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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 101

1847 - Berlin : Reimer
101 von fast 11000' empor. Die südlichen, in stufenförmigen Absätzen zuin Meere abfallenden Vorketten werden unter dem Namen der Alpujarren zusammengefaßt. Die westlichen, niedrigeren Fort- setzungen der Sierra nevada bilden die Gebirgslandschaften von Malaga und Ron da, die mit nackten Felswänden die Küste umwallen, ungemein kahl und wild sind, aber höchstens 6000 — 7000' über d. M. aufsteigen. — Im N. des Thals von Granada liegt, als eine Vorterrasse des Süd-Randes, das anmu- thige Bergland von Jaen, zwischen dem oberen Guadalquibir und oberen Jenil. Die Küsten der Halbinsel sind im N. und S. vorherr- schend steil, im W. und O. flacher, am buchtenreichsten die zer- splitterten N.- und N.w.-Gestade. Die östlichen sind von einer Reihe gartenähnlicher, durch Natur und Kunst reich bewässerter Landschaften umgeben; es sind die Huertas (Gärten) von Mur- cia, Valencia, Tortosa rc. Die westlichen Küstengegenden (Portugal) erscheinen als die Fortsetzungen der östlich angrenzen- den Oberflächenformen. So, im S. von Traz os Montes, die hügeligen Hochflächen von Weira die Fortsetzung der alt-castilischen, — die steppenartigen Haiden von Estremadura und Alemtejo die Fortsetzung der neu-castilischen Hochterrasse. Eigentliche Tief- ebenen, aber von geringer Ausdehnung, finden sich nur am unte- ren Tejo und an der sandigen Küste. Die Ströme der Halbinsel. — Der Duero und Tajo haben auffallend ähnliche Verhältnisse. Beide entquellen dem casti- lischen Scheidegebirge, beide durchfließen im oberen Laufe hohe Pla- teauflächen von großer Ausdehnung, schneiden sich dann (auf der Grenze Portugals), fast unter Einem Meridian, tiefer in die fel- sige Grundfläche, über welche sie bis dahin fortströmten, und senken sich so zu ihren breiten Mündungen hinab. Beide sind wasserarm, und ihre Schiffbarkeit ist nur im unteren Lauf bedeutend. Mit Hülfe der Fluth gelangen Seeschiffe auf dem Duero bis Oporto, auf dem Tajo fast bis Santa rem. Der Guadiana ist wasserarm wie die vorigen, in seinem oberen Laufe, auf dem Plateau von Neu-Castilien, merkwürdig durch geringen Fall, mehrfaches Stillstehen und häufige Sumpf- und Jnselbildung; im mittleren Laufe durchbricht er das andalu- sische Scheidegebirge, so breit es ist, mit Stromschnellen und Was- serfällen (Salto de Lobo), wird nun schiffbar, und erreicht das Meer mit einer breiten, aber seichten Mündung.

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1. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 31

1819 - Nürnberg : Campe
3i Portugal. men aber freilich/ aus Mangel an Holz, nicht gut benutzt werden. Wie steht es denn aber mit den Fabriken? Das Land hat wirklich eine ziemliche Menge Tuch- und Wollenzeuch - Seiden- und Leinwand-Manufacturen; dann verfertigt man viele Borden und Bänder, auch eine große Menge Fayence und Töpferwaaren; aber doch nicht so viel, als solche Fabrik- waaren im Lande gebraucht werden. Man kauft sie daher meistens von den Engländern, die alle Jahre viel mehr Geld aus Portugal schleppen, als sie den Portugiesen für ihre Weine, Citronen, Pomeranzen, Lorbeeren, Kork und See- salz zu lösen geben. Die Zahl der Einwohner in Portugal beträgt ungefähr 5 Millionen 700,000 Seelen. Ganz Portugal bekennt sich zur katholischen Religion; keine andere wird geduldet. Die Lutheraner, die Neformirten, die Juden, werden alle aus dem Lande verwiesen, sobald man sie entdeckt. Dessen unge- achtet sollen sich eine große Menge Hebräer in Portugal aufhalten. Wollt ihr nun wissen, wie Portugal eingetheilt wird? Sehet, man theilt es in das eigentliche Portugal, das bei weitem den größten Theil des Landes einnimmt, und in das kleine Königreich Algarve, hier unten gegen Mittag. Das eigentliche Portugal enthält fünf Provinzen: Entre Douro e Minho, Tra los Montes, Beira, Estre- madura und Alcmtejo. L ißabon. Die Hauptstadt von ganz Portugal, liegt in der Provinz Estremadura, an dem majestätischen Tajostrom, der hier so breit ist, daß das Auge nicht bis an das andere Ufer sehen kann. Habt ihr Lust, mit mir eine Reise nach dieser großen Stadt zu machen, die 35<Vooo

2. Theil 2 - S. 249

1864 - Mainz : Kirchheim
249 Versenden in's Ausland; vollkommen süß und schmackhaft werden sie aber erst im Monate Mai. Mitten unter den reifen Früchten erscheinen schon wie- der die neuen Blüthen und verbreiten weit umher ihren Balsamduft. — Der Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde hervor. Er wird im guten Lande so groß, wie unsere Birn- bäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkaufe in die Städte, wo die Handelsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschütten. Sie lassen sie getrocknet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 28. Pfund hält, und so kommen sie in den Handel. — In den mittlern Provinzen Portugals ist der Oelbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagreisen macht, ohne einen an- dern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als die spanischen Oliven; aber sie geben ein besieres Oel. Auch der Oelbaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigenbaum. Man pfropft ihn, wie unsere Obstbäume; er trägt aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten Jahre. Werden daher in einem Kriege die Oelbäume niedergehauen, oder erfrieren sie, was jedoch selten der Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schaden. Im Dezember und Januar wer- den die Oliven reif, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Oel bekomme. Dieses Oel dient den Portugiesen statt But- ter und Schmalz zur Zubereitung ihrer Speisen, und man versichert, daß, wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Portugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Oel aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre Speise damit schmälzen. Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wein, der in diesem warmen Lande außerordentlich gut wird. Er ist meistens roth; zwar gibt es auch wei- ßen ; aber der rothe schnieckt besser. Die weinreichsten Gegenden sind hier am obern Duero. In ganz Portugal wird der Wein nicht gekeltert; sondern die Trauben werden mit den Füßen zerstampft. Auch wird der Most nicht in den Keller gelegt, sondern mit dem stärksten Branntweine vermischt und über der Erde in den Magazinen gelassen, wo er vergährt. Dies ist die Ursache, daß die portugiesischen Weine alle schwer und stark, nicht leicht und fein sind, wie die französischen. Sie werden meistens von der Stadt Porto oder Oporto aus versendet; man nennt sie daher: „Portweine." Reich ist also Portugal an guten Weinen und edlen Früchten; desto är- mer aber ist es an Getreide. Nur in der nördlichen Hälfte baut man hinläng- lichen Vorrath ; in der südlichen muß jährlich sehr viel vom Auslande gekauft werden. Die Portugiesen sollen hieran größtentheils selbst Schuld sein; denn sie sind ein träges, unthätiges Volk, das sich nur höchstens zu solchen Arbeiten bequemt, die wenig Anstrengung erfordern. Sogar ihre meisten Schuhmacher, Schneider und andere dergleichen nothwendige Arbeiter sind Ausländer, die sich theuer bezahlen lasten. Zum Wassertragen, Lasttragen, Packen u. s. w. miethet man Galizier, die jährlich in großer Menge in die portugiesischen Städte kommen und sich viel Geld verdienen, indeß die ärmeren Portugiesen,

3. Leseblüthen! - S. 116

1854 - Hamburg : Herold
116 werden sie aber erst im Monate Mai. Mitten unter den reifen Früchten erscheinen schon wieder die neuen Blüthen und verbreiten weit umher ihren Balsamdust. — Der Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde hervor. Er wird in gutem Lande so groß wie unsere Birn- bäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkauf in die Städte, wo die Handelsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aus- schütten. Sie lassen sie getrocknet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 28 Pfund hält, und so kommen sie in den Handel. —■ In den mittleren Provinzen Portugals ist der Oelbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagereisen macht, ohne einen andern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als die spanischen Oliven, aber sie geben ein besseres Oel. Auch der Oabaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigenbaum. Man Propst ihn wie unsere Obstbäume; er trägt aber sehr spät, oft erst im fünf- - zehnten Jahre. Werden daher in einem Kriege die Oelbäume nie- dergehauen, oder erfrieren sie, was jedoch selten der Fall ist, so ent- steht ein ungeheurer Schaden. Im Dezember und Januar werden die Oliven reif, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus, oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Oel bekomme. Dieses Oel dient den Portugiesen statt Butter und Schmalz zur Zubereitung ihrer Spei- sen; und man versichert, daß, wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Portugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Oel aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre Speise damit schmalzen. Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wein, der in diesem warmen Lande außerordentlich gut wird. Er ist meistens roth; zwar giebt es auch weißen, aber der rothe schmeckt besser. Die wein- reichsten Gegenden sind hier am obern Duero. In ganz Portugal wird der Wein nicht gekeltert, sondern die Trauben werden mit den Füßen zerstampft. Auch wird der Most nicht in den Keller gelegt, sondern mit dem stärksten Branntweine vermischt, und über der Erde in den Magazinen gelassen, wo er vergährt. Dies ist die Ursache, daß die portugiesischen Weine alle schwer und stark, nicht leicht und fein sind, wie die französischen. Sie werden meistens von der Stadt Porto oder Oporto aus versendet; man nennt sie daher: Portweine. Reich ist also Portugal an guten Weinen und edlen Früchten: desto ärmer aber ist es an Getreide. Nur in der nördlichen Hälfte baut man hinlänglichen Vorrath; in der südlichen muß jähr- lich sehr viel vom Auslande gekauft werden. Die Portugiesen sollen hieran selbst Schuld sein; denn sie sind ein eben nicht sehr fleißiges Volk, das sich nur höchstens zu solchen Arbeiten bequemt, die wenig Anstrengung erfordern. Sogar ihre meisten Schuhmacher, Schneider

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 299

1873 - Essen : Bädeker
299 Gewalt aus der: Wolken. Die Straßen in den hochgelegenen Theilen der Städte werden dann zu wilden Strömen, die in den niederen Ge- genden alles überschwemmen und mit Schutt und Koth bedecken. In manchen Wintern regnet es unaufhörlich oder setzt doch wenig aus, und dann bleibt der Himmel nebelig. Nur selten klärt sich das Wetter völlig auf, und dann friert es ein wenig. Die Regen sind bisweilen ziemlich kalt, und alsdann ist das Schlimmste, daß man beinahe in keinem Hause einen Ofen oder einen Kamin findet. Die Portugiesen ver- wahren sich bloß durch warme Kleidung gegen die Kälte. Ein so warmes Land, wie Portugal, trägt, wie ihr leicht denken könnt, eine Menge schöne Früchte, für welche die Luft bei uns in Deutsch- land zu kalt ist. Von der Art sind die Zitronen, Pomeranzen, Apfelsinen, Feigen, Mandeln, Kastanien, Oliven, Johannis- brot, Reiß. Dabei giebt es aber auch, wie bei uns, Apfel und Birnen, Pflaumen, Roggen und Weizen. — In manchen Ge- genden sieht man ganze Pomeranzenwälder, und die Pomeranzcn- bäume werden oft so groß, daß einer über 2000 Stück Orangen trägt. Ost sind diese edlen Früchte in den Provinzen so wohlfeil, daß das Stück für einen Pfenning verkauft wird. Schon im Monate Februar bricht man einen Theil zum Versenden ins Ausland; vollkommen süß und schmackhaft werden sie aber erst im Monate Mai. Mitten unter den reifen Früchten erscheinen schon wieder die neuen Blüthe«: und ver- breiten weit umher ihren Balsamdust. — Der Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde hervor. Er wird in gutem Lande so groß wie unsere Birnbäume. Die Bauern bringen die Feiger: zunr Verkauf in die Städte, wo die Handelsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschütten. Sie lassen sie getremet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 28 Pfund hält, und so kommen sie „in den Handel. — In den mittleren Provin- zen Portugals ist der Ölbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagereisen macht, ohne einen andern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als „die spanischen Oliven, aber sie geben ein besseres Öl. Auch der Ölbaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigenbaum. Man pfropft ihn wie unsere Obstbäuine; er trägt aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten Jahre. Werden daher in einem Kriege die Ölbäume niedergehauen, oder erfrieren sie, was jedoch selten der Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schaden. Im Dezember und Januar werden die Öliven reif, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus, oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Öl bekomme. Dieses Öl dient den Portugiesen, statt Butter und Schmalz, zur Zubereitung ihrer Speisen; und man versichert, daß, wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Portugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Öl aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre Speise damit schmalzen. Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wem, der in diesem

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 289

1864 - Essen : Bädeker
289 Portugiesen verwahren sich bloß durch warme Kleidung gegen die Kälte. Ein so warmes Land, wie Portugal, trägt, wie ihr leicht denken könnt, eine Menge schöner Früchte, für welche die Luft bei uns in Deutsch- land zu kalt ist. Von der Art sind die Zitronen, Pomeranzen, Apfelsinen, Feigen, Mandeln, Kastanien, Oliven, .Johannis- brod, Reiß. Dabei giebt es aber auch, wie bei uns, Apfel und Birnen, Pflaumen, Roggen und Weizen. — In manchen Ge- genden sieht man ganze Pomeranzenwälder, und die Pomeranzen- bäume werden oft so groß, daß einer über 2000 Stück Orangen trägt. Oft sind diese edlen Früchte in den Provinzen so wohlfeil, daß das Stück für einen Pfenning verkauft wird. Schon im Monate Februar bricht man einen Theil zum Versenden ins Ausland; vollkommen süß und schmackhaft werden sie aber erst im Monate Mai. Mitten unter den reifen Früchten erscheinen schon wieder die neuen Blüthen und ver- breiten weit umher ihren Balsamduft. — Der Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde hervor. Er wird in gutem Lande so groß wie unsere Birnbäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkauf in die Städte, wo die Handelsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschütten. Sie lasten sie getrocknet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 28 Pfund hält, und so kommen sie in den Handel. — In den mittleren Provin- zen Portugals ist der Ölbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagereisen macht, ohne einen andern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als die spanischen Oliven, aber sie geben ein besseres Öl. Auch der Ölbaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigenbaum. Man pfropft ihn wie unsere Obstbäume; er trägt aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten Jahre. Werden daher in einem Kriege die Ölbäume niedergehauen, oder erftieren sie, was jedoch selten der Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schaden. Im Dezember und Januar werden die Oliven reif, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus, oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Ol bekomme. Dieses Öl dient den Portugiesen, statt Butter und Schmalz, zur Zu- bereitung ihrer Speisen; und man versichert, daß, wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Portugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Öl aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre Speise damit schmalzen. Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wein, der in diesem warmen Lande außerordentlich gut wird. Er ist meistens roth; zwar giebt es auch weißen, aber der rothe schmeckt besser. Die weinreichsten Gegenden sind hier am obern Duero. In ganz Portugal wird der Wein nicht gekeltert, sondern die Trauben werden mit den Füßen zerstampft. _ Auch wird der Most nicht in den Keller gelegt, sondern mit dem stärksten Branntweine vermischt, und über der Erde in den Magazinen gelassen, wo er vergährt/ Dies ist die Ursache, daß die Haesters' Lesebuch für.obern evanael. Bolkssch. \a

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 320

1872 - Essen : Bädeker
320 Portugiesen verwahren sich bloß durch warme Kleidung gegen die Kälte. Ein so warmes Land, wie Portugal, trägt, wie ihr leicht denken könnt, eine Menge schöner Früchte, für welche die Luft bei uns in Deutsch- land zu kalt ist. Von der Art sind die Zitronen, Pomeranzen, Apfelsinen, Feigen, Mandeln, Kastanien, Oliven, .Johannis- brod, Reiß. Dabei giebt es aber auch, wie bei uns, Äpfel und Birnen, Pflaumen, Roggen und Weizen. — In manchen Ge- genden sieht man ganze Pomeranzenwälder, und die Pomeranzen- bäume werden oft so groß, daß einer über 2000 Stück Orangen trägt. Oft sind diese edlen Früchte in den Provinzen so wohlfeil, daß das Stück für einen Pfenning verkauft wird. Schon im Monate Februar bricht man einen Theil zum Versenden ins Ausland; vollkommen süß und schmackhaft werden sie aber erst im Monate Mai. Mitten unter den reifen Früchten erscheinen schon wieder die neuen Blüthen und ver- breiten weit umher ihren Balsamduft. — Der Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde hervor. Er wird in gutem Lande so groß wie unsere Birnbäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkauf in die Städte, wo die Handelsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschütten. Sie kaffen sie getrocknet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 28 Pfund hält, und so kommen sie in den Handel. — In den mittleren Provin- zen Portugals ist der Ölbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagereisen macht, ohne einen andern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als die spanischen Oliven, über sie geben ein besseres Öl. Auch der Ölbaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigenbaum. Man pfropft ihn wie unsere Obstbäume; er trägt aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten Jahre. Werden daher in einem Kriege die Ölbäume niedergehauen, oder erfrieren sie, was jedoch selten der Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schaden. Im Dezember und Januar werden die Oliven reif, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus, oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Öl bekomme. Dieses Öl dient den Portugiesen, statt Butter und Schmalz, zur Zu- bereitung ihrer Speisen; und man versichert, daß, wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Portugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Öl aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre Speise damit schmalzen. Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wein, der in diesem warmen Lande außerordentlich gut wird. Er ist meistens roth; zwar giebt es auch weißen, aber der rothe schmeckt besser. Die weinreichsten Gegenden sind hier am obern Duero. In ganz Portugal wird der Wein nicht gekeltert, sondern die Trauben werden mit den Füßen zerstampft. Auch wird der Most nicht in den Keller gelegt, sondern mit dem stärksten Branntweine vermischt, und über der Erde in den Magazinen gelaffen, wo er vergährt. Dies ist die Ursache, daß die

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 289

1863 - Essen : Bädeker
289 Portugiesen verwahren sich bloß durch warme Kleidung gegen die Kälte. Ein so warmes Land, wie Portugal, trägt, wie ihr leicht denkm könnt, eine Menge schöner Früchte, für welche die Luft bei uns in Deutsch- land zu kalt ist. Von der Art sind die Zitronen, Pomeranzen, Apfelsinen, Feigen, Mandeln, Kastanien, Oliven, .Johannis- brod, Reiß. Dabei giebt es aber auch, wie bei uns, Apfel und Birnen, Pflaumen, Roggen und Weizen. — In manchen Ge- genden sieht man ganze Pomeranzenwälder, und die Pomeranzen- bäume werden oft so groß, daß einer über 2000 Stück Orangen trägt. Ost sind diese edlen Früchte in den Provinzen so wohlfeil, daß das Stück für einen Pfenning verkauft wird. Schon im Monate Februar bricht man einen Theil zum Versenden ins Ausland; vollkommen süß und schmackhaft werden sie aber erst im Monate Mai. Mitten unter den reifen Früchten erscheinen schon wieder die neuen Blüthen und ver- breiten weit umher ihren Balsamduft. — Der Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde hervor. Er wird in gutem Lande so groß wie unsere Birnbäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkauf in die Städte, wo die Handelsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschütten. Sie lassen sie getrocknet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 28 Pfund hält, und so kommen sie in den Handel. — In den mittleren Provin- zen Portugals ist der Ölbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagereisen macht, ohne einen andern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als die spanischen Oliven, aber sie geben ein besseres Öl. Auch der Ölbaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigenbaum. Man pfropft ihn wie unsere Obstbäume; er trägt aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten Jahre. Werden daher in einem Kriege die Ölbäume niedergehauen, oder erfrieren sie, was jedoch selten der Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schaden. Im Dezember und Januar werden die Oliven reif, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus, oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Ol bekomme. Dieses Öl dient den Portugiesen, statt Butter und Schmalz, zur Zu- bereitung ihrer Speisen; und man versichert, daß, wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Portugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Öl aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre Speise damit schmalzen. Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wein, der in diesem warmen Lande außerordentlich gut wird. Er ist meistens roth; zwar giebt es auch weißen, aber der rothe schmeckt besser. Die weinreichsten Gegenden sind hier am obern Duero. In ganz Portugal wird der Wein nicht gekeltert, sondern die Trauben werden mit den Füßen zerstampft. ^ Auch wird der Most nicht in den Keller gelegt, sondern mit dem stärksten Branntweine vermischt, und über der Erde in den Magazinen gelassen, wo er vergährt. Dies ist die Ursache, daß die Haesters' Lesebuch für Oberkl. «»«ng«r. «»Nbsch. iq

8. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 29

1819 - Nürnberg : Campe
Portugal. 29 1 wieder die treuen Blüthen, und verbreiten weit umher ihren Batsamduft. Der Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde Hervor. Er wird in 'gutem Lande so groß, wie unsere Birnbäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkauf in die Städte, wo die Han- delsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschüt- ten. Sie lassen sie getrocknet in flaue Körbe drücken, wovon jeder 28 Pfund hält, und so kommen sie in den Handel. In den mittlern Provinzen Portugals ist der Ölbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagereisen macht, ohne einen andern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als die spanischen Oliven, aber sie geben besseres Ol. Auch der Ölbaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigen- baum. Man pfropft ihn, wie unsere Obstbäume; erträgt aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten Jahr. Werden daher in einem Kriege die Ölbäume niedergehauen, oder erfrieren sie, was doch selten der Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schade. Im December und Januar werben die Oliven reif, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus, oder läßt sie auch erst eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Öl bekomme. Dieses Öl dient dann den Portugiesen, anstatt Butter und Schmalz, zur Zubereitung ihrer Speisen; und man versichert, daß wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Portugal der Fall ist, sie in der Geschwindig- keit Öl aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre Suppe damit schmalzen. Da dürften sie mich wirklich nicht zu Gaste bitten, schrie Matchen. Und mich auch nicht, stimmten ihre beiden Brüder ein, und spuckten dabei aus.

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 257

1853 - Essen : Bädeker
257 besseres Ol. Auch der Ölbaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigenbaum. Man pfropft ihn wie unsere Obstbäume; er trägt aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten Jahre. Werden daher in einem Kriege die Ölbäume niedergehauen, oder erfrieren sie, was jedsch sel- ten der Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schaden. Im Dezember und Januar werden die Oliven reis, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus, oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Öl bekomme. Dieses Öl dient den Portugiesen, statt Butter und Schmalz, zur Zu- bereitung ihrer Speisen; und man versichert, daß, wenn zuweilen die Hausftauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Portugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Öl aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre. Speise damit schmalzen. Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wein, der in diesem warmen Lande außerordentlich gut wird. Er ist meistens roth; zwar giebt es auch weißen, aber der rothe schmeckt besser. Die weinreichsten Gegenden sind hier am obern Duero.. In ganz Portugal wird der Wein nicht gekeltert, sondern die Trauben werden mit den Füßen zerstampft. Auch wird der Most nicht in den Keller gelegt, sondern mit dem stärksten Branntweine vermischt, und über der Erde in den Magazinen gelassen, wo er vergährt. Dies ist die Ursache, daß die portugiesischen Weine alle schwer und stark, nicht leicht und fein sind, wie die französischen. Sie werden meistens von der Stadt Porto oder Oporto aus versendet; man nennt sie daher: Portweine. Reich ist also Portugal an guten Weinen und edlxn Früchten; desto ärmer aber ist es an Getreide. Nur in der nördlichen Hälfte baut man hinlänglichen Vorrath; in der südlichen muß jährlich sehr viel vom Auslande gekauft werden. Die Portugiesen sollen hieran selbst Schuld sein; denn sie sind ein eben nicht sehr fleißiges Volk, das sich nur höchstens zu solchen Arbeiten bequemt, die wenig An- strengung erfordern. Sogar ihre meisten Schuhmacher, Schneider und andere dergleichen nothwendige Arbeiter sind Ausländer, die sich theuer bezahlen lassen. Auch in seinen Gebirgen könnte der Portugiese genug zu arbeiten flnden; denn diese sind reich an Metallen, können aber freilich aus Mangel an Holz nicht gut ausgebeutet werden. Wie steht es denn aber mit den Fabriken? — Das Land hat wirklich eine ziemliche Menge Tuch- und Wollen zeug-, Seide n- und Leinwand-Manufacturen; dann verfertigt man viele Bor- den und Bänder, auch eine große Menge Steingut und Töpfer- waaren; aber doch nicht so viel, als solche Fabrikwaaren im Lande gebraucht werden. Man kauft sie daher meistens von den Englän- dern, die alle Jahre viel mehr Geld aus Portugal schleppen, als sie den Portugiesen für ihre Weine, Zitronen, Pomeranzen, Lorbeeren und ihr Seesalz zu lösen geben. Haesters' Lesebuch für Oberkl. 17

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 256

1859 - Essen : Bädeker
256 Winter lieber, denn da hat man doch oft Monate lang schönes, Helles Wetter; in Portugal hingegen regnet es beinahe beständig. Die ersten Herbstregen auf das ausgebrannte Land wollte ich mir zwar gefallen lasten, denn ihr glaubt nicht, was sie für Wirkung thun. Erst erscheinen auf diese Regen die letzten Herbstblumen, wie z. B. die Zeitlosen, die Herbstlevkojen und andere; beinahe unmittelbar darauf folgen aber auch schon die Frühlingspflanzen. Ein fast unmerklicher Raum trennt Herbst und Frühling. Das junge Gras, das Laub sproßt hervor, und macht den Oktober zu einem der angenehmsten Monate im Jahre. Im Februar oder März hat das Korn schon Aehren. Im März ißt man schon Zuckererbsen und Bohnen. Die Regengüsse sind hingegen oft auch fürchterlich, und das Wasser stürzt mit unge- heurer Gewalt aus den Wolken. Die Straßen in den hochgelegenen Theilen der Städte werden dann zu wilden Strömen, die in den niederen Gegenden alles überschwemmen und mit Schutt und Koth be- decken. In manchen Wintern regnet es unaufhörlich oder setzt doch wenig aus, und dann bleibt der Himmel nebelig. Nur selten klärt sich das Wetter völlig auf, und dann friert es ein wenig. Die Regen sind bisweilen ziemlich kalt, und alsdann ist das Schlimmste, daß man beinahe in keinem Hause einen Ofen oder einen Kamin findet. Die Portugiesen verwahren sich bloß durch warme Kleidung gegen die Kälte. Ein so warmes Land, wie Portugal, trägt, wie ihr leicht denken könnt, eine Menge schöne Früchte, für welche die Luft bei uns in Deutsch- land zu kalt ist. Von der Art sind die Zitronen, Pomeranzen, Apfelsinen, Feigen, Mandeln, Kastanien, Oliven, .Johannis- brod, Reiß. Dabei giebt es aber auch, wie bei uns, Äpfel und Birnen, Pflaumen, Roggen und Weizen. — In manchen Ge- genden steht man ganze Pomeranzenwälder, und die Pomeranzen- bäume werden oft so groß, daß einer über 2000 Stück Orangen trägt. Oft sind diese edlen Früchte in den Provinzen so wohlfeil, daß das Stück für einen Pfenning verkauft wird. Schon im Monate Februar bricht man einen Theil zum Versenden ins Ausland; vollkommen süß und schmackhaft werden sie aber erst im Monate Mai. Mitten unter den reifen Früchten erscheinen schon wieder die neuen Blüthen und ver- breiten weit umher ihren Balsamduft. — Der Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde hervor. Er wird in gutem Lande so groß wie unsere Birnbäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkauf in die Städte, wo die Handelsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschütten. Sie lasten sie getrocknet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 28 Pfund hält, und so kommen sie in den Handel. — In den mittleren Provin- zen Portugals ist der Olbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagereisen macht, ohne einen andern Baum anzutreffen. Seine Früchte find zwar kleiner, als die spanischen Oliven, aber sie geben ein besseres Ol. Auch der Ölbaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigenbaum. Man pfropft ihn wie unsere Obstbäume; er trägt

11. Europa's Länder und Völker - S. 205

1832 - Stuttgart : Macklot
20*5 suchen, die sic einander machen, zum Zeitvertreib sich die Läuse abklauben. e). Felgen-, Orange- und Oelbäume in Portugal. Eines der wichtigsten Produkte von Portugal sind die Fei- gen, die besonders von Faro aus in das Ausland versendet wer- den. Die Landleute bringen sie zur Stadt in die Magazine der Kaufleute, wo man sie in einem besonders dazu eingerichteten Gebäude auf einen Haufen schüttet, von dem bald ein Syrup abfließt, aus dem ein guter Branntwein gebrannt wird. Dann breiter man sie auf einem freien Platze an der Donne aus und läßt sie mehrere Tage liegen, nachdem die Witterung heißer oder kühler ist, um sie zu trocknen. Hierauf drückt man sie in kleine Körbe, wovon jeder 26 Pfund halt, und verschickt sie auf diese Weise eingepackt. In Portugal ist bei dem Feigenbaum die sogenannte Ka- prifikation üblich. Es gibt nämlich hier einige vortreffliche Arten von Feigen, die aber nie ganz auf dem Baume anszeiti- gen, sondern unreif abfallen. Nur diejenigen sind genießbar, die von Insekten angestochen werden; denn es ist bekannt, daß die meisten Obstsorten, wie z. B. auch unsere Aepfel, Birnen, Pflaumen, früher reif werden, wenn sich ein Wurm darin befindet. Um nun zu machen, daß alle, oder doch die mehresten Feigen von Würmern angegriffen werden, zieht man eine schlechte, ganz un- nütze Feigenart, worin sich dergleichen Insekten in großermenge zu befinden pflegen. Von diesen unbrauchbaren Feigenbäumen bricht man ganze Zweige ab und hängt sie an den guten Bäu- men auf. Die Insektenlarven entwickeln sich nun auf dem Baume; die vollkommenen Thiere aber setzen sich auf die guten Früchte des Bauines, an den man den Zweig gehängt hat, boh- ren sie an und befördern so ihre Zeitigung. — Der Feigenbaum erfordert übrigens wenig Pflege. Man pflanzt ihn durch Able- ger fort; die aus dem Samen gezogenen Bäume tragen unge- nießbare Früchte und müssen gepfropft werden. Der Feigen- baum nimmt mit einem trockenen, schlechten Boden fürlicb; oft wachsen wilde Feigenbäume aus nackten Felsen oder aus Mauern ohne alle Erde hervor. Der edlere Baum erlangt oft die Größe eines Birnbaums und eine so ausgebreitete Krone, daß sie beinahe auf der Erde zu liegen scheint. In manchen Gegenden von Portugal sieht man mehr Oran- gen-,als andere Obstbäume. Man hat da eine Menge Pflan- zungen und öfters kleine Waldungen damit angelegt; sie kom- men aber nur da gut fort, wo man Wasser genug hat, sie zu wässern. Im December und Januar fangen die Orangen schon an, sich zu färben; zu Ende Januars und im Februar, wenn sie noch nicht völlig reif und süß sind, werden sie zum Versen- den in's Ausland gebrochen. Gegen das Ende Aprils und im

12. Europa's Länder und Völker - S. 207

1832 - Stuttgart : Macklot
207 Dol! ro, einer der weinreichsten Gegenden in Portugal, wird der Wein nicht gekelrert, sondern mir den Füßen ausgetreten. Man laßt ihn dreimal 24 Stunden lang auf den Trestern, das beißt auf den ausgestampften Trauben stehen, wenn er soll ver- führt werden, oder nur 24 Stunden, wenn er im Lande blei- den soll. Ist der Most auf Tonnen, so setzt man ihm den stärksten Branntwein zu, so daß sogar bei den besten Weinen auf zwölf Kannen Wein eine Kanne Branntwein kommt. Ohne Branntwein findet -nan keinen eigentlichen Portwein, und die- ser Zusatz wird gar nicht unter die Verfälschungen gerechnet. Wer den Branntweingeschmack nicht liebt, muß bloßen Land- wein aus jener Gegend trinken, der oft vortrefflich und liebli- cher ist als der beste Portwein; wenigstens enthält er eine viel geringere Menge Branntwein. Man behauptet, es sey unmöglich, den Wein ohne diesen Zusatz zu erhalten, und man mag Recht haben, da es in Portugal keine Weinkeller gibt Man verwahrt ihn blos in Magazinen über der Erde, und läßt ihn auch dort gähren. Dieser Mangel an Kellern ist vorzüglich Ursache, daß es den Portugiesen unmöglich wird, leichte und feine Weine zu bereiten, wie die französischen; vielleicht entwickelt sich aber auch in der Wärme mehr Feuer, als in den kühlen Kellern. i i. Salzgruben bei Setuval. Das portugiesische Seesalz ist seiner Feinheit wegen berühmt und sehr gesucht, besonders zum Einsalzen der Häringe. Der vornehmste Handel von Setuval (das u wird lang ausgespro- chen) besteht in Salz, welches besonders durch dänische und schwedische Schiffe von hier abgeholt wird. Die Gruben, worin man das Salz bereitet, liegen in großer Menge an dem Flusse Sado und an dessen Armen. Sie sind viereckig ausgestochen und ungefähr drei Fuß tief. An einer Seite läßt man bei der Fluth Seewasser durch Kanäle hinein und verschließt sie, wenn die Grube voll ist. In diesen Gruben verdunstet das Wasser durch die Sonnenhitze, und das zurückgebliebene Salz wird vom Monat Iunius an ausgeschaufelt, und entweder in hölzernen Schuppen, oder nur in Haufen verwahrt, die man gegen den Regen mit Binsen bedeckt. Das Salz ist großkörnig, wird an der Luft wenig feucht und übertrifft an Reinheit jedes andere Seesalz. Aber nicht bei Setuval allein, auch in andern Ge- genden von Portugal wird Seesalz bereitet, doch nicht von gleicher Güte. i2. Natürliche Faulheit der Portugiesen. Alle Lebensmittel, welche die in Portugal so freigebige Na- tur von selbst hervorbringt, wie z. B. Citronen, Orangen, Fei, gen, Kastanien, Wein, sind im Ueberfluß vorhanden; wo aber besonders der menschliche Fleiß mit Hand anlegen soll, da fehlt

13. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 37

1819 - Nürnberg : Campe
Portugal. 37 Ganz Portugal haben wir nun durchreist, sagte Malchen; ich erinnere mich aber nicht, daß wir in einem einzigen Gasthofe eingekehrt wären. Laßt euch das nicht gereuen, erwiederte Herr Kindermann, denn nichts ist elender. Meistens sieht man in den portugie- sischen Gasthvfen nur die vier leeren Wände. Der interessan- teste Ort im ganzen Hause ist die Küche, welche zugleich das Versammlungs- und Gesprächzimmer aller Passagiere und Maulthiertreiber ist. Hier sitzen Priester, Cavaliere, Pilger und Bettler bunt unter einander um einen niedrigen Heerd. Der eine singt die Vesper, der andere betet seinen Rosenkranz, ein dritter erregt durch allerlei Späßchen ein lautes Gelächter. Ist nun die Mahlzeit fertig, so setzt sich die ganze bunte Ge- sellschaft an einem mit Kräutern, Gemüsen und Hammelfleisch sparsam besetzten Tisch; des Nachts aber schläft man auf fri- schem Stroh, auf welchem sichs recht gut schlummert, wenn man nicht durch Ungeziefer, Gestank, oder das Stampfen und Schellen der Maulthiere, die öfters ihren Stall unter dem Schlafzimmer haben, in seiner Ruhe gestört wird. Uber die rauchigen Wände, die schmierigen Tische, das schmutzige Ge- schirr, den elenden.hausrath, pflegt sich ein edles Gemüth wegzusetzen. — Ich fahre fort. Zu dem Königreich Portugal gehören auch die Az 0 rischen Inseln. Hier seht ihr sie auf dem Planiglob westlich von Portugal im atlantischen Meere liegen. Diese Inseln haben Überfluß an Getreide und Wein. Die vornehmsten sind San Miguel und Terceira. Auf letzterer liegt die wohlge- baute Hauptstadt Angra. Der König von Portugal besitzt auch noch weit größere Länder außer Europa, nämlich: In Africa. Die Inseln Madeira und Porto Santo (nördlich von den Kanarischen Inseln). Die Jn- /

14. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 866

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Neuere Gesch ichte Söö X. Portugal. Auch in Portugal machte der Geist der Zeit seine Rechte geltend. Don Sebast. Jos. von Carval ho, Graf von Oeyras, Marquis von Pombal, welchem der König Joseph Emanuel (1750 - 1777), der Sohn und Nachfolger Johanns V., die oberste Leitung der Geschäfte anvertraut hatte, wollte, zum Theil nicht ohne große Härte, fast Alles in diesem Lande umqeftalten. Der Ackerbau, bisher über dem Weinbau vernachlaßigt, ward neu belebt, in Bezug auf den Kunststeiß, den Han- del und die Colonieen wurden bessere Anstalten getroffen, der Staatshaushalt ward zweckmäßiger geordnet, auch das Kriegs - und Seewesen verbessert. Große Strecken Landes m Africa und America, welche die Adelichen durch die Frei- gebigkeit der vorigen Könige besaßen, wurden wieder mit ~ den Gütern der Krone vereinigt. Ja, eine eigentliche Um- kehrung der Dinge ward versucht. Schon im Zahre 1757 waren dem Zesuiter-Orden wegen der Gewalt, mit wel- cher er sich in Paraguay der Ausbreitung der brasilischen Colonie von Mattagroßo widerseßt hatte, der Zutritt bei Hofe und die beichtväterlichen Verrichtungen in ganz Por- tugal untersagt worden. Als nun aber im Zahre darauf (1758) ein Versuch auf das Leben des Königs gemacht wurde, in welchen außer dem Herzoge von Aveiro und Marquis von Tavora auch einige Jesuiten verwickelt wa- ren, bewirkte Pombal, daß, zu großem Schrecken des Adels und der Geistlichkeit, Alle, welche der Theilnah- me an diesem, immer noch nicht hinreichend aufgehellten, Ereignisse beschuldigt waren, auf eine schauervolle Weise hingerichtet wurden, ja, daß der ganze Orden der Z esui- ten, einem königlichen Edicte (5. Sept. 1750) zufolge, ganz Portugal, mit Hinterlassung seines Vermögens, auf ewig räumen mußte. — Beschränkung der Inquisition und der päpstlichen Gewalt in Portugal, Verminderung der Klöster, Erweiterung der Preßfreiheit und Verbesse- rung der höher» und niedern Lehranstalten folgten alsbald auf diese Vertreibung der Jesuiten aus Portugal. Besou'-

15. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 257

1859 - Essen : Bädeker
257 aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten'jahre. Werden daher in einem Kriege die Ölbäume niedergehauen, oder erfrieren sie, was jedoch selten der Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schaden. Im Dezember und Januar werden die Oliven reif, und dann schlägt man sie mir Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus, oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Öl bekomme. Dieses Öl dient den Portugiesen, statt Butter und Schmalz, zur Zu- bereitung ihrer Speisen; und man versichert, daß, wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Portugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Öl aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre Speise damit schmalzen. Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wem, der in diesem warmen Lande außerordentlich gut wird. Er ist meistens roth; zwar giebt es auch weißen, aber der rothe schmeckt besser. Die weinreichsten Gegenden sind hier am obern Duero. In ganz Portugal wird der Wein nicht gekeltert, sondern die Trauben werden mit den Füßen zerstampft. Auch wird der Most nicht in den Keller gelegt, sondern mit dem stärksten Branntweine vermischt, und über der Erde in den Magazinen gelassen, wo er vergährt. Dies ist die Ursache, daß die portugiesischen Weine alle schwer und stark, nicht leicht und fein sind, wie die französischen. Sie werden meistens von der Stadt Porto oder Oporto aus versendet; man nennt sie daher: Portweine. Reich ist also Portugal an guten Weinen und edlen Früchten; desto ärmer aber ist es an Getreide. Nur in der nördlichen Hälfte baut man hinlänglichen Vorrath; in der südlichen muß jährlich sehr viel vom Auslande gekauft werden. Die Gebirge Portugals sind reich an Metallen, können aber aus Mangel an Holz nicht gut ausge- beutet werden. Das Land hat eine ziemliche Menge Tuch- und Wollen- zeug-, Seiden- und Leinwand-Manufacturen; dann verfertigt man viele Borden und Bänder, auch eine große Menge Steingut und Töpferwaaren; aber doch nicht so viel als solche Fabrikwaaren im Lande gebraucht werden. Man kauft sie daher meistens von den Engländern, die alle Jahre viel mehr Geld aus Portugal schleppen, als sie den Portugiesen für ihre Weine, Zitronen, Pomeranzen, Lor- beeren und ihr Seesalz zu lösen geben. Portugal hat auf 1800 Quadratmeilen ungefähr 3^/z Millionen Einwohner, welche sich zur katholischen Kirche bekennen. 8. Das Erdbeben zu Lissabon. Die schrecklichsten Naturerscheinungen, die es giebt, sind Überschwem- mungen, Ausbrüche von Vulkanen (feuerspeienden Bergen) und Erdbeben; von diesen selbst aber ist offenbar das letztere das furchtbarste. Wie gräßlich, wenn der Boden unter den Füßen der Menschen wankt, wenn er in jedem Augen- blicke zerreißen und sich ihm zum Grabe öffnen kann; wenn das schützende Dack seiner Hütte, in der er friedlich zu leben hoffte, herabzustürzen und ihn zu zer- malmen droht! — Haesters' Lesebuch fiir Oberkl. Kathol. Ausgabe. 17

16. Für die Oberklassen - S. 217

1850 - Leipzig : Wöller
217 Ofen oder ein Kamin findet. Die Portugiesen verwahren sich bloß durch warme Kleidung gegen die Kälte. Ein so warmes Land, wie Portugal, trägt, wie ihr leicht denken könnt, eine Menge schöne Früchte, für welche unser Klima in Deutsch- land zu kalt ist. Von der Art sind die Zitronen, Pomeranzen (Apfelsinen), Feigen, Mandeln, Kastanien, Oliven, Johannisbrod, Reiß. Dabei gibt es aber auch, wie bei uns, Aepfel und Birnen, Pflaumen, Roggen und Weizen. — In manchen Gegenden sieht man ganze Pomeranzenwälder, und die Pomeranzenbäume werden oft so groß, daß einer über 2000 Stück Orangen tragt. Oft sind diese edlen Früchte in den Provinzen so wohlfeil, daß das Stück für einen Pfennig verkauft wird. Schon im Monate Februar bricht man einen Theil zum Versenden ins Ausland; vollkommen süß und schmackhaft werden sie aber erst im Monate Mai. Mitten unter den reisen Früch- ten erscheinen schon wieder die neuen Blüthen, und verbreiten weit umher ihren Valsamduft. — Der Feigen bäum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde hervor. Er wird im guten Lande so groß, wie unsere Birnbäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkaufe in die Städte, wo die Han- delsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschütten. Sie lassen sie getrocknet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 28 Pfund hält, und so kommen sie in den Handel. — In den mittlern Pro- vinzen Portugals ist der Oelbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagereisen macht, ohne einen andern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als die spanischen Oliven, aber sie geben ein besseres Oel. Auch der Oelbaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigenbaum. Man pfropft ihn, wie unsere Obstbäume; er trägt aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten Jahre. Werden daher in einem Kriege die Oelbäume niedergehauen, oder erfrieren sie, was jedoch selten der Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schade. Im December und Januar werden die Oliven reif, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus, oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Oel bekomme. Dieses Oel dient dm Portugiesen, statt Butter und Schmalz, zur Zubereitung ihrer Speisen; und man versichert, daß, wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Por- tugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Oel aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre Speise damit schmalzen. Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wein, der in diesem warmen Lande außerordentlich gut wird. Er ist meistens roth; zwar gibt es auch weißen, aber der rothe schmeckt besser. Die weinreichsten Gegenden sind hier am obern Duero. In ganz Portugal wird drr Wein nicht gekeltert, sondern die Trauben werden mit den Fußen

17. Für die Oberklassen - S. 218

1857 - Leipzig : Wöller
218 Ofen oder ein Kamin findet. Die Portugiesen verwahren sich bloß durch warme Kleidung gegen die Kälte. Ein so warmes Land, wie Portugal, trägt, wie ihr leicht denken könnt, eine Menge schöne Früchte, für welche unser Klima in Deutsch- land zu kalt ist. Von der Art find die Zitronen, Pomeranzen (Apfelsinen), Feigen, Mandeln, Kastanien, Oliven, Johannisbrod, Reiß. Dabei gibt cs aber auch, wie bei uns, Acpfel und Birnen, !'<\\ Pflaumen, Roggen und Weizen. — In manchen Gegenden sieht man ganze Pomeranzenwälder, und die Pomeranzenbäume werden oft ' so groß, daß einer über 2000 Stück Orangen trägt. Oft sind diese edlen Früchte in den Provinzen so wohlfeil, daß das Stück für einen Pfennig verkauft wird. Schon im Monate Februar bricht man einen Theil zum Versenden ins Ausland; vollkommen süß und schmackhaft werden sie aber erst im Monate Mai. Mitten unter den reifen Früch- ten erscheinen schon wieder die neuen Blüthen, und verbreiten weit umher ihren Dalsamduft. — Der Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde hervor. Er wird im guten Lande so groß, wie unsere Birnbäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkaufe in die Städte, wo die Han- delsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschütten. Sie lassen sie getrocknet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 30 Pfund hält, und so kommen sie in den Handel. — In den mittlern Pro- vinzen Portugals ist der Oelbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagereisen macht, ohne einen andern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als die spanischen Oliven, aber sie geben ein besseres Oel. Auch der Oelbaum wächst an vielen Orten wild, wie der Feigenbaum. Man pfropft ihn, wie unsere Obstbäume; er trägt aber sehr spät, oft erst im fünfzehnten Jahre. Werden daher in einem Kriege die Oelbäume niedergehauen, oder erfrieren sie, was jedoch selten der Fall ist, so entsteht ein ungeheurer Schade. Im December und Januar werden die Oliven reif, und dann schlägt man sie mit Stangen ab. Man preßt sie sogleich aus, oder läßt sie auch eine Zeit lang liegen und gähren, damit man desto mehr Oel bekomme. Dieses Oel dient den Portugiesen, statt Butter und Schmalz, zur Zubereitung ihrer Speisen; und man versichert, daß, wenn zuweilen die Hausfrauen ihre Schlüssel verlegen, wie das denn auch in Por- tugal der Fall ist, sie in der Geschwindigkeit Oel aus der Lampe in die Pfanne gießen und ihre Speise damit schmalzen. Noch ein Hauptprodukt Portugals ist der Wein, der in diesem heißen Lande außerordentlich gut wird. Er ist meistens roth; zwar gibt es auch weißen, aber der rothe schmeckt besser. Die weinrcichsten Gegenden sind hier am obern Duero. In ganz Portugal wird der Wein nicht gekeltert, sondern die Trauben werden mit den Füßen

18. Bd. 2 - S. 417

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 11. Ein Bild aus Portugal. 417 thauern das Christenthum verkündigte, die ihrem Großfürsten begreiflich eher als einem Andern glaubten und folgten. Und so sehen wir denn auch noch dieses heidnische Lolk Europa's vor dem Kreuze sich beugen. 8 n. Ein Bild ans Portugal. Ueber das Königreich Portugal herrschte von 1325— 57alphons Iv., der Kühne, ein sonst löblicher, für die Wohlfahrt seines Volkes besorgter spürst. Er hakte einen Sohn, Pedro, welcher nach dem Tode seiner ersten, st and es maß igen Gemahlin, die ihm einen Sohn mit Namen Ferdinand geboren, sich heimlich mit dem lieblichen Kastilischen Fräulein Jnez de Castro verheiratbete. Sie lebten in zärtlicher Liebe und Jnez in gänzlicher Zurückgezogenheit, ohne sich je in Staatssacheu einzumischen. Aber die Granden (Großen) Portugals raunten dem Könige Alphons ein, wie die Jnez leicht einmal seinem ebenbürtigen Enkel, jenem Ferdinand, die Nachfolge in der Regierung zu Gunsten eines ihrer eignen Söhne entwenden könnte, — darum sollte er sie wegräumen. Und siehe, einst in Abwesenheit Pedro's erscheint plötzlich der König mit Gefolge an ihrem stillen Aufenthaltsorte. Jnez ahnet sogleich seine Absicht, sie fällt ihm zu Füßen und fleht um ihr und ihrer Kinder Leben. Obwohl ge- rührt, läßt sie Alphons auf das Antreiben seiner Großen dennoch ermorden. Don Pedro, anfangs tobend vor Jammer, faßte sich darnach und trug stumm seinen glühenden Schmerz. Als er aber nach zwei Jahren den Thron des gestorbenen Kaisers besteigt, will er jetzt den Mord seiner geliebten Jnez sühnen. Er läßt den zwei Hanptratbgebern seines Vaters das Herz aus lebendigem Leibe reißen und sodann ihre Leichname verbrennen. Darauf läßt er die Leiche seiner Jnez aus dem Grabe nehmen, von allen Granden,

19. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 256

1853 - Essen : Bädeker
256 wieder zu Wasser. Dessen ungeachtet aber sind mir unsere deutschen Winter lieber, denn da hat man doch oft Monate lang schönes, Hel- les Wetter; in Portugal hingegen regnet es beinahe beständig. Die ersten Herbstregen aus das ausgebrannte Land wollte ich mir zwar ge- fallen lassen, denn ihr glaubt nicht, was sie für Wirkung thun. Erst erscheinen auf diese Regen die letzten Herbstblumen, wie z. B. die Zeitlosen, die Herbstlevkosen und andere; beinahe unmittelbar darauf folgen aber auch schon die Frühlingspflanzen. Ein fast unmerklicher Raum trennt Herbst und Frühling. Das junge Gras, das Lauh sproßt hervor, und macht den Oktober zu einem der ange- nehmsten Monate im Jahre. Im Februar oder März hat das Korn schon Ähren. Im März ißt man schon Zuckererbsen und Bohnen. Die Regengüsse sind hingegen oft auch fürchterlich, und das Wasser stürzt mit ungeheurer Gewalt aus den Wolken. Die Straßen in den hoch- gelegenen Theilen der Städte werden dann zu wilden Strömen, die in den niederen Gegenden alles überschwemmen und mit Schutt und Koth bedecken. In manchen Wintern regnet es unaufhörlich oder fetzt doch wenig aus, und dann bleibt der Himmel nebelig. Rur selten klärt sich das Wetter völlig auf, und dann friert es ein wenig. Die Regen find bisweilen ziemlich kalt, und alsdann ist das Schlimmste, daß man beinahe in keinem Hause einen Ofen oder einen Kamin findet. Die Por- tugiesen verwahren'sich bloß durch warme Kleidung gegen die Kälte. Ein so warmes Land, wie Portugal, trägt, wie ihr leicht den- ken könnt, eine Menge schöne Früchte, für welche die Lust bei uns in Deutschland zu kalt ist. Von der Art sind die Zitronen, Pome- ranzen, Apelsinen, Feigen, Mandeln, Kastanien, Oliven, Johannisbrot», Reiß. Dabei giebt es aber auch, wie bei uns, Äpfel und Birnen, Pflaumen, Roggen und Weizen. — In manchen Gegenden sieht man ganze Pomeranzenwälder, und die Pomeranzen- bäume werden oft so groß, daß einer über 2000 Stück Orangen trägt. Oft sind diese edlen Früchte in den Provinzen so wohlfeil, daß das Stück für einen Pfennig verkauft wird. Schon im Monate Februar bricht inan einen Theil zum Versenden ins Ausland; vollkommen süß und schmackhaft werden sie aber erst Pr Monate Mai. Mitten unter den reifen Früchten erscheinen schon wieder die neuen Blüthen und ver- breiten weit umher ihren Balsamduft. — Der Feigenbaum wächst in Portugal oft wild aus nackten Felsen und aus Mauern ohne alle Erde hervor. Er wird in gutem Lande so groß wie unsere Birnbäume. Die Bauern bringen die Feigen zum Verkauf in die Städte, wo die Handelsleute ungeheure Haufen davon zur Versendung aufschtllten. Sie lassen sie getrocknet in kleine Körbe drücken, wovon jeder 28 Pfund hält, und so kommen sie in den Handel. — In den mittleren Pro- vinzen Portugals ist der Ölbaum so häufig, daß man zuweilen ganze Tagereisen macht, ohne einen andern Baum anzutreffen. Seine Früchte sind zwar kleiner, als die spanischen Oliven, aber sie geben ein

20. Theil 3 - S. 296

1806 - Leipzig : Hinrichs
* 96 @ed>fte - peiiebe, flotte unter Sangota ttnvb aber (14 fobr. 1797) von Sevis gefd)!agcn, Ss3?tnoffft von den dnglànbmi (©ec. 1798) erobert, und ^abip,’ mehrmals blofitt. ©оф uifgltugt die Sanbnng bei* dnglanber bei g er toi (25 2fug. igoo). Зга Saufe biefefi Krieges veranbett (1ф das fühnille« viura normale. @0 tritt ©aavebra (1798) ли bcs «Oajogö von 2ilcubia ©teile; biefem folgt (f^ebt. 1799) Urqutjo, eitt@egner bes frangsfffôen Snteteffe, und паф bef* feti dmlft(j\mg (9?op. igoo) ttu'rb dev а Ko, ein S3er; ftßubtet beö ^riebensfurften, bes jetzigen ©eneraltffitmts der 2lrmee, fotinificr —- Sîufhanb, das im 3«fjre 1799 tr.arm fur Oejlretcf) und dnglanb fod)t, crflarie in biefem 3sabre and) au ©pantm den ^rieg. — lim dnglanfcs 2ifliirten, ‘Portugal, von berafti, den #u trennen, foiitc Portugal den brittifdjen 0d)ijfen .feine ^kifeti vafcljuefsen, trab ®p au ten einen Eingriff auf Portugal, nach £>ouap<me‘S 2(bfttf)ien, ((um. Sillein die enge ÿemiiienpefbinbuttg smifdjen den .Qéfcn von tüftabrib und Stffgbon (ba der ptinj Stegent von Portugal mit einer fpamfc&en Enfantin vermählt ist) hinberte lange den 2lu6* Ьшф bes .frieges, bis ihn entlief) der franjoftfc&e ©efnnbte Sucian 25ünapatre, паф Urquijo’ö dntfernung, Ьигф den ghebcmsfurfteu betoivitc ( 1801 ). 2m ^öetbinbung mit ft’anjöfifdjen Gruppen unter Se c (его, die in ©panien ein* taufen, tvirb bet Äricg eröffnet, aber langfam und fd>laf* via von ©papten geführt, berat die ganj verfallene Çdïu i ta ¿ггапфе Portugals tvütbe die völlige Eroberung Portugals möglich gemacht haben, tveun fiel) der Stiebens» fm[t nicht trat der drob et trag der provins 2п en te jo (Ш?а{ l^Ql) begnügt und 9 Sun, i$qi Su ©abajos einen Scie»