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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 274

1836 - Eisleben : Reichardt
274 Hl. Südamerika. Bolivia. geschmacks sehr gerühmt werden, diearacacha(Araknscha) eine als Nahrungsmittel benutzte Wurzel, zu erwähnen. Die Einwohner, deren Zahl ohne die in den Pampas in Unabhängigkeit lebenden Indianer, 1,700,000 beträgt, theilen sich, so wie in den andern Südamerikanischen Ländern, in Weiße und deren Ab, kömmlinge, Indianer, Neger und Mischlinge. Die herrschende Religion ist die katholische. Landbau, In- dustrie und wissenschaftliche Bildung stehen ans dersel- den Stufe wie in den drei Colombischen Republiken, und der Handel wird am meisten zur See betrieben; der Landhandel ist durch die steilen unwegsamen Ge- birge sehr erschwert. Peru, noch vor 15 Jahren eine Ko- lonie der Spanier, bildet jetzt eine Republik, an deren Spitze ein Präsident steht. Lima, Hauptstadt, südöstlich von Guayaquil, cine Meile vom Meere, hat viele Kirchen mit großer Pracht im Innern, eine Universität, mehrere Fabriken, ansehnlichen Sechandel ver- mittelst der nahen Hafenstadt Callao und 73,000 Einwohner.— Cuzco, gewcrbsame Stadt, auf einer fruchtbaren Hochebene des Innern, südöstlich von Lima und nördlich vom Titicacasee, war die Residenz des Pnkas oder der Beherrscher der alten Pe- ruaner.— Arequipa, gcwerbsame Stadt, südwestlich von Cuzco und westlich vom Titicaca, liegt in einiger Entfernung vom Meere. Bolivia. Die Gränzen sind gegen worden Peru und Bra- silien, gegen Osten Brasilien, gegen Süd-Osten Para- guay, gegen Süden die Plalastaaten und Chile, und gegen Westen das stille Meer und Peru. Die Größe wird auf 15 bis 22,000 Qmeilen geschätzt. Die Oberfläche besteht in den östlichen Theilen meistens aus Ebenen oder Pampas, die mit Urwäldern bedeckt sind; hingegen in dem westlichen Theile aus ei- nem hohen von den Anden gebildeten Gebirgslande. Die Anden oder Cordilleren nämlich treten aus Chile zuerst in Einer Kette in die zu Bolivia gerechnete Wüste Atacama, welche sich längs der Küste erstreckt, und theilen sich hernach in 2 Ketten, wovon die östliche eine fast ununterbrochene Reihe von Schneebergen dar- stellt, deren mittlere Höhe beinahe 18,000 Fuß beträgt, und in welcher sich die höchsten Berge des ganzen An- den erheben, welche den Chimborazo noch an Höhe übertreffen, z> B. der Illimani und der Sorata,

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1. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 369

1832 - Kempten : Dannheimer
369 Die Repub lik Bolivia. H. 5. Staatsverfasfung. Lima, 1 M. vom stillen Meere, sehr regelmäßig und schön gebaute Hstdt. der Republik, und Titz des Co ng resse 6, des Präsidenten und des Erzbischofcs, mit 70.000 E., einer Uni- versität, einer prächtigen Cathedralkirchc, und dem 1 M. ent- fernten vortrefflichen Hasen Callao, aus ivelchcm unermeßlicher Handel getrieben wird. Truxillo, nördlich von Lima an der See, wohlgebaute Stadt mit Yooo E., einem herrlichen Dom, und blühender Handlung. Guamanga, südöstl. von Lima, ini Innern des Landes, hübsche Stadt mit 26-000 E. und einer Universität. In der Nähe das Dorf Ai a euch 0, durch den glänzenden Sieg der Peruaner über die Spanier am 9, Dez. 1824 berühmt. Cuzco, weiter ostwärts, wohlgebaute Stadt, einst die Residenz der Inkas, sd. i. der alten peruanischen Regenten) mit 26.000 E., und be- rühmten Stickereien. Areguipa, im Süden und in der Nahe der Quelle deö Apuri- mak, sehr gewerbige Stadt mit 26.000 E-, welche herrliche Gold- und Silbe rwaaren verfertigen. Landeinwärts von Cuzco ist das schöne Bcrgland Montana Real, und im Nordosten die ungeheure Ebene, genannt Pampa del Sacra- mento, beide nur von I n d i a n e r st ä m m e n bewohnt. 3) Die Republik Bolivia. §. 1. Lage, Grenzen und Große. Dieser Freistaat, jetzt, nach seinem Beschützer B 0 l i v ü r, B 0- livia, früher aber Süd- oder Oberperu genannt, liegt im Südosten von Peru, und ist von diesem Staate, so wie von Bra- silien, den La Platastaaten, von Chile und dem stillen Meere u m g r e n z t. Der Flächeninhalt betragt nach einigen 15.000, nach an- dern 20.000 d. □ M., und die gesammte Volks za h l ['200.000 Menschen. §. 2. Phnsische Beschaffenheit. Bolivia ist von den Anden durchzogen, und folglich, gleich Peru, ein Höhenland, das sich gegen Westen und Osten ab- flacht, und mit der Wüste Atacama an das stille Meer stößt. Hier befinden sich Amerikas höchste Bergkuppen, der Jllimani und der Sorata (sieh oben.) Der Nordosten enthält bis an die Grenzen von Brasilien weite Ebenen — Pampas. Die Flüsse des Landes gehören zu den Gebiethen des Ma- ranhon und des La Plata. Von den ersten merke man den Beni und den Madeira, welch letzterer an der Nordgrenze aus dem Zusammenflüsse des Mamore und Guapore entstehet; von den letzten aber den Vermejo und Pilcomayo. Von dem Titicacasee gehört nur die Oftseite hieher: die Lagunen von Taraies, an der Grenze von Brasilien, sind kein See, sondern blos ungeheure Sumpfe, durch die pe- riodischen Ueberschwemmungen des benachbarten Para- guaistromes rc. gebildet. Das Clima ist angenehm und gesund, und groß der Reich- Canlinerers Lehrb. d. E'dkunde '5re Mist. 24

2. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 35

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
7. Die Eroberung von Peru. Franz Pizarro. 35 bezeichnen. Atahualpa ließ nun ans den Tempeln und Palästen des Landes so viel goldene Gefäße als möglich zusammenbringen, und die Peruaner beeiferten sich, sie schnell herbeizuschaffen, als sie hörten, daß dadurch das Leben und die Freiheit des geliebten Herrschers gerettet werden könne. Der gefangene Huascar aber, der auch davon gehört hatte, versprach Pizarro noch weit mehr Gold, wenn er ihm Hülfe leiste, und dieser zeigte sich nicht abgeneigt, darauf einzugeheu. Als Atahualpa dies erfuhr, glaubte er nur durch Huascar's Tod sein Leben sichern zu können. Er gab deßhalb in der Stille Befehl zu seiner Ermordung, die auch sogleich von den Peruanern vollzogen wurde. Inzwischen war das 22' lange und 16' breite Gefängniß des Atahualpa schon fast bis zu der bezeichneten Höhe mit goldenen Gefäßen angcfüllt; mau schätzte den Werth derselben auf zwei Millionen spanische Thaler, und die Spanier begannen schon, die Schätze unter sich zu theilen. In Kurzem erwartete der gefangene Inka, freigelassen zu werden; dazu aber war Pizarro durchaus nicht geneigt, vielmehr ließ er ihm, sobald er die Ermordung Huascar's erfuhr, förmlich den Proceß machen. Er selbst saß mit Almagro, der inzwischen auch nach Peru gekommen war, zu Gericht, und der unglückliche Inka wurde als Usurpator, Brudermörder, Götzen- diener und Empörer gegen den König von Spanien zum Feuertode verurtheilt. Vergebens verlangte Atahualpa, nach Spanien vor den König geführt zu werden; man achtete nicht darauf; er wurde nur am Pfahle erdrosselt, statt lebendig verbrannt zu werden. Die Peruaner hatten sich indessen wieder ermannt, und erst nach vielen hartnäckigen Kämpfen gelang dem Pizarro die Eroberung. Während Almagro einen Eroberungszug nach Chile unternahm, widmete sich Pizarro mit großer Klugheit der Ordnung und Sicherung der inneren Verhältnisse seiner Statthalterschaft, und da Cuzco zu weit vom Meere entfernt war, legte er 1534 eine neue Hauptstadt, das jetzige Lima, an. Die Grausamkeit, mit welcher die Spanier im Laude verfuhren, reizte indessen die Peruaner zu einem verzweifelten Versuche, das verhaßte Joch abzuschütteln. Sie sammelten sich unter Huascar's Bruder Manco Capac und schlossen den Pizarro selbst in Lima, seine drei Brüder aber in Cuzco ein, und einer der letzteren fand bei der Belagerung seinen Tod. Auf die Kunde von diesen Vorgängen eilte Almagro aus Chile herbei, schlug die Peruaner bei Cuzco, nahm aber die Stadt für sich in Besitz und machte Pizarro's Brüder, Fernandez und Gonzalo, zu Gefangenen. Pizarro hatte sich inzwischen in Lima glücklich behauptet und sandte 500 Mann zum Entsatz von Cuzco, das er noch von den Peruanern belagert glaubte. Auch diese Hceres-Ab- theilung ward von Almagro gänzlich besiegt, und seine Hauptleute rietheu ihm jetzt, Pizarro's Brüder zu tödten. Aus Menschlichkeit wies er diesen Vorschlag zurück, zu seinem Verderben; denn Gonzalo entkam, und durch listige Unterhandlungen wußte Pizarro auch die Frei- lassung seines anderen Bruders zu erlangen. Kaum waren sie aber frei, so sandte er sie an der Spitze eines Heeres gegen Cuzco; der 3*

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 200

1884 - Breslau : Hirt
200 Amerika. zwischen Peru und Bolivia einerseits und Chile andrerseits aus; die Folge dieses Krieges war, daß Peru die südlichsten Provinzen an Chile abtreten mußte und Bolivia seines Anteils an der Küste vollständig beraubt wurde. — Unter den Häfen nimmt Callao [faljdo] den ersten Rang ein; etwas östlich davon liegt die heutige Hauptstadt Lima, von Pizarro gegründet; östlich vom Ucayali trifft man auf Cuzco [fusfo], die ehemalige Residenz der Jnkas. Der Küste nahe befinden sich die Chincha ftfchintfcha^-Jnfeln, berühmt durch ihren Reichtum an Guano (d. i. der Landwirtschaft nutzbarer Vogeldünger), der immer noch in großen Massen ausgeführt wird. 4. Die Republik Bolivia hat ihren Namen von Bolivär, dem Be- freier Südamerikas, erhalten. Die Verhältnisse liegen ähnlich wie in Pern. Die Hauptstadt la Paz [paß] ist durch eine Kunststraße mit dem Titicaca- See verbunden; Dampfschiffe befördern die Handelswaren bis nach Pnno, von wo sie die oben erwähnte Eisenbahn nach der ozeanischen Küste weiter führt. In dem Bergland von Bolivia, in welchem große Maffen von Silber, Kupfer und auch Gold gewonnen wurden und immer noch erbeutet werden, liegen Chnqnifaca ftschnkisaka^, nach dem ersten Präsidenten der Re- publik auch Sucre [fjüfre] genannt, augenblicklich die Hauptstadt des Landes, und Potofi spotow, im Mittelpunkt der Silberminen. 5. Die Republik Chile erstreckt sich jetzt vom Arica-Busen bis in das Fenerland und genießt unter allen Republiken, welche ans den früheren spanischen Kolonieen hervorgegangen sind, das größte Ansehen. Begünstigt dnrch die reich- lichere Bewässerung und das gesunde Klima, blühen hier Ackerbau und Vieh- zucht, und daneben ist die Ausbeute an Silber, Gold und Schwefel nicht gering. Kupfer produziert Chile foviel, wie kein anderes Land der Erde. Die Kartoffel ist hier heimisch. — Etwa in der Mitte des Landes und unfern des wichtigsten Passes über die Anden liegen die Hauptstadt Santiago und der lebhaste Hafen- ort Valparaiso [walparaißo]. Fast genau im Westen von hier trifft man auf die Juan Fernandez-Jnseln, wohin man den Schauplatz der Robinson Crnsoeschen Erlebnisse verlegt. Zwischen Santiago und dem südlicher gelegenen guten Hafen von Valdlvia, welches zu 13 von Deutschen bewohnt wird, be- sitzen die immer mehr zusammenschmelzenden, aber tüchtigen Arankaner ein kleines, unabhängiges Gebiet. 2. Vic Llanos und das Scrgland von Guyana. ?ie Külte. Die Golfe von Danen und Maraca'ibo. In dienordküste von Südamerika, welche verhältnismäßig besser gegliedert ist, dringen zwei größere Buchten ein: im Westen der Golf von Darien und östlicher der Golf von Maracatbo, welcher durch eine fchmale Gaffe mit der dahinter gelegenen, gleichnamigen Lagune verbunden ist; die Küsten beider Meereseinschnitte sind niedrig und voll von Untiefen. Hier befindet sich, ebenso wie an der ferneren, teilweise steil zum Meere abfallenden Küste, ein Hauptherd des gelben Fiebers, welches an einigen Orten, wie z. B. in dem französischen Cayenne, ganz be- sonders verheerend wirkt. Die Ltanos. Orinoco. Zwischen den Cordilleren von Venezuela und dem Äerglande von Guyana [gtuajäna] dehnen sich die fast baumlosen

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1079

1874 - Mainz : Kunze
Süd amerika — Peru und Bolivia. 1079 in den Wäldern und Savannen kann noch Va Mill. sein. Die Verfassung ist demo- kratisch, bisher eigentlich aber ein Militärdespotismus, und das Land ist durch fort- währende Bürgerkriege, zu denen sich noch ein mehrjähriger Keieg mit Spanien ge- feilte, äußerst herabgekommen. Lima, die an Gärten reiche Hauptstadt aus 200 m. hohem Meerufer mit 160000 E. und einer Meuge Klöster, Kirchen und Kapellen. Die unten liegende Hafenstadt Callao, 1746 durch Erdbeben zerstört, hat 30000 E. — Immer noch wichtig ist die ehemalige Hauptstadt des Jnkareichs Cuzco mit 40000 E., mehrentheils Nachkommen der alten Peruaner, die in Kunstarbeiten, namentlich in Malereien» geschickt sind; die Stelle des ehemals hochverehrten Sonnentempels bezeichnet jetzt ein Dominikaner-Kloster. Das Reich der Jnkas war nach den Weltgegenden in 4 Provinzen getheilt: Anti im Osten, Cunti im Westen, Chincha im Norden, Colla im Süden. Die östliche Cordillera hieß die von Anti, daher der Name Andes. Uebrigeus sind an andern Orten iu Peru und Quito weit bedeutendere Alterthümer als zu Cuzco; die merkwürdigsten sollen aber die Ruinen von Tia Huauuco am Titi- caca und auf den Inseln des Sees sein. Im Norden, nahe dem obern Maraunon und fast so hoch als Quito, liegt die schöne Stadt Caxamarca, in einer Ebene, wo der Weizen 18 bis 20 fältige Ernte gewährt. Sie war die Residenz des unglücklichen Atahnalpa; man zeigt noch das Zimmer, wo er gefangen saß, und die Wand, woran er das Zeichen machte, wie hoch er es mit Gold anfüllen wolle, wenn man ihn frei lasse. Die Schätze, welche die frevelhaften Spanier damals aus den verschiedenen Palästen und Zaubergärten der Jnkas, sowie ans den Sonnentempeln raubten, hat man auf mehr als 5 Mill. Dukaten berechnet. Auf dem Wege vou Cuzco nach Lima wurde bei Ayacucho 1824 die Unabhängigkeit von Spanien erfochten. Pnno am Titicaca. Arequipa mit 30000 E. in der gleichnamigen Küstenprovinz. Truxillo an der Küste nordwestlich von Lima. Die Gegeud von Hnannco (in der Mitte des Hochlandes) ist berühmt wegen ihrer vorzüglichen Chirimoyas, einer köstlichen Obstart; die auf den Paramos 4200 in. hoch liegende Bergstadt Cerro de Pasco aber, nahe dem Ursprung des Marannon, wegen ihrer Silbergruben. Moyobamba ist Haupt- ort der 6200 Q.-M. großen fast menschenleeren Provinz Loreto; die dortigen Völkchen sind meist gntmüthig, nur die Caschibos schildert man als feindselig und grausam__ Schließlich ist noch des Guanos oder peruanischen Vogelmistes zu erwähnen, der, schon von den alten Peruanern benützt, ein wichtiger Ausfuhrartikel Perus ist, dessen Ertrag die Haupteinnahme für den Staat bildet. Hie und da an der Küste und auf Küsten- inseln (Chincha-Inseln), wo Seevögel in ungeheurer Menge hausen, hatte er sich seit Jahrtausenden zu Hügeln angehäuft. Die Lager gehören der Regierung, und nach offiziellen Berichten darf man noch lange auf die Ergibigkeit der verschiedenen Lager hoffen; aber Qualität und Preis haben sich bedeutend verringert, denn die neuen Lager liefern keine Sorte, welche jener von den nun abgebauten Inseln gleich käme^ b) Bolivia (25200 Q.-M., 2 Mill. E.), nach Bolivar, dem Befreier Süd- amerikas, genannt, auch ein Hochland der Andes, nebst großen Selvas und Pampas an der Ostseite und einem Theil der Küstenwüste Atacama im Westen.*) Von Peru reicht *) Hier war die Grenze zwischen Bolivia und Chile lange Zeit streitig und nn- bestimmt. Die entdeckten Guanolager gaben den von beiden Theilen beanspruchten

5. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 36

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
36 Erster Zeitraum: 1492—1648. Gefechten umkam. Auf die Kunde von diesen Ereignissen gab Almagro, dem lauten Wunsche seiner sich längst nach der Heimkehr sehnenden Waffengefährten folgend, den Eroberungskrieg in dem unwirklichen Chili einstweilen auf; er zog längs der Küste durch die Wüste Atacama nach Süd-Peru zurück und überschritt die Cordilleren, um Cuzco zu befteien. Der indische National-Ausstand — der erste und letzte — wurde in mehreren Gefechten niedergeworfen und der Jnca Manco Capac zur Flucht genöthigt, Cuzco in einer stürmischen Nacht überrumpelt, aber als zum Regierungskreise Almagro's gehörend, für diesen in Besitz genommen und mit der Besatzung auch die beiden Brüder Pizarro's (Gonzalo und Ferdinand) zu Gefangenen gemacht, deren (ihm empfohlene) Hinrichtung Almagro großmüthig ablehnte. Franz Pizarro hatte sich inzwischen in Lima glücklich behauptet und gedachte nun an dem Nebenbuhler Rache zu nehmen. Er sandte ein Heer nach der alten Hauptstadt, wo Almagro, durch Alter, Krankheit und Kummer gebeugt, mit etwa 500 Getreuen bei den sog. Salinen Stellung genommen hatte. Diese fielen im Gefechte oder flüchteten in die Hauptstadt; der 75jährige Almagro, welcher von einer Anhöhe den wechselnden zweistündigen Kampf über die Herrschaft Peru's mehr beobachtet als geleitet hatte, wurde gefangen, von einem Kriegsgerichte als Hochverräter zum Tode verurtheilt und aus Gnade nicht öffentlich durch das Schwert, sondern im Kerker durch den Strang hingerichtet, nachdem er seinen einzigen, unmündigen Sohn Diego zum Erben und Nachfolger in der Statthalterschaft Chili oder Neu-Toledo eingesetzt hatte. Aber der an Atahualpa verübte Frevel blieb nicht ungerächt. Franz Pizarro schaltete fortan mit seinen Brüdern fast unumschränkt, theilte Ehren und Belohnungen unter seine Anhänger mit vollen Händen aus, strafte die Freunde Almagro's (die sog. Chilileute) ebenso ungerecht als unklug um Güter und Aemter. Diese, in Armuth und Noth gestürzt, zettelten im Geheimen eine Verschwörung an, als deren Opfer der allmächtige Statthalter in seinem eigenen Palaste zu Lima fiel (1541), etwa 65 I. alt. Die Mörder des Eroberers Peru's bewerkstelligten binnen einigen Stunden eine durchgreifende Revolution; der Stadtrath erkannte den jungen Diego Almagro als rechtmäßigen Nachfolger seines Vaters, dem er an Leidenschaftlichkeit wie an Großmnth glich, besetzte die Aemter mit Chilileuten und gab denselben die Anhänger Pizarro's zur Bestrafung an Gut und Leben preis. Aber auch die Chili-Partei wußte ihren Sieg keineswegs mit der nöthigen Mäßigung zu benutzen; der junge, rathlose Almagro ward von den meisten Landschaften und Städten nicht anerkannt und, als der von Karl V. als außerordentlicher Bevollmächtigter gesandte Hofrichter de Castro vergebens die Auslieferung der Mörder Pizarro's und die Entlassung des Heeres forderte, entschied die Schlacht bei Chnpas (1542) die Niederlage der Chili-Partei, als deren sichtbares Haupt der 22jährige Almagro unter dem Beile des Nachrichters fiel.

6. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 129

1861 - Berlin : Charisius
129 Peru. abergläubisches Geschlecht; i sind Mischlinge, 1 Weiße, 40.000 Neger (nicht Skla- ven). Die Hälfte der Bevölkerung spricht Quichua. — Am Meere ist das Land dürr und nackt, aber in den Schluchten wachsen Bananen, Orangen- und Citronen- bäume. Das Gebirgsland, fast Z des Ganzen, bildet ein Alpenland, das 2zmal so groß ist, als das Alpensystem Europas. Der Raum zwischen beiden Schnee- ketten ist auch nur mit einer Reihe dürrer Hügel und Hochflächen (Paramos) aus- gefüllt, auf denen die Indianer mit ihren Heerden von Llamas und Alpacos wohnen. Vom Ostsuße aus breiten sich die Ebenen des Amazonenstromes mit ihrer riesigen Vegetation aus, die nur von wenigen Indianern durchzogen und fast ganz unbekannt sind. Die Städte ausgenommen, ist das Land fast ohne Straßen, öde und wüst; an den Flüssen stehen nur Gruppen von Hütten oder Posthäuser. — Besonders reich ist Peru an Silber und Gold; es liefert im Mittel jährlich gegen 10 Mill. Thlr., wovon 6| Mill. Silber; ferner Platin, Kupfer, Eisen, Blei, Quecksilber, Schwefel und Edelsteine; namentlich auch Chinarinde und Balsam-Arten (Peru-, Copaiva- und Tolnbalsam), Salpeter, Baumwolle und Wolle. In neueren Zeiten ist besonders der Vogeldünger oder Guano wichtig geworden, welcher der beste bekannte Dünger ist und zwar auch auf vielen Inseln des Großen Oceans angesammelt liegt, aber in größter Menge von den an den Küsten Perus gelegenen Chin cha-Inseln in den Handel kommt (1855 für 20 Mill. Thlr., 266.700 Tons). 1858 wurden über 340 Schiffe damit beladen. Nach einer Schätzung sind dort noch gegen 9 Mill. Tons vorhanden. Lima, 70 E. (f Weiße), von Pizarro gegründet 1534, eine reiche Handels- stadt, 3 M. von der Küste, ans einer üppigen, 600 F. hohen Ebene. Mitten in der Stadt liegt einer der schönsten Plätze in Amerika; in den Hauptstraßen findet man so glänzende Schaufenster, wie in Paris; zahlreiche Kirchen sind vorhanden, mit ungewöhnlichen Schätzen geschmückt, so wie großartige Klöster (37). Dazu gehört der Hafen Callao (Caljao) 20 E. — Cuzco (Kusko) d. h. Nabel, 48 E., die ur- sprüngliche indianische Hauptstadt, im 11. Jahrh, gegründet, fast nördlich vom Ti- ticaca-See gelegen, mit Ruinen des Inka-Schlosses, Pyramiden, Bildsäulen rc. Der ehemalige Sonnentempel, jetzt eine Kirche, ist unversehrt. Die hohe und bis 20 F. breite alte Inka-Straße, welche 250 M. weit von Quito nach Cajamarca führt und so die beiden Hauptorte des alten Inka-Reiches verbindet, wie eine zweite, die am Meere hinführte, ist aus Stein gebaut; von Strecke zu Strecke erheben sich einfache Häuser, vom Volke Inka-pilca genannt, in denen die Incas Unter- kunft fanden; Stein-, Holz- und Seilbrücken führen über die Schluchten. Dieses Bauwerk verdient den größten der alten Welt an die Seite gesetzt zu werden. — Im N.w. Huamanca 39 E-, eine Universitätsstadt in herrlicher Umgebung.— Cerro de Pasco, 18 E., zwischen Seen und Sümpfen, in 13.700 F. H. ge- legen. Es ist eine enge, schmutzige Stadt, über sehr reichen Silbergruben stehend, die ein paar tausend Oesfnungen haben, und im Jahre 2z, sogar bis 11 Mill. Thaler Silber liefern. — Huanca Vélica (Guanka Velika), 13 E-, östlich von Lima; wichtige Quecksilber-Bergwerke. Dies für eine leichte Gewinnung des Silbers, nämlich durch Amalgamation, unentbehrliche Metall, mußte ehedem aus Spanien hierherüber gebracht werden. — Arequipa (Arekipa), 30 E., westlich vom Ti- ticaca-See am Flusse Chile und am Fuße eines ehemaligen Vulkans, in 7300 F. Höhe. Bis zum Meere reicht eine 20 M. breite Wüste. — Trujillo (Tru- chiljo), 13 E., am Meere nördlich von Lima, von Pizarro gegründet. — Arica, 4 E., ein kleiner Hafenort, in der Ecke des großen westlichen Küsteneinschnitts von Süd-Amerika. § 347. Republik Bolivia, dem Befreier vom spanischen Joche, Bolivar, zu Ehren so benannt, ehemals Ober-Peru, ist seit 1825 von Spanien unabhängig. Es ist über 2mal so groß als Deutschland, hat aber nur von dessen Bewohner- zahl; davon sind f Indianer, welche unabhängig im Gebiete wohnen. Bolivia ist das höchste Land Süd-Amerikas und vielleicht das höchste bewohnte der Erde: die v. Klöden, Geographie. 3. Aust. 9

7. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 290

1855 - Regensburg : Manz
290 Iii. Abtheilung. bischofes und hat die älteste Universität in Amerika. Unweit liegt die Festung Callao (caljao) mit dem Hafen von Lima. Erdbeben 1746. Andere wichtige Städte sind: 1) Guamanga (guamanja) südöstlich von Lima mit dem nahen Dorfe Ayacucho (ayakotecho), wo die Pe- ruaner über die Spanier 1824 siegten. 2) Cuzco (kusko) im Innern war die feste Haupt- stadt der Jncas und ist jetzt noch bedeutend. 3) Arequipa (arckipa) nahe an den Quellen des Apurimak liefert Gold- und Silberwaaren. In Peru bestand, als Pizarro es 1529 entdeckte, ein wohlgeordneter Staat der Jncas. Die Spanier unter- warfen es sich 1535 und gründeten hier ein Vicekönigreich. Schon 1782 versuchten die Peruaner sich von Spanien frei zu machen, wurden aber wieder unterjocht. 1818 begannen sie den Freiheitskampf aufs Neue, den sie, besonders mit Bolivars Hülfe, 1824 glücklich beendeten. §. 10. Die Republik Bolivia. Die Republik Bolivia grenzt an Peru, Brasilien, Paraguay, la Plata, Chile (tschile) und den großen Ocean. Der Flächeninhalt beträgt 15,000 Q.m.; die Einwohnerzahl gegen 1v2 Milt, meist freie Indianer, dann Kreolen und Farbige. Die Staatssprache ist die spanische, die Religion die katholische, die Verfassung republikanisch. Das Land ist gebirgig. Die Cordilleren haben hier in dem Jllimani und Sorata ihre höchsten Berge (23,000 Fuß). Den ebenen Nordosten bedecken Pam- pas, im Süden ist die Wüste Atacama.

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 224

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
224 I. Die Entdeckungen. Karl auf. Atahualpa erwiderte: Ich will keinem Menschen zius-pflichtig fem, und meinen Glauben mag ich nicht ndern." Dann fragte er, woher Valverde die ihm vorgetragenen Dinge wiffe. Dieser reichte ihm eine Bibel. Der Inka nahm sie, wendete einige Bltter um und warf sie dann unwillig zu Bodeu. Ergrimmt rief der Mnch feine Landsleute zur Rache auf, und unter dem Donner der Kanonen und Musketen fielen die Spanier der die bestrzten Peruaner her und metzelten sie zu Taufenden nieder. Atahualpa wurde gefangen genommen, aber ehrenvoll behandelt. Um feine Freiheit zu er-langen, erbot er sich, fein 'etwa 5 Meter breites und 7 Meter langes Gemach so weit er mit der Hand reichen knne, mit Gold und ein anstoendes kleineres Zimmer zweimal auf gleiche Weise mit Silber zu fllen. Pizarro ging auf den Vorfchlag ein, und Eilboten flogen nach Cuzco und anderen Stdten, um das Einsammeln der Schtze zu betreiben. Die Tempel und die Palste wurden ihrer kostbarsten Gertschaften beraubt und Millionen an Wert zusammengebracht; aber Atahualpa erhielt demungeachtet seine Freiheit nicht. Er wurde vielmehr verurteilt, lebendig verbrannt zu werden, erlitt indes, da er sich im Angesichte des qualvollen Todes zur Taufe bequemte, die mildere Strafe der Erdroffeluug. Nun zogen die Spanier durch die Pffe der Kordilleren nach der Hauptstadt Cuzco, vou deren Pracht und Reichtmern sie so viele Wunberbinge gehrt hatten. Und wie staunten sie der die herrlichen Straeu und Pltze, der die prachtvollen Tempel und Palste, der die Festigkeit der Mauern und Trme! An der Stelle des alten Sonnentempels erhob sich bald ein christliches Kloster famt Stiftskirche, und Pater Valverde wurde der erste Bischof von Cuzco. Dominikanermnche durchzogen das Land, und willig beugten sich die Peruaner unter das Kreuz. Um den Verkehr mit dem Mutterlande zu erleichtern, grndete Pizarro an der Kste die Stadt Lima und weiter nrdlich Trujillo. Maffenweife strmten die Einwanderer in das Goldland, siedelten sich an geeigneten Orten an und bestellten die Fei der mit europischen Getreibearten. Immer mehr verdiente Peru den Namen Neu-Kastilien", den ihm Pizarro beigelegt. Ehe jedoch die spanische Herrschaft fest begrndet war, vergingen noch viele Jahre. Die Peruaner emprten sich wiederholt gegen die Weien, und auch zwischen den Spaniern selbst kam es zu blutigen Zwistigkeiten. lmagro wurde von Pizarro gefangen genommen und als Verrter hingerichtet, und kurze Zeit fpter fiel der letztere einer durch Almagros Sohn' angestifteten Verschwrung zum Opfer.

9. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 240

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
240 Peru. Bolivia. (Quito, nahe am Aequator, im Gebirge, 9510 Fuß hoch, 40,000 E.; Fabr. und Hdl. Riobombo, südl. v. vor., am Chimborasso, 20,000 E.; große Schwefelwcrke. Jnca-Straße u. Juca-Palast. Guayuquil, westl. v. vor., am gleichnam. Busen, 22,000 E.; starker Hdl., Schiffahrt, Schiffbau u. Fischerei, duenca, südöftl. v. vor., 30,000 E.; Baumwolleumauuf. Xii. Der Freistaat Peru. Am Großeli Ocean, vom Busen Guayaquil u. Maranon südw.; zwischen 4 und 21 südl. Br., 28,239 Qm., mit 1,737,000 E. Im W. die Arides mit Schneegipfeln u. Vul- kanen, welche nie ganz ruhig sind; im O. herrliche, sehr fruchtbare Flachlande, noch lange nicht überall angebaut. Gold, Silber, Kupfer, Kakao, Zucker, Vanille, Federharz, Vigognewolle, Indigo, Baumwolle, Cochenille u. a. als Haupt-Stapclwaaren. — Indianer, Weiße, Farbige u. Ne- ger. Bergbau, geringes Fabrikwesen, Hdl. — Eintheilung: 7 Oepartcmenter und die östl. Pampas. Lima, am Großen Ocean, Hptst., 74,000 E.; Univers.; Fabr. und Seehdl. Trupluo (Trrichillo), nordwcstl. v. vor., a. Meere, 12,000 E.; Land- und Weinbau, Handwerke, Fischerei. Guamango, südöftl. v. Lima, im Gebirge, 26,000 E.; Gold und Silber. Cuzco, südöftl. v. vor., alte Hptst., 32,000 E.; Uuivers.; Fabr. und Manuf. Arequipa, südöftl. v. vor., 45,000 E.; Fabr. und Hdl. Xiii. Der Freistaat Bolivia. Im Südost. u. S. von Peru, ans Stille Meer stoßend, zwisch. 11 und 25 südl. Br., 22,730 Qm., mit 1,200,000 E. Gebirgig durch die Andes mit Schneegipfeln, der O. meist stach, doch das Ganze Hochland. Unermeßliche Wal-

10. Abt. 2 - S. 892

1830 - Hannover : Hahn
892 Südamerika. fast nur Küstenland; 250,oooe. Die Hauptstadt Lima am Rimac, schön gebauet und regelmäßig. Ausgezeichnet ist der Marktplatz, an welchem drei Prachtgebäude, die Kathedralkirche, der Gouvernements- und der Erzbischöfliche Pallast. Sitz des Congresses und der Regierung. Die Ka- pelle Pizarro's. Das mit Wall und Graben befestigte große Franziskaner Kloster bewohnten ehemals 160 Mönche. Universität, 1551 gestiftet, 73,000— Drei Stunden davon der Hafen und die Festung Lallao. Die Stadt ist elend gebauet. Die starke Festung war bis 22. Jan. 1826 im Besitze der Spanier. An der von steilen Felsen gebildeten Küste die kleine Felseninsel Lorenzo, die bei dem heftigen Erdbeben 1716, welches ganz Callao und von Lima vernichtete, vom festen Lande losgerissen wurde. Bella Vista, Städtchen an der Stelle, wo das 1746 zerstörte Callao lag. — Das Dorf Lhorillos (tfchvriljos) an der Bai gl. N. Seebad.— Hu- auras in N. an der Küste, 3oooe.— Goldwäscherei im Flusse Miraflo- res. R-eiche Schwefelgruben.— Lanete, Hafeflstadt. — Jen am Meere, Glashütten. Wein - und Ölbau der Umgegend. 4) Arequipa (kipa), gränzt in No. an Ayacucho und Cuzco, in O. und S. an Bolivia, schmales Küstenland, 200,000e. Die Hauptstadt Arequipa, 25,000e. Sie liegt 7300f. hoch am W.abhange der Andes, an deren gegenüberliegender Seite die Quelle des Apurimac ist. Paß Al- tos de los Huessos nach Puno — 12,700f.— puno am See Titicaca, 12,000f. hoch belegen, 5090 E. — Arica, 2500e. Hafenstadt in unge- sunder Gegend und ehemals Ausfuhrort für die inneren Provinzen von Buenos Ayres. — Taena in gesunder 1600f. hoher Gegend, daher ehe- mals Sitz verschiedener Behörden, starker Verkehr zwischen Arica und dem Innern; der Bergpaß von Gualillas — 13,900 F. Der südliche Theil der Küste bis nach Bolivia hin ist dürre Sandwüste. Höchst merkwürdig ist die kleine Küsteninsel Jquique (ikike) durch die ungeheure Menge Vo- gelmist, der hier zu einem ganzen Berge aufgehäuft ist und unter dem Namen Guano als vortresslicher Dünger durch die ganze Provinz verführt wird; auch die meisten übrigen kleinen Inseln dieser Gegend liefern ein ähnliches Produkt. d) Departements des Innern von S. nach tt. 5) Luzko (kusko), gränzt in So. an Bolivia, in W. an Arequipa und Ayacucho, 380,000 E. In S. ist der Titicaca See, sehr tief mit salzigem Wasser, zwischen malerischen Gebirgen. Auf einer seiner Inseln war ein altes Heiligthum der Peruaner. Nordwestlich von ihm sind die Quellen des Apurimac. Anfang der berühmten Inkastraße, welche 700 Stunden weit und zum Theil in einer Höhe von 12,400 F. über das Ge- birge bis nach Quito hin führte, von Quadern erbauet, aber größtentheils verfallen. Die Hauptstadt Luzco, 26,000 E., war die Residenz der Inkas. Noch sieht man die merkwürdige aus behauenen Felsenvlöcken erbauete alte Feste. Die Mauern eines alten Svnnentempels schließen jetzt ein Kloster ein. Mancherlei Fabriken, besonders zeichnen sich die hiesigen

11. Für Präparandenanstalten - S. 163

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 163 — wüstenhast; aber der Boden birgt reiche Schätze an Silber, Kupfer und Salpeter, der wegen seines Stickstoffgehaltes als Dünge- mittel benutzt wird. Jquique (ikike) übertrifft Valparaiso noch an Bedeutung der Aussuhr. Der regenlose Strich setzt sich an der Küste Perüs bis zum w-sten Punkte sort. Auf den Klippeninseln sammelte sich der von keinem Regen sortgeschwemmte Seevögelkot, der als Guano ein geschätztes Düngemittel bildet. Auf dem trockenen Küsten- saum Perus die Hauptstadt Lima □ (140) mit dem Hasen Calla o lkaljao), der Endstation Hamburger Dampfer, die Südamerika umsegeln und die Häfen an der W-Küste anlaufen. N von der Bucht von Guayaquil, an der Küste von Ecuador und Columbia, herrscht wieder reicher Regenfall. Hier wie an der O-Seite des Gebirges in dem ganzen Gebiet der heißen Zone sind die unteren Abhänge mit der gewöhnlichen tropischen Vege- tation bekleidet. In der Region der Paßhöhe treten uns unsere Eichen^ und Nadelhölzer, von der Wachspalme begleitet und überragt, entgegen. Auf den nebligen, täglich von Hagel und Schneegestöber heimgesuchten Hochebenen tränkt dieser Niederschlag wohltätig die Bergpflanzen. Lamas, Vicunas, Alpäcas beleben die sonst pflanzen- und menschenleeren Höhen, und über dem Ganzen zieht majestätisch der Kondor in zierlichen Spiralen seine Bahn. In der tropischen Schwüle gedeihen Kaffee, Tabak, außer- dem Chinarindenbaum1 und Kokastrauch Der Boden birgt reiche Schätze von Silber (Peru, Bolivia). Bevölkerung. Die Hochebenen der Anden sind die Sitze der Kulturvölker Südamerikas. Die hervorragendsten waren die Kitschüastämme aus den Hochflächen von Peru und Bolivia unter ihren Inka-Kaisern, die in Cuzco (küßko) residierten. Als ackerbautreibendes Volk entwickelten sie ein sehr genau geordnetes Staatswesen. Künstliche Bewässerungsanlagen, Kunststraßen mit Baum- alleen, Steinbauten mit Bogenwölbungen zeugen noch heute von ihrer hohen Kulturstufe. Als Waffen führten sie zur Zeit ihrer Entdeckung Morgensterne und Lanzen mit Bronzeklingen, und das Lama erlegten sie mit dem Lasso und der Wurfleine^. Der mit Ausnahme der peruanisch-chilenischen Wüste dicht bevölkerte Küstengürtel gehört durchweg den Weißen, die zumeist spanischer Abkunft sind. In Chile sind die Deutschen von allen Europäern am zahlreichsten vertreten. Ihre Kolonien haben wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung des Landes beigetragen und in der (An- und Ausfuhr steht Deutschland (nach England) an zweiter Stelle. Auch in den übrigen Staaten ist der deutsche Handel im Wachsen. Staatenkundliches. Die die Anden und die Küstenebene ein- nehmenden Freistaaten sind: 1. Die Republik Chile, so groß wie Skandinavien (760000 qkm und 3,3 Mill. Einw.), Hptstdt. Santiago. Hafenorte? Deutschlands Haupt- Bezugsquelle von Chilesalpeter. 1 Ch — k, nach dem indianischen Worte kina — Rinde. 2 Sie liefern das Chinin und das Kokain. 3 Lehmanns Völkertypen (ethnogr. Bilder) 11*

12. Länderkunde für höhere Lehranstalten - S. 350

1903 - Leipzig : Hirt
350 Eisenbahnnetz ist teils entworfen, teils vollendete Mehrere Bahnen führen über die Anden, darunter die Linie Lima-Oroya fast in Mont Blanc-Höhe. Sie wurden verfrüht angelegt statt der notwendigeren Landstraßen, und ihr Bau entsprach wenig den Kräften und Bedürfnissen des Landes. Nützlicher kann die Linie werden, die vom Titicäca-See durch Bolivia au deu Madeira führen soll. Lima, Hst. (115), 12 km vom Meere, die älteste Universität Amerikas, jetzt eine arme Stadt. Callao [faljao] ist der befestigte Hafen Limas. Cuzco [füfjfo], in reizendem Hochlande, früher Hauptstadt der Jukas. Puuo, am Titicäca-See, 3860 m. Die großartige Eisenbahn, welche seit 1874 den von Dampfern befahrenen See mit der Küste verbindet, führt über einen Paß von 4000 m Seehohe Im Titicäca-See, dem heiligen Wasser der alten Peruaner, liegen viele Inseln, von denen die größte, das Sonnen- Eiland mit deu Trümmern des berühmten Sonnentempels, zu Bolivia gehört. Am See wohut die Nachkommenschaft des Inka-Volkes noch fast nnvermischt. Vor der peruanischen Küste liegen die Korallengebilde der 3 Chincha- ftschintscha-^Iinseln, die von einem breiten Korallenriff umgeben sind und früher große Bedeutung hatten wegen des hier massenhaft gefundenen Guanos. Bei der Dürre des Klimas wurde der Kot der Seevögel vou ihren Nistorteu nicht weggespült, sondern erstarrte zu steinharten, oft mehrere Meter Hoheit Schichten. Bolivia. Bolivia liegt s.o. von Peru, von der Mitte des Titicaca-Sees bis zum Paraguay. Das Küstengebiet mit dem n. Teile der Atacäma-Wüste und ihren Bodenschätzen hat Bolivia infolge des letzten Krieges an Chile abtreten müffeu. Die Ausfuhr aus dem schwer zugänglichen Binnenlande ist darum sehr gesunken, und Bolivia muß jetzt mit seinen Handelswegen nach dem Osten streben. Die reichen Silbergruben sind noch nicht erschöpft. La Paz [Paß], d. i. der Friede (60), in der Höhe des Großglockners der deutschen Alpen. Ju der Nähe merkwürdige Baudenkmäler der alten Peruaner. Sucre [fuifre] oder Chuquisaca ftschukißäkaj, d. i. Goldbrücke, gewöhnlich Sitz der Regieruug. Ju der Nähe Silbermiuen. <». (5liile [tschile]. Dieses schmale Küstenland erstreckt sich durch 38 Breitengrade bis an das Kap Hoorn und mit der ö. Mündung der Magellan-Straße berührt es den Atlantischen Ozean. Chile zerfällt in 3 Gebiete, in Wald-, Ackerbau- und Minengebiet. Durch die verständige Ausnutzung der Bodenschätze ist es gegenwärtig das reichste Land Süd-Amerikas. Es ist gesegnet an Erzeugnissen aus dem Pflanzen- reiche und heißt mit Recht „der Garten der Neuen Welt". Starker Getreide- bau, Viehzucht, Leder und andere Erzeugnisse der Viehzucht. Die Erde birgt * Wegen des völligen Holzmangels müssen jene Dampfer mit Lamamist geheizt werden.

13. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 245

1902 - Berlin : Schultze
— 245 — Cuzco (kusko). Arequipa (arekipa) 30, nach Lima die wichtigste Stadt, Hauptminenort ist Cerro de Pasco. Der Küste nahe be- finden sich die Chincha (tschintscha)- Inseln, berühmt durch ihren Reichtum an Guano (Vogeldünger). Von den Bahnen Perus sind zu erwähnen die Lima-Oroya-Bahn und die Arequipa- Puno-Bahn-, mit Rücksicht auf die technischen Schwierigkelten sind diese beiden Bahnen wohl die großartigsten der Erde. Aolivia, benannt nach dem Befreier Bolivar. Bolivia ist jetzt ein vollständiger Binnenstaat, der durch perua- nisches und chilenisches Gebiet von der Küste abgeschlossen ist. Das Klima ist ungesund, nur in wenigen Landesteilen angenehm. Groß ist der Mineralreichtum des Landes, daher auch der Handel besonders Erze (Silber, Kupfer, Gold) ausführt. Die inneren politischen Ver- Hältnisse der Republik sind höchst traurige. Die Hauptstadt La Paz (paß), d. i. der Friede, 62, ist durch eine Kunststraße mit dem Titi- caca-See verbunden; Dampfschiffe befördern die Waren nach Puno, von wo sie die bereits genannte Bahn nach der ozeanischen Küste weiter führt. In dem Bergland von Bolivia liegen Chuquifaca 27, (tschukisaka), auch Sucre (ßukre) genannt, Potofi 12, einst welt- berühmt durch seine Silberminen. — Cochabamba 30, wichtig für den Handel mit Brasilien. ßljite. Ein langes, schmales Küstenland, das bis zum Südende des Erdteils reicht. Das Klima ist im N. heiß, in der Mitte gemäßigter, im S. kühl und außerordentlich regenreich. Der Handel ist sehr be- deutend, ausgeführt werden Guano, Salpeter, Silber, Golderz, Kupfer, Weizen. Die inneren Verhältnisse Chiles sind bessere als in den übrigen Republiken. Unter den Einwohnern finden sich viele Deutsche. Etwa in der Mitte des Landes liegt in einem garten- ähnlichen Thale die Hauptstadt Santiago 321. und westlich 'davon, an einer prächtigen Bucht, der Haupthafen des Landes, Valpa- raiso d. i. Thal des Paradieses, 143. Ein Hauptort des Bergbaues ist Copiapo reiche Silbergruben und Salpeterlaqer, dazu die Hasen- stadt Caldera, Ausfuhr von Erzen. Im S. Äaldivia, trefflicher Hafen, die Umgegend hauptsächlich von Deutschen bewohnt. Der zu Chile gehörige patagonische Archipel ist stark bewaldet, besonders die große Insel Chiloö. Westlich von Valparaiso liegen die Fer- nandez-Jnjeln, wohin man den Schauplatz der Robinson Crusoe' schen Erlebnisse verlegt.

14. Süd-Amerika - S. 453

1788 - Leipzig : Weidmann
Königreich Peru. 4;; durch den Tod ihrer Herren wieder in die Freyheit, und man ließ auch diejenigen wieder frey, die von den Bischöfen, den Mönchen, Statthaltern und andern Dienern des Königes zu Scla.ven gemacht worden waren. So vernünftig diese Gesetze waren, so stimme ten sie doch nicht mit der Habsucht der Spanier über- ein, denn durch die Aufhebung der Selaverey ent- gierig ihnen der Weg zu Reichthümern; und da es ihnen emerley war, ob es Menschen oder Thiere wa- ren, die für sie arbeiteten, so mußte durch die Auf- hebung der unterdrückten Menschheit Murren und Unruhe entstehen. Castro selbst war nicht mit der genauen Befolgung der königlichen Gefetze zufrieden, stiftete heimliche Unruhen, und Legte die Würde ei- nes Statthalters nieder. Nugnez de Vela begab, sich nach Lima, welches damals los Reyes hieß, und tonnte sich da sehr bald von dem heimlichen Mißver- gnügen überzeugen. Da unter der Zeit Gonzalez Pizarra ,' der seinen Sitz in einer Provinz von Peru aufgeschlagen hatte, von allem Nachricht bekam, was in Lima vorgieng, so faßte er den Entschluß, nach Cuzco zu gehen,, rn der Hoffnung, daselbst wahrend den Unruhen, womit das Land bedrohet- wurde, sine große Rolle zu spielen. Man schrieb ihm zu verschie- denen Malen, daß er seinen Landesleuten zu Hülfe kommen sollte, und endlich kam er nach Cuzco, wo er sogleich zum Commandeur ernannt wurde. Er fuhr mit seinen Anstalten gegen den Vicekönig unab- lässig fort, und kaufte zwey Schisse, um sich ihrer in dem künftigen Kriege zu bedienen; allein man fand Mittel, sie ihm wegzunehmen und in den Hasen von Lima zu führen. Hierauf brachte er Truppen zusam- men, so viel als möglich war, suchte ihren Muth theilö durch Versprechungen, kheils mit der Schilde- rung des offenbaren Unrechtes des Viceköniges, an- zufeuern. F f 5 - Die

15. Bd. 2 - S. 996

1883 - Leipzig : Engelmann
31. März 1866. 2. Mai 1866. Decbr. 1868. 1872. Aug. 1872. 1879. Jan. 1881. 2. Bolivia. 1826. 1829. 1831. 1836. 20. Jan. 1839. 1841. N-v. 1841. Juni 1842. 1844. 1848. Aug. 1855. 996 Die Geschichte der letzten Jahrzehnte in Umriffen. tz. 1190. ein mehrtägiges Bombardement geschädigt hatte, suchte ercallao, die wichtige Hafenstadt von Lima, in seine Gewalt zu bringen; aber nach einer vierstündigen Beschießung des gut befestigten Ortes mußte er sein Vorhaben aufgeben. Selbst verwundet zog er mit seinen stark beschädigten Schiffen ab und hob damit die Blokade der peruanisch-chilenischen Küste thatsächlich auf. Prado aber wurde zum Dank für die glorreiche Vertheidigung mit großer Mehrheit zum Präsidenten der Republik gewählt, nachdem bereits im Juni in Peru und Bolivia die Ausweisung aller Spanier erfolgt war. Die nächsten Jahre brachten schwere Zeiten über Peru. Nicht genug, daß in Folge eines Erdbebens die blühendsten Hafenorte an der ganzen Westküste zerstört wurden mit großen Verlusten an Gütern und Menschenleben; auch politische Unruhen und Leidenschaften schlugen tiefe Wunden. Der neue Präsident Balta wurde bei einem durch den Oberst Gutierrez hervorgerufenen Aufstand in Lima ermordet, der Urheber der That, der sich zum Dictator aufwarf und den Congreß auflöste, durch Volksjustiz an den Galgen geknüpft. Erst unter Oberst Cevallos, dem bisherigen Vicepräsidenten kam wieder Ruhe und Friede in das Land. Er berief den Congreß ein, welcher der Verfassung gemäß Manuel Pardo zum Präsidenten auf vier Jahre wählte. Während seiner Amtszeit wurde die öffentliche Ruhe nicht gestört und das Gemeinwesen durch mancherlei liberale Reformen verbessert. Desto größeren Stürmen ging die Republik unter Pardo's Nachfolger Mariano Jgnacio Prado am Ende der siebziger Jahre entgegen, als die drei Staaten an der Westküste Südamerika's Peru, Chile und Bolivia in einen heftigen Krieg um den Besitz der Landschaft Atacama geriethen, die wegen ihrer Einträglichkeit durch Guano- und Salpeterlager und Silberminen von den drei Staaten begehrt wurde. Peru begünstigte aus Eigennutz die Ansprüche Bolivia's und reizte dadurch Chile, sein Recht auf die streitige Küstenlandschaft mit den Waffen zu verfechten. Die Republiken maßen in einem heftigen See- und Landkrieg ihre Kräfte wider einander. Indessen neigte sich der Sieg mehr und mehr auf die Seite der thatkräftigen Chilenen; nach verschiedenen Erfolgen im Felde konnten sie sogar in die peruanische Hauptstadt Lima einziehen; die Armee und das Staatswesen in Peru sowohl als in Bolivia geriethen in völlige Zerrüttung. Unter Vermittlung der Unionsregierung fanden alsdann langwierige Ausgleichsverhandlungen statt, welche erst im Jahr 1883 zum förmlichen Friedensschluß führten. 2. Bolivia. Nachdem das reiche und fruchtbare Land vom Fluß Beni bis an die westliche Küstenregion Atacam mit den Städten Chuquisaca, La-Paz, Cochabamba und den ergiebigen Goldminen von Potosi durch Bolivar und General Sucre seiner Unabhängigkeit entgegengeführt worden und sich eine republikanische Repräsentativ-Verfassung gegeben hatte, traten dieselben Erscheinungen wie in den übrigen Republiken zu Tage — Parteikämpfe zwischen Con-servativen und Liberalen, Aufstände und Bürgerkriege, Verfassungsveränderungen im Sinne der siegenden Partei und ihrer Führer. Schon in der Neujahrsnacht auf 1829 wurde General Blanco, der nach Sucre's Abzug in bewegter Zeitlage zum Präsidenten gewählt worden war, bei einem Aufstand ermordet. Erst als der Großmarschall Santa-Cruz den Prlsidentenstuhl einnahm und durch ein neues Gesetzbuch eine Ausgleichung der Parteigegensätze bewirkte, kamen bessere Jahre, wahrend welcher das Land einer gedeihlichen Entwickelung entgegenging. In dem von inneren Kämpfen zerrissenen Peru trat er als Pacificator auf und brachte zwischen beiden verwandten Staaten eine Union zu Stande, worin er als Protector an der Spitze der Centralgewalt stehen sollte. Damit war aber die Saat zu neuen Bürgerkriegen ausgestreut. Sowohl in Peru als in Bolivia fand die Conföderation heftige Gegner. Dort erhob General Ga-marra die Fahne der Empörung gegen den Protector und brachte ihm, von den eifersüchtigen Chilenen unterstützt, in der Schlacht bei Aungay eine Niederlage bei, und in Bolivia fand General Velasco so viele Anhänger, daß es Santa-Cruz für gerathen hielt, die Repubik zu verlassen. Er schiffte sich nach Guayaquil in Ecuador ein, während in Bolivia die Parteistürme fortdauerten. Erst als die Peruaner unter Gamarra sich die Vewirrung des Nachbarstaates zu Nutze machten, um die reiche Landschaft La-Paz am Titicaca-See an sich zu reißen, vereinigten sich die Bolivier und wählten den General Ballivian zum Präsidenten. Nach einer siegreichen Schlacht auf der Pampa von Jngavi unweit Viacha, worin Gamarra blieb, rückte Ballivian über die Grenze und erzwang den Frieden und die Herstellung des früheren Zustandes. Aber mit der Gefahr verschwand auch die Eintracht wieder. Nene Aufstände verwirrten den Staat. Santa-Cruz kehrte zurück und suchte mit einem Haufen Insurgenten sich wieder die Herrschaft zu erkämpfen; er wurde besiegt und in Chile unter strenge Aufsicht gestellt. Einige Zeit nachher wurde Ballivian von Velasco verdrängt, dieser wieder durch einen Militäraufstand unter dem Kriegsminister Belzu gestürzt; in allen Provinzen standen Bewerber auf und bekämpften einander; Anarchie herrschte im ganzen Lande. Trotz mehrerer Verschwörungen behauptete sich jetzt Belzu auf dem Präsidentenstuhl und wirkte mit Umsicht und Verstand für Herstellung eines geordneten Staatswesens und für Förderung des Handels, des Ackerbaus und der Industrie, bis er durch eine Soldatenerhebung verdrängt ward. Nun kehrte die Anarchie zurück, eine Verschwörung drängte die andere, die Regierungs-

16. Bd. 2 - S. 15

1883 - Leipzig : Engelmann
I §. 546. Entdeckungen und Erfindungen. 15 von Peru erwarten, das die Eingebornen selbst als das Goldland bezeichneten? Pizarro und Almagro, Männer von eben so feurigem Unternehmungsgeist und Kriegsmuth wie Cortez, aber ohne Stand und Bildung und von Eigennutz und rohen Leidenschaften beherrscht, vollendeten die Eroberung Peru's mit noch geringeren Hülfsmitteln, als dem Ueberwinder Mexico's zu Gebote standen. Die von dem reichen Königsgeschlecht der Inkas beherrschten Peruaner waren eine gebildete, blühende Nation von mildem Charakter und ohne den gräuelvollen Götzendienst der Mexicaner, aber auch ohne deren kriegerische Tugend. Am See Titicaca, auf dessen Inseln die großen Sonnen- und Mondtempel standen, war die Wiege ihrer Cultur. „Man sieht bei ihnen Schafe (Llamas), aus deren Wolle sie Tücher weben," heißt es in einer alten Beschreibung, „große gemauerte Städte und geräumige Tempel, wohin sie in Procession ziehen, um ihre Götter anzurufen, wenn es lange nicht geregnet hat." Ein Thronstreit in dem Regentenhause erleichterte den Spaniern die Eroberung des Landes und der Hauptstadt Cuzco. Nach dem Willen des mächtigen Jnca Hnahna Copac theilten sich seine Söhne Huascar und Atahnalpa derart in das Reich, daß der erstere den Süden mit Cuzco, der letztere den Norden, das neuerworbene Reich Quito beherrschte. Grenzstreitigkeiten führten jedoch bald zu einem Krieg, in welchem der kräftigere Atahualpa seinen Bruder überwand und in der Gefangenschaft sterben ließ. Aber er sollte sich seines Sieges nicht lange erfreuen. Als er an der Spitze seiner Edlen mit Pizarro in Caxamalca eine Zusammenkunft hatte, wurden die Anwesenden plötzlich von den Spaniern überfallen, der König gefangen weggeführt, seine Umgebung verrätherisch niedergemacht. Atahualpa wollte sich die Freiheit mit seinen Schätzen erkaufen; als Pizarro auf den Vertrag einging , schaffte er aus den Tempeln und Palästen eine unermeßliche Menge Goldes herbei; aber der grausame Castilianer hielt sein Wort nicht; er fürchtete, der befreite Jnca möchte das Volk in Aufruhr bringen. Daher ließ er den Gefangenen durch ein Kriegsgericht zum Tode verurtheilen und wegen angeblicher Gotteslästerung öffentlich hinrichten. Daraus unterwarf er das schöne an Goldminen reiche Land und legte die neue Hauptstadt Lima an. Bald entzweiten sich Franz Pizarro und seine Brüder (Ferdinand und Gonzalo) mit Almagro dem Entdecker von Chile; es kam zum Kampf und die Peruaner erlebten das Schauspiel, daß die Europäer ihre Waffen wider einander kehrten. Almagro wurde besiegt und enthauptet, allein sein Sohn rächte des Vaters Tod, indem er mit einer Schaar Verschworner, die als Freunde Almagro's bei der Ländervertheilnng ausgeschlossen worden, Franz Pizarro in seinem Hause unerwartet überfiel und tödtete. Aber auch dieser starb im nächsten Jahr eines gewaltsamen Todes durch Henkershand, als er sich auf widerrechtliche Weise der Statthalterwürde bemächtigen wollte. Durch die wilde Wuth der Eroberer kam der Staat an den Rand des Untergangs; das mißhandelte und gedrückte Volk suchte sich durch Ausstände seiner Peiniger zu entledigen. Da schickte Kaiser Karl V. einen weisen, besonnenen Priester, Pedro de la Gasca, als Statthalter nach Peru, wo Gonzalo Pizarro als Herr und Gebieter schaltete, unterstützt von dem hochbetagten Kriegsmann Carbajal und anerkannt von der Mehrzahl der spanischen Ansiedler. Gasca kam ohne Heer; aber der geheiligte Charakter seiner Mission und die angeborne Loyalität der Spanier waren starke 1532. 1533. 1535. 154l

17. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 232

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 232 — und landeten nach einer äußerst beschwerlichen Fahrt an der Küste von Pern. Zu schwach, [um eine Niederlassung zu gründen, kehrten sie nach Panama zurück, und Pizarro erlangte von Karl V. seine Ernennung zum Statthalter des zu erobernden Landes. Die Unternehmung wurde 1531 begonnen. Die Spanier fanden in den Peruanern ein nichts weniger als rohes Volk. Der Ackerbau befand sich im blühendsten Zustande; Tempel und Paläste waren mit bewunderungswürdiger Festigkeit gebaut, und treffliche Kunststraßen durchzogen das Land. Ein Streit zwischen den beiden Söhnen des letztverstorbenen Inka (so wurden in Peru die Könige genannt), Huascar und Atahualpa, erleichterte den Spaniern die Eroberung des Landes. Der siegreiche Atahualpa wurde von Pizarro zu einer Zusammenkunft eingeladen, auf welcher er, von einem wohlgeordneten, fein gekleideten Hofstaate begleitet, mit königlicher Pracht erschien. Die Zusammenkunft endete mit der Gefangennehmung des Inka, der für seine Freilassung unermeßliche Schätze bot; seine Begleiter waren erschlagen worden. Als der von Atahualpas Leuten gefangen gehaltene Huascar noch glänzendere Anerbietungen machen ließ, um seinen Beistand zu erkaufen, wurde er auf Atahualpas Befehl ermordet. Pizarro und Almagro verurteilten hierauf den Inka zum Feuertode (1532). Nach der Einnahme der Hauptstadt Cuzco überließ Pizarro die Statthalterschaft über den südlichen Teil des Landes seinem Gefährten Almagro und gründete, während dieser einen Zug nach Chile unternahm, in der Nahe der Küste eine neue Hauptstadt, Lima (1535). In dem Kampfe gegen die zur Befreiung ihres Landes ausgestandenen Peruaner kam es zu einem Zerwürfnis zwischen beiden Statthaltern, und der sünsundsiebzigjährige Almagro wurde auf Pizarros Befehl erdrosselt. Ihn rächte sein Sohn, der an der Spitze der Freunde seines Vaters den Statthalter in seinem Palaste überfiel. Nach einem blutigen Kampfe zwischen den Anhängern beider wurde Pizarro ermordet (1541). Nachdem der junge Almagro und nach dessen Hinrichtung Gonzalez Pizarro, der Bruder des ermordeten Statthalters, eine Zeitlang eine angemaßte Herrschaft geübt, ernannte Kaiser Karl V. den edlen Pedro de la Gasca, einen Geistlichen zum Vizekönig (1546). Dieser führte durch Milde und ein ehrfurchtgebietendes Auftreten Ruhe, Sicherheit und Ordnung in die Kolonie zurück, sicherte deren Blüte durch treffliche Einrichtungen und verließ dieselbe, ohne aus ihren reichen Schätzen Vorteil für sich selbst gezogen zu haben. In allen eroberten Ländern wurden die Eingeborenen von den Europäern mit empörender Härte und Grausamkeit behandelt; sie fanden jedoch die eifrigsten Beschützer an den Geistlichen, insbesondere an den Dominikanermönchen. Als der unermüdlichste Fürsprecher der Indianer verdient der edle Las Casas (gest. 1566 als Bischof von Ehiapa in Mexiko) besondere Erwähnung. Da er dem von den Fürsprechern der unglücklichen Eingeborenen gemachten Vorschlag, zur Erleichterung des Loses ihrer Schützlinge

18. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 483

1834 - Halle : Schwetschke
483 Viii. Per^ Die Hauptstadt Lima, unter 12° 2', in einer Ebene am Flusse Rimac, 4 Meilen vom Meere, bietet aus der Entfer- nung wegen ihrer vielen Thürme einen prächtigen Anblick dar. Auch hat sie in der That schöne, rechtwinklig sich schneidende, meist vcn kleinen Kanälen bewässerte Straßen, nette wenn gleich nur niedrige Häuser und sehr viel Kirchen und Klöster. Diese wie alle größere Gebäude sind nur unten massiv, oberhalb aber von Holz gebaut, weil der Ort häufigen Erdbeben ausgesetzt ist. An dem Hauptplatze, der mit einem Springbrunnen verziert ist, steht der Pallast des ehemaligen Vicekönigs und die Hauptkirche. Sie ist der Sitz eines Erzbischofs, einer Universität, und hat mehrere Fa- briken, ein Theater und eine ehemals wenigstens höchst wichtige Münze. Ein Hauptvergnügen der Einwohner sind die Stierge- fechte, welche aber hier mit einer empörenden Grausamkeit ge- halten werden. Die Zahl der Einwohner mag an 73000 betra- gen. Im Jahre 1747 zerstörte ein Erdbeben drei Viertel der Stadt. Ihr Hafen, Callao (kaljao), wurde gänzlich zerstört, von 3000 Einwohnern entkam nur ein einziger; doch ist er seitdem wieder hergestellt. Auch 1828 hat Lima wieder sehr durch ein Erdbeben gelitten. — Die alte Hauptstadt des peruanischen Rei- ches, Cuzco, liegt in der Sierra, an einem der Nebenflüsse des Apurimac; sie zählt 32600 Einw. und hat noch mehrere Ueber- bleibsel der alten Zeit, eine von den Peruanern aus unregelmäßi- gen, aber sehr großen Steinen erbaute Veste, einige Mauern des alten Sonncntempels, welche jetzt ein Kloster einschließen, so wie die Wohnung der Sonnenjungfrauen jetzt ein Nonnenkloster ist. Die Einwohner zeigen viel Betriebsamkeit, verfertigen mancher- lei Schnitzwerk aus Holz und Elfenbein und verstehen gut Zeuge zu mahlen und zu sticken. Außer diesen beiden wichtigsten ent- hält die Sierra noch mehrere bedeutende Städte, als: Gua- manga, zwischen Lima und Cuzro, mit 26000 Einwohnern, welche bedeutenden Handel treiben; das Klima ist ziemlich kalt. Guanca Velicka, 15 Meilen nördlich von Guamanga, in ei- nem Spalt der Anden erbaut, durch seine Queckstlbergruben be- rühmt, welche aber 2150 Klafter über dein Meere liegen. Pasco, in einer sehr rauhen Gegend, aber in der Nähe der rei- chen Silbergruben von Lauricocha (-lscha). Caxamarca (kacha —), mit 12000 Einwohnern und lleberbleibfeln eines Pal- laftes der Jnka's; in der Nähe befinden sich warme Quellen, welche Bäder der Jnka's genannt werden. — An der Seeküfte liegen, außer dem schon erwähnten Callao, im Norden Piura, mit 9000 Einw., die älteste von den Spaniern erbaute Stadt; Truxillo, eine halbe Stunde vom Meere in einer fruchtbaren Gegend, mit 8000 Einw., in ihrer Nahe befinden sich noch Trümmer alt peruanischer Gebäude und Wasserleitungen; Are- quipa.(— kipa), 16 Meilen vom Meere, in einer schönen aber 31 *

19. Lesebuch der Erdkunde - S. 827

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
827 Mill. Mk. Die Staatsschuld belief sich schon vor dem Krieg mit Chile auf über eine Milliarde Mk. r t Die Hauptstadt Lima wurde in einer fruchtbaren Oase des dürren Küstenlandes von Pizarro gegründet, 1553, und war vor der Revolution die reichste Stadt des spanischen Amerikas; neben einem gemeinen Pöbel Zeigte es großen Luxus, viele Kirchen und eine 5ig. 2z7. Abbau des Guano. Universität, bedeutenden Handel und Fabriken (besonders in Silber), 100000 E.; die Häuser sind niedrig wegen der Erdbeben. Die Umgebung ist durch künstliche Bewässerung fruchtbar. Die befestigte Hafenstadt Limas ist C a llao mit 33000 E.; 1879 liefen dort 1500 Schiffe ein. Lima und Callao wurden 1746 durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. Weiter im Norden Trnjillo, 8000 E., mit lebhaftem Handel; Reste einer altperu- anischen Stadt. Im Süden liegt Arequipa, 2329 m hoch im schönen Quilcathale am Fuße eines Vulkans gelegen, bedeutender Handel, 29000 E., dazu der Hafeu Jslay. Über das noch südlichere Arica, 4000 E., 1868 durch eiu Erdbeben verwüstet, welches Hunderte von Mumien im Schoß der Erde bloslegte, werden Metalle und Zucker aus- geführt, über Jquique (12000 E.) Salpeter. — Im Innern, nördlich, Eajamarca mit Gold- und Silbergruben, den Resten eines Jnkapalastes und einer altperuanischen Stadt, 7000 E. Cerro de Paseo, Bergfestung aus der 4352 m hohen rauhen Berg- ebene gelegen, mit Silbergruben, 17000 E. Hnaneaveliea, Gold-, Silber- und Quecksilbergruben, 5000 E. Bei A y a c u ch o fand 1824 die Entscheidungsschlacht statt. Cuzco, alte Hauptstadt des Jukareiches auf 3468 m hoher, fruchtbarer Hochebene, 1045 gegründet, hatte heilige Paläste, von Gold und Silber praugeud, einen Sonnen- tempel mit ungeheurem massivgoldenem Souueubilde, 1500 Sonnenjungfraneu, die deu Jnkas und ihren Familien die Kleider herstellen mußten. Noch jetzt birgt Cuzco viele Altertümer, die 18000 E. sind größtenteils Indianer; in der Umgegend liegen viele Land- Häuser der reichen Städter. Am Titicacasee auf der wohlangebauten, jedoch baumlosen Hochebene liegt P u n o , 3000 E., und E h n c n i t o mit Silbergruben. In diesen See, dessen Insel Grabstätte der Könige war, mit einem Sonnentempel, der ganz mit Gold- platten bedeckt gewesen sein soll, versenkten die Inka ihre reichen Schätze vor der Habsucht der Spanier. Wasserhosen machen ihn für die Dampfschiffahrt gefährlich.

20. Grundriß der Geographie - S. 476

1859 - Eßlingen : Weychardt
476 Die 17 Republiken im ehemaligen spanischen Anierika. 3. Oberfläche. 1. Die Cordilleren von Ecuador sekuadühr — Aeqnators oder von Quito skitos sind in 2 Aeste getheilt, die durch 4 Gebirgsknoten, durch den Kno- ten von L.oxa slochas, von Assnay sassua-is, von Chisinche und von los Pastös mit einander verbunden sind und die 8,000' bis 9,000' hohen Ebenen zwischen den beiden Ketten der Cordilleren von einander scheiden. Viele Schnee- berge. Schneegrenze bei 14,800'. 9 Vulkane, darunter 3 thätige, 12,000' bis 17,000' h. Thätiger Vulkan Cotopaxi fkotopachif 17,000'. Schneeberg Chim- borazb stschimborassos 20,300'. Sehr häufige und verheerende Erdbeben. — 2. Ein Theil der Ebene des Amazonenstromes. Undurchdringliche Wälder. 4. Gewässer. Linke Zuflüsse des Amazonenstromes. Küstenflüsse des Gro- stell Oceans. 3. Einwohner: 665,000. 6. Orte. Quito skitos. Hauptstadt auf einer 8,900' hohen Ebene, am Fuße des Vul- kans Pichincha spltschintschas. 76,000 E. Einst eine der Hauptstädte des Reiches Peru. Gewerbfleist. Handel. Seit dem schrecklichen Ausbruche des Pichincha 4 Fe- bruar 1797, welcher fast das ganze Hochthal von Quito umwälzte und 40,M0 Menschen das Leben raubte, ist das Klima viel rauher geworden, doch blieb die von Feuerschlünden umgebene Stadt unversehrt. — Guayaquil sghuajaküs. Feste Hafenstadt an der gleichnamigen Bai des Großen Oceans. 24,000 Einw. Starker Seehandel. §. 432. Die Republik perl,. 1. Grenzen. 1. Ostgrenze. Bolivia. Brasilien. — 2. Nordgrenze. Ecuador. — 3. West grenze. Großer Ocean. — 4. Süd grenze. Bolivia. 2. Größe: 24,000 Q.m. 3. Oberfläche. 1. Nördliche Hälfte des unfruchtbaren und regenlosen Küstenstrichs, der sich vom Hügel von Amotape in Peru unter 50 S.br. bis zum Flusse Co- qnimbo skoklmbo's unter 30« S.br. längs des Großen Oceans hinzreht. — 2. Die Cordilleren von Peru sind theils in 2, theils in 3 Ketten getheilt, die wieder durch 3 Gebirgsknoten, durch den Knoten von Porco und Pätosi, durch den von Cuzco sknskos und durch den von Huanuco und Pasco, theilweise ver- bunden sind. Hochgelegene und bewohnte Längenthäler zwischen den Gebirgsketten; Längenthal des Titicaca-Sees 12,000' h., dessen südöstlicher Theil in Bolivia liegt. Biele Schneeberge. 11 Vulkane, darunter der entzündete Vulkan von Sehama 20,900'. Schneegrenze bei 14,000' und 16,000'. — 3. Ein Theil der Ebene des Amazonas im Osten der Cordilleren. 4. Gewässer. 1. Ober- und Mittellanf des Amazonas. Quelle: See Lauri im Kno- ten von Huanuco und Pasco. Der Strom geht durch ein von Katarakten erfüll- tes Querthal in der Ostkette der Cordilleren aus seinem Oberlaufe, wo er Ma- ranon smaranjons heißt, in seinen Mittellauf über. — Rechts: der Hnalläga; der Ucayäli; der Uavari, Grenzfluß gegen Brasilien. 3. Einwohner: 3,900,000. ii. Orte. Lima. Feste Hauptstadt am Rimac, 3 Stunden von seiner Mündung in den Großen Ocean. 70,000 Einw. Von Pizarro gegründet 1535. Ehemalige Haupt- stadt des spanischen Vicekönigreiches Peru. Universität. Fabriken. Handel. — Callao [fatjao]. Elend gebaute und feste Hafenstadt an der Mündung des Rimac. 20,000 Einw. Haupthandelsplatz. — Arica. Wichtiger Hafenplatz für die Stadt Tacna mit 14,000 Einw., und für Bolivia. — Cuzco. Stadt auf einer 11,000' hohen, fruchtbaren Ebene. 48,000 Einw. Ehemalige Hauptstadt des peruanischen Reiches. Universität. Fabriken. Handel.