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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 300

1836 - Eisleben : Reichardt
300 Australien. Cook-Archipel rc. lischen Produkten und wohl angebaut. Die zahlrei- chen Einwohner, welche zu der Malayischen Race ge- bären, zeichnen sich durch freundschaftlichen Sinn, durch Reinlichkeit und durch Kunstfleiß vor den andern Be- wohnern der Australischen Inseln aus. Sie haben sehr kunstlose Wohnungen, jede gewöhnlich von Anpflanzun. gen umgeben, wovon 20 bis 3o eine Dorfschaft aus- machen. Die Pflanzungen sind sämmtlich eingehegt und durch Alleen mit einander verbunden. Die Hauptpro- dukce, welche darin gezogen werden, sindaams, Arum- wurzeln und der Taumelpfeffer, woraus sie ein berauschen- des Getränk, Kawa genannt, bereiten; ferner Pisangs, Vanamen, Feigen, Kokosbäume und Brodfruchtbäume. Auch beschäftigen sie sich stark mit dem Fischfänge und ihre Piroguen oder Kanots gehören zu den kunstreichsten Australiens. Sie haben jetzt durch die Bemühung Britr tischer Missionäre zum Theil das Christenthum angenom, men, wovon man bereits in den netten Häusern, in der Kleidung und im Anbau des Landes erfreuliche Folgen wahrnimmt. Die größte dieser Inseln heißt Tonga, auch Tonga tabu, wo jetzt das Christenthum eingeführt und eine kleine Stadt, Bea genannt, entstanden ist. Der Cook- oder Mandschia-Archipel. Eine Gruppe kleiner, von dem berühmten Seefah- rer Cook entdeckter Inseln, östlich von den Freundschafts- inseln, sind niedrig und von vielen Klippen umgeben, daher das Anlanden sehr gefährlich ist. Sie enthalten mehrere von den Australischen Produkten und sind gut bevölkert. Die Einwohner gehören zu der Malayischen Race, und der größte Theil derselben ist jetzt durch Mis- sionäre für das Christenthum gewonnen worden, so daß man bereits mehrere christliche Kirchen antrifft. Auf eini- gen dieser Inseln sind zahlreiche Pflanzungen vonpisangs, Kokosnüssen, Vrodfruchtbäumen und von Arumwurzeln. Die Gesellschaftsinseln. Diese Inseln liegen in der heißen Zone, nordöstlich von dem Cookarchipel, und gehören zu den angenehm- sten Australiens. Der vulkanische, bergige Boden ist äußerst fruchtbar an den Australischen gewöhnlichen Produkten, und jetzt giebt es auch Europäische Haus,

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1. Fragenheft zur Erdkunde - S. 55

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Bodengestalt und Klima. Welche natürlichen Bodenabschnitte lassen sich beim australischen Festland unter- scheiden? Welche Höhe hat das Tafelland im Durchschnitt? Warum hat der Osten des Tafellandes sehr wenig Regen? Warum ist der Regen, der alljährlich zu bestimmten Zeiten im Norden und Süden des Tafellandes fällt, für die Fruchtbarkeit des Landes von wenig Bedeutung? Bergleiche die Lage der Jahreszeiten in Australien mit der bei uns! 3. Bewässerung. Warum mangelt es in Australien an größeren wasserreichen Flüssen? Welche Flüsse des australischen Festlandes führen das ganze Jahr hindurch Wasser? 4. Pflanzenwelt. Wie erklärt sich die Pflauzeuarmut im Innern Australiens? Welche wenigen Pflanzen bringt das Innere Ausstraliens hervor? Welche Pflanzen gedeihen an der reichlicher bewässerten Ostküste? Welche Gewächse wurden durch die Europäer in Australien eingeführt ? Welche Produkte werden aus Australien ausgeführt? 5. Die Tierwelt. Welche merkwürdigen Tiere leben in Australien? Welche Tiere wurden durch Europäer nach Australien verpflanzt? Welche Produkte aus der Tierwelt werden aus Australien ausgeführt? 6. Bewohner. 7. Städte. Berichte über Körperbau und Lebenshaltung der Eingeborenen! Welchem europäischen Volk gehört die Mehrzahl der Eingewanderten an? Welche Verfassung hat Australien? Wie heißen die größten Städte Australiens? 8. Die australische Inselwelt. Wie heißen die größten Inseln der australischen Inselwelt? Welche Namen führen die größten Inselgruppen der australischen Inselwelt? Welche europäischen Völker haben Besitzungen in der australischen Inselwelt? 9. Deutsche Kolonien in der Südsee. Siehe deutsche Kolonien! Das Weltgebäude. Was sind Fixsterne? Wie heißen die bekanntesten Sternbilder? Wie weit ist die Sonne von der Erde entfernt? In welchem Verhältnis steht die Größe der Sonne zur Größe der Erde? Woraus hat man geschlossen, daß sich die Sonne in 25 Tagen einmal um ihre Achse dreht? Für welche Weltkörper ist die Sonne Licht- und Wärmequelle? Was sind Planeten? Wieviel Planeten kennt man bis jetzt? Wie heißen die wichtigsten Planeten? Welche Entwickelung haben die Planeten hinter sich?

2. Lehrbuch der Geographie - S. XVI

1867 - Münster : Theissing
Xvi Jnhalts-Berzeichnitz. Fünfter Abschnitt. Besondere Géographie von Australien. 8. 149. I. Vorbemerkungen. Name, Lage, die angrenzenden Meere und ihre Theile, Grotze.................................... 839 §. 150. Ii. Physikalische Géographie von Australien. I. Grenze, Gliederung, Gestalt.....................................840 Ii. Bodenoberflache von Australien.................................841 Iii. Hydrographie von Australien....................................843 Iv. Klima und Produkte Australiens ................................844 §. 151. Die Bewohner Australiens, ihre Sprache, Cultur und Religion . . . 846 §. 152. A. Das Festland von Australien (Neu-Holland)............................847 §. 153. B. Die australischen Jnseln.............................................850 I. Mélanésien und Neu-Seeland..................................... 851 Ii. Polynésien......................................................857 §. 154. Schluh..................................................................858 Alphabetisches Register ^ 859 i \

3. Bd. 2 - S. 702

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
702 Iii. Länder- und Völkerkunde. E. Australien. 360. Die Eingebornen Australiens^). (Nach C. Bü ch el e, Australien in der Gegenwart.) Die Ureinwohner Australiens, wohl eine Mischung der Neger und Südsee-Jnsnlaner, wenn nicht Neger und Malayen, werden gewöhnlich zwischen die inalayische und äthiopische Race gestellt, und in dieser Ra- cen-Beziehung Papuas (was in der Sprache der Eingebornen ungefähr so viel wie dunkelbraun bedeuten soll) oder Austral-Neger genannt, weil sie einige Aehnlichkcit mit den afrikanischen Negern haben, obwohl frei- lich auch in vielen Rücksichten von diesen ungemein verschieden sind. Stieg der Mensch auf der leicht passirbaren Brücke der insclrcichen Torresstraße aus dem indischen Archipel herab, so wurde er hier in eine unvollkommene, karge, nahrungsarme Natur vergraben und, nicht im Stande, sie sich Unterthan zu machen, von ihr beherrscht. Abge- schlossen von der übrigen Welt, bei fortwährender Gefahr des Verhun- gerns und Verdurstens, blieb ihm nichts, was das geistige Leben wecken konnte, und er, der bevorzugteste Sohn der Schöpfung, wurde von der kümmerlichen Mutter Natur in Australien wieder auf die äußerste Grenze des Thieres herabgcdrückt. Die Papua-Neger, unter allen Völkern dem ersten Anblick nach vom Schöpfer am meisten vernachlässigt, denn eine häßlichere, schmutzigere Race läßt sich kaum denken, haben eine bisweilen dunkelbraune, meist jedoch grauschwarze Farbe der Haut, welche aber nicht so glatt und glänzend wie bei den eigentlichen Negern ist. Auch sind ihre Züge härter und weniger fleischig. Das Haar ist durchgängig schwarz, dick, häufig lang herabhangend, bisweilen hinten aufgebunden. Es theilt sich von selbst in dünne Stränge oder Locken, ganz verschieden von dem wollenen Vließ des Negers, und sieht angefeuchtet und gekämmt hübsch aus. Sie reiben es sich ungemein gern mit Fett ein. Die weit von einander stehenden Angen sind unwandelbar schwarz, groß, beinahe halb vom oberen Augenlid bedeckt, mit tiefbranner, jedoch öfters von einem krankhaften Gelb umgebener Iris, großer, hervorspringender schwarzer Pupille. Der Blick ist meist ohne Ausdruck, jedoch nicht ohne Lebhaf- tigkeit, obwohl sich diese häufig mehr nur durch ein wildes Feuer, das darin leuchtet, verräth. Die Stirn ist niedrig und zurückgeschweift, und die Backenknochen treten stark vor, die Nase erscheint dick, breit, etwas flach und gedrückt mit weit offen stehenden Nasenlöchern; die Wange hohl, der Mund groß und breit mit dicken, wulstigen, hervor- stehenden Lippen, schön geformtem weißem Gebiß, das aber bei manchen Stämmen im Jünglingsalter durch das absichtliche Ansschlagen der zwei oberen Schneidezähne entstellt wird. Nur zuweilen trifft man unter *) *) Vgl. James Browne in A. Petermann's Mittheilungen u. s. w. 1866, S. 443 ff.

4. Bd. 2 - S. 699

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
359. Das Festland von Australien oder Ncn-Holland im Allgemeinen. 69!) baulichen, doch, bei starker Bewegung und dem Genusse von portugie- sischem Weine oder Zucker-Branntwein, gesunden Kost. Fische werden hier nicht so häufig genossen, als an den nördlichen Küsten. In heißen Ländern, wo die Speisen schneller Verderbniß ausgesetzt sind, scheint der Genuß von Fischen immer in gleichem Verhältnisse mit der Träg- heit, der Armuth, so wie den Krankheits-Anlagen des Volkes zu- oder abzunehmen; so fanden wir wenigstens auf unserer ganzen Reise immer das tiefste Elend da, wo die Bewohner lediglich ans den Genuß der Fische beschränkt waren. In dem Mittelstände der Bürger von Rio, welcher die Sitten Portugals noch nicht ganz angenommen hat, genießt man verhältnißmäßig nicht viele animalische Nahrung, indem man sich mit den trefflichen Früchten und dem ans Minas eingeführten Käse, welcher nebst Bananen ans keiner Tafel fehlt, begnügt. Selbst das Weizenbrod ißt der Brasilianer nur sparsam und zieht ihm seine Fa- rinha vor. Neben der Einfachheit der brasilianischen Küche ist es auch die rühmliche Mäßigkeit beim Mahle, die der Gesundheit der Bewohner eines so heißen Landes zu Statten kommt. Der Brasilianer ißt von seinen wenigen Schüsseln wenig, trinkt größtentheils Wasser, und genießt überdies von Allem mit großer Regelmäßigkeit, wobei er jene strenge Ordnung befolgt, die hier zwischen den Tropen in allen Naturerschei- nungen sichtbar ist. Am Abend nimmt er weislich fast nichts zu sich; höchstens trinkt er eine Tasse Thee, oder in dessen Ermanglung Kaffee und meidet besonders Nachts den Genuß kühler Früchte. Nur eine solche Diät und Uebereinstimmung mit der Natur des Klima's bewahrt ihn vor vielen Krankheiten, denen sich der Ankömmling aus Leichtsinn oder Unwissenheit aussetzt. Vor allen Dingen ist deßhalb dem Fremden zu rathen, eine gleiche Diät wie der Brasilianer zu halten, sich weder durch Bewegung im Freien während der heißesten Tageszeit, wo alle Straßen von Menschen leer sind, dem tödtlichen Sonnenstiche, noch bei nächtlichem Thaue den gefährlichen Folgen der Erkältung auszusetzen. Je. Australien. Das Festland. 359. Das Festland von Australien oder Ren-Holland im Allgemeinen. (diach Fr. Gerstäcker, Vorwort zur deutschen Bearbeitung von G. R. Muudy's Wanderungen in Australien.) Australien wird in immer höherem Grade die Aufinerksamkeit Europa's auf sich lenken. Schon vor der Entdeckung des Goldes hatte dieser uns so fern liegende Erdtheil eine erhebliche Vedelltung gewonnen.

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 79

1911 - München : Oldenbourg
Australien. 79 Bodengestalt. Fast ba§ ganze Innere erfüllt ein 300 in hohes Tafel- land mit Steppencharakter im O. und Wüstencharakter im W. — Größere Er- Hebungen finden sich nur an den Küsten des Erdteils. Die bedeutendsten derselben ragen im So. empor: die Australalpen erreichen hier eine Höhe von über 2000 m; nördlich davon erheben sich die 1200m hohen Blauen Berge. Tief- land breitet sich um den Anstralgolf im S. und um den Carpentariagolf im N. aus; die größte Tiefebene Australiens bildet zugleich das Becken des größten Strom- ^ 8 Dleu-Seeland. West-A ustralien 2-3 00 ; Murray-Dar- ! ^ Uni-Tiefebene : -ö =5 Pq ^1 "C Grosser Ocean > Regenkarte von Australien. Profil durch Australien und Neuseeland v. W. nach O. M. d. S. 1 : 40 000000 M. d. H. 1 : 800000 (50 fache Überhöhung), systems, das desmnrray (mörre) mit dem Darling. Die Bodengestalt Australiens ist ebenso einförmig wie seine Küstengliederung. Klima und Bewässerung. Am solgen- schwersten für Australien wurde die ungünstige Lage seiner Gebirge. Es ist in dieser Hinsicht so zu sagen das Beispiel eines verkehrt angelegten Erdteils. Die hochaufgerichteten Ostküsten zwingen nämlich den dunst- reichen Südostpassat, sosort bei der Berührung mit dem Festlande seine Feuchtigkeit abzugeben. Er ver- mag deshalb dem Innern nur wenig Naß zuzuführen und lange genug galt es auch als eine zweite Sahara. So erklärt es sich, daß die Holländer, die am Anfang des 17. Jahrhunderts Australien entdeckten, den Erdteil als „wertloses Gebiet" betrachteten und vernachlässigten. Das Innere leidet unter Wasserarmut und Hitze. Von den Flüssen sührt nur der Murray stets Wasser, die übrigen verschwinden in der trockenen Jahres- zeit ganz oder lösen sich in eine Reihe von Sümpfen auf. Bei ungewöhnlichen Regengüssen schwellen sie indes mächtig an. Einige Flächen erfüllen Salzseen, unter denen der größte der Eyresee (er) ist. — Des Regens zu allen Jahreszeiten erfreut sich nur Südost-Australien. Das trockene Klima bewirkt eine nur nn- zureichende Bewässerung des Erdteils. Erzeugnissse. Das Innere bedecken ausgedehnte Flächen von Strub, einem undurchdringlichen Strauchwerk. An den Küsten bilden die bis 150 m hohen Eukalypten und die Kasuarinen^) lichte, schattenarme Wälder. Fast ganz i) Blattlose Sträucher mit grünen Zweigen.

6. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 69

1915 - Berlin : Oldenbourg
Australien. 69 Erzeugnisse. Das Innere bedecken ausgedehnte Flächen von Skrub, einem undurchdringlichen Strauchwerk. An den Küsten bilden die bis 150 m hohen Euka lypten und die Kasuarinen^) lichte, schattenarme Wälder. Fast ganz sehlren dem Erdteile Nahrungspflanzen und Früchte, weshalb er auch nur eine geringe Zahl von Einwohnern ernähren konnte und der Ackerbau unmöglich war; dagegen gedeihen die eingeführten europäischen Getreidepflanzen und fast alle Arten von Obst in trefflicher Weise. — Die Tierwelt ist so eigentümlich, daß sie eine besondere Region in der Tiergeographie ausmacht. Die höheren Ordnungen der Säugetiere fehlen ganz, so die Affen, die großen Raubtiere, die Dickhäuter und selbst die Wiederkäuer, was namentlich von großer Wichtigkeit ist; denn dadurch war es den Bewohnern Australiens sogar versagt, wie die Nomadenvölker Viehzucht zu treiben. Am stärksten vertreten sind hier die Kängurus, die auch gejagt werden; seltsam sind ferner die Schnabel- tiere. Wild oder halbgezähmt ist der australische Hund, der Dingo, eine Geißel der Schafherden. Reichere Entwicklung zeigt die Vogelwelt, Haupt- sächlich vertreten durch Papageien, besonders Kakadus, und den Emu- Strauß. Die Pflanzen- und Tierwelt Australiens unterscheidet sich wesentlich von jener der übrigen Kontinente, ein Beweis dafür, daß der Erdteil seit langer Zeit von der Alten Welt losgelöst ist. Die Europäer haben seit ihrer Niederlassung im Jahre 1788 mit dem besten Erfolg ihre Haustiere eingeführt, so daß neben dem Bergbau die Viehzucht die Hauptnahmngsquelle der Kolonisten bildet. Besonders großartig wird die Schafzucht (100 Mill. Stück) betrieben, die freilich zeitweise durch Dürre- Perioden starke Schädigung erleidet^). Wolle, Häute und Fleisch sind daher Hauptausfuhrprodukte Australiens. Am bedeutsamsten für die Besiedelnng Australiens wurde — wie in Kali- fornien — die Entdeckung seiner Goldschätze i. I. 1851, besonders in den Blauen Bergen, den Australalpen und in West- anstralien. Heute steht Australien unter den goldproduzierenden Ländern der Erde mit Südafrika und Nordamerika an erster Stelle ^). Gold zählt daher zu den wichtigsten Aus- suhrgegenständen. Außerdem besitzt der Erd- teil Steinkohlenlager, Kupfererze und große Silberlager. Bevölkerung. Die Gesamteinwoh- nerzahl des Kontinents beträgt (mit Tasma- nien) nur 4^ Mill.; die dichtestbewohnten Gebiete (20 bis 30 auf 1 qkm) gehören in- folge der günstigen Gliederung und Bewäffe- ruug, der ergiebigen Niederschläge und des Reichtums an Bodenerzeugnissen dem So. an. 1) Blattlose Sträucher mit grünen Zweigen 2) Die Herdenbesitzer (Schafbarone) heißen Squatters (skwotters); sie bilden die Aristo- kratie der australischen Gesellschaft. 3) Wert der gesamten Golderzeugung Australiens bis heute 8 Milliarden Mark. Sydney Bewohner auf 1 qkm ^ unter i 10—20 2-10 20-30 Karte der Bevölkerungsdichte von Australien.

7. Leitfaden bei dem Unterrichte in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 28

1873 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
28 Wagerechte it. senkrechte Gliederung n. Gewässer Australiens. §. 20. §. 21. er eine unverhältnißmäßig weite Ausdehnung (über 120 Längen- und 80 Breitengrade) erhalten. Er besteht nämlich aus a. dem Festlande von Neuholland oder Australien im engern Sinne, dem westlichsten Theile des Ganzen, welcher zwar auch eine Insel ist, aber wegen seiner Größe (138,000 mm.) als Continent angesehen wird; d. drei größeren Inseln: Nen-Gninea, Neu-See-- land und Tasmanien (Vandiemensland), von denen die zweite (eine Doppelinsel) in größerer Entfernung vom Continente liegt, während die beiden anderen als von demselben abgesprengt erschei- nen, die erstere von der Nordseite, die letztere von der Südseite; c. unzähligen kleineren Inseln und Inselgruppen, meist zwischeu den Wendekreisen, welche gewöhnlich in eine in- nere australische Juselreihe und eine äußere austra- lische Inselreihe unterschieden werden. Der Continent von Australien bildet eine viereckige Erdmasse, in deren Küstensaum der Australgolf im S. einen sehr flachen und nur der Carpeutariagolf im N. einen tiefen Einschnitt macht, jedoch mit öden, flachen, einförmigen Ufern. Dagegen hat die Südostküste (Neu-Süd-Wales) in Verbin- dung mit dem gegenüberliegende» Tasmanien im kleinsten Umkreise den größten Hafenreichthum der Erde und ist daher Mittelpunkt der die Südhemisphäre belebenden Schifffahrt und der britischen Colonisation Australiens geworden. §. 21. Die senkrechte Gliederung und die Gewässer Australiens. Das Innere des Kontinents von Australien besteht aus größteu- theils öden Tiefebenen. Höhere Gebirge finden sich nur an der Ost- küste; ebeuso fehleu bedeutende Tafelländer, wovon eine weitere Folge der Mangel an Stufenländern und au entwickelten Flußsystemen ist. Wie in wagerechter, so ist auch in senkrechter Gliederung der süd- östliche Theil des Continents der bevorzugte, denn hier breitet sich ein freilich schmales, plateauartiges Gebirgstand unter dem Namen der blauen Berge aus. Noch höher (mit Gipfeln bis zu 2300 m.) erhebt sich in der südöstlichen Ecke des Contiuents ein zweites Küsten- gebirge, die weißen Berge oder die Australalpen. Bei dem großen Mangel an Regen und bei den unbedeutenden Höhenzügen im Innern gibt es keine eigentlichen Flüsse. Selbst der größte Strom des Coutiueuts, der Murray, gehört zu den am wenig- sten entwickelten Strömen der Erde, indem einzelne seiner zahlreichen Quellarme nur zuweilen die Hauptader erreichen und er in seinem untern Lause in Versumpfungen übergeht, so daß nur ein schmaler Arm bis zum Meere gelaugt. Die (meist vulkanischen) Inseln sind theils ganz niedrig, theils stei- gen sie steil zu bedeutender Höhe (Neu-Guiuea über 4000 m.) empor.

8. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 28

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
28 Vertikale Gliederung und Gewässer Australiens. auch eine Insel ist, aber wegen seiner Größe (140,000 Ihm.) als Continent angesehen wird; b. drei größern Inseln: Neu-Guinea, Neu-Seeland und Vandiemensland, von denen die zweite (eine Doppelinsel) in größerer Entfernung vom Continente liegt, während die beiden andern als von demselben abgesprengt erscheinen, die erstere von der Nordseite, die letztere von der Südseite; e. unzähligen kleinern Inseln und Inselgruppen, welche gewöhnlich in eine innere australische Inselreihe und in eine äußere australische Inselreihe unterschieden werden. , Der Continent von Australien bildet eine viereckige Erdmasse, in deren Küstensaum der Australgolf im S. einen sehr flachen und nur der Carpentariagolf im N. einen liefern Einschnitt macht, jedoch mit öden, flachen, einförmigen Ufern. Dagegen hat die Südostküste (Neu-Süd- Wales) in Verbindung mit dem gegenüberliegenden Vandiemensland im kleinsten Umkreise den größten Hafenreichthum der Erde und ist daher Mittelpunkt der die Südhemisphäre belebenden Schifffahrt und der britischen Colonisation Australiens geworden. 8. 21. Vertikale Gliederung und Gewässer Australiens. Das Innere des Continentes von Australien, sofern uns der- selbe bekannt geworden ist, scheint ein hügelloses Flachland zu sein, welches sich bald in einen großen Sumpf verwandelt, bald eine wasserlofe Wüste bildet; Hochgebirge, wie Neu-Guinea und Neu- Seeland haben, fehlen gänzlich, eben so bedeutende Massenerhebungen (Plateaur), wovon eine weitere Folge der Mangel an Stufenlän- dern und an Flußsystemen ist. Auch in dieser Beziehung ist der südöstliche Theil des Continents der bevorzugte, denn hier breitet sich ein, freilich schmales, Gebirgsland unter dem Namen der blauen Berge (2000—3000' hoch) aus, mit der Küste fast parallel laufend. Noch höher (mit Gipfeln bis 8000') erhebt sich in der südöstlichsten Ecke des Continents ein zweites Küstengebirge, die weißen Berge oder die Australalpen. Den Gewässern fehlt es an bestimmt abgegrenzten Betten, weshalb sie stehende werden müssen, namentlich da ihre Läufe häufig nach dem Innern gekehrt sind, statt nach dem Meere. Sie dienen daher eher zur Zerstörung der Landschaft, welche sie durchlaufen, als zur Befruchtung derselben. Selbst der größte Fluß des Conti- nents, der Murray (140 M. lang), geht in seinem untern Laufe in Versumpfungen über, so daß nur ein versandeter Arm bis zum Meere gelangt.

9. Bd. 2 - S. 473

1886 - Langensalza : Greßler
473 weil die Arbeitskräfte in Australien selbst viel zu kostbar waren, als daß man sie zum Bau der ersten Häuser hätte gewinnen können. Hier erkannte Ludwig Jesch zum erstenmal den Wert menschlicher Arbeit dem Kapital gegenüber, und bedauerte, daß er in Deutschland nicht den sechsten Teil dessen verdienen konnte, was seine Arbeit in Australien galt. Alles ward im großen betrieben, alles eilte aus Windesslügeln seiner Vollendung entgegen. Kaum waren 500 Häuser in Adelaide aufgerichtet, so zog eine von der Ackerbaugesellschast in aller Eile errichtete Bank hohe Wechsel auf alle Handelsstädte der Welt. Ein Jahr nach der Errichtung der Kolonie befanden sich daselbst bereits mehr als 30 000 Schafe, 10 000 Ochsen, Kühe und Pferde. Der arme Weber hatte die Aufgabe, einen Boden kultivieren zu helfen, welcher zum Teil sandig, lehmig und zeitweise außerordentlich sumpfig war, weil die größeren Flüsse, wie der Lachlan und Mac- querie, oft über ihre flachen Ufer traten und zwar das umliegende Land befruchteten, gleichzeitig aber auch die Anlagen vernichteten. Dieser Boden war bis zum Murrayslusse mit kleineren Akazien, Cypressen, Apfelbäumen, blauen Gummibäumen, Eukalypten, Cheno- podien und Polygonien bedeckt, hatte aber fast gar kein Gras. Zwischen dem Murray und den „Blauen Bergen", dem einzigen nennenswerten Gebirgszuge Australiens, breiteten sich weite Felder aus, welche dicht mit bunten Blumen, namentlich Milliarden von Immortellen bedeckt waren. Es ist eine in Australien eigentümliche Erscheinung, daß die Blütenpracht seines Pslanzenwuchses in keinem andern Lande der Erde anzutreffen, dagegen die Blätter der Stauden, Gesträuche und Bäume lederartig drüsig, mit einem weißen harzigen Staube bedeckt sind und einen äußerst trübseligen Anblick gewähren. Am großartigsten ist das Gebirgsland selbst; dasselbe übertrifft nicht nur an Fruchtbarkeit alle Erwartungen, sondern bietet auch eine überraschende Vegetation. Außer der Akazie und den Eukalypten nehmen Kajeputbäume, Flügelfruchtbänme von 48 Meter Höhe, Ka- tappenbäume mit prachtvollen weißen Blütenbüscheln, endlich Muskat- nußbäume, Barringtonien mit glänzenden Trauben und Palmen die vornehmsten Stellen ein. Nur einen Augenblick war Ludwig Jesch vom Anblicke des von Känguruhs, Pfauen und Paradiesvögeln bevölkerten Urwaldes entzückt. Der nächste Augenblick erinnerte ihn an die Plage, diesen Wald fällen zu müssen. Schon der Widerstand der riesigen Farnkräuter, welche sich fast zu Bäumen verstärkten uttb den dichten Wald in ein mauerartiges Gehege verwandelten, würde ihn vielleicht überwältigt haben, wenn nicht gerade das Bewußtsein, daß der Schwächling in Australien sicherm Untergange geweiht sei, ihn ausrecht erhalten hätte. Der arme Weber war nach wenigen Jahren ein freier, kräftiger Ackerbauer und Viehzüchter, der gegen einen ganz bedeutenden Lohn auf der Ansiedelung blieb, bis er selbst imstande war, mit Hilfe seiner

10. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 46

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 46 — Im N. Australiens wechseln eine trockene und eine nasse Jahreszeit; im 8. und auf Tasmanien zeigen sich schon 4 Jahreszeiten, doch ist der Winter sehr mild und der wenige Schnee bleibt nicht liegen. Australien ist der Erdteil, in dem es am wenigsten schneit. — Obgleich fast alle Inseln Austra- liens in der heißen Zone liegen, wird die Hitze durch die Winde (Passatwinde) und die Nähe des Meeres sehr gemäßigt, so daß manche sich einer immerwähren- den Frühlingsluft erfreuen. V. Produkte. 3) Im 8. des Erdteils ist in Bezug auf das Mineralreich großer Reich- tum an Gold und Kupfer vorhanden. b) Die Pflanzenwelt Australiens zeigt eine große Einförmigkeit, da nur verhältnismäßig wenige Pflanzenarten vorkommen und die vor- handenen oft eine eigentümliche Gestalt haben. So giebt es in Australien z. B. Bäume, die im Herbst nicht ihr Laub abwerfen, sondern ihre Rinde, und die Kirschen mit den Kernen nach außen tragen; ein Gras scheint zu einem Baume geworden zu sein und bildet den Grasbaum. In den Wüsten- strichen sinden sich dornige und stachelige Pflanzen und lange spitze Gräser von solcher Härte, daß sie selbst das Leder des Schuhwerks durchbohren und gefähr- lich verwunden können. Große, zusammenhängende Wälder fehlen im Innern; die Bäume stehen meist weit auseinander, höchstens zu Gruppen beisammen, geben auch wegen der senkrechten Stellung der Blätter sehr wenig Schatten („schatten- lose Wälder"). Doch kommt in den Wäldern der höchste Baum der Erde vor, der bis 130 m hohe Gummibaum. Die Blumen Australiens werden an Schönheit von den Blumen keines anderen Landes übertroffen, sind auch reich an Honigsaft, doch fehlt ihnen der Wohlgeruch. Nahrungspflanzen für den Menschen fehlen fast ganz; Getreidearten, Zuckerrohr, Baumwolle, Obstbäume und Wein sind erst von den Europäern eingeführt worden, gedeihen aber im 80. vortrefflich. — Für die Bewohner vieler Inseln sind die Kokospalme, der Brot- sruchtbaum und die Banane sehr wichtig, weil die Früchte dieser Bäume ihre Hauptnahrung bilden. c) Eigentümlich und artenarm ist auch die Tierwelt Australiens. In manchen Gegenden ist nur eine (größere) Tierart vorherrschend. Kein großes Raubtier ist vorhanden; der einheimische halbwilde Hund Dingo bellt nicht, schwimmt nicht, wird aber den Schafherden gefährlich. Ebenso fehlen die Affen und Wiederkäuer; dagegen sind zahlreiche Beuteltiere vorhanden. Zu ihnen ge- hört das Känguruh, das größte einheimische Säugetier, ein wichtiges Jagdtier. Das seltsamste aller Säugetiere ist das Schnabeltier; es hat die Gestalt eines Maulwurfes, besitzt aber einen Entenschnabel und legt Eier. — Zahlreich sind die Vögel vertreten; auffällig sind der schwarze Schwan, der australische Strauß und der Leierschwanz. — Von Haustieren sind z. B. Schafe, Rinder, Pferde und Kamele eingeführt. Vi. Bewohner. Australien ist etwa von 3 Mill. Menschen bewohnt, steht in der Dichtig- keit der Bevölkerung also weit hinter den übrigen Erdteilen zurück, da auf 10 ^ km erst 4 Bewohner kommen. „Die Bewohner sind teils Eingeborne,

11. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 172

1870 - Halle : Schwetschke
172 Allgemeines von Australien. dampfer eingeführt, welche die Regen- und Flutzeit dieser Flüsse rasch benutzen und Frachten ins Innere führen und ebenso rasch Rückfrachten an die Küssen bringen. 3. Hinsichtlich des Klima's bietet das Land manche Contrasse. Die größere oder geringere Regenmenge, die gänzliche Regenlosigkeit bil- den die charakteristischen Merkmale desselben. Im Norden herrschen Nord- weftwinde, welche Regen mit sich bringen. Die Jahreszeiten sind ganz entgegensetzt mit Regen bedacht. Man unterscheidet eine Sommerregen- zone und eine Winterregenzone, dazwischen mitten inne eine regenleere Zone, der Schrecken der Reisenden. Auf der einen Seite hat man wahre Regenfluten, auf der andern gar keinen Regen. Die Gebirge ent- halten nicht jene großen Schnee- und Eisreservoirs der europäischen Al- pen, welche solchergestalt bei heißer Sommerszeit dem trocknen Tief- und Flachland mit geschmolzenem Schneewasser zu Hilfe kommen könnten. Auf jene plötzlich herabstürzenden Regengüsse, die oft Ueberschwem- mungen hervorrufen, folgt allznrasch die größte Hitze und Trockenheit. Die Pflanzen- und Thierwelt des Continents ist eigenthümlich und seltsam und hat wenig gemein mit der der asiatischen Jnselflur, der Snnda-Inseln und Neu-Guinea's. Ihr Charakter ist der der Einför- migkeit und Armuth. Wie das Klima sich als tropisch und als subtro- pisch, im Süden als gemäßigt unterscheiden läßt, so ist auch die Vege- tation eine diesen Zonen entsprechende. Eintönig ist die Pflanzenwelt Australiens, arm an Gattungen; Kryptogamen kommen wegen der cherr- schenden Trockenheit äußerst wenige vor. Am stärksten vertreten sind Kokos- und Sagopalme, Pisang, Brotbaum, Theebaum, Gummibaum. Wälder sind nur an den Küssen und auf den Hochebenen anzutreffen. Im Innern tritt eine Art stacheliches Gebüsch den Reisenden undurch- dringlich entgegen und hindert jedes Vorwärtskommen. In Australien nennt man dies Meer von Gestrüpp „Scrub", oft ist es so dicht, daß man nur mit der Axt einen Weg bahnen kann. Die Thierwelt Austra- liens zeigt dieselbe Armuth an Gattungen, fällt aber durch seltsame, oft ganz wunderliche Formen auf. Man zählt wohl nur 94 Säugethier- Arten, davon sind aber 71 Beutelthier-Arten, 11 Nager u. s. w. Affen fehlen gänzlich. Charakteristisch sind die Känguruh, Stachelschweine, Ameisenfresser und Schnabelthiere. Die Vögel sind sehr zahlreich und schön, z. B. der mit Haaren bewachsene Kasuar, der schwarze Schwan, der weiße'adler, der Prinzregentenvogel sind treffliche Repräsentanten der Segler der Lüfte. Europäische Hausthiere und Getreidearten sind in Australien ein- gewöhnt worden. Das Mineralreich liefert fast alle Metalle, besonders Eisen, Kupfer und Blei. Die sehr reichen Goldminen haben schon viele Auswanderer in jene Gegenden gezogen. 4. Die Bevölkerung Australiens besteht aus Ureinwohnern und euro- päischen und anderen Einwanderern. Die Eingeborenen zerfallen in zwei Hauptftämme: in Papuas oder Australneger oder Negritos und in Austral-Indier. Die Papuas sind Wilde auf sehr niederer Stufe, braunschwärzlich, kraushaarig, mit glatten Gesichtern und breiten Nasen; sie leben nur von Jagd und Fischfang, sind an Müsfigang und Wander-

12. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 334

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
334 Bilder aus Australien. Y. Wilder aus Australien. 184. Das Klima Australiens. Ein europäischer Arzt, welcher länger als 12 Jahre in verschiedenen Theilen Australiens über das Klima und dessen Einwirkungen auf den Menschen eingehende Beobachtungen angestellt hat, entwirft in der Zeit- schrift „Australasian" die nachstehende Schilderung. Dieselbe paßt aber nur auf die drei Colonien Neusüdwales, Victoria und Südaustralien, nicht aus Queensland und den nördlichen Theil des Continentes. ------Alte Ansiedler, welche seit langen Jahren in der Umgegend von Städten und Flecken wohnen, behaupten allen Ernstes, daß das Klima in den cultivirten Bezirken Australiens sich verschlechtert habe und nicht mehv so gesund wie zu der Zeit, da sie ins Land kamen. Es liegt etwas Wahres in dieser Behauptung; denn dort, wo man die Bäume niedergehauen und folglich den Oxpgengehalt der Luft vermindert hat, sind die atmosphärischen Verhältnisse minder günstig geworden. Aber in den mit Pslanzenwuchs, und insbesondere mit Bäumen und Gesträuch bewachsenen Gegenden, im sogenannten Busch, sind die klimatischen Verhältnisse noch so günstig wie früher und der Oxpgengehalt ist in Fülle vorhanden. Möge doch jeder, wo es auch sei, so viel als irgend möglich, die Bäume schonen und recht viele junge anpflanzen, nicht blos des Schattens halber, sondern des Oxygens we^en; denn dies ist das große Lebensprincip, ist recht eigentlich ein Lebenselrxir. Besonders charakteristisch ist die Trockenheit des australischen Klimas, die Dürre und die merkwürdige Reinheit des Sonnenlichtes; dagegen mangeln Feuchtigkeit und die schädlichen Gase, durch welche Krankheiten erzeugt werden; die Zersetzung thierischer und vegetabilischer Stoffe Ist äußerst gering. Man braucht nur die Wirkung der atmosphärischen Einflüsse auf die Metalle zu beobachten, um sich von der Trockenheit der Luft zu über- zeugen. Man kann sie wochenlang, Tag und Nacht im Freien liegen lassen, und es setzt sich doch kein Rost an, falls nicht etwa Regen gefallen ist. Eine bemerkenswerthe Eigenthümlichkeit dieses Klimas zeigt sich auch darin, daß die Wäsche ungemein schnell bleicht und sehr weiß wird. Alle animalischen und überhaupt organischen Substanzen verflüchtigen sich schnell und Knochen werden in kurzer Zeit so weiß wie Schnee. Ich habe beobachtet, daß im Sommer Pferde- und Ochsengerippe binnen 10 bis 14 Tagen so vortrefflich gebleicht waren, daß man sie sofort in einem Museum hätte aufstellen können. Diese bleichende Eigenschaft des australischen Lichtes wird aber unangenehm, denn sie wirkt auf das Kopf- und das Barthaar auch junger Leute. Das Haar wird nicht nur grau, sondern völlig weiß und zwar so häufig, daß dle Sache im Lande selbst gar nichts Auffallendes hat. Im Busch trifft man sehr oft junge, in Australien geborene Leute

13. Lehrbuch der Geographie - S. 847

1867 - Münster : Theissing
847 Besondere Geographie von Australien. unempfänglich sind, haben sich doch auch unter ihnen viele unmenschliche Roh- heiten erhalten, und haben auch die Bemühungen christlicher Missionäre manche schöne Erfolge aufzuweisen, so sind doch Barbarei und Heidenthum noch vielerorts in voller Blüthe. 3) Die Eingewanderten, der Mehrzahl nach englischer und irischer Abkunft, leben über 1 Million stark in den Küstengegenden, mit Handel und Industrie, Landban und Viehzucht beschäftigt. Unter den eingewanderten Bewohnern befinden sich auch viele Deutsche. Die erste Kenntniß von diesem Erdtheile kam nach Europa seit der Entdeckung der Marianen durch Magelhaens 1521. Luis de Torres war dann der erste, welcher nach Australien kam (1606); dann waren es Holländer, worunter insbesondere Abel Tasman (1642) zu nennen ist, und der Brite Dampier, welche Theile Australiens auffanden. Wohl ein ganzes Jahrhundert ruhten nun die Entdeckungen und wurden erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder angeknüpft. Die Briten Byron, Wallis und Carteret und der Franzose Bougainville waren seit 1765 thätig. Vor allen aber zeichnete sich James Cook (spr. Kuhk) aus, welcher auf seinen drei Reisen um die Erde (1768—1779) frühere Kenntnisse erneuerte, Irrthümer bericht tigte, Neu-Caledonien, den Cook-Archipel und die Sandwichs-Inseln entdeckte, die Ostküfle Neu-Hollands und die Torres - Straße befuhr, die Cooks-Straße zwischen Neu-Seeland auffand und so in Vielem die Kenntnisse erweiterte. Neben ihm müssen die beiden Förster, seine Begleiter, Deutsche, genannt werden. Auch der Franzose Lapeyrouse verdient noch besonderer Erwähnung unter den Seefahrern, welche vor dem 19. Jahrhundert in der Erforschung Australiens thätig waren. — Im 19. Jahr- hundert waren es der Franzose Baudin, ferner Vancouver, Duperry, Kruseustern und die Briten Flinders und Grant, auch der Deutsche Otto von Kotzebue rc., welche die Erforschung fortsetzten. Doch blieb Anstralien von den europäischen See- und Colonialstaaten bis zum Jahre 1820 so ziemlich unbeachtet. Seit dieser Zeit wett- eifern namentlich Engländer und Franzosen, ihren Besitz und Einfluß in Occanien zu erweitern, da mit der Zunahme von Handel und Schiflfahrt im Großen Ocean die Bedeutung desselben mit jedem Jahre zunimmt. Auch die Nord-Amerikaner be- weisen für den Gr. Ocean jetzt ein lebhaftes Interesse, das mit der Bedeutsamkeit Californiens zunehmen wird. Wir gehen jetzt zur Betrachtung der einzelnen Theile des Erdtheils über unv behandeln demnach A. das Festland von Australien (Neu-Holland); B. die australischen Inseln. §. 152. A. Das Festland von Australien (Neu-Holland). Ge sch icht l. Anfangs wurden nur die Küstengegeuden des Festlandes zur Colonisation benutzt. Die erste Colonie, Sidney, wurde 1788 durch den Gouverneur Arthur Philipp gegründet. Sie bestand ans 193 Frauen, 18 Kindern, 212 Matrosen und 775 Verbrechern. Bis 1840 hat man fortgefahren, diese Gegenden zur Depor- tation von Verbrechern zu benutzen, und manche derselben sind hier zu arbeitsamen und gesitteten Menschen, einzelne auch zu Millionären geworden. Von hier zog sich die Colonisation an den Küsten weiter fort. Seit 1840 hat Neu-Südwales, seit 1852 Van Diemensland aufgehört, Verbrecher-Colonie zu sein, Victoria und Süd- Australien sind nie dazu benutzt. Die Erforschung des Innern begann 1810, als

14. Lehrbuch der Geographie - S. 839

1867 - Münster : Theissing
Besondere Geographie von Australien. 839 Fünfter Abschnitt. Besondere Geographie von Australien. §. 149. Vorbemerkungen. Name, Lage, die angrenzenden Meere und ihre Theile, Größe. Mehr, als über irgend einen der andern Erdtheile, herrscht über Austra- lien noch eine große Unkenntniß, so daß der wissenschaftlichen Forschung hier noch ein sehr weites Feld der Thätigkeit eröffnet ist Während z. B. der am meisten verbreiteten Ansicht nach Australien als jüngster Continent gilt, wol- len die Resultate wissenschaftlicher Forschung das gerade Gegentheil beweisen*). Der Name Australien, aus der Entdeckungszeit dieses fünften Erdtheils stammend, ist von der Lage Australiens, welches fast ganz der südlichen Halb- kugel angehört, hergenommen. Andere gebräuchliche Namen dafür sind Poly- nesien und Océanien, obwohl auch die Begriffe, welche man damit verbindet, auseinandergehen. Während man oft unter Australien das Festland und die damit zunächst verbundenen Inseln, unter Polynesien dagegen die Inseln der Südsee versteht, vereinigen die Franzosen das Festland mit allen Inseln zu einem Erdtheil und nennen denselben Océanien. Die Deutschen unterscheiden in der Regel das Festland Australien und die Inseln der Südsee. Aufg. 1. Beantworte die Fragen 1 — 5 in 8. 24. S. 68. (Bergs, u. a. S. 22. 31. 32. 33.) Neu - Holland hat einen Flächeninhalt von 138,000—139,000 H3m. Die größte Ausdehnung von N. nach S. von Cap Pork bis Cap Wilson beträgt 429 M. (439 M.?), die von O. nach W. 536 M. Das Meer nördlich vom Carpentaria-Golf und von Arnhem-Land heißt das Arafura-Meer, das Meer über der nordwestlichen Küste des Fest- landes westlich von Arnhem-Land das Timor-Meer**). Südlich von Neu- Guinea liegt das Korallen-Me er. Vom Austral - Continent ist bis dahin der bei weitem größte Theil noch unerforscht; nur über die Küstenlandschaft hat man bis hierher einige Kenntnisse erlangt. *) Vgl. Petermann's Mittheilungen 1859, S, 207. Ausland 1859, S. 744. **) Woher der Name?

15. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 260

1880 - Sondershausen : Eupel
260 nach Tahiti ab, das sie nach siebenmonatlicher Fahrt erreichten. Aber erst nach 19jähriger Arbeit der Missionare siegte das Evangelium. Wie eine Flamme verbreitete sich dasselbe nun von Insel zu Insel. Das diebische, faule, schwelgerische Volk wurde zuverlässig, gesittet und gewerbsam. Die Familien lebten in christlicher Eintracht; der Krieg, sonst der Wilden Wonne, hörte auf; die tödtlichen Waffen verwandelten sich in Ackergeräte. Kirchen, Schulen und Krankenhäuser entstanden. Es ist Tag geworden ans den Südseeinseln. Nach Verschiedenen. 68. Die Bewohner Australiens. Diejenigen Inseln Australiens, welche nach Amerika zu liegen, sind meist von Malaien bewohnt. Der eigentliche Malaie hat eine der kau- kasischen sich nähernde Schädelform, eine etwas gewölbte Stirn, schwarze wcitgeöffnete Augen, einen wohlgeformten Mund; aber ihn entstellen die glänzend geschwärzten Zähne. Haar und Hautfarbe erinnern an den Neger, ebenso die überlangen Vorderarme. So klein verhültnißmäßig die Malaien sind — sie erreichen selten anderthalb Meter — so entwickeln sie doch eine Schmiegsamkeit und Gewandtheit der Glieder, welche fast etwas Thierisches hat. Sie gehen und schlafen, z. B. auf Geländern, ohne irgend einen Anfall des Schwindels; sie gebrauchen die Zehen als Finger, heben damit auch die kleinsten Gegenstände vom Boden auf und überliefern sie aus der Hinterhand in die vordere u. s. w. Der Charakter dieses Stam- mes verbindet reges Gefühlsleben mit glühend aufschlagender Leidenschaft. Zerfließend im Genuß und alle Gedanken spannend zur Rache am Feind, träumerisch brütend und mit Wollust mordend, den erzürnten Gott durch Menschenopfer sühnend — erscheint der Malaie gleichsam als das Produkt seines von Erdfeuern durchglühten, von Erdbeben durchzuckten, und dabei mit einer berauschenden Fülle der Naturgaben überschütteten Heimatlandes. Neuholland, die größte Insel Australiens und der Erde überhaupt, und die nordöstlich davon gelegenen Inseln sind meist von den Attstral- negern oder Papuas bewohnt. Diese gleichen den eigentlichen Negern; sie sind braunschwärzlich, haben krauses, schwarzes Haar, platte Gesichter und breite Nasen. Unter allen Menschenstämmen haben sie das kleinste Gehirn und befinden sich in fast thierischem Zustande. Sie können nur bis 5 zählen, und ihre Sprache soll dem Vogelgezwitscher gleichen. Ihre Speisen verzehren sie fast roh, gehen in der Regel ganz nackt und schlafen unter freiem Himmel oder in elenden Hütten und Felsschluchten. Nirgends verweilen sie länger als einige Tage. Sie leben von der Jagd, fangen Fische und essen Wurzeln und Würmer. Dabei sind sie äußerst träge und so gefräßig, daß sie so lange essen, bis sie sich nicht mehr bewegen können. Von Gott haben sie keine Ahnung; sie fürchten sich nur vor bösen Geistern. Missionare haben unter dem unglücklichen Geschlechte lange mit großer Milde und Freundlichkeit gewirkt, können sich aber erst in neuester Zeit einiger Erfolge rühmen, wo es der Brüdergemeinde gelungen ist, einzelne Papuas zu bekehren. Einige hundert Meilen weit südöstlich von Neuholland liegt Neu- seeland. Die Einwohner bilden eine Verzweigung des mongolischen Stammes; sie sind ein schöner Menschenschlag, haben ausdrucksvolle Ge-

16. Nationale Erdkunde - S. 352

1911 - Straßburg i.E. : Bull
Vi. Australien. schließen, in den britischen Kolonien die Einfuhr nichtbritischer Waren mit einem höheren Zoll zu belegen. Keine englische Kolonie geht in der Bevorzugung britischer Waren so weit wie Australien. Vor einigen Iahren sollten sremder Äandel und sremde Schisfahrt ganz entscheidend getroffen werden. Es war ein Gesetzesvorschlag eingebracht worden, nach dem britische Waren nur dann ein Anrecht auf den Vorzugszoll haben sollten, wenn sie auf englischen Schiffen eingebracht würden. Man sand, daß dieses Gesetz Australien selber schaden würde und lehnte es ab. Doch sind seit 1907 neue, sehr hohe Zölle festgesetzt, mit denen alle Fabrikwaren, auch Nahrungs- und Genußmittel belegt werden. Britische Waren zahlen zwar auch beim Eintritt ins Land einen Zoll, aber er ist bedeutend niedriger als der, den deutsche, französische, nord- amerikanische oder belgische Waren zu tragen haben. Man schwankt ja noch in England, ob man den großen Zollbund schaffen soll oder nicht; die Australier aller Parteien sind feurige, begeisterte Lob- redner dieses Bundes; sie wünschen nichts sehnlicher als sein Zustande- kommen. Daß deutsche und amerikanische Waren anfangen, in Australien Boden zu gewinnen, haben die australischen Fabrikanten schmerzlich empfunden. Am liebsten möchten sie diese Waren selber liesern. Da sie sich dazu vorläufig nicht imstande fühlen, so sollen die einge- führten Waren wenigstens englische sein. Es ist also durchaus keine Übertreibung, wenn man sagt, die Australier seien britischer als die Briten selbst. Nun steckt allerdings in der Begeisterung für den „großen Zoll- bund" auch ein gut Teil Selbstsucht. Die Zölle sollen dazu dienen, dem Staate neue Einnahmen zu schaffen, die Industrie des Landes zu heben. Australiens Industrie ist nämlich sehr gering. Die Wolle fällt unter der Schere vom Rücken des Schafes und geht größten- teils sofort, sogar ungereinigt über das Meer. Die Metalle ver- lassen das Schmelzwerk, um erst in der Ferne verarbeitet zu werden. Oft kommen die Erze direkt vom Schacht auf das Schiff. Die Äaut des Rindes wird erst im Auslande in Leder verwandelt. Insofern ist es verständlich, wenn die Australier durch Schutzzölle ihrer Industrie Mut machen wollen; wenn sie neue Industriezweige zu entwickeln suchen. Was läßt sich unter diesen Amständen sür

17. Nationale Erdkunde - S. 355

1911 - Straßburg i.E. : Bull
1. Das Festland mit Tasmania. 355 Daß dieser Äaß töricht und ungerecht ist, braucht nicht erst ge- sagt zu werden. Es liegt gar kein Grund dazu vor, im Gegenteil: Australien hat den Deutschen sehr viel zu verdanken. Das Deutschtum in Australien. Seit 1828 sind rund 63 000 Deutsche nach Australien ausgewandert. Bis in die jüngste Zeit hinein setzte sich diese Einwanderung sort. In den Iahren 1871 bis 1883 sind jährlich über 1000, im Jahre 1883 sogar stark über 2000 Deutsche nach Australien übergesiedelt. Viele von ihnen haben nach gewohnter deutscher Anart ihre Abstammung ver- leugnet; sie bemühen sich krampfhaft, Engländer zu scheinen und zu sein. Immerhin „darf die Zahl der Australier deutscher Abstam- mung und deutschen Denkens und Fühlens noch auf nahezu 106000 Seelen geschätzt werden." (Emil Jung.) Äber den Wert dieser deutschen Einwanderung belehren uns am besten einsichtige englische Australier. So lautet ein Arteil: „Die Deutschen sind die besten Ansiedler der Kolonie". Der erste Minister des Staates äußerte sich folgendermaßen: „Vom Einwanderungs- schiffe landen die Deutschen in ihren heimischen Trachten. Ein oder zwei Tage bleiben sie im Einwandererhause. Dann ver- schwinden sie plötzlich im Busch. (So heißt das fast undurchdring- liche Dickicht, gebildet von Gummibaum- und Akaziengestrüpp. Weite Strecken sind infolge der häusigen Wasserarmut mit Stachelschwein- gras bedeckt. Aus dichter Nasenwurzel starren nach allen Richtungen steife Borsten, die 1j3 bis 2 m hoch sind und Roß und Reiter nur unter den größten Beschwerden ihren Weg zurücklegen lassen.) Man hört und sieht lange nichts mehr von den Leuten, bis sie nach \ll2 bis 2 Iahren wieder aus der Bildsiäche erscheinen. And wie? Auf einem mit gut gehaltenen Pferden bespannten Wagen kommt der Mann mit Frau und Kindern nach der Stadt gefahren. Alle sind gut gekleidet, und auf allen Gesichtern spiegelt sich Befriedigung wieder über das Los, das sie gewählt haben." Ein anderer hoher Beamter sagte einst in einer Rede an die Deutschen: „Von den Afern der Oder und des Rheins kamen die sieißigen deutschen Pioniere, sie psianzten Reben und führten den Obst- und Gemüse- bau ein; sie schufen ein Paradies aus der Wildnis. Die Deutschen zähle ich zu den ruhigsten und wertvollsten Elementen unserer Be- völkerung, und ich schließe mich aus vollem Äerzen der Mahnung an: Bewahren Sie Ihre herrliche Sprache und Ihre Treue gegenüber dem deutschen Vaterlande, — das ehrt Sie und uns!" 23~

18. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 112

1872 - Hannover : Hahn
.40. .41 112 Buch Iv. Australien. I. Das Festland Australien. den Gebirgslandschaften zeigt der Wald mannichfachere Formen: Casuarinen (2. Ii, §. 275), riesigen Schachtelhalmen vergleichbar, myrtenartige Gewächse und Fichten. Die Vegetation N.-Australiens erinnert durch Palmen, Pandanus und Schlinggewächse an die Formen der heißen Zone; vorherrschend ist aber auch hier das matte, sahle Ansehen des lichten Waldes. Keine des Anbaus würdige Frucht wuchs im Lande wild; nur Wurzeln und Beeren, darunter die sonderbaren „Kirschen, die den Kern außerhalb haben", dienen neben dem kärglichen Ertrage der Jagd und des Fischsangs den Ureinwohnern zur Nahrung. Seit der Besiedelung des Landes durch die Europäer ist die Cultur der europäischen Getreide- und Obstarten, der Südfrüchte, des Weins und der Olive mit dem günstigsten Erfolge eingeführt. Die Große He erden von Meersäugethieren (Robben, der fit dl. Walfisch, der Finnfisch) beleben das australische Meer und geben zahlreichen Schiffen Gelegenheit zu gewinnbringender Thätigkeit; an der Ostkuste sängt man Riefenschildkröten, und an den Korallenklippcn der Torres-straße findet man Trepang (L. I, §. 230) in Menge, zu deyen Fange jährlich malayifche und chinesische Flotten erscheinen. — Das Festland dagegen ist arm an Säugetieren, und die vorhandenen stimmen mit den Formen anderer Erdtheile nicht überein. Vorherrschend sind Beutelthiere, unter denen das heerdenweis weidende Riesenkänguru (2.1, §. 40) als Gegenstand der Jagd von Bedeutung ist. Eigenthümlich sind dem Erdtheil die Schnabeltiere (L. I, §. 45), von denen das gemeine in Erdgängen an den Flußufern lebt, wo es den Enten gleich feine Nahrung im Schlamme sucht, während das andere in Erdlöchern den Ameisen nachstellt. Wild oder halbgezähmt als Hausthier der Urbewohner finden wir den australischen Hund, Dingo, eine Geißel der Schafherden. Unter den Vögeln sind der Emu, ein dem Erdtheil eigenthümlicher Cafuar, die Mänura und der schwarze Schwan zu merken. Heuschrecken richten oft großen Schaden an. Von Europa aus sind nicht nur unsere Hausthiere, sondern auch unsere Fische und Singvögel dort eingeführt worden, so daß das Land dadurch ein gänzlich verändertes Ansehen bekommen hat. Da der Boden für Viehzucht so günstig ist, so ist diese neben dem Bergbau die Hauptbeschäftigung der Colomsten, und Australien liefert jährlich größere Mengen von Wolle, Häuten und Fett in den Welthandel. Auch mit der Einführung des Kamels und des Lama sind glückliche versuche gemacht. Der Mensch des Landes. Die Urbewohner des Landes ' bilden eine Abtheilung der sog. Australneger oder Negrltos. Dunkelbraune Hautfarbe, auffallend magere Arme und Beine, ein breiter Mum mit dicken, hervortretenden Lippen, die über den Augen aufgetnebeue Stirn, schwarzes, krauses aber nicht wolliges Haar sind für sie charakteristisch. Nur auf Tasmanien lebten Papuas (f. weiter unten) mit wolligem Haar. Sie sind von den Engländern in unserem Jahrhundert auf das scheußlichste verfolgt, der letzte Rest von ihnen auf das Festlan^ versetzt und daselbst nun gänzlich erloschen. Die Zahl der Australier ist äußerst aerina (50000 ?). Fast nackt, höchstens mit einem Schurz bekleidet, ziehen sie in kleinen Abtheilungen, jagend und fischend, Wurzeln, eßbare Würmer und Muscheln sammelnd, im Lande umher, ohne Hemmt, ohne staatliche Einrichtungen. Ein dumpfer Dämonen- und Gespensterglaube ist ihre ganze Religion. Alle Versuche, sie aus diesem Zustande äußerster Rohheit zu einem seßhaften Leben und zum Christenthum zu bekehren, sind

19. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 55

1880 - Regensburg : Manz
Australien. 55 — Die Wasserscheide oder Grenze zwischen zwei Meer- gebieten nennt man Hauptwasserscheide. 8) Die stehenden Landgewässer heißen nach ihrer Größe Lache, Weiher, Teich, See. Die Seen teilt man ein in: a) Quell-Seen, mit Abfluß, aber nicht sichtbarem Zufluß; d) Fluß-Seen, mit sichtbarem Zu- und Abfluß; c) Steppen-Seen, mit Zu- fluß, aber nicht sichtbarem Abfluß, oder auch mit nicht sicht- barem Zu- und Abfluß. Die Seen waren in einer noch nicht genau ermittelten Vorzeit besondere Zufluchtsplätze der Menschen. Die in und an denselben errichteten ehemaligen Wohnstätten nennt man Pfahlbauten. Sie bestanden aus kreisrunden Hüt- ten, welche auf eingerammten Pfählen standen; das Ganze war durch Dämme oder Zugbrücken mit dem Lande in Ver- bindung. Überreste von Pfahlbauten hat man bis jetzt in den meisten mitteleuropäischen Seen aufgefunden. 9) Jene ebenen Stellen im Lande, welche übermäßig befeuchtet sind und weder über- noch unterirdisch genügenden Abfluß haben, bilden Flächen, die man im allgemeinen Weich- land und je nach ihrer besonderen Beschaffenheit entweder Moor (Moos), Sumpf oder Morast, Bruch nennt. Moore heißen jene Strecken, welche oben eine schein- bar feste Grasdecke haben, die aber unter den Fußtritten wegen des darunter befindlichen Wassers schwanken. Man findet sie in Gebirgen, dann nennt man sie Hochmoore, ebenso in Niederungen, dann heißen sie Legemoore. Sümpfe und Moräste lassen das Wasser an einzelnen Stellen mehr oder minder stark hervorbrechen, und Brüche sind Moräste, die mit Buschwerk bewachsen sind. Unter Marschland versteht man den Boden am Wasser, der fett und mehr oder minder mit Sand gemengt ist. §. 47. I. Australien. 1) Australien zerfällt in den Kontinent Neu - Hol- 1 and und in viele Inseln; jener hat einen Flächenraum von 138,000 sh>Meil., diese enthalten zusammen 22,000 ^M.

20. Hilfsbuch für den Unterricht in der Erdkunde - S. 373

1885 - Halle : Anton
Australien. 373 Berge stets unbewohnt bleiben; sie sind jedoch schon jetzt und werden später noch mehr das Land der Passage zwischen der Küste und den lieblichen Ebenen von Bathurst sein. Aber da die Natur so wenig gethan hat, diese Passage zu erleichtern, so werden selbst die besten Straßen nicht ganz den hemmenden Einfluß aufzuheben vermögen, welchen die Beschaffenheit des Gebirgslandes auf diese Verbindung ausübt. ' Nach Meinicke. 2. Flüsse und Seeen in Australien. 1. Die Flüsse. 2. Die Seeen. 1) Der herrschende Charakter der australischen Tiefebenen ist der dürrer Steppen und Wüsten. Dieser Charakter wird durch eiue Wasserarmut ver- schuldet, wie wir sie kaum in einem anderen Kontinente finden. Quellen fehlen diesen endlosen Flächen fast ganz. Die Flüsse, die von den Berg- Andern des Küstensaumes herabfließen, verkommen in diesen Tiefebenen. Schon in den Gebirgen wegen der Seltenheit der Quellen und der geringen Erhebung der Berge inbetreff ihres Wassers vorzugsweise auf die Regen angewiesen, haben sie meist nur nach anhaltenden Regengüssen einen zu- fammenhängenden Lauf und lösen sich in den Tiefebenen bald in eine Reihe von größeren und kleineren Seeen und Teichen auf. Nach heftigen Regen- güfseu überschwemmen sie dann häufig weithin die Niederungen; aber diese Anschwellungen daueru immer nur kurze Zeit; das Wasser verdunstet in der großen Hitze bald, wird dabei durch Auslaugung des Bodens allmählich salzig und verwandelt sich in einen salzhaltigen Schlamm, bis endlich die / völlige Austrockuung den Boden mit einer harten, dürren Rinde überzieht. ' c. Nicht selten erweitern sich auch diese Flüsse an besonders flachen Stellen zu ausgedehnten Seeeu, in denen sich das Flußbett völlig verliert. Diese / -/er mit Rohr gefüllten Becken schwanken nacb der Stärke des Wasserzuflusses zwischen undurchdringlichen, tief mit Wasser bedeckten Sümpfen und Harten; ^ • i Y*- " dürren, völlig wasserlosen Thonebenen. Die australischen Flüsse haben also nichts von den Eigenschaften, welche die Flüsse anderer Kontinente zu ^ r S<t Adern des Verkehrs machen; selbst der einzige genau bekannte Strom des sj.lt. v. Wv* f Landes, der in seinem ganzen Tieflandslaufe niemals sein Wasser verliert, der Murray, ist für die Schiffahrt vou verhältnismäßig geringer Bedeutung.- — f— 2) Die Seeen im südlichen Teile Australiens haben sich in flachen Mulde« gebildet und werden durch zufließende kleine Gewässer unregelmäßig gespeist. Die größten derselben sind der Torrens- und der Eyresee. Der Eindruck - r, }le dieser Seeen ist der trostloseste, "der sich denken läßkt^Steile Sandrücken ^ umgürten sie, die den Dünen der Meeresküste gleichen. Nirgends zeigen sich Felsen oder auch nur Steine; nur Salzränder blicken unter der äußersten Düne hervor. Das trockene Seebett ist auf viele Kilometer weit voll- ständig mit einer Salzkruste überzogen, die eine ununterbrochene Fläche von reinem Weiß bildet und blendend hell in der Sonne glänzt. Die Salz- fläche bricht unter den Hufen der Pferde, die in einen zähen Schlamm einsinken, der gegen die Mitte hin immer tiefer und flüssiger wird. Nur ganz in der Mitte scheint in der Regel eine große offene Wasserfläche vorhanden zu sein. Alle kleineren Seeen, Teiche und Gräben in der Umgegend sind mit einer ähnlichen Salzkruste überzogen, die so völlig einer mit gefrorenem Schnee bedeckten Eisfläche gleicht, daß der Reisende im Zwielicht 'des Abends sich eher in die Polargegenden versetzt, als in Australien weilend meint. ' Nach Rsclus. w "T;r vv. W"