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1. Besonderer Theil - S. 679

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Besitzungen der englisch-ostindischen Kompagnie in Vorderindien. t>78 Bengalen; der große Morast Nn n.4) — 6. Klima. Die Wärme durchläuft die Stufen- leiter aller Klimazonen, von der beständigen Schwüle der Tropenländer bis zum ewl- Beludschistan ». dem arabischen Meer. a. Die nördliche Hälfte ist das P e n d , ch a b [= Fünfstromlands. Zwischen Indus u. Setledsch. Bis 800' h. Zum Theil wohl- angebaut. b. Sindh^ die südliche Hälfte im untern Lauf des Indus, hat magern Boden. — 4. Das tiefe Radschasthau [= Land der Königes. Es ist vom Loni be- wässert u. nur in seiner Osthälsle Kulturland. Die westliche Halste ist die salzige Sandwüste Thurr. 160 M. l.; 20 bis 40 M. br.; 3,125 Qm. groß.^ Viele kleine, weidereiche Fruchlstellen. — 5. Das Run. 325 Qm. groß. Im S. des Thurr. Im Sommer eine trockene, harte Sandwüste, mit einer zolldicken Salzkruste überzogen, in welcher die häufige Luftspiegelung verschiedene Ansichten vorgaukelt. Zur Regen- zeit ein salziger Schlammsee, in den der Loni mündet. — 6. Im S. des Run liegt das Jnselland Katscha [Kutschp Vulkanische Kegelberge. Furchtbares Erdbeben 1819. — 7. Die Halbinsel Gudscherat. 1,050 Qm. Zwischen den Schlammgolfen von Kuftch u. Cambaja. Ein wildes Gebirge im L>.; gegen N. fällt es zu einer Tiefebene ab. Vor der Südküste die kleine Insel Diu. — 8. Das Plateau von Dekan [Dak- schinapatha — Land zur Rechten oder der Südens. Ein Dreieck von 8° bis 28° N. Br. Zwischen dem bengalischen Meerbusen, dem indischen Tieflande, dem arabischen Meere, dem Manaar Golf u. der Palksstraße. Westküste: 430 M. Ostküste: 420 M. Mit den Tiefebenen der Malabar- u. Coromandelküste 30,180 Qm. groß. a. Das Innere Dekans ist eine von Tafelbergen u. Kuppen vielfach unterbrochene Hoch- ebene. 2,000' bis 2,400' h. Im Bergland von Gondwana bis 6,000' h. b. Die West g h ats sghat — Paßs bilden den Westrand des Plateaus. Sic ziehen als eine ununterbrochene Kette vom Tapti gegen S. bis zum Gap, das eine 400' h. Lücke zwischen den Nilagiri u. Aligiri bildet. Im S. dieser Lücke setzen die Ghats in den Aligiri bis Kap Komorin fort. Steiler Westabfall zum flachen, sehr beengten Westsaum der Küste Malabar fl,450 Qm. großs. Mittelhöhe: 2,000 — 3,600'. Taddi am da- mala 5,340'. Nilagiri [= blaue Berges, die südliche Bergmasse der Westgbats, mit dem Murtschurti Bet 9,450'. Im S. des Gap's die Aligiri mildem Permal 6,900'. e. Die Ostghats ziehen von den Nilagiri gegen N. bis zum Gan- ges. Vielfach durchbrochener Ostrand des Plateaus. 3,000 bis 6,000' h. Allmäli- ger Ostabsall zur stark bevölkerten u. städtereicheu Küste Coromandel [4,230 Qm. großs. d. Der Nordrand des Plateaus ist ein mannigfaltig gebildetes Bergland. Satpura Kette zwischen Tapti n. Nerbudda. Bin dh y a Gebirge [= Sonnen- wands im N. des Nerbudda. Nördlich davon das 1,500 bis 2,000' h. Plateau von Malwa. Das hohe Nadschasthan mit dem Arawalli Gebirge [— Berg der Starkes u. dem 4,700' h. Abu. e. Gestein. Dolorit u. Basalt [Trappfor- matious zeigen eine sehr große Verbreitung. Das Itrgebirge, das die Grundlage des Plateaus zu bilden scheint, tritt in den West- ». Ostghats, so wie au einigen Stellen des Nordrandes hervor. Außerdem tritt der alte rothe Sandstein mit Steinkohlenlagern ». der bunte Sandstein in größerer Verbreitung auf. Kein großer Reichthum an Metallen; Silber, Kupfer, Blei,'Zinn u. Eisen. Viele Edelsteine; Diamanten an der Ostseite zwischen 14° u. 25° Br.; Karneole; Smaragde rc. 4) Gewässer. — I. Arabisches Meer. — 1. Der Mittel - und Un- terlauf des Indus [Sin dh. Indus], Durchbruch durch den Himalaya. Un- terhalb der Mündung des Dschunab nur noch 200' über der Meeresfläche. An- fang der Stromspaltungen oberhalb Bukkur, 60 M. vom Meere. 11 Mündungen. Der östlichste Arm bildet vor seinem Ausflusse den Sindri See ». steht mit dem Run in Verbindung. Regelmäßige Anschwellungen vom April bis September. Be- schränkte Schiffahrt mit Segel- u. Dampfschiffen; nur 3 bis 4 Mündungen sind schiffbar. Nicht weit eindringende Ebbe u. Fluth. Starke Brandung an der flachen Küste, a. R. Z. aa. Der Schejuk; vom Karakorum Gebirge, bb. Der Gilgit; vom Thsunling. cc. Der Kabul [Cophgn]; von der Hochterrasse von Kabul; mit dem Pandlchschir, Alingar, Kameh u. Lundi links, b. L. Z. aa. Der D s chu - nab [Acesïnes]; mit dem Behüt [Hydaspes] rechts, dem Rawi fuydraötoss ». dem aus dem Rawana See kommenden, 300 M. l. Setledsch [Satadru. Zarä- drus] links; letzterer nimmt rechts den Bijas suypbstsis] auf. Diese linken Zuflüsse kommen aus dem Himalaya u. bewässern das Pend schab [= Fünsstromland. Pen- tapotamia]. bb. Der Gaggar erreicht wohl den Indus nicht, sondern ist ein

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1. Die Weltgeschichte - S. 19

1881 - Heidelberg : Winter
Kap. 6. § 20. Die Inder. 19 den in einem beständigen Kampfe dargestellt, der mit Besiegung Ahriman's enden -werde. Den schädlichen Einfluß der bösen Geister durch Opfer und Sühnungen abzuhalten, war das Hauptgeschäft der Priester. Götzenbilder hatte das Zendvolk nicht. Denn jeder Mensch, behauptet diese Lehre, sei im Grunde doppelt vorhanden: einmal in irdischer Gestalt als sündiges, dem Einfluß der bösen Geister ausgesetztes Wesen, dann zugleich als sein eigenes Urbild mit ursprünglicher Freiheit und Reinheit in überirdischer Gestalt (als sein Fravashi, d. i. Fortwachs, oder wie später die Perser sagten, als sein Ferver, oder wie wir sagen würden, sein Genius). — Die ursprüngliche Einheit, aus welcher der obige Dualismus hervorging, wurde früherhin als Zeruane Akerene, d. i. unerschaffene Zeit, verehrt, trat aber allmählich in der Vorstellung gänzlich zurück. Die ganze Religion hatte eine astronomische und astrologische Grundlage, und an die Erscheinungen und Bewegungen der Gestirne waren die wichtigsten Vorrichtungen des religiösen und bürgerlichen Lebens dieser Arier oder Jranier geknüpft. Auch hatten sie nicht nur die Einteilung des Jahrs in zwölf Monate oder in 360 Tage mit noch 5 Ergänzungstagen, sondern auch die Einteilung des Himmels durch die Sonnenbahn nach den bekannten zwölf Sternbildern, oder den sogenannten Tierkreis (Zodiakus). Die Religions- und Staatsverfassung des Zendvolks ging nachher durch seinen Priesterstand auf die Meder und von diesen auf die Perser über, denn diese beiden Völker, deren Sprache nur Mundarten des Zend waren, haben von uralten Zeiten her dem Bildungskreise der zendischen Arier angehört. (S. §. 55 und 57.) Kap. 6. Die indischen Arier oder Inder, sowie die anderen Bewohner Alt-Indiens. Histor. Atlas. Taf. V. (20.) Die vorderindische Halbinsel bot wegen ihrer auf zwei Seiten vom Meere und im Norden von den höchsten Gebirgen begrenzten Lage ihren Bewohnern die Möglichkeit einer ungestörten selbständigen Entwicklung. Ihr 65,000 Q. M. großer Flächenraum, der heut zu Tag 140 Mill. Menschen der verschiedensten Rassen umfaßt, enthält die größte Mannichfaltigkeit der Hochebenen und Niederungen, des Küsten- und Binnenlandes, der Erzeugnisse, des Klimas und des Völkerlebens. Der die Nordgrenze bildende, 400 geogr. Meilen lange Himllaya mit seinen vielen Riesenspitzen senkt sich nach dem Süden zu durch mehrere Bergstufenreihen in das warme, durch ihn gegen die Nordwinde geschützte Tiefland Indiens, in das er die fünf größten indischen Ströme, den Indus, Satadru (Setledsch), Ja-muna (spr. Dschamurck, gewöhnlich Dschumna), Ganges und Brahmaputra entsendet, welche den Reichtum des Landes begründen; — während der südliche Teil der Halbinsel in der Mitte das unter den Tropen liegende Tafelland Dekhan enthält, welches nördlich von dem wilden Vindhiagebirge, westlich und östlich von dem in zwei schmale fruchtbare Küstensäume abfallenden Gahtgebirge, südlich durch den Nilagiri begrenzt ist. In diesem an den herrlichsten Naturerzeugnissen reichen Lande wohnte rn vorhistorischer Zeit eine Urbevölkerung, die, obgleich von schwarzer Farbe, sich dennoch durch ihr schlichtes Haar und edle kaukasische 2*

2. Bd. 2 - S. 369

1837 - Eisleben : Reichardt
Afghanis! sl n. 369 der trockenen Witterung in gutem Stande erhalten und sind von klei- nen bedeckten Kanälen mit klarem Wasser durchschnitten. Bei Regen- wetter aber giebt es keinen schmutzigern Ort als Kabul. Die Hauser stehen dicht an einander, können aber keinen Anspruch auf Zierlichkeit machen, und sind meistens 2 Stockwerke hoch und von Fachwerk und Backsteinen erbaut, die man an der Sonne getrocknet hat. Einen interessanten Anblick gewahrt der große Bazar, ein geschmackvoller, nahe an 600 - F. langer und etwa 30 F. breiter Säulengang, der in 4 gleiche Theile getheilt ist. Bewundernswerth sind die Seidenwaaren, die man hier ausgebreitet sieht. Abends zeigt sich dieser Bazar von der vortheilhaftesten Seite, indem jeder Laden mittelst einer vor demsel- den ausgehängten Lampe erleuchtet wird, was der Stadt das Ansehn einer Illumination giebt. Merkwürdig ist die Menge von Laden, in denen getrocknete Früchte verkauft werden. Im Mai kann man Trau- den, Birnen, Äpfel, Quitten und Melonen, also von 10 Monaten her kaufen. Die Läden der Schuhmacher und Eisenwaarenverkäufer sind mit großer Zierlichkeit eingerichtet. Jeder Handelszweig hat seinen besondern Bazar, und in allen herrscht Thätigkeit. Man sieht auch Buch- und Papierhändler. Kabul liegt in einer schönen, gut ange- bauten und bevölkerten Gegend, ist im Süden und Westen von hohen Felsengebirgen umgeben und wird von dem Kabulflusse durchströmt. Kaum hat man den Bazar verlassen, so befindet man sich auch schon an den von Weiden-, Pappel- und Maulbeerbäumen herrlich beschat- teten Uwrn dieses Flusses. Fast alle Wege um die Stadt herum lau- fen am Rande von Wasserleitungen oder fließendem Wasser hin. Über diese Kanäle führen Brücken, und über den Kabul 3 bis 4, die jedoch nicht schön sind. Viele Gärten sieht man um diese Stadt herum, und Kabul ist wegen der Schöllheit seiner Früchte berühmt, welche in groß- ßer Menge nach Ostindien verführt werden. Seine Weinstöcke tra- gen so reichlich, daß 3 Monate im Jahre die Trauben dem Vieh vor- geworfen werden. Es giebt 10 verschiedene Traubenarten. Kabul ist besonders berühmt wegen seiner Maulbeeren, und überhaupt gedeihen hier sehr viele Baumfrüchte. Noch müssen wir des Rhuwasch oder Rhabarbers von Kabul erwähnen, der vorzüglich ein Leckerbissen der Einwohner im Monate Mai ist, und wild in den Gebirgen der Um- gegend wächst. Die Eingebornen halten ihn für äußerst gesund und gebrauchen ihn theils roh, theils kochen sie ihn als Gemüse. Wenn derselbe zu Markte gebracht wird, sind die Stengel - etwa 1 F. lang Und die Blätter gerade im Ausschlagen begrissen. Diese sind roth, jene weiß; wenn die Pflanze über der Erdoberfläche zuerst sich blicken läßt, schmeckt sie süß wie Milch, und ist dann höchst zart, mit zuneh- mendem Alter aber wird sie stark und es werden dann Steine um sie angehäuft, damit sie gegen die Sonnenstrahlen geschützt ist. Die Wur- zel der Pflanze wird als Arzneimittel nicht gebraucht. — Etwa \ Stunde von der Stadt und auf der lieblichsten Stelle der Umgegend Cannabich's Hülfsbuch. Ii. Band. 24

3. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 193

1872 - Hannover : Hahn
§. 68. Oberflächensorm. 193 zu gemeinsamer That zu veranlassen, wenn sie von einer Idee ergriffen werden. So geschah es durch Muhamed und ebenso, wenigstens für einen großen Theil der Stämme, durch die im Anfang dieses Jahrhunderts austretende resormatorische Bewegungen unter deu Wahabi-ten, deren Bemühungen um Reformation des Islam und Vertreibung der Türken von den Küsten der Halbinsel freilich durch ein ägyptischtürkisches Heer niedergeschlagen wurden. — Einen erfreulichen Gegensatz zu diesem öden Hochlande bilden seine Ränder, deren über das Hochland aufsteigende Randgebirge, atmosphärische Feuchtigkeit anziehend, eine reichliche Bewässerung ermöglichen, die unter dem Strahl der tropischen Sonne reiche Culturlandschasten entstehen läßt. Weniger ist dies der Fall im Hedfchas; aber schon im Alterthum war die Südwestecke Arabieus, Arabia felix, durch ihre Palmengärtcn und ihre Weihrauch gebenden Pflanzen berühmt. Hier sind jene künstlichen Bewässerungssysteme mit großen Wasserbehältern und unterirdischen Canälen entstanden, welche die Araber später an die Gestade des Mittelmeeres, namentlich nach Spanien, übertragen haben. Jetzt sind freilich viele dieser Werke zerstört, aber noch immer ist Jemen durch seine Palmen-und Kaffeegärten ein reiches Land mit vielen Städten. Die Stadt Sana, der Centralplatz Jemens, liegt 5000' hoch; die Spitzen der Gebirge erheben sich bis zu 7500'. Im Osten wiederholen sich diese Verhältnisse an der Küste Oman, wo unter friedlicheren Zuständen sich die Bewässerungscanäle erhalten haben. Zwischen ihren 6000' hohen Bergen liegen zahlreiche fruchtbare Thäler, in denen alle Kulturpflanzen der Erde gedeihen. In Ostindien bildet das Plateau von Dekan eine isolierte Bergmasse von über 24000 Dm Größe. Seinen Westrand bilden die West-ghats, ein steiles waldreiches Kettengebirge, dessen Gipfel sich an dem Südende der Hochebene im Nilagiri bis zu 8000' erheben, und welches durch ziemlich beschwerliche Pässe (Ghats = Gassen) die schmale, aber wohlbewässerte und äußerst fruchtbare Küste Malabar mit dem Hochlande in Verbindung setzt. Die große Plateaumasse selbst hat eine mittlere Höhe von 2000' bis 2500'; es sind größtentheils trockene, kahle, aber bei genügender Bewässerung recht fruchtbare Ebenen, die sich allmählich gegen Ost senken. Drei große Flüsse, Godavery, Kistnah, Kavery sammeln ihre Gewässer auf dem Hochlande und durchfließen dasselbe in südöstlicher Richtung. Im Osten endet das Plateau mit der niedrigeren und durch breite Thalöffnungen, durch welche die Flüsse das Hochland verlassen, ungleich zugängigeren Kette der Ostghats, vor der die 20 Mellen breite Küstenebene von Koromandel mit ihrer unnahbaren Küste liegt. So ist also Dekan nach Osten und Westen, hier durch die Küste, dort durch das Gebirge in eigenthümlicher Weise abgeschlossen, woher es z. B. kommt, daß die Portugiesen sich wesentlich nur auf die Westküste Indiens beschränkt haben. Im Norden schließt das Vi nd-hyagebirge mit dem ihm vorlagernden Plateau von Malva die Hochebene in gleicher Weise von den Tiefebebenen Hindustans ab. Somit ist Dekan nach allen Seiten isoliert und hat nur an wenig Stellen Guthk, Schulgeographie. *0

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 430

1874 - Mainz : Kunze
430 Asien - das Land. 2500 m. aufsteigen. Der 5—6 Mln. breite Küstengürtel ist dürr und nur durch unregelmäßige Winterregen dürftig befruchtet, während weiter im Innern, da wo reichliche und regelmäßige Sommerregen sich ergießen, Herr- liche Kulturlandschaften sich finden. 5) Weit südlich vom Himalaya liegen auf der Halbinsel diesseit des Ganges die Gebirge Vindhya und G hats. Das Vindhya begleitet, ohne sich bedeutend zu erheben, auf der rechteu Seite die Nerbudda uach Westen, indem es nordwärts durch die Terafse von Malwa zum Tieflande des Mittlern Ganges sich abdacht und dessen rechtes großes Stromgebiet im Süden abgrenzt. — Die Ghats (— Gassen, also Gebirg der Pässe oder Qnerthäler) umrahmen auf 2 Seiten das Platean von Dehrn Durch die untere Nerbudda vom Vindhya getrennt, streichen sie in mäßiger Höhe (12—1500 m-), mit Hochwald bedeckt, längs der Westküste der Halbinsel 160 Meilen hin. Mit den höchsten Gipfeln endet der Gebirgszug im Südeu, nämlich mit dem malerischen, aber wenig zugänglichen, von einem Wald- und Sumpfgürtel (ähnlich dem Terai des Hinmlaya) umgebenen Nil-Gerri oder Blaugebirg, dessen einer Gipset, der Dodabetta, 2600 m. hoch ist. Nordwestlich legt sich an das Nilgerri oder Nilagiri die Hochplatte von Mysore (Meißur^, südlich fällt aber das Nilgerri, dem der Kavery entströmt, zur Tiese Gap hinunter, wo Coimbator liegt, und steigt nochmals zum 1900 m. hohen Ali- Giri, bevor es die 1300 m. hohe Felsptatte des Cap Comoriu bildet, vou der ein starker Bach nach mehreren reizenden Sprüngen ins Meer fällt. Nördlich des 17. Grades ist Trapp und Basalt in und zu Seiten der Ghats viel- fach anzutreffen, manche solcher Kegel wurden von jeher zu Bergfesten benutzt. Der Abfall des schönen Gebirgs nach Westen ist kurz, zur schmaleu Küste Malabar oder Malayala sogar steil; die östliche Abdachung legt sich zu den 690 bis 800 m. hohen Plateauflächen Dekans hinab, die vom Godavery, Krischua und Kavery durchflössen werdeu. Meistens hat das Plateau im Osteu niedre und zugängige Nandgebirge von etwa 1009 m. Höhe. An diese sogenannten östlichen Ghats stößt die etwa 25 Meilen breite, größtenteils unnahbare Flachküste des bengalischen Golfs, die südlich des Krischnafluffes Koromandel, nördlich davon das Land der Cirkars heißt. Der Gebirgs- charakter der Südspitze der Halbinsel erscheint auch auf der benachbarten Insel Cey- lon, wo der Adams-Pik 2435 m. hoch sich erhebt. 6) Tie Halbinsel Kamtschatka wird von 2 Bergzügen gebildet,von denen der Wests, als Ausläufer des Stanowoi-Chrebet betrachtet wer- deu kann, der östl. dagegen, vulkanisch und nur in der Südhälfte der Halb- infel auftretend, als Fortsetzung der Vulkanreihe der Almuten erscheint; der höchste der 38kamtschatkischen Vulkane, die Kljuts ch e wsk aja Sopka 4885 steigt unmittelbar über der Küste auf. In den Kurilen und in den schönen, malerischen Vulkankegeln der Japanischen Inseln setzen

5. Die Völker und Staaten der Erde - S. 976

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
976 Abschn. 1. Asien. Kap. 5. Osi-Iran. Ost- und West-Asien, die indische und iranische Welt mit einander verbinden. Der politische und gesellschaftliche Zustand ist im Allgemeinen schon aus der Eigenthümlichkeit der Bewoh- ner abzuleiten. Die öffentlichen Verhältnisse sind hier, wie bei allen Nomaden, äußerst unsicher und wandelbar. — Die herrschenden Völker, die Afghanen und Beludschen sind in sich durch Stamm- und Familienverbindungen vielfach getheilt. Die Beludschen zerfallen auf diese Weise in 58 Tribus, die sich von drei Hauptstämmen ableiten und von Häuptlingen geführt werden, die von einander unabhängig sind, jedoch ge- gen äußere Feinde in einer Art Stammverbrüderung stehen. Der mächtigste dieser Beludschen-Staaten ist der von Kelar, welcher eine Art von Hegemonie über die anderen ausübt. — Der Schah oder Chan von He rat, der in einem zweifel- haften Vasallen-Verhältnisse zu dem Könige von Persien steht, gebietet unmittelbar eigentlich nur über seine, ihres Handels und Gewerbfleißes wegen wichtige, Hauptstadt. — Die Afgha- nen-Häuptlinge stehen weder zu ihm, noch zu dem Schah von Kabul in einem festen Unterthänigkeits-Verhältnisse. Nur wer die Macht hat, gebietet hier; das Prinzip der erb- lichen Legitimität war hier nie allgemein anerkannt. Es ist daher fehr fraglich, wie sich der politische Zustand von Afgha- nistan nach dem Ausgange des Kampfes mit den Indo-Briten in Kabul gestalten werde; ob die in die beiden Hanpt-Partheien der Ghildfchi's und Duranis und viele kleine, an die gälische Klan-Verfassung erinnernde, patriarchalische Häupt- lingsschaften (Auls, Ulus) zerfallenden Afghanen, durch Be- dürfniß und gemeinsames Interesse, wie früher, zur Anerken- uung eines gemeinsamen Oberhauptes, in der Person des Schahs von Kabul, oder, durch das Vorwalten der Par- thei- und Familien-Interessen, zu völliger Zersplitterung und Auflösung gelangen werden. —

6. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Geographie - S. 105

1832 - Leipzig [u.a.] : Wigand
105 vielen Verwüstungen noch 5o,ooo <§. hat, aber im Sommer der ungesunden Luft wegen fast menschenleer ist. Schiras. in den südlichen Provinzen ist bekannt wegen seines vortrefflichen Weins. 7 Meilen nördlich die Ruinen von Persepoliö. T au r is, mit »00,000 E. Afghanistan oder Kabulistan. Es gränzt gegen O. an das chinestsche Reich und Hindo- stan, gegen S. an Beludschistan, gegen W. an Persien oder Iran, und gegen N. an die freie Tartarei, und enthalt 16,000 Q. M., dir Einw. ungefähr 12 Mill., sind Afghanen (das herrschende Volk), Tadschiks, Hindu's, Tarta- ren rc. Die herrschende Religion ist die mahomedanische. Die Afghanen reden eine eigene Sprache. Die Regierungsform ist monarchisch. Der Regent führt den Titel Schach oder Chan. Darin: Kabul, Haupt- und Nesidenzst. am Flusse gl. N. Pischau- er. Handelest, von 100,000 E., am Kabul in einer wohl angebau- ten Ebene. Kandahar, regelmäßig gebaute St. an Canälen des Urghandab, treibt bedeutenden Handel. Kasckemir, St. von »5o,ooo bis 200,000 E, die größte Stadt des Landes, am Bchat, liefert die schönsten Shawls. Multan, St. unweit vom Flusse Khenab oder Dschenab, sonst zum Staate der Ceiks gehörig. He. rat. St. in einer schönen Ebene und an einigen Canälen des He- ratfluffeö, hat ,00,000 E. und treibt, «inen sehr lebhaften Handel. Beludschistan. Es gränzt gegen O. an Hindostan, gegen S. an das in- dische Meer, gegen W. an Iran und gegen N. an Kabul. Die Größe beträgt mit Sind 9500 Q. M. Die Zahl der Einwohner beträgt 3 Mill. Das herrschende Volk theilt sich in 2 Hauptstämme: Beludschen und Brahus, größten- theils Nomatzen, die ihre eigenen Sprachen haben. Die herr- schende Religion ist die mahomedanische. Der Beherrscher des Landes ist ein Chan. Darin: Ke lat, Hauptst. und Residenz des Chang, hat mit den Vor- städten etwa 4ooo H. Hydrabad, feste St. am Indus, mit >5,000 E. /

7. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 115

1861 - Berlin : Charisius
Ostindien. 115 viele derselben sind sehr reich und handeln an allen Küsten des indischen Oceans. Sie werden in 84 Kasten unterschieden. c) Auch Kolapur ist ein Rest des Mahrattenstaates, der ehemals im nord- westlichen Theile von Dekhan bestand. Die bedeutende Macht der Mahralten wurde 1761 von Achmed Schach (von Kabul) gebrochen. 8 325. 0. Die Präsidentschaft Bombay, j des Gebietes, über Tv der Be- völkerung. Sie hat 17 Bezirke, wozu auch ein Theil der Halbinsel Gudserati gehörte, so wie die Insel Katschha (Cutsch), welche durch den Salzmorast Rin vom Lande getrennt ist. Dieser ist seiner Luftspiegelungen und seiner wilden Esel wegen berühmt. Das Land am Golf von Cambay ist seit den ältesten Zeiten ungemein cultivirt, eins der gesegnetsten, lieblichsten und gesundesten Länder. Längs der Küste ist das Klima dem Europäer sehr nachtheilig, aber in den Gegenden auf der inneren Hochebene ist es gesund und gemäßigt. Das Küstenland erzeugt nanientlich Baumwolle, Reiß, Datteln und Cocosnüsse; Zucker, Indigo und Seide gewinnt man im Innern. Hier steht am Nerbudda der größte heilige Banjanen- baum, unter dem schon 7000 Mann gelagert haben. Bombay, 235 E., auf einer Insel (die 1-J M. lang ist und 1849 569.000 Bew. hatte, zur Hälfte Hindus, zur anderen Hälfte Muhammedaner und reicheparsen, d. h. persische Feueranbeter; in der Stadt sind etwa 22.000 europäische und ein- geborene Christen), der ungesundeste Ort in Indien. B. ist Kriegshafen und Station der Flotte und Dampfschiffe. Der Handel nach Calcutta und Sues ist sehr wichtig; die Ausfuhr besteht fast ganz in Baumwolle. Nahe liegen die Inseln Elephanta und Salsette, auf deneu sich kolossale Höhleutempel befin- den. — Südöstlich Puna, 75 E., schön gebaut, liegt aus der Straße von Bom- bay, in 2000 F. Höhe. — Sattara, mitten aus der Hochebene, ist seit 1848 britisch ; es ist eine wichtige Militär-Station mit einem starken Fort. — Bidscha - p ur, 25 M. im S.o. des vorigen, ist eine alte Stadt, jetzt nur ein ungeheurer Haufe verfallener Gräber, Tempel, Paläste und Moscheen, von hohen Mauern umgeben. — Surate, 135 E-, nahe der Tapty-Mündung, war ehemals noch bedeutender, aber sein Handel hat sich nach Bombay gezogen. — Nahe nordwestlich Ahmedabad, 13tt E., war früher höchst wichtig. Die Trümmer bedecken einen größeren Raum, als London einnimmt. — Haiderabad, 24 E., am Ssind, aus Erdhütten bestehend, ist die Hauptstadt des 1843 eroberten Ssinde, eines Weide- landes, dessen Bewohner sich in einem traurigen Zustande besinden. — Kuratschi, 22 E., an der Küste westlich vom Delta, ist der Haupt-Handelshafen in Ssinde. Schutz st aalen: a) Maißur (Mysore), auf einem Plateau von ansehnlicher Höhe, im N. der Nilagiri, daher in gemäßigtem Klima. Außer den gewöhn- lichen Produkten Indiens gedeihen Wein und Cypressen üppig. Unter Hyder-Ali und seinem Nachfolger Tippu-Saib war das Reich viel größer als jetzt, wo es etwa die Größe von Baiern hat. Der Radscha regiert nur dem Namen nach, in der That ist die britische Regierung Herr des Landes. Maißur, 65 E. — Bangalore, 60 E., ist die größte Stadt; sie treibt einigen Handel. Ihr Klima gehört zum schönsten in Indien. — Seringapa- tam, 30 E., auf einer Insel des Caveri, war die stark befestigte Hauptstadt Tippu-Saibs, welche die Briten 1799 nahmen. 6) Cotchin (Cochin), ein kleines Land an der S.w.-Küste, südlich von der Provinz Malabar, hat im O. herrliche Wälder von Teck und anderen Bäumen. Die Hauptstadt gehört den Briten. o) Südlich davon Travancore, 223 Ihm., mit mehr als 1 Mill. Bew, ein schönes, nialerisches Land, das bis zum Cap Comorin reicht, großentheils mit Wäldern bedeckt voller Elephanten, Büffel, Tiger, Affen re. Die kleinen Häfen an der Küste führen viel Pfeffer aus, so wie Cardamomen, Teck- und Sandelholz, Cocosnuß-Faseru, Betelnüsse, Tanwerk, Cassia re. Hauptstadt Trivandrum. 8*

8. Grundriß der Geographie - S. 383

1859 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten in Aghanistan. 383 1. Nördliche Hälfte des Ostrandes von Iran. Ein hohes, rauhes Gebirgslaud, das aus vielen von Süden nach Norden oder Süd- westen nach Nordosten streichenden Gebirgsketten besteht. Zwischen letzteren liegen hohe Ebenen, wie die Hochebene von Kabul 6,200'. Tachti- Soleimln ^ Salomonsthrons 12,800'. Weißes Gebirge ssefid- Kuhs 13,300'. 2. Oestliche Hälfte des Nordrandes von Iran mit dem Westende des Hindu-Kuh. Pik Hindu-Kuh 21,600'. 3. Die Hochebene von Afghanistan nimmt den Süden des Landes ein. Sie besteht aus trockenen, holzarmen, gewöhnlich dürren Ebe- nen mit reichen Flußniederungen und mit dem Zahreh-See. Gegen Süden geht die Hochebene in Wüsten über, die mit der Wüste von Beludfchistan in Verbindung stehen. /¿. Gewässer. 1. Der Hilmend. Hauptstrom des Landes. Quelle: Südabhang des Kohi-Baba. Mündung in den 56 Q.m. großen Binnensee Hamun oder Zahreh, der bitteres Wasser und sumpfige Ufer hat. Duschack. 2. Derheri-Rud imnordraude. Rechter Zufluß des Taschkend. 3. Der Murgh-ab im Nordrande. 4. Der Kabul. Rechter Zufluß des Indus. Kabul. 3. Klima. In den Thäleru und auf den Hochebenen sind die Früh- linge ungemein reizend, die Sommer sehr heiß und trocken, die Herbste sehr schön, die Winter kühl und zum Theil sehr frostig und kalt. Der Ostrand wird theilweise noch von den Regen des Südw e st-Mus so ns ss. p. 335] benetzt; auf die Hochebenen aber dringen sie nicht mehr hinein. In den Gebirgen liegt im Winter tiefer Schnee und ihre Hochgipfel ragen in die Schneeregion hinein; so bilden sich dort kühlende Schnee- und Eismassen, welche die Wasser der Randgebirge speisen. 6. Einwohner: 10,000,000. Das herrschende Volk sind die Afgha- nen spatanensj von persisch-medischer Abstammung, die theils völlige Nomaden, theils Halbnomaden sind und zum sunnitischen Islam sich be- kennen. Die Tadschiks [— Uebmtiunbeite] oder die Perser sind schiiti- sche Muhamedaner und von den Afghanen sehr verachtet und unterdrückt, aber friedliche, fleißige, industriöse Landleute, Handwerker, Knechte und Handlanger. Außerdem gibt es noch vielerlei V ö l k e r r e st e, darunter zahlreiche Juden. 7. Kultur. Hauptbeschäftigungen sind Ackerbau, Viehzucht und Handel. Minder bedeutend sind: Bienenzucht, Seidenzucht, Berg- bau und Industrie. Von Wissenschaften ist keine Rede. Höhere Schulen gibt es in einigen größeren Städten. 8. Königreich Kabul. Nördlicher Theil von Afghanistan. Kabul. Haupt- und Residenzstadt auf einer reizenden und gut angebauten Hochebene am Kabul. 80,000 Einw. Festung. Blühender Handel. Größter Pserdemarkt in Afghanistan. Grabmal des Kaisers Baber f 1536. Ghasna. Stadt auf emer Hochebene. 15,000 Einw. Festung. Namen Airjana [Airjä in der Zendsprachefl, Ariania der Griechen, Alran der Mitt- lern, Iran der neuen Perser. 2. Landschaften Irans im Alterthume. 1. Arachosia. 2. Paropamisadae. 3 Aria vder Ama. 4. Drangiana. 5. Parthia. 6. Hyrcania. 7. Media Magna, 8. Media Atropatene. 9. Assyria. 10. Susiana mit Cossaea [Chu/.], mais [Elam] und Uxiana. 11. Persis. 12. Caramania. 13. Gedrosia. Ely-

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 209

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Westasten. Beludschistan. 209 zu Gränzen gegen Norden Turkestan oder die freie Tatarei, gegen Osten Tibet und Ostindien, gegen Sü- den Beludschistan und gegen Westen Persien. Der Boden ist größtentheils gebirgig; doch giebt es auch schöne Thäler und Ebenen, von welchen einige aus Wüsten bestehen. Die höchste Gegend ist der nord- östliche Theil des Landes, wo der vom Himalehgebirge sich ablösende Hindukusch aufsteigt, dessen Fortsetzun- gen der Paropamisus, die Salomons, und die Salzkette sind, die sich mehr über das Innere des Landes verbreiten. Der größte Fluß ist der Indus oder Sind, welcher dess östlichen Theil des Landes durch, fiießt, und hier vorzüglich den Kabul und Punsch, nud, (der durch die Vereinigung mehrerer großen Flüsse entsteht) aufnimmt. Merkwürdig ist der große Step- pensee Zareh, unweit der Persischen Gränze, in wel, chen sich zwei ansehnliche Steppenflüsse ergießen. Das Land liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat fast dasselbe Klima und die, selben Produkte wie Persien. Die Einwohner, deren Zahl zu 7 bis 8 Mil- lionen angegeben wird, sind Afghanen, (das herrschende Volk), Tadschiks, Tataren, Hindus, welche Viehzucht und Ackerbau, einigen Kunstfleiß in den Städten und Lanbhandel durch Karawanen unterhalten. Ein Theil der Einwohner lebt nomadisch. Herrschende Religion ist die Muhamedanische. Statt des bisherigen einen Beherrschers, der Schach oder Chan genannt wurde, sind setzt mehrere Beherrscher aufgetreten, daher große Zerrüttung des Staates herrscht. Herat, ansehnliche Stadt, unweit der Persischen Gränze, südöstlich von Mesched, mit vielen Fabriken und einem lebhaften Handel, soll jetzt sehr verwüstet seyn. — Kandahar, volkrei- che und hübsch gebaute Stadt, südöstlich von Hcrat, hat bedeu- tenden Handel und 100,000 Einwohner. — Kabul, Haupt- stadt des ganzen Landes und Residenz des mächtigsten unter den verschiedenen Beherrschern, in einer schönen Gegend, am Kabul, nordöstlich von Kandahar, treibt wichtigen Handel. — Pischaur, reiche Handelsstadt, südöstlich von Kabul, sonst mit 100,000 Einwohnern. Beludschistan. Die Gränzen sind gegen Norden Afghanistan, 14

10. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 388

1819 - Nürnberg : Campe
388 Süd-Asien. Zwei ansehnliche Reiche haben sich nach und nach in dem östlichen Persien gebildet, nämlich die Königreiche Kabul und Beludschistan. ». Das Königreich Kabul, oder das Reich der Afghanen. Dieses Reich grenzt in Westen an das eigentliche Per- sien, in Osten an Beludschistan. Oie Bewohner, gegen 12 Millionen an der Zahl, sind Afghanen, Perser, Hindus, Tartaren rc. Sie werden von einem König regiert, der Schach oder Khan heißt, und bekennen sich meistens zur muhame- danischen Religion. Die vornehmsten Städte sind Kabul, Kandahar, Pischaur, Herat. Es gehört auch dazu die Provinz in Vorder-Indien S. 596. Kabul, die Haupt- und Residenzstadt des Schachs, liegt in einer fruchtbaren Gegend. Kandahar, eine große, bedeutende Hauptstadt von 150,000 Einwohner. Sie wird für den festesten Platz in Asien gehalten, und es gehen zahlreiche Karavanen zwischen Persien und Indien hier durch. . » b. B e l n d s ch i ,t a n. Dem Königreich Kabul gegen Osten, wird in dem süd- westlichen Theil von dem Indus durchströmt. Die Zahl der Einwohner beträgt drei Millionen, meistens sind sie Mu- hamedaner. Die vornehmsten Städte sind Kelat, die Haupt - und Residenzstadt des Khans. H yd end ad, eine feste Stadt von 80,000 Einwohnern um Indus.

11. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 320

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
320 31. Der Antagonismus der russischen und englischen Politik in Asien. Kelat wurde 1839 mit glänzender Tapferkeit erstürmt, und hierdurch der Kreis der asiatischen Einwirkungen Englands in bedeutsamer Weise erweitert. Zwar fiel 1840 jener Stützpunkt wieder in die Hände der Beludschen, allein ein neuer Feldzug verdoppelte die Er- folge, wobei der Khan selbst den Tod fand. Die Briten waren Herren von Beludschistan. — Andererseits hatte sich zwar Dost-Moham- med, Rußlands Schützling, plötzlich wieder erhoben; 1840 erschien er in offenem Felde gegen Schudschah. Allein er wurde durch die britischen Truppen bei Bamean unweit Kabul und unter General Sale bei Purwur gänzlich geschlagen; verlassen und bedrängt ergab er sich den Briten als Gefangenen und erkannte die Herrschaft Schud- schah's an. Allein diese Unterwürfigkeit war nur der Deckmantel einer allgemeinen Schilderhebung, die mit asiatischer Arglist vorbereitet wurde. Im November 1841 begannen die Afghanen den Angriff mit der Ermordung des englischen Gesandten Sir Alexander Burnes und mehrerer Officiere. Gleichzeitig brach ein allgemeiner Aufstand los, dein die Engländer mit ihren unvorbereiteten, durch weite Ent- fernungen getrennten, mit Lebensmitteln und Schießbedarf schlecht versehenen Truppen nur durch den schleunigsten Rückzug entgehen konnten. General Elphinstone ließ sich jedoch durch verstellte Un- terhandlungen so lange hinhalten, bis die Lebensmittel aufgezehrt waren und die stärkste Kälte begonnen hatte. Auf diesem Rückzüge wiederholten sich alle Schauderscenen der Flucht Rapoleon's aus Rußland. Auf unwegsamen Pfaden, bei eurer kaum erträglichen Kälte, von Allem entblößt marschirend, mußten die englischen Trup- pen unausgesetzt gegen die Reiterschwärme ihrer unbarmherzigen Feinde kämpfen. Von den 5000, die aus Kabul zogen, konnten sich nicht mehr als zehn retten, ähnlich erging es den anderen Abtheilungen, behaupten konnte sich bloß General Sale in dem festen Dschellalabad. Um diese Treulosigkeit zu rächen, führten Rott und Pollack 1842 ein neues Heer gegen die Afghanen, die von dem Sohne Dost-Mo- hammed's, Akbar Khan, befehligt wurden. Furchtbare Grausamkeiten vergalten die Niederlage des vorigerr Jahres. Die Städte Kandahar, Ghisni, Estalif, Kabul und so viele Dörfer, als die Engländer er- reichen konnten, wurden niedergebrannt, die Fruchtfelder, Weinberge und Gärten verwüstet, nicht bloß die streitbaren Männer, sondern auch die Weiber und Kinder der Afghanen von den wüthenden Seapoys niedergemetzelt. Dann wurde das Land geräumt, doch schleppten die Rächer eine ansehnliche Beute mit sich fort. Zum Er- satz diente Sind, das General Rapier nach mehreren blutigen^Sie- gen über die Emirs eroberte, ferner das Land der fünf Flüsse (Pengab), das bis dahin den Siks gehorchte. Die Siks waren ursprünglich eine Religions-Genossenschaft, deren Stifter Nanak zu Anfang des 15. Jahrhunderts gelebt haben soll. Sie bekanntet: sich zu einem reinen Deismus, hielten jede Form der Gottesverehrnng für gerechtfertigt und erkannten nur die drei Gebote

12. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 361

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Iran. 361 berg durchreißen; daher statt der Wasserstraße lieber un- terhalb Dschellalabad, der furchtbare Chaiberpaß ge- wagt wird, den englischen Heeren von 1842 her noch lang unvergessen. Die Pforte dieses Passes bildet das schon englische Peschawer, in einem immergrünen Gar- ten an einem Zuflüsse des Kabul, noch 3000' h. gelegen, und lebhafte Handels- und Industriestadt von 60,000 E. Nordwestlich von Kabul führt dann ein Paß, 8240' h., durch das Alpenthal des Hindu Kuh, Bamiyan mit zahllosen eingegrabrnen Felsenböhlen und zwei eingehaue- nen Buddhabildern von 160' Höhe. Die Afghanen oder Pachanen, welche das indo- germanische Pa sch tu reden, sind ein kräftiges, tapferes, freiheitsliebendes Kriegervolk, etwa 3 Mill. in hunderten von Stämmen; lauter Sunniten, und darum Feinde der Perser, aber unter sich vielfach zerspalten. Gewerbe und Dienste aber betreiben auch hier die friedlichen Tadschik (2 Mill.), von dem herrschenden Volke verachtet. Seit die angloindische Eroberung (1839—42) mißglückt ist, sucht die britische Politik die Fürsten von Kabul durch Geldhilfe sich geneigt zu machen. Im N. des Kabulflusses liegt dann Tschitral, ein kleiner Gebirgsstaat, mit der Purehsprache, und Kafiri- stan, das Land der noch heidnischen Schwarzröcke (Sia- posch), mit einer indischen Sprache, durch ihre Weinliebe und Frauenfreiheit den Afghanen ein Greuel. Belutschistan, mit 7800 O.m. die kleinere Süd- hälfte, ist größtentheils dürres steiniges Bergland, oder flache Sandwüste mit wenigen Oasen, von furchtbaren Stürmen und Sandhosen durchsaust, und im Alterthum als „Gedrosische Wüste" gefürchtet. Ein heißes und kaltes, im S.o. bis 8000' h. Hochland ohne Strom, doch in den bewässerten Gebirgsthälern fast europäisches Klima, verbunden mit halbtropischen Früchten. An der kahlen Südküste Mekran, von der das Kalkgebirge 3000' h. prall aufsteigt, tropische Hitze, daher fast unbewohnt. — Die Balutschen sind ein den Persern verwandtes räu- Leseb. d. Erdkunde. Ii. 16

13. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 118

1880 - Karlsruhe : Reiff
118 Ein Viertel der Bevölkerung sind Nomaden. In den engen und schmutzigen Städten wohnen viele Juden. \io der Bewohner sind türkischen Stammes; zu ihnen gehört das Herrscherhaus des Schah. Die Perser sind berüchtigt als große Prahler, Lügner und Diebe. Die herrschende Religion ist der Islam. — Verfertigt werden kostbare Shawls, Teppiche, Tapeten ?c. Straßen gibt es nicht. Ter Schah oder „der König der Könige" regiert unumschränkt; er ist Herr über Leben und Eigenthum aller seiner Unterthanen. Städte: Hekerän im Norden (Ew. — 2 K.) ist die Residenzstadt. Zu der Umgegend trifft man unvergleichlich schöne Rosen- und Obstgärten. — -Dsfaßän, die alte Residenz, liegt größteutheils in Trünnueru! Eentralpnnkt der persischen Industrie, muhamedauische Universität. — Scbirss (b. i. Löwen- bauch, lauge Zeit der Mittelpunkt des persischen Lebens) mit wundervollem Klima; berühmtes Rosenöl, großer Weinbau, Handel. Der westliche Theil von Persien ist das alte Medien. Die Hauptstadt desselben, Ekbg-tana, lag westlich von Jssahau, südlicher S usa. Am persischen Meerbusen blühte die Landschaft Persis mit der Hauptstadt Persspolis «Ruhestätte der persischen Könige), die unfern Schiras lag. 1>. Afghanistan bildet den nördlichen Theil des Hochlandes. Es ist ein felsiges Land; einige Thäler sind sehr fruchtbar und von hoher landschaftlicher Schönheit. Die Afghanen sind das Herr- sehende Volk und größtenteils Nomaden. Sie theileu sich in Stämme, von denen jeder sein Oberhaupt hat. Der Emir von Kabul übt gewissermaßen die Oberherrschaft über die andern Stämme aus; aber jeder Fürst gehorcht, wenn es ihm gefällt. Die Stadt Kabul liegt in paradiesischer Gegend am Kabul, dem einzigen rech- ten Nebenflüsse des Indus, der die einzige Verkehrsstraße nach In- dien bildet; Handel. c) Sbelüts chtstän nimmt welchen Theil ein ? Das Innere ist unbekannt. Tie Südspihe hieß früher Gebrosien, das von Alexander d. Gr. her be- kannt ist. — Auch hier leidet das Land unter der Herrschaft des Stammwesens. Tas Oberhaupt des mächtigsten Stammes heißt Khan; er wohnt zu Ketät (b. i. Stadt). Wie liegt Belutschistau zu Afghanistan? Welcher König grünbete im Alterthnme in Iran die persische Weltmonarchie, die später Alexanber b. Gr. zerstörte? Wer hat schon etwas von dem Zuge Alexanber's b. Gr. durch die gebrosische Wüste gehört? §. 11. Worderindien (englisch). (Größe — 7 Deutschlaub). Lesebuch Ki. Nr. 28. Tie Baumwolle. Nr. 144. Ein Besuch aus Ceylon. Vorderindien besteht ans Gebirgslandschaften des Himä- laya, aus dem bengalischen Tieflande zwischen Indus und Ganges und dem südlichen Hochlande von Dekan, welches das Halbinseldreieck ausfüllt. Sowohl das fruchtbare Tiefland als ami) das Bergland von Dekan bilden Dreiecke. Die Ostküste der >^alb- insel heicoromandel, b:e Westküste Mala bar. Das Küsten- gebiet, das von den zahuvrf.tn Mündungsarmen des Ganges und Brahmaputra durchzogen wird, sind die Cnnderbunds (d. i. tau- send Mündungen).

14. Geographie für Schulen - S. 168

1819 - Ludwigsburg : Nast
168 Asien. Hindostan, Deludschistan und Persien, mit 2,9,000 Q- M-, den Flüssen Kabul und H i r m e n d, dem Hindu - Cusch und H i m a l l c h Gebirge, und den in diesen Landern gewöhnlichen Produkten, und gegen 12 Mill. m u h a m c d a n i sch e n Einwohn. A fg ah n e n, dem herrschenden Volke, P e r si e r n, -Hindus, Tataren rc., die Manufakturen ha- den, Ackerbau und Handel treiben. Unter den zs Provinzen, in welche das Land getheilt ist, zeichnet sich die Provinz Kaschemir, ihrer schönen Lage we- gen das indische Paradies genannt, aus; wo: K a sch e tn tr cbet © c c i n fl a u r, Hauptst. am Behat, die größte Stadt des Landes, hat wichtige Manufakturen von Echawls, die von der schönsten und vorzüglichsten Gattung fmo, und mehr als 150,000 E. Kabul, des Reichs, Residenz des Schachs. Der Staat der Beludschen oder Beludschistan. Wird anch gewöhnlich zu Persien gerechnet, hat aber auch einen eigenen Khan. Er liegt zwischen Kabul, Hindostan, dem indischen Meer und Per- sien, mit öooo Q° M., 3 Millionen muhameda- nischer Einwohner, die Nomaden sind, demfluße Sind (Indus), den gewöhnlichen Produkten, und 6 Provinzen, wo: K e!at, Hptst. des Landes und Residenz des Khans, mit einem Pallast desielben auf einem Hügel, hat Walle und Gräben, und treibt Handlung. Tatra, in der Provinz e inb, die unter 3 unabhängigen Herrschern steht, auf einer Insel des Sind-Flusses, 15,000 E. Arabien. Diese Halbinsel gränzt gegen ü). an die asia- tische Türkey und den persischen Meerbusen; gegen S. an das arabische Meer und die Meerenge Vab- al-Mandel) z gegen W. an den arabischen Meerb«?

15. Außereuropäische Erdteile - S. 157

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 157 - Küstensaum abgerechnet, trotz seiner gewaltigen Ausdehnung keinen Anteil am Meere. 2. Iran ist weder an Flüssen noch an Seen reich. Wir sehen auf der Karte nur einen See, den Hamun-See, und zwei Flüsse der Hilmend, der sich in diesen See ergießt und den Kabul. Außer diesen Gewässern, fügt der Lehrer hinzu, hat Iran nur noch kleine salzige Steppenseen und Moräste und Steppenflüsse, die nach kurzem Laufe sich spurlos im Sande verlieren. — Woher mag diese Wasserarmut kommen? Sie ist leicht zu erklären. Die hohen Randgebirge entziehen den Winden die Feuchtigkeit. D. Welchen Schluß können wir aus Lage und Bodenbeschaffenheit auf das Klima ziehen? Iran hat kontinentales Klima, also heiße, regen- arme Sommer und kalte Winter. — Das Tafelland, ergänzt der Lehrer, sieht fast das ganze Jahr hindurch einen wolkenlosen Himmel über sich. Daher ist die Luft dort so trocken, daß die Saiten der Instrumente sich nicht verstimmen, das Eisen nicht rostet, und das Fleisch wohl vertrocknet, aber nicht versanlt. Ii. Wie ist das zu verstehen. „In Iran liegen änszer- ster Mangel und üppigste Fülle dicht nebeneinander?" Eine Wanderung durch Iran wird die Wahrheit des Wortes bald einsehen lassen. Wenn wir von Teheran (Zeigen!) aus nach Osten reisen, so führt uns der Weg durch schauerliche Einöde. Grau und kahl ist der Boden. Nirgends rauscht eine Quelle, nirgends duftet eine Blume. Kein Grashalm entsprießt dem steinharten Boden, der stellenweise von einer starken Salzkruste bedeckt ist. Kein Frosch, keine Schnecke ist zu erblicken. Alles Leben scheint unter den glühenden Strahlen der Sonne erstorben zu sein. Wenn aber der Wanderer so meilenweit durch traurige Eiuöde gezogen ist, da steht er plötzlich am Rande eines lieblichen Thales oder einer ins Tafelland sich einbettenden Mulde. Daun ist es ihm, als ob er plötzlich in ein Zauberland versetzt worden sei. Schaut doch sein Auge grüne Gelände mit Städten und Dörfern, herrlich duftenden Rosengärten, fruchtreichen Weinbergen und prächtigen Obsthainen. ■— In einer solchen lieblichen, wohlbewässerten Mulde liegt z. B. die Stadt I späh an, von der die persischen Dichter sagen: „Jspahans Frühling berauscht die Sinne." (D. h.?) In einem von Rosenfeldern und Weingärten begrenzten Gebirgskessel breitet sich Schiras aus, wo man köstliches Rosenöl, Rosenwasser und feurigen Wein bereitet. In einem wundervollen Flnßthale liegt Kabul. Hier herrscht fast das gauze Jahr hindurch Frühlingspracht und Frühlingsluft. Weht doch von den schneeglänzenden Höhen, die den Kessel nmsänmen, die herrlichste Alpen- luft. Auch die Terassenländer im Westen und der schmale Küstensaum im Süden können als sehr fruchtbar (Wein, Obst, Reis) bezeichnet werden. Letzterer wird freilich auch von Fiebern und Erdbeben heimgesucht.

16. Theil 3 - S. 122

1834 - Königsberg : Bornträger
m Asie n. waren Filze mit Goldtuch für die Gaste zum Sitzen ausgebreitet. Die Thüren waren mit Vorhängen von Goldtuch ober rcichge- stickter Seide behängt, und die Gauerieen rnnd um die oberen Theile des Zimmers mit persischen Gemälden eingeschlossen. In verschiedenen Theilen des Zimmers waren Spiegel angebracht. Längs der Mitte desselben war eine Reihe von Lichtern, dicke, bunte Wachskerzen mit Blumengewinden wechselten mit künst- lichen Bäumen ab, deren Blätter, Trauben und Früchte von Wachs waren. Auch war eine Reihe von Stühlen zu unsrer Bequemlichkeit hingestellt. Bald nachdem wir uns gesetzt hatten, wurden Schüsseln mit Süßigkeiten herumgereicht. Hierauf sing ein Tanz von Frauen an, und im Hofe ward ein Feuerwerk abgebrannt. Thee wurde in porzellanenen Tassen umhergegeben, vhne Milch. Ais wir zum Essen gerufen wurden, hörte der Tanz auf. Wir fetzten uns auf den Boden zum Essen nieder, das in Gefäßen mit Deckeln, die mit weißen Tüchern umwunden und mit Decken aus Goldtuch verhüllt waren, vor uns gesetzt wurde. Die Gerichte waren auf persische Art von allen mög- lichen Farben und mit vielen Gold- und Silberblättern geschmückt. Sie bestanden aus allen Arten von gebratenem, gekochtem und gebackenem Fleisch, Pillaus und Ragouts. Sonderbar war es, daß die Bedienten die Lichter mit einer Scheere in eine Theetasse putzten, und andere das Fleisch mit einem Fe- dermesser zerlegten, es dann in Stücke rissen, und mit ihren Händen auf unsere Teller legten; doch wuschen sie sich vorher die Hände dazu, und streiften die Aermel auf. Dies Fest war mehr glänzend als angenehm. Weit mehr nach unserm Ge- schmacke war ein anderes, das uns in einem Garten gegeben wurde. Dieser bestand aus einem großen ummauerten Viereck, von breiten Gangen, die mit Platanen und Cypressen bepflanzt waren, durchschnitten. Auf den Beeten waren unzählige Pfir- sich-, Pflaumen-, Aepfel-, Birnen-, Granat-, Quitten- und Maulbeerbäume in voller Blüthe, so daß der Anblick des Gar- tens wahrhaft reizend war. Die Düste waren bezaubernd, und der Gesang der Vögel vollendete den Eindruck des Ganzen. In dem Garten waren Zelte aufgeschlagen, und eins besonders, da, wo die Gänge sich kreuzten, machte einen sehr angenehmen Eindruck. Das Dach war grün und roth; die Wände bestan- den aus einem durchbrochenen Gitter, alles war hell und zier- lich. Nach einem langen Spatziergange setzten wir uns unter einem Baume nieder, horchten auf die Vögel, und sprachen mit dem Sohne unseres Wirths über Kabul, wovon er eine ent- zückende Schilderung machte. Als wir zu dem Zelte gingen, fanden wir den Wirth und mehrere Mullahs (Geistliche). Alle waren unerschöpflich im Lobe von Kabul und ihres Landes.

17. Mittlere und neue Geschichte - S. 365

1877 - Leipzig : Senf
111. Französische Revolution und deren Folgen. 365 von Persien, Herat und (in Afghanistan) Kabul gegen ihr ostindisches Reich. Dhost Mohammed, der Beherrscher von Kabul,wurde deshalb 1839 im Frühjahr angegriffen. Die Engländer drangen durch die Kheiberpasse und setzten nach geringer Gegenwehr ihren Schützling Schah Schudschah in Kabul ein. Aber am 2. November 1841 erhob sich die kriegerische Bevölkerung von Kabul gegen die Engländer und Seapoys (indische Soldaten im englischen Dienst) und ermordete sie. Die sich zurückziehenden Engländer unter Elphinstone, die für ein gewaffnetes Geleite, das sie decken sollte, Geld bezahlt hatten, litten auf dem Rückzüge schrecklich durch Frost in den Gebirgspässen, noch mehr aber durch die Anfälle eben jenes bezahlten Geleites, von dem sie sich mnthlos ermorden ließen. Ein solcher Schimpf forderte Rache und ein neues englisches Heer unter Nott und Pollock drang in Afghanistan ein, schlug 1842 im Oktober die Afghanen und zerstörte Kabul und andere Orte vollständig. Dann entließen sie Dhost Mohommed, der als Herrscher bemüht war, weitere Kriege der Afghanen mit den Engländern zu verhüten. Darauf vergrößerten die Engländer ihr ostindisches Reich durch die Zerstöruug der Herrschaft der Emire von Sin de an der Mündung des Indus (mit der Hauptstadt Hyderabad) 1843 und nachdem 1839 der Maharadschah Ruud-schit-Singh gestorben und das Reich der Sihks durch Zwistigkeiten zerrüttet war, 1849 durch Einverleibung dieses wichtigen Reichs nach einem großen Siege. Das Privilegium der englisch ostindischen Compagnie zum Alleinhandel mit China wurde 1834 nicht mehr erneuert und seitdem stand der Handel mit diesem Lande jedem Engländer frei, es ließ sich erwarten, daß die englische Nation die Beschimpfungen und Bedrückungen nicht mehr ertragen werde, die sich eine Handelsgesellschaft des gewinnreichen Handels wegen ruhig hatte gefallen lassen. Die Herrschaft der Mandfchus, in China feit 1644 errichtet, war feit der Regierung des ruhmreichen Kienlnng im vorigen Jahrhundert, im neunzehnten sehr entartet. Früher hatte der chinesische Handel bedeutend viel Silber aus Europa für Thee eingeführt; seitdem aber der Genuß des Opiums, der sehr schwächend auf die Gesundheit wirkte, in China außerordentlich zugenommen, floß weit mehr Silber aus China als für den Thee hereinkam, der Opiumbau war in Ostindien von den Engländern außerordentlich gepflegt und befördert worden und so zogen sie den ganzen Vortheil dieses gewinnreichen Handels. Der Kaiser Taokuang verbot die Einfuhr des Opiums, dadurch stieg aber nur der Gewinn der Schmuggler. Da ließ der chinesische Befehlshaber in Kanton (dem

18. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 435

1858 - Osnabrück : Rackhorst
435 3. Hcrat in Afghanistan. Herat ist einer der bedeutendsten Wast'enplätze und Handels- märkte Centralasiens. Diese alte Residenz der Sultane von Cho- rasan ist eine der wichtigsten Stationen der Handelstraße zwischen Iran und Hindostan, wo eine friedlich wandernde Handelskara- wane, wie eine erobernde Armee in einer fruchtgesegneten Land- schaft Proviant und Ruhe findet. Als ein Hauptglied jener Kette von Oasenstädten und Wüstenmärkten, welche den Verkehr zwi- schen Vorder- und Hinterasien vermittelt, zog die Stadt und Landschaft am Herirud seit einer Reihe von Jahrhunderten die gierigen Griffe mongolischer, persischer und afghanischer Eroberer an. Der directe Weg von Herat nach Kabul, der Hauptstadt von Afghanistan am Kabul, durch die Paropamisus-Pässe und das Land der wilden Eimak- und Hezarieh-Stämme ist nur für klei- nere Abtheilungen zugänglich, und der als Schriftsteller, wie als Heerführer bekannte Sultan Baber, der diesen Weg einmal zu- rückgelegt, hat uns eine schauerliche Beschreibung von den über- standenen Mühen und Gefahren hinterlasfen. Die große sogenannte Königsstraße von Persien über Herat, Kandahar, Ghasna und Kabul, in einer Längenausdehnung von 85 geographischen Mei- len, bietet einer Armee nirgends Schwierigkeiten dar. Eine Ka- rawane legt in gewöhnlichem Marsch die Reise von Herat nach Kabul in 30 bis 40 Tagen, eine Reitertruppe in elftägigen Eilmärschen zurück. Stationen und Wasserstellen finden sich hier überall; mensch- - siche Wohnungen sind selten, und jene großen Städte, die Resi- denzen kleiner Fürsten oder Statthalter, liegen in weiten Zwischen- räumen auseinander und gleichen mit dem blühenden Anbau ihrer Umgebungen den Oasen der Sahara. Aller Handel, aller Verkehr hat sich von jeher hier concentriert, und wenn derselbe auch nicht mehr die Blüte hat, wie vor der Umschiffung des Caps der guten Hoffnung und selbst noch zur Zeit Abbas des Großen (um 1600), so ist er doch für den zahlreichen Stand der wandernden Handelsleute und Karawanenführer noch ge- winnbringend genug, um allen Gefahren zu trotzen, denen man dort durch die Nachbarschaft der Naubhorden der verschiedensten Stämme ausgesetzt ist. Vor der Entdeckung der Wasserwege und der Weltschifffahrt galten Kabul und Kandahar bei den Orientalen als die Thore Indiens, und die Königsstraße als der einzige Thorweg, in de- ren Besitz sich jeder Eroberer setzen mußte, bevor er an den 28 *

19. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 478

1882 - Hannover : Hahn
478 Buch Vii. Asien. empor i). Sie liegen theilweise über 5000"', und hieraus darf man schließen, daß die Gipfel dieses Mittlern, noch nie von einem Europäer überschrittenen Abschnitts denen des Himalaja wenig nachstehen werden. Das Ländchen Kafiristan, dessen Bergstämme sich seit alten Zeiten ihre Unabhängigkeit, selbst dem Islam gegenüber, bewahrt haben, nimmt hier den Südabhang des Hindukusch ein und hinderte bisher das Vor- dringen von dieser Seite. Im letzten Drittheil verschwinden die kräftigen Queräste der nördlichem Kette, der Hauptkamm wendet sich in flachem Bogen nach Südwesten und wird zu beiden Seiten von Längsthälern begleitet, in denen sich die Gewässer des Flusses von Kund uz2) und des Pandsch ar sammeln, um einerseits nach Norden zum Amu, andererseits in südöstlicher Richtung zum Kabul die vorgelagerten niedrigen Parallelketten zu durchbrechen. Es endigt alsdann der Hindu- kusch im Massiv des Kohibaba (5000™), mit dem der Gebirgszug deutlich ostwestliche Streichungsrichtung annimmt. Dieser eben be- schrieben?, 30 M., 250 Kil. lange Gebirgsbogen im Nordwesten von Kabul ist es, der unser Interesse durch seine große historische Beden- tung besonders in Anspruch nimmt. Er ist weit niedriger, als die Ketten im Hintergrund von Kasiristan und es fehlt nicht an gang- baren Pässen von mäßiger Höhe. Diese Stelle des mächtigen Ge- birgswalles allein ermöglichte daher die weltgeschichtlichen Beruhrungen zwischen dem Süden und Norden des asiatischen Continents. Heber diesen Theil deshinduknsch schritt vielleicht das damals noch ungetheilte Volk der Arier aus seiner Heimat am Jaxartes (Syr), um Persien und Indien in Besitz zu nehmen; hier baueten die Perserkönige später jene berühmte Königs- straße, deren großartige Steinbilder (Topes) noch jetzt erhalten sind, um sich die Verbindungen mit den reichen Provinzen B a ktrien am Oxus und Sog- diana, der Heimat des acht persischen Volksthums am heutigen Serasschan, zu erhalten; später überschritt Alexander der Große den Paropanisus, um die- selben Provinzen zu erobern, und in der neuern Zeit drangen Tamerlan (1398) und später (1525) sein Enkel Baber auf diesen Wegen nach den indischen Culturländern vor. Das reichbewässerte, fruchtbare und malerische Hochthal von Kabul war aber nur die erste Station auf denselben. Unter der Zahl der Pässe scheinen diejenigen die frequentesten zu sein, welche über die beiden Enden des Gebirgsbogens hinüberführen und besonders die Straßen, die im Winkel zwischen Hindukusch und Kohibaba von Bamian ausgehen, gelten als die bequemsten Passagen. Und wie B amian (2600™) hier die letzte bactrische Station, so das reichbewässerte, fruchtbare und malerische Hochthal von Kabul (1950™) die erste auf der Ostseite. Mau kann dasselbe am schnellsten in gerader Linie erreichen durch Überschreitung des Hindukusch hart am Kohi- baba (in 3600™ Höhe) und der seiner Vorkette, während eine andere Route zunächst zur kleinen Pandsch ar Ebene im Norden Kabuls 1) Die Pässe über den mittlem Hindukusch sind 1870 von einem der Jndier begangen, welche das englische Vermessungsbureau ausgesandt hat. S. Geogr. Mitth. 1872, S. 239, und Journ. R. Geogr. Soc., Karte der Route von Peschawar nach Badachschan, 1 :1.000000. 2) Wir wählen diesen Namen nur der Orientierung wegen; der Fluß figuriert unter verschiedenen Namen auf der Karte.

20. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 420

1874 - Mainz : Kunze
420 Asien - das Land. Nw.-Ende des Karakorüm. Auch der Hindnküsch, der Paropamisus der Alten' bildet nicht eine zusammenhängende, wasserscheideude Bergkette, sondern eine Anzahl von breiten Gebirgsmasien, Bergreihen und Gipfeln auf plateauartiger Basis. Die Gipfel steigen bis in die Schneeregion auf; so hat der Kuner-Pik (Kund) nörd- lich von Dschellalabäd am Kabul 5786 m., der Kohi-Baba am Sw. Ende 5175 m. i n dessen Nähe Kabul und Hilmend entstehen. Die Pässe des Hiudulüsch, wenig zahl- reich, sind sehr beschwerlich. Am bekanntesten ist der Bamianpaß (4030 m.), über welchen die große Straße von Kabul nach Balch führt, der einzige für schwere Fuhr- werke praktikable Weg über den Hindnküsch; daher seine große Wichtigkeit in strategischer und handelspolitischer Beziehung, daher seine große Bedentnng in der Geschichte Asiens indem alle weltgeschichtlichen Berührungen zwischen dem Norden und Süden durch diese Erdstelle vermittelt wurden; auch Alexander d. Gr. überschritt hier den Parop amisns Das Bamianthal ist durch bewnndernswerthe Alterthümer (kolossale Idole, zahllose Höhlen in den Felswänden :c) merkwürdig. — Von den Flüssen des Hindnküsch ist besonders der Kabul erwähnenswerlh, der am Fuß der Alpenlandschaften die hohe, doch reizende Thalnng von Kabul und Peschauer durchfließt, durch welche nicht nur der Haupt- weg von Persien, sondern auch von Vorder- und Nocdasien nach Indien führt, zu« gleich das einzige kontinentale Eingangsthor nach dem sonst von allen Seiten des Fest" landes mit hohen Gebirgen ummauerten Laude, welches infolge dessen eine Welt für sich mit eigenem Pflanzen- und Thierreich, mit eigenem Klima und eigener Kultur bildete. Daher hier unterhalb der berüchtigten, 12 Mln. laugen Cheiberpässe jetzt die englische Grenzfestung Pe schau er. Obwobl der Tsunlin mehrere hohe Ausläufer nach Osten sendet, wie z. B. die 3600—4500 m. hohe Tschitschiklik-Kette (an gleichnamigem Passe), die Grenze zwischen den tnrkistanischen Distrikten Sarykul und Järkand, so gehen doch die Haupt- züge, die dem Plateau ausgesetzt sind, nord-westwärts. In dieser Richtung ziehen rechts vom obern Oxus noch wenig erforschte, schneebedeckte Bergreihen hin, hinter denen das noch zu den unbekanntesten Partien der Erde zählende öde Hochplateau Pamir liegt, das als „Dach der Welt," wie die Kirgisen sagen, in ganz Ceutralasien berühmt ist. Es ist ein etwa 20 Meilen breiter Bergrücken, nach den Erkundigungen, die der russische Reisende Fe dschenk o eingezogen, flach und umfangreich, den Eingebornen unter dem Namen „Pamil" bekannt, unterschieden in Pamil-kalänj (das große) und Pamil- hnrd (das kleine) und so hoch gelegen, daß die Kirgisen des Alai-Plateans (s. u.) nicht im Staude sind, dort zu leben, wegen der verdünnten Luft. *) Nördlich der Pamir liegen wieder hohe, schneebedeckte Bergmassen, die Fedschenko in Ermangelung eines lokalen Namens als Tra nsa l a i is ch e Berge bezeichnete. Die Kammhöhe derselben beträgt etwa 6000 m., die Gipfel erheben sich höher, einige mögen 8100 m., d. i. über eine Meile hoch, aufsteigen; die Schneelinie des schluchtenreichen Gebirgs liegt (wenigstens auf der Nordseite) 4500 m. hoch, seine Wasser fließen zum Surchab (Kisil-ssu), dem rechten Nebenflusse des oberen Oxus — und hier ist ungefähr die Grenzlinie zu ziehen zwischen den Systemen des Himalaya und des Thianschän. — Der Tsun- lin oder (wie man nach dem erwähnten Hochplateau diesen nordwestlichen Bogen Hoch- *) Petermcinns Mittheilungen, 1872, V.