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1. Besonderer Theil - S. 801

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten von Südafrika. Kapland. Ostrand. 801 Freihafen. Lebhafter Handel. Jährlich laufen 500 bis 600 Schiffe ein und aus. Gewöhnlicher Erholungsort'der Ostindienfahrer. — 2. Kap kreis. Groß-, Klein- und Hoch-Constantia. Landgüter mit berühmten Weinbergen. Der gebirgige Theil des Kreises bei Rondebosch, Wynberg und Greenpoint sghrihnpeunt/I ist mit zahlreichen und schönen Landhäusern der reichen Kapstadlbewohner und der reichen Engländer, die aus Indien kommen, um ihre zerrüttete Gesundheit herzustellen, er- füllt. Siimmstown an der Simonsbai, einem Theil der falschen Bai. Station für die britische Flottenabtheilung am Kap. Seearsenal. Große Schiffswerfte. — 3. Malmesbury [Zwartlandff ff Malmesbury. Dorf. Warme Quelle von 33° bis 35°. — 4. Stellenbosch, ff Stellenbosch. Schönstes Dorf im Kapland. 4,000 E. 4 Schulen. — 5. Paarl. ff Paarl. Dorf. 2,100 E. Ausgezeichnete Weinberge. — 6. Clanwilliam, ff Clanwilliam. Dorf am Elephantenfluß. Sta- tionen der rheinischen Missionsgesellschaft: Wupperthal; Ebenezer; Koksontain bei den Kleinnamaquas mit kalter Schwefelquelle. — 7. Ealedon. ff Caledon. Stadt. Berühmte Stablthermen. Genadenthal. Blühende Herrnhutermission. 3,000 E. — 8. Zwei len dam. ff Zwellendam. Stadt. 2,000 E. 2 Schulen. Port Beau- fort. Neuer Hafenort an der Mündung des Breede Niver in die St. Sebastiansbai. Ansehnlicher Küstenhandel. — 9. George, ff Georgetown. St. in der Nähe der Südküste. 1,400 E. — 10. Worcester. ff Wvrcester. 1,500 E. — 11. Beau- fort. ff Beaufort. Dorf in der Karra. 600 E. Ansehnlicher Handel. — Ii. Ost- provinz. 10 Kreise. — 1. Port Elizabeth, ff Port Elizabeth. Wichtige Hafenstadt an der Algoa Bai. 5,000 E. — 2. Uitenhage. ff Uitenhage. Schöne St. am Zwartekop Rivier und am Fuße des 2,752' h. Winterhoek. 2,000 E. Wichtiger Handel. Warme Mineralquellen. 2 Salzseen und Kupfer - und Bleierz- gruben im Kreise. — 3. Albany. ff Grahamstown. St. am Kowiefluß. 7,000 E. Sitz des Gouverneurs der Ostprovinz. Port Frances. Hafenplatz von Grahamstown und wichtiger Hafen der Ostprovinz an der Mündung des Kowieflusses. — 4, Fort Beaufort. ff Fort Beaufort. St. am Katfluß. 6,000 E. Handel. — 5. Vik- toria. ff Alice. St. an der Bereinigung des Tschumie und Kaga. East [ihstf London [Fort Glamorganff Wichtiger Hafenvrt an der Mündung des Büffel- flnsses. — 6. Graaf Reynett. ff Graaf Reynett. St. am Fuße der Schneeberge und am Sonntagfluß. 2,500 E. Starker Handel. — 7. Somerset, ff Somer- set. St. am Fuße der Boschberge und am kleinen Fischfluß. 600 E. — 8, Era- dock. ff Cradock. St. am großen Fischflnß. Schwefelquellen. — 9. Colesberg. ff Colesberg. Dorf am Fuße des Tvrenberges. 1,000 E. Lebhafter Handel. —■ 10. Albert, ff Aliwal. Neu gegründeter Ort am Stockenstromsfluß. — Iii. Außerhalb der beiden Provinzen gelegene Gebiete. — 1. Britisch Kafferland [British Kaffraria]. Zwischen dem Keiskamma und dem großen Kei- fluße. Unter militärischer Verwaltung, ff King Williams Town. St. am Büffel- fluß. — 2. Der große, fast völlig Wasser- und menschenleere Landstrich zwischen den Kreisen Clanwilliam, Worcester, Beaufort, Graaf Reynett, Colesberg und dem Garip ist noch gar keinem Verwaltungsbezirk zugetheilt. §. 225. Der Ostrand. 1. Allgemeines. — 1. Lage. Vom großen Keifluß in 32'/,° S. Br. bis zmn Golf von Aden in 12° N. Br. — 2. Grenzen. Im O.: indischer Ocean. Im N.: Golf von Adßn. Im W.: hoher, mauersörmiger Abfall des Binnenplateaus. Im S.: Kapland. — 3. Länge. 750 M. Breite. Sehr verschieden. 20 bis 150 M. ‘ 4. Oberfläche, a. Küste. Sehr unbekannt. Richtung vom großen Keifluß bis zum Kap Guardafui von Sw. nach No.; von da bis zum Hafen Berberah von No. nach Sw.; von da bis zum Hafen Zeila von So. nach Nw. Wenig große und flache Einbiegungen: De Lagöa Bai; Bai von Sofäla; Bai von Zanzibar. Wenig Kape: Durnfordspitze; Kap Corrientes; Kap Delgado; Kap Guardafui. Meist flach und höchst einförmig; im äußersten S. und N. steil. Der Mangel an guten äpasen, die fortlaufenden Züge von Sandbänken und Untiefen im angrenzenden Meere, die vorliegenden, zahlreichen, bis an den Meeresspiegel reichenden Koralleninseln, die hcftlgen Brandungen und Strömungen machten die Küste zu allen Zeiten den See- Völter, Lehrbuch der Geographie. Ii. 51

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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 384

1842 - Dresden : Schmidt
384 Europa. chen, hier gebauten rothen und weißen Weines weltberühmt ist. Die Reben selbst stammen aus Persien, Spanien und vom Rhein. Die Kapstadt ist der Mittelpunkt des Han- dels. Die von den Kolonisten eingelieferten Erzeugnisse dienen theils zur Verproviantirung der Ostindienfahrer, theils zur Ausfuhr nach Ostindien, Europa und Amerika. Hanpt- artikel sind: Wein, Getreide, Hüisenfrüchte, Wolle, Leder, Thran, Fischbein, Früchte, Salzfleisch, Seife, Tabak und Elfenbein. Simon stadt, Ankerplatz an der falschen Bai. Grönekloof, Herrenhuterkolonie. Die Robbeninsel, am Eingänge der Tafelbai. Robbenfang. Zwart land (Schwarzland nach der Farbe des Bodens) bildete sonst einen eignen Distrikt. d) Distrikt Stellenbosch, östlich vom vorigen, mit der Stadt gl. N. 1,000 E- Gn adentha!, Herrenhuter- kolonie. o) Dist. W o r c e st e r, sonst T u l b a g h; nordwestlichster Theil der Kolonie. Worcester, Sitz des Landdrosten. Tulbagh. Das Bokkeveld und Roggeveld, sehr fruchtbare Thonebenen (Karros). Clan William, am Elephanter.flusse. 6) Di st. Zw elle n da m mit dem Orte gl. N. in der großen Karro. Ealedon. 2) Die Oftprovinz mit 6 Distrikteir: a) D isir. George, östlich von Worcester. Neuange- legte Stadt Georgetown. b) Distr. Graaf Reynett, nördlich vom vorigen, mit dem gleichnamigen Dorfe, am Sonntagsflusse in öder Gegend. Hier geht es nicht ab ohne Einfälle der benach- barten Buschmänner. c) Dist. Somersett, mit Somersett, ganz in der Nahe der feindseligen Stamme. ä) Dist. Albany, an der Südknfte bis zum Kaf- fcrnlande. Grahamstown (Grehemstaun), 4,000 E. Bathurst-rrnd Frederiksburg, lauter neue Städte. In diesem Distr. ist auch eine Kolonie von 5,000 civilisir- ten Hottentotten. e) Dist. Uitenhage (Eut.), östlich vom Georgdi- ftrikt bis zum Sonntagsflnsse. Dorf gl. N. Fort Fre- derik und Port Elizabeth, neue Orte an der Algoa- Bai. Bethelsdorp, Missionsanstalt.

2. Die Erde und ihre Bewohner - S. 613

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
61s Afrika. Kap. §. 15. Der südlichste Tbeil Afrikas wird, nach dem Vorgebirge, der guten Hoffnung (oder dem Kap), das Kapland genannt. Im Norden desselben sind die Länder der Hottentotten und Buschmänner, im Osten die Länder der Kaffern. Das Kapland stand früher unter hollän» bischer Hoheit, und gehört jetzt den Briten. Es war zu Anfang dieses Jahrhunderts (mit Inbegriff der Kapstadt) in vier Distrikte eingetheilt. In jedem dieser Distrikte wurde die Verwaltung der öffentlichen Ange- legenheiten durch Civil-Beamtete, welche die Regierung des Kaplandes a»stellte, besorgt. Der erste Civil-Beamtete der Kapstadt hieß Fiskal, die ersten Beamteten in den drei Landdistrikten hießen Landdroste. Die alte holländische Verfassung ist auch bis jetzt in allen Landdrosteien und Unterdrosteien, in welche das Land jetzt getheilt wird, unverändert beibehalten, nur daß hier und da ein Engländer zu der ansehnlichen und einträglichen Stelle eines Landdrosten befördert ist. Die Zahl sämmtlicher Bewohner dieses 5.580 O Meilen großen Landes mag sich gegenwärtig auf etwa 100.000 Seelen belaufen, von denen etwa 40.000 europäischer Abkunft sind. Jetzt wird das Land in folgende 8 Land« drosteien oder Distrikte eingetheilt.^ 1) Der kapifche Distrikt (Cape District) umfaßt Zwartland, Groenekloof und die nächsten Umgebungen der Kapstadt, mit Ausnahme der Kapstadt und Simonsstadt. Der Landdrost wohnt in der Kapstadt. 2) Der Distrikt Stellenbosch (vistriot ok 8te1ievbosci>) umfaßt den weitläufigen Landstrich am «erste Rivier, und das an die Falsbai gränzende, fruchtbare Hottentotts-Holland. Der Hauptort ist das große und schöne Dorf Stelle nbosch. 5) Der Distrikt Zwellendam (vistrict ok Zwellendam), welchen der ansehnliche und nicht ganz unfahrbare Breederivier mit dem indischen Ozean verbindet. Hauptvrt ist Zwellendam unter den hohen Zwarte-Bergen. 4) Der Distrikt Graaf Reinet (vistrict of Graaf Reinet) war früher sehr groß, weshalb davon die Unterdrostei Cradock und die Unterdrostei Beaufort getrennt worden sind. Der Haupt« ort ist das ansehnliche Dorf Graaf Reinet. 5) Der Distrikt Uitenhagen (vistrict ok Uitenhagen) stößt an die Algoabai. Der Hauptort ist Uitenhagen. 6) Der Distrikt Worcester (vistrict of Worcester), wozu die ehe« malige holländische Landdrostei Tulbagh gehört.

3. Bd. 9 - S. 181

1846 - Braunschweig : Westermann
180 Viertes Kap. Der Nationalkonvent. ans. Eine republikanische Kriegsschaar, vereint mit korsischen Ausgewanderten, vollendete durch ihre Landung die Bcdrängniß Elliot's, des Vicckönigs. Nach mehreren unglücklichen Gefechten räumte derselbe die Insel, seine Macht theils nach Gibraltar, theils nach Elba siüchtend. Paoli ging abermal nach England, woselbst er starb. Korsika aber vereinte sich allsogleich und jubelnd mit der französischen Republik (Okt. 1796). Ein schwerer Schlag drohte England durch die Landung, welche Frank- reich gegen Irland mit großer Kraft und klug vorbereiteten Mitteln wagte. Das stiefmütterlich behandelte, zumal durch die kirchliche Unduldsamkeit der Engländer hart bedrückte, Irland schien sehr geneigt, sein Joch abzuschüt- teln und den Franzosen als Freunden bcizustehen. Gleich nach Endigung des Krieges in der Vcndee also beschloß der Konvent solche Landung. Der siegreiche Ho che mit seinen tapferen Schaarrn seilte sie vollbringen. Zwan- zig tausend Mann versammelten sich in Brest, woselbst eine große Zahl von Frachtfahrzeugen ihrer harrte. Die große Flotte von 23 Linienschiffen, unter dem erfahrenen Morard de Galles, sollte die Fahrt bedecken. Während eines Sturmes, welcher die brittische Blokademacht entfernte, liefen die Schiffe aus (18. Dez.), und langten in wenigen Tagen an der irischen Küste an. In B antry-B ay sollte der Hauptsammelplaz seyn. Aber der Sturm hatte die Flotte zerrissen; nur ein Theil ankerte in der Bantry-Bay. Das Schiff, welches den Feldherrn und den Admiral führte, irrte getrennt von allen übri- gen umher. Unter solchen Umständen ward die Landung unmöglich. Die Schiffe steuerten wieder der Heimath zu, und kamen vereinzelt, doch nicht ohne ansehnlichen Verlust, an die französischen Küsten zurück. Ein späterer Landungsversuch, durch 1200 Galeerensklaven, die man zu diesem Ende befreite, unternommen, brachte wohl Schrecken hervor, hatte je- doch keinen Erfolg. Die allmälig steigende eigene Kriegsgefahr, verbunden mit dem Unglücke Oestreichs, bewog endlich die brittischen Minister zu einem scheinbaren Fricdensverfnche. Der Lord Malmesbury wurde nach Paris gesandt (24. Okt. 1796), um die Unterhandlungen zu beginnen. Als er aber auf der Rückgabe von Belgien bestand, so brach La Croix, der Minister Frankreichs, die Unterhandlungen ab (21. Dezember). Ein zweiter Versuch fand im folgenden Jahre in Lille Statt (4. Julil797), mit gleich schlechtem Erfolge. Man forderte von Malmesbury die vorläufige Erklärung, daß

4. Lehrbuch der Geographie - S. 218

1852 - Hamburg [u.a.] : Schuberth
218 harte Verluste im oft wiederholten Kampfe mit den Hottentotten, Kaffem und andern Eingebornen erleiden. Der Boden ist bergig und felsig (die Bokkeveld- und Zwartenberge, das Nieuweveld-Gebirge, 10,000' hoch'), doch giebt es auch viele angenehme Thäler, und lachende Fluren wech- seln mit dürren und öden Sandgegenden ab. Einzelne Berge sind: der Tafelberg (3353'), Teufclsberg (3200'), Löwenberg (2600') u, a. Ob- gleich das Land in der gemäßigten Zone liegt, so herrschen doch noch hier zwei tropische Jahreszeiten; daher ist das Klima, besonders in den nördlichen (dem Aequator näherliegenden) Gegenden sehr warm, und inl Allgemeinen sehr gesund. Der Boden des Küstenlandes und der Bergthäler ist durch viele Flüsse reich bewässert und höchst fruchtbar, daher alle hierher verpflanzten europäischen und asiatischen edlen Früchte, selbst Palme und Brotbäume, auch europäische und asiatische Hausthiere gedeihen. Die Kapkolonie wird seit Kurzem in 2 Provinzen, die west- liche und östliche, getheilt. Die westliche Provinz begreift folgende 5 Districte: Der Kapdistrict. Darin: die Kapstadt, Sitz des britischen' Statthalters, die vorzüglichste Stadt des Landes, am Fuße des Tafel- berges, bildet ein längliches Viereck, 840 Schritte lang und 550 breit, schön gebaut, stark befestigt, mit vielen Bildungsanstaltcn (Sternwarte), 25,000 Einw.; als Erfrischungsort für Zndienfahrer und durch seinen Verkehr ein wichtiger Punkt. Schöne Gärten und Landhäuser umgeben die Stadt. Im Norden der Kapstadt Groenckloof, wo die Herrn- huter eine Mission haben. — Der District Stellenbosch. Darin: Stellenbosch, in einem Thale, 1000e. Gnadenthal, ein Haupt- ort der Herrnhuter, 1400 E. — Die Districte Worcester, Zwel- l end am und Clanwilliam. Zur östlichen Provinz gehören folgende Districte: George, darin: Georgetown, neuangelegte Stadt; Beaufort (Bohfort); Graaf-Reynett; Uitenhage; Sommerset; Albany, darin: Grahamstown, 4000 E.; Adelheid, mit der Stadt Fre- deriksburg. — Unabhängig sind die holländischen Niederlassungen am Port Natal (Victoria). Ostafrikanische Inseln. 1. Sokotora, 50 Um., 5000 E.; Berge bis 5000' Höhe; das Vaterland der besten Aloe; seit 1833 englisch. 2. Seschellen, nahe an der Linie, 30 kleine meist unfruchtbare In- seln, mit gesundem Klima, von gastfreundlichen, zur See kühnen Leuten be- wohnt. Seit 1814 sind sie eine britische Besitzung, früher eine französische. 3. Amiranten, 11 unbewohnte Inseln; portugiesisch. 4. Komoren, 4 sehr schöne fruchtbare Inseln am Kanal von Mosambik; die größte istkomoro, die wichtigste Johanna (Anjouan). Mayotta, französisch. 5. Madagaskar, nach Neu-Guinea und Borneo die größte Insel des Erdballs, durch den 52 Meilen breiten Kanal von Mosambik vom festen Lande von Afrika getrennt, 220 Meilen lang, 12 — 25 Mei- len breit und 10,500 sjm. groß. Sie wird durch eine 11,000 Fuß

5. Bd. 6 - S. 305

1845 - Leipzig : Kollmann
305 durch wurde die Wiedereroberung von Korsika sehr erleichtert. Im Oktober 1706 landete der Genera! Casattez' auf der Insel, überwältigte mit Beihülfe der französischen Partei die Hauptstadt Bastia, und in Zeit von drei Wochen waren die Engländer gänzlich verdrängt. — Der spanische Hof, oder vielmehr der Friedensfürst, hatte sich durch einen Traktat zu St. Ildefonso (19. August 1796) mit Frankreich eng verbündet und demzufolge England den Krieg erklärt; das englische Cabinet, das sich überdies durch eine Lan- dung der Franzosen in Irland bedroht sah, war damals zum Frieden geneigt und sendete im Oktober den im diplomatischen Fache trefflich geübten Lord Malmesbury zu desfallsiger Un- terhandlung nach Paris. Doch dauerte es bis gegen das Ende des November, bis man sich über den allgemeinen Grundsatz gegenseitiger Zurückgaben verständigte. Offenbar hatte die plötz- liche Zurückdrängung der Franzosen Einfluß auf den Geist der angefangenen Unterhandlungen. Malmesbury zögerte von einem Tage zum andern. Endlich gezwungen, sich näher zu erklären, that er nur solche Vorschläge, wovon er gewiß ftyn konnte, daß man sie nicht annehmen würde. Frankreich sollte Belgien zu- rückgeben und Italien räumen. Die Antwort des Direktoriums darauf war Malmesbury's Zurückschickung; innerhalb zweimal vierundzwanzig Stunden sollte ec Paris und das Gebiet der Re- publik verlaffen. Er erhielt die nöthigen Päffe und reiste am 21. December mit seinem ganzen Gefolge nach England zurück. Zu Anfänge des Jahres 1797 versuchten die Oesterreichcc zum vierten Male Mantua zu entsetzen. Alvinzi erschien mit 80,000 Mann, wurde aber in den Schlachten bei Rivoli und Corona (13. u. 14. Januar) und bei la Favorita (am 16.) geschlagen, wobei fast das ganze österreichische Heer aufgericben oder gefangen ward. Bonaparte's Fcldherrntalent strahlte da- mals im Kampfe gegen einen überlegenen Feind auf seiner Son- nenhöhe. Die nächste Folge dieser blutigen Tage war, daß der ehrwürdige Wurmser sich genöthigt sah, Mantua durch Capi- rulation zu übergeben (2. Februar). Er erhielt ehrenvolle Be- dingungen, wie er es verdiente. Bonaparte bewilligte dem grei- sen Feldherrn für sich und seinen Generalstab freien Abzug mit 700 Mann und sechs Kanonen, der übrigen Besatzung aber Ab- zug auf Ehrenwort, nicht weiter zu dienen. — An demselben N. ®, Iii, 20

6. Die fremden Erdteile - S. 106

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 106 — die ähnlich wie San Franziseo schnell emporgeblüht ist. Der See- handel der Kapstadt hat zwar seit Eröffnung des Sueskanals ge- litten; doch bildet die Stadt nicht nur den Zielpunkt lokalen Handels, sondern sie ist uoch immer ein wichtiger Haltepunkt für Australien- und Indienfahrer. Hauptausfuhrprodukte sind Wolle, Häute und Straußeu- federn. S. von der Stadt und dem Tafelberge das Kap der guten Hoffnung. — Port Elizabeth, östlich gelegener, aufstrebender Hafenort mit Bahuverbiuduug nach dem Binnenlande. Unter den Bewohnern viele Deutsche. — Unter dem Gouverneur des Kaplaudes steheu auch das B a s u t o - laud und Britisch-Betschuaueulaud. 2. Natal und Zululaud, so groß wie Bayern, 900000 E., eine selbständige, unter einem eigenen Gouverneur steheude Kolouie, ist fruchtbarer als das Kaplaud und weist bereits tropischen Plantagenban auf. — Port Natal, wichtige Hafenstadt und größter Ort der Kolonie. Bahnverbindung nach dem Oranjefreistaat. — Pietermaritzbnrg, Sitz der Regierungsbehörden. 3. Die englische Interessensphäre in Südafrika um- saßt die Sambesigebiete, das Land zwischen Nyassa- und Bangweolosee (Engl.-Nyassalaud), das Ngamibecken, die Kalahari und das bis dahin uuabhäugige Betschuauenland, im ganzen ein Gebiet von der dreifachen Größe des Deutschen Reichs mit 1^/2 Mill, E. Das Gebiet reicht im N. bis an den Kongostaat und Deutsch-Ostafrika. Nicht unbedeutende Negerreiche smatabele-Reich) mit Ackerbau treibender Bevölkerung gehören zum euglifcheu Besitz. 4. Die annektierten Bureurepublike». a) Der ehemalige Oranjefreistaat (130 000 qkm, 208 Tsd. E., 1,6 ans 1 qkm), so groß wie Rumänien, ein dünnbevölkertes Gebiet. Die Hälfte der Bewohner besteht ans Farbigen, die sich aber durchweg in dienender Stellung befinden. Hst. Bloemsouteiu (mit: 12 Tsd. E.), hat Bahnverbindung mit Port Elizabeth und der Kapstadt. Aus- fuhr vou Wolle, Straußeufederu, Vieh, Häuten und Diamanten. d) Die frühere Südafrikanische Republik mit Swasiland (325 000 qkm, 1150 Tsd. E.), ein dünnbevölkertes Gebiet von der Größe Großbritanniens. — Hst. Pretoria (nur 8 Tsd. E), Bahnverbindung mit der Delagöabai. Die rasch emporgeblühte Goldstadt Johannesburg ist mit 103 000 E. die größte Stadt Südafrikas. Ausfuhr vou Gold, Wolle, Häuten, Tabak. 5. Die Walfischbai an der Küste von Dentsch-Südwestafrika, ß) Portugiesischer Besitz (Vergl. S. 99). Das Küstengebiet s. der Sambesimüuduug. Wichtigster Punkt ist die Delagöabai mit Lonrentzv Marguez, wo die Eisenbahn aus Pretoria endigt. Sofala in ungesunder Gegend, jetzt wenig belebt. Seine Bedeutung ist übergegangen auf Beira, das seinen Aufschwung einem goldreichen Hinterlande verdankt. (Mafchonaland).

7. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 64

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
64 Die fremden Erdteile- der Südrand. Aus der Küstenebene steigt man über die Zwarte (schwarzen) Berge zur Karroosteppe empor („karru" = hart; in der trocknen Jahreszeit ist der Boden felsenhart), n.-ö. davon die uuweg- samen T rakenberg e. Auf der obersten Stufe der westwärts fließende Oran je ström. — Tie Bewässerung ist weniger reichlich, als in Zen- tralafrika; ja im N. -W. nimmt der Boden sogar Wüstenform an und bildet hier die trockeue Kalahäri. Das Klima ist besonders in den s. Strichen und auf dcu Hochebenen auch sür Europäer recht zuträglich. Tie mittlere Jahrestemperatur beträgt 20 0 C. und darunter. — Tie Bevöl - ! e r u u g bestand ehedem ans der südafrikanischen Rasse, von der sich im N.-W. noch die Hottentotten und B u s ch m ä n n e r er- halten haben. Dann drangen von - 0. her die kräftigen K a f f e r n ein, ein Zweig der Bantnneger. Tie Hauptbeschäftigung aller dieser Be- wohner ist Viehzucht und Jagd. Auch viele Europäer lebeu im Kap- laude und den beiden Bauernrepubliken. Staatlich teilt sich das Gebiet in die Länder des englischen Besitzes, die beiden Bauernrepubliken und Deutsch - Südwestafrika. Der englische Besitz umfaßt deu größten Teil vom außer- tropischen Südafrika. Deu Engländern gehört das Kap land, das s.-ö. K ü st e n l a n d (Kaffernland) und das Gebiet n. vom mittleren O r a n j e f l u ß lenglisch Betschuaueulaud). Im Kaplande find fast alle europäischen Obst- und Getreidearteu eingeführt. Auch Weiu gedeiht sehr gut. Ganz besonders aber blüht hier und auch in den Banerurepublikeu die Schafzucht, so daß Südafrika bezüglich der Schafzucht zu den ersten Ländern der Erde zäblt. Ferner blüht die Straußen- z ucht. — Der Hauptort des englischen Besitzes ist die Ka pstadt, im Hinter- gründe der Tafelbai am Fuße des T a f e l b e r g e s gelegen. Die Stadt trägt in ihrer Bauart europäisches Gepräge und ist vou eiuem Völkerge- misch verschiedener Rassen und Nationen bewohnt, die lohnender Handel zur Ansiedelung veranlaßte. Haltepunkt für Australien- und Jndienfahrer. Nach Eröffnung des Snes - Kanals hat die Stadt viel von ihrer Bedeutung verloren. Hanptausfuhrprodukt ist Wolle- S-.,vou der Stadt und dem Tafelberge das Kap der guten Hoffnung. Ostlich der aufstrebende Hafenort Port Elizabeth mit vielen Deutschen. — An der S.-O.-Küste Port Natal- Im Innern Südafrikas die beiden Banernrepubliken: die südafrikanische Republik und der Oranje-Freistaat. Beide wurden seiner Zeit von niederländischen Boeren (bnren) gegründet, welche ans dem Kaplande, unzufrieden mit der englischen Regierung, auswauderteu. Reichtum au Wolle und Diamanten. Deutsch-Südwestafrika, 1% mal so groß als das Deutsche Reich, aber sehr spärlich bevölkert, erstreckt sich vom untern Lauf des Oranje im 8. bis zu deu portugiesischen Besitzuugeu im N. Tic O.-Greuze bildet der 20 0 v. G., doch so, daß im N.-O. ein schmaler Streifen deutschen Gebiets als Zugang zum Sambesi bleibt. — Hinter einem w ü st e n ä h ii l i ch e 11 K üstenlande, das nur mit klobigen Ochsen- wagen, bespannt mit zahlreichen Zugochsen, durchreist werden kann, breiten sich steppen artige Hochebenen aus. Hier weiden die Nama (Hottentotten) und die negerartigen Her er 0 ihre großen Viehherden. Beide Stämme sind Erbfeinde und leben in fortwährendem Kriege, der dem Lande viel Unsegen bringt und oft die besten Absichten der deutschen Regierungsbeamten in ihrer Ausführung hindert. Tie rheinische M i s s i 0 n ist hier sür die Ausbreitung des Christentums mit großem Erfolg thätig. — Tie Gebirgszüge int Innern des Landes sollen reich an Mineralschätzen sein, deren Abbau aber durch die Wasserarmut und Un- wegsamkeit des Landes noch gehindert wird. Tie Südwestafrikanische

8. Für Präparandenanstalten - S. 212

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 212 — Fieber sind und welche deswegen nicht wenig dazu beigetragen haben, die Erschließung des Innern zu hindern. Liegt Afrika doch zu 4/s in der tropischen Zone. Ein großer Teil gehört darum dem Gebiet der tropischen oder Zenitalregen an, die am Äquator zu allen Jahreszeiten, weiter n und s zweimal im Jahre auf- treten; die trockene, heiße Zeit fällt daher mit dem niedrigsten Sonnenstande, die Regenzeit mit dem höchsten Stande der Sonne zusammen. Dazu kommt sür Ostafrika vom Oktober bis März der vom Indischen Ozean wehende No-Monsun (S. 193), so daß Zentralafrika zu den regenreichsten Ländern der Erde gehört. Die Sammelbecken der reichen Niederschläge sind die zahl- reichen großen Seen und die Riesenströme mit ihren Nebenflüssen. Wie die meisten und größten Seen Zentralasrika angehören, so stoßen auch mit einer Ausnahme (Niger!) die Stromgebiete der großen Flüsse (Kongo, Nil, Sambesi) hier zusammen und damit auch die Gebiete der den Erdteil umgebenden Meere. Die an das regenreiche zentrale Afrika sich anschließenden regenarmen Gürtel weisen je ein abflußloses Gebiet auf, ein größeres im N, ein kleineres im S. Südafrika. Der Küstensaum im S und So ist schmal. Aus ihm erhebt sich im W isoliert der den Taselbergcharakter der südafrikanischen Gebirge tragende „Tafelberg" (1080 m, nicht ganz Brockenhöhe)^. Er bildet den n-en Eckpfeiler der kleinen Halbinsel, welche im N von der Tafelbai, im S von der Falschen Bai abgeschlossen wird und als s-sten Punkt das „Kap" (der guten Hoffnung), von den Schiffern das „Kap der Stürme" genannt, trägt. Die weniger offenen Buchten sind in neuerer Zeit durch gewaltige Hafenbauten gegen die Branduug geschützt worden, wie die Tasel- bai mit der Kapstadt und die Bucht mit Port Elizabeth (pö(r)t elisebeß)^ Bei reichlicher Bewässerung trägt der bis 300 m ansteigende Küstenstrich eine Fülle köstlicher Früchte: Weizen, in guten Jahren das 80. Korn, Südfrüchte, Wein. Das Innere. Von dem Küstensaum führen schmale, schluchten- artige Übergänge (Kloofs = Klüfte) zu den stufenweise aufsteigenden Hochebenen, deren Ränder von S gesehen sich wie hintereinander liegende Gebirge hinziehen. Welche Namen führen sie? (s. die Karte!) Die Hochebenen mit einseitigem Steilabsall heißen „Rand", wie der Witwatersrand (Weißwasserrand) n vom Baal (sahl), der durch seine reichen Goldfelder bei Johannes- bürg □ (237), der größten Stadt Südafrikas, bekannt ist. Die beiden unteren Stufen sind die Kleine und die Große Karroo (00 = u).3 Die Karroo besteht aus rotem, etwas mit Sand gemischtem Ton, der in der trockenen Jahreszeit so hart wie gebrannter Lehm wird; 1 S. das Hölzelsche Bild: Die Tafelbai mit der Kapstadt! 2 Port Elisabeth. 3 Von karusa = kahl, wüst.

9. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 35

1909 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 35 berühmten Diamantselder Südafrikas. An der Küste Kapstadt am Tafelberg, mit Vororten 170000 Einw., Haupteinfuhrplatz und Haltpunkt für Indien- und Australien- sahrer, auch Sitz des Bundesparlamentes. — An der So.-Ecke Port Elizabeth, 30000 Einw., ein lebhaft aufblühender Handelsplatz mit vielen Deutschen; 2. Natal an der O.-Küste, eine sehr fruchtbare Landschaft, wo schon das Zucker- rohr gedeiht. An der Küste: Durban; 3. die Oranjekolonie und 4. Transvaal. Beide Kolonien bildeten bis vor kurzem die Buren-Freistaaten: den Oranje-Freistaat und die Süd- afrikanische Republik. Sie waren von niederländischen Ansiedlern oder Buren, die aus Unzufriedenheit mit der englischen Regierung aus dem Kaplande auswanderten, in jahrelangen Kämpfen mit den kriegerischen Eingeborenen gegründet worden. Diesen Pionieren europäischer Kultur ist die wirtschaftliche Erschließung des Kaplandes und seiner angrenzenden Gebiete zu verdanken. Nach einem langwierigen und heldenhaften Freiheitskampfe erlagen die Buren 1902 der englischen Übermacht. — Die Kolonie Transvaal besitzt Goldfelder von so großer Ergiebigkeit, daß sie heute uuter den golderzeugenden Ländern der Erde mit an erster Stelle steht. Die Hauptfund- gebiete liegen im sogenannten Witwatersrandgebiete um Johannesburg, die größte Stadt Südafrikas mit 160000 Einw. — Pretoria ist Sitz des General- gonverneurs des Staatenbundes. Ii. Britisch-Zcntralafrika nebst Rhodesia; es umfaßt das zumeist von Bantn- negern bewohnte Tafelland zu beiden Seiten des oberen Sambesi und westlich vom Nyassasee. Hauptorte sind Bulawayo und Salisbury (ßälsberi), beide an der Fortsetzung der von Kapstadt nordwärts führenden Bahnlinie; Salisbury hat außerdem Schienenverbindung mit Beira an der Sofalabai, Bulawayo mit den Sambesifällen. Die Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Grenzen, Größe und Einwohnerzahl. Deutsch-Südwestafrika er- streckt sich zu beiden Seiten des südlichen Wendekreises vom Cunene bis zum Oranje und von der Küste bis zum 20. bzw. 21. Meridian ö. L.; es wird im S. und O. von Britisch-Südasrika und im N. von portugiesischem Besitz begrenzt. Der Flächeninhalt der Kolonie beträgt 823000 qkm, ist somit etwa 1% mal so groß als der des Deutschen Reiches. Unter den deutschen Kolonien Afrikas steht Deutsch-Südwestafrika nach seiner Größe an zweiter Stelle. Dagegen zählt es nur etwa 200000 Einw., eine Tatsache, welche die Ungunst der natürlichen Verhältnisse der Kolonie grell beleuchtet. Die Küste. Längs der Küste erstreckt sich die sog. Namib, ein 20—100 km breites Gebiet, das großenteils Sanddünen und Felswüsten einnehmen. Dazu fehlt es der Küste an guten Häsen. Die besser zugängliche Walfischbai untersteht englischer Herrschaft, Angra-Pequeua (pekena) oder Lüderitzbucht hat kein Trinkwasser, und die Swakopmüudung bedarf künstlichen Schutzes durch Molenbauten. Die Küste hat eine höchst ungünstige Natur. Im Tal des Swakop ist das Hochland am leichtesten zu erreichen; daher sührt jetzt eine Eisenbahn von Swakopmund nach dem Regierungssitz Windhuk im Innern (382 km). Eine weitere Bahn verbindet Lüderitzbucht über Kubub mit Keetmanshoop und Kalksontein. Das Binnenland. Das Land steigt von der Küste zur Plateauhöhe an Mndhuk 1630 m), senkt sich aber wieder gegen die Kalahari (Ngamisee

10. Die fremden Erdteile - S. 94

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 94 — gebieten in erster Linie Viehzucht. Namentlich blüht hier und im Kaplande die Schafzucht, so daß Südafrika bezüglich der Schafzucht und Wollproduktion zu den ersten Ländern der Erde zählt. Auch die Straußenzucht entwickelt sich immer mehr, und die Gold- und Diamantenfelder in Transvaal behaupten noch immer ihre Anziehungskraft. 3. Staatliche Verhältnisse. Die Küstengebiete des Kaplandes wurden 1643 den Portugiesen von den Holländern abgenommen, welche die Kapstadt anlegten und durch die „Trek-Buren" (= Ziehbauern) die gras- reichen Hochebenen bevölkerten. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes wanderten 80 Hugenottenfamilien nach dem Kaplande aus und führten dort den Weinbau ein. Zum Verdruß der Buren ging zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Kapkolonie an die Engländer verloren. Tausende von Buren wanderten in den Dreißiger und Vierziger Jahren dieses Jahrhunderts mit Weib und Kind und aller Habe nordwärts und gründeten den „Oranje- sreistaat" und die Transvaalrepublik," jetzt „Südafrikanische Republik" genannt, die sie in langen und verwickelten Kämpfen gegen Kaffern und Engländer behauptet haben. Letztere dehnten inzwischen ihre. Herrschaft über das Kassernland und Natal aus und erweiterten neuerdings ihre Besitzungen jenseits des Oranjestromes, indem sie den größten Teil des Bet- schuanenlandes, das Nyassaland und das Sambesigebiet besetzten. Die Deutschen besitzen seit 1884 Deutsch-Südwest asrika. «) Englische Besitzungen (3567 000 qkm, 12,6 Mill. E.) 1) Die Kapkolonie, größer als das Deutsche Reich, l3/* Mill. E., reich an Viehherden, Weinbergen und Gartenkulturen. Fast alle europäischen Obst- und Getreidearten sind im Küstengebiet eingeführt. Der Hauptort ist die Kapstadt, (85 Tsd. E.) im Hintergrunde der Taselbai am Muße des Tafelberges gelegen. Die Stadt trägt in ihrer Bauart europäisches Gepräge und ist von einem Völkergemisch verschiedener Rassen und Nationeniibewohnt, die lohnender Handel zur Ansiedelung veranlaßte. Zahlreiche niedere und höhere Schulen, eine Universität und eine große öffentliche Bibliothek stehen^im Dienste der allgemeinen Bildung. Dazu kommen eine Sternwarte, ein 'bo- tanischer und ein zoologischer Garten. Die Stadt treibt erfolgreichen Binnen- und Seehandel. Von den Eisenbahnlinien, die ins Innere führen, durch- schneidet die Hauptbahn das ganze Kapland, überschreitet den Oranjefluß .an der Grenze des Oranjesreistaates und zieht sich dann durch Westgriqualand,an der Grenze der beiden Burenstaaten hin. An dieser Bahn liegt im Griqua- lande die Diamantenstadt Kimberley, die ähnlich wie San Francisco schnell emporgeblüht ist. Der Seehandel der Kapstadt hat zwar seit Eröffnung des >Lueskanals gelitten; doch bildet die Stadt nicht nur Zielpunkt lokalen Handels, sonde^ist noch immer ein wichtiger Haltepunkt für Australien- und Jndienfahrer. Hauptausfuhrprodukte sind Wolle, Häute und Straußenfedern. S. von der Stadt und dem Tafelberge das Kap der guten Hoffnung. — Port Elizabeth, östlich gelegener, aufstrebender Hafenort mit Bahnver- bindung nach dem Binnenlande. Unter den Bewohnern viele Deutsche. — Unter dem Gouverneur des Kaplandes stehen auch das Basutoland und B r i t i s ch - B e t sch u a n e n l a n d. 2. Natal und Zululand, größer als Bayern, 750000 E., eine selbständige, unter einem eigenen Gouverneur stehende Kolonie, ist fruchtbarer als das Kapland und weist bereits tropischen Plantagenbau auf. — Port Natal, wichtige Hafenstadt und größter Ort der Kolonie. Bahnverbindung mit dem Oranjesreistaat. — Pietermaritzburg, Sitz der Regierungsbehörden. 3. Die englische Interessensphäre in Südafrika umfäßt die Sambesigebiete, das Land zwischen Nyassa- und Bangweolosee, (Engl.-Nyassa- land) das Ngamibecken, die Kalahari und das bis dahin unabhängige Bet- schuanenland, im ganzen ein Gebiet von der dreifachen Größe des Deutschen Reichs mit ls/4 Mill. E. Wie ein Keil schiebt sich das englische Gebiet zwischen

11. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 45

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Das außertropische Hochafrika. <\5 durchschrittenen Gebiete sind auch die unter englischem Schutze stehenden Negerreiche am Victoria-See, besonders Uganda (S. J5j), dessen König Ztitefa durch Stanleys Aufenthalt so berühmt geworden ist. 7. Vaf außertropische tzochafrika. Zluch der Süden Afrikas bildet ein Tafelland mit Randgebirgen, die namentlich im Kap- lande streckenweise hart an die Rüste herantreten. Man steigt hier in scharf markierten, stufen- artigen Absähen, deren Steilgehänge sehr treffend mit dem Lokalausdruck „Rand" bezeichnet werden, zur Hochfläche empor, die im Westen von den Deutschen, in der Mitte von den Eng- ländern, im Osten von den Buren und Portugiesen in Besitz genommen worden ist. Weitaus am bedeutendsten durch seine geographische Lage aus dem Wege nach Indien ist die Küste des Kaplan des mit den Hafenstädten Kapstadt (^<0,000 Einwohner), Port Eliza- beth (20,000 Einwohner), Durban oder Port Natal (S. 1(53). Zwar ist seit der Eröffnung des Kanals von Suez der Schiffsverkehr der Kapstädte naturgemäß zurückgegangen, dafür aberhaben diese Grte in der wirtschaftlichen Entwicklung des Hinterlandes ausreichenden Ersatz gefunden, namentlich in dem großartigen Aufschwungs der Viehzucht und des Bergbaues. In der Küsten- ebene des Kaplandes, die die Breite Süditaliens und Siziliens hat, gedeihen alle europäischen Obst- und Getreidearten, besonders auch Wein. Noch größere Fruchtbarkeit als die südlichsten Teile hat die Kolonie Natal infolge stärkeren Regenfalls und wärmeren Klimas. Dort reifen bereits tropische Produkte, wie Zuckerrohr und Baumwolle. Schaf- und Ziegenzucht wird beson- ders in den bewässerten Teilen der Karr00 (S. \53), die freilich auf weite Flächen namentlich im Sominer eine öde Kraut- und Staudensteppe ist, betrieben, auch die Buren sind fast aus- schließlich Viehzüchter; Schafe und Rinder bilden den Grundstock ihres Besitztunis. Welch gewaltigen Umfang die Viehzucht hier hat, mag aus einigen Zahlen erhellen. ^875 zählte man in der Kapkolonie nahezu \0 Millionen Schafe, H Millionen Ziegen und Millionen Rinder, und die Ausfuhr von Straußfedern erreichte \885 einen Wert von \2 Millionen Mark. Aus dem Orange-Freistaat belief sich die Ausfuhr der Wolle allein auf 2272 Millionen Pfund, so daß nur Australien und die La plata-Staaten Südafrika hierin noch übertreffen. Daneben blüht der Bergbau, an dessen Spitze im Kaplande die Diamanten-, in Transvaal die Goldgewinnung steht. Dort ist die Diamantenstadt Kimberley (\3,000 Einwohner) empor- gekommen , deren benachbarte Gruben (S. J55) auf einen Wert von ^00 Millionen Mark veranschlagt werden. Die Grubenarbeiter sind fast nur Kaffern (S. J5^). Hier am Witwaters- rand ist die Goldstadt Iohannisburg (20,000 Einwohner) entstanden, wo vor J0 Iahren nur einige niedrige Binsenhütten standen. Gleich rasch erblühte auf den Goldfeldern von Trans- vaal Barberton (S. J[55). Geradezu enorm waren die zu Tage geförderten Schätze; in der ersten Hälfte des Jahres J89o wurden allein aus Witwatersrand für 632,000 Pfund Sterling Gold ausgeführt. Infolge dieser wirtschaftlichen Umwälzung verbinden heute Eisenbahnen von Kapstadt, Port Elizabeth und der Delagoa-Bai aus das „goldene Südafrika" mit der Küste während bis vor kurzem nur schwerfällige Ochsenfuhrwerke den Verkehr mit der Hochfläche vermittelten. Gegen das Innere verliert sich das „Veldt", wie die Buren die unabsehbare präriefläche des südafrikanischen Tafellandes nennen,in dieabflußloseregionderkalaharisteppe (S. J[60), in deren Mitte die Salzpfanne des flachen Ngamifees (89o rn) liegt. Wasserläufe sind in der Kalahari selten, doch scheint meist in geringer Tiefe Wasser zu existieren. Grasland und Busch findet sich häufig. Einzelne Strecken lagen früher unter Kultur und produzierten Mais und Durra, im Westen dagegen sind sandige, öde, wüstenartige Strecken nicht selten. Zu den merk- würdigsten Pflanzen der Kalahari gehört die Welwitschia mirabilis, deren Holzstamm in die Erde versenkt ist und nur wie eine runde Tafel wenige Zentimeter aus dem Erdboden hervor- ragt, obgleich der Umfang des Stammes zuweilen 3—beträgt. Dabei hat die pflanze zeit- lebens nur zwei Blätter, die die Ernährung vermitteln. Den Ostsaum der Kalahari berührt das Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika, Groß- Namaland und Damaraland. Durchstreifen wir dieses Gebiet rasch von der Küste aus.

12. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 33

1915 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 33 B. Das Kuftertropifche Südafrika. /^Oberfläche. Es ist ein Steppenplateau von 1200 m Meereshöhe, das in Terrassen zu den Küsten hin abfällt. Die stärkste Gliederung hat der Süd- rand, das Kapland. Man unterscheidet hier die Küsten ebene, die höher gelegene Karroosteppe (karrü — hart, da der Steppenboden in der trockenen Jahreszeit zur harten Fläche austrocknet), im N. begrenzt von den Nieuwe- veld Bergen (nüwefeld), und endlich die oberste Terrasse mit dem Oranje- flusse. Die Hochfläche nördlich vom Oranje erfüllt zum größten Teil die Kalahari steppe. Klima und Erzeugnisse. Die Temperatur wird durch die beträchtliche Erhebung des Bodens erniedrigt, so daß hier dauernde Niederlassungen der Europäer ohne gesundheitliche Gefahren möglich sind. Große Verschieden- heit zeigt das Gebiet hinsichtlich der Niederschläge. Der südlichste Teil erhält wie Südeuropa subtropischen oder Winterregen. Der größere nördliche Teil ist in der W.-Hälfte, der die Kalaharifteppe angehört, regenarm; der östliche Teil empfängt noch tropischen Regen. — Der Steppenboden begünstigt die Viehzucht, namentlich Schaf-, Straußen- und Angoraziegenzucht. Die südlichen- Küstenstriche erzeugen Wein, Südfrüchte, Mais und Weizen. Überdies birgt der Boden reiche Schätze an Gold und Diamanten, auch ausgedehnte Kupferlager finden sich. Das Außertropische Südafrika bildet ein wichtiges Gebiet europäischer Kolonisation. Der englische Besitz in Südafrika zählt nach Indien zu den wichtigsten Kolonialgebieten Englands. Bevölkerung. Die eingeborene Bevölkerung besteht im O. aus den« kräftigen Kaffern, unter denen die Zulus am höchsten stehen. Ihnen ve^-> wandt sind die Hererö undfovamb0)tm Westen; sie sind Zweige der Bantu- neger. Im Innern und im W. wohnen Buschmänner und Hottentotten, gelbe, hellfarbige Stämme, vermutlich in die Wüste gedrängte Reste der afrika- nifchen Urbevölkerung. Die Buschmänner sind sehr klein von Gestalt und leben ausschließlich von der Jagd in den Gebirgen und Steppen. Die Hottentotten sind großenteils oberflächlich zivilisiert und Viehzüchter oder Arbeiter. — Von Weißen sind in ganz Südafrika über ^ Million niederländischer Ansiedler (Buren) i), an 200000 Engländer und gegen 40000 Deutsche. In den Besitz teilen sich England und das Deutsche Reich. Englisches Kolonialgebiet. I. Die Südafrikanische Union ist ein Bundesstaat und umfaßt 4 Provinzen: 1. das Kapland. Die Europäer haben hier fast alle europäischen Obst- und Getreidearten eingeführt. Ganz besonders gedeihen bei dem trockenen Klima des Innern die Schafzucht und die Straußenzucht. Reich ist das Kapland auch an Kupfer, und um Kimberley (30000 Einw.) liegen die berühmten Diamantfelder Südafrikas. An der Küste Kapstadt am Tafelberg, mit Vororten 170000 Einw., Haupteinfuhrplatz, auch Sitz des Bundesparlamentes. — An der So.-Ecke Port Elizabeth, 30000 Einw., ein wichtiger Handelsplatz mit vielen Deutschen; (2. Natal an der O.-Küste, eine sehr fruchtbare Landschaft, wo schon das Zucker- rohr gedeiht. An der Küste: Durban;) 3. die Oranjekolonie und 4. Transvaal. Beide Kolonien bildeten bis vor kurzem die Buren-Freistaaten: den Oranje-Freistaat und die Süd- *) Boer (bür) niederländifch — Bauer.

13. Geographie - S. 290

1912 - Berlin : Wichert
— 29v — Ii. Bodenverhältnisse. Wie der Name schon sagt, handelt es sich in der Hauptsache um ein Tafelland. In dasselbe ist die abflußlose Beckenlandschaft der K a l a h a r i - S't e p p e eingebettet. Die Ränder des Tafellandes fallen besonders im S in breiteren Terrassen nach der Küste zu, die bald eiue schmälere, bald eiue breitere Landschaft bildet, ab. Nach diesem Aufbau wären also, wenn wir von S aus das Land durchwandern wollten, folgende Landschaften zu durch- schreiten: 1. Das K ü st e n l a n d , 2. die Terrassen- oder S t u f e n l ä n d e r , 3. die verschieden benannten Hoch-^nd Tafelländer, 4. das Becken der Kala- hari - Steppe. 1. Das K ü st e n l a n d bildet weniger eine Ebene als ein Berg- und Hügelland von der Breite von wenigen Stunden bis zu etlichen Tagereisen (1400 km). An der Südküste sind einige gnte Häfen zu finden (Tafelbai, Francis-Bai, Algoa- Bai nüt Port Elizabeth u. a.). 2. Die Terraffen* und Stufenländer sind durch die aufgewölbten Ränder des afrikanischen Hochlands be- sonders charakteristisch im S entstanden. Enge, tiefe Schlnch- ten oder Kloofs (Klüfte) führen durch die Randgebirge ans einem Terrassenland ins andere hinauf. Das ausgedehnteste dieser Stufenländer ist die Hochebene der Karoo. Sie ist eine bäum- und strauchlose Ebene. Fal- len die Winterregen, dann verwandelt sie sich in ein ansge- dehntes Grasmeer. In der Trockenzeit aber ist sie eine trost- lose, dürre Einöde. 3. Die Hoch - und Tafelländer bilden in ihrer Ge- samtzahl mit dem allgemeinen Namen das Südafrikanische Tafelland. In den einzelnen Teilen dagegen führen sie die verschiedensten Namen (Buren-Hochland, Matebele-Hochland, Nordrhodesisches Hochland u. a.). 4. Das Becken der Kalahari-Steppe. Es ist -als Becken eine Landschaft ähnlich dein Kongobecken, aber mit scharf entgegengesetzten Eigenschaften, denn es ist abflußlos, wüstenartig'dürr und niederschlagsarm. In vielen Büchern wird es als Wüste bezeichnet. Das ist die Kalahari nicht, denn sie hat regelmäßig wiederkehrende Regenzeiten (Dezember—mai). Dann wird das Land zur Grassteppe. Besonders zahlreich sind auch Knollenpflanzen vertreten, welche nebst der Kaffer- gurke oder Wassermelone ein Segen des Landes find. Die Leroschua und Moskuri haben Wurzelknollen bis zur Größe eines Kopfes. Es sind die vergrabenen Wassertöpfe der Ein-

14. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 131

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 131 — Er bildet den nördlichen Eckpfeiler der kleinen Halbinsel, welche im Norden von der Tafelbai, im Süden von der Falschen Bai abge- schlössen wird und als südlichsten Punkt das „Kap" (der guten Hoffnung), von den Schiffern das „Kap der Stürme" genannt, trägt. Tie wenigen offenen Buchten sind in neuerer Zeit durch gewaltige Hafenbauten gegen die Brandung geschützt worden, wie die Tafelbai mit der Kapstadt und die Bucht mit Port Elizabeth. Bei reich- licher Bewässerung trägt der bis 300 m ansteigende Küstenstrich eine Fülle köstlicher Früchte (Weizen, in guten Jahren das 80. Korn, Wein, Südfrüchte, Ebenholz, Ingwer); doch ist er nicht imstande, auch uur annähernd den Bedarf der Kolonie zu befriedigen. Obwohl das „Kap" von den Portugiesen zuerst erreicht und umschifft worden ist, so taten sie doch nichts, um dort ihre Herr- schaft zu befestigen. Die ersten Ansiedler waren Holländer, die im Verein mit Deutschen und französischen Hugenotten im 17. Jahr- hundert sich in Südafrika niederließen. Bon diesen Einwanderern stammt die weiße südafrikanische Bevölkerung, die sich selbst „Afrikaner" nennt, gewöhnlich aber mit dem ursprüglich nur die Landbevölkerung im Gegensatz zu den „Burghers" bezeichnenden Namen Buren be- legt wird. Als in den Napoleonischen Kriegen Holland unter fran- zösischen Einfluß kam, besetzte England das Kapland, das ihm im zweiten Pariser Frieden endgültig zugesprochen wurde. Unaufhaltsam dehnten die Engländer ihre Herrschaft aus, und die Buren fanden sich veranlaßt, immer weiter ins Innere zu ziehen (Treckburen). So gründeten sie den Oranje-Freistaat und die Südafrikanische Republik, die nach mancherlei Kämpfen 1854 bezw. 1852 von England als selbständige Staaten anerkannt wurden. Zwar erklärte die englische Regierung 1877, die z. Z. mißliche Lage des Landes benutzend, die Herrschaft über die Südafrikanische Republik, mußte aber nach schweren Niederlagen dem Lande die Selbständigkeit lassen. Seit dem 27. Januar 1884 hatte die Republik nur die eine Verpflichtung, alle Verträge mit anderen Staaten (den Oranje-Freiftaat ausgenommen) oder Ein- gebornenstämmen der englischen Regierung vorzulegen. Die Eröffnung des Sneskanals und die Umwandlung der Segler- in Dampferflotten hatte den gewaltigen Rückgang der Schiffahrt mit das „Kap" nach Indien und Australien zur Folge. Daß der Nieder- gang der Kolonie sich nicht fühlbarer machte, verdankt sie den aus- gedehnten südafrikanischen Gold- und Diamantenfelder. Englands Be- streben, die Golddistrikte Transvaals, wie die Südafrikanische Republik auch genannt wurde, selbst zu verwalten, war die eigentliche Ursache zu dem letzten Kriege, welcher der Unabhängigkeit der Burenstaaten ein Ende machte. Von dem Küstensaum führen schmale, schluchtenartige Über- gänge (Kloofs)^ zur Kleinen und Großen Karroo. Der Boden be- 1 Klüfte. 9*

15. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 134

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 134 — ziemlich regelmäßig wiederkehrende Regenzeit, und die Vegetation ist beträchtlich dichter und mannigfaltiger als die der Sahara. Vielfach ist die Kalahari „einem allerdings trockenbodigen Parke ähnlich." Im Norden fällt die Kalahari, wie auch der Plateaurand im Osten und Westen zu dem abflußlosen Becken des Ngamisumpfes ab, das nebst einer Reihe von Salzpfannen und Salzsümpfen die tiefste Senkung des südafrikanischen Hochlands bildet. Einen großen Einfluß auf das Südafrika eigentümliche Land- schaftsbild haben die klimatischen Verhältnisse. Der Steppen-, ja stellenweise Wüstencharakter ausgedehnter Strecken im Innern und im Westen wird durch den großen Wassermangel hervorgerufen. Im Südsommer, wenn über den stark erwärmten Tafellandschaften ein Gebiet niederen Luftdrucks liegt, herrschen fast durchweg füd- östliche Winde, und wie in Australien bringt der Südoft-Passat der xtftfiiftc reichen Regenfall. Je weiter nach Westen, desto mehr mindert sich die Höhe des Niederschlags (Natal 1100 mm, Port Elizabeth 525 mm). Aber über den heißen Ebenen des Binnen- landes werden die Wolken, die das Gebirge überschritten haben, er- wärmt und in die Höhe gewirbelt; sie können darum ihren Wasser- gehalt nicht niederschlagen. Im Westen verursacht der kühle Strom, wahrscheinlich zum großen Teile aus kühlem Auftriebwaffer gebildet, die fast völlige Regenlofigkeit der an Nebeln reichen Küstenzone (Walsischbai 7 mm). Der kühle Strom bedingt auch die Verhältnis- mäßig niedrige Temperatur der Westküste, während die Ostküste durch die warme Mozambiqneströiuung hohe Temperaturen bis weit nach Süden aufweist. Die Temperaturschwankungen im Innern sind recht bedeutend, sowohl die jährlichen als auch wegen der geringen Be- wölkung die täglichen. Die Regenmengen, die nach Westen und Norden zunehmen, sind ungleich auf das Jahr verteilt und fallen meist wie in Australien als heftige Gewittergüsse. Eine eigentümliche Erscheinung des Tafelberges ist das „Tafeltuch", das sich bei heftigem Südostwind bildet. Die am Berge aufsteigende Lnst kühlt sich ab, verdichtet ihren Wasserdampf zu einer hellen Wolke, die am Nordabhang herab- zustürzen scheint, hier aber in einer Höhe von 900 in sich wieder auflöst. Ter offene Hafen der Kapstadt ist vor den Südoststürmen durch den Tafelberg geschützt. Im Südwinter, zu welcher Zeit die Tafelbai den herrschenden West-und Nord- weststiirmen preisgegeben ist, ankern die Schiffe im Simonshafen in der Falschen Bai. Im äußersten Nordosten am Limpopo und Sambesi geht das Klima in das der Tropen über. Die Südafrika eigentümlichen klimatischen Zustände bewirken, daß der Ackerbau an wenige wasserreiche Punkte gebunden ist; die übrigen ausgedehnten Landstriche können nur als Weideland für die zahlreichen wilden und zahmen Herden gelten, besonders für das Schaf, das sich mit wenig Wasser genügen läßt. So liegt die wirt- schastliche Bedeutung Südafrikas in der Viehzucht, deren Produkte (Wolle, Felle, Straußenfedern) einen nicht unbedeutenden Ausfuhr-

16. Teil 2 = Oberstufe - S. 61

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
Afrika. 61 4. Das südafrikanische Tafelland. a) Es umfaßt den f. Teil des südafrikanischen Hochlandes (1000 bis 1200 m hoch). Der Zugang zum Innern ist durch steile Randgebirge erschwert. Am stärksten gegliedert erscheint der Südrand. Aus der Küsten- ebene steigt man über die Zw arte (schwarzen) Berge zur Karroosteppe empor („karru" --- hart; in der trocknen Jahreszeit ist der Boden felsenhart); nö. davon die unwegsamen Drakenberge. Auf der obersten Stufe der westwärts fließende Oranjeström. — Die Bewässerung ist weniger reichlich, als in Zentralafrika: ja im Nw. nimmt der Boden sogar Wüstenform an und bildet hier die trockene Kalahz-ri, Das Klima ist besonders in den s. Strichen und ans den Hochebenen auch für Europäer recht zuträglich. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 20° C. und darunter. — Die Bevöl- kerung bestand ehedem aus der südafrikanischen Rasse, von der sich im Nw. noch die Hottentotten und Buschmänner erhalten haben. Dann drangen von No. her die kräftigen Kaffern ein, ein Zweig der Bantnneger. Die Hauptbeschäftigung aller dieser Bewohner ist Viehzucht und Jagd. Auch viele Europäer leben im Kaplande und den beiden Bauern- republiken. Staatlich teilt sich das Gebiet in die Länder des englischen Besitzes, die beiden Bauernrepubliken und Deutsch-Südwestafrika. Der englische Besitz umfaßt den größten Teil vom außertropischen Südafrika. Den Engländern gehört das Kapland, das ö. Küstenland (Kaffernland), das Gebiet vom mittleren Orangefluß (Englisch-Betfchuanenland) und weite Striche n. da- von bis zu dem Seengebiet (Englisch-Nyasfaland). Im Kaplande sind fast alle europäischen Getreidearten eingeführt. Auch Wein gedeiht sehr gut. Ganz besonders aber blüht hier und in den Bauernrepubliken die Schafzucht, so daß Südafrika be- züglich der Schafzucht ^u den ersten Ländern der Erde zählt. Ferner blüht die Straußenzucht. — Der Hauptort des englischen Besitzes ist die Kapstadt, im Hintergrunde der Tafelbai am Fuße des Tafelberges gelegen. Die Stadt trägt in ihrer Bauart europäisches Gepräge und ist von einem Völkergemisch verschiedener Rassen und Nationen bewohnt, die lohnender Handel zur Ansiedelung veranlaßte. Haltepunkt für Australien- und Jndienfahrer. Nach Eröffnung des Sues-Kanals hat die Stadt viel von ihrer Bedeutung verloren. Hauptausfuhrprodukt ist Wolle. S. von der Stadt und dem Tafelberge das Kap der guten Hoffnung. Östlich der aufstrebende Hafenort Port Elizabeth mit vielen Deutschem — An der Südost- Küste Port Natal.*) Im Innern Südafrikas die beiden Bauernrepubliken: die südafrikanische Republik und der Oranje-Freistaat. Beide wurden seiner Zeit von niederländischen Boeren (buren) gegründet, welche aus dem Kaplande, unzufrieden mit der englischen Regierung, auswanderten. Reichtum an Wolle und Diamanten. Die Transvaal- Goldfelder locken viele Goldsucher und Abenteurer an. b) Deutsch-Südwestafrika, l2/3 mal so groß als das Deutsche Reich, aber sehr spärlich bevölkert, erstreckt sich vom untern Lauf des Oranje im 8. bis zu den portugiesischen Besitzungen im N. Die Ost-Grenze bildet der 20.° v. G., doch so, daß im No. ein schmaler Streifen deutschen Gebiets als Zugang zum Sambesi bleibt. -— Hinter einem wüstenähnlichen Küsten- lande, das nur mit klobigen Ochsenwagen, bespannt mit zahlreichen Zugochsen, durchreist werden kann, breiten sich steppen artige Hochebenen aus. Hier weiden die Nama (Hottentotten) und die negerartigen Herero ihre großen Viehherden. Beide Stämme sind Erbfeinde und leben in fortwährendem Kriege, der dem Lande viel Unsegen bringt und oft die besten Absichten der deutschen Regierungsbeamten in ihrer Ausführung hindert. Die rheinische *) D. h. Weihnachtshafen; entdeckt durch Vasco de Gama am Weihnachtstage 1498.

17. Kleine Wirtschaftsgeographie - S. 102

1910 - Leipzig : Hirt
102 Il Kursus: Europa und die fremden Erdteile. beläuft sich jährlich auf 1 Milliarde Mark. Für die Ausfuhr liefert der Bergbau: Gold, Diamanten, Kupfer und Steinkohlen, der Gartenbau: Obst, Wein und Südfrüchte, die Viehzucht: Fleisch, Wolle, Häute und Straußenfedern. Eingeführt werden Erzeugnisse der Industrie, nämlich: Maschinen, wollene und baumwollene Gewebe, Bekleidungsartikel und alkoholische Getränke. An der Ein- und Ausfuhr nimmt auch Deutsch- land, das unter den Kolonisten sowohl als in den Unternehmungen des Landes hervorragend vertreten ist, regen Anteil. Wir beziehen aus Britisch-Südafrika hauptsächlich Kapwolle und Straußenfedern gegen Zucker, Bier, Eisen- und Wollwaren. Der deutsch-südafrikanische Waren- austausch erreicht jährlich den Wert von 72 Mill. Mark. o) Der Kunene- und Oranjefluß sind wegen ihres flachen, sandigen Bettes für den Verkehr unbrauchbar, der Unterlauf des Sambesi und Limpopo sind schiffbar. Ein Eisenbahnnetz von 9000 1cm Länge erschließt das Innere. Die wichtigsten Punkte des Binnenverkehrs sind Pretoria, Iohannisburg und Kimberley. Häfen sind in genügender Zahl vorhanden; jedoch sind die Hafenverhältnisse im Osten und Süden günstiger als im Westen. Der Walfischbai fehlt es an Trinkwasser, und der Hafen von Swakopmund leidet an Versandung. Die wichtigsten Handelshäfen sind daher Kapstadt, Port Elizabeth, East-London und Durban. 17. Asien im allgemeinen. Asien, der größte Erdteil, ist eigentlich das Mutterland Europas, das wie eine Halbinsel sich dem Riesenkontinent anschmiegt. Der letztere ist 4% mal so groß als unser Erdteil und beherbergt die Hälfte aller Erdenbewohner. Trotz dieses innigen Zusammenhanges brachte Europa seiner Mutter bis ins 19. Jahrhundert weniger Interesse entgegen als der im 15. Jahrhundert entdeckten Neuen Welt. Auch hierin kann man den „Zug nach dem Westen" beobachten, ebenso wie die Völker Europas aus Asien, dem ältesten Sitze des Menschengeschlechts, durch das große Völkertor zwischen Ural und Kaspisee eingewandert sind. Asien ist nicht nur die Wiege der Menschheit, sondern auch die Heimat der meisten Kultur- pflanzen, deren Anbau heute für die ganze Erde Bedeutung hat. Getreide- und Gewürzpflanzen, Wein, Kirsche, Kaffee und Baumwolle stammen aus Asien. Auch die meisten Haustiere haben mit den Völkern ihren Einzug bei uns gehalten. Wir finden weiter in Asien die ältesten Reiche und die Wiege der drei Weltreligionen, des Christentums, des Judentums und des Islam. Als Amerika entdeckt war und Europas Völker neue Wohnsitze suchten, besiedelten sie die Neue Welt. Erst in der Neuzeit ist Asien wieder mehr in den Vordergrund des Interesses der europäischen Kulturvölker getreten. Es schien anfangs, als wollten sich Rußland und England mit China in den Besitz Asiens teilen. Indem das erstere von Norden und die englische Kolonialmacht von Süden her einander näherrückten und es zu einem Entscheidungskampfe auf den Hochebenen Innerasiens

18. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 76

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 76 — Er bildet den n-en Eckpfeiler der kleinen Halbinsel, welche im N von der Tafelbai, im S von der Falschen Bai abgeschlossen wird und als s-sten Punkt das „Kap" (der guten Hoffnung), von den Schiffern das „Kap der Stürme" genannt, trägt. Die wenigen offenen Buchten sind in neuerer Zeit durch gewaltige Hafenbauten gegen die Brandung geschützt worden, wie die Tafelbai mit der Kapstadt und die Bucht mit Port Elizabeth (elisebeß). Bei reichlicher Bewässerung trägt der bis 300 m ansteigende Küstenstrich eine Fülle köstlicher Früchte (Weizen, Wein, Südfrüchte, Ebenholz, Ingwer); doch ist er nicht imstande, auch nur annähernd den Bedarf der Kolonie zu befriedigen. Von dem Küstensaum führen schmale, schluchtenartige Über- gänge, Kloofs^ (klüfs) genannt, zum Hochlande, zunächst zur Kleinen und Großen Karru.^. Der Boden besteht aus rotem, etwas mit Sand gemischtem Ton, der in der trockenen Jahreszeit so hart wie gebrannter Lehm wird, ist in der warmen Jahreszeit wüstenhaft mit ausgetrockneten Flußbetten, in der Regenzeit dagegen ein weites Blumen- und Grasmeer; zahlreich sind die Heidearten sowie die Zwiebelgewächse und Pflanzen mit dicken, fleischigen Blättern. In der Regenzeit ist die Ebene besucht von zahlreichen zahmen Herden- tieren der Kolonisten (besonders Schafen) und von Schwärmen von Antilopen, denen die großen Raubtiere nachfolgen. Schafwolle sowie Straußenfedern sind die Haupterzeugnisse. Die höchste Stnfe ist die de? Oranje oder Garip (Quelle, Hauptrichtung, Hauptzufluß nach der Karte). In weiten Ebenen, die den Charakter von sandigen Grassteppen tragen, erheben sich die für Südafrika charakteristischen Tafelberge und die mehr zugespitzten Spitzkopjes. Hier führen die erhöhten Ränder der Ebenen den Namen „Rand". Bekannt ist der durch seine bedeutenden Goldfelder an der Spitze sämtlicher Goldgebiete der Erde stehende Witwaters- rand (Weißwasserrand), der jedoch deutliche Faltung aufweist. Die die Hochebenen begrenzenden Höhenzüge (Zwarteberge, Nieuveveldberge u. a.) sind die erhöhten Bruchränder eines ganz Südafrika umfassenden Tafellandes Der Nordrand der großen Karroo wendet sich beim Kompaßberg (2740 in) nach No, wird immer höher und wilder und erreicht in dem Mont aux Sourees der Drakenberge mit 3400 m wahrscheinlich den höchsten Punkt ganz Südafrikas. Dieser Ostrand des Tafellandes, der durch die starken Regen in zahlreiche Täler und Schluchten zerschnitten ist, erscheint von der Küste aus wie ein gewaltiges Gebirge und trägt auf der Seeseite tropische Wälder. Die nach dem Innern sich an- schließenden Tafellandschaften sind zum Teil kahl und pflanzenleer. Nur wo hinreichende Bewässerung vorhanden ist, erhalten die Ebenen 1 Klüfte. 2 Von karusa — kahl, wüst. 55 Neuerdings werden die den Sw, S und O des Kaplandes begrenzenden Höhenzüge als ein sehr altes, abgetragenes Faltengebirge angesehen, so daß das Atlasgebirge Nordafrikas nicht mehr das einzige gefaltete Land des Erdteils ist.

19. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 78

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 78 — Hochebene wie die Prärien Nordamerikas, nur stellenweise eine Sandwüste; denn wenn auch die Flußbetten meist trocken sind und nur von Zeit zu Zeit Wasser führen, wenn auch Quellen und Brunnen nur in weiten Entfernungen getroffen werden, so besteht doch eine ziemlich regelmäßig wiederkehrende Regenzeit, und die Vegetation ist beträchtlich dichter und mannigfaltiger als die der Sahara. Vielfach ist die Kalahari „einem allerdings trockenbodigen Parke ähnlich". Im N fällt die Kalahari, wie auch der Plateaurand im O und W zu dem abflußlosen Becken des Ngamisumpses ab, das nebst einer Reihe von Salzpfannen und Salzsümpfen die tiefste Senkung des südafrikanischen Hochlands bildet. Klima, Tier- und Pflanzenwelt. Einen großen Einfluß auf das Südafrika eigentümliche Landschaftsbild haben die klimatischen Verhältnisse. Der Steppen-, ja stellenweise Wüstencharakter aus- gedehnter Strecken im Innern und im W wird durch den großen Wassermangel hervorgerufen. Im Südsommer, wenn über den stark erwärmten Tafellandschaften ein Gebiet niederen Lustdrucks liegt, herrschen fast durchweg sö-e Winde, und wie in Australien bringt der Südost-Passat der Ostküste reichen Regenfall. Je weiter nach W, desto mehr mindert sich die Höhe des Niederschlags (Natal 1100 mm, Port Elizabeth 525 mm). Aber über den heißen Ebenen des Binnenlandes werden die Wolken, die das Gebirge überschritten haben, erwärmt und in die Höhe gewirbelt; sie können darum ihren Wassergehalt nicht niederschlagen. Im W verursacht der kühle Strom, wahrscheinlich zum großen Teile aus kühlem Auftriebwasser gebildet, die fast völlige Regenlosigkeit der an Nebeln reichen Küsten- zone (Walfischbai 7 mm). Der kühle Strom bedingt auch die ver- hältnismäßig niedrige Temperatur der Westküste, während die Ost- küste durch die warme Mozambiqueströmung hohe Temperaturen bis weit nach S aufweist. Die Temperaturschwankungen im Innern sind recht bedeutend, sowohl die jährlichen als auch wegen der ge- ringen Bewölkung die täglichen. Die Regenmengen, die nach W und N zunehmen, sind ungleich auf das Jahr verteilt und fallen meist wie in Australien als heftige Gewittergüsse. Eine eigentümliche Erscheinung des Tafelberges ist das „Tafeltuch", das sich bei heftigem Südostwind bildet. Die am Berge aufsteigende Lust kühlt sich ab, verdichtet ihren Wasserdampf zu einer hellen Wolke, die am Nordabhange herabzustürzen scheint, hier aber in einer Höhe von 900 in sich wieder auflöst. Der offene Hafen der Kapstadt ist vor den Südoststürmen durch den Tafelberg geschützt. Im Südwinter, zu welcher Zeit die Tafelbai den herrschenden West- und Nordweststürmen preisgegeben ist, ankern die Schiffe im Simonshafen in der Falschen Bai. Im äußersten No, am Limpopo und Sambesi, geht das Klima in das der Tropen über. Die klimatischen Gegensätze machen sich auch im Pslanzenkleide bemerkbar. Tropische Waldungen ziehen die gesamte heißfeuchte Ost-

20. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde der außerdeutschen Länder - S. 97

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Australien. I. Naturausstattung. 97 erste Goldland, mit weit über 90 % das bedeutendste Diamantland und mit 3,8 °/'o ein wichtigeres Wollproduktionsgebiet der Erde. Insbesondere besteht auch der größte Teil (^/s) der südafrikanischen Ausfuhr nach Deutschland aus Wolle. In Britisch-Südasrika wird die umfangreichste Straußenzucht betrieben und große Mengen Straußenfedern gelangen von hier auf den Weltmarkt. Auch die Haare der Angoraziege werden stark exportiert. Die Industrie Südafrikas ist die bedeutendste des Erdteils. Dennoch steht sie, verglichen mit der europäischen, noch sehr zurück, so daß die Einfuhr von Fabrikaten eine wichtige Rolle spielt. Der Gesamthandel bezifferte sich 1906 auf 1510 Millionen Mark, davon entfallen fast ^/s auf die Ausfuhr. Es ist für die britische Kolonie von Nachteil, daß sie sowohl von den großen Wirtschaftsgebieten Europas, als auch von denjenigen Asiens und Amerikas ziemlich weit entfernt liegt, und daß die großen Verbindungswege zwischen Europa und Asien, wie wir oben gesehen haben, nicht mehr um das Kap führen. Die beiden Hafenstädte, Kapstadt (170000) und Port Elizabeth (33000), würden einen ungleich regeren Schiffsverkehr aufweisen und für das wirtschaftliche Aufblühen Südafrikas eine viel größere Rolle spielen können, wenn sie an Hauptstraßen des Weltverkehrs lägen. Australien mit Tasmanien und Neuseeland. I. Daturausstattung. a. Lage. Der Australkontinent einschließlich Tasmanien reicht vom 10. bis zum 44.° südl. Breite und vom 113. bis zum 153.° östl. Länge. Er liegt somit ganz auf der südwestlichen Wasserhalbkugel der Erde, also entfernt von den Haupt- statten des regen Wirtschaftslebens. Daher ist er auch erst spät in den Gesichtskreis der Europäer getreten und in seiner ganzen wirtschaftlichen Ent- wicklung jung. Auch heute noch bildet die Entlegenheit des Erdteils sür seine Stellung im Weltverkehr ein fühlbares Hemmnis. Außerdem schließt die Breitenlage einen großen Teil des Kontinents von der dauernden Befiedelung durch Europäer aus. d. Grösze, Gestalt und Bewässerung. Australien ist der kleinste Erdteil (s. S. 1) und einer der am wenigsten gegliederten, sowohl die Küsten-, als auch die Oberflächengliederung ist ein- förmig. Es bildet ein im Mittel etwa 300 in hohes, sich von allen Seiten nach Innen senkendes Tafelland, auf dem sich im Osten ein Gebirge bis zu 2250 m erhebt. Zwar bildet dieses Gebirge kein bedeutendes Verkehrshindernis, wohl aber hält es die Niederschläge zurück, die der vom Meere kommende Osbahr, Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde. Ii. 7