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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 216

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
216 Besitzungen umfassen die Provinzen Arracan, Pegu und Tenasserim, sowie die Städte Malacca und Sincapore. 2) Die Präsidentschaft Agra oder Aiiahàd am Oberlauf des Ganges und zu beiden Seiten des Dschumna, die jetzt zu der Präsidentschaft Ben- galen gerechnet wird. Darin: Allahabad, 200,000 E. Benares, der hei- ligste Wallfahrtsort und die Priesterstadt der Hindus, 640,000 E. Agra und Delhi am Dschumna waren die Residenzen des Großmoguls, welcher noch 1857 in seinem Palaste zu Delhi lebte und von der Compagnie erhalten wurde; allein cha er den Aufstand der Cingebornen begünstigte, wurden seine Söhne hingerichtet, er selbst 1858 verbannt. Luknow, 300,000 Einw., Residenz eines muselmännischen Rabob. Lahore im Pendschab, 100.000 E. Amretsir und Multan. Attok am Indus „der Schlüssel von Vorderindien." 3) Die Präsidentschaft van Madras im Süden der Halbinsel (Ma- labar und Coromandel). Darin: Madras, 600,000 Einw., Universität. 2. Hauptstadt des britischen Indiens. Tranquebar, 25,000 E. Calicut, 25.000 Einw. (Vasto di Gama 1498.) Die Hafenstadt Masnlipatam, 160.000 Einw. 4) Die Präsidentschaft Bombay umfaßt das Mündungsland des In- dus und das Land um und südlich vom Golf von Cambay. Darin: Bombay, 360,000 E. (15,000 Feueranbeter.) Punah, 120,000 Einw. Curate, 450,000 E>, Festung. (15,000 Perser, fleißige Arbeiter.) Ahme- dabad 120,000 E. Ani Indus liegt Haidrabad (Hyderabad), nicht zu ver- wechseln mit dem gleichlautenden (17° R. B., 96° D. L.). Die mittelbaren Besitzungen zahlen meistens Tribut, haben jetzt noch eigne Fürsten, welche das Land verwalten, müssen aber ein Contingent stellen, und dürfen ohne Erlaubniß des Generalgouverneurs kein Bündniß schließen. Sie scheinen nach und nach den unmittelbaren einverleibt zu werden, wie das mit Lahore, Sind am untern Indus, Oude (Lucknow) re. bereits ge- schehen ist. Wir heben von den mittelbaren nur folgende hervor: 1) Die Mahratten-Staaten (8 Mill. E.), seit 1618 besiegt; Baroda, 100,000 E. 2) Die Radschpnten-Staaten, südlich von Lahore (15 Mill. E.); Jeypur 70,000 E. 3) Der Staat des Nizam von Golkonda oder Haidrabad (Hyderabad), 10 Mill. C.) 4) Der Staat von Mysore; Mysore und Seringapatam. 5) Der Staat von Cotschin an der Sw.-Küste mit dem trefflichen Hafen Cotschin. 6) Die Sultanate auf den Lakediven und Malediven. Diese Korallen-Jnseln werden von Moslemin arabischen Ursprungs bewohnt, welche Reis und Kokos bauen, Fischerei und Schifffahrt treiben und Muscheln ausführen. Letztere werden in Indien unter dem Namen Kauris als kleinste Münze gebraucht. Vollständiges Eigenthum der englischen Krone ist schon lange die Insel Ceylon (1200 Q.-M. 1 '/2 Mill. E.), welche durch die Palks- straße von Coromandel getrennt, durch die sogenannte Adamsbrücke aber so mit der Halbinsel verbunden ist, daß man zur Zeit der Ebbe hinüber waten kann. Cevlons Zimmt, Kokosnüsse, Brotfruchtbäume, Kasseeplantagen, Ele- phanten, wilde Büffel, Eber, Perlen, Rubine rc. geben den malayischen Singbalesen und der aus Europäern, Arabern, Chinesen und Hindus gemisch- ten Bevölkerung reichlichen Unterhalt. Im Innern der Insel sind Urwälder

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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 215

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
- 215 — gode besteht aus vielen Tempeln und geräumigen Wohnungen für mehrere Tausend Brammen und Tempeldiener sammt Familien. Die hinterindischen Besitzungen umfassen die Provinzen Arracau, Pegu und Tenasserim, sowie die Städte Malacca und Sincapore. 2) Die Präsidentschaft Igra oder Mahabad am Oberlauf des Ganges und zu beiden Seiten des Dschumna, die setzt zu der Präsident- schast Bengalen gerechnet wird. Darin: Delhi, 152,000 E. Allahabad, 800,000 E. Benares, der heiligste Wallfahrtsort und die Priesterstadt der Hindus, 200,000 E. Agra (125,000 E.) und Delhi am Dschumna waren die Residenzen des Großmoguls, welcher noch 1857 in seinem Pa- laste zu Delhi lebte und von der Compagnie erhalten wurde; allein da er den Aufstand der Eingebornen begünstigte, wurden seine Söhne hingerichtet, er selbst 1858 verbannt. 3) Die Präsidentschaft von Madras im Süden der Halbinsel (Malabar und Coromandel). Darin: Madras, 400,000 E., Universität. 2. Hauptstadt des britischen Indiens. Tranquebah 25,000 E. Calicut, 25,000 Einw. (Vasko di Gama 1498.) Die Hafenstadt Masulipatam, 100,000 Einw. 4) Die Präsidentschaft Bombay umfaßt das Mündungsland des Indus und das Land um und südlich vom Golf von Cambay. Darin: Bombay, 650,000 E. (15,000 Feueranbeter), zweite Handelsstadt Indiens. Punah, 120,000 E., Vereinigung der Straßen vom yochlande nach Bom- bay. Surate, 450,000 E., Festung. (15,000 Perser, fleißige Arbeiter.) Ahmedabad 120,000 E., Am Indus liegt Heidrabad (Hyderabad), uicht zu verwechseln mit dem gleichlautenden (17° N. B., 96° O. L.). 5) Unmittelbares Gebiet des Generatgouverneurs. Hierzu gehört zuuächst das Pendschab, dessen Bevölkerung, die Sikhs, Anhänger eines von Nanak im 17. Jahrhundert gestifteten Religionssystems sind, welches als ein veredelter Muhamedanismus mit bramanischen Anklängen bezeichnet werden kann. Darin: Lahore, 90,000 E., früher Hoflager des Groß- mognl, mit prachtvollen Gebäuden. Amrithir, 90,000 E. Multan, 80,000 E. Pesch aller, 53,000 E. — Ferner das ehemalige Königreich Audh mit Lacknau, 300,000 E. Berar (in Dekan) mit Naapur, 110,000 E. 6) Die Insel Ceylon (1162 Q.-M. mit 2,090,000 E.), welche durch die Palksstraße von Coromandel getrennt, durch die sogenannte Adams- brücke aber so mit der Halbinsel verbunden ist, daß man zur Zeit der Ebbe hinüber waten kann. Ceylons Zimmt, Kokosnüsse, Brotfruchtbäume, Kaffee- Plantagen, Elephanten, wilde Büffel, Eber, Perlen, Rubine zc. geben den malayischen Singhalesen und der aus Europäern, Arabern, Chinesen und Hindus gemischten Bevölkerung reichlichen Unterhalt. Im Innern der Insel sind Urwälder und hohe Berge, namentlich der Adams Pick (5775'), ans dessen Spitze die heilige Fußstapfe des Buddha unter einem schützenden Dache gezeigt wird. Wie bekannt, breitete sich von Ceylon Gautamas Lehre, der Buddhismus, aus. Der britische Gouverneur wohnt in Co- lombo. In Kandy beschützt die englische Krone eine heilige Reliquie des Buddhismus, einen Zahn des Gautama. Nach der Meinung der Singha- lesen hängt der Besitz der Insel vom Besitze der Reliquie ab.

2. Erster oder Elementar-Kursus - S. 103

1835 - Weilburg : Lanz
103 B. Asien im Allgemeinen. 5) Beludschistan, 9 bis 10,000 Qmeil. mit 3 Mill. Einw. Kelat, im Süden von Kabul, ist die Residenz des Chans. Hyderabad, eine feste Stadt am Indus. 6) Vorder-Indien oder Hindostan, 6o,Ooo Qmeil. mit 134 Mill. Einw. Kalkutta, die große Hauptstadt des britischen Ostindiens und eine der wichtigsten Handelsstädte der Erde, liegt an einem Arme des Ganges und har 7 bis 800,000 Einw. Madras, eine ansehnliche Handelsstadt auf der Küste Koromandel, zählt 320,000 Einw. Bombay, eine wichtige Handelsstadt auf einer Insel an der Westküste (Malabar), hat 170,000 Einw. Benares, eine der größten Städte Ost- indiens, die sich durch Industrie und Handel auszeichnet, liegt im Nordwesten von Kalkutta am Ganges und zahlt 580,000 Einw. Hohe Schule und berühmter Wallfahrtsort der Hiydus, Delhi, eine sehr große Stadt mit 400,000 Einw., liegt im Nordwesten der vorigen und ist die Residenz des entthronten Großmoguls. Lahore, die Hauptstadt im Lande der Seiks, im Nordwesten der vorigen, hat 100,000 Einw. und treibt wichtigen Handel. Sn rate, eine große See- und Handels- stadt im Norden von Bombay, zählt 450,000 Einw., welche ansehnliche Fabriken unterhalten. — Pondichery, die Haupt- stadt der französischen Besitzungen, auf der Küste Koroma^dech Tr ankebar, auf der ebengenannten Küste, ist der Haüpkort der dänischen Besitzungen. Goa, gm der Küste Malabar, die Hauptstadt der portugiesischen Bemrngen. 7) Hinter-Indien oder Indien jenseits des Gan- ges, 35 bis 40,000 Qmei'l. mit 35 Mill. Einw. Umme- rn pura, die reiche Hauptstadt des birmanischen Reiches und die Residenz des Boa (Kaisers), liegt am Ilawäddi und hat 90 bis 100,000 Einw. Siam (Zuthia), die Hauptstadt des gleichnamigen Königreiches und im Menam, zählt 120,000 Einw. und wird, auf dem Wasser ruhend, mit Venedig ver- glichen. Hue (Phuruan), die schöne Hauptstadt des Kai» serthums Anam und die kaiserliche Residenz, ist eine starke Festung. — Batavia, die Hauptstadt der holländischen Besitzungen in Ostindien, auf der Nordküste von Java, hat.

3. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 235

1864 - Regensburg : Manz
Vorder-Indien. 235 denen die der B rahm inen (Priester und Gelehrte) die vornehmste ist. Außer andern, zum Theil nur dem Na- men nach bekannten Völkern sind noch Europäer, Portugiesen, Niederländer, Franzosen, Eng- länder zu nennen, welche dort Gebiete besitzen. Zu den wichtigsten Nahruugszweigen gehören: bedeutender Ackerban (Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Indigo, Mohn, Gewürze), blühende Viehzucht und Industrie (indische Kattune, Teppiche rc.), Seiden- bau und äußerst wichtiger Handel mit den zahlreichen Producten. 4) Es bestehen noch mehrere einheimische Staaten, aber sie sind fast sämmtlich unter englischem Einflüsse. Eine Handelsgesellschaft der Engländer, nämlich die ost- indische Compagnie, wußte sich mehr als 38,000 ^Meilen mit 127 Mill. Einw. abhängig zu machen. Die Besitzungen der ostindischen Gesellschaft werden in drei Präsidentschaften eingetheilt: Caleutta oder Benga- len, Madras und Bombay. 1) Am Himalaya der unabhängige Staat Nepal im Osten. 2) Im Tiefland von Hindost an. a) Die Sind- Ebene ist setzt ganz englisch, nachdem in der neuern Zeit auch der Staat der Sheiks unterworfen wurde. Haupt- stadt Lahore mit 95,000 Einwohnern. — Im Delta des Indus die Stadt Hyderabad (spr. Heiderabad). — Auf der (im Süd-Osten gelegenen) Halbinsel Guzerat, die Stadt Diu,, portugiesisch. — b) Die Hind-Ebene ent- hält mehrere tributpflichtige Staaten. —Außer diesen: Cal- Cutttt, englische Hauptstadt an einem Ganges-Arme, mit 400,000 Einwohnern. Handel und Industrie. Ferner die englischen Städte: Delhi, Allahabaa — Benares, eine heilige Stadt der Hindu.

4. Zeichnende Erdkunde - S. 200

1879 - Berlin : Wiegandt, Hempel & Parey
200 § 154. Ii. Die Nord west-Provinzen, am oberen und mittleren Ganges. Agra, an der mittleren Dfchamna. Lakhno [300000 Ew., engl. Lucknow] links vom Ganges, N von der Dfchamna-Mündung. Allahabad, am Ganges (Dcchamna-Mündung). Benares, am Ganges unterhalb der vorigen, die heilige Stadt der Hindu, voll von Tempeln, Priestern, Pilgern und Bettlern. Iii. Bengalen, das Gebiet des unteren Ganges und Brahmaputra. Patna, am Ganges. Calcutta [800000 Ew.], am westlichen Haupt- arm des Deltas, Hauptftadt von Britifch-Indien und Sitz des Vicekönigs (Generalgouverneurs), mit grofsartigem Handel. Iv. Assam, am mittleren Brahmaputra. V. Die Centrai-Provinzen, der nordöstliche Theil des Hochlandes. b) Präfidentfcliaft Bombay: das Küstenland vom Indusdelta bis zum Nordende von Malabar. Bombay [640000 Ew.] auf einer Küsteninfel S von Gudfcherat, Hauptplatz fur den Ver- kehr mit Europa. In der Nähe Infein mit unterirdifchen Felfentempeln [darunter E1 e - phaiita], c) P r ä f i d e n t f c li a f t Madras: das fiidliche Dekhan und die Ostküste. Madras [400000 Ew.] an der Küste Coro- mandel. [$ davon die Felfentempel von Ma ha- ba li pur am.] d) Ceylon. B) Staaten unter einheimifchen Fürsten, nicht tributar, aber von englifchen Agenten überwacht: a) Die Staaten der Radfehputen, der ritterlichsten Hindu, vom mittleren Indus bis auf die Nordwestfeite des Hochlandes, mit der indifchen Wüste. b) Die Staaten von Central-India, auf depa nord- westlichen Theile des Hochlandes, befonders die Län- der der Mahr a tt en. — Kawariar [engl. Gwalior, 200000 Ew.] S von Agra. c) Das Reich des N i f a m von Haida r abad [Golkonda] in Dekhan. Haidarabad [engl. Hyderabad, 200000 Ew.], [Ellura, Ono von Bombay, Felfentempel. 1. 5) Portugiefifch: Goa, am Nordende der Küste Malabar.

5. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 310

1880 - Regensburg : Manz
310 Iii. Lehrstufe. Iv. Asien. und Allahabad. — Bcnares, die heiligste Stadt der Hindu, 175,000 Einwohner, Mittelpunkt des Götzen- dienstes, des Aberglaubens, der Wallfahrten und der Ge- lehrsamkeit. Dz 3) Auf dem Plateau von Dekan haben die Eng« länder teils unmittelbare Besitzungen, teils mittelbare. Zu den letzteren gehört der Staat von Hyderabad, mit der gleichnamigen Hauptstadt, worin Diamanteuschleisereien. (Nicht zu verwechseln mit Hyderabad im Jndus-Delta.) 4) Auf der Küste Koromandel: Die englischen Städte Madras mit 40,000 Einwohnern, Universität, und Tranqucbar (dieses früher dänisch). — Pondichery, Hauptstadt der französischen Besitzungen. 5) Auf der Küste Mala bar: Bombay, 646,000 Einwohner, Hafenstadt und Hauptstation der englischen Flotte. — Goa, portugiesische Festung, jetzt im Verfall. Nahe dabei Villa nova de Goa, jetzige Hauptstadt der portugiesischen Niederlassungen. 6) Die Inseln: Ceylon, 1000 s^Meilen groß, gebirgig und stark bewaldet, aber sehr fruchtbar. Sie ist reich an Gewürzen, besonders an Zimmt, und gehört den Briten. Hauptstadt Colombo. — Die Lakediven, viele kleine Inseln unter Häuptlingen, welche den Englän- dern Tribut zahlen. Die Malediven, mittelmäßig fruchtbar, Heimat der Kokos-Nüsse. Sie sind bewohnt von muhammedanifchen Malayen unter einem Sultan. §. 27. Kinter-Indien. 1. Die Kettengebirge von H inter - Indien sind auslaufende Zweige des östlichen Himalaias und haben Mittelgebirgs-Höhe. Ihr Zusammenhang wird durch zahlreiche Gewässer vielfältig unterbrochen; von diesen gehören zu den größten der Mah-Kaung und der Jrawaddh. Eine der Gebirgsketten setzt nach .einer kurzen Unterbrechung auf der Halbinsel Malakka

6. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 309

1880 - Regensburg : Manz
Vorder-Jndien. 309 Portugiesen, Niederländer, Franzosen, Eng- länder zu nennen, welche dort Gebiete besitzen. Zu den wichtigsten Nahrungszweigen gehören: bedeutender Ackerbau (Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Indigo, Mohn, Gewürze), blühende Viehzucht und Industrie (indische Kattune, Teppiche :c.). Seiden- bau und äußerst wichtiger Handel mit den zahlreichen Produtten. 4. In politischer Hinsicht kann man Vorder-Jndien in: Unabhängige Staaten und in Britisch- Ost-Indien einteilen. Die Zahl der ersteren ist ge- ring, sie stehen alle mehr oder minder unter englischem Einflüsse. Das britische Ost - Indien umfaßt einen Flächenraum von üöer 45,000 ^jmeilen mit über 190 Millionen Einw. Seit 1876 führt die Königin von England den Titel einer Kaiserin von Indien. Letzteres teilt man in drei Präsidentschaften: Kal- kutta oder Bengalen, Madras und Bombay. 1) Am H i m a l a i a der unabhängige Staat Nepal im Osten. 2) Im Tiefland von Hindost an. a) Die Sind-Ebene, ist jetzt ganz englisch, nachdem in der neueren Zeit auch der Staat der Sheiks unterworfen wurde. Hauptstadt Lahore mit 99,000 Einwohnern. — Im Delta des Indus die Stadt Hyderabad (spr. Hei- derabad) mit 400,000 Einw. Auf der (vom Delta süd- östlich gelegenen) Halbinsel G uz erat die Stadt Diu, Portugiesisch. — b) Die Hind-Ebene enthält mehrere tributpflichtige Staaten. — Außer diesen Kalkutta, eng- lische Hauptstadt, an einem Ganges-Arme, mit 892,000 Einw. Äußerst wichtiger Handel und Industrie. Haupt- ausfuhr: Opium, Reis, Baumwolle, Seide, Indigo iz. Ferner die englischen Städte Delhi mit 154,000 Einw.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 183

1852 - Hamburg [u.a.] : Schuberth
183 busen mit 500,000 Einw. Die Zitz- und Kattunfabriken beschäftigen 15.000 Menschen und die Glasfabriken noch mehr. — Tritschinapoly, 80.000 E.; Hauptwaffenplatz der Briten. — Kalikut, 24,000 E., welche wichtigen Handel treiben. Hier landete zuerst Vasco de Gama den 19. Mai 1498. — Kotschi n, treibt besonders Handel mit Pfeffer und Kardamom, 30,000 E. — Masulipatam, mit wichtigen Baum- wollenfabriken, 80,000 E. — Taiifore, Festung, 80,000 E. Präsidentschaft Bombay (3065 sznk., 12 Mill. Einw.). — Bombay, feste Hauptstadt auf der gleichnamigen Insel, Station der britisch-indischen Marine, Mittelpunkt des britischen Handels auf der Westküste von Hindostan, mit mancherlei und wichtigen Fabriken, einem der schönsten Häfen der Welt und 240,000 E. — Suratc, alte blü- hende Handels- und Fabrikstadt mit 180,000 E., worunter 13,000 Par- sen. - Punah, 100,000 E. Die Insel Ceylon (Cinghala), 1162 (Zm., 1* Will. E., gehört ebenfalls hieher.' Kokospalmen, Zimmetbäume, Kaffe-Plantagen. — Colombo, Hauptstadt, Residenz des brit. Statthalters, 50,000 E. Von den Dänen haben die Engländer 1846 die unbedeutenden Be- sitzungen derselben auf der Küste Koromandelerkauft. Hauptort Tran- ke bar, 12,000 E. Mittelbare Besitzungen, welche nur zum Theil tributpflichtig sind, aber sämmtlich ihre Kriegs- macht dem britischen General-Gouverneur zur Verfügung stellen müssen. Unter ihnen sind die wichtigsten: Das Fürstenthum Sikim, seit 1816 den Briten tributpflichtig. Maharattische Staaten, etwa 8 Mill. E., 5330 (Zm. Ba- roda. 100,000 E., Jndore, 90,000 E., Ojaiu (Udschein), 120.000 E., Nag pur, 100,000 E. Radschputana (Land der Könige), 12 Staaten unter eben so viel Königen. Etwa 15 Mill. E. Hauptstadt Jcypur, 60,000 E. Der Staat von Hyderabad, 4521 szm., 10 Mill. Hauptflüsse sind der Godavery, Krischna und Pcnnar. Gebirge Nella Mella, reich an Diamanten. Hyderabad, 200,000 E, — Golconda,. Diamantengrube. — Aurungabad, 60,000 E. In der Nähe die Felsentempel Ellora's. Der Staat von Travankore, 366 (Zm., 1 Mill. E. Tra- vankore und Trivanderam, Hauptstädte. Das Land Dinde, 2500 szm., \\ Mill. E. Seit 1843 den Briten unterwürfig. Haidcrabad, Tatta, Scwun, Koradschi sind Hauptstädte, jede mit etwa 15 — 20,000 E. Königreich Lahore oder der Staat der Sihks, liegt in dem nordwestlichen Winkel der Halbinsel dicffeit des Ganges in dem soge- nannten Pendschab, d. h. Fünfstromland, zwischen dem Sutlcdsch im Osten und dem Indus im Westen. Das Grundgebiet dieses Staates erstreckt sich aber auch über den Indus hinaus/ wo noch verschiedene Gebiete bicher gehören; es gehören dazu alle die kleinen Bcrgstaateu in dem Theile des Himalaja, welcher sich über das Pendschab erhebt. Nach dem Tode des Maha-Nadscha N undschit-Singh (1839) ent- zweiten sich die Häuptlinge. Die Engländer, dies benützend, unterwarfen

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 778

1850 - Weilburg : Lanz
778 Die einzelnen Lander Asien's. Bevölkerung ist gering. — Sn rate, eine ansehnliche See-und Handelsstadt im Norden von Bombay und unweit der Mün- dnng des Tapty in dm Busen von Cambay, breitet sich in einer fruchtbaren Gegend aus, hat einen Hafen, 160,000 Einw. und ansehnliche Fabriken, die besonders Seiden- und Wollenzeuge liefern. — Purbunder, eine Stadt im Nord- westen von Bombay und auf der Halbinsel Guzerate, besitzt einen Hafen und zählt 75,000 Einw., die viel Gewerbfleiß zeigen und einen starken Handel zu Land und Aee treiben. §. 91-1. Die mittelbaren Besitzungen der britisch- ostindischen Kompagnie, d. h. die Gebiete, die unter eigenen, aber den Briten zinspflichtigen Radscha's (Fürsten) stehen, haben einen Flächengehalt von fast 25,000 Qmeil. und eine Bevölkerung von 35 Mill. Menschen. Sie zerfallen in fünfzehn Provinzen, zu denen noch die Inselgruppe der Lakediven kommt. — Lucknow ( Locknau )', die Haupt- stadt des Königreiches And (Oude) und die Residenz des Sultans, liegt im Osten von Agra und am Flusse Gumty, hat sehr viele Moscheen und Hindu-Tempel und zählt 300,000 Einw., welche Seiden- und Baumwolleuzeuge und Leder verfertigen und einen wichtigen Verkehr . unterhalten. — Dscheypur (Jeypoor), eine regelmäßige Stadt in 'der Landschaft Adschmir (Ajmeer) und im Westen von Agra, ist die Residenz eines mächtigen Radscha's und hat 60,000 Einw. und Baumwollen- und Gewehrfabriken. Cambaya (Cambay), eine verfallene Stadt in der Landschaft Guzerate und im Norden von Surate, liegt unfern der Küste des nach ihr genannten Meerbusens und zählt 30,000 Einw., welche Baumwollenzeuge liefern. Sie ist der Sitz eines Radscha's; mehrere Palläste, Moscheen und Hindu-Tempel ragen empor; der Hafen ist versandet. Nagpur, die Haupt- und Resi- denzstadt eines Radscha's, in der Provinz Gundwana und zwischen Surate und Kuttak, ist schlecht gebaut und hat 115,000 Einw., welche Baumwollen- und Eisenwaaren verfertigen. Hyderabad, (Heiderabad), die schlecht gebaute Hauptstadt und Residenz eines indischen Fürsten, breitet

9. Die Erde und ihre Bewohner - S. 559

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
Asla. Vorderindien. 559 dürfen, und die Pulias, welche sich nicht einmal eine Hütte bauen dürfen, sind von den übrigen Kasten verachtet. Außer den Hindu- wohnen im Lande Afganen, Mongolen oder Mogulen, Parsen oder Guebern, Armenier, Juden, Chinesen, Europäer und deren Nachkommen. Die Volkssprache der Hindus und die Sprache, in wel- cher die heiligen Bücher geschrieben sind (die Samskreda oder Sanscrit» spräche), sind ganz von einander verschieden. Nach statistischer Abtheilung zerfällt das Land so: 1) Die Lande der Sikhs oder Seiks, wo die Stadt Lahore, mit 100.000 Einwohnern. 2) Das Land Nepal oder Nepaul, an der nördlichen Gränze, wo die Stadt Katmandu, mit 20.000 Einwohnern. 3) Der Marattenstaat des Maha . Ra ja - Sindia, mit der Stadt Ougein, am Sepra, dessen Wasser für heilig gehalten wird, mit 150.000 Einwohnern, und der Festung Gwalior. 4) Die Besitzungen der Europäer. A, Besitzungen der Briten: Die Besitzungen der Briten zerfallen in drei Präsidentschaften, die von Kalkutta oder Bengalen, die von Madras und die von Bombay. Ausgezeichnete Ortschaften sind: 1) Kalkutta, am Hoogli, einem Arme des Ganges, sehr große Han- delsstadt, mit 700.000 Einwohnern. 2) Dakka, an einem Arme des Ganges, mit 200.000 Einwohnern. 3) Murschedabad, mit 165.000 Einwohnern. 4) Patna, am Ganges, mit 312.000 Bewohnern. 3) Kuttack, am Mahanuddy, mit 100.000 Einwohnern. «) Agra, am Dfchumna, mit 60.000 Einwohnern. 7) Delhi, am Dfchumna, mit 400.000 Einwohnern. Hier wohnt der entthronte Großmogul. 8) Benares, am Ganges, mit 580.000 Einwohnern. 9) Luknow, mit 300.000 Einwohnern. 19) Nagpor, mit 80.000 Einwohnern. 11) Poonah, mit 150.000 Einwohnern. 12) Hyderabad, mit 200.000 Einwohnern. 13) Madras, mit 320.000 Bewohnern. 14) Bangalore, mit 60.000 Einwohnern.

10. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 244

1875 - Langensalza : Greßler
244 Iv. Abtheilung. Calcutta a. Ganges (500,000ew.), Hptsi., Univ,Missionsanstalt, Fabr., Sitz des General-Gouverneurs. Murschedbad a. Ganges (200,000 Ew.), Fabr., Handel. Patna a. Ganges (300,000 Ew.), Fabr., Handel. Allahabad a. Ganges (72,000 Ew.), Wallfahrtsort und Hauptwaffenplatz der Engländer. Benäresa. Ganges (250,000 Ew.), Univ. der Hindus. Wallfahrtsort, Pagoden. Lu ckno w (300,000 Ew.), Fest. Agra, Regierungssitz. Delhi a. d. Dschumua, frühere Resi- denz des Großmoguls. Multan, Fabr., Handel. Amrethir, heil. Stadt der Sihks. Lahore a. Rawi, Handel. bb) Die Präsidentschaft Madras, im südöstl. Theil der Halbinsel. Madras a. d. Küste Eovomandel (700,000 Ew.), Sitz des Gou- Verneurs, Univ., Fabr, Handel. Trankebar a. Eävery (60,000ew.), Ealicut a. d. Küste Malabar, wo Vasco de Gama 1498 landete. eo) Die Präsidentschaft Bombay, im westl. Theil der Halbinsel. Bombay, auf der gleichnam. Insel (700,000 Ew.), Sitz des Gou- verneurs, Univ., Fest., Hafen, Handel. Auf den Inseln Elefanta und Salsette Felsentempel. Suräte a. Tapty (150,000 Ew.), Fest., Fabr , A h m e d a b ä d (120,000 Ew.), Fabr., Handel. Heiderabäda. Indus (22,000 Ew.), ehemal. Hptst. von Sinde ää) Die Insel Ceylon, reich an kostbaren Edelsteinen, Salpeter und Zimmetwäldern. In ihrer Nähe wird ergiebige Perlenfischerei betrieben. Colombo (6000 Ew.). Trinkomali, mit dem besten Hafen Ost-Jndiens. Eandy, mit einem Tempel, in welchem der Zahn des Buddha (die heiligste Reliquie der Bnddhaisten) aufbewahrt wird. a) Mittelbare Gebiete. aa) Das Königreich Kaschmir, am Nordwestrande des Himalaya und dem oberen Lause des Indus, ein überaus rei- zendes und stark bevölkertes Hochland mit höchst mildem Klima, woselbst die meisten unserer Getreidarten wild wachsen. Sirin agur (40,000 Ew.), berühmte Shawlsfabr. bb) Der kleine Staat Sikkim, zwischen Neapel und Butan.

11. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 46

1820 - Altona : Hammerich
46 Asien. Süd -- Asien. nachbarte Staaten Tribut zahlen, namentlich die Länder der Rasbutten.— (Gegenwärtig befindet sich der Peischwah in britttscher Abhängigkeit.) , Agra und Del)li, einst große und prächtige Haupt - und Residenzstädte des Großmoguls, jetzt größtentheils ver- wüstet; dem Rajah von Ugein gehörig. 3) Das Reich Golkonda, zwischen den Besitzungen der Maratteu und der Engländer, steht unter einem muhame- danischen Erbfürsten, dem Nizam (König) von D ecan.— Hat berühmte Diamantengruben. (Der Fürst ist Bundesgenosse der Britten.) Hyderabad, Residenz des Nizam, mit der Berg festung Golkonda. Besitzungen der Europäer. i) Besitzungen der Engländer (der brittischen Handels-Compagnie), theils unmittelbare Provinzen, zum Theil noch mit Tttular-Nabobs und pensiontrten Rajahs, theils mittelbare, Vasallenländer der sogenannten Alliirten. Sie sind in 3 Präsidentschaften getheilt, Bengalen, Madras und Bombay. (Eine vierte ist Benkulen auf Sumatra.) — Einkünfte über 9 .Millionen Pf. St., aber auch große Schulden. — Die Kriegsmacht besteht theils aus Europäern, theils aus indischen Soldaten (Seapois). a) Präsidentschaft Bengalen, ein außerordentlich fruchtbares Land auf beiden Seiten der Gangesmündungen. Kalkutta, sehr große Handelsstadt, mit 600000 E., prächtigen Pallästen und Hütten von Bambusrohr; großen ge- lehrten Anstalten, Vuchdruckereien, Fabrikanten und Künst- en. — Sitz des Generalgouverneurs. Benares am Ganges, eine der größten indischen Städ- te, meistens von Hinduern bewohnt, und sehr heilig gehalten; Wallfahrtsort der Hinduer. — Hauptsitz der indischen Ge- lehrsamkeit. — Shawlsmanufacturen. Zu den mittelbaren Besitzungen gehört das Gebiet des zinsbaren Nabobs von Auhd. b) Präsidentschaft Madras, ein langes schmales Kü- stenland (die Küste Koro mandel), das viel Baumwolle und Gewürze liefert, auch ansehnliche Mauufacturen in Baum- wolle hat. Madras im Karnatik, ansehnliche Handlungsstadt mit 300000 E.; Baumwollenfabriken, Salzsiedereien, Glas - und Töpferwaaren.

12. Leitfaden beim geographischen Unterricht - S. 198

1878 - Berlin : Barthol
198 Vierter Cursus. Calcutta (Ganges), mit den Vorstädten etwa Vs Mill. E., Hptst. des Landes. Fort William. In der Nähe das früher dänische Serampur mit einer Bibel-Druckerei. Murschedabad (Ganges), 150.000 (S., Fabr., bedeutender Handel. Palna (Ganges), 160.000 E., Baumwollen- und andere Fabr., bedeutender Handel. Benares (Ganges), 175.000 G, Fabr., Hanptwallfahrtsort und hohe Schule der Hindus. All ah ab ad (Ganges und Jutuna), 144.000 E., Wallfahrtsort. Luckuow, Hptst. von Oude, 285.000 E. Agra (Surnna), 150.000 E., Hptst. der Nordwest-Prov. Delhi (Jnmna), 155.000 E. Frühere Residenz des Großmogul. Amretsir, 140.000 E, heilige Stadt der Sikhs. Lahore (Rawi), 100.000 E., Hptst. des Pendschab, Handel. Multan (Dschinab), 60.000 E., Fabr. Attok (Indus), Fest., Haupteingang nach Indien von N.-W. her. Peschawer (spr. Pischaner; am Kabul), 60.000 E., Handel. Rangun, 98.000 E., bei der Mdg. des Jrabaddy, Hptst. von Birma. Nagpur, 100.000 E., Hptst. der Centralprov- Zu dieser Präsidentschaft gehören viele einheimische abhängige Staaten, unter denen die wichtigsten: Scindia, südlich derjumna, über 1100 □$D?l., 2l/2 Mill. E., mit der Hauptstadt Gwalior (200.000 E.), und der Nizam-Staat, am Godavery südlich bis zum Kistnah, über 4200 □ Ml., 9 Mill. E., mit der Hptst. Haiderabad (200.000 E.). 2. Präsidentschaft Madras, im südlichen Theile der Halbinsel. Madras, 400.000 E., Sitz des Gouvernements, Fabr., Handel. Trankebar (Clvery), 23.000 E., früher dänisch. . Calicut, 30.000 E. Hier landete Vasco da Gama 1498. Von den einheimischen abh än g i gen Staaten, die hierzu gehören, sind die wichtigsten: Mysore (spr. Meißor), etwa 1300 □ Ml. und 5 Mill. E., mit der Hptst. Seringapatnam am Cavery, und Cotschin mit der Hptst. gl. N.; doch steht ersterer unter britischer Verwaltung. 3. Präsidentschaft Bombay, nördl. von der vorigen an der Westküste sowie am unteren Lauf des Jndns. Bombay, auf einer I., 650.000 E., Sitz des Gouvernements, Fest., Kriegshasen, wichtiger Handel. Suräte (Tapty), 110.000 E., Fest., ansehnliche Fabriken, bedeutender Handel. Haiderabad (Indus), 40.000 E., frühere Hptst. vou Snid.

13. Bd. 2 - S. 52

1886 - Langensalza : Greßler
52 Augen kennzeichneten sie als Kinder des schwächsten Volkes, der ent- nervtesten Rasse Asiens, vielleicht des ganzen Erdballs. Der Grund dieser körperlichen und geistigen Verkommenheit liegt in dem dumpfen Drucke ihrer Religion, in dem starren, wahnwitzigen Eigensinn und in der Gewalt ihrer Brahminen. 20. La höre.* Es ist eine bekannte Thatsache, daß die Hindus und die Musel- mäuner Indiens ihre Häuser so wenig wie ihre öffentlichen Denkmäler jemals ausbessern, wenn sie verfallen; sie lassen ihre Mauern zerbröckeln, ihre Dächer zerfallen, ganze Wände zusammenstürzen und denken dann erst, daß es klug sei, sich eine andere Wohnung zu bauen. Langsam führen sie den neuen Bau auf, wo sich in der Nähe irgend ein freier Raum findet. Daher kommt es, daß die Städte Indiens, selbst ab- gesehen von den anderen Gründen der Zerstörung, welche sich erneuern, wie Brand und Krieg, nach und nach und ohne daß mau es merkt, ihre Stelle verändern; sie schreiten so zu sagen weiter, und nach einigen Jahrhunderten sind sie ganz und gar aus ihren alten Ringmauern herausgetreten, bisweilen auf eine Entfernung von mehr als einer Stunde. Aber während die alten Mauern und Bauten, gewöhnlich aus Ziegeln oder Erde aufgeführt zerfallen und ganz verschwinden, bleiben die Denkmäler, Moscheen, Triumphpforten, Grabmäler, Paläste, die aus Sandstein aufgeführt sind, unverrückt, wenn auch vielfach ver- stümmelt, stehen, und da man in den neuen Städten immer neue öffent- liche Gebäude aufführt, so ist der Reisende aufs höchste überrascht, fern von den Wohnungen eine große Zahl schöner Denkmäler einzelstehend und verlassen zu finden. Das ist's, was man in der Umgegend von Lahore, von Delhi, von Agra und von beinahe allen Hauptstädten Ostindiens findet. In Lahore erheben sich rings um die Stadt bis auf eine Entfernung von mehr als einer Stunde auf den verschiedensten Punkten einsam und ver- lassen die bedeutendsten Bauten, so unter andern Tchar Bardjia, ehe- mals bte Hauptpforte eines großen Gartens, und die alte Moschee, welche heutzutag in eine Kirche umgewandelt ist. Erst seit der eng- lischen Eroberung hat man nach dieser Seite hin europäische Häuser gebaut und ein ganzes Quartier angelegt, das vom englischen Militär bewohnt wird. Für die Europäer ist die Stadt Lahore, welche jetzt 95000 Einw. zählt, unbewohnbar; denn wenn man nur einige Tage zu verweilen hat, läßt man sich in freiem Felde ein Zelt aufschlagen; ist man aber zu einem Aufenthalte von mehreren Monaten genötigt, so muß man ein Haus im englischen Quartier mieten oder sich selbst eins bauen. Fürst Alexis Soltykosf entwirft folgende Beschreibung von Lahore: „Umgeben von hohen Mauern, Türmen und Gräben, bildet * Illustrierte Welt.

14. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 490

1874 - Mainz : Kunze
490 Asien — Vorder-Jndien. aufgenommene Anleihe von 100 Mill. Pf. wurde hauptsächlich ans solche produktive Anlagen verwendet. So sncht England durch Entwicklung der natürlichen Hilfs- quellen, milde Verwaltung und Schutz des Eigenthnms die Bevölkerung an sich zu fesseln, durch Hebung der Produktion die Steuern der Eingebornen zu mindern und endlich auch ein Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben des Landes her- zustellen. Die brittische Kriegsmacht in Indien ist, obgleich man vieler vou einander ent- fernter Garnisonen bedarf, verhältnismäßig gering, nämlich (i. I. 1865) 190000 Mann, und zwar 72000 Europäer und 118000 Eingeborne, einerlei, zu welcher Kaste sie ge- hören (man nimmt auch Parias dazu) und ob sie den Schiwa oder den Allah an- rufen; nnr die hohen Offiziergrade haben sich die Britten vorbehalten; Subaltern- offiziere und Aerzte werden meistens ans den Indern genommen. Dazn kommt die eingeborne Polizei von 154000 M. und sonstige organisirte Maunschaftcn 5400 M. Unbedeutend sind die Kontigente der verbündeten Fürsten, nämlich an 15000 Die gefammte bewaffnete Macht besteht mithin aus 365000 Manu. Auch für die Civil- Verwaltung braucht man im ganzen nur wenige Britten; die Mehrheit der Be- amten sind Inländer und müssen es sein, als durch das Kastenwesen dazn berechtigt. So hilft das indische Volk selbst den Ausländern sein Land regieren und ihre Siege erfechten. *) Stets steigende Summen verwendet die Regierung für Unterricht, vorgefundene Schulen schützend, nene anlegend, sowohl braminische als muselmännische. In denjenigen, die sich über die Sphäre des Elemmtarnnterrichls erheben, wird neben dem Sanskrit anch per- sisch und, wo es nöthig, anch arabisch gelehrt, und allmählich das Englische eingeführt. Höhere Lehranstalten gibt es nicht wenige. Zu Kalkutta: eine angloindische, eine eigentlich englische, eine bischöflich geistliche, eine sanskritische und eine für Muhammedaner. Zn Bombay ist eine Central- und Banschnle; andre Orte haben medicinische und juri- stische, wie denn überhaupt für Verbesserung der Rechtspflege gesorgt wird. Wie zu Benares, so bestehen in Agra, Delhi, Pnnah *c. große Lehrinstitnte für Pundits. Die Universitäten zu Kalkutta, Madras und Bombay, die hauptsächlich die europäischen Studien ins Auge fassen, gedeihen; die orientalische Universität zu Lahore, welche ohne Znthnn der Engländer von Juderu und zwar auf Anregung eines Deutschen (Dr. Leitner) gegründet worden ist und von ihnen erhalten wird, ist be- stimmt, für gauz Indien neuen Anfschwnng in das Studium der asiatischen Sprachen und Wissenschaften zu bringen. Die Agitation, welche ins Leben trat, um das weib- liche Geschlecht in Indien einer höhern Bildung und damit einer würdigeren häus- lichen und gesellschaftlichen Stellung theilhaftig zu machen, hat den besten Fortgang. Die Muhammedaner haben in Bengalen eine ausschließlich muselmännische Akademie, welche allmonatlich eine Sitzung in Kalkutta oder Alignr hält und bereits über 400 Mitglieder zählt. Anderseits blüht zu Battikaloa in Ceylon eine christliche Hoch- *) Die neulich?, durch England allerdings theilweise mitverschnldete Rebellion der indischen einheimischen Regimenter oder Sipahis, zu deren Überwältigung man eben so sehr die Inder als die Engländer beglückwünschen kann, hat nnr zu Beseitigung einiger Uebel stände wie zu stärkerer Befestigung der brittischeu Herrschaft geführt.

15. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 49

1872 - Harburg : Elkan
— 49 — indiens nach dem heißen Südafrika hinüber. — Die Hochgebirge im N. haben Alpenklima mit heißen Sommern; das reichbewässerte Gangesland ist ewig grün; die Dekhan-Halbinsel ist dürr, bis die Regenmassen der Monsune niederstürzen. Dabei haben die beiden Küsten, Malabar im W. und Koromandel im O., entgegengesetztes Wetter (Regen — Trockniß; warum?) 3) Indien hat die reichsten und mannigfaltigsten Erzeugnisse der Erde: Reis (hier wie in China Hauptnahrung), Zuckerrohr, Kaffee, Kokos- und Sagopalmen, Brotbäume, Uamswurzeln (statt Kartoffeln), Indigo- und Baumwollenpslanze, Betelpfeffer (berauschend, statt Kau- tabak) und Mohn (zu Opium), die schärfsten und feinsten Gewürze und die edelsten Hölzer, die stärksten und gewaltigsten Thiere, die feinste Wolle (Kaschmir-Shawls) und Seide, sowie Gold und Diamanten. 4) Bevölkerung: a) die Hindu (120 Mill.), dem kaukasischen Stamme angehörend, im grauen Alterthume von N.-W. eingewandert, erschlafft. Ihre Religion lehrt 3 Götter, die ein Wesen ausmachen (Brahma, der Schöpfer und die Seele der Welt; Vischnü, der Erhalter und Regierer; Siva, der Zerstörer und Wiedererwecker des Lebens) und theilt das Volk in 4 Kasten (die Brahmanen oder Priester, aus Brahmas Haupte ge- schaffen; die Krieger, aus Brahmas Armen; die Ackerbauer, Hirten und Handwerker, aus Brahmas Rumpfe; die Dienendem aus Brahmas Füßen; die Ausgestoßenen heißen Paria. Die Anhänger Buddhas, der die Vielgötterei und die Kasten verwarf, sind blutig verfolgt und ver- trieben worden, b) Reste der dunkelfarbigen Ureinwohner (im Vindhja- Geb.), eingewanderte Araber und Mongolen (muhammedanisch), Eu- ropäer. 5) Staaten: a. Unmittelbare britische Besitzungen. Diese werden von einem Vicekönig regiert (Heer von 65,Ock) europäischen und 250,000 einheimischen Soldaten) und zerfallen in 4 Präsidentschaften und mehrere unmittelbar unter dem Vicekönig stehende Gebiete: a) Präsidentschaft Kalkutta oder Bengalen: »Kalkutta, 600 T., (1 Mill. ?), Sitz des Vicckönigs und vieler Bildungs- und Missionsanstalten, Haupthandels- stadt; ungesunde Lage. »Patna am Ganges, 300 T. — Murschedabad, 150 T. • b) Präsidentschaft Agra: »Benares am Ganges (die „Glänzende"), 200 T., der Mittelpunkt des Brahmanenthums, die heiligste Stadt der Inder; 333 Moscheen, 1000 Tempel, 32,000 Priester, an Festtagen 100,000 Pilger zu einem einzigen Tempel, Marmortreppen am Ufer des „heiligen Stromes", von dem ein Weg „gerade zum Himmel führt". »Delhi, die ehemalige Residenz des Großmoguls, 150 T. (früher 2 Mill.), verfallen; 40 Moscheen, theilweise mit vergoldeten Dächern. — Agra am Ganges, 125 T. Hardwar, heiliger Bade- und Wallfahrtsort, jährl. 2 Mill. Pilger. c) Präsidentschaft Madras: * Madras auf der sandigen Küste Koro- mandel, 425 T. (700 T. ?), ohne Hafen, bedeutender Handel. Südlich davon 7 aus dem Felsen gehauene Pagoden (Tempel). »Kalikut auf der Küste Malabar; Landung Vaskos de Gama 1498. 6) Präsidentschaft Bombay [fcelj]: »Bombay, 800 T., auf einer 2 M. langen Insel, 2. Handelsstadt, ungesund, Kriegshafen. Auf den nahen Inseln Elevhante und Salsette alte Höhlentempel mit mächtigen Götterbildern. Bei Puna und Ellora die großartigsten Felsentempel Indiens; der s. g. Götterberg, i M. lang, von unten bis oben zu Tempeln ausgehöhlt, die stock- werkartig über einander liegen. Soratha oder Surate, 140 T., Handel mit

16. Außereuropäische Erdteile - S. 125

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 125 — deutsche Reich (3 300 000 qkm) und 250 Mill. Einwohner. — Dreieck mit Spitze nach Süden. Il Grenzen. Das Himalayagebirge, der indische Ozean mit dem arabischen und dem bengalischen Meerbusen. Iii. Bodenbeschaffenheit. 1. Das Himalayagebirge mit dem Ganrisankar (8800 vi.) 2. Das Tiefland von Hindostan. 3. Das Hochland von Deksn mit den Ghats. 4. Das Gebirge von Travancore. Iv. Bewässerung. 1. Meere. (Vergl. Grenzen.) 2. Flüsse. a. Der Indus mit dem Satledsch. (Pandschab!) b. Der Ganges. c. Der Brahmaputra. V. Produkte. 1. Pflanzen: Reis, Kokospalme, Banane, Pfeffer, Zimmet, Ingwer, Opium, Lotosblume. 2. Tierwelt: Elefant, Nashorn, Tiger, Königsschlange und Brillenschlange, Krokodil, Affen, Pfau. 3. Mineralien: Diamanten, Rubinen, Saphire, Smaragde — Kohlen. Vi. Erwerbsquellen. 1. Bergbau. (Edelsteine, Kohlen.) 2. Ackerbau. (Reis, Baumwolle, Gewürze, Früchte.) 3. Viehzucht. (Elefant — Kaschmirziege.) 4. Industrie. (Herstellung feiner Gewebe — Kunstvolle Schnitzereien in Elfenbein und Ebenholz.) 5. Fischerei. (Perleustscherei!) 5. Handel. (Die wichtigsten Aussuhrhäfen sind Bombay und Calcntta.) Vii. Bewohner. 1. Die Eingeborenen. (Hindu — 190 Millionen.) a. Aussehen und Kleidung. b. Charakter. c. Religion. d. Sitten und Gebräuche. e. Sprachdenkmäler. 2. Eingewanderte. (Engländer!) Vhi. Wichtigsie Städte. Ealcutta, Benares, Lahore, Kaschmir, Delhi, Bombay, Madras — Colombo.

17. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 188

1816 - Potsdam : Horvath
ssft Geographie. und Assen. Die Einwohner sind theils Mogolen, eine tatarische Nation, theils eigentliche India, ner, genannt Hindus. Auch haben sich Die Euro- päer, besonders Engländer, an den Knsien und auf den Inseln des Handele wegen, niedergelassen. Die Eingeborne betreiben vortreffliche Leinwand,, Baumwollen - und Seiden .* Manufakturen, und künstliche Arbeiten von Edelgesteinen und Kristall. Sie haben hauprsächlrch dir heydnische Religion der Braminen doch findet man auch viele Muha, medaner, Juden und Christen. l6z. Das Land ist unter viele Könige und Fürsten vertheilet, die unumschränkt regieren, wird aber vorzüglich eingetheilt in vier Theile, welche sind: H indo sta n oder das mogolische Reich, die Halbinsel diesseit des Ganges oder Vorderindien, die Halbinsel jenseit des Ganges oder Hinterin, dien, und die ostindischen Inseln. In H indo sta n sind die Städte Punah, Deh li und Agra; in der diesseitigen Halbinsel: das Königreich Golkonda mit Diamanten-Gru, den, das Malabaren, Reich, die englischen Handelsstädte Bombay, S u r a t und Madras auf der Küste Koromandel, die französische Stadt Pondichery, die portugiesische Goa und der dänische Tranquebar; in der jenseitigen Halb, insel: die Reiche Pegu, Siam, Tunkin, und die Halbinsel Malakka mit der Stadt gleiches Namens. Die merkwürdigsten ostindischen In, seln sind: Ceylon, welche Zimmt liefert, Su/ marra, Java, wo die Hauptstadt Batavia ist, Bornco, Celebes, die molukkischen Jn- ftln, welche Gewürznelken, Muskaten, Blumen

18. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 340

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
340 Asien. mit Fort William, besteht aus dem eigentlichen Kalkutta, den vielen Vorstädten, welche mit ihr auf derselben Seite des Flusses Hugli liegen und in denen die Europäer und die Mehrzahl der Muhamedaner wohnen, und drittens dem Stadt- teil Haurah, der Hiudustadt. Gesamtbevölkeruug 1 Mill., darunter etwa 20 000 Europäer. Murschedabad, nördlich vou Kalkutta, 150 000 Einw. Dakka, westlich vom vorigen, auch im großen Stromdelta. Patna, weiter aufwärts am Ganges, 160 000 Einw. Kattak, südöstlich von Kalkutta, am Mahanaddy. Südlich von Kattak liegt der berühmte Wallfahrtsort Dschaggernat mit einer ungeheuren Pagode. 2) Die Präsidentschaft Agra oder Allahabad, am Oberlauf des Ganges und zu beiden Seiten des Dschemna, die jetzt zu der Präsidentschaft Bengalen gerechnet wird. An der oberen Dschemna Delhi, 150 000 Einw. (früher als Residenz des Großmoguls 2 Mill. Einw.). Weiter abwärts an der Dschemna Agra, 150 000 Einw. An der Vereinigung der Dschemna mit dem Ganges Allahabad, 145 000 Einw. Abwärts am Ganges Benares, der heiligste Wall- sahrtsort und die Priesterstadt der Hindus, 200 000 Einw. 3) Die Präsidentschaft Madras, im Süden der Halbinsel (Malabar und Koromandel). Madras, 400 000 Einw. Universität, 3. Hauptstadt des britischen Indiens; es ist vom Meere aus schwer zugänglich. In der Nähe finden sich aus Fels gehauene Pagoden und Tempel. Im Südwesten liegt das bei Ankunft der Portugiesen höchst bedeutende Kalikut, jetzt 45 000 Einw. Nördlich von Madras liegt die Hafenstadt Masulipatam, 100 000 Einw. 4) Die Präsidentschaft Vombay umfaßt die nordwestliche Küste der Halb- insel. Bombay, 650 000 Einw., zweite Handelsstadt Indiens, auf einer gleich- namigen Insel. Südöstlich, im innern des Landes, Puna, 40 000 Einw., Ver- einiguug der Straßen vom Hochlande nach Bombay. Surate, 75 000 Einw., Seehafen und Festung, im N. von Bombay. Weiter nördlich liegt, in der Nähe der Halbinsel Guzerate, Ahmadabad 130 000 Einw. Am Indus liegt Haiderabad, 80 000 Einw. 5) Hierzu kommt das unmittelbare Gebiet des Vieekönigs: a) Das Pand schab, dessen Bewohner, die Sikhs, Anhänger eines im 14. Jahrhundert gestifteten ver- edelten Muhamedanismus mit brahmauischenanklängen sind. Lahore, 100 000einw., früher Hoflager des Großmoguls, mit den Trümmern prachtvoller Gebäude. Ganz nahe die Stadt Amritsir, 136 000 Einw., der religiöse Mittelpunkt der Sikhs. Bei Lahore trifft die Jndusbahu (von Haiderabad) mit der von Kalkutta am Ganges und der Dschemna aufwärts ziehenden Eisenbahn zusammen. Die nord- westliche Fortsetzung der Gangesbahn führt bis zur Grenzfestung Peshawar, in der Nähe der Kabulmündung in den Indus, 58 000 Einw. Südwestlich von Lahore Multan, 80 000 Einw. b) Das ehemalige Königreich Audh mit Luck- now, 300 000 Einw., und Berar in Dekhan mit Nagpur, 110 000 Einw. 6) Die Insel Ceylon (1150 ^Meil., säst 21/* Mill. Einw.), welche durch die Palks-Straße von Koromandel getrennt, durch die Untiefen der sogenannten Adamsbrücke mit demselben verbunden ist. Die reichen Produkte der ^ äußerst fruchtbaren Insel sind bereits hervorgehoben. Im innern der Insel sind Ur- Wälder und hohe Berge, namentlich der Adams-Pik (2150 m). _ Der britische Gouverneur wohnt in Kolombo, im Sw. der Insel, 100 000 Einw. Ziemlich

19. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 145

1913 - München : Seybold
Die wichtigste Verbindung des Ganges- mit dem Industal bildet die Linie Delhi—peschawar. Sie überschreitet sämtliche Flüsse des Pandschab, darunter den Rawi bei Lahore, wo er schiffbar wird, und geht dann im Kabultal aufwärts zur afghanischen Grenze bis Peschawar in der Nähe des Khaiberpasses. Die wichtigste Strecke im Industal ist die Linie Lahore—karatschi, die den Indus bei Sukkur überschreitet und nördlich vom Indusdelta bei Karatschi den Indischen Ozean erreicht. ^ on ihr führt eine Zweigbahn nach Ketta an der Südgrenze Afghanistans. Im Dekhan ist der Ausgangspunkt der Hauptlinien Bombay, der Anlege- platz der Dampfer an der Westküste. Von dort geht eine wichtige Linie über die Westghats und durch die Zentralprovinzen über Nagpur nach Kalkutta; von ihr zweigen sich andere wichtige Linien nach Allahabad, nach Kanpur und Lucknau und über Agra nach Delhi ab, die durch das Tal der Narbada gehen und das Vindhjagebirge überschreiten. Quer durch die Halbinsel geht die Bahn von Bombay nach Madras an der Koro- mandelküste mit Abzweigungen nördlich nach Haiderabad und südlich nach Maissur. Im britischen Barma (Birma) in Hinterindien geht eine Bahn von Rangun im Delta des Irawadi am Golf von Martaban nordwärts über Mandalai am Irawadi bis Mogaung. Die Entfernung von Bombay nach Kalkutta beträgt 1200 englische Meilen (1 englische Meile — 1,609 km), nach Madras 800, nach Delhi 1000, nach Lahore fast i3oo, nach Pescha- war fast 1600 englische Meilen, die Fahrzeit für die Sonderzüge nach Ankunft der Dampfer bis Kalkutta 36y2, bis Madras 26, bis Umballa (kurz vor Simla, 1100 englische Meilen) 32 Stunden. Vorder- und Hinterindien sind auch reich an schiffbaren Flüssen. Der Indus wird bald nach seinem Austritt aus dem Himalaja bei Attok schiffbar, wo er die Bahn Lahore—peschawar kreuzt; von den übrigen Flüssen des Pandschab sind der Satladsch und der Rawi (von Lahore an) schiffbar. Karatschi im Indusdelta ist Seehafen und Endpunkt der Indus- bahn und hat Kabelverbindung mit Abuschehr und Bombay. Auch der Ganges wird bald nach seinem Eintritt ins hindustanische Tiefland schiffbar. Er berührt in Kanpur einen wichtigen Eisenbahnknotenpunkt, wird bei Allahabad durch die Dschamna verstärkt, die bei Delhi schiffbar wird und in Agra wichtige Eisenbahnlinien kreuzt, und berührt das heilige Benares und Patna. Er vereinigt sich dann mit dem Brahma- putra, der auch fast bis zum Himalaja hinauf schiffbar ist. Im Mündungs- delta des Indus liegt Kalkutta, das als Seehafen und Ausgangspunkt der Muravvski, Quellenlesebuch 10 145

20. Asien - S. 77

1916 - Leipzig : List & von Bressensdorf
77 Vorderindien. haaren, schnabelförmigen Nägeln an Fingern und Zehen, skelettartigem, von brauner Lederhaut überzogenem Leib, mit hinaufgereckten und zusammengebundenen Knien sitzen diese halbwahnsinnigen auf steinernen Lingams vor Totenschädeln und Götzen beim Gebets Um sie herum drängt sich die scheu verehrende Menge, und auch unter ihr finden sich Gestalten, die aus Dantes Hölle zu kommen scheinen." von Bombay aus machen wir auch einen Ausflug nach der Insel Llephanta, die zwischen Bombay und dem Festland liegt, und deren uralte Höhlentempel (s. Abb. 4, § 50) ein Hauptwallfahrtsort der Hindu sind. Die in das Porphyrgebirge der Insel eingehauenen Tempel sind berühmt durch ihre an 3000 Jahre alten, überlebensgroßen Reliefs. Die haupthöhle ist 40x40 m groß und über 5 m hoch und hat 36 fein ausgearbeitete Säulen aus stehengebliebenem Sets, die die Decke tragen. Die hinterwand zeigt ein bis an die Decke reichendes Relief der indischen Dreieinigkeit (= Trimurti): Brahma, Wischnu, Schiwa. Die übrigen Reliefs beziehen sich überwiegend auf Schiwa, der überhaupt in der Religion der Inder die größere Rolle spielt, weil er am meisten gefürchtet wird. Ihren Namen hat die Insel nach einem in dreifacher Lebensgröße in Fels gehauenen Elefanten, der sich jetzt in Bombay befindet. 4. Zaipur (Dschaipore). Don Bombay fahren wir mit der Bahn in das geschichtliche Zentrum Indiens, § 51 in das Gebiet von Delhi, Agra und Jaipur-). Dieser Teil Indiens, überhaupt ganz Rordindien, hatte immer eine überragende Stellung im Lande, da die Bewohner von jeher geistig und körperlich den schwächeren Rassen des Südens überlegen waren. Ihren Hauptcharakter aber haben diese Städte in der Zeit der Großmoguls bekommen (§ 42), und zwar durch eine Fülle mohammedanischer Moscheen und Mausoleen, Bauten, die an Leichtigkeit und Zierlichkeit des Stiles und an Kostbarkeit des Materials (Marmor, Gold und Edelsteine) alles hinter sich lassen, was die Erde sonst an schönen Bauten aufzuweisen hat. Man muß nach Indien kommen, um mau- rische Kunst in ihrer Vollendung zu schauen. Nirgends sonst in der Welt hat man den Marmor in einem Maße gemeistert wie hier. Die Rosetten- gitterungen der Fensteröffnungen und der Balustraden sind von einer Feingliederigkeit, daß sie aus einiger Entfernung wie geklöppelte Spitzen erscheinen, und von der far- benprächtigen Schönheit der Edelsteinarabesken und -Mosaiken kann man sich überhaupt keine Vorstellung machen. Nicht zum wenigsten diese märchenhaft schönen mo- Hammedanischen Bauten sind es, die Indien zu einem „Lande der Sehn- sucht" machten. Die Großmoguls und Maharadjas konnten eben völlig schrankenlos über die gesamten Schätze des Landes verfügen, insonderheit strömten in ihren Händen alle Edelsteine des ganzen Landes zusammen. Indiens weltberühmten „Schätze" stecken heute überwiegend in den Moscheen, Grabstätten und Tempeln,' der Boden selber birgt wenig mehr davon. Die Bahn führt zunächst (über Baroda G und Ahmedabadg) durch fruchtbares Land. Üppig grüne Pflanzungen aller Art, belebt von einherstolzierenden wilden Pfauen, buntfarbigen Reihern und zahllosen Lachtauben erfreuen das Auge. Nördlich von Ah- medabad aber ändert sich allmählich das Bild. Die Nachbarschaft der Ivüste Tharr (§ 38 b) macht sich mehr und mehr geltend,' ringsum zeigen sich niedrige und hohe Sandberge, und durch die von meterhohen Kaktushecken eingefaßten, sandigen Acker jagen flüchtigen Fußes Scharen der Axishirsche. Jaipur A, „die indischste der drei Städte", ist noch heute der Sitz eines ziemlich un- beschränkt herrschenden Maharadschas aus uraltem Geschlecht (s. Abb. 2, § 43), während die Großmogule Delhis und Agras von den Engländern beseitigt wurden. — Die in einem Halbkreis befestigter Berge gelegene Stadt hat eine 6 m hohe, rote Mauer. Betritt man sie durch eines der Tore, so bietet sich ein überraschender Anblick: alle Häuser der durch- weg breiten und sich rechtwinklig schneidenden Straßen sind erdbeerfarben an- gestrichen. „Es ist ein unwahrscheinlich farbfreudiges, süßgrelles Rosa, auf dem zahl- lose Muster und Ornamente weiß schabloniert sind; weiße Linien folgen auch den mannig- faltigen Konturen der entzückenden Erker, Loggien, Balkone und Kuppelsöllerchen." 1 Der Lingam ist ein steinernes Gebilde in Form eines Eichelpilzes. Er soll die als heilig geltende Zeugungskraft veranschaulichen und ist ein Symbol des Schiwa. ^aipur 0 liegt 250 km südwestl. von Delhi und ebensoweit westl. von Agra.