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1868 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Europa
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
410
Europa.
königliche Fabrik blanker Waffen, welche die berühmt gewordenen Toledo-
klingen liefert. Toledo ist jetzt durch eine Zweigbahn mit der Südbahn
verbunden.
Alcalá de Henárez (Complütum), alte, stattlich gebaute Stadt mit
8700 Einw., am Flusse Henares und an der aragonesischen Heerstraße,
Hauptstation der Eisenbahn von Madrid nach Zaragoza, war bis zum Jahre
1836, wo die Central-Universität zu Madrid errichtet wurde, Sitz einer
ehedem sehr berühmten Universität, welche von dem Cardinal Ximänes
1508 gestiftet wurde. Hier ward Cervantes 1547 geboren. — Endlich die
sehr bedeutenden Qnecksilbergruben bei Almadén in La Mancha; sie sind
die ergiebigsten ans der Erde.
B. Königreich Alt-Castilien, Castilla la vieja (spr. wiécha), nörd-
lich von Neu-Castilien, umfaßt 8 kleinere Provinzen: Burgos, Santander,
Logroño, Soria, Segovia, Avila, Valladolid und Paleneia. Die
beiden letzteren wurden früher zum Königreich Leon gerechnet (s. unten).
Diese Hochebene wird im Norden und Süden von Gebirgen durch-
schnitten, weshalb besonders die Thaler angebaut sind; Bäume sieht man
in den Ebenen beinahe gar nicht und es wird auch nur wenig Obst
gezogen; nur der nördliche Küstenstrich ist milder, gut bewässert und schön.
Das Klima ist ans den Hochebenen noch etwas kühler als das von Neu-
Castilien und der Holzmangel also um so empfindlicher. Dagegen zeichnet
sich der Küstenstrich der Provinz von Santander durch ein mildes Klima
und diese ganze Provinz durch Reichthum an Bäumen ans. Industrie
und Handel sind wenig vorhanden. Die Einwohner haben bei vieler Recht-
lichkeit ein' ernstes, verschlossenes Wesen; die so verrufene spanische Steif-
heit und Etiquette sind hier ganz vorzüglich zu Hanse. -— Die bedeutendsten
O eri er dieser Provinz sind :
Burgos, am Arlanzon und an der nach Frankreich stihrenden Eisen-
bahn, in einer schönen Gegend, ehemals eine Hauptstadt, war später eine
der herabgekommensten Städte Spaniens, ist aber in neuester Zeit bedeutend
ausgeblüht, so daß sie jetzt über 26,000 Einw. zählt. Sie ist zwar, mit
Ausnahme der neueren modernen Anbaue, sehr unregelmäßig und finster,
doch reinlich. Burgos ist jetzt ein Centralpunkt der spanischen Industrie
Die Kathedralkirche, mit vielen
Gräbern spanischer Könige, ist eines der herrlichsten gothischen Gebäude
und enthält einige vortreffliche Gemälde. Burgos ist der Geburtsort des
berühmten Buy Díaz de Vivar, bekannter unter dem Namen des Cid.
Ein Denkmal zeigt die Stelle, wo sein Haus gestanden hat, und in dem
Kloster Sau Ledro de Cardona, zwei Stunden vor der Stadt, liegt er
begraben.
Segovia, ans zwei Hügeln in einer Ebene, einige Meilen vom Fuße
der 8. Guadarrama gelegen; auch diese Stadt ist sehr von ihrem ehe-
maligen Glanze herabgekommen und hat jetzt nur etwas über 10,000einw.
Zwei Merkwürdigkeiten zeichnen sie ans: 1) das Alcázar oder Schloß,
wo in alten Zeiten gothische Könige hausten und worin jetzt eine Ingenieur-
schule angelegt ist (im Frühling 1862 leider abgebrannt); und 2) die herr-
liche Wasserleitung, welche über einen Theil der Stadt, von einem Hügel
zum anderen geht; in der Mitte über dem Thale sind zwei und drei Reihen
und ein Emporium des Wollhandels.
1827 -
Erfurt
: Keyser
- Autor: Meineke, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Brigadeschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
*
u *
244 V. Politische Geographie.
2300 E. (Schlacht 1713-) Occana, mit 12/000 E. und wichtigen Seifen«
und Lichtfabriken. (Schlacht 1809.) ,
3. Die Prov. Guadalaxara. Guadalaxara, am Henarez, mit
16/000 E. und einer großen König!. Tuchmanufact. Siguenza, an dem«
selben Flusse mit 4000 E. und Tuchmanufact. Zadraque, am Henarez,
mit einem Schlosse und 2000 E. Colmenar viejo am Manzanares,
mit 4000 E- Zn der Nähe Steinbrüche.
4. Die Prov. Cuenca. Cuenca, auf einem hohen nackten Fel-
sen am Xukar, mit 6000 E. und Wollenmanufact. Huete, in einer wei-
ten Ebene, mit 2500 E. San Elemente, mit 4000 E. Molina
am Gallo, liegt sehr hoch und hat 4500 E. Eisenhammer. Requena,
in einer weiten fruchtbaren Ebene, mit 6000 E- und vielen Seidenwebereien.
5. Die Prov. la Manch a. Ciudad Real, in einer schönen re-
benreichen Gegend, mit einer Mauer umgeben und 8000 E- Maulthier-
markt. Almaden, Flecken zwischen hohen Bergen, mit 5000 E. und be-
rühmten Quecksilbergruben. Balde penn as, tu einer rebenreichen Ge-
gend mit 8000 E. Billa nueva de lo6 Jnfantes, 6400 E. Al-
ca raz, Z300 E. Aquädukt aus den Zeiten der Mauren.
Ii. Das Königreich Alt-Castilien
liegt zwischen Neu - Castilien, Estremadura, Leon, Asturien, dem Meere,
Biscaja, Navarra und Aragonien, enthält die 4 Provinzen: Burgos,
Soria, Segovia und Avila.
6. Die Prov. Burgos. Burgos, auf der Heerstraße von
Bayonne nach Madrid am Arlancon, ehemals die Hauptst., jetzt eine der
finstersten und ärmsten in ganz Spanien, mit 10,000 E. die Wollenhandel
und einige Gewerbe treiben. Das Wergschloß dabei zerstörten die Franzosen
1813. Der Dom mit den Grabmählern vieler Könige ist ein herrliches
Werk, wo auch der berühmte Spanische Held Cid ( S. 237), gebürtig
aus Burgos, begraben liegt; ein Denkmahl zeigt die Stelle, wo sein Haus
gestanden. Unbedeutende Universität. (Schlacht 1808.) — Aranda
2000 E-, ist von den Franzosen befestiget worden und deckt den Hauptüber-
gang über den Duero. Lograno am Ebro, mit 7000 E. und wichtigen
Gerbereien. Santander, an einem Busen, der den Hafen bildet, regel-
mäßig gebaut, mit 9000 E. und 4 festen Schlössern, die den Hafen schüz-
zen. Handel und Bierbrauereien. Espinosa de los Monteros, am
Trueva, mit 2000 E. (Paß) (Schlacht 1808.)
7. Die Provinz Soria. Soria am Duero, ummauert, aber
schlecht gebaut, öde und finster, mit 6000 E., 13 Kirchen und 11 Klö-
stern. Hier stand das alte berühmte Numantia. Calahorra, am Ci-
dacos, 7000 E. Quintilians Geburtsort. Osma am Ucero, 4000 E.
Dom. Medinaceli am Talon, 1200 E. Schloß. Hier sollen die Ara-
der 712 die bekannte Smaragden - Tafel erbeutet haben.
8. Die Prov. Segovia. Segovia, auf zwei steilen, felsi-
gen Höhen am Eresma, mit 9000 E. Tuchmanufact. Schloß Alkazar, ein
gut erhaltener Maurischer Palast, jetzt die Artillerie- und Ingenieurschule;
merkwürdige Wasserleitung Trojans, Domkirche, Münzhof. Cuellar und
Chinehon, kleine Orte mit 1700 bis 3000 E. St. Jldefonso und
El Escorial s. oben (S. 243).
9. Die Provinz Avila. Avila, auf einem Felsen am Adaja,
gut gebaut, 5000 E. Arcualo an der Münd. des Arevatillo in die
Abaja, 4500 E. Oropesa, 2700 E. Schloß.
1859 -
Eßlingen
: Weychardt
- Autor: Völter, Daniel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Verfassung und Verwaltung. Eintheilung und Orte.
269
sterium des Innern untergeordnet ist. In militärischer Hinsicht zerfällt
Spanien in 14 G eneralkap itanate, in denen ein Generalkapitän
den Oberbefehl der Truppen führt und^ die militärischen Angelegenheiten
leitet. In der Hauptstadt einer jeden Provinz wohnt ein deni General-
kapitän untergeordneter Militärgouverneur. Außerdem gibt es 3
Seedepartements, deren Hauptorte Cadiz, Ferrol und Cartagena
sind. Die Finanzen, welche an einer großen Staatsschuld und an einem
jährlichen Deficit leiden, sind gänzlich zerrüttet. Das Land Heer besteht
aus 80,000 Mann, ist aber schlecht geübt, obgleich der Spanier von Na-
tur der trefflichste Soldat ist. Die Flotte, einst die Beherrscherin der
Meere, ist nur noch ein schwaches Trumm der früheren. Sie besteht aus
82 größeren Schiffen mit 887 Kanonen und 135 Fahrzeugen. 125 Fe-
stungen. 3 große Kriegshäfen.
§. 236.
Die Eintheilung und die Orte.
1. Länder der Krone Castilien. 8 Generalkapitanate. 34
Provinzen.
1. Königreich Neucastilien mit der Landschaft la Mancha jmäntschaj.
1 G enera ltapitanat: Neucastilien. 5 Provinzen: Madrid; Guada-
laxara; Toledo; Cuenca; Ciudad Real.
Madrid smadridj. Seit 1560 Haupt- und Residenzstadt am Manzanares
auf einer 2,000' hohen sandigen und unfruchtbaren. tr>be»e. 302,000 töinw. Sitz
des Generalkapitäns. Prachtvolles königliches schloß mit kostbarer Gemäldegallerie.
Zahlreiche K>rchen und Klöster. Stiergefechtampbithealer. Universität Fabriken.
Handel. Besetzung der Stadt durch die Franzosen vom 4 December 1808 bis
Angust 1812. Mehrere königliche Jagd- und Lustschlösser in der Um-
gebung.
Guadalaxara sghuadalachäraj. Stadt am Henares. 6,000 Einw. Tuch-
fabriken.
Toledo. Stadt am Tajo Ehemalige Residenzstadt der westgotbischen Kö-
nige von 585—711, der maurischen von 1024—1065, der panischen von 1085 bis
1560 10,000 (5inw. sjm Mittelalter: 200,000 Eiuw.j.
Aranjuez saränchuesj. Stadt am Tajo Angenehmstes königliches Lustschloß.
Aufenthalt des Hofes von Ostern bis zu Ende des Junins. Prächtiger Park.
Cuenca skuendsap Stadt auf einem steilen Berge am Jucar. 7,000 Einw.
Ciudad Real sdsiudá reáí]. Stadt unweit des Guadiana. 9,000 Einw.
Berühmteste Esel- und Maulthiermärkte.
Almadén falmadonj. Stadt. 7,000 Einw. Reichstes Quecksilberbergwerk in
Europa.
2. Königreich Altcastilien. 1 General kapitanat: Allcastilien.
6 Provinzen: Burgos; Avila; Segovia; Soria; Logroño; Santander.
Burgos. .Sitz des Generalkapitäns am Arlanzon sarlandsönj. 16,000 E.
Ehemalig»' Hauptstadt des Reiches von Castilien. Der Held Ruy Dias de Vivar,
genannt der Cid, geb. 1026, f 1099.
Avila sawilaf. Stadt am Adaja. 4,000 Einw. Universität.
Segovia sseghöwiaj. Stadt am Eresma. 7,000 E. Altrömische Wasserleitung.
Escorial. Stadt in einer Einöde am Südfuße des Guadaramagebirges.
2.000 Einw. Weltberühmtes Gebäude, das halb Schloß sherbstaufentbalt des
Hofesj und halb Kloster mit der königlichen ^ruft ist. Erbaut von Philipp Ii.
zum Andenken an den Sieg bei Saint Quentin 10 August 1557.
Soria. Stadt am Duero. 6,000 Einw. Ruinen des alten dluruautia.
Logroño sloghrönjoj. Stadt am Ebro. 7,000 Einw.
Santander. Stadt am biscayischen Meerbusen. 20,000 Etnw. Hafen.
Seehandel.
1819 -
Ludwigsburg
: Nast
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Württemberg
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
4o
Europa.
1) Madrid mir der Haupt- und Restden; - Stadt des
Reichs, Madrid, am Manzanares, hat 77 Kirchen, 72
Klöster, 15 Thore;-si60,000 Einw. Merkwürdig find: Die
3 königl. Akademien* der Wissenschaften; die königl. Bib-
liothek von i Zo,H<x> "Bächen; das große Hospital, worinn
14,000 Menschen verpflegt' werden ; die Hut-Messer-Pa-
pier-Uhr-Fabriken und andere. Zwei Meilen davon El
Pardo, -königl. Lustschloß.
2) Toledo mit der Stadt gleiches Namens 25,Ooo
Einw. Sizs'des Erzbifchoffs, eine Universität. Aranjuez «m
Tajo, königl. Lustschloß.
3) Ouadalaxara mit der Stadt gleiches Namens «m
Henares i5,ooo Einw. einer Tuchfabrik mit 656 Stühlen.
4) Cu enea mit der St. gl. N. am Lucar, hat Wollm-
fabriken.
5) La M a n ch a mit der Stadt Ciudad-Real, nicht
weit von der Ouadiana. Almada, Flcken mit Quecksilber-
Bergwerken welche jährlich gegen 20,000 Centner liefern.
6) Blirg 0 s mit der St. gl. N. am Arlanzon, io,oco
Einw. Siz eines Erzbischoffs, Universität.
7) Sorta mit der St. gl. N. am Duero. Hier soll
das alte Numantia gelegen seyn.
6) Segovia mit der St. gl. N. am Eresma, 9000 E.
mit einer noch vom römischen Kaiser Traum erbauten Wasser-
leitung. San Jldefonzo, Flekcn mit 43oo E. und einem
königl. Lustschloß und einer Spiegelfabrik. Eseuria l, Flekcn
mit einem großen Kloster, dessen Aufbau 5 Millionen Duka-
ten gekostet haben soll.
9) Avila, mit der St. gl. N. am Adaja.
10) Leon, mit der St. gl. N. am Ezla.
11) P al c nzia, mit der St. gl. N. am Carrion, 83,000
Einw. nahe dabei der Sumpf Nava, aus dem pestartige
Dünste aufsteigen.
12) Toro, mit der St. gl. N. am Duero.
13) Zam 0 ra mit der St. gl. N. an Duero.
14) Valladolid mit der St. gl. N. am Pisuerga,
5o,goo Einst), besuchte Universität.
15) Salamanca mit der St. gl. N. am Tormes
5,coo Einw. einer berühmten Universität.
16) Asturien mit der St. Oviedo, am Deba,
einer Universität. Eine Stunde davon Cal das mit
Bädern.
17) Gallizien mit der St. Saniago dccompo-
stella, ein berühmter Walifarthsort zu dem Leichnam Iacobus
des Jüngern, der den Spaniern zuerst das Evangelium gepredigt
haben soll, 10,000 Einw. Universität. Ferryl, Seestadt mit
1872 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Guthe, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
320 Buch Viii. Europa. Cap. Iv. Die Pyrenäische oder Spanische Halbinsel.
in der Zwischenzeit die Vegetation der Sonnengluth erliegt, und dichter Staub, den der Wind zu Nebelmolken aufwirbelt, alles bedeckt. Plötzliche Sprünge in der Temperatur sind etwas ganz gewöhnliches und machen das Klima zu einem höchst ungesunden.
Eine von Nordost uach Sudwest ziehende Gebirgskette theilt die Hochebene in zwei Abschnitte. Der nördliche wird als Hochebene von Leon und Altcastilien bezeichnet. Ihre mittlere Höhe beträgt etwa 2500 Fuß, und sie senkt sich von dem östlichen Randgebirge allmählich nach Westen. Burgos, im Osten, liegt 2700 Fuß hoch, und das Plateau von Soria, ans welchem das alte Numantia, die letzte Burg spanischer Freiheit im Kampfe gegen die Römer (133 v. Chr.) auf hohem Felsen lag, erhebt sich sogar bis fast gegen 4000 Fuß. Ein einziger Fluß, der Duero (Durius, Douro), sammelt die Gewässer des Landes. Am östlichen Randgebirge entspringend fließt er anfangs diesem parallel, wendet sich aber unterhalb Soria westwärts. Bei Zamora, aus der Geschichte des Cid bekannt, wird er zuerst mit Kähnen übersetzt. Von da ab aber stürzt er als wilder Bergstrom in die tieferen Thäler Portugals hinab. Erst wenige Meilen von der Mündung des Flusses wird sein Thal, an dessen Gehängen der edle Portwein wächst, etwas breiter. Von Norden her strömen auf der Hochebene dem Duero die Pisnerga, an welcher Valladolid liegt, und die (Sela zu. Der Canal von Castilien verläuft in der Richtung der Pisuerga.
Das Cästilische Sch eidegebirg e beginnt im Westen einer Hochebene, welche das südliche und nördliche Plateau von Castilien mit einander verbindet, unter dem Namen der Somosierra, an welche sich westwärts das hohe, fast das ganze Jahr mit Schnee bedeckte Guadarrama (höchster Gipfel — 7334') anschließt. Ueber dasselbe führt von Segovia, der alten Römerstadt, aus, über bau I Ide-f onso, mit königlichem Lustschloß, die Hauptstraße von Norden nach Madrid. Weiter westlich, wo der Zug sich zu spalten anfängt, überschreitet die von Santander über Palencia und Valladolid kommende Eisenbahn das Gebirge. Bei Avila beginnt die Gabelung. Die südliche Kette bildet die imposante, 8000 Fuß hohe, vereinzelte Gletscher tragende Sierra de Gredos, an deren Fuße das Kloster Sau Just (Karl V) liegt. Nördlich davon liegen die kalten Hochebenen (Parameras) von Avila, das Quellgebiet der nach entgegengesetzten Richtungen ziehenden Flüsse Tonn es und 21 lago it. In Portugal erhebt sich über den Hochebenen die Sierra Estrella bis zu 7200 Fuß, und in der niedrigen, reich bewaldeten Bergkette Don eintret, die mit den Cap da Roca zum Meere abstürzt, endet Der Zug.
An der Südseite dieses Scheidegebirges breitet sich die Hochebene von Neucastilien aus, deren Natur ganz der von Altcastilien gleicht, nur daß ihre mittlere Höhe (2000') etwas geringer ist, und daß sie von zwei Parallelströmen durchflossen wird. Der Ta jo (lagus, Tejo) entspringt am Oftrande der Hochebene dicht neben den Duellen
1845 -
Eßlingen
: Dannheimer
- Autor: Völter, Daniel
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
489
Bestandtheile. Größe in d. «M Bevölkerung. : Hauptstädte.
Absolute. Relative. Namen. Ew. Zahl.
[V. In A sien und
Australien. Dasgeneral-Kapita- 2,500 2,813,000 1,125
nat der Philippinen, bestehend aus dem Ar-
chipelagus der Philip- pinen u. der Jnselreihe > -
der Marianen. 2,500 2,813,000 1,125 Manila. 8,000
Die spanische Monarchie . . 13,610 16,675,000 1,220
Die spanischen Ko- lonien . . ° . 9,160 4,105,000 790
Die politische Eintheilnng Spaniens. Das Königreich Spa-
nien ist seit dem Anfange des 16ten Jahrhunderts ans der Vereinigung dep
3 Königreiche Castilien, Aragonien und Navarra entstanden. Diese 3 König-
reiche zerfielen wiederum in mehrere Königreiche, Fürstenthümer, Herrschaften
und Landschaften. Das Königreich Castilien bestand aus dem Königreich Neu-
Castilien, Alt-Castilien, Leon, Galicien, Granada, den Königreichen Sevilla,
Cordova und Jaen, dem Königreich Murcia, dem Fürstenthum Asturien und
der Landschaft Estremadura. Das Königreich Aragonien umfaßte das Köi.ig-
reich Aragon im engern Sinn, Valencia, Mallorca (Balearen und Pithyuseit)
und das Fürstenthum Cataluna. Das Königreich Navarra begriff das Kö-
.nigreich Navarra im engern Sinn, die Landschaft Guipuzcoa, die Landschaft
Alava und die Herrschaft Biscaya. Seit dem 30. November (833 zerfällt
das Königreich Spanien, wenn man die canarischen Inseln noch hinzurechnet,
in 49 Provinzen.
Uebersicht der ältern und neuern politischen Eintheilung
Spaniens.
Provinzial-
Hauptstadte.
Namen. >Ew. Zahl.
I. Länder der Krone L a lt i l i e ».
1. Königreich Neu-Castilien mit 1. Madrid. Madrid. 195,000
der Landschaft Manch«. 2. Toledo. Toledo. 20,000
3. Guadalajara. Guadalajara. 12,000
4. Cueuca. Cueuca. 10,000
5. Ciudad Real. Ciudad Real. 8,000
2. Königreich Alt - Castilien. 6. Burgos. Vlirgos. 15,000
7. Logronno. Logronno. 9,000
8. Santander. Santander. 20,000
9. Soria. Soria. 7,000
> 10. Segovia. Segovia. 15.000
11. Avila. Avila. 13,000
3. Königreich Leon. 12. Leon. Leon. 8,000
Namen der alten
Provinzen
Namen der
neuen
Provinzen.
1905 -
Halle a. S.
: Schroedel, Pädag. Verl.
- Autor: Wulle, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Präparandenanstalt, Seminar
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 49 —
Es beginnt zwischen den Quellgebieten des Jalon, der zum Ebro führt,
des Duero und Tajo und wendet sich als Sierra^ Guaderama scharf nach
Südwesten; als wildes, unzugängliches Gebirgsland zieht es hierauf unter ver-
schiedenen Namen nach Westen bis in die portugiesische Provinz Beira, diese fast
ganz erfüllend. Die wichtigsten Übergänge liegen im Osten. Hier führt im
Meridian von Madrid, Burgos und Madrid in gerader Linie verbindend, der
Paß von Somosierra^, bequemere Pasfageu führen weiter westlich von der
allen Römerstadt Segovia aus an dem königlichen Lustschlosse Sau Jldesonso,
und von Avila aus an el Escorial vorbei (letztere mit Eisenbahn) aus der
Hochebene nach Spaniens Hauptstadt.
Unweit des Südabhanges des Scheidegebirges, fast in der
Mitte der Halbinsel Madrid.
Madrid, durch Philipp Ii. die Hauptstadt Spaniens, liegt in einer Oase
des Manzanares, eines Nebenflusses des Jarama, der zum Tajo fließt. Mit
einer Höhe von 300 m ist sie die höchstgelegene Residenz Europas. Auf einer
weiten, fast baumlosen Hochebene gelegen, ist das Klima wegen der großen Ent-
sernung vom Meere durch die außerordentlich trockene und scharfe Lust und durch
die rafchen und großen Temperaturfprüuge ein wenig angenehmes. In Madrid
laufen die Schienenwege zusammen, welche die Hauptstadt mit den Häfen des
Mittelländischen Meeres und des Ozeans verbinden.
Die Hochebene von Neu-Castilien, das Gebiet des Tajo
und Guadiana, hat denselben Charakter wie Alt-Castilien, nur daß
sie wegen ihrer geringeren absoluten Höhe die Temperaturunterschiede
noch schärfer hervortreten läßt. Sie ist größtenteils mit Sand und
Geschieben bedeckt und erscheint als ein trocken gelegter Seegrund;
Salzkrusteu überziehen die Oberfläche des Bodens, und Salzpflanzen
und Tamarisken sind die traurigen Gewächse des Landes. Die
Sonnenhitze ist unerträglich, die Nächte dagegen sind oft empfindlich
kalt; die wenigen Regentage sind leicht zu zählen; daher herrscht
große Trockenheit der Luft und des Bodens; Tajo und Guadiana^
stehen öfters still. In der Manch a löst sich der Guadiaua stellen-
weise zu einer Reihe von Sümpfen auf. Diese völlig tischartige
Ebene beherbergt zahlreiche Herden der besten Esel und Maultiere;
zugleich ist sie der Boden für die Irrfahrten des Ritters von der
traurigen Gestalt, dessen Phantasie in dem ödesten der Landstriche
den sreiesten Spielraum zu seinen Abenteuern fand. Der westliche
Abfall dieser Hochebene in Estremadura ist durch die tiefen Tal-
einschnitte des Tajo und Guadiana und durch die Nähe des Ozeans
gemildert; sie bildet den Übergang zu den angrenzenden portugiesischen
Landschaften. Heiße, sengende Sommer sind mit lieblichen, milden,
frühlingsgleichen Wintern vereint. Darum ist Estremadura^
während des Winters der Sammelplatz für die vielen Herden der
Wanderschafe (Trashumautes).
Den Südrand des Hochlandes bildet das Andalusische
Scheidegebirge, im östlichen Drittel Sierra Morena^ genannt.
1 Nach dem arabischen »1 Kliari-ai — der Gebirgszug. 2 Zu oberst am Gebirge. 3 Guad,
Wundi vom (trab. Wadi = Wasserlauf, Fluß? Guadiana — Entenfluß. Guadalquivir = Wad-al-
kebir = der große sc. wasserreiche Fluß. 4 Spanisch, — jenseit des Duero. 5 Dunkles Gebirge,
Schwarzwald.
Wulle, Erdkunde Ii. 4
1885 -
Bielefeld
: Velhagen & Klasing
- Autor: Kopka, C., Baenitz, Karl Gabriel
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gehobene Lehranstalt, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
184 Kursus Iii. Abschnitt Iii. §§ 113. 114.
bolib zur neuen Hauptstadt des vereinigten Landes erhob. In dieser Stellung hat sich
Madrid als Sitz des Hofes, aller Behörden und vieler Institute für Kunst und Wissen-
schaft und als Knotenpunkt der Hauptstraßen und Eisenbahnen zur ersten Stadt Spaniens
emporgeschwungen. Wegen ihres jungen Ursprungs zeigt die Stadt in den breiten Straßen
und großen Plätzen einen ganz modernen Charakter.
Im K wird das ueukastilische Hochland durch das kastilische Scheide-
gebirge begrenzt.
Das kastilische Scheidegebirge besteht aus einer Anzahl von baumlosen, nackten Ketten,
welche in der Richtung von 0. nach W. oder von No. nach Sw. den größten Teil der Halb-
insel durchziehen. Unter den östlichen Ketten erheben sich die Sierra Somosierra (2100 m)
und die Sierra Gnadarama (2400 m) am höchsten. Über diese Ketten führen die beiden
Hauptstraßen von Madrid nach Altkastilien. Die östliche Straße führt über Burgos, Vitoria,
San Sebastian nach Frankreich, die westliche zieht an dem wegen seiner kühleren Tempe-
ratnr im Sommer benutzten königlichen Schloß San Jldefonso über Segovia, Valladolid.
Paleucia nach Santander. Die Eisenbahn überschreitet das Gebirge am niedrigeren West-
abhaug, berührt den von Philipp Ii. erbauten Klosterpalast El Eskorial und führt über
Avila, Valladolid nach Santander. Im W. der Sierra Guadarama dehnen sich Hochebenen
(Parameras) ans, denen Ketten aufgesetzt sind (Sierra de Gredos und Sierra de Gata). In
der Sierra de Gredos erreicht das ganze System mit 2600 m die höchste Erhebung.
In Portugal setzt sich der Zug in der Serra de Estrella fort und fällt mit der Serra
Cintra (450 m) steil zum Meere ab.
Die altkastilische Hochebene, im N. des Scheidegebirges, hat eine beden-
tendere Höhe (800 in) und ausgedehntere, ganz ebene, baumlose Flächen wie die
südliche, besitzt aber sonst dieselbe unfreundliche Physiognomie. Einen vollständigen
Steppencharakter trägt das hohe und sehr rauhe Plateau von Soria im 0. und
die Gegend von Valladolid. Manche Striche dagegen, die „tierras de campos",
liefern bei hoher Fruchtbarkeit vortreffliche Ernten und sind die Kornkammern
der Halbinsel- indes sind auch diese fruchtbaren Gebiete zu wenig angebaut. —
Unter den Städten der Hochebene: Burgos, Segovia, Salamanca, Valladolid,
Paleucia und Leon, deren Lage meist durch die Richtung der Hauptstraßen be-
stimmt ist, sind die starke Festung Burgos und die alte Residenz der kastilischen
Könige Valladolid als lebhafte Handelsstädte wieder im Aufschwung begriffen.
Den Nordrand des Hochlandes bildet das kantabrische Gebirge, welches mit den
Pyrenäen zusammenhängt und im östlichen Teil das obere Ebrobecken begrenzt. Der
östliche (baskische) Zug ist niedriger als der westliche (asturische), der in den Penas de
Europa die bedeutende Höhe von 2660 in erreicht. Zwischen den einzelnen Bergen dehnen
sich weite Plateauflächen, die Parameras, aus. Im W. verzweigt sich das Gebirge zu dem
Bergland von Galicien. An der buchtenreichen Nordwestküste liegen die beiden Haupt-
kriegshäfeu: Coruna und Ferrol. Der ganze Gebirgszug ist unter der Einwirkung der reichen
Niederschläge, welche die Westwinde mit sich bringen, im Gegensatz zu den meisten spanischen Ge-
birgen mit Wäldern bedeckt und vortrefflich in den zahlreichen Thälern kultiviert; auch enthält
das Gebirge sowohl in den baskischen Provinzen wie in Asturieu reiche Eisenerze und bedeutende
Steinkohlenlager, welche eine lebhafte Eisenindustrie hervorgerufen haben. Bilbao ist der
Hauptausfuhrplatz für Eisen. Das kantabrische Gebirge ^bildete die letzte Zufluchtsstätte der
besiegten Basken und Goten.
(§ 114.) Das Stutenland des Ebro, die östlichen und südlichen
Terrajsenlandschasten.
Der Nordostrand des zentralen Hochlandes senkt sich zu dem auf allen Seiten
von Gebirgen eingeschlossenen Stufenland des Ebro.
1874 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Schacht, Theodor, Rohmeder, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Europa —
Pyrenäische H albinsel.
709
bei den Spaniern bloß den Namen Morena führt, sich anlegt; und geographisch und
historisch ist sie wichtig als Südrand Castiliens gegen das tieferliegende Andalusien,
wo besonders in der Nähe des 1170 m. hohen Passes von Despenna Perros
(Puerto del Rey), über welchen jetzt die Eisenbahn von der Mancha nach Andujar
am Guadalquivir führt, auf der steppenartigen Hochebene von Navas detolofaam Süd-
abhange des Gebirgszuges öfters (z. B. 1212, 1492, 1808) heiß gekämpft wurde.
Reizender wird der Gebirgszug in der westlichen Fortsetzung, wo mau an Mirte und
Lorbeer, wilden Oliven, Kermeseichen, Erdbeerbäumen und Terebinthen sich erfreut, und
am Oleandergebüsch, das die Felsbäche einfaßt; in den herrlichen Bergthälern Algarves,
jenseit des Guadiauadurchbruches (unter 38° N. Br. der Katarakt „Wolfssprung",
Salto del Lobo), wo das Gebirg die Namen Sierra de Cadeiro und de
Monchique führt. gedeiht der Johannisbrotbaum wälderweise und wachsen Wein,
Orangen und Mandeln in Menge.
5) Das weite Innere der pyrenäischen Halbinsel liegt hoch, natürlich höher im
No. als im Westen, und doch durchschnittlich 800 m. überm Meerspiegel. Das Plateau
von Soria hat 1300, die Gegend von Burgos 900, Aranda de Duero 790, Madrid 650,
und selbst die Ebenen nahe der Grenze Portugals haben noch 500 m. Der Lauf jener
Ströme ist deshalb rasch und zur Schiffahrt untauglich, sie haben, wie Plateauströme in
der Regel, in die leicht zerstörbaren Schichten ein tiefes Bette mit steilen Ufern ge-
rissen und können nur mit Hilst von Schöpfrädern zur Bewässerung verwendet werden,
weshalb in diesen Hochflächen Wiesenbau und Rindviehzucht fast gänzlich fehlen, wo-
hingegen die Schafzucht vorzugsweise gepflegt wird, da die trockenen Heiden aromatische
Sträucher und Kräuter hervorbringen. Der nördliche Theil des großen Innern der
Halbinsel, vom Dnero durchströmt, begreift die Hochflächen von Altcastilien und
Leon, der südliche vom Tajo durchfloffenedie von Neucastilien und die von Estremadura,
welch letzteres als Uebergangsgebiet in der Kriegsgeschichte der Halbinsel eine große Be-
deutuug hat. Auf der Grenze beider Theile, zwischen Duero und Tajo, winden sich die
castilischen Scheidegebirge hin, mit ihrer Fortsetzung fast 90 Meilen lang. Die
östliche Sierra ist die von Gnad arama, voll Fichtenwälder; das Dorf Som osi erra,
wo ein Paß, liegt 1428 m. hoch, der Pic de Pennalara 2400 m., daneben der
Paß von Jldefonso mit der Hauptstraße nach Madrid von N. her (südl. der alten
Römerstadt Segovia) 1600m., San Jldefonso selbst 1284m. Bei Avila, über
welches die Eisenbahn von Madrid nach dem Nw. und nach S. Sebastian führt,
gabelt sich das Gebirg in 2 Hauptzüge, welche lie kalte Hochebene von Avila um-
schließen, von welcher Tormes und Alagon nach verschiedenen Richtungen abfließen.
In der südl. Kette, der Sierra de Gredos, an deren Südfuß das berühmte Kloster
San Just liegt, gibt es Gipfel von 2600m., Alpenmatten und selbst einen kleinen
Gletscher. Darauf folgt die Sierra de Gata und in Portugal die breitrückige Sierra
de Estrella; sie hat Kuppen von 2300m., auch tiefe Bergseen, und setzt sich in med-
rigen Kalk- und Kreidemassen fort bis zu den Höhen von Cintra, die im steilen Felscap
an der Mündung des Tajo enden. — Minder hoch sind die Sierren, die auf der Hoch-
ebene zwischen Tajo und Guadiana stehen (Sierra de Toledo, de Gnadalnpe,
de Montanches :c.); die von Guadalupe (Uebergangsgebirg und Granit) hat
1600 m., ragt also nur ein Paar tausend Meter über ihre Umgebung hervor.
1822 -
München
: Fleischmann
- Autor: Eisenmann, Joseph Anton
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
30 Westeuropa.
mg (jetzt Ferdinand Vii.) steht, die gesetzgebende Gewalt mit
den Cortes theilend, die vollziehende Gewalt aber allein be-
sitzend. Der König führt den Titel: „katholische Majestät;"
der Kronprinz den Titel: „Prinz von Asturien;" die übrigen
Prinzen und Prinzessinnen werden Infamen und Jnfantinnen
von Spanien genannt. Spanien hat eine bedeutende Land-
und Seemacht; die Landmacht zahlt in Friedenszeiten *66,828
und in Kriegszeiten 124,57g Mann, wozu noch 43reg.provin-
zialmiliz kommen; die Seemacht 20 Linienschiffe, 20 Fregatten,
62 kleinere Kriegsschiffe.
§. 8. V 0 r z ü g l i ch e O r t e:
1. Im Königreiche Castilien, mit den Provinzen:
Madrid, Toledo, Guadalarara, Cuenca, la Mancha;
Städte: Madrid, am Manzangres, Haupt- und Residenzstadt
von Spanien, mit 7480 H., 180,000 E., einem prächtigen k. Pallaste,
77 Kirchen, vielen wissenschaftlichen und Kunstanstalten, 19 Hospitä-
lern, Fabriken und einer Börse. In der Nähe befinden sich die Lust-
Schlösser: El Pardo, Casa del Campo und La Florida, mit
Gärten. Toledo, am Tajo, mit 20,000 E., dem Sitze des ersten
Erzbischofs, vielen Kirchen, einer hohen Schule und großen Verpfle-
gungsanstalt; Guadalarara, amhenares, mit 16,000 E. und Tuch-
Manufakturen; Cuenca, am Xucar, mit 6000 E., La Mancha
mit 3,400, Aléala de Henares, am Henares, mit 4000, und
Ciudad Real mit 6000 E. und guten Weinen;
Flecken: Aranjuez, am Tajo, mit einem k. Lustschlosse und
schönen Gärten; Talavera de la Rep na, am Tajo, mit 7000 E.;
Reguena, in einer sehr fruchtbaren Gegend, mit vielen Seidenwe-
bern; Almaden, mit 3oo H. und einem berühmten Quecksilber-
Bergwerke; Valdepeñas, mit 6000 E. in einer weinreichendgegend.
2. Im Koni greiche Altcast ilien, mit den Provinzen:
Burgos, Soria, Segovia, Avila;
Städte: Burgos, am Arlanen, init"io,voo E., einer Dom-
kirche, worin das Grabmal des Helden Cid, und starkem Wollenhan-
del; Logroño, am Ebro, mit 5ooo E.; Soria, am Duero, mit
H000 E., wo das ehemalige Numantia gelegen; Seg ovia, an einem
Berge, mit 9000 E., vielen Fabriken, einer Wasserleitung des Kai-
sers Trajan, in dessen Nahe Atkazar mit einer Artillerieschule:
Avila, auf einem Felsen am Adaja, mit 5ooo E. und einer Uni-
versität;
Flecken: Santander, am biskajischen Meere, mit 4000 E.
und einem Haven; San Ildefonso, am Guadaramma-Gebirge,
11. Bd. 1
- S. 76
1819 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Stein, Christian Gottfried Daniel
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
76
Europa
Tucar und Huesear, 60008. Bischof, i4 Kirchen, königl. Collegium,
Wollenf. Requena mit 800 Seidenweberu.
5) L a M ancha, 374^ Q. M. 205,548 E. mit den St. C i u d a d-
Real unwert der Guadiana, 84oo E. Wvllf. C a l a t r a v a. Alma-
groß 8000e. Blondenf. Manzanares am Azuer 67688. Villa
nueva de los Infantes 6400 E. Alnraden Flk: Quecksilber-
bergwerk. Rtopara Galmeibergwcrk. Toboso Flk. (im Don
Qurrotc als Geburtsort der geliebten Dulcinea bekannt, und auch von
den Franzosen im letzten Kriege deswegen sehr mild behandelt) 4000 E.
Töpfer.
Ii. Altcastilien mit 4 Provinzen.
6) Burgos, 3?! Q. M. 470,688 E. mit der St. gl. N. an
der M. der Arlanza in den Arlarrzon, , 1,000citad., Erzbischof,.
Univers., königl. Handels-und Manufakturkompagnie, 16 Kirchen,
in der Domkirche. viele Leichname von Königen und Königinnen, als
Meisterstück der gothischen Baukunst berühmt, Wollhandel. Sehens-
werth sind der Palast Velasco, das Rathhaus und der Triumphbogen
des berühmten Feldherrn Fernando Gonzalez. In dem 2 Stunden
entfernten Kloster S. Pedro de Cardcña das Grabmahl des un-
sterblichen Helden, Ruy Diaz de Vivar oder des Cid. Logronho
am Ebro, 7000e. Inquisirionsgerichr. Die Flk. Santander mit
einem durch 4 Forts befestigten Hafen am biscayischen Meer, Sitz
eines Bischofs, 570 H. 10,000 E. nautische Schule, 3 Ankertaudreh.,
i Anker-und viele Ei sen schmieden, Schiffswerfre, Seehandel, Bierbr.
Espinosa de los monteros am Fl. Trueva; Schlacht 11. und
32. Nov. 1808.
7) Soria, 202' Q. M. 198,1078. wo die St. gl. N. am
Duero, 6000 E.; soll das alte Numanz seyn. Osma am Duero,
Univers., Bischof. Calahorra am Cidacos 7200 E. Geburtsort
Quintilians. Al faro 48ooe.
6) Segovia, 172 Q. M. 170,2928. mit der St. gl. N auf
einem 600 F. hohen Felsen am Eresmafl. 96008. 22 Kirchen, Bischof,
Artilleriekadettenschule in dem ehemaligen, von den gothischen Köni-
gen bewohnten Alcazar, Findelhaus; große königl. Tuchman., Woll-
handel. Berühmte von Trajan angelegte Wasserleitung von i5z
Schwibbögen, wovon der höchste 120 Fuß hoch ist, und mehrere dop-
pelt über einander stehen, die das Wasser 3ooo Schritt weit her-
bringt. Die Flk. San Ildefonso 43no8. mit einem königl. Lust-
schloß, worin eine schöne Gemälde- und Statuensammlung, einem
königl. Collegium, und einer wichtigen Glas- und Spiegels, (letztere
liefert 120 — i35 Zoll hohe, 5o — 65 Zoll breite Spiegel); und El
Escorial mit einem berühmten Hieronymitenrlvster und Palast,
S. Lorenzo al Real, Begrabnißort der span. Könige und Königinnen.
Das Kloster hat 17 Abtheilungen, -2 große Hofe, 11,000 Fenster,
890 Thüren, ein Seminarium, 2 wichtige Bibliotheken und eine
Sammlung antiker Münzen und Gemälde.
9) Avila, 1272 Q. M. 118,061 8. mit der St. gl. N. am
Adajafl. iooo H., 42008. Bischof, 8 Kirchen, Baumwollettf. Flk.
A r e v a l 0 45oo 8.
Iii. Leon mit 6 Provinzen.
10) Leon, 292?. Q. M. 239,8128. wo die St. gl. N. am Fl.
Ezla, i5oof., 61708. Bischof, i3kirchen, Leinw. Astorga Fest.,
am Tuerto fl. Bischof.
1891 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Boettcher, Carl
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Aura — Avila.
23
Mündung. Sie mündet in der Nähe und oberhalb von Josephstadt und von der Mündung der Mettau.
Aura, Dorf mit ehemaligem Benediktinerkloster in Bayern; R.-B. Unterfranken; an der Fränkischen Saale; südwestlich Kissingen (und unterhalb Euerdorf); nordwestlich von Schweinfurt, welches am Main, südsüdöstlich von Kissingen liegt.
Aursund-See s. Glommen. Auschwitz, ehemaliges Hzgt., welches jetzt zur österreichischungarischen Monarchie, und zwar zum Kgr. Galizien gehört. Die Hauptst. A. liegt an der obem Weichsel; 50n.pk.; westsüdwestlich, fast westlich von Krakau; nordöstlich von Teschen,. welches an der Olsa, westsüdwestlich von Krakau liegt. — Bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts gehörte das Hzgt. Auschwitz zu Schlesien.
Aussig, St. in Österreich-Ungarn; in Böhmen; an der Elbe; südsüdöstlich von Dresden; ostnordöstlich von Teplitz, welches fast südlich von Dresden liegt. Austerlitz, St. in Mähren; an der Littawa; ostsüdöstlich von Brünn; nördlich von Lundenburg an der untern Thaya, welches südsüdöstlich von Brünn liegt. Austrasien (Austria; Ostland; Ostreich), der östliche Teil des Frankenreichs.
Autun (o^töltg), St. in Frankreich; in Burgund; am Arroux (arufy); westlich von der Mündung des Doubs in die Saöne; südwestlich von Dijon, welches nördlich von der Mündung des
Doubs liegt; fast östlich von Nevers an der Loire.
Auvergne (ofytüentj), alte Landschaft, ehemals Herzogtum, im Innern von Frankreich; an der obern Dordogne und zu beiden Seiten des Allier; begrenzt: im 0. von Languedoc und Lyonnais; im N. von Bourbonnais; im W. von Marche und Limousin; im S. von Guienne.
Auxerre (o^ar), St. in Frankreich; im nordwestlichen Teile von Burgund; an der obern Yonne; südöstlich von Paris; ostsüdöstlich von Orleans, welches südsüdwestlich von Paris liegt; südsüdwestlich von Troyes.
Aversa, St. in Mittelitalien; nordnordwestlich, fast nördlich von Neapel; ostsüdöstlich von der Mündung des Volturno, welcher nordwestlich von Neapel in den Mbs. von Gafe’ta mündet. Avignon (atüinjong), St. in Frank reich; an der untern Rhone; 44 n. pk.; südlich davon; nordwestlich von Marseille; nordöstlich von Montpellier, welches westnordwestlich von Marseille liegt. — Als das fränkische Reich zerfiel, wurde Avignon mit seinem Gebiete eine Grafschaft und die Hauptstadt von Venaissin.
Avila, St. in Spanien; in Altkastilien; am Adaja (cf)); westnordwestlich von Madrid; südlich von Valladolid, welches am Pisu-erga, nordnordwestlich von Madrid liegt. — Der Adaja entspringt nordnordöstlich von der Quelle des Alberche am S.-Abhange der Sierra de Avila; er fliefst ostnordöstlich, dann nordnordwestlich zum Du6ro, in welchen er
1753 -
[Frankfurt ; Leipzig]
: [S.n.]
- Autor: Hübner, Johann
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Alt-Castilie n.___________________
Es war ihm aber sein Ende in dem Dorfe Madrigallego,
ja der Landschaftestremadum , An. r;i6. bcstheret.
Lara, mitten im Lande, am Fluß Arlanza, eiuestadt
und Stamm,Haus eines alten vornehmen Geschlechts.
Roa, am Fluß vouro, hat eine gute Ciladelle und einen
schönen Pallast.
Sepulveda , nicht weit von der Stadt Avila, ist klein,
aber von Natur feste.
Mengraviila, ist nur ein Flecken , nicht weit von
Avila ; ist aber wegen des guten Saltz-Bergwercks berühmt.
Pedrazza della Sierra , nicht weit von Segovia ,
ist Kaisers Trajanj Vatterland. Auf dem Schloß daselbst
haben die beyden Frantzöfischen Pri yen, Eraneiseusll. und
Renricus Ul. vier Jahre als Geißel gefangen gesessen, wie
ihr Vater, König Erancillusl. Anno »52;. von. Kaifev
Larolo V. war gefangen worden.
Vae, oder Venta de Buentas, nicht weit von
Lara, ist wegen feines Gesund Brunnens ein berühmter Ort.
Huelgas, mit dem Zunamen La Noble , ist eine Ab.
tey, elwann looo. Schritte von Burgos, darinnen i<;o.
Nonlien, lauter Standes. Personen, mit überflüßigen Ein-
künften versorget find.
Calaroga, oder Calaruea, ein kleines Schloß,
nicht weit von Ofma, ist das Vaterland des heiligen Do-
min ici welcher den Dominicaner, Orden gestiftet hat, und
An. i22i, gestorben ist.
Monasterio de las Rodillas, ist ein Ort, da sehr
wohlschmeckende Käse gemacht werden.
Agreda, wo Navarra und Aragonia an einander
stvssen, hak gesundes Wasser und herrliche Wolle.
Antieza, ober Atienza , nicht weit von Siguenza,
hat einen guten Saltz. Brunnen.
Almazan, Vicht wett Von Ofma, an den Aragonischen
Grentzen, verwahret das Haupt des heiligen Stephani.
Castrogeritz, oderxeris, etliche Meilen von
Lurgos, ist eine Grafschaft, die dem Hause Mendoza ge-
höret.
Ctjeva, eine Herrschaft und Stamm.haus dieser Fa-
milie , tm sogenannten Thal Manzaneda,
Ix.
1836 -
Leipzig
: Schumann
- Autor: Andree, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Iv. Politische Geographie. Europa. 295
Einkünfte 75,000,000 Gulden; S chuld en 660,000,000 Gulden
und eine große Summe Papiergeldes.
Spanien kann man mit Ausnahme Navarras und der baskl-
schen Provinzen, sodann der Stadt Antequera in Andalusien in die
Provinzen der castilischen und in jene der aragonischen
Krone theilen.
1. Kaftilianische Länder.
1. Alt-Kastilien, 1,250,0«) E., zerfällt in vier Provinzen: Burgos,
Soria, Segovia, Avila. - *
Burgos, am Arlanen, 12,000 E., berühmter Dom. — Logrollo am
Ebro, 12,Ooo E. — Santander, 20,000 E., Hafenstadt.
Soria in der Gegend, wo die alte Numantia lag, am Duero, 6000
E. — Calahorra (Calaguris), 7000 E., Geburtsort Quintilians. — Die
Rioja, eine fruchtbare Ebene.
Segovia (Segubia), 13,000 E., eine sehr alte Stadt, am Nordabhange
der Sierra de Guadarrama, römische Wasserleitung, der Alcassar-Residenzpalast
der maurischen Könige, Dom. — S a n-J ld efon so, 8 Meilen von Madrid
entfernt, königlicher Palast, große Spiegelsabrik. — Escurial mit dem be-
rühmten ungeheuern Schlosse, das Philipp 11. erbauen ließ, und das über
15,000,000 Thaler kostete.
Avila, 12,000 E.
2. Neu-Kastilien, 1,600,000 E., zerfällt in 5 Provinzen: Madrid,
Toledo, Guadalaxara, Cuenza, Mancha. —
Madrid, Hauptstadt des Königreichs, am Manzanares, 150 bis 200,000
E., Alcalastraße, die Puerto bei Sol, der Prado. Handel und Manufakluren
sind unbedeutend. Die Gegend ringsum ist sandig und unfruchtbar. —
Toledo, 25,000 E., am Tajo, Sitz eines Erzbischofes, der Primas von
Spanien ist; ein Alcassar. — Aranjuez am Tajo, 3ooo E., königliches
Schloß. — Alcala de Henares ( Oomplutun»), 6000 E., eine der be-
rühmtesten Universitäten Spaniens. Grab des Cervantes und des Kardinals
Limenes. — Talaveyra de la Reyna am Tajo, 8000 E., und Ocana,
12.000 E.
Guadalaxara, 14,000 E., große Tuchfabriken.
Cuenza am Lucar und Huescar, 6000 E., große Brücke.
Ciudad-Real, Hauptstadt der Mancha am Lucar, 9000 E., starker
Handel mit Mauleseln. — Almaden, 10,000 E., die reichsten Quecksilber-
bergwerke in Europa. —
3. Königreich Leon, mit etwa 1,106,000 E., zerfällt in sechs Pro-
vinzen: Leon, Palencia, Toro, Zamora, Valladolid und Sala-
man ca. —
Leon, mit etwa 10,000 E., Dom, in welchem viele Könige begraben lie-
gen ; Handel mit Arzneikräutern. —
Palencia am Carrion, 13,000 E., Dom, Fabrikation von wollenen
Decken.
Toro, 8000 E., in einer sehr fruchtbaren Gegend. —
Zamora, am Duero, 6000 E., Lederfabriken.
Valladolid, an der Pisuerga, 30,000 E., Universität; früher war die
Stadt viel blühender und volkreicher. Hier starb Columbus. — Medina
bei Campo und Tudela. —
Salamanca, am Tormes, mit 14,000 E., Dom, Universität; die
Kunststraße La Plata, die von hier nach Merida führt, römische Alterthümer
in der Rahe. Schlacht 1812. — Ciudad Rodrigo an der Agueda,
11.000 E., Steinseifefabriken. — Alba de Tormes, wo der berüchtigte
Herzog 1582 starb, der von dieser Stadt den Namen führt.
4. Königreich G alicien, mit 1,600,000 E.— Hauptstadt ist Santiago
di Compostella, mit 25,000 E., Universität, Dom, der dem heiligen
Jakob geweiht ist, und zu dem besonders früher stark gewallfahrtet ward;
Handel besonders mit hier verfertigter Leinwand und Strümpfen. — Co-
1837 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
298
Politische Geographie.
2. Provinz Soria.
Soria (Mmantia nova) am Duero, 6000 E. 13 Kirchen und
mehrere Klostergebäude. Ruinen der alten berühmten Stadt Nu-
mantia, im I. 132. vor Chr. von Scipio zerstört.
Calahorra (Galaguria) 7000 E. Geburtsstadt des berühmten
römischen «Lchriststellers Quintilian.
3. Provinz Seyovia.
Segovia, auf 2 — 600' hohem Felsen am Nordabhange der
Sierra Guadarama, io,ooo(S. Dom, Münzhof, Arsenal und Artilleric-
schule im ehemaligen maurischen Alcazar. Trajans Wasserleitung 3000
Schritte lang mit 161 Schwibbogen, 63 Fuß hoch.
San Ildefons», am Guadarama Gebirge, 4360 Einw. Großes
Kön. Lustschloß, mit Kunst- und Gemälde-Sammlungen, Gärten und
Wasserkünsten. Glashütte und berühmte Spiegelfabrik.
4. Provinz Avila.
Avila (Abnla) am Nordabhange der Sierra Guadarama, mit
12,000 Einw. Domkirche. In einem Thale des hohen Gebirges zu
Piedrahita das prächtige Schloß des Herzogs von Alba mit schönen
Gärten und Anlagen.
Iii. Das Königreich Leon
mit 6 Provinzen.
1. Provinz Leon.
Leon (Legio germanica) Hptst. südlich vom asturischen Gebirge,
7000 Einw. prächtiger alter Dom, worin 37 Könige begraben sind.
Handel mit Arzneypstanzen.
Astorga, (Asturica) südwestlich von Leon, befestiget, am Gebirge,
3500 Einw. mit dem unfruchtbaren Landstrich der Marüstäten oder
Maulthiertreiber, welche sich durch Sitte und besondere Tracht aus-
zeichnen. Eisenhämmer und Gruben in der Gegend.
2. Provinz Palencia.
Valencia, (Palantia) am Carrion, 8500 E. prächtige Cathe-
drale. Wolldeckenfabrik. — Westlich der große Navasumpf. Am Car-
rion liegt auch Saldana mit 4300 Einw.
3. Provinz Toro.
Toro (Taurus) am Duero, über den eine schöne Drücke von
22 Bogen führt, 7200 E. befestiget in fruchtbarer Gegend, mit Wein-
bau. In dieser Provinz liegt auch der Gebirgspaß Neynofll an der
Quelle des Ebro mit 1300 Einw.
4. Provinz Zaniora.
Zamora (Sentica) westlich von Toro auf steiler Höhe am Duero,
yooo E. Befestiget. Domkirche, Palast, Ingenieurschule, Salpeter-,
Wollen - und Lederfabriken.
3. Provinz Valladolid.
Valladolid (Valdoletnm) am Pisuerga, mit 14 steinernen
Drücken, ehmals blühend, jezt nur 21,000 E. Universität, 8 Col-
legien, Bibliothek, Kathedrale, Akademie der Wissenschaften; alter
Palast, in welchem König Philipp il. geboren wurde. Plaz Campo
Grande mit Granitsäulen geziert. Hier starb Columbus im Jahr 1306.
Mehrere Fabriken und schöne Anlage Espalotl.
1822 -
München
: Fleischmann
- Autor: Eisenmann, Joseph Anton
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das Kènigreich Spanien. 27
§. i. Lag e. Gre azeri. Grdsi e.
Spanien breitet sich aus zwiftl)en 6° und 22» dstl. Lànge.
und zwischen 36" und 44" ndrdl. Breite. Gegen Nordeu grenzt
es an das biscajische Meer und Frankreich, gegen Often an
das mittellàndisck)e Meer, gegen Suden an das mittellandische
und atlantische Meer, gegen Weften an Portugal und das
atlantis6)e Meer. Der Flàchenraum betràgt 6,5oo Q. M.,
worauf ro,35»,000 meistens katholische Eimvohner sind. v
tz. 2. Eintheilun g.
Spanien ist gegenwartig in 3» Provinzen gctheilt, wclche
in 17 Landschaften, theils Konigreichen, theils Furstenthà-
mern und Herrschaften, enthalten sind, zu welchen noch die
freye Stadt Antequ era mit ihrern Gebiete kdmmt. Diese
Provinzen sind folgeude: ». im Konigreiche Neu-Castilien:
Madrid, Toledo, Qu ad alarara, Lamancha und
Cu enea; 2. im Kdnigreiche Alt-Casti lien: Burgos, So-
rta, Segovia und Avila; 3. im Konigreiche Leon: Leon,
Palencia, Toro, Valladolid, Zamora und Sala-
manca; 4. im Furstenthume A sturi en: Asturien; 5. im
Kdnigreiche Galizien: Galizien; 6. in der Landschaft
Estrcmadura: Estremadura; 7. im Konigreiche Se-
villa: Scvilla; 9. im Konigreiche Cordova: Cordova;
9. im Konigreiche Jaen: Jaen (die Konigreiche 7, 6 und 9
machen Nieder - Andalusien aus); 10. im Konigreiche Gra-
nada: Granava; 11. im Konigreiche Murcia: Murcia;
12. im Konigreiche Valencia: Valencia; »3. im Furstenthu-
me Caralonien: Catalonien; 14. im Konigreiche Ara-
gonien: Aragonien; i5. im Kdnigreiche Navarra: Na-
varra; »6. in den Baskischen Provinzen: Biscaja, Gui-
puzcoa und Alava; 17. im Kdnigreiche Majorca oder
Mallorca: die balearischen und pythiusischen Jnseln.
§.3. Verge.
s) Hauptgebirge: die rauhen Pyrenàen, welche sich auf
der Nordvstseite, in einer Lànge von ungefahr 5o Meilen, vom
biscajischen bis zum mittellàndischen Meere hinziehen—grenz-
Mauer zwischen Frankreich und Spanien. Von diesem Gebirgs-
Stocke aus crstrecken sich funfbergketten durch das ganzeland:
1827 -
Erfurt
: Keyser
- Autor: Meineke, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Brigadeschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
74
Iv. Rstne Geograph^.
la, südwestl. Lauf, Münd. bei Figueira. 5) Der Vouga, Q. S. d'estrel-
la, sumpfig an beiden Ufern; Münd. nördl. von Aveiro in den gleichnami-
gen Busen.
Ii. Flüsse in Spanien.
Spanien hat 6 Hauptströme, Minho, Duero, Tajo, Gua^
diana, Guadalquivir und Ebro.
1) Der Minho, eigentlich nur ein Küstenfluß. Quelle, ein klei-
ner See im Cantabrischen Gebirge, südwestl. Lauf; Mündung bei Ca-
minha, schiffbar vom Tuy an. Er fließt in einem breiten Bette und
fruchtbaren Thale, aber ziemlich reißend. Brücken: Goyan, Tuy,
Orense.
Nebenflüsse rechts: a) Die Taneboga, Q. das Cantabrische Ge-
birge, Münd. bei Fronton. b) Die Narla und A via, kleinere. Links:
i») Der Sil, Q. das Cantabrische Gebirge, westl. Lauf, Münd. bei Fron-
ten. b) Der Bi bay und die Arroga, kleinere.
2) Der Duero, Q. ein Bergsee in der Sierra San Lorenzo
der Iberischen Hauptkette, westl. Lauf, bei Miranda nach Portugal
über, schiffbar von der Coamündung an, 104 Ml. lang, 1/00 F.
breit. Seine Strömung ist oberwärts sehr stark, und in Spanien sein
Thal weiter als in Portugal. Brücken bei Bimuefa, Sorta,
A lm az a n, Longa, Aranda, T o rd csi l las, Z am or a u. a. m.
Nebenflüsse rechts: a) Die Pisuerga, Q. das Cantabrische Ge-
birge, südl. Lauf bis zur Münd. bei Simancas, nicht schiffbar; 15 steinerne
Brücken bei Alguilar, Herrera, Jstero, Torquemada, Valladolid u. a.
b) Die Es la, Q. das Cantabrische Gebirge, südwestl. Lauf, Münd. ober-
halb Zamora, sehr reißend zwischen steilen Usern. Brücken: bei Pedrosa,
Mansilla, St. Estevan, Ri^go, Carvagales. Cea, Orbigo und Tera sind
Nebenflüsse der Esla. Links: a) Der Duraton, Q. die Guadarrama-
kette, westl. von Segovia, nordwestl. Lauf, Mündung unterhalb Pesquera.
Ir) Die Ceja, Q. die Guadarramakette, nordöstl. von Segovia, nordw.
Lauf, Münd. unterhalb Tudela. o) Die Ada ja, Q. Guadarramakette,
nördl. von Avila, nördl. Lauf, Münd. bei Tordesillas. ck) Der Tormes,
Q. Guadarramakette, nordwestl. Lauf, Münd. unterhalb Miranda, e) Die
Algucda, Q. die S. de Gata bei Pago la Vera, Münd. bei Alva an der
Portugiesischen Grenze, f) Die (Soa in Beira, Quelle die S. d'estrella,
Münd. südl. von Torre de Moncorvo. Sie hat viele Nebenbäche, steile, fel-
sige Thalseiten uno wenig gute Uebergangspunkte; Hauptüberg. bei Almeida.
0) Der Tajo, Spaniens größter Strom, Q. die Sierra d'alba-
racin, südwestl. Lauf von 114^- Ml., mit meist größerer Breite als
der Duero, bis Alcantara, wo er Portugal betritt und hier schiffbar
wird. Beengtes Thal, zumal bei Toledo. Brücken; bei Fuentiduena,
Aranjuez, Toledo, del Obispo, del Arzobispo, Almaraz (besonders wich-
tig im Kriege 1808 — 1818), Alcantara, 700 F. lang, zu Trajans
Zeiten erbauet.
Nebenflüsse links: -») Die Guadiela, Q. die Sierra d'alba-
racin, nordwestl. Lauf Münd. bei Huete. Brücken: bei Priego, Saze-
don. b) Die Mn a sc a, Q. die Toledokctte, nordwestl. Lauf, Münd. unter-
halb Barcas. Brücken: bei Xaranejo und Barcas. c) Der ©al or, Q.
die Toledokette nördl. von Menda, Münd. bei Alcantara. Brücken: bei
Antonio, Aldea del Cane, Membrio. Nebenflüsse rechts: n) Die La-
1857 -
Emmerich
: Romen
- Autor: Viehoff, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 23
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
si
last, Prado, Amphitheater, Aquäduct; Calderons Geburtsort. To-
ledo, am Tajo, 20000 E., Sitz des Primas (ersten Erzbischofs)
von Spanien, Univers., prächtiger Dom. Aranjuez, am Tajo,
2500 E. (bei Anwesenheit des Hofes oft 8000 E.) mit einem königl.
Frühlings-Residenzschloß. Alcala, am Henares (Tajo) 5000 E.,
Univers., Geburtsst. des Dichters Cervantes. Escurial, im Gna-
darama-Gebirge, königl. Schloß und Gruft. Guadalajara, am
Henares, 15000 E., Fabriken. Alma den, von hohen Gebirgen
umringt (im S.w.), 10000 E., Quecksilberbergwerk.
2. Alt-Castilien, Hochland und ein Theil des Nordran-
des, auf den Höhen öde, in den Thälern angebaut, schwach bevöl-
kert, die Wiege der Monarchie. Die besten Schafe (Merinos); we-
nig benutzte Mineralien. — Burgos, 12000 E. Prächtige Kathe-
drale. Geburtsort des Nationalhelden Cid. Santander, See-
hafen, 11000 E., Wolle- und Weinhandel. Segovia, 12000 E.,
Dom; Alcazar (maurisches Schloß, jetzt Gefängniß und Artillerie-
schule); röm. Wasserleitung. Ildefonso, am N.-Abhange der
Sierra Guadarama, Sommerrcsidenz. Avila, 12000 E.
3. Leon, in der Mitte dürres, flaches Hochland, im N. und
S. gebirgig, an vielen Stellen sehr arm. Im N. isländisches Moos,
im S. Getreide, Wein, Südfrüchte. — Leon, 8000 E. Dom mit
den Gräbern von 37 Königen. Valladolid, an der Pisuerga
(Duero) 25000 E. Univers. Dom. Fabriken. Zamora, am
Duero, 9000 E., befestigt. Handel und Fabriken. Salamanca,
am Tormes (Duero), 14000 E., bedeutendste Univers. Herrlicher
Dom. Schlacht 1812. Ciudad Rodrigo, Grenzfestung gegen
Portugal, 11000 E. Wellington's Sieg 1812.
4. Asturien, wohlangebantes Gebirgsland von mildem, ge-
sundem, obwohl feuchtem Klima, mit offenen, gastfreundlichen Be-
wohnern. Große Steinkohlenlager. — Oviedo, am Nordhang
des Gebirges, 9000 E. Univers. Dom.
5. Galizien, wasserreiches Gebirgsland, kalt und feucht im
N., trocken und heiß im W., gut bevölkert und bebaut. Bewohner
von hohem Wuchs, arbeitsam, einfach, zuverlässig. — San Iago
de C o m p o st e l l a, berühmter Wallfahrtsort mit 28000 E., Erz-
bisthum. C orunna, auf einer Halbinsel, 23000 E. Fest. Kriegs-
Hafen, Packetboot nach Amerika; Leuchtthurm. Ferrol, 20000 E.,
erster Kriegshafcn; größtes Seearsenal.
6. Estremadura, trotz der Fruchtbarkeit des Bodens spar-
sam von abgeschlossenen, unwissenden Bewohnern bevölkert, Winter-
aufenthalt der Merinos; heißes Klima. — Badajos, an der
Guadiana, 14000 E., starke Grenzfestung. Wellington's Sieg 1811.
An der Nordostgrenze daö Kloster St. Inst (Karl V.).
7. Andalusien (Nieder-Andalnsien), »Spaniens Kornkam-
mer und Keller", wärmer als Sicilien, mit lebhaften, geistreichen,
prahlerischen, vergnügungssüchtigen Bewohnern. — Sevilla, am
Guadalquivir, mit 115000 (ehemals 400000) E. Univers. prächtiger
1755 -
Chemnitz
: Stößel
- Autor: Hager, Johann Georg
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das Ii. Buch, von Spanien.
4i
flotte tragt nicht mehr so viel ein, als ehedessm. Immitt
telst handelt man auch nach Indien, nach Amerika und A-
fnka. Zn St. Sebastian ist auch 1728. eine octroprtehand-
lungsgesellschaft errichtet worden.
§- Iv. ,
Von der Gelehrsamkeit.
Man findet in Spanien 29. hohe Schulen und etliche
Akademien, und dennoch bedeutet die Gelehrsamkeit henr zu
Lage nicht viel. Die Spanier sind auch nicht ungeschickt,
Wie die alten Zeiten beweisen. Scncca, Lucan, (Qvinrili-
au, Florns rc. sind bekannt genug. Jedoch fangt man jetzo
an etwas mehr zu siudiren.
Die hohen Schulen sind folgende, nehmlich zu Alcala,
Avila, Barzm, Darcellona, Cervera, Compostell, Cordn-
ba, welche die älteste in der ganzen Welt seyn soll, Gandia,
Gironne, Granada, Huefta, Lerida, Majorca, Orighuela,
Osma, Offuna, Oviedo, Pallentia, Pampclone, Salaman-
ca, Saragossa, Sevilla, Siguenza, Tafala, Tarragona,
Toledo, Toriosa, Valencia, Valladolid.
Zn Darcellona ist eine Academie der schönen Wissenschaf-
ten, und zu Valladolid eine geographische. Zu Madrid
-sind noch 3. königliche Academien, davon die erste die Spra-
che , die 2. die Geschichte und dre 3. die Arzneykunst beför-
dern soll.
§. V.
Von der Religion.
In Spanien wird die römischcatholische Religion allein
gedultct und eifrig getrieben. Hiervon legen die vielen
Pfarrkirchen, deren 25000. Jesuitercollegien 47. und Klö-
ster 7173. ftyn sollen, ein Zeugniß ab. Ueber diese sind 8.
Erchischöffe und 49. Dischöffe gesetzt. Diesen erleichtert
die Ingvisicion die Mühe, welche 1478- eingeführet wor-
den ist. Der König Heist auch deswegen der Cathylische.
Die acht Erzbischöffe sind folgende, nehmlich:
1. Zu Toledo, welcher Primas des Reichs ist. Er hat
8. Bischöffe unter sich, nehmlich zu Carthagena, Corduba,
Cuenca, Jaen, Osma, Segovia, Siguenza und Valla-
dolid.
2. Zu Burgos, welcher die 3. Bischöffe, nehmlich zu Ca-
lahorra, Pallenna und Pampelone, unter sich hat.
C 5 z. Zu
1815 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Löhr, Johann Andreas Christian
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
verloren das Ihrige bis ans den letzten Heller. Diese
zwangen David, wiewohl er schon nahe an Magelhaens
Meerenge war, wieder umzukehren und auf neue Beute
auszugehen. Zu ihnen gesellten sich noch die unglückli-
chen Spieler von einem andern Flibustier-Schiffe; —•
beide Parteien vereinigten sich mir noch andern Raubge-
noffen, die im Südmeer auch zurückgeblieben waren, und
nun raubten und plünderten sie noch ein wenig!
Endlich dachten Alle auf ihre Rückreise, aber da ihre
Fahrzeuge nicht mehr See halten konnten, mußten sie
dieselbe zu Lande antreten, welche- natürlich mit unsäg-
lichen Schwierigkeiten verbunden war. Die Wildnisse
waren ungeheuer, die Wege unbekannt, überall stießen
ste auf wilde feindselige Völkerschaften, Lebensmittel und
Futter für ihre Thiere fehlten, und Kranke und Verwun-
dete wollten doch auch fortgeschafft werden. Es wurde
Rath gehalten und beschlossen, den Weg über Neu-
Segovia zu nehmen, einer Stadt, die 4o französische
Meilen vom Südmeer landeinwärts liegt. Die Schiffe
wurden zertrümmert, die Regeln für den Marsch festge-
setzt, und 285 Mann traten die gefahrvolle Reise an, auf
welcher ihnen die Natur wie die Menschen gleich viele und
große Hindernisse in den Weg legten. Auch nahmen sie
die Gefangenen mit, die sie gemacht hatten, damit nicht
durch diese ihre Starke und Vorhaben mochte verrathen
werden. Uebrigens waren ihnen dieselben auch beim
Tragen des Gepäckes und auf mancherlei andere Weise