden : Schmidt
Rußland. Asien. 711 am Jenisei; 6,000 Ew. Pelzhandel und große Messe im August. b) Gouv. Irkutsk, östlich von Tomsk, bis 74° N. B. und 210° O. L. Im D. gebirgig und in den Thä- lern fruchtbar, im N. gefrorner' Morast. Hst. Irkutsk an der Angara; 13,500 E. Fest., Gymnasium, Theater; deutsche Gemeinde mit eigner Kirche. Fabrr. in Glas, Juf- ten, Salzsiedereien und der Stapelplatz des russisch-chine- sischen Handels. Nischnei - Udinsk und Werchnei- udinsk, Städte von 3,000 E. Transi'tohandel zwischen Kiächta und Irkutsk. Sel en g i ns k; 1,000 E. Handel nach China. Kiächta, Grenzstadt nach China, Festung und Hauptplatz für den chin. Handel; 4,000 E. Nert- schinsk an der Schilka. Die alte Stadt ist ziemlich ganz verlassen und eine neue gl. N. in gesunderer Lage erbaut. Große gold- und silberhaltige Bleigruben, welche von den Verbannten unter harten Entbehrungen und Mißhandlungen bearbeitet werden. Ein Theil der Verbrecher muß Zobel und andere Pelzthiere fangen. Argunsk, Grenzfest. c) Prov. Iakutsk, östl. vom vorigen. Hst. gl. N. (62° 1' 48" N. B.) an der Lena; 8,000 E. Pelzhandel. Schigansk, an der Lena. Olensk, am Eismeere; die nördlichste Stadt des Reichs (72° 30' N. B.); 35 Häuser. à) Prov. Ochotsk, östl. von der vorigen, am Meere von Ochotsk. Hst. gl.^N. 1,100 Ew. Handel zwischen Sibirien und dem russ. Amerika. Jschiginsk, Kolymsk und Aklansk, elende Oerter, welche mit den benachbarten Stämmen Pelzhandel treiben. — Die Shantarinseln, in einem Busen des Meeres von Ochotsk. e) Prov. Kamtschatka, eine Halbinsel und der östlichste Theil des asiat. Rußlands. Nur in wenigen Ge- genden ist geringer Ackerbau möglich, Hauptreichthum ist Pelzwerk, Geflügel und Fisches Der Hund ist der Kamt- schadalen nützliches Hausthier. Hauptort ist der Hafen Petro-Pawlowsk mit dem Darfe Awatscha; 200 E. Nischnei-Kamtschatsk; 150 E. Bolscherezsk; 100 Ew. Tigil; 250 E.

12. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 109

1867 - Berlin : Weidmann
Mongolei. Mandschurei und Tungusien. Tübet. 109 finden hier alle Bequemlichkeiten. Im R. strömen die Waaren aus Rußland, Türkistan, der Bukharei, aus Persien und Kaschmir zusammen. Man hat hier noch im Juli Schnee; indeß bringen doch manche Theile des Landes Getreide und Gemüse hervor. ^ § 309. C. Die Mong olei ist eine allmählig nach Süden bis 4600 F. ansteigende Hochfläche von O. nach W. gegen 300 g. M. lg., über Y des ganzen Reiches, das größte und freieste Gebiet nomadisirender Horden, größer als das eigentliche China. Ohne Ansiedlung, ohne Anbau und Wasser, kann die Wüste nur mit Hülfe der Kamele durchzogen werden. Kalte Winde wehen das ganze Zahr, oft furchtbare Stürme. Der flache, mit Steintrümmern bedeckte Boden ist sehr salzig und trägt nur eine Vegetation von höchstens 1 F. Höhe. Ein Fels- gürtel scheidet die Wüste von dem nördlichen Strich, der ein bewässertes Berg- und Waldland ist, dem südlichen Sibirien ganz ähnlich. — Das Land ist in Fürstenthümer getheilt, von Chanen, die unmittelbar von Dschingis abzustammen behaupten, und chinesischen Oberbeamtcn befehligt. Die herrschende Religion ist die lamaitische, der Buddhismus. Der bedeutendste Stamm der Mongolen ist der der Chalchas, oder der eigentlichen Mongolen, zwischen dem Altai und der Schamo, in der sogenannten Aeußeren Mongolei, welche in vier Chanate zerfällt; an der südlichen Grenze, d. i. an der chinesischen Mauer, also in der sogenannten Inneren Mongolei wohnen die Ordos, die Tschachar rc. Die Mongolen ha- den eine ziemlich reiche, ausgebildete Literatur. Kiachtaer Mai matschen (M. ist nicht ein Eigenname, sondern beißt Handelsflecken) liegt an der russischen Grenze, nahe bei Kiachta; hier wurde sonst fast allein der Handel mit Rußland betrieben; seit 1860 aber besindet sich das Hauptzoll-Amt gegen China zu Irkutsk, und Maimatschen hat seine große Bedeu- tung verloren. Von hier geht ein Hauptweg für die Karawanen nach Peking durch die Wüste; die Reise dauert zwei Monate. D. Die Mandschsurei oder Tungusien, % des Reiches, das Stamm- land der jetzigen Kaiserfamilie in China. Es ist der östliche Abfall des hohen Tafellandes von Hinter-Asien, zum Theil dichter Wald; fast nur die Flußthäler sind bewohnt. Das Land zerfällt in die drei Provinzen Sching-king, Girin und Tsitsihar. Die erstere, im N.o. des Golfes von Ljao-tong, mit der Haupt- stadt Mukden, die mehr als 100.000 E. hat, ist größtentheils angebaut. Muk- den wurde 1631 Residenz der Mandschsu-Fürsten, als diese ihre Eroberung Chinas begannen. § 310. E. Tübet. Die Bewohner dieses Priesterstaates gehören der bud- dhistischen Religion an; der Dalai-Lama, der Mensch gewordene Gott, ist das Oberhaupt; ihm zunächst steht der Pan-tschhen. — Die bedeutendsten Plätze sind von chinesischem Militair besetzt. — Hauptprodukte sind Schafe, Ziegenwolle, Pak-Ochsen, Pferde, Kamele, Rhabarber, Moschus, Borax, Steinsalz, Alaun, Gold, Edelsteine. Der Ackerbau liefert nur etwas Gerste, aber in den nach Süden ge- richteten Thälern gedeihen Früchte und Seidenzucht; das Bambusrohr fehlt hier. Uebrigens ist dieses vom Jaru-Dzang-po durchflossene, bis 14.000 F. hohe Land noch sehr unbekannt. Hlassa, 24.000 E., ist die Hauptstadt, von herrlichen Gärten umgeben. Es hat einen prächtigen Tempel des Buddha, ja es besteht fast nur aus Tempeln und Klöstern. Sein Karawanenhandel ist bedeutend. Y Stunde entfernt liegt in einer großen, herrlichen, höchst fruchtbaren Thalebene die Residenz des Dalai- Lama, ein berühmtes Kloster aus dem Berge Potala, d. i. Buddhas-Berg, ein rother Palast. 367 F. hoch, mit vergoldetem Dach und 10.000 Zimmer enthal- tend, voll heiliger Gegenstände; die Umgebung besteht in prächtigen Park-Anlagen. Daneben sind große Klosterpaläste, für fremde Lamas bestimmt, die hier ihre theologischen Studien machen. Gemälde, Bildhauer-Arbeiten, große Druckereien rc. sind in diesen heiligen Gebäuden enthalten. — Das Land überhaupt zählt mehr

13. Die Erde und ihre Bewohner - S. 164

1856 - Wesel : Bagel
164 Pflanzen eingefroren; weshalb es also auch hier vor der Sündfluth warm gewesen sein muß. Die Gebirge sind reich an Diamanten, Gold, Platina, Silber und russischem Glas. Unter den Thieren nimmt der Zobel, der seines kostbaren Pelzes wegen gejagt wird, eine wichtige Stelle ein. Auch das Ncnnthier und die Hunde sind für die Bewohner von Wichtigkeit. Die Hunde werden vor Schlitten gespannt, um ihren Herrn über die Schnee» fläche zu ziehen, und im Fall er von Wölfen angegriffen wird, ihn zu vertheidigen. Während der milden Jahreszeit laufen diese Thiere herrenlos umher und nähren sich vom Fischfänge. Jakuten, Samojeden, Ostjacken und andere Völker bewohnen Sibirien. Die meisten leben in roher Unwissenheit und beten selbstgemachte Götzen an, denen sie ihre Ehrfurcht dadurch beweisen, daß sie ihnen Tabak in die Nase stopfen, oder Fett um die Mäuler schmieren. Ist der Fischfang nicht günstig ausgefallen, so kann sich der Haus- gott auf eine Tracht Prügel gefaßt machen. Sibirien ist das große russische Gefängniß, wohin Verbrecher und solche, welche in Ungnade fallen, verbannt werden. Die Verbannten müssen entweder Felle liefern, in den Bergwerken arbeiten, oder sie werden auch zu neuen Ansiedelungen verwandt. Ein Theil wird zum Ziehen der Schiffe auf dem Lenaflusse benutzt, und ein anderer Theil lebt in Verbannungshäusern in den Städten. Sibirien wird in zwei General-Gouvernements — West- und Ostsibirien — eingetheilt; beide zerfallen wieder in verschiedene Gouvernements, welche nach den Hauptstädten benannt werden. Westsibirien: Tobolsk, 25, Hauptstadt Sibiriens, von Nüssen und Tartaren bewohnt, hat lebhaften Handel, Niederlage des an die Negierung zu liefernden Pelzwerkes, Sitz des General-Gouverneurs und eines Erzbischofs, hat 23 Kirchen, 2 Klöster und 2 Moscheen. Omsk, 12, Festung, lebhafter Handel mit den Kirgisen. Tomsk, 11, wichtiger Handel mit Leder und Pelz; 9 Kirchen, 2 Klöster und Moscheen. Barn a ul, Bergstadt der Maischen Erzgebirge. Ostsibirien: Irkutsk, 16, Festung und größte Handelsstadt, Sitz des General- Gouverneurs und eines Bischofs. Unter den 33 Kirchen ist eine deutsche. Irkutsk ist die Hauptniederlage des chinesisch-russischen Handels; auch hat eine russisch-amerikanische Handelsgesellschaft hier ihren Sitz. In den Bergwerken zu Nertschinsk arbeiten gegen 1600 Verbannte. Jeniseisk, 4, Krasnojarsk, 4, liegen in fruchtbarer Gegend und haben lebhaften Handel. Jakutsk, 3, treibt den stärksten Handel mit Zobelfellen. Ochotsk, 2, Hafenstadt; Ueberfahrt nach Kamtschatka. Hier ist der Mittelpunkt des Handels zwischen Sibirien und Amerika. Kamtschatka, St. Peter- und Paulshafen, kleine Stadt, Sitz des Gouverneurs. Schließlich nennen wir noch die zu Rußland gehörenden asiatischen Inseln: Die Kurilen und Alöuten im großen Ocean; Neu-Sibirien im nördlichen Eismeer. 1. An m. Da» russisch« G la « ist nicht mit dem sogenannten Mariengla» zu verwechseln. Ta» russische Gla» gehört zum Geschlecht de» Glimm er», während das Mariengla» ein Ghpsspath ist. Da» russische Gla» findet sich am häufigsten in Sibirien, in Tafeln von einer Quadratelle und besteht au» glänzenden Blättchen. T» wird zu Fensterscheiben, namentlich aus den Schiffen, gebraucht. Ï. Anm. Schaf« mit Fettschwänzen kommen nicht nur bei den Kirgisen, sondern überhaupt im Morgenlande vor. Die Schwänze dieser Thiere wiegen oft ro Pfund. Um diesen Thieren die Last zu erleichtern, bindet man ihnen nicht selten ein Roll- Wägelchen an, auf dem der Schwanz liegt.

14. Kurzer Abriß der Erdbeschreibung als Leitfaden und Memorienbuch für Schulen - S. 261

1829 - Leipzig : Gleditsch
261 Asiatisches Rußland. — Perm. den; Abgabe in Pelzwerk, oder Kosakendienste, oder Berg- werksarbeiten. — Die Beschäftigungen: Viehzucht, Jagd, Fischerei, Bergbau, Landbau, (Mangel an Fabriken und Handwerkern) Handel bis zu Amerika's N.w. Küste; ferner mit China, der Mongolei, Persien und den Kaukasischen Landen. Ein Wasserweg geht durch den Jrbit, die Tura, den Tobol, Oby, den Ket, dann über Land nach Icniseisk; von da durch die obere Tunguska und Angara nach Irkutsk, oder durch die Lena nach Jakutsk; von hier durch den Aldan, die Maja und Jndoma bis Jndomskoi- Krest; dann zu Lande durch den Urak bis nach Ochotsk, und von da nach Kamtschatka. Fabrikwaren werden dort gegen Pelzwerk vertauscht. —* Kjachta ist der Stapelplatz für den Handel mit China; Pelzwerk ic. geht gegen Rhabarber, Thee und Zeuge dahin. Klein ist der Handel mit der Kal- mükei; stark mit den Tatarischen Karawanen zuorenburg, die Einfuhr bringt besonders Viehzuchtsprodukte gegen Eu- ropäische Fabrikwaren, aber auch Bucharische Fabrikwaren und trocknes Obst gegen manche Koloniewaren und Fabrik- artikel. Astrachan ist der Hauptplatz für den Kaspischen Handel; für den mit N. W. Amerika ist eine Amerikani- sche Handelsgesellschaft zu Irkutsk. A. West-Uralsche Statthalterschaften. I. Statth. Perm, 5954 Q. M. — Der Ural, in N. Werchoturisches, ln S. Katharknen- b ur gisch es Gebirge genannt, durchschneidet das Land. — In N. heftige Winter, in S. gelinderes Klima. Flüsse: Kama, Jset, Tura mit Pischma. — Produkte: Eisen.kupfer, Gold, Salz, Topase, Jaspis, Achat, Krystalle, Alabaster, Asbest; Holz, Bast, Ther, Getreide, Hanf, Flachs; Pferde, Rindvieh, Honig, Wachs. Einwohner. Vorzüglich Russen; dann Finnische Völker, nämlich Permjaken, Syrjänen, Wogulen, Tscheremissen, Wotjäken, Baschkiren; endlich Deutsche und Tatarische Ko- lonisten. Gewerbe sind hier Landbau, Waldarbeiten, Viehzucht, Bie- nenzucht, sehr starker Bergbau, Salzsiederei, Garbereien, Talgschmel- zereien. Theile: 12 Kreise. — Städte: Perm, Hauptst., 1000 H., 6occ> E., Eisen- und Kupferhütten. Kungur, Kreisstadt, 907 H., 6000 E., Seife, Leder, Getreide- handel. Nowo Ussole, Salsiederek. So litamos k, 800 H., 5000 C. Salzsiederei, Seifenfiederei, Gär- berei, Handel. Czerdin, 354 H>, 2500 Ew-, Handel. Katharknenburg, Bergst., i2oo H., 6000 E., Fabriken und Bergwerksschule. Nischnei Newiansk, 1280 H., über 1.2,000 E., Fabriken. Jrbit, 500 H., 3400e., Jahr- markt, Handel. W e r ch0 t u ri e, 4ooh., 3000 E. Handel. +

15. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

16. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 223

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
223 Geschicklichkeit. Sie schließen unter einander Freundschaftsbündnisie und Gastfreundschaft in hohem Grade. Ohne besondere Veranlassung berauschen sich die Männer zuweilen vermittelst eines ausgegohrenen Getränkes, in welches ein Pilz gelegt wird. Die Frauen kosten dasselbe niemals. Sie kleiden sich meist nach russischer Weise, leben im Winter in unterirdischen Jurten und im Sommer in erhöhten Hütten an den Usern der Flüsse. Besondere Erwähnung verdienen die Hunde in Kamtschatka, welche als Zug- thiere daselbst unentbehrlich sind, und die Reisenden und ihr Gepäck beför- dern. Da die Hunde schlecht behandelt werden, sind sie tückisch und minder treu. Ihre Klugheit ist erstaunlich. Ortsbeschreibung. Sibirien zerfällt in 2 Theile: a. Wcstskbiricn. Tobolsk, 25,000 E., Sitz des Statthalters und Erzbischofs, Nieder- lage des Pelzwerks für ganz Sibirien, liegt am Zusammenfluß des Irtisch und Tobol. Omsk am Irtisch ist *feit 1838 Sitz der Oberverwaltung von Westsibirien, und zählt 12,000 E., worunter viele Verbannte sind. Tomsk am Tom, so groß wie Omsk, ist befestigt. Bcresow am Ob ist sehr nörd- lich gelegen und ein harter Verbannungsort; hier starb 1729 der verbannte Fürst Mentschikow, welcher sich vom Pastetenbäckerjungen unter Peter dem Großen zu den höchsten Würden emporgeschwungen hatte. Baruaul, Ober- bergamtssitz , ist eine wohlgebaute Stadt in fruchtbarer Gegend. Alles sibirische Gold wird hier abgeliefert, und in seiner Nähe jährlich Silber im Werthe von 5 Mill. Gulden gewonnen. b. Dstsibirien. Irkutsk an der Angara, 20,000 E., ist die schöne und gesund gelegene Hauptstadt. Südöstlich davon liegt der durch den Verkehr mit China be- kannte Handelsplatz Kiächta an der Selenga nahe bei Maimatschin; er wird, da die Umgebung höchst unfruchtbar ist, nur von Kaufleuten bewohnt. Nordöstlich davon liegt Nertschinsk, das Gold, Silber und Zobelfelle liefert. Jakutsk an der Lena, 3000 E., ist der Hauptsitz der russisch-amerikanischen Handelsgesellschaft. Ochotzk, an der Ostküste von Sibirien, ist eine kleine Stadt, welche viele Verbrecher zu Einwohnern zählt; diese arbeiten in Ketten und oft gebrandmarkt auf den Straßen. Petcr-Paulshafen auf der Halb- insel Kamtschatka ist 3200 Stunden von St. Petersburg entfernt, treibt Handel mit Thran, Fischbein, Wallrath und Wallroßzähnen. In jüngster Zeit hat Rußland von China das Mündungsland des Amur erhalten, welches vortreffliches Schiffbauholz liefert und einen befestig- ten Seehafen erhalten hat. Ein Theil der russischen Flotte ist hier stationirt. Zu Sibirien gehören noch die Alöuten und Kurilen, welche von Jägern, Fischern und Bergleuten (Kupfer und Schwefel auf den nördlichen Kurilen) bewohnt sind oder besucht werden, und Neu-Sibirien. Dies ist die nörd- lichste Inselgruppe Asiens; man soll aber nördlicher noch Berge eines Ei- lands erblicken, welches man des Eises wegen bisher nicht erreichen konnte.

17. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 253

1880 - Braunschweig : Vieweg
Das asiatische Rußland. 253 Silber; die Flüsse wimmeln von Fischen und die Wälder sind unerschöpflich an Pelzthieren. Sibirien ist hauptsächlich von Russen bewohnt, die zum Theil Nachkommen von chc- inaligen Verbannten sind. Sie leben in den anbaufähigen Mittelstrichen längs der Fluß- läufe sowie in den Städten, und trei- den meist Ackerbau und Gewerbe. Im fernen di 0-Theile des Landes, der nur im Juli und August vom Win- ter verschont ist, nomadisiren die Tschultschen mit ihren Renthier- herden; zu beiden Seiten der Lena die Jakuten, welche durch Jagd auf Pelz- thiere und Fischfang ihr kümmerliches Dasein fristen. Die Ostjaken be- wohnen das wald- und wildreiche Gebiet des Ob, dessen Fluthen rei- chen Ertrag an Fischen liefern; doch ist dieser Volksstamm durch die Aus- breitung der Russen sehr herunter- gekommen. Den ödesten, nördlichen Theil Sibiriens bis zur Taimyr- Halbinsel, durchstreifen die rohen Samojeden. Die unermeßlichen Flächen zwischen dem mittleren Jrtysch und dem Aralsee (das russische T u r k e st a n) bilden den Tummelplatz der Kirgisen (von den Russen Kir- gis-Kaissaken genannt). Sie zer- fallen in drei Horden und ihr Reich- thum besteht in Pferden, Rindern, Schafen und Kameelen. In administrativer Hinsicht zerfällt das Land in West- und Ost-Sibirien. Die Hauptstadt des ersteren ist Tobolsk, des letzteren das vor dem Brande von 1879 reiche und schöne Irkutsk an der Angara, nahe dem Baikalsee. Südlich von diesem, unmittelbar an der Grenze, liegt Kiachta, noch immer ein Hauptplatz des Handels mit China. In dem an Naturprodukten überreichen Amurgebietc haben die Russen An- siedelungen (von Kosaken und Bauern) errichtet, die gut gedeihen. Die längs der 0-Küste von vulkanischen Gebirgen durchzogene Halbinsel Kamtschatka ist an der >V-Seite hügclreich und erfreut sich eines im Vergleich zu Sibirien milden Klimas. Doch gedeiht dort kein Getreide mehr. Der Haupt- ort, Petropawlowsk an der 0-Küste, besteht aus einer Anzahl hölzerner Häuser an einem ausgezeichneten Seehafen. Das Russische Central-Asien, welches sich südlich bis zum Thianschan erstreckt, umfaßt «eben Steppen und Wüsten außerordentlich fruchtbare Regionen, in denen Reis und Weizen sowie zahlreiche Obstsorten üppig gedeihen. Der Bo- den ist reich an Steinkohlen und Metallen. Hauptorte sind die bedeutende Handelsstadt Taschkent und das aus Lehmhütten bestehende Samarkand, einst als Residenz Timur's weltberühmt. Fig. 100. Kirgise aus der Umgegend von Taschkend.

18. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 86

1850 - Berlin : Heymann
— 86 ackerbautreibenden Völkern im Norden und Süden der Mauer gefallen. Eine nähere Bekanntschaft mit der Natur der Ober- fläche des Hochlandes wurde durch zwei Handelswege zwi- schen Rußland und China angebahnt, welche von Irkutsk und Nertschinsk über den Scheitel der Mongolei führen und gegen Peking ausmünden. Die Straße zieht durch den östlichen Theil der öden unwirthbaren Wüste Gobi, einer rauhen vegetationsarmen, zu einer Scheitelhöhe von 4000' sich erhebenden Fläche. Geschiebe mit trümmerartigem grob- körnigem Kiessand constituiren den bei Weitem größten Theil der Hochfläche, deren vorherrschenden Horizontalboden nur mäßig ansteigende, gegen Osten streichende Bergrücken über- höhen. Mit dem Abfall des Hochlandes zur Niederung beginnt eine völlig veränderte Natur. Die Kälte und Bege- tationsarmuth der Wüste bleibt auf dem Scheitel des Pla- teaus zurück, und üppige laubreiche Eichen, Linden, Wallnuß- baumwaldungen bedecken die Abhänge. Am Fuß des Hoch- landes breitet sich die reiche chinesische Culturebene aus. Grenzposten, Pagoden, Gärten, Bewässerungs-Anstalten ge- währen hier das Bild einer überaus reichen Civilisation. Unter dem Schutz eines milden, durch befruchtende Luftströ- mungen begünstigten Climas bedecken Citronen- und Orangen- . Haine die Thalgründe, an deren Erhebungen die edle Kastanie, der Mandelbaum, die Weinrebe zu einer außerordentlichen Fruchtfülle gedeihen. V»1 liiini.i3!o/ ff o \(f: 6rwj)V b) Der Nordrand des hinterasiatischen Hochlandes. Der Nordrand der großen östlichen Plateaubildung er- streckt sich in seiner weitesten Ausdehnung von 90 o — 170 » O. L. von der bucharischen Steppe bis zum lamutischen Meere. Das Altaisystem zwischen dem Saisan- und Baikalsee bildet die erhabene Mitte dieser Gebirgsbildung, deren östlicher Flügel das Daurische Bergland ist, der westliche das Gebirgsland der Dsungarei. 1) Der eigentliche Altai ist ein zwischen den Thälern des Jrtisch und der Selenga ausgedehntes Hoch- gebirgsland. Diese Massenerhebung zerfällt in drei Haupt- ketten, den großen Altai, zwischen dem Saisansee und

19. Kurzer Abriß der Erdbeschreibung als Leitfaden und Memorienbuch für Schulen - S. 266

1829 - Leipzig : Gleditsch
266 Asiatisches Rußland. — Kamtschatka. Ilimsk, kleine Best., 550 E. Irkutsk, Hauptst. der Statt- halterschaft und Provinz- Han- delsstadt, Bischofssitz, Sitz der amerik. Handelsgesellschaft, 2502 H., 30,000 E-, 33 Kirchen, großer Va- sar, bedeutende Anstalten, Fabriken und Handel. Kjachta, Handelsort, 150 H., 1200 E- chinesische Karawanen. Petropawlowsk, kleine Best. Selenginsk, 800h. 2600e., Ackerbau und Handel. Nerlschinsk, Hauptstadt, 500 H. 2002 E-, strenger Vcrban- nungsort. Turuchatuewskoi, vester Gränz- und Handelsort. Argunsk, vester Gränzort. Iakutsk, Hauptst-, schlecht ge- baut, Z002 E., lebhafter Handel. Olenek oder Olensk, 72° 30' B., nördlichstes Städtchen des ganzen Reichs. 25 H. eine Kirche. Ochotsk, Hauptst., 132 H., i Kirche, 2000 E.; denkwürdiger Stapel- und Handelsplatz mit Wers- ten. I sch i g kn s k, Kreisstadt, 63 o V-, 500 E., Prlzhandel Aklansk, Kreisort, 6z° 40'B- Die Halbinsel Kamtschatka. 1^0 g. M. l-; 4o00 Q- M-, 2740 E. — Gebkrgsreihe im Innern Lis zum Kurilischen Vorgebirge, mit mehrern Vulkanen (dem Kamt- schatka, Tolwaschinsk u. a.) Wenig Fruchtbarkeit, kahl und traurig an den Küsten, besserer Baumwuchs im Innern; unbedeutender Anbau. Einige Küstenflüsse, z. B. in W- der Tigil und der Bol sch aja Rjeka. Hauptbaien sind die Kamtschatka-und Awatscha-Bak. — Ein sanfteres Jnselklima, Wmter zwischen 4" — und 20° + F., Gommers zwischen 40 und 60°; große Stürme. Kein Gedeihen des Getreides. — Produkte. Pelz merk. Spuren von Silber und Eisen; Holz, allerlei Beeren, die Sarana, einige europäische Gemüse. Der Hund als Haupthausthier, etwas Rindvieh, einige Pferde, Wild- prct (Bür, Rennthier, Argali), die ökonomische und die Wander- oder Heer-Maus. Großer Reichthum an Fischen, Krebsen, Muscheln und Seesüugcthieren. — Einw'ohner: i. der Kamtschüdal (Itelmän und Kontschala) als Urbewohner und jetzt fast ausgerottet, in Sommer- und Winterjurten, mit Jagd und Fischerei beschäftigt. Sämmtlich ge- taufte Christen. — 2. Russen und Kosaken. — Orte: Bolscheretsk, Seeplatz, 411 Kreisst. Hafen, Handel, izo H. H, 130 E. 23 Kaufmannsbuden, l 300 E. 4 Magazine. . Peter - Pauls Hafen, herr- Nischnek Kamtschatka, sliche Handelslage, 4a H., 100 E. i r> Inseln im Eismeer. . Die Lenamündungs , In- seln, 4 größere, mehrere kleinere. Unbewohnt. Neu - Sibirien, Jnselhaufe von 7 großem Eiländchen, deren größtes Ne ul-Sibirien ge- nannt. Sämmtlich ohne Men- schen, versehn mit wenigen Pflan- zen, Treibholz, Eisbären, Füch- sen, Rennthieren re. vorzüglich mit Knochenrcsten der Vorwelt. Ein Theil' dieser Eilande hießen ehedem die Lächowschen Inieln. z. Die Medweji und Kres- t 0 w s k 0 i oderlbären- und Kreuz- Inseln. Unbewohnt. 4. Die Kulutuk Kliutschin, unbewohnt. Inseln im östlichen Meere, nämlich: A. Der Russische Nordarchipel, ein Jnselbogen von Kamtschatka bis Amerika reichend, nebst 15 diesem in N. liegenden Inseln, überhaupt vielleicht 122. Die Hauptrekhe mit dem allgemeinen Namen der Al eu- ren enthält folgende einzelne Inseln und Inselhaufen:

20. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 90

1873 - Berlin : Duncker
90 China. der Jagd und der Fischerei. Ackerbau wird fast nur im W., Viehzucht vorzugsweise in den südlichen Gegenden betrieben. 4. Politische Eintheilung. Das Land zerfällt in: a. Sibirien, welches, 221912 H>Ml. groß, fast 3| Mill. Ein- wohner enthält und in acht Gouvernements getheilt ist. aa. Küstenprovinz (Primorskifche Provinz); sie umfaßt den Küsten- strich am Meerbusen von Ochotsk, die Halbinsel Kamtschatka, welche mil- deres Klima hat als Sibirien und von den christlichen Kamtschadalen be- wohnt wird, die nördlichen (25) Kurilen und die Aleuten, welche vulkanischen Ursprungs sind. Petropawlowsk an der Ostküste von Kamtschatka, Udsk und Ochotsk an der Westseite des ochotskischen Meerbusens- bb. Amur-Provinz, von dem Unterlaufe des Amur im S. be- grenzt. Die Kolonisation macht gute Fortschritte. 66. Provinz Jakutsk, um den mittleren Lauf der Lena herum, mit Jakutsk an der Lena. ää. Provinz Transbaikalien mit der Bergwerksstadt Nert- schinsk am Schilka und der Handelsstadt Kjachta, welche von der chinesischen Stadt Maimatschin nur durch einen Bach getrennt ist. (Messe im Dezember. Haupthandelsartikel Thee.) ee. Gouvernement Irkutsk mit Irkutsk, der wichtigsten Stadt Sibiriens, an der Angara. ff. Gouvernem. Jeniseisk mit der Handelsstadt Jeniseisk am mittleren Jenisei. (Messe im August.) gg. Gouvernem. Tomsk mit der Handelsstadt Tomsk in der Nähe des Ob und der Bergwerksstadt Barnaul am Ob. (Gold- und Silbergruben.) bb. Gouvernem. Tobolsk mit der befestigten Hauptstadt To- bolsk am Jrtysch (Mündung des Tobol) und Omsk, ebenfalls am Jrtysch. b. Die Kirgisen-Steppen, welche, 32297 s^Ml groß (mit etwas mehr als 1 Mill. Einw.), steinig und wasserarm sind. Sie werden von Nomaden durchzogen, die ausschließlich von der Viehzucht leben. In diesen Steppen liegt der Balchasch-See (432 idml.). o. General-Gouvernem. Turkestan, 17418 Ühml. groß, mit l z Mill. Einw. Es enthalt den Jssikul-See (118 sjml.) und reicht zum Theil über den Thian-Tschan. Taschkend, östlich vom Syr-Daria. B. Ostasien. §. 72. 1. China. l. Das chinesische Reich, welches 176000 ldml. groß ist, wird im N. von Sibirien, im W. von Turan, im S. von Vorder- und Hinterindien und im O. vom großen Ocean umfaßt und gleicht in seiner horizontalen Ausdehnung sowohl von O. nach W., wie von N. nach S. dem Erdtheile Europa. Sein Flächeninhalt aber übertrifft den Flächen- inhalt Europas fast um das Anderthalbfache, da es ohne erhebliche Gliede-