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1. Besonderer Theil - S. 765

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die asiatische Türkei. Eintheilung u. bedeutendste Wohnorte. 765 Hauptstadt vom Königreich Kleinarmenien. Adana [Adana]. St. am Seihnn. 30,000 E. Sehr festes Schloß. Wein - und Obstgärten. Tersus [Tarsus], St. am Tersus [Cydnus]. 30,000 E. Haupthaudelsort für die Kupferminen Kleinasieus. Uralte Hauptstadt von Cilicien. Berühmte hohe Schule für Philosophie und Philo- logie im Alterthum. Geburtsort des Apostels Paulus. Kaiser Julian t 363. Selefkeh [Seleucla Trachèa]. St. am Gök-Su [Calycadnus], 1 M. von seiner Mündung. Hasen. Merkwürdige Ruinen. Kaiser Friedrich I. ertrinkt im Caly- cadne 1190. — 2. Pamphylia. Alaja [Coracesium]. St. am Meerbusen von Adalia. 2.000 E. Hasen. Ruinen von Side, unter dem irrthümlichen Namen Eski- Ada l i a [—Alt-Adalia]. Am Fluß Eurymedon [Köpri-Sn] Sieg der Alhenienscr unter Cimon über die Perser 470 v. Chr. Ansehnliche Ruinen von Perge am Cestrus [Ak-Su]. Adalia [Attalia. Sa talia]. St. am Busen von Adalia. 3,000 E. Hafen. Viele Alterthümer. — 3. Pisidia. Jsbarta [Baris]. St. 35,000 E. Ge- werbe. Handel. — 4. Isauria. Bei-Schehr. Dt. am See gl. N. 4,000 E. Ruinen von Jsaura, der ehemaligen reichen und festem Hauptstadt, unter dem Namen Zengi-Bor, auf einem Hügel beim Dorfe Hadschilar. Ruinen von Lyltra [Biu-Bir-Kilisseh] am Kara-Dagh. — 5. Liycia [— Wolfsland]. Almalii. St. auf einer 3,370' h. Ebene. 25,000 E. Meist Griechen und Armenier. Be- Dagh [Arganthonius Mons]. — e. Der Westrand. Iu Mysten, Lydien, Carien. Aeolien, Jvnien und Doris. Er wird durch 4 Bergketten gebildet, die von O. »ach W. ziehen, sehr gut bewaldet sind und breite, fruchtbare Thallandschaften mit dem lieblichsten subtropischen Seeklima umschließen, aa. Die Bergkette des vulkanischen, 7,320' h. Keschi sch Dagh [Mysischer Olympus] im O- des Akranas Tschai. hh. Das Bergland zwischen Snssurlü- und Gedis-Tschai. Mur ad Da g h [Oindymon]. Ak-Dagh c. 7,300'. Demirdschi Dagh. Usundscha Jaila. Kas Dagh [Ida Mons] 4,640'. Kara Dag h. ec. Das Bergland zwischen Gedis-und Bojük- Mender-Tschai. Die Landschaft Lataleehaumene [—das verbrannte Gefilde], ein vul- kanischer Landstrich in Lydien um die Stadt Kula, der vom Gedis Tschai durchflossen ist und einst durch unterirdisches Feuer verwüstet wurde. Bos-Dagh [Tmölus] c. 3,700'. Nifdagh [Olympus]. Kisil Dagh [Pagus]. Manissa Gebirge [Sipylus]. Ka- ra b n r n n Gebirge [Mitnas]. Messogis Gebirge 4,000', zwischen Kütschük-Mender- »nd Bojük-Mender-Tschai. Güinüsch Gebirge [Thorax]. Samsun Gebirge [Mycale]. dd. Das Bergland zwischen Bojük - Mender - und Doloman - Tschai. Baba Dagh [Cadmus]. Bos Dagh [Salbacum]. L ida, Latmus und Grinm Gebirge, ee. Bor der Westküste liegen die gebirgigen und vulkanischen Spora- den. — 5. Gewässer. — a. Persischer Meerbusen. Ein Theil des Mittel- laufs vom Euphrat mit den rechten Zuflüssen Kümer-Su, Kuru-Tschai und Tochma-Su. — b. Mittelländisches Meer. aa. Der Dschehun [Pyramus], bb. Der Sarran- oder Seichun-Tschai [Sarus] mit dem Sainantia-Su rechts, cc. Der Gvk-Su [Calycadnus], dd. Der Köprü-Sn [Eurymedon], ee. Der Ak-Su [Cestrus], ff. Der Kod scha-Tschai [Xanthus], gg. Der Dolo- man-Tschai [Calbis]. — c. Aegeisches Meer. aa. Der Bojük-Mender- Tschai [Maeander], bb. Der Kütschük-Mender-Tschai [Cayster]. cc. Der Gedis-Tschai [Hermus]. . dd. Der Bakyr-Tschai [Caicus], ee. Der Men- deres -Tschai [Scamander]. — d. Mariuara Meer. aa. Der Kodscha-Tschai [Granicus], bb. Der Su ssurlü-Tschai [Macestus]. Er nimmt rechts den Ad ranas-Tschai [khyndacus] auf, welcher den Ul ab ad-See durchfließt und links den Kara-Dere-Su [Tarsius], welcher der Abfluß des Manijas-Sees ist. cc. Der Abfluß des Jsnik-Sees. — e. Schwarzes Meer. aa. Der Sakaria [Sangarius], bb. Der Fi li ja s-Tsch ai [Billaeus]. cc. Der Kisil 3tmak [— rotber Fluß, weil er durch den röthlichey Sandstein Purpurfarbe erhält. Halys]. 120 M. laug. Größter und schiffbarer Fluß Kleinasiens, dd. Der Je- schil Jrmak [Iris]. Mit dem Eermeili Tschai [Eycus] rechts. ee. Der T schoroch-Su [Lycus. Acampsis], — e. Seen. aa. Der Salzsee Tus Tschvlli [Tatla Eacur]. 2,345' h. 30 Qm. Zur Regenzeit überschwemmt der See seine Um- gebungen und bildet ungeheure Sümpfe, aus denen Salz gewonnen wird. bb. Soghla-See [Trogitis L.]. cc. Kereli - oder Bei-Schehr See [Caralitisl.]. dd. Hoiran- und Egerdir See. 10'/, Qm. ee. Bnldur-See. ff. Atschi- See [Ascania E.]. gg. Manijas See [Miletopolitis oder Aphlntis L.j. hh. Uubttb See [Apollionätis oder Artynia L.]. ii. Jsnik-See [Ascania L.].

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1. Besonderer Theil - S. 764

1856 - Eßlingen : Weychardt
764 Zweite Abtheilung. Asien. am Busen gl. N. Sieg Alexander des Gr. über Darius Codomannus 333 v. Chr. Missis Mopsuestia]. St. im aleischen Gefilde am Dschehun. Sis. St. 4,000 E- eroberten die Osmanen bis 1466. ää. Christliches Königreich Kleinarmenien [cili- cisches Armeniens. Bon 1189 bis 1391. Es kam alsdann unter verschiedene, und erst im Anfang des 16. Jahrhunderts unter türkische Herrschaft, es. Osmanifches Iie^i ch, das [eit 1299 im Nw. Phrygien entstand [S. p. 601] und seit 1466 im Besitz von ganz Kleinasien ist. — Ir. Türkisch. Die einzelnen Landschaften Klein- asiens kamen von 1299 bis 1466 unter türkische Herrschaft und sind seit dieser Zeit unter derselben. — 3. Küsten. 440 M. lang. — a. Nordküste. aa. Vorge- birge. Kap Joros [Pisron Oros]. Jndsche Burun [8yrias. Tepte]. Kap Kerembeh [Cararnbis]. bb. Buchten. Busen von Sinöpe. Golf von Jsmid [^.staeenus oder Olbiänus Sinus]. Golf von Mudania [Cianus 8 ] — b. West- ku st e. aa. Vorgebirge. Jenischehr [Sigeurn]. Baba Kalessi [Tecturn]. Kap Santa Maria [Mycäle. Trogilium], Kavo Krio [Triopium]. bb. Busen. Golf von Edremid [^elramyttsnus 8.]. Elaitischer Busen [Llaeus 8.]. Busen von Smyrna [Hermaeus S.]. Busen von Scalanova. Busen von Mendeliah [Jasius S.]. Busen von Kos [Oeramitus 8.]. Busen von Syme. — e. Südküste, aa. Vor- gebirge. Kavo Chelidonia [Clieliäonium oder Sacrurn Promontorium], bb. Buse». Golf von Makri [Olauous 8.]. Golf von Adalia [Parnpbyliurn Llare]. Busen von Jskenderun [8. Issicus]. — 4. Oberfläche. Kleinasien ist ein Hochland, das die westliche Fortsetzung des Hochlandes von Armenien bildet. Es ist reich an vulkani- schen Bergen und Distrikten, so wie an warmen Quellen, und wird oft von heftigen Erdbeben heimgesucht. — a. Das Innere des Hochlandes oder das westliche Kappadocien, Lycaonien, Jsaurien, Phrygien, Galatien und das südliche Pontus besteht aus 2,000' bis 5,000' h. Ebenen. Sie sind von einzelnen Gebirgs- ketten durchzogen, darnnter der Bel-Dagh 6,000', Jildis Dagh, Tschamlü- Dagh, Ak-Dagh, Tschitschek-Dagh, Emir-Dagh, Sultan-Dagh und von andern Bergketten. Auch erheben sich über die Hochebenen einzelne vulkanische Bcrgkegel, so der 12,300' h. Trachytkegel des Erdschi sch-Dagh [àgaeus],der von 10,045' an mit ewigem Schnee bedeckt ist, der Hassan-D agh [Athar] 8,440', der Karadscha-Dagh und der Kara Dagh 8,000'. Die Ebenen haben ein strenges Kontinentalklima; daher sind sie im Sommer sehr heiß, während im Winter empfind- liche Kälte herrscht und oft tiefer Schnee fällt. Ihr felsiger oder steppenarliger Boden ist wasserarm und waldlos, hie und da ganz wüste und an vielen Stellen mit Salz- seen bedeckt. In der Nähe der Gebirge des Innern und am innern Abhange der Nandgebirge, wo es an natürlicher oder künstlicher Bewässerung nicht mangelt, sind die Ebenen äußerst fruchtbar. •— b. Der Ostrand des Hochlandes ist ein breites Ge- birgsland, das die Wasserscheide zwischen dem Tschoroch, Germeili Tschai und Kisil Jrmak einerseits und dem Euphrat andererseits bildet. Es zieht als Antitaurus der Alten [Kepan Dagh, Karabel Dagh rc.] aus dem armenischen Hochlande in bogenförmiger Richtung gegen Sw. und verbindet sich an seinem Sw. Ende mit dem Taurus. — c. Der Südrand oder der Taurus [vom armäischen Tura—gebirge]. Die westliche Fortsetzung de/ kurdistanischcn Alpen. Vom Euphrat bis zum Doloman Tschai. Eine 10,000' bis 12,000' h. und vielnamige Urgebirgskette mit Schneeber- gen. In Cilicien, Pamphylicn, Pisidien und Lycien. Sehr steiler Südabfall zum Meere. Allmählige Nordabdachung zum Innern. Liebliches Seeklima in den Küsten- gegenden. Sehr schöne Waldungen, besonders Cedern-, Fichten- und andere Nadel- holzwälder. Karmes Dagh 9,380'. Allah Dagh 10,320'. Bulghar Dagh e. 9,380' mit den cilicischen Pässen [Pylae Ciliciae], Jmbarus Gebirge. Gö k Dagh 9,400'. Dipoiras Dagh 9,400'. Der noch thätige Vulkan Tach- talü [Cliirnaera] 7,800'. Ak-Dagh [ölassieytes] c. 10,000'. Aktar Dagh [Climax] c. 10,000'. Im S. dct- Taurus liegt die Gebirgsinsel C y P e r n. — ti. Nordrand. Vom Tschoroch bis zum Marmara Meere. Westliche Fortsetzung des Nordrandes von Armenien. In Pontus, Paphlagonien und Bithynien. Ein Ge- birgsland, das aus zahlreichen, vielnamigen, 4,000' bis 9,000' h. Parallelketten besteht und von zahlreiche» Flüssen durchbrochen ist. Terrassenartiger Nordabfall zum schwar- zen Meere. Allmählige Südabdachung gegen das Innere. Liebliches Seeklima. Pracht- volle Laub- und Nadelholzwaldnngen. Ko lat Dagh 8,500'. Dschau ik Dagh [Paryädres]. Alkas Dagh [Olgassys]. Ala Dagh [Galatischer Olympus. Orminiumj. Abbas Dagh [Bithynischer Olympus]. Kurmalü Dagh. Samanlü

2. Anabasis - S. 115

1912 - Düsseldorf : Schwann
115 nicht, auf wessen Anordnung — Steine zusammen und errichteten einen großen Hügel, auf welchen sie eine Menge rohe Häute, Knüttel und die erbeuteten Geflechtschilde legten. Der Wegweiser aber zerhieb selbst die letztem und forderte auch die ändern dazu auf. Hierauf entließen sie den Wegweiser, nachdem sie ihn aus dem Gemeingute mit einem Pferde, einer silbernen Schale, einem persischen Anzuge und zehn Dareiken beschenkt hatten. Er bat be--sonders um Ringe und erhielt deren viele von den Soldaten. Nachdem er ihnen das Dorf, wo sie sich lagern sollten, und den Weg in das Gebiet der Makronen gezeigt hatte, entfernte er sich, als es Abend wurde, um bei Nacht zurückzureisen. 8. Kapitel. Abkommen mit den Makronen. Kampf mit den Kolchern. Ankunft in Trapezunt (8. Februar 400). Dankopfer und Festspiele der Griechen. Von hier zogen die Griechen in drei Tagemärschen, zehn Parasangen, durch das Land der Makronen. Am ersten Tage gelangten sie zu dem Flusse, der die Grenze zwischen dem Gebiete der Makronen und Skythinen bildet1). Rechts hatten sie eine sehr steile Gegend und zur Linken einen ändern Fluß, in den jener Grenzfluß fällt, und durch den sie gehen mußten. Letzterer war von Bäumen umgeben, die zwar nicht stark waren, aber sehr dicht beisammen standen. Die Griechen hieben sie beim Vorrücken um, weil sie so schnell als möglich aus dieser Gegend herauszukommen wünschten. Die Makronen, welche geflochtene Schilde, Lanzen und härene Kleider trugen, standen gerade dem Übergangspunkte gegenüber am jenseitigen Ufer aufgestellt, munterten einander durch Zurufen auf und warfen r) Nach v. H. der im Frühjahr wasserreiche Matschka Tschai. 8*

3. D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus - S. 240

1860 - Leipzig : Hinrichs
340 Asien. der pers. Meerb., g. S. Arabien, g. W. das Mittelmeer mit dem griech. Archipel, g. Nw. das Meer v. Marmara. Auf die Inseln werden 518 □ M. gerechnet. Gewässer. Die Südküste des schwarzen Meeres ist ohne weite u. tiefe Busen u. entbehrt guter Häfen; im ä gä i sch en M eere: die Busen von Edremid, Smyrna und Scalanova, an der Südküste von Kleinasien die von Adalia und Iskanderuna. L a n d s e e n. Außer zahlreichen S t e p p e n se e n: der See von Wan oder A cd sch i sch im armen. Hochgebirge, ein salziger, von schroffen Felsen umschlossener Alpensee, 5 M. l., 2 M. br., mit so eingeschnit- tenem Ufer, daß der Umfang desselben an 45 M. beträgt. Das Bahr Lud (d. h. Loths Meer, an der Stelle von Sodom u. Gomorra), auch todtes Meer oder As p h a ltsee gen., wahrscheinlich üb. 1300* unter dem Niveau des mittelländ. Meeres, von N. nach S. 12 M. l., in der Mitte 3 M. bc., dessen salziges, untrinkbares Wasser Erdharz auswirst und kein thierisches Leben in sich gestattet. Nördlich davon der See von Tabarieh (Tibecias) oder Genesareth, oder das galiläische Meer in reizender Gebirgslandschaft, 2 M. l., Am. br., vom Jordan durchflossen. — Flüsse. In das schwarze Meer gehen: der Kisil-Jrmak (Halys) u. die Sakaria (San gar); in das ägäische Meer: der Menderes (Mäander). Non den beiden syrischen Hauptflüssen erreicht nur der nordwärts fließende Asy (Oron- tes) das Meer, indem ec bei Antaki die Bergketten im W. durch- bricht. Der zweite, südwärts fließende, der Scheriat el Kebir (Jordan) gehört zu den merkwürdigsten Flüssen der Erde: er er- reicht das Meer nicht, indem er ihm stets parallel fließt, u. hat keine Stufenländer, keine Felsengen, keine blühenden Userauen. Seine zum Theil unterirdischen Quellen sammeln sich am Fuße des schneereichen Hermon, der sich am Südgehänge des Antilibanon erhebt, in dem Sumpfsee El Huleh; aus demselben geht der Fluß südwärts durch den Alpensee v. Tabarieh zu seinem Ausflusse in das Bahr Lud oder todte Meer. Die größten Flüsse der asiat. Türkei, der Frat (Eu- phrat) und Tigriö oder Schalt el Bagdad, ergießen sich in den pers. Meerbusen. Der Frat entspringt auf dem armen. Hoch- lande und entsteht aus zwei Armen, den Westfrat od. Kara-Su, der seine Qu. bei Erzirum hat, u. dem Ostfrat od. Murad-Su, der zwischen dem Ararat und Wan-See entspringt. Der vereinigte Strom durchbricht in vielen Engpässen u. Katarakten die vorliegenden Taurusketten südwärts, tritt bei Biredschik in sein mittleres Stusenland, welches sich bald zur Ebene gestaltet, die im W. von der Wüste be- grenzt wird, und fließt in vielen Krümmungen nun gegen So. seiner Vereinigung mit dem Tigris bei Korna zu. Der Schalt od. Tigris entsteht aus vielen wilden Gebirgsbächen im Nw. von Diarbekc am Taurus, durchbricht ebenfalls mit vielen Stromschnellen die mesopota- mischen Gebirgslandschaften, wird erst bei Mosul mit dem Beginne des Mittellaufes schiffbar, steht von Bagdad an, bis in dessen Nähe ihn im O. die Abfälle des kurdistanischen Berglandes begleiten, durch Kanäle mit dem Frat in Verbindung. In dem Mittellauf nimmt der Tigris aus der linken Seite bedeutende Zuflüsse aus, durch deren Ties-

4. Charakterbilder aus Asien - S. 40

1892 - Leipzig : Hinrichs
40 Kleinasien. legt wird und einen der schönsten und sichersten Häfen des Mittelmeeres enthält. Von Smyrna führt jetzt eine Eisenbahn nach dem Ruinenfelde von Ephesns. In der Ebene dieser einst hochberühmten Stadt erheben sich einige Anhöhen, an welche sich das heutige elende Dorf Agiafnluk lehnt. Der Anblick dieser Landschaft ist fo recht geeignet, die Vergänglichkeit von Macht und Reichtum zu lehren. Die immerhin noch zahlreichen Trümmer der einst so schönen und reichen Stadt sind oft ganz, vielfach bis zur Hälfte von den schlammigen Anschwemmungen des Kaystros bedeckt; die häßlichen Sümpfe, die er bildet, machen die Ebene während des Sommers in dem Maße fiebergefährlich, daß die Bewohner des genannten Dorfes zu dieser Zeit in Baracken wohnen, welche am Gehänge des östlichen Berges über dem Niveau der Malaria liegen. Von den zahlreichen, ehenials so prächtigen Gebäuden sei nur eins erwähnt: der Tempel der Diana, einst der berühmteste Tempel der Welt, eines der sieben Wunder, er bietet jetzt den denkbar kläglichsten Anblick dar. Ans einer Wasseransammlung, die im Sommer verdunstet, ragen nur wenige Mauerreste hervor, außerdem viele Marmorquadern und Säulenstücke. — d) Kein Gebiet Kleinasiens aber vermag eine ähnliche Pracht der Natur in Verbindung mit großartigen antiken Denkmälern aufzuweisen, wie die gebirgige Südküste, an der sich ein ununterbrochener Kranz von uralteu Bautrümmern zeigt. Aber auch die Natur ist reizvoll. Da, wo das lykische Gebirge zur See steil abfällt, ist das Gestade klippig, aber aller- wärts von herrlichen Myrten und Granaten überwuchert. Leider sind auch hier wie in Italien die flachen Striche wegen ihrer Fiebergefährlichkeit größtenteils entvölkert, so die Ebene von Adalia; die Stadt selbst, an den ersten Bergterrassen gelegen, ist der Mittelpunkt eines prächtigen Gartenlandes. Auch am Cilizischen Gestade, wo aus weitläufiger Niederung das uralte Tarsos aufragt, wuchert üppige Campagna-Wildnis und dehnen sich liebliche Paradiese zwischen den rasch ansteigenden Gebirgs-- massen aus. Ein solches, einzig in seiner Art, ist das Kaly- kadnnsthal, das sich bei Selefkie ostwärts öffnet. Weit hinauf bis zum 3500 m hohen Gönk Dagh steigen die Fels- stufen und Thalschluchten hinan, anfangs mit Zedern, dann mit Schwarzföhren, ganz oben mit Wacholdergesträuch umkränzt. Die Kalykadnns-Ebene aber entfaltet allen Zauber eines süd- lichen Landstriches. Einen würdigen Abschluß der anatolischen

5. D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus - S. 241

1860 - Leipzig : Hinrichs
Astatische Türkei. 241 thäler die Wege zu den Bergpässen nach Iran laufen. Durch die Vereinigung des Frat u. Tigris 30 M. vom Meere wird der Schalt el Arad gebildet, der über Basra, bis wohin die größten Seeschiffe segeln, durch ein Labyrinth von Kanälen und stagnierenden Wassern zur Mündung in den persischen Meerbusen fließt. Boden u. Klima. Die Länder der asiatischen Türkei zeichnen sich durch eine große Mannigfaltigkeit der Bodenformen aus. Sie gehören größtentheils zum vorderasiatischen Hochlande. Im No. liegt das Hochland von Armenien, dessen 5 — 7000' hohe Vergebenen den Quellbezirk des Frat, Tigris und Aras bilden, von relativ unbedeutenden, doch fast das ganze Jahr schneebedeckten Berg- reihen durchzogen werden, und obschon baumlos u. kalt, doch durch Grasreichthum der Viehzucht sehr günstig sind. Diese erhabene Berg- insel, in deren Beherrschung sich Russen und Türken getheilt haben, wird von schneebedeckten Hochgebirgen umgürtet, deren Abfall gegen N. u. S. sehr steil, allmählicher gegen O. u. W. ist. Am bedeu- tendsten erhebt sich der No.-Rand in dem Ararat (s. S. 234). Im O. des Wan-See's sinkt das Hochland zu der persischen Alpen- landschaft Aserbeidschan hinab (Paß von Bajesid). Den Süd- rand bildet der östliche Taurus, über den der wichtige Paß von Bitlis im W. des Wan-See's führt. An ihn schließt sich das Bergland Kurdistan im O. des Tigris, welches hohe, gut bewäs- serte und fruchtbare Gebirgsebenen enthält und durch seine Unzugäng- lichkeit dem Freiheitssinne der kriegerischen und räuberischen Bewohner Vorschub leistet. Gegen W. setzt sich das Hochland von Armenien in den sich westwärts und nordwärts senkenden Hochebenen Klein- asiens fort, die, im Durchschnitt 2000' hoch, von mannigfachen, meist von Nw. nach So. streichenden Vergreihen unterbrochen wer- den (in diesen der höchste Berg der vulkanische Erd sch i sch sargaos^ bei Kaisarieh o. 12,000' hoch) und nach der verschiedenen Höhe bald baumlose Grastriften, bald wüste Strecken mit salzigen Steppe.nseen, bald fruchtbare Ackecgesilde sind. Den höheren Südrand bilden die Parallelketten des westlichen Taurus, welcher sich vom Durchbruche des Euphrat an längs der Südküste von Kleinasien unter verschiedenen Namen, z. B. Bul^ar-Dagh im N. von Cilicien mit dem 11,000' hohen Metdesis, nach W. bis zum Mb. von Adalia hin- zieht, steil u. stark bewaldet zum Mittelmeere, sanft nach innen zu abfällt. Die vorliegenden schmalen Küstenlandschaften (Cilicien und Pamphylien des Alterthums) stehen durch die wichtigen cilicischen Pässe, die über Zweige des Taurus führen, mit Syrien in Verbindung. Im N. senken sich die kleinasiatischen Hochebenen in parallelen Slu- fenketten, die sich im O. an den Nordrand von Armenien anschließen und gegen W. immer niedriger werden, zu schmalen Küstenstrichen hinab. Gegen W. laufen sie in drei Bergländern aus, von denen das nördliche auf der Südseite des Marmara-Meeres, das alte Mysien (darin der Olympus im S. von Brussa 8000'), im Id a (4600') an der Dacdanellenstraße endet, das mittlere im alten Lydien die be- quemsten Zugänge zum Innern darbietet und das südliche, das alte Karien, die höchsten, bis über 8000' aufsteigenden Berge enthält u. Stein n. G. Lüste Aufl. 10

6. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 80

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 80 — schließen möchten unser Lebenlang? Siehe, ich habe mich lange nach einem Freunde gesehnt, dem ich mein Herz ganz erschließen könnte, darum bitte ich Dich, als der Aeltere, komm mit mir in die Klosterkirche und schließe im Angesicht des Altars mit mir einen Freundschaftsbund, welcher das Leben überdauert". Er schritt Hermann voran in die Kirche; dieser folgte ihm. Der weite Raum war fast ganz finster; nur am Hochaltar wurde ein schwaches Licht verbreitet durch die ewige Lampe, welche über dem Tabernakel brannte. Ein leiser Zugwind machte das Licht bald hell aufflackern, bald drohte es zu verlöschen; die Bilder in der Nähe des Altars schienen sich dadurch zu bewegen und den zu so ungewöhnlicher Stunde Eintretenden zu winken; schauerlich hallten die Schritte der Männer an den hohen Gewölben wieder. Ueberwältigt von heiligem Schauern kniete Hermann, am Hochaltare angelangt, an den Stufen desselben zum stillen Gebet nieder. Adeldag aber trat vor den Altar, und nachdem auch er ein stilles Gebet verrichtet, entnahm er dem Tabernakel eine geweihte Hostie. In zwei Stücke brach er dieselbe und reichte die eine Hälfte dem Freunde, während er die andere Hälfte selbst aß. Auf beide machte die stille Einsamkeit der Kirche, die späte Nachtstunde und die zu so ungewohnter Zeit stattfindende heilige Handlung einen uuverlöschbareu Eindruck, und die Freundschaft, die sie sich hier gelobten, war durch nichts mehr zu lösen. Als nach einigen Stunden die Mönche zur Vigil in die Kirche traten, fanden sie die beiden Freunde noch in inbrünstigem Gebet an den Stufen des Hochaltars. Elftes Kapitel: 3m Kampfe gegen die Menden. Vier Jahre waren nun vergangen, seit König Heinrich angefangen hatte, zur Sicherheit des Reiches Burgen zu bauen und Städte zu gründen. Viel, sehr viel war

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 19

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Einleitung. 19 Gebirge. Treten mehrere Bergketten in einem Punkte zusammen, so ent- steht ein Gebirgsknoten (Gebirgsstock). Massenhafte Gebirge ohne eine hervortretende Hauptrichtuug heißen, wenn sie ein Ganzes für sich ausmachen, eine Gebirgsgruppe. An den Gebirgen unterscheiden wir, wie an den Bergen, den Fuß, den Abhang und den Gipsel. Der Fuß ist der unterste Teil des Gebirges, wo es die Ebene berührt. Der Abhang des Gebirges ist die Fläche, welche sich vom Fuße bis zum höchsten Punkte desselben fortsetzt. Je nach der ver- schiedeneu Neigung, welche die Abhänge der Gebirge zeigen, legt man ihnen die Bezeichnung „jäh, schroff, steil, ... geneigt, sanft" bei/Der Gipsel ist die Erhebung eines einzelnen Teils über die Masse des Ge- samtgebirges. Die Berggipfel führen nach ihrer äußeren Gestalt ^ verschiedene Namen: sind sie zu- gespitzt, so heißen sie Spitze oder " Horn, Nadel, Nase, Zahn; Pik ' (Piz), wenn sie kegelförmig sind. Sind sie abgerundet, Kopf oder Kuppe (Ballon, Puy); sind sie flach, Platte. Die Vertiefungen zwischen den Gipfeln einer Gebirgskette werden Sättel, Joche und Päffe genannt; sie ermöglichen die Verbindung ver- fchiedener Thalschaften, Länder oder Völker. Viele Pässe sind nur für Saumtiere geeignet, manche nur im Sommer gang- bar, und andere zu Kunststraßen nmgeschaffen worden. Diese Pässe bestimmen den Kamm oderrücken eines Gebirges; darunter versteht man die Linie, welche die Er- Hebung der gesamten Gebirgs- Masse darstellt und über die hinaus nur die Gipsel emporragen. Nach der Höhe zerfallen die Gebirge in folgende Klassen: 1) die Hügel erheben sich von 200 bis 500 in absoluter Höhe; 2) die Mittelgebirge bis zu 2000 in „ „ 3) die Hochgebirge über 2000 in „ „ Es ist freilich nicht möglich, daß alle Teile des Gebirges zu einer der angegebenen Höhen emporragen; diese Höhen erreichen nur die bedeutendsten Berge, die Kulminationspunkte. Viel tiefer liegen in der Regel die Päffe. Will man daher die mittlere Kammhöhe eines Gebirges kennen lernen, so fnche man nur den durchschnittlichen Wert von der Höhe der vorkom- Menden Pässe. Hierbei finden sich besonders zwei auffallende Verhältnisse: 1) die Höhe der Kulminationspunkte beträgt in vielen Hanptgebirgsketten nahe das Doppelte der Kammhöhe, z. B. die mittlere Kammhöhe der Alpen Gebir^ssattel

8. Teil 4 - S. 94

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
— 94 — Und sie umschloß die Enthüllten mit strömender Träne der Inbrunst' „Tochter und Lohn, willkommen! ans herz willkommen noch einmal! Ihr, uns Menden Freud', in Freud' auch altet und greifet, 205 stets einmütiges Zinns und umwohnt von gedeihenden Nindern! Nun mag brechen das Mge, da dich wir gesehen im Nmtsrock, Lohn, und dich ihm vermählt, du frisch aufblühendes Herzblatt ! Nrmes Nind, wie das ganze Gesicht rot glühet vom Gstwind! © du Seelengesicht! Venn ich duze dich, weil du es forderst. 210 Mer die Stub' ist warm, und gleich soll der Naffee bereit sein!" Ihr um den Nacken die Krme geschmiegt, liebkoste die Tochter: „Mutter, ich duze dich auch, wie die leibliche, die mich geboren. Nlso geschah'? in der Bibel, da herz und Zunge vereint war,' denn du gebarst und erzogst mir den wackeren Lohn Zacharias, 215 der an lvuchs und Gemüt, wie er sagt, nachartet dem Vater. Mütterchen, habe mich lieb; ich will auch artiges Nind sein. Fröhliches herz und rotes Gesicht, das hab' ich beständig, auch wenn der ©st nicht weht; mein Väterchen sagte mir oftmals, klopfend die Wang', ich würde noch krank vor lauter Gesundheit." 220 Jetzo sagte der Sohn, sein Weib darstellend der Mutter: „Mütterchen, nehmt sie aus Glauben. So zart und geschlank, wie sie dasteht, ist sie mit Leib und Seele vom edelsten Nerne der Vorwelt. Daß sie der Mutter nur nicht das herz abschwatze des Vaters! Nomm denn und bring als Gabe den zärtlichsten Nuß zum Geburtstag." 225 Schalkhaft lächelte drob und sprach die tteffliche Gattin: „Nicht zur Geburtstagsgabe! Was Besseres bring' ich im Noffer unserem Vater zur Lust und dem Mütterchen, ohne dein Wissen!" Sprach'? und faßte dem Manne die Hand; die führende Mutter öffnete leise die Tür und ließ die Ninder hineingehn. 250 Mer die junge Frau, voll Lieb' im lächelnden Untlitz, hüpfte voraus und küßte den Greis. Mit verwunderten Mgen sah er empor und hing in der trautesten Ninder Umarmung. Johann Heinrich voß. 60. Das Lied von der Glocke. Vivo? voco. Mortuos piango. Fulgura frango. Sestgemauert in der Erden steht die Form, aus Lehm gebrannt, heute muß die Glocke werden! Frisch, Gesellen, seid zur Hand! 5 von der Stirne heiß rinnen muß der Schweiß, soll das Werk den Meister loben; doch der Segen kommt von oben.

9. Theil 1 - S. 267

1876 - Langensalza : Greßler
267 und ihre Heerden vor Lawinensturz und Wintersturm in Sicherheit zu bringen. In den Bergen wirds jetzt leer, da Vieh und Heerden thalab gezogen, und wunderhübsch schildert Tschudi das in seiner Alpenwelt: »Weißt du doch selber, Alpenwanderer,« sagt er, «was für ein schwermüthig drückender Ton im Herbst über diesen Felsen liegt, wenn Menschen und Heerden, Pferde und Hund, und Feuer, Brot und Salz sich ins Thal zurückgezogen. Wenn du an der verlasse- nen und verrammelten Hütte vorübersteigst, und Alles immer ein- samer und einsamer wird, wie wenn der alte Geist des Gebirgs den majestätischen Mantel seines furchtbaren Ernstes über sein ganzes Revier hinschlüge. Kein befreundeter Athemzug weht dich meilen- weit an, kein heimischer Ton — nur das Krächzen des hungrigen Raubvogels, das Pfeifen des schnell verschwindenden Murmelthiers mischt sich in das Dröhnen der Gletscher und das monotone Rau- schen des kalten Eiswassers. Die kahlgeweideten Gründe, in denen die kleinen Gruppen der giftigen Kräuter mit frischen Graskränzen, welche das Vieh nicht berührte, sich auszeichnen, haben die letzten anmuthigen Tinten des Idylls verloren. Der schwarze Salamander und die träge Alpenkröte nehmen wieder Besitz von den verschlam- Menden Tränkbetten der Rinder, und die verspäteten Bergfalter schweben mit halbzerrissenen und abgebleichten Flügeln durch das Revier, aus dem die beweglichen Unken in trostlosen Chören die sommerlichen Jodelgesänge der Hirten wie spottend zu wiederholen scheinen « Nicht wahr, wie schade, daß der Jäger gerade in diese Berge einzieht, wenn sie der Hirt mit seinen idyllischen Heerden verläßt, und der Jäger bedauert das gewiß. — »Gott sei Dank, daß das langweilige Vieh mit seinem Gebim- mel endlich abzieht«, murmelt er vergnügt vor sich hin, »jetzt be- kommen die Berge doch endlich eine Ruh, und man braucht nicht zu fürchten, auf jedem Pirschgang — jedem Joch, statt einem Rudel Gemsen eine Heerde Schafe anzutreffen.« Die Poesie der Berge verträgt sich recht gut mit der Jagd und der ächte Jäger weiß sie gewiß zu würdigen, denn sein ganzes Leben und Treiben ist poetisch; — aber sie darf ihm nur nicht ins Gehege kommen, sonst sind sie eben die längste Zeit Freunde gewesen. Wo sie die Ausübung seiner Jagdlust stört, hat sie für ihn aufgehört Poesie zu sein, und — wenn er sie nicht zum Teufel wünscht, geschieht das nur in einzelnen Fällen aus ganz besonderer Rücksicht. Aber das Gebirg wird schon wilder. — Rechts von uns ragt eine hohe schroffe Steinwand, von der Sonne mit ihrer flammenden Gluth Übergossen, wie eine riesige Silberstuse auf; nach links zu öffnet sich jetzt das Thal, und herüber grüßt da plötzlich mit seiner scharfgeschnittenen, schneebedeckten Pyramidenkuppe der Schafreuter,

10. Lesebuch für unterfränkische Fortbildungsschulen - S. 119

1917 - München : Oldenbourg
Dritter Abschnitt. Daa Lpühi im Lrruke. I. Berufslreue. 70. pie deutsche Arbeit. So weit wie Falken fliegen Dom freien Sturm umsaust, So weit sich Schiffe wiegen Dom Mzean umbraust, So weit wie Menschen wohnen, So weit der Adler kreist, Zn allen Zungen und Zonen Man deutsche Arbeit preist. 2. Mo deutsche Schlote rauchen, Mo sich der Kammer hebt, Mo die Maschinen fauchen, Daß selbst die Erde bebt, Mo unter deutschen fänden Ein Pflug die Furche zog, Zn allen Meilen und Menden: Die deutsche Arbeit hoch! 3. Mb sie mitzang' undlhammer Das Glück zu schmieden strebt, Mb sie in stiller Kammer Die Geistesschätze hebt, Mb Eisen sie, ob Kohlen Ans Licht der Sonne zog, Bei Balken und bei Bohlen: Die deutsche Arbeit hoch! Sie, die da führt die Kelle, Die kühn vom Mastbaum schaut, Sie, die da Damm und Mülle Zur Macht und Mehre baut, Die selbst auf Herrscherthronen Getreu der Pflicht nachzog, Mo Knecht und Kaiser wohnen: Die deutsche Arbeit hoch! 5. So lang nach edlen Zielen Sie strebt mit Ernst und Kraft, So lang in Schweiß und Schwielen Sie Glück und Segen schafft, Sie, die da heil'ge Bande Um Fürst und Dölker zog — Zu Master und zu Lande: Die deutsche Arbeit hoch! Han? (i'd'hfiach. 9*

11. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 529

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 529 — Lenne-Gebirge wird der ganze Kreis uneben. Die Ruhr bildet die Nordgrenze; ihr fließt in ihrem untern Laufe von Süden die Hönne zu; im Südwesten des Kreifes strömt die Lenne. Nur V5 ist Ackerland, fast 1/2 Wald. Ackerbau wird nur in beschränktem Maße betrieben; der Gewerbebetrieb ist aber sehr bedeutend, be- sonders ist die Metallwaren-Jndustrie von alters her wichtig. Auf verschiedenen Hütten werden die Zink- und Bleierze gewonnen und verarbeitet; die Eisen-, Messing-, Neusilber- und Nickel-Fabrikate haben mit Recht weiten Ruf und Absatz. Die Zahl der Bewohner beträgt 74 759, von denen 42 950 evangelisch, 31159 katholisch, 650 jüdisch, in 3 Städten: Iserlohn, Hohenlimburg, Menden,, in 4 Ämtern: Ergste, Hemer, Hohenlimburg, Menden mit 27 Landgemeinden. Die Kreisstadt Iserlohn von 24 722 Bewohnern, 15 956 evan- gelisch, 8456 katholisch, 310 jüdisch, auf einer Hochfläche mit dem südlich vorgelagerten Fröndenberg, hat außer dem Landratsamte ein Amtsgericht und ein Realgymnasium, und ist hochbedeutend durch seine blühende Industrie. In und bei der Stadt giebt es Näh-, Steck-, Strick-, sowie Draht-Stiste-, Messing- und Bronee- Fabriken, Eisengießereien, Glas- und Porzellansabrikation. Die sehenswerte oberste Stadtkirche ist aus der 1330 erbauten <Üapella> unserer lewen frouven open dem hilligen Berge und einer anderen 1366 errichteten Kapelle entstanden und hat noch jetzt einen Doppel- türm. 1879—1880 von innen und außen wiederhergestellt, ent- hält sie einen schön geschnitzten Marienaltar aus dem 14. Jahr- hundert, mit einem Fuße aus 1650. Bemerkenswert sind auch das geschnitzte Chorgestühl, gleichfalls aus dem 14. Jahrhundert, und hoch oben an der Wand das Standbild des Grafen Engelbert Iii. Die Stadt (sie wird zuerst 1124 als „Jslo" in einer Schenkungsur- künde genannt) trägt ihren Namen „Lohn" offenbar von Lohen — zu den Lohen, Wäldern, das Jfer soll von Jsera, einer germanischen Göttin, die dort verehrt sein soll, herkommen, wird aber besser von Eisen abgeleitet. In den Gründen, die gegenwärtig den älteren Teil der Stadt tragen, finden sich deutliche Spuren des alten Eisenbergbaues. Einer der alten Betriebe war ferner die Panz:r- Schulze, Heimatskunde. 34

12. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 313

1907 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Deutsche Besiedelung des Havellandes. 313 Maurer und Zimmerleute ihre Bauschulen. Zur alle trägt der Staat Sorge, für die Handwerker aber zu wenig." „hört, guter Freund," sagte der Fürst, ,,nach all den schönen Dingen, die ich gehört habe, dünkt mich das Zunftwesen ganz überflüssig zu werden." „Lw. Durchlaucht halten zu Gnaden, (Ordnung erhält die Melt. Es gibt kein Regiment Soldaten ohne Tambour und (Obersten. Das Publikum muß vor pfuscherarbeit und Betrug gesichert werden. So allein wird der Handwerkerstand wieder ein Threnstand, der nicht bloß durch die Hand, sondern auch durch Kenntnis, Kunst und Scharfsinn seinen goldenen Boden gründet und mit den Fabriken in Mettkampf treten kann." „Ihr mögt Recht haben," sagte der Fürst, „ich danke euch, Meister!" Damit hatte die Unterredung ein Ende. Nach Heinrich Zschom. B. Das Gewerbe unter dem Schutze de^ Landcssürsten. *14-1. Deutsche Besiedelung des ßciuelicmdes. 1. pribislaw, der letzte hevellerfürst, war Christ geworden und hatte dem Söhnchen Rlbrechts des Bären einen Teil seines Gebiets als Paten- geschenk verschrieben. Im Jahre 1136 setzte er den Markgrafen Rlbrecht den Bären als Erben seines ganzen Landes ein, welches sich zwischen Rhin und Havel erstreckte, und seitdem nannte sich Rlbrecht „Markgraf von Brandenburg". Er suchte nun alles zwischen (Oder und Elbe gelegene Sand dem Ehristentum und der deutschen Herrschaft zu unterwerfen, und unternahm deshalb, manchmal in Verbindung mit Heinrich dem Löwen, Kreuzzüge in das heidnische Mendenland. Über als das beste Mittel zur Erreichung seines Zieles erkannte er die Gründung deutscher Nieder- lassungen unter den Menden. Nachdem die deutschen Krieger die Kämpfe mit den Menden sieg- reich ausgesuchten hatten, erhielten sie herrenlose Rittergüter als Lehen. Dafür mußten sie, so oft der Markgraf es verlangte, mit Rossen und Knechten Kriegsdienst leisten. Rber auch Bürger und Bauern sollten sich an der Besiedelung beteiligen. Deshalb sandte Rlbrecht Botschaft durchs ganze deutsche Land und ließ wanderlustige Leute auffordern, sich im Mendenlande niederzulassen. Land war ja genug vorhanden; denn viele heveller hatten Haus und Hof aufgegeben, weil sie sich der neuen Herr- schaft nicht fügen mochten, und ganze Landstriche lagen noch von alters her wüst. So kamen denn in großen Scharen Rnsiedler aus Flandern, Holland, Friesland und Mestfalen. Flächen von 30 bis 60 Hufen*) wurden an einzelne Unternehmer verkauft, die sich verpflichten mußten, Dörfer anzulegen. Der Unternehmer teilte zunächst für sich ein Stück Land ab,' ein zweites wurde für die Kirche abgetrennt, und der Rest *) Eine Hufe — das Ackerlos, welches jedem Familienhaupt in der Markgenossenschaft zur Bebauung überwiesen war, so viel Land, wie an einem Tage mit einem Gespann bestellt werden konnte; später ein gegen 30 Morgen (zu etwa 25 Ar) großes Feldmaß.

13. Lehrstufe 3 - S. 321

1867 - Leipzig : Teubner
Register Abkurzungcn. 53.=csufenj <L- - Cap i Hz.-Hsrzogthum; I. — Insci; Kl. —Klima; Pr> - Produkte; S. —See St. — Stadi- A. Aachen 69. 192. 193. 197. 199. 213. Aalborg 230. Aar 154. 171. Aarau 222. Aargan 220. 221. 222. Aargletscher 60. Aarhuus 230. Abassen 283. Abbeville 173. 238. Abensberg 201. Abeokuda 267. Aberdeen (Aebberdihn) 234. Abo (Obo) 65. 252. Abomè 270. Abruzzen 166. 175. Abukir 269. Abnschar 288. Ab^dos 287. Acadien 312. Acapulco 318. A668ìn68 279. Achaja 249. Achalm 156. Achelous 176. Acheron 167. Acht, hohe 159. Aconcagua 301. Aorooeranniuin 167. Actium 167. Adalia, B. v. 280. Adamaua 270. Adamspik 277. 285. Adda 153. 154. 175. Adel 260. Adelaide 298. ^delsberg 218. Adelsbergcr Hohle 57. 72. 153. 194. Aden 290; B. v. 137. Dommerich, Erdkimde. Ni. Adler^ 170. Adour 174. Adowa 270. Adria 74. 143. 175. 219. Adrianopel 255. Adriat. Meer 143. 175. 176. Adula 171. Adular-Alpen 152. Afghanen 283. Afghanistan 288. Afium Karahissar 287. Afrika 50. 51. 52. 58. 77. 125. 256 Pr. 114. 116. 118. Afrikandcrs 266. Afrikan. Race 123. Aegaisches Meer 143. Aganippe 167. Aganna 298. Aegaten 145. Aggerhuus 228. Aegina, B. v. 143. Agra 290. Agram 219. Aegypten 260. 269; Kl. 86. 96. Aegypter 122. Ahorne, d. Sieben 158. Ahr 172. Aichach 201. Aidos 287. Ain 175. Air 259. Aisne 173. Air (Asks) 239. Ajaccio (Ajatecliio) 239. Akaba 288; B. v. 137. 288. Akarnanien 176. 249; Bergl. v. 167. Akjcrman 177. 252. Akko 276. Akratba, Fl. 168. Alabama 316. 317. 21

14. Schulgeographie - S. 37

1865 - Weimar : Voigt
Balkanhalb infei. 37 Die Balkan-Halbinsel *). Diese Halbinsel, von 5 Meeren bespült: dem adriatischen, ioni> schen, ägäischen, Marmara- und schwarzen Meere, und durch die Sau, Donau und die transsylvanischen Alpen vom Festlande getrennt, hat den Gebirgszug in der Mitte und zum Halt, welcher sich von O. nach Nordw. quer hiudurchzieht und im O. Balkan, in der Mitte Skar-Dagh und im W. dinarische oder dalmatische Alpen genannt wird. Er erreicht im Skar-Dagh seine größte Höhe um 8000 F. und senkt sich nach beiden Seiten, doch tieser im W. als im O. Hier gestattet er nur in einzelnen Querthälern Durchgangspässe, höchst wichtig für Heereszüge, Paß von Demir Kapu, d. i. eiserues Thor der wichtigste; die Seitenabdachungen aber fallen nur allmählich ab und senden nord- und südwärts zahlreiche Arme und Flüsse, die längsten südwärts. So wird die Halbinsel fast durchaus ein Gebirgsland ohne große Ebenen, nur im Norden an der Donau entsteht eine Tiefebene, größer auf ihrem linken Ufer ai§ walachifche, denn auf dem rechten als bulgarische und Dobrudscha. Nicht zu verkennen ist die Aehn- lichkeit der Donau mit dem Po und Ebro und die der Tiefebene an der Donau mit den Tiefebenen am Po und Ebro. Südwärts gehen vom Mittelgebirge im O. der Despoto-Dagh oder Rhodope und in der Mitte der Bora-Dagh, der Piudus und Taygetus bis zum Jda 7,500 F. auf der Insel Kandia. Sie bilden zahlreiche neue Verzweigungen und neue Gcbirgsknoten, aus denen sich zahlreiche Ausläufer entwickeln, viele Halbinseln und Vorgebirge bilden und in einer Unzahl Gebirgsinseln ihren Fortgang in den be- nachbarten Meeren haben. So wird diese Halbinsel im S. das ge- gliedertste Land der ganzen Erde, von reizender Mannichfaltigkeit und anmuthigem Wechsel der Produkte und des Klimas. Der Wasserreichthum ist groß nach allen Richtungen; von dem Mittelpunkte des Hauptgebirgsstockes gehen nach den 4 Himmelsgegen- den die 4 Hauptflüsse Moräwa, Drin, Vard.ar und Maritza (Hebrus) 52 M. lang. Größer zwar ist der Fluß der Tiefebene, die Donau, welche aus Ungarn kommt und unzählige Flüsse von S. und N., namentlich die Sau und Moräwa, wie auch die Alüta vom rochen Thurmpaß an schiffbar, den Sereth und Pruth aufnimmt, aber hier nur einen Lauf von 120 M. hat. Die drei Donaumündun- gen Kilia, Sulina und Georg bisher unter russischem Scepter, stehen seit 1856 wieder unter türkischer Herrschaft. Der größte See ist der Rasin-See in der Dobrudscha. *) Von dm angeführten (Eigennamen sind die von deutscher und italienischer Form deutsch und italienisch auszusprechen, von den übrigen haben die zweisilbi- gen den Ton auf der ersten Silbe, die drei- und mehrsilbigen aus der drittletzten, auch bei ihnen sind die Buchstaben wie im Deutschen auszusprechen. Die Aus- nahme davon bezeichnen der Accent und das in Parenthese Hinzugesügte.

15. Ergänzungsheft für die Provinz Brandenburg - S. 6

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
orte umgaben sie ringförmig mit Wall und Graben und ließen nur ernen Eingang frei. An geeigneten Orten errichteten sie zum Schutze des Landes Burgen oder Garts. Um diese entstanden später Städte wie Stargard, Belgard u. a. 4. Die Wenden verehrten ihre Götter unter ungestalteten Bildern, teils in Tempeln, teils in heiligen Hainen. Den weißen Gott Belboa hielten sie für den Weltenschöpfer und den Geber alles Guten. Von Czernebog, dem schwarzen Gotte, ging nach ihrer Meinung alles Böse in der Welt aus. Daneben beteten sie noch viele Untergötter an in welchen sie die Kräfte der Natur göttlich verehrten. Im Lande' der Milzen, auf dem Harlunger Berge bei der heutigen Stadt Brandenburg, stand ein berühmter Tempel des dreiköpfigen Triglaf, der die Herrschaft auf der Erde, im Himmel und in der Unterwelt führte ^hnt war ein schwarzes Roß heilig, das die Gabe der Weissagung besaß. Uber neun Lanzen, in bestimmter Entfernung auf die Erde gelegt wurde das Roß dreimal hinübergeführt. Wenn es mit den Hufen keine Lanze berührte, so galt dies als ein günstiges Zeichen. Bei allen wichtigen Gelegenheiten, namentlich beim Ausbruche eines Krieges oder bei einem Friedensschlüsse, wurden die Götter durch Priester befragt. Zu 21. Karl der Große mtfr die Menden. So lange die Witzen, die wendischen Verbündeten der Sachsen, der Herrschaft Karls des Großen widerstrebten, erschien das Christentum bei den Sachsen nicht gesichert. Unterstützt von sächsischen Hilfstruppen und verbunden mit den Sorben und Abotriten. die den Milzen feindlich gesinnt waren, zog daher Karl im Jahre 789 über die Elbe gegen sie. Die Milzen leisteten keinen erheblichen Widerstand, versprachen, das Christentum anzunehmen und einen Tribut zu zahlen. Die neuen Grenzen sicherte Karl durch Burgen und Marken. Die Markgrafen hatten die Pflicht, mit einem Teile des Heerbannes die Reichsgrenze zu bewachen, räuberische Einfälle abzuwehren und den Tribut von den unterworfenen Völkern einzutreiben. Längs der Elbe richtete der König gegen die Wilzen drei Marken ein, in denen die Grenzfesten Magdeburg, Zelle und Bardowyk erbaut wurden. Mehrfach erhoben sich die Wilzen gegen den Frankenkönig, doch ohne Erfolg. Zu 28. Heinrich I. unterwirft die Menden. Nach dem Tode Karls des Großen hatten sich die Wilzen mit andern Stämmen vereinigt und räuberische Einfälle in das Sachsenland unternommen. Dabei waren die alten Grenzfesten zerstört worden. Als Heinrich I. deutscher König war, zog er mit seinem neugebildeten Heere im Jahre 928 über die Elbe gegen Tugumir, den Fürsten der Heveller. Die Heveller wohnten zu beiden Seiten

16. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 56

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
56 Iv. Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte. sie beim Weine und scherzen. „Walther soll Hirsche jagen zu Lederhandschuhen wovon der rechte wohl auszustopfen sei. Das Schwert werde er rechts umgürten und sein Weib einst links umfangen. Hagen werde statt Eberfleisch gelinden Brei essen und scheel blickend die Helden begrüßen." So erneuern sie blutig die Genossenschaft. Den ächzenden König heben sie ni Merde Tann kehren sie in ihr Heimatland Frücf. W Iv. tiebensbitder aus der brcindenburgilck-preuhjscken Geschichte. Kapitel I. Albrecht der Bär. § i. Allgemeines über die Menden. Die Gegend in unserem lieben deutschen Vaterland, die sich östlich der Elbe ausbreitet, war einst von ihren Bewohnern ganz oder fast ganz verlassen worden. Alle die zahlreichen deutschen Stämme, die hier gewohnt hatten, waren nach dem Westen oder Süden fortgezogen. Das mochte sich in bci^ Zeit von 300 500 nach Christi Geburt zugetragen haben. In die weiten, verlassenen Lande rückten aber von Osten her geräuschlos und friedlich neue Völkermassen. Sie füllten allmählich das ganze Land von Mecklenburg an bis an das Erzgebirge und Fichtelgebirge. Über die Elbe kamen sie nur an wenigen Stellen. Diese neuen Menschen sahen andere aus als die hellbloudeu, blauäugigen Deutschen. Sie hatten braune Angen, schwarze Haare und eine dunkle, brünette Hautfarbe. Sie hießen Wenden und zerfielen in viele Stämme. Sie lebten hauptsächlich vou der Jagd und vom Fischfang. Etwas Getreide bauten sie nur auf leichtem Boden. Denn sie hatten nur hölzerne Pflüge, deren Pflugscharen den schweren Boden nicht brechen konnten. Deshalb lagen auch ihre zahlreichen Dörfer meist an hohen Stellen des Landes oder an den Seen, wegen des Fischfangs. Die Dörfer waren anders gebaut als die Dörfer der Deutschen. Während die Dörfer der Deutschen länglich ausgedehnt lagen und die Gehöfte mehr für sich lagen, war das Wendendorf geschlossen. Es war rund gebaut, so daß es in der Regel nur einen Zugang hatte. (Deshalb nennt man solche Dörfer auch Rundlinge.) In den Niederungen, an den Flußläufen gab es nur wenige Siedelungen, so daß viele Gegenden, die heute blühende, fruchtbare Landschasten sind, damals von Rohr oder Wald bestanden waren. 8 2. Hlbrecbt der Bär unterwirft die Mark Brandenburg. ähnlich sah es noch um 1150 in der Mark Brandenburg aus. Um diese Zeit war in der heutigen Altmark mit den Städten Salzwedel und

17. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 80

1903 - Leipzig : Teubner
80 Die Neuzeit. Brücken wurden nur auf Kosten des Landvolks verbessert; außer einigen kurzen Prunkstraßen gab es fast nur schlechte Sandwege. Auch die Straßen der Städte waren schlecht gehalten. Der Hof Ludwigs Xv. entwürdigte bei aller Feinheit der äußeren Form durch sein Lasterleben das Königtum, und die Mißerfolge in der äußeren Politik und in der Kriegsführung beraubten die Regierung vollends der allgemeinen Achtung. Auch die persönliche Sittenreinheit und Ehrenhaftigkeit Ludwigs Xvi. J1774-1792) und sein aufrichtiges Streben nach Volksbeglückung waren /(*£*- ^ttttichttos. Seine Gemahlin Marie Antoinette, die zwar sittenrein, aber Z unvorsichtig, der strengen Hofetikette als Schwester Josephs Ii. abgeneigt, leichtsinniger galt, als sie war, wurde als „ Österreicherin^ gehaßt. Beim Hofadel und bei der hohen Geistlichkeit fand der König keine Unter-J^un9- Vielmehr herrschte in diesen oberen Schichten neben einer mäch-Zv /Z z tx9en Strömung, die freiheitlichen Anschauungen huldigte und unklare Hoff- Zungen Pflegte, eine noch mächtigere ir^vole. für die der Wahlspruch aalt-nous le d*luge“ /' b- Die Aumärungs-Literatur. Die hervorragendsten Schriftsteller :/'Az ^2^/'-^gnffeit he bestehenden Zustände in der schärfsten Weise an oder versuchten, ^ ^ m ernster Darstellung neuer geschichtlicher, naturwissenschaftlicher, philo-' sophischer und wirtschaftlicher Anschauungen die Geister der Gebildeten anzuspornen, neue Lebeusideale der Freiheit und Menschenwürde zu verwirklichen. Montesquieu (1689 — 1755) begann schon 1721 mit . emer schneidenden Kritik der ftanzösischen Zustände in den „Lettres^z/y “> später verherrlichte er die staatliche Freiheit als die Quell7^2^' ^ v ,yzv 7 aller Größe eines Volkes, stellte die englische Verfassung in stark ver* /Slv, Me als Muster und forderte die^Trennung der gesetz-^ i Menden, aumenben und rimrüchen Gewalt. 93ssre^lem Charakter. j ,ein glänzender Geist (1694—1778), bekämpfte mit beißendem Spott^--^'-: lrnd sprühendem Witz die Verfolgungssucht, Jien verdummenden. Einfluß- — Kirche und jeden Aberglauben. Diderot dagegen und die Mitarbeitet ^emer „Encyklopädie" (erschienen 1751 — 1777) bekämpften^in^dieh großen Reallexikon, das einen ungeheueren Einfluß gewann, den Defpo-y tismus in jeder Gestalt, wobei die meisten von einer materialistischen Welt- anschauung ausgingen. Den größten Einfluß von allen Schriftstellern hatte 2—J.-Ronssearl—(1712 —1778). In seinem Leben ohne sittlichen Halt, unstät und verfolgt, ein Schriftsteller von hinreißender Glut der Rhetorik, verherrlichte er die idealen Mächte, deren Fehlen sein inneres und äußeres Leben zerrüttet hatte. Die „Nouvelle Heloise“ war eine Bußpredigt an Männer und Frauen, ein Lobgesang auf echte Liebe und Treue. Im „Emüe“, dem „Naturevangelium der Erziehung", zeigte er der Pädagogik drei große neue Ziele: Erweckung der Selbsttätigkeit, Belebung der abstrakten Vorstellung durch die sinnliche Anschauung und Verbindung der körperlichen Ausbildung mit der geistigen. In beiden Büchern forderte er Rückkehr zur Natur aus dem entarteten, ^erkünstelten Leben der Gesellschaft. Für die Schönheit der äußeren Natur öffnete er zuerst das Auge ■/}-*<{Naturfchtoärnterei). Im „_Contrat social“ stellte er das Volk als die Quelle der öffentlichen Gewalt hin; es ist souverän. Der Gesamtwille

18. Bd. 3 - S. 356

1820 - Leipzig : Hinrichs
356 * Asien. Winde aus öön Ge birg du der Tatam/''hie(fast beständigen Nebel im Sommer und die zu allen Jahreszeiten Menden Regen sehr gemäßigt. Det- entsetzliche T ych-H o n vermischt das Meer mit den Wolken. Die Produkte sind: viel Gold und Kupfer, Silber, Zinn, Eisen, Quecksilber, Zin- nober, Bernstein, Salpeter, Seesalz, Achat, Schwefel, Diamanten u. a, Edelsteine, Naphta, Porzelanerde, Stein- kohlen und viele Mineralquellen; Fichten , Tannen, Cypreft sen, Cedern, Maulbeer-( Papiermaulbeer-, Firniß-, Kokos-, Papier-, Kampher-, T^e'ebaume , wichen, Palmen, Bambus, Obst, Südfrüchte, als: Orangen, Citronen, Limonen, Pomeranzen / Apfelsinen, Psirschen, Mandeln, Granatäpfel, Wein (nur wilde kleine Trauben,' die sehr sauer sind, und gesalzen als Salat gegessen werden), Feigen; Senf, Tabak, Reis u. a. Getreidearten, Hanf, Baumwolle, Ginseng, Hirse, Buchweizen, Erbsen', 'Bohnen, Melonen, Kürbisse, Ingwer, spanischer Pfeffer, Chinawurzel; kleine Pfckde, Büffelochsen, Rindvieh, Woll- und andere.hühner, Enten und Ganse, Hirsche, Rehe, wilde Schweine, Gemsen, Kaninchen, Hasen, Baren, Wölfe, Affen, Kraniche, Reiher, Fasanen, Feldhühner, Störche, Möven, Schnepfen, Lerchen, Seidenraupen, Bienen, weiße Ameisen, Heuschrecken, viele ! Fische, auch Wall- und Haifische, Krebse, Schildkröten, die seltensten Conchylien, Perlenmuscheln, Korallen - Austern, Ambra. ■ Die Z a h l der Einwohner betragt gn-35 (Zo) Millionen. Die Sprache ist ein Dialekt der mongolischen; die chinesi- sche ist die gelehrte Sprache. Für viele Dinge und Hand- lungen gibt es 2 Benennungen, deren eine man bloß braucht, wenn man mit Vornehmen spricht, die andere/ wenn man mit gewöhnlichen Menschen sich unterhalt.' Betm Schreiben werden chinesische und eigene Schriftzeichen gebraucht'. ^Zeder- Bürger hat das Recht, sich zu dem Glauben zu bekennen, der ihm gefallt, und ihn so oft zu verändern, als es ihm gut dünkt. Nur die Proselytenmacherci ist gesetzlich' ver- boten. Die Religion ist schanianisch, und theilt sich in Z Hauptsekten: Sinto, die Verehrung einheimischer Götter; Budzo, die Verehrung chinesischer und siamischer Götter; Siutv, die Religion der Philosophen, ohne Götzendienst. Der Kin-Rey (Dairo) oder geistliche Kaiser wird wie ein Gott verehrt. Er ist für alle Volksklassen., mit Ausnahme seines Hofstaats und der Beamten des weltlichen Kaisers, die zuweilen ztt ihm gesandt.werden, unsichtbar. Die Seide Hu seinen Kleidern darf von der ersten Bereitung ass'nür

19. Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 13

1906 - Minden i.W. : Volkening
— 13 — Ii. Die vier Lanülchattsgebiete. a. Die nördliche riesebene. Die Tiefebene, welche sich im Norden des Regierungsbezirks Minden ausbreitet, ist ein kleiner _ Teil der großen Nord- deutschen Tiefebene. Sie liegt wenig höher als das Meer. Der westfälische Teil weist zu beiden Seiten der Weser, die den Osten desselben durchfließt, fruchtbare Äcker und Wiesen aus. Auch in der Nähe des Gebirges ist fruchtbarer Boden. Das übrige Gebiet dagegen hat Sumpf-, Moor- und Sandland. Das größte Moor breitet sich nicht weit vom Weser- gebirge auf der Grenze der Kreise Minden und Lübbecke aus. Hier findet sich eine schwarze Erdmasse, die weder Baum noch Strauch trägt. Aus ihr tritt überall ein braunes Wasser her- vor, das gar übel schmeckt. Es wachsen dort Gräser, Binsen und Moose. Aus den abgestorbenen Pflanzen bildet sich im Laufe der Jahre die sogenannte Torfmesse. Diese wird in Form länglicher' Vierecke ausgestochen, und dann schichtet man die Stücke zum Trocknen in lose Hausen. So gewinnt man den Brenntors. In der Nähe der Weser gräbt man einen guten Tonboden, aus dem man Ziegelsteine bereitet. Die Weser empfängt in dem Tieslande von links her kleine Nebenflüsse, die B a st a n , welche aus dem großen Tors- moore kommt, und weiter nördlich die Ö s p e r. Westlich von diesen fließt im Kreise Lübbecke die große Aue nach Norden. Sie entspringt am Nordabhauge des Wesergebirges, zieht sich durch Moore und flaches Land hin, nimmt kurz vor der Grenze die kleine Aue auf und eilt dann weiter durch die Provinz Hannover der Weser zu. Die Bewohner des nördlichen Tieflandes treiben Haupt- sächlich Ackerbau und daneben Viehzucht, namentlich Schweine- und Rinderzucht. Im Moore graben sie Tors, und in der Nähe der Weser brennt man Ziegel, die auf Schiffen weithin versandt werden. Viele beschäftigen sich auch mit Zigarrenarbeit. Die Leute sind durchweg evangelisch. O r t s k u n d e. Der bedeutendste Ort hier ist die Stadt Menden, an der Weser gelegen und zwar da, wo die Bastau mündet. Auf dem linken Ufer liegt die Altstadt, auf dem rechten Ufer die kleinere Neustadt mit dem Bahnhofe. Minden hat mit dem Militär 25 400 Einwohner. Die Stadt war früher eine Festung; nach dem letzten großen Kriege aber ist sie geschleift worden. Übrig geblieben sind nur die Glans, die mit ihren

20. Lernbuch der Erdkunde - S. 32

1902 - Gotha : Perthes
32 Meeresteile mit Golfen und Straßen — sowie die zugehörigen Halb- infein, Inseln und Inselgruppen! Zeichnung der Halbinsel! Bodenbeschaffenheit'. Gitterartige Verteilung der Gebirge! Wo nur Tiefebenen? Verbindung der Gebirge nach Nordwesten mit den Alpen, wo- durch? — nach Norden mit den Karpaten, wodurch geschieden? Den Mittelpunkt des ganzen Systems bildet der Schar-Dagh (Dagh = Gebirge), cci 2500 m hoch; wo? Breitengrad? — von hier: 1. Gebirgszüge nach Nordwesten: Wie heißen sie an der Küste? Wie im Binnenland? — hier der höchste Berg? 2. Gebirgszüge nach Süden: Zuerst einige Züge bis zu einem See! — (Name?) Dann der Hauptzug! — (Name?) Drei Berge im östlichen Küstenzug? — (Der nördlichste war Göttersitz der alten Griechen.) Ebene zwischen diesen und dem Hauptzug? Gebirgszug südlich von dieser (ein südlicher Ausläufer des Pindns)? Südlich der berühmte Engpaß der Thermopylen! Südlich von diesem ein Gebirgszug mit einem hohen Berg? — (Sitz der Musen bei den alten Griechen.) Die Halbinsel Morea ist ein Hochland (Arkadien) mit südlich gerichteten Bergzügen. Wie heißt der mittelste? — An welchem Kap endet er? 3. Gebirgszüge nach Osten: Züge etwa in der geographischen Breite des Schar-Dagh? Hauptzug nördlich davon? Richtung desselben? — wo endet er? Berühmter Paß (1877) in dem sonst mauerartig geschlossenen Gebirge? Trage die Gebirge in die Karte ein! § 57. Bewässerung: Welcher Fluß bildet die Nordgrenze der Halb- insel? — Verlauf desselben? — Mündung? Wiederhole, was du von srüherher über Quelle und Verlauf weißt! lk. 14/15.) Was gilt von der Größe aller Flüsfe? — Grund dafür? Zwei Seen südlich und westlich vom Schar-Dagh? 1. Der Schar-Dagh ist auch bezüglich der Bewässerung als Wasserscheide wichtig: