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1873 -
Frankfurt a.M.
: Jaeger
- Autor: Lüben, August, Cassian, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
- 215 —
gode besteht aus vielen Tempeln und geräumigen Wohnungen für mehrere
Tausend Brammen und Tempeldiener sammt Familien. Die hinterindischen
Besitzungen umfassen die Provinzen Arracau, Pegu und Tenasserim, sowie
die Städte Malacca und Sincapore.
2) Die Präsidentschaft Igra oder Mahabad am Oberlauf des
Ganges und zu beiden Seiten des Dschumna, die setzt zu der Präsident-
schast Bengalen gerechnet wird. Darin: Delhi, 152,000 E. Allahabad,
800,000 E. Benares, der heiligste Wallfahrtsort und die Priesterstadt
der Hindus, 200,000 E. Agra (125,000 E.) und Delhi am Dschumna
waren die Residenzen des Großmoguls, welcher noch 1857 in seinem Pa-
laste zu Delhi lebte und von der Compagnie erhalten wurde; allein da er
den Aufstand der Eingebornen begünstigte, wurden seine Söhne hingerichtet,
er selbst 1858 verbannt.
3) Die Präsidentschaft von Madras im Süden der Halbinsel
(Malabar und Coromandel). Darin: Madras, 400,000 E., Universität.
2. Hauptstadt des britischen Indiens. Tranquebah 25,000 E. Calicut,
25,000 Einw. (Vasko di Gama 1498.) Die Hafenstadt Masulipatam,
100,000 Einw.
4) Die Präsidentschaft Bombay umfaßt das Mündungsland des
Indus und das Land um und südlich vom Golf von Cambay. Darin:
Bombay, 650,000 E. (15,000 Feueranbeter), zweite Handelsstadt Indiens.
Punah, 120,000 E., Vereinigung der Straßen vom yochlande nach Bom-
bay. Surate, 450,000 E., Festung. (15,000 Perser, fleißige Arbeiter.)
Ahmedabad 120,000 E., Am Indus liegt Heidrabad (Hyderabad), uicht
zu verwechseln mit dem gleichlautenden (17° N. B., 96° O. L.).
5) Unmittelbares Gebiet des Generatgouverneurs. Hierzu gehört
zuuächst das Pendschab, dessen Bevölkerung, die Sikhs, Anhänger eines
von Nanak im 17. Jahrhundert gestifteten Religionssystems sind, welches
als ein veredelter Muhamedanismus mit bramanischen Anklängen bezeichnet
werden kann. Darin: Lahore, 90,000 E., früher Hoflager des Groß-
mognl, mit prachtvollen Gebäuden. Amrithir, 90,000 E. Multan,
80,000 E. Pesch aller, 53,000 E. — Ferner das ehemalige Königreich
Audh mit Lacknau, 300,000 E. Berar (in Dekan) mit Naapur,
110,000 E.
6) Die Insel Ceylon (1162 Q.-M. mit 2,090,000 E.), welche durch
die Palksstraße von Coromandel getrennt, durch die sogenannte Adams-
brücke aber so mit der Halbinsel verbunden ist, daß man zur Zeit der Ebbe
hinüber waten kann. Ceylons Zimmt, Kokosnüsse, Brotfruchtbäume, Kaffee-
Plantagen, Elephanten, wilde Büffel, Eber, Perlen, Rubine zc. geben den
malayischen Singhalesen und der aus Europäern, Arabern, Chinesen und
Hindus gemischten Bevölkerung reichlichen Unterhalt. Im Innern der
Insel sind Urwälder und hohe Berge, namentlich der Adams Pick (5775'),
ans dessen Spitze die heilige Fußstapfe des Buddha unter einem schützenden
Dache gezeigt wird. Wie bekannt, breitete sich von Ceylon Gautamas
Lehre, der Buddhismus, aus. Der britische Gouverneur wohnt in Co-
lombo. In Kandy beschützt die englische Krone eine heilige Reliquie des
Buddhismus, einen Zahn des Gautama. Nach der Meinung der Singha-
lesen hängt der Besitz der Insel vom Besitze der Reliquie ab.
1835 -
Weilburg
: Lanz
- Autor: Braun, Joseph
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Pädagogium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Pädagogium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
103
B. Asien im Allgemeinen.
5) Beludschistan, 9 bis 10,000 Qmeil. mit 3 Mill.
Einw. Kelat, im Süden von Kabul, ist die Residenz des
Chans. Hyderabad, eine feste Stadt am Indus.
6) Vorder-Indien oder Hindostan, 6o,Ooo Qmeil.
mit 134 Mill. Einw. Kalkutta, die große Hauptstadt des
britischen Ostindiens und eine der wichtigsten Handelsstädte der
Erde, liegt an einem Arme des Ganges und har 7 bis 800,000
Einw. Madras, eine ansehnliche Handelsstadt auf der Küste
Koromandel, zählt 320,000 Einw. Bombay, eine wichtige
Handelsstadt auf einer Insel an der Westküste (Malabar),
hat 170,000 Einw. Benares, eine der größten Städte Ost-
indiens, die sich durch Industrie und Handel auszeichnet, liegt
im Nordwesten von Kalkutta am Ganges und zahlt 580,000
Einw. Hohe Schule und berühmter Wallfahrtsort der Hiydus,
Delhi, eine sehr große Stadt mit 400,000 Einw., liegt im
Nordwesten der vorigen und ist die Residenz des entthronten
Großmoguls. Lahore, die Hauptstadt im Lande der Seiks,
im Nordwesten der vorigen, hat 100,000 Einw. und treibt
wichtigen Handel. Sn rate, eine große See- und Handels-
stadt im Norden von Bombay, zählt 450,000 Einw., welche
ansehnliche Fabriken unterhalten. — Pondichery, die Haupt-
stadt der französischen Besitzungen, auf der Küste Koroma^dech
Tr ankebar, auf der ebengenannten Küste, ist der Haüpkort
der dänischen Besitzungen. Goa, gm der Küste Malabar,
die Hauptstadt der portugiesischen Bemrngen.
7) Hinter-Indien oder Indien jenseits des Gan-
ges, 35 bis 40,000 Qmei'l. mit 35 Mill. Einw. Umme-
rn pura, die reiche Hauptstadt des birmanischen Reiches und
die Residenz des Boa (Kaisers), liegt am Ilawäddi und hat
90 bis 100,000 Einw. Siam (Zuthia), die Hauptstadt
des gleichnamigen Königreiches und im Menam, zählt 120,000
Einw. und wird, auf dem Wasser ruhend, mit Venedig ver-
glichen. Hue (Phuruan), die schöne Hauptstadt des Kai»
serthums Anam und die kaiserliche Residenz, ist eine starke
Festung. — Batavia, die Hauptstadt der holländischen
Besitzungen in Ostindien, auf der Nordküste von Java, hat.
1864 -
Regensburg
: Manz
- Autor: Arendts, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Lateinschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Lateinische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Vorder-Indien.
235
denen die der B rahm inen (Priester und Gelehrte) die
vornehmste ist. Außer andern, zum Theil nur dem Na-
men nach bekannten Völkern sind noch Europäer,
Portugiesen, Niederländer, Franzosen, Eng-
länder zu nennen, welche dort Gebiete besitzen.
Zu den wichtigsten Nahruugszweigen gehören:
bedeutender Ackerban (Reis, Baumwolle, Zuckerrohr,
Indigo, Mohn, Gewürze), blühende Viehzucht und
Industrie (indische Kattune, Teppiche rc.), Seiden-
bau und äußerst wichtiger Handel mit den zahlreichen
Producten.
4) Es bestehen noch mehrere einheimische Staaten,
aber sie sind fast sämmtlich unter englischem Einflüsse.
Eine Handelsgesellschaft der Engländer, nämlich die ost-
indische Compagnie, wußte sich mehr als 38,000
^Meilen mit 127 Mill. Einw. abhängig zu machen.
Die Besitzungen der ostindischen Gesellschaft werden in
drei Präsidentschaften eingetheilt: Caleutta oder Benga-
len, Madras und Bombay.
1) Am Himalaya der unabhängige Staat Nepal
im Osten.
2) Im Tiefland von Hindost an. a) Die Sind-
Ebene ist setzt ganz englisch, nachdem in der neuern Zeit
auch der Staat der Sheiks unterworfen wurde. Haupt-
stadt Lahore mit 95,000 Einwohnern. — Im Delta des
Indus die Stadt Hyderabad (spr. Heiderabad). — Auf
der (im Süd-Osten gelegenen) Halbinsel Guzerat, die
Stadt Diu,, portugiesisch. — b) Die Hind-Ebene ent-
hält mehrere tributpflichtige Staaten. —Außer diesen: Cal-
Cutttt, englische Hauptstadt an einem Ganges-Arme, mit
400,000 Einwohnern. Handel und Industrie. Ferner die
englischen Städte: Delhi, Allahabaa — Benares, eine
heilige Stadt der Hindu.
1879 -
Berlin
: Wiegandt, Hempel & Parey
- Autor: Matzat, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
200
§ 154.
Ii. Die Nord west-Provinzen, am oberen und
mittleren Ganges.
Agra, an der mittleren Dfchamna.
Lakhno [300000 Ew., engl. Lucknow] links
vom Ganges, N von der Dfchamna-Mündung.
Allahabad, am Ganges (Dcchamna-Mündung).
Benares, am Ganges unterhalb der vorigen, die
heilige Stadt der Hindu, voll von Tempeln,
Priestern, Pilgern und Bettlern.
Iii. Bengalen, das Gebiet des unteren Ganges und
Brahmaputra.
Patna, am Ganges.
Calcutta [800000 Ew.], am westlichen Haupt-
arm des Deltas, Hauptftadt von Britifch-Indien
und Sitz des Vicekönigs (Generalgouverneurs),
mit grofsartigem Handel.
Iv. Assam, am mittleren Brahmaputra.
V. Die Centrai-Provinzen, der nordöstliche Theil
des Hochlandes.
b) Präfidentfcliaft Bombay: das Küstenland vom
Indusdelta bis zum Nordende von Malabar.
Bombay [640000 Ew.] auf einer Küsteninfel
S von Gudfcherat, Hauptplatz fur den Ver-
kehr mit Europa. In der Nähe Infein mit
unterirdifchen Felfentempeln [darunter E1 e -
phaiita],
c) P r ä f i d e n t f c li a f t Madras: das fiidliche Dekhan
und die Ostküste.
Madras [400000 Ew.] an der Küste Coro-
mandel. [$ davon die Felfentempel von Ma ha-
ba li pur am.]
d) Ceylon.
B) Staaten unter einheimifchen Fürsten, nicht tributar, aber
von englifchen Agenten überwacht:
a) Die Staaten der Radfehputen, der ritterlichsten
Hindu, vom mittleren Indus bis auf die Nordwestfeite
des Hochlandes, mit der indifchen Wüste.
b) Die Staaten von Central-India, auf depa nord-
westlichen Theile des Hochlandes, befonders die Län-
der der Mahr a tt en. —
Kawariar [engl. Gwalior, 200000 Ew.] S von Agra.
c) Das Reich des N i f a m von Haida r abad [Golkonda]
in Dekhan.
Haidarabad [engl. Hyderabad, 200000 Ew.],
[Ellura, Ono von Bombay, Felfentempel. 1.
5) Portugiefifch: Goa, am Nordende der Küste Malabar.
1880 -
Regensburg
: Manz
- Autor: Arendts, Karl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
310
Iii. Lehrstufe. Iv. Asien.
und Allahabad. — Bcnares, die heiligste Stadt der
Hindu, 175,000 Einwohner, Mittelpunkt des Götzen-
dienstes, des Aberglaubens, der Wallfahrten und der Ge-
lehrsamkeit.
Dz 3) Auf dem Plateau von Dekan haben die Eng«
länder teils unmittelbare Besitzungen, teils mittelbare. Zu
den letzteren gehört der Staat von Hyderabad, mit
der gleichnamigen Hauptstadt, worin Diamanteuschleisereien.
(Nicht zu verwechseln mit Hyderabad im Jndus-Delta.)
4) Auf der Küste Koromandel: Die englischen
Städte Madras mit 40,000 Einwohnern, Universität,
und Tranqucbar (dieses früher dänisch). — Pondichery,
Hauptstadt der französischen Besitzungen.
5) Auf der Küste Mala bar: Bombay, 646,000
Einwohner, Hafenstadt und Hauptstation der englischen
Flotte. — Goa, portugiesische Festung, jetzt im Verfall.
Nahe dabei Villa nova de Goa, jetzige Hauptstadt der
portugiesischen Niederlassungen.
6) Die Inseln: Ceylon, 1000 s^Meilen groß,
gebirgig und stark bewaldet, aber sehr fruchtbar. Sie ist
reich an Gewürzen, besonders an Zimmt, und gehört den
Briten. Hauptstadt Colombo. — Die Lakediven,
viele kleine Inseln unter Häuptlingen, welche den Englän-
dern Tribut zahlen. Die Malediven, mittelmäßig
fruchtbar, Heimat der Kokos-Nüsse. Sie sind bewohnt von
muhammedanifchen Malayen unter einem Sultan.
§. 27. Kinter-Indien.
1. Die Kettengebirge von H inter - Indien
sind auslaufende Zweige des östlichen Himalaias und
haben Mittelgebirgs-Höhe. Ihr Zusammenhang wird
durch zahlreiche Gewässer vielfältig unterbrochen; von
diesen gehören zu den größten der Mah-Kaung und
der Jrawaddh. Eine der Gebirgsketten setzt nach
.einer kurzen Unterbrechung auf der Halbinsel Malakka
1880 -
Regensburg
: Manz
- Autor: Arendts, Karl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Vorder-Jndien. 309
Portugiesen, Niederländer, Franzosen, Eng-
länder zu nennen, welche dort Gebiete besitzen.
Zu den wichtigsten Nahrungszweigen gehören:
bedeutender Ackerbau (Reis, Baumwolle, Zuckerrohr,
Indigo, Mohn, Gewürze), blühende Viehzucht und
Industrie (indische Kattune, Teppiche :c.). Seiden-
bau und äußerst wichtiger Handel mit den zahlreichen
Produtten.
4. In politischer Hinsicht kann man Vorder-Jndien
in: Unabhängige Staaten und in Britisch-
Ost-Indien einteilen. Die Zahl der ersteren ist ge-
ring, sie stehen alle mehr oder minder unter englischem
Einflüsse. Das britische Ost - Indien umfaßt einen
Flächenraum von üöer 45,000 ^jmeilen mit über 190
Millionen Einw. Seit 1876 führt die Königin von
England den Titel einer Kaiserin von Indien.
Letzteres teilt man in drei Präsidentschaften: Kal-
kutta oder Bengalen, Madras und Bombay.
1) Am H i m a l a i a der unabhängige Staat Nepal
im Osten.
2) Im Tiefland von Hindost an. a) Die
Sind-Ebene, ist jetzt ganz englisch, nachdem in der
neueren Zeit auch der Staat der Sheiks unterworfen
wurde. Hauptstadt Lahore mit 99,000 Einwohnern. —
Im Delta des Indus die Stadt Hyderabad (spr. Hei-
derabad) mit 400,000 Einw. Auf der (vom Delta süd-
östlich gelegenen) Halbinsel G uz erat die Stadt Diu,
Portugiesisch. — b) Die Hind-Ebene enthält mehrere
tributpflichtige Staaten. — Außer diesen Kalkutta, eng-
lische Hauptstadt, an einem Ganges-Arme, mit 892,000
Einw. Äußerst wichtiger Handel und Industrie. Haupt-
ausfuhr: Opium, Reis, Baumwolle, Seide, Indigo iz.
Ferner die englischen Städte Delhi mit 154,000 Einw.
1852 -
Hamburg [u.a.]
: Schuberth
- Autor: Petersen, Hans
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
183
busen mit 500,000 Einw. Die Zitz- und Kattunfabriken beschäftigen
15.000 Menschen und die Glasfabriken noch mehr. — Tritschinapoly,
80.000 E.; Hauptwaffenplatz der Briten. — Kalikut, 24,000 E.,
welche wichtigen Handel treiben. Hier landete zuerst Vasco de Gama
den 19. Mai 1498. — Kotschi n, treibt besonders Handel mit Pfeffer
und Kardamom, 30,000 E. — Masulipatam, mit wichtigen Baum-
wollenfabriken, 80,000 E. — Taiifore, Festung, 80,000 E.
Präsidentschaft Bombay (3065 sznk., 12 Mill. Einw.). —
Bombay, feste Hauptstadt auf der gleichnamigen Insel, Station der
britisch-indischen Marine, Mittelpunkt des britischen Handels auf der
Westküste von Hindostan, mit mancherlei und wichtigen Fabriken, einem
der schönsten Häfen der Welt und 240,000 E. — Suratc, alte blü-
hende Handels- und Fabrikstadt mit 180,000 E., worunter 13,000 Par-
sen. - Punah, 100,000 E.
Die Insel Ceylon (Cinghala), 1162 (Zm., 1* Will. E., gehört
ebenfalls hieher.' Kokospalmen, Zimmetbäume, Kaffe-Plantagen. —
Colombo, Hauptstadt, Residenz des brit. Statthalters, 50,000 E.
Von den Dänen haben die Engländer 1846 die unbedeutenden Be-
sitzungen derselben auf der Küste Koromandelerkauft. Hauptort Tran-
ke bar, 12,000 E.
Mittelbare Besitzungen,
welche nur zum Theil tributpflichtig sind, aber sämmtlich ihre Kriegs-
macht dem britischen General-Gouverneur zur Verfügung stellen müssen.
Unter ihnen sind die wichtigsten:
Das Fürstenthum Sikim, seit 1816 den Briten tributpflichtig.
Maharattische Staaten, etwa 8 Mill. E., 5330 (Zm. Ba-
roda. 100,000 E., Jndore, 90,000 E., Ojaiu (Udschein),
120.000 E., Nag pur, 100,000 E.
Radschputana (Land der Könige), 12 Staaten unter eben so
viel Königen. Etwa 15 Mill. E. Hauptstadt Jcypur, 60,000 E.
Der Staat von Hyderabad, 4521 szm., 10 Mill. Hauptflüsse
sind der Godavery, Krischna und Pcnnar. Gebirge Nella Mella,
reich an Diamanten. Hyderabad, 200,000 E, — Golconda,.
Diamantengrube. — Aurungabad, 60,000 E. In der Nähe die
Felsentempel Ellora's.
Der Staat von Travankore, 366 (Zm., 1 Mill. E. Tra-
vankore und Trivanderam, Hauptstädte.
Das Land Dinde, 2500 szm., \\ Mill. E. Seit 1843 den
Briten unterwürfig. Haidcrabad, Tatta, Scwun, Koradschi
sind Hauptstädte, jede mit etwa 15 — 20,000 E.
Königreich Lahore oder der Staat der Sihks, liegt in dem
nordwestlichen Winkel der Halbinsel dicffeit des Ganges in dem soge-
nannten Pendschab, d. h. Fünfstromland, zwischen dem Sutlcdsch im
Osten und dem Indus im Westen. Das Grundgebiet dieses Staates
erstreckt sich aber auch über den Indus hinaus/ wo noch verschiedene
Gebiete bicher gehören; es gehören dazu alle die kleinen Bcrgstaateu
in dem Theile des Himalaja, welcher sich über das Pendschab erhebt.
Nach dem Tode des Maha-Nadscha N undschit-Singh (1839) ent-
zweiten sich die Häuptlinge. Die Engländer, dies benützend, unterwarfen
1850 -
Weilburg
: Lanz
- Autor: Braun, Joseph
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Pädagogium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Pädagogium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
778 Die einzelnen Lander Asien's.
Bevölkerung ist gering. — Sn rate, eine ansehnliche See-und
Handelsstadt im Norden von Bombay und unweit der Mün-
dnng des Tapty in dm Busen von Cambay, breitet sich in
einer fruchtbaren Gegend aus, hat einen Hafen, 160,000
Einw. und ansehnliche Fabriken, die besonders Seiden- und
Wollenzeuge liefern. — Purbunder, eine Stadt im Nord-
westen von Bombay und auf der Halbinsel Guzerate, besitzt
einen Hafen und zählt 75,000 Einw., die viel Gewerbfleiß
zeigen und einen starken Handel zu Land und Aee treiben.
§. 91-1. Die mittelbaren Besitzungen der britisch-
ostindischen Kompagnie, d. h. die Gebiete, die unter eigenen,
aber den Briten zinspflichtigen Radscha's (Fürsten) stehen,
haben einen Flächengehalt von fast 25,000 Qmeil. und
eine Bevölkerung von 35 Mill. Menschen. Sie zerfallen
in fünfzehn Provinzen, zu denen noch die Inselgruppe der
Lakediven kommt. — Lucknow ( Locknau )', die Haupt-
stadt des Königreiches And (Oude) und die Residenz des
Sultans, liegt im Osten von Agra und am Flusse Gumty,
hat sehr viele Moscheen und Hindu-Tempel und zählt 300,000
Einw., welche Seiden- und Baumwolleuzeuge und Leder
verfertigen und einen wichtigen Verkehr . unterhalten. —
Dscheypur (Jeypoor), eine regelmäßige Stadt in 'der
Landschaft Adschmir (Ajmeer) und im Westen von Agra, ist
die Residenz eines mächtigen Radscha's und hat 60,000
Einw. und Baumwollen- und Gewehrfabriken. Cambaya
(Cambay), eine verfallene Stadt in der Landschaft Guzerate
und im Norden von Surate, liegt unfern der Küste des nach
ihr genannten Meerbusens und zählt 30,000 Einw., welche
Baumwollenzeuge liefern. Sie ist der Sitz eines Radscha's;
mehrere Palläste, Moscheen und Hindu-Tempel ragen empor;
der Hafen ist versandet. Nagpur, die Haupt- und Resi-
denzstadt eines Radscha's, in der Provinz Gundwana und
zwischen Surate und Kuttak, ist schlecht gebaut und hat
115,000 Einw., welche Baumwollen- und Eisenwaaren
verfertigen. Hyderabad, (Heiderabad), die schlecht
gebaute Hauptstadt und Residenz eines indischen Fürsten, breitet
1833 -
Stuttgart Wien
: Hoffmann Gerold
- Autor: Hoffmann, Karl Friedrich Vollrath
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Asla. Vorderindien.
559
dürfen, und die Pulias, welche sich nicht einmal eine Hütte bauen
dürfen, sind von den übrigen Kasten verachtet. Außer den Hindu-
wohnen im Lande Afganen, Mongolen oder Mogulen, Parsen
oder Guebern, Armenier, Juden, Chinesen, Europäer und deren
Nachkommen. Die Volkssprache der Hindus und die Sprache, in wel-
cher die heiligen Bücher geschrieben sind (die Samskreda oder Sanscrit»
spräche), sind ganz von einander verschieden.
Nach statistischer Abtheilung zerfällt das
Land so:
1) Die Lande der Sikhs oder Seiks, wo die Stadt Lahore,
mit 100.000 Einwohnern.
2) Das Land Nepal oder Nepaul, an der nördlichen Gränze, wo
die Stadt Katmandu, mit 20.000 Einwohnern.
3) Der Marattenstaat des Maha . Ra ja - Sindia, mit der
Stadt Ougein, am Sepra, dessen Wasser für heilig gehalten
wird, mit 150.000 Einwohnern, und der Festung Gwalior.
4) Die Besitzungen der Europäer.
A, Besitzungen der Briten:
Die Besitzungen der Briten zerfallen in drei Präsidentschaften, die
von Kalkutta oder Bengalen, die von Madras und die von
Bombay.
Ausgezeichnete Ortschaften sind:
1) Kalkutta, am Hoogli, einem Arme des Ganges, sehr große Han-
delsstadt, mit 700.000 Einwohnern.
2) Dakka, an einem Arme des Ganges, mit 200.000 Einwohnern.
3) Murschedabad, mit 165.000 Einwohnern.
4) Patna, am Ganges, mit 312.000 Bewohnern.
3) Kuttack, am Mahanuddy, mit 100.000 Einwohnern.
«) Agra, am Dfchumna, mit 60.000 Einwohnern.
7) Delhi, am Dfchumna, mit 400.000 Einwohnern. Hier wohnt
der entthronte Großmogul.
8) Benares, am Ganges, mit 580.000 Einwohnern.
9) Luknow, mit 300.000 Einwohnern.
19) Nagpor, mit 80.000 Einwohnern.
11) Poonah, mit 150.000 Einwohnern.
12) Hyderabad, mit 200.000 Einwohnern.
13) Madras, mit 320.000 Bewohnern.
14) Bangalore, mit 60.000 Einwohnern.
1875 -
Langensalza
: Greßler
- Autor: Fischer, Ferdinand Ludwig
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
244
Iv. Abtheilung.
Calcutta a. Ganges (500,000ew.), Hptsi., Univ,Missionsanstalt,
Fabr., Sitz des General-Gouverneurs. Murschedbad a. Ganges
(200,000 Ew.), Fabr., Handel. Patna a. Ganges (300,000 Ew.),
Fabr., Handel. Allahabad a. Ganges (72,000 Ew.), Wallfahrtsort
und Hauptwaffenplatz der Engländer. Benäresa. Ganges (250,000 Ew.),
Univ. der Hindus. Wallfahrtsort, Pagoden. Lu ckno w (300,000 Ew.),
Fest. Agra, Regierungssitz. Delhi a. d. Dschumua, frühere Resi-
denz des Großmoguls. Multan, Fabr., Handel. Amrethir, heil.
Stadt der Sihks. Lahore a. Rawi, Handel.
bb) Die Präsidentschaft Madras, im südöstl. Theil
der Halbinsel.
Madras a. d. Küste Eovomandel (700,000 Ew.), Sitz des Gou-
Verneurs, Univ., Fabr, Handel. Trankebar a. Eävery (60,000ew.),
Ealicut a. d. Küste Malabar, wo Vasco de Gama 1498 landete.
eo) Die Präsidentschaft Bombay, im westl. Theil
der Halbinsel.
Bombay, auf der gleichnam. Insel (700,000 Ew.), Sitz des Gou-
verneurs, Univ., Fest., Hafen, Handel. Auf den Inseln Elefanta und
Salsette Felsentempel. Suräte a. Tapty (150,000 Ew.), Fest., Fabr ,
A h m e d a b ä d (120,000 Ew.), Fabr., Handel. Heiderabäda. Indus
(22,000 Ew.), ehemal. Hptst. von Sinde
ää) Die Insel Ceylon, reich an kostbaren Edelsteinen,
Salpeter und Zimmetwäldern. In ihrer Nähe wird ergiebige
Perlenfischerei betrieben.
Colombo (6000 Ew.). Trinkomali, mit dem besten Hafen
Ost-Jndiens. Eandy, mit einem Tempel, in welchem der Zahn des
Buddha (die heiligste Reliquie der Bnddhaisten) aufbewahrt wird.
a) Mittelbare Gebiete.
aa) Das Königreich Kaschmir, am Nordwestrande des
Himalaya und dem oberen Lause des Indus, ein überaus rei-
zendes und stark bevölkertes Hochland mit höchst mildem Klima,
woselbst die meisten unserer Getreidarten wild wachsen.
Sirin agur (40,000 Ew.), berühmte Shawlsfabr.
bb) Der kleine Staat Sikkim, zwischen Neapel und
Butan.
1820 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Zachariä, August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Privatunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
46 Asien. Süd -- Asien.
nachbarte Staaten Tribut zahlen, namentlich die Länder der
Rasbutten.— (Gegenwärtig befindet sich der Peischwah
in britttscher Abhängigkeit.)
, Agra und Del)li, einst große und prächtige Haupt -
und Residenzstädte des Großmoguls, jetzt größtentheils ver-
wüstet; dem Rajah von Ugein gehörig.
3) Das Reich Golkonda, zwischen den Besitzungen
der Maratteu und der Engländer, steht unter einem muhame-
danischen Erbfürsten, dem Nizam (König) von D ecan.—
Hat berühmte Diamantengruben. (Der Fürst ist Bundesgenosse
der Britten.)
Hyderabad, Residenz des Nizam, mit der Berg festung
Golkonda.
Besitzungen der Europäer.
i) Besitzungen der Engländer (der brittischen
Handels-Compagnie), theils unmittelbare Provinzen,
zum Theil noch mit Tttular-Nabobs und pensiontrten Rajahs,
theils mittelbare, Vasallenländer der sogenannten Alliirten.
Sie sind in 3 Präsidentschaften getheilt, Bengalen,
Madras und Bombay. (Eine vierte ist Benkulen
auf Sumatra.) — Einkünfte über 9 .Millionen Pf. St.,
aber auch große Schulden. — Die Kriegsmacht besteht theils
aus Europäern, theils aus indischen Soldaten (Seapois).
a) Präsidentschaft Bengalen, ein außerordentlich
fruchtbares Land auf beiden Seiten der Gangesmündungen.
Kalkutta, sehr große Handelsstadt, mit 600000 E.,
prächtigen Pallästen und Hütten von Bambusrohr; großen ge-
lehrten Anstalten, Vuchdruckereien, Fabrikanten und Künst-
en. — Sitz des Generalgouverneurs.
Benares am Ganges, eine der größten indischen Städ-
te, meistens von Hinduern bewohnt, und sehr heilig gehalten;
Wallfahrtsort der Hinduer. — Hauptsitz der indischen Ge-
lehrsamkeit. — Shawlsmanufacturen.
Zu den mittelbaren Besitzungen gehört das Gebiet des
zinsbaren Nabobs von Auhd.
b) Präsidentschaft Madras, ein langes schmales Kü-
stenland (die Küste Koro mandel), das viel Baumwolle
und Gewürze liefert, auch ansehnliche Mauufacturen in Baum-
wolle hat.
Madras im Karnatik, ansehnliche Handlungsstadt mit
300000 E.; Baumwollenfabriken, Salzsiedereien, Glas - und
Töpferwaaren.
1878 -
Berlin
: Barthol
- Autor: Voigt, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 29
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
198
Vierter Cursus.
Calcutta (Ganges), mit den Vorstädten etwa Vs Mill. E., Hptst. des Landes. Fort William. In der Nähe das früher dänische Serampur mit einer Bibel-Druckerei.
Murschedabad (Ganges), 150.000 (S., Fabr., bedeutender Handel.
Palna (Ganges), 160.000 E., Baumwollen- und andere Fabr., bedeutender Handel.
Benares (Ganges), 175.000 G, Fabr., Hanptwallfahrtsort und hohe Schule der Hindus.
All ah ab ad (Ganges und Jutuna), 144.000 E., Wallfahrtsort.
Luckuow, Hptst. von Oude, 285.000 E.
Agra (Surnna), 150.000 E., Hptst. der Nordwest-Prov.
Delhi (Jnmna), 155.000 E. Frühere Residenz des Großmogul.
Amretsir, 140.000 E, heilige Stadt der Sikhs.
Lahore (Rawi), 100.000 E., Hptst. des Pendschab, Handel.
Multan (Dschinab), 60.000 E., Fabr.
Attok (Indus), Fest., Haupteingang nach Indien von N.-W. her.
Peschawer (spr. Pischaner; am Kabul), 60.000 E., Handel.
Rangun, 98.000 E., bei der Mdg. des Jrabaddy, Hptst. von Birma.
Nagpur, 100.000 E., Hptst. der Centralprov-
Zu dieser Präsidentschaft gehören viele einheimische abhängige Staaten, unter denen die wichtigsten: Scindia, südlich derjumna, über 1100 □$D?l., 2l/2 Mill. E., mit der Hauptstadt Gwalior (200.000 E.), und der Nizam-Staat, am Godavery südlich bis zum Kistnah, über 4200 □ Ml., 9 Mill. E., mit der Hptst. Haiderabad (200.000 E.).
2. Präsidentschaft Madras, im südlichen Theile der Halbinsel.
Madras, 400.000 E., Sitz des Gouvernements, Fabr., Handel.
Trankebar (Clvery), 23.000 E., früher dänisch. .
Calicut, 30.000 E. Hier landete Vasco da Gama 1498.
Von den einheimischen abh än g i gen Staaten, die hierzu gehören, sind die wichtigsten: Mysore (spr. Meißor), etwa 1300 □ Ml. und 5 Mill. E., mit der Hptst. Seringapatnam am Cavery, und Cotschin mit der Hptst. gl. N.; doch steht ersterer unter britischer Verwaltung.
3. Präsidentschaft Bombay, nördl. von der vorigen an der Westküste sowie am unteren Lauf des Jndns.
Bombay, auf einer I., 650.000 E., Sitz des Gouvernements, Fest., Kriegshasen, wichtiger Handel.
Suräte (Tapty), 110.000 E., Fest., ansehnliche Fabriken, bedeutender Handel.
Haiderabad (Indus), 40.000 E., frühere Hptst. vou Snid.
13. Bd. 2
- S. 52
1886 -
Langensalza
: Greßler
- Autor: Mauer, August
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
52
Augen kennzeichneten sie als Kinder des schwächsten Volkes, der ent-
nervtesten Rasse Asiens, vielleicht des ganzen Erdballs. Der Grund
dieser körperlichen und geistigen Verkommenheit liegt in dem dumpfen
Drucke ihrer Religion, in dem starren, wahnwitzigen Eigensinn und in
der Gewalt ihrer Brahminen.
20. La höre.*
Es ist eine bekannte Thatsache, daß die Hindus und die Musel-
mäuner Indiens ihre Häuser so wenig wie ihre öffentlichen Denkmäler
jemals ausbessern, wenn sie verfallen; sie lassen ihre Mauern zerbröckeln,
ihre Dächer zerfallen, ganze Wände zusammenstürzen und denken dann
erst, daß es klug sei, sich eine andere Wohnung zu bauen. Langsam
führen sie den neuen Bau auf, wo sich in der Nähe irgend ein freier
Raum findet. Daher kommt es, daß die Städte Indiens, selbst ab-
gesehen von den anderen Gründen der Zerstörung, welche sich erneuern,
wie Brand und Krieg, nach und nach und ohne daß mau es merkt,
ihre Stelle verändern; sie schreiten so zu sagen weiter, und nach einigen
Jahrhunderten sind sie ganz und gar aus ihren alten Ringmauern
herausgetreten, bisweilen auf eine Entfernung von mehr als einer
Stunde. Aber während die alten Mauern und Bauten, gewöhnlich aus
Ziegeln oder Erde aufgeführt zerfallen und ganz verschwinden, bleiben
die Denkmäler, Moscheen, Triumphpforten, Grabmäler, Paläste, die
aus Sandstein aufgeführt sind, unverrückt, wenn auch vielfach ver-
stümmelt, stehen, und da man in den neuen Städten immer neue öffent-
liche Gebäude aufführt, so ist der Reisende aufs höchste überrascht, fern
von den Wohnungen eine große Zahl schöner Denkmäler einzelstehend
und verlassen zu finden.
Das ist's, was man in der Umgegend von Lahore, von Delhi,
von Agra und von beinahe allen Hauptstädten Ostindiens findet. In
Lahore erheben sich rings um die Stadt bis auf eine Entfernung von
mehr als einer Stunde auf den verschiedensten Punkten einsam und ver-
lassen die bedeutendsten Bauten, so unter andern Tchar Bardjia, ehe-
mals bte Hauptpforte eines großen Gartens, und die alte Moschee,
welche heutzutag in eine Kirche umgewandelt ist. Erst seit der eng-
lischen Eroberung hat man nach dieser Seite hin europäische Häuser
gebaut und ein ganzes Quartier angelegt, das vom englischen Militär
bewohnt wird.
Für die Europäer ist die Stadt Lahore, welche jetzt 95000 Einw.
zählt, unbewohnbar; denn wenn man nur einige Tage zu verweilen hat,
läßt man sich in freiem Felde ein Zelt aufschlagen; ist man aber zu
einem Aufenthalte von mehreren Monaten genötigt, so muß man ein
Haus im englischen Quartier mieten oder sich selbst eins bauen.
Fürst Alexis Soltykosf entwirft folgende Beschreibung von
Lahore: „Umgeben von hohen Mauern, Türmen und Gräben, bildet
* Illustrierte Welt.
1874 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Schacht, Theodor, Rohmeder, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
490
Asien —
Vorder-Jndien.
aufgenommene Anleihe von 100 Mill. Pf. wurde hauptsächlich ans solche produktive
Anlagen verwendet. So sncht England durch Entwicklung der natürlichen Hilfs-
quellen, milde Verwaltung und Schutz des Eigenthnms die Bevölkerung an sich zu
fesseln, durch Hebung der Produktion die Steuern der Eingebornen zu mindern und
endlich auch ein Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben des Landes her-
zustellen.
Die brittische Kriegsmacht in Indien ist, obgleich man vieler vou einander ent-
fernter Garnisonen bedarf, verhältnismäßig gering, nämlich (i. I. 1865) 190000 Mann,
und zwar 72000 Europäer und 118000 Eingeborne, einerlei, zu welcher Kaste sie ge-
hören (man nimmt auch Parias dazu) und ob sie den Schiwa oder den Allah an-
rufen; nnr die hohen Offiziergrade haben sich die Britten vorbehalten; Subaltern-
offiziere und Aerzte werden meistens ans den Indern genommen. Dazn kommt die
eingeborne Polizei von 154000 M. und sonstige organisirte Maunschaftcn 5400 M.
Unbedeutend sind die Kontigente der verbündeten Fürsten, nämlich an 15000 Die
gefammte bewaffnete Macht besteht mithin aus 365000 Manu. Auch für die Civil-
Verwaltung braucht man im ganzen nur wenige Britten; die Mehrheit der Be-
amten sind Inländer und müssen es sein, als durch das Kastenwesen dazn berechtigt.
So hilft das indische Volk selbst den Ausländern sein Land regieren und ihre Siege
erfechten. *)
Stets steigende Summen verwendet die Regierung für Unterricht, vorgefundene
Schulen schützend, nene anlegend, sowohl braminische als muselmännische. In denjenigen, die
sich über die Sphäre des Elemmtarnnterrichls erheben, wird neben dem Sanskrit anch per-
sisch und, wo es nöthig, anch arabisch gelehrt, und allmählich das Englische eingeführt.
Höhere Lehranstalten gibt es nicht wenige. Zu Kalkutta: eine angloindische, eine
eigentlich englische, eine bischöflich geistliche, eine sanskritische und eine für Muhammedaner.
Zn Bombay ist eine Central- und Banschnle; andre Orte haben medicinische und juri-
stische, wie denn überhaupt für Verbesserung der Rechtspflege gesorgt wird. Wie zu
Benares, so bestehen in Agra, Delhi, Pnnah *c. große Lehrinstitnte für Pundits. Die
Universitäten zu Kalkutta, Madras und Bombay, die hauptsächlich die europäischen
Studien ins Auge fassen, gedeihen; die orientalische Universität zu Lahore,
welche ohne Znthnn der Engländer von Juderu und zwar auf Anregung eines
Deutschen (Dr. Leitner) gegründet worden ist und von ihnen erhalten wird, ist be-
stimmt, für gauz Indien neuen Anfschwnng in das Studium der asiatischen Sprachen
und Wissenschaften zu bringen. Die Agitation, welche ins Leben trat, um das weib-
liche Geschlecht in Indien einer höhern Bildung und damit einer würdigeren häus-
lichen und gesellschaftlichen Stellung theilhaftig zu machen, hat den besten Fortgang.
Die Muhammedaner haben in Bengalen eine ausschließlich muselmännische Akademie,
welche allmonatlich eine Sitzung in Kalkutta oder Alignr hält und bereits über 400
Mitglieder zählt. Anderseits blüht zu Battikaloa in Ceylon eine christliche Hoch-
*) Die neulich?, durch England allerdings theilweise mitverschnldete Rebellion der
indischen einheimischen Regimenter oder Sipahis, zu deren Überwältigung man eben
so sehr die Inder als die Engländer beglückwünschen kann, hat nnr zu Beseitigung
einiger Uebel stände wie zu stärkerer Befestigung der brittischeu Herrschaft geführt.
1872 -
Harburg
: Elkan
- Autor: Backhaus, Johann Christian Nikolaus
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 49 —
indiens nach dem heißen Südafrika hinüber. — Die Hochgebirge im N.
haben Alpenklima mit heißen Sommern; das reichbewässerte Gangesland
ist ewig grün; die Dekhan-Halbinsel ist dürr, bis die Regenmassen der
Monsune niederstürzen. Dabei haben die beiden Küsten, Malabar im W.
und Koromandel im O., entgegengesetztes Wetter (Regen — Trockniß;
warum?) 3) Indien hat die reichsten und mannigfaltigsten Erzeugnisse
der Erde: Reis (hier wie in China Hauptnahrung), Zuckerrohr, Kaffee,
Kokos- und Sagopalmen, Brotbäume, Uamswurzeln (statt Kartoffeln),
Indigo- und Baumwollenpslanze, Betelpfeffer (berauschend, statt Kau-
tabak) und Mohn (zu Opium), die schärfsten und feinsten Gewürze und
die edelsten Hölzer, die stärksten und gewaltigsten Thiere, die feinste
Wolle (Kaschmir-Shawls) und Seide, sowie Gold und Diamanten.
4) Bevölkerung: a) die Hindu (120 Mill.), dem kaukasischen Stamme
angehörend, im grauen Alterthume von N.-W. eingewandert, erschlafft.
Ihre Religion lehrt 3 Götter, die ein Wesen ausmachen (Brahma, der
Schöpfer und die Seele der Welt; Vischnü, der Erhalter und Regierer;
Siva, der Zerstörer und Wiedererwecker des Lebens) und theilt das Volk
in 4 Kasten (die Brahmanen oder Priester, aus Brahmas Haupte ge-
schaffen; die Krieger, aus Brahmas Armen; die Ackerbauer, Hirten und
Handwerker, aus Brahmas Rumpfe; die Dienendem aus Brahmas
Füßen; die Ausgestoßenen heißen Paria. Die Anhänger Buddhas,
der die Vielgötterei und die Kasten verwarf, sind blutig verfolgt und ver-
trieben worden, b) Reste der dunkelfarbigen Ureinwohner (im Vindhja-
Geb.), eingewanderte Araber und Mongolen (muhammedanisch), Eu-
ropäer. 5) Staaten:
a. Unmittelbare britische Besitzungen. Diese werden von
einem Vicekönig regiert (Heer von 65,Ock) europäischen und 250,000
einheimischen Soldaten) und zerfallen in 4 Präsidentschaften und mehrere
unmittelbar unter dem Vicekönig stehende Gebiete:
a) Präsidentschaft Kalkutta oder Bengalen: »Kalkutta, 600 T., (1 Mill. ?),
Sitz des Vicckönigs und vieler Bildungs- und Missionsanstalten, Haupthandels-
stadt; ungesunde Lage. »Patna am Ganges, 300 T. — Murschedabad,
150 T. •
b) Präsidentschaft Agra: »Benares am Ganges (die „Glänzende"), 200 T.,
der Mittelpunkt des Brahmanenthums, die heiligste Stadt der Inder; 333
Moscheen, 1000 Tempel, 32,000 Priester, an Festtagen 100,000 Pilger zu
einem einzigen Tempel, Marmortreppen am Ufer des „heiligen Stromes", von
dem ein Weg „gerade zum Himmel führt". »Delhi, die ehemalige Residenz
des Großmoguls, 150 T. (früher 2 Mill.), verfallen; 40 Moscheen, theilweise
mit vergoldeten Dächern. — Agra am Ganges, 125 T. Hardwar, heiliger
Bade- und Wallfahrtsort, jährl. 2 Mill. Pilger.
c) Präsidentschaft Madras: * Madras auf der sandigen Küste Koro-
mandel, 425 T. (700 T. ?), ohne Hafen, bedeutender Handel. Südlich davon
7 aus dem Felsen gehauene Pagoden (Tempel). »Kalikut auf der Küste
Malabar; Landung Vaskos de Gama 1498.
6) Präsidentschaft Bombay [fcelj]: »Bombay, 800 T., auf einer 2 M.
langen Insel, 2. Handelsstadt, ungesund, Kriegshafen. Auf den nahen Inseln
Elevhante und Salsette alte Höhlentempel mit mächtigen Götterbildern.
Bei Puna und Ellora die großartigsten Felsentempel Indiens; der s. g.
Götterberg, i M. lang, von unten bis oben zu Tempeln ausgehöhlt, die stock-
werkartig über einander liegen. Soratha oder Surate, 140 T., Handel mit
1896 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 125 —
deutsche Reich (3 300 000 qkm) und 250 Mill. Einwohner. — Dreieck
mit Spitze nach Süden.
Il Grenzen. Das Himalayagebirge, der indische Ozean mit
dem arabischen und dem bengalischen Meerbusen.
Iii. Bodenbeschaffenheit.
1. Das Himalayagebirge mit dem Ganrisankar (8800 vi.)
2. Das Tiefland von Hindostan.
3. Das Hochland von Deksn mit den Ghats.
4. Das Gebirge von Travancore.
Iv. Bewässerung.
1. Meere. (Vergl. Grenzen.)
2. Flüsse.
a. Der Indus mit dem Satledsch. (Pandschab!)
b. Der Ganges.
c. Der Brahmaputra.
V. Produkte.
1. Pflanzen: Reis, Kokospalme, Banane, Pfeffer, Zimmet,
Ingwer, Opium, Lotosblume.
2. Tierwelt: Elefant, Nashorn, Tiger, Königsschlange und
Brillenschlange, Krokodil, Affen, Pfau.
3. Mineralien: Diamanten, Rubinen, Saphire, Smaragde —
Kohlen.
Vi. Erwerbsquellen.
1. Bergbau. (Edelsteine, Kohlen.)
2. Ackerbau. (Reis, Baumwolle, Gewürze, Früchte.)
3. Viehzucht. (Elefant — Kaschmirziege.)
4. Industrie. (Herstellung feiner Gewebe — Kunstvolle
Schnitzereien in Elfenbein und Ebenholz.)
5. Fischerei. (Perleustscherei!)
5. Handel. (Die wichtigsten Aussuhrhäfen sind Bombay und
Calcntta.)
Vii. Bewohner.
1. Die Eingeborenen. (Hindu — 190 Millionen.)
a. Aussehen und Kleidung.
b. Charakter.
c. Religion.
d. Sitten und Gebräuche.
e. Sprachdenkmäler.
2. Eingewanderte. (Engländer!)
Vhi. Wichtigsie Städte. Ealcutta, Benares, Lahore,
Kaschmir, Delhi, Bombay, Madras — Colombo.
1816 -
Potsdam
: Horvath
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 22
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
ssft Geographie.
und Assen. Die Einwohner sind theils Mogolen,
eine tatarische Nation, theils eigentliche India,
ner, genannt Hindus. Auch haben sich Die Euro-
päer, besonders Engländer, an den Knsien und auf
den Inseln des Handele wegen, niedergelassen.
Die Eingeborne betreiben vortreffliche Leinwand,,
Baumwollen - und Seiden .* Manufakturen, und
künstliche Arbeiten von Edelgesteinen und Kristall.
Sie haben hauprsächlrch dir heydnische Religion
der Braminen doch findet man auch viele Muha,
medaner, Juden und Christen.
l6z. Das Land ist unter viele Könige und
Fürsten vertheilet, die unumschränkt regieren, wird
aber vorzüglich eingetheilt in vier Theile, welche
sind: H indo sta n oder das mogolische Reich, die
Halbinsel diesseit des Ganges oder Vorderindien,
die Halbinsel jenseit des Ganges oder Hinterin,
dien, und die ostindischen Inseln.
In H indo sta n sind die Städte Punah,
Deh li und Agra; in der diesseitigen Halbinsel:
das Königreich Golkonda mit Diamanten-Gru,
den, das Malabaren, Reich, die englischen
Handelsstädte Bombay, S u r a t und Madras
auf der Küste Koromandel, die französische Stadt
Pondichery, die portugiesische Goa und der
dänische Tranquebar; in der jenseitigen Halb,
insel: die Reiche Pegu, Siam, Tunkin, und
die Halbinsel Malakka mit der Stadt gleiches
Namens. Die merkwürdigsten ostindischen In,
seln sind: Ceylon, welche Zimmt liefert, Su/
marra, Java, wo die Hauptstadt Batavia ist,
Bornco, Celebes, die molukkischen Jn-
ftln, welche Gewürznelken, Muskaten, Blumen
1881 -
Frankfurt a.M.
: Jaeger
- Autor: Richter, Julius Wilhelm Otto, Cassian, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
340 Asien.
mit Fort William, besteht aus dem eigentlichen Kalkutta, den vielen Vorstädten,
welche mit ihr auf derselben Seite des Flusses Hugli liegen und in denen die
Europäer und die Mehrzahl der Muhamedaner wohnen, und drittens dem Stadt-
teil Haurah, der Hiudustadt. Gesamtbevölkeruug 1 Mill., darunter etwa 20 000
Europäer. Murschedabad, nördlich vou Kalkutta, 150 000 Einw. Dakka, westlich
vom vorigen, auch im großen Stromdelta. Patna, weiter aufwärts am Ganges,
160 000 Einw. Kattak, südöstlich von Kalkutta, am Mahanaddy. Südlich von
Kattak liegt der berühmte Wallfahrtsort Dschaggernat mit einer ungeheuren
Pagode.
2) Die Präsidentschaft Agra oder Allahabad, am Oberlauf des Ganges
und zu beiden Seiten des Dschemna, die jetzt zu der Präsidentschaft Bengalen
gerechnet wird. An der oberen Dschemna Delhi, 150 000 Einw. (früher als
Residenz des Großmoguls 2 Mill. Einw.). Weiter abwärts an der Dschemna
Agra, 150 000 Einw. An der Vereinigung der Dschemna mit dem Ganges
Allahabad, 145 000 Einw. Abwärts am Ganges Benares, der heiligste Wall-
sahrtsort und die Priesterstadt der Hindus, 200 000 Einw.
3) Die Präsidentschaft Madras, im Süden der Halbinsel (Malabar und
Koromandel). Madras, 400 000 Einw. Universität, 3. Hauptstadt des britischen
Indiens; es ist vom Meere aus schwer zugänglich. In der Nähe finden sich aus
Fels gehauene Pagoden und Tempel. Im Südwesten liegt das bei Ankunft der
Portugiesen höchst bedeutende Kalikut, jetzt 45 000 Einw. Nördlich von Madras
liegt die Hafenstadt Masulipatam, 100 000 Einw.
4) Die Präsidentschaft Vombay umfaßt die nordwestliche Küste der Halb-
insel. Bombay, 650 000 Einw., zweite Handelsstadt Indiens, auf einer gleich-
namigen Insel. Südöstlich, im innern des Landes, Puna, 40 000 Einw., Ver-
einiguug der Straßen vom Hochlande nach Bombay. Surate, 75 000 Einw.,
Seehafen und Festung, im N. von Bombay. Weiter nördlich liegt, in der Nähe
der Halbinsel Guzerate, Ahmadabad 130 000 Einw. Am Indus liegt Haiderabad,
80 000 Einw.
5) Hierzu kommt das unmittelbare Gebiet des Vieekönigs: a) Das Pand schab,
dessen Bewohner, die Sikhs, Anhänger eines im 14. Jahrhundert gestifteten ver-
edelten Muhamedanismus mit brahmauischenanklängen sind. Lahore, 100 000einw.,
früher Hoflager des Großmoguls, mit den Trümmern prachtvoller Gebäude. Ganz
nahe die Stadt Amritsir, 136 000 Einw., der religiöse Mittelpunkt der Sikhs.
Bei Lahore trifft die Jndusbahu (von Haiderabad) mit der von Kalkutta am
Ganges und der Dschemna aufwärts ziehenden Eisenbahn zusammen. Die nord-
westliche Fortsetzung der Gangesbahn führt bis zur Grenzfestung Peshawar, in
der Nähe der Kabulmündung in den Indus, 58 000 Einw. Südwestlich von
Lahore Multan, 80 000 Einw. b) Das ehemalige Königreich Audh mit Luck-
now, 300 000 Einw., und Berar in Dekhan mit Nagpur, 110 000 Einw.
6) Die Insel Ceylon (1150 ^Meil., säst 21/* Mill. Einw.), welche durch
die Palks-Straße von Koromandel getrennt, durch die Untiefen der sogenannten
Adamsbrücke mit demselben verbunden ist. Die reichen Produkte der ^ äußerst
fruchtbaren Insel sind bereits hervorgehoben. Im innern der Insel sind Ur-
Wälder und hohe Berge, namentlich der Adams-Pik (2150 m). _ Der britische
Gouverneur wohnt in Kolombo, im Sw. der Insel, 100 000 Einw. Ziemlich
1913 -
München
: Seybold
- Autor: Murawski, Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die wichtigste Verbindung des Ganges- mit dem Industal bildet
die Linie Delhi—peschawar. Sie überschreitet sämtliche Flüsse des
Pandschab, darunter den Rawi bei Lahore, wo er schiffbar wird, und
geht dann im Kabultal aufwärts zur afghanischen Grenze bis Peschawar
in der Nähe des Khaiberpasses. Die wichtigste Strecke im Industal ist
die Linie Lahore—karatschi, die den Indus bei Sukkur überschreitet und
nördlich vom Indusdelta bei Karatschi den Indischen Ozean erreicht. ^ on
ihr führt eine Zweigbahn nach Ketta an der Südgrenze Afghanistans.
Im Dekhan ist der Ausgangspunkt der Hauptlinien Bombay, der Anlege-
platz der Dampfer an der Westküste. Von dort geht eine wichtige Linie
über die Westghats und durch die Zentralprovinzen über Nagpur nach
Kalkutta; von ihr zweigen sich andere wichtige Linien nach Allahabad,
nach Kanpur und Lucknau und über Agra nach Delhi ab, die durch das
Tal der Narbada gehen und das Vindhjagebirge überschreiten. Quer durch
die Halbinsel geht die Bahn von Bombay nach Madras an der Koro-
mandelküste mit Abzweigungen nördlich nach Haiderabad und südlich
nach Maissur.
Im britischen Barma (Birma) in Hinterindien geht eine Bahn von
Rangun im Delta des Irawadi am Golf von Martaban nordwärts über
Mandalai am Irawadi bis Mogaung. Die Entfernung von Bombay nach
Kalkutta beträgt 1200 englische Meilen (1 englische Meile — 1,609 km),
nach Madras 800, nach Delhi 1000, nach Lahore fast i3oo, nach Pescha-
war fast 1600 englische Meilen, die Fahrzeit für die Sonderzüge nach
Ankunft der Dampfer bis Kalkutta 36y2, bis Madras 26, bis Umballa (kurz
vor Simla, 1100 englische Meilen) 32 Stunden.
Vorder- und Hinterindien sind auch reich an schiffbaren Flüssen.
Der Indus wird bald nach seinem Austritt aus dem Himalaja bei Attok
schiffbar, wo er die Bahn Lahore—peschawar kreuzt; von den übrigen
Flüssen des Pandschab sind der Satladsch und der Rawi (von Lahore an)
schiffbar. Karatschi im Indusdelta ist Seehafen und Endpunkt der Indus-
bahn und hat Kabelverbindung mit Abuschehr und Bombay. Auch der
Ganges wird bald nach seinem Eintritt ins hindustanische Tiefland
schiffbar. Er berührt in Kanpur einen wichtigen Eisenbahnknotenpunkt,
wird bei Allahabad durch die Dschamna verstärkt, die bei Delhi schiffbar
wird und in Agra wichtige Eisenbahnlinien kreuzt, und berührt das
heilige Benares und Patna. Er vereinigt sich dann mit dem Brahma-
putra, der auch fast bis zum Himalaja hinauf schiffbar ist. Im Mündungs-
delta des Indus liegt Kalkutta, das als Seehafen und Ausgangspunkt der
Muravvski, Quellenlesebuch 10 145
20. Asien
- S. 77
1916 -
Leipzig
: List & von Bressensdorf
- Autor: Sievert, August, Harms, Heinrich, Riedel, Johannes, Eggers, Willy, Brüning, Kurt, Müller, Albin Arno, Ester, Karl d', Lücke, Emil, Lehmann, Herbert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Seminaranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Vorderindien.
haaren, schnabelförmigen Nägeln an Fingern und Zehen, skelettartigem, von brauner
Lederhaut überzogenem Leib, mit hinaufgereckten und zusammengebundenen Knien sitzen
diese halbwahnsinnigen auf steinernen Lingams vor Totenschädeln und Götzen beim Gebets
Um sie herum drängt sich die scheu verehrende Menge, und auch unter ihr finden sich
Gestalten, die aus Dantes Hölle zu kommen scheinen."
von Bombay aus machen wir auch einen Ausflug nach der Insel Llephanta, die
zwischen Bombay und dem Festland liegt, und deren uralte Höhlentempel (s. Abb. 4, § 50)
ein Hauptwallfahrtsort der Hindu sind. Die in das Porphyrgebirge der Insel eingehauenen
Tempel sind berühmt durch ihre an 3000 Jahre alten, überlebensgroßen Reliefs. Die
haupthöhle ist 40x40 m groß und über 5 m hoch und hat 36 fein ausgearbeitete Säulen
aus stehengebliebenem Sets, die die Decke tragen. Die hinterwand zeigt ein bis an die
Decke reichendes Relief der indischen Dreieinigkeit (= Trimurti): Brahma, Wischnu,
Schiwa. Die übrigen Reliefs beziehen sich überwiegend auf Schiwa, der überhaupt
in der Religion der Inder die größere Rolle spielt, weil er am meisten
gefürchtet wird. Ihren Namen hat die Insel nach einem in dreifacher Lebensgröße
in Fels gehauenen Elefanten, der sich jetzt in Bombay befindet.
4. Zaipur (Dschaipore).
Don Bombay fahren wir mit der Bahn in das geschichtliche Zentrum Indiens, § 51
in das Gebiet von Delhi, Agra und Jaipur-). Dieser Teil Indiens, überhaupt ganz
Rordindien, hatte immer eine überragende Stellung im Lande, da die Bewohner von
jeher geistig und körperlich den schwächeren Rassen des Südens überlegen waren. Ihren
Hauptcharakter aber haben diese Städte in der Zeit der Großmoguls bekommen (§ 42),
und zwar durch eine Fülle mohammedanischer Moscheen und Mausoleen, Bauten, die
an Leichtigkeit und Zierlichkeit des Stiles und an Kostbarkeit des Materials
(Marmor, Gold und Edelsteine) alles hinter sich lassen, was die Erde sonst an
schönen Bauten aufzuweisen hat. Man muß nach Indien kommen, um mau-
rische Kunst in ihrer Vollendung zu schauen. Nirgends sonst in der Welt
hat man den Marmor in einem Maße gemeistert wie hier. Die Rosetten-
gitterungen der Fensteröffnungen und der Balustraden sind von einer Feingliederigkeit,
daß sie aus einiger Entfernung wie geklöppelte Spitzen erscheinen, und von der far-
benprächtigen Schönheit der Edelsteinarabesken und -Mosaiken kann man sich überhaupt
keine Vorstellung machen. Nicht zum wenigsten diese märchenhaft schönen mo-
Hammedanischen Bauten sind es, die Indien zu einem „Lande der Sehn-
sucht" machten. Die Großmoguls und Maharadjas konnten eben völlig schrankenlos
über die gesamten Schätze des Landes verfügen, insonderheit strömten in ihren Händen
alle Edelsteine des ganzen Landes zusammen. Indiens weltberühmten „Schätze"
stecken heute überwiegend in den Moscheen, Grabstätten und Tempeln,' der Boden selber
birgt wenig mehr davon.
Die Bahn führt zunächst (über Baroda G und Ahmedabadg) durch fruchtbares Land.
Üppig grüne Pflanzungen aller Art, belebt von einherstolzierenden wilden Pfauen,
buntfarbigen Reihern und zahllosen Lachtauben erfreuen das Auge. Nördlich von Ah-
medabad aber ändert sich allmählich das Bild. Die Nachbarschaft der Ivüste Tharr (§ 38 b)
macht sich mehr und mehr geltend,' ringsum zeigen sich niedrige und hohe Sandberge,
und durch die von meterhohen Kaktushecken eingefaßten, sandigen Acker jagen
flüchtigen Fußes Scharen der Axishirsche.
Jaipur A, „die indischste der drei Städte", ist noch heute der Sitz eines ziemlich un-
beschränkt herrschenden Maharadschas aus uraltem Geschlecht (s. Abb. 2, § 43), während
die Großmogule Delhis und Agras von den Engländern beseitigt wurden. — Die in einem
Halbkreis befestigter Berge gelegene Stadt hat eine 6 m hohe, rote Mauer. Betritt man
sie durch eines der Tore, so bietet sich ein überraschender Anblick: alle Häuser der durch-
weg breiten und sich rechtwinklig schneidenden Straßen sind erdbeerfarben an-
gestrichen. „Es ist ein unwahrscheinlich farbfreudiges, süßgrelles Rosa, auf dem zahl-
lose Muster und Ornamente weiß schabloniert sind; weiße Linien folgen auch den mannig-
faltigen Konturen der entzückenden Erker, Loggien, Balkone und Kuppelsöllerchen."
1 Der Lingam ist ein steinernes Gebilde in Form eines Eichelpilzes. Er soll die
als heilig geltende Zeugungskraft veranschaulichen und ist ein Symbol des Schiwa.
^aipur 0 liegt 250 km südwestl. von Delhi und ebensoweit westl. von Agra.