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1. Besonderer Theil - S. 886

1856 - Eßlingen : Weychardt
886 Vierte Abtheilung. Amerika. Eliasberg 16,758'.') — 5. Gewässer, a. Hudsons bai. Der Albany. Der Severn. Der Nelson. Der Missinippi. 5. Nördliches Eismeer. Der ') Oberfläche. — 1. Das Gebirgsland der Halbinsel Labrador, von der jedoch die O. und Sd. Küste zum Gouvernement Neufundland gehört a. Name. La- brador [Tierra del Labrador; auch N e u b r i t a n n i e ») erhielt seinen Namen von Gaspar Corte real 1500 und von den portugiesischen Sklavenhändlern, die damit dieses Land als ein solches bezeichnen wollten, das vorzugsweise zur Arbeit sai labor] geeignete Menschen hervorbringe, b. Lage. 50° bis 63° N. Br. 47° 20' bis 61° 20' W. L. c. Grenzen. Im fe.r atlantischer Ocean. Im N.: Hndsonsstraße. Im W.: Hudsons- und James-Bai. Im S. : Canada; St. Lvrenzbnsen; Straße von Belle Jsle. d. Größe. 25,000 Qm. e. Oberfläche. Fortsetzung des Plateaus von Untercanada. Hohe Steilküsten. Die Westküste heißt Ost-Maine. Buchten-, iusel- und klippenreiche Ostküste, die im Frühjahr durch große Massen von Treibeis ans der Baffinsbai besetzt ist. Das Innere besteht ans felsigen und über 2,000' h. Schnee- bergen, darunter die Mealy Berge, das Algonkin- oder Weltchish Gebirge und andere, ans Gletscherthäleru und moosigen Torfstrecken. Vorherrschende Gesteine: Gneus, Glimmerschiefer, Labradorit sfarbenspieleuder Feldspati») und Sandstein, f. Sehr große Flösse und Seen, die zum Theil mit einander in Verbindung stehen. Der Kaksak mit dem 40 Om. gr. Kaniaplska-See. Clearwater See 52 Qm. gr. Kleiner Walfischfluß mit dem 38 Qm. gr. Seal-See. Der große Walfischfluß mit dem 60 Qm. gr. Apio ka kumi sch-S ee. Der Ost- Maine Fluß, der den Abfluß des 72 Qm. gr. Miftassiny-Sees aufnimmt. Beschwerliche Schiffahrt ans den Flüssen, wegen der vielen Katarakten, g. Außer- ordentlich rauhes Klima. b. Sehr nnwirthbar. Bis 56° N. Br. findet man Pappeln, Kiefern, Birken und Weiden, jenseits desselben nur Moose und Flech- ten. 1. Neichthum an Fluß- und Seefischen, Eidergänsen und Pelzthieren, k. Sehr geringe Bevölkerung. Eskimos. Indianer. Wenig europäische Ansied- lungen. — 2. Das Flachland der Hndsonsbailänder. Grenzen. Im O. : West- Nivcr, Grenzfluß gegen Labrador; James- und Hudsonsbai; Nowe-Melcome-Straße; Frozen-Straße; Fox-Kanal. Im N. : nördliches Eismeer. Im W.: Nordwest-Terri- torium, durch das Felsengebirge von den Hudsonsbailändern geschieden. Im S. : ver- einigte Staaten von Nordamerika; Canada, a. Die Zone der Prairien fwiesenj. Ein Dreieck, dessen Basis der 49° N. Br. zwischen dem Felsengebirge und dem Wäl- der-See, dessen östlichen Schenkel eine Linie vom Wälder-See längs der Westufer des Manitoba-, kleinen Winnipeg-, Damhirsch-, Wollaston-, Athabasca-, großen Sklaveu- und großen Bäreu-Sees bis zur Mündung des Mackenzie und dessen weltlichen Schenkel das Felsengebirge bildet. Diese Zone wird von dem Becken des Mississippi durch eine Hochebene geschieden, welche die Wasserscheide zwischen dem Missouri und Saskatschawan bildet und von W. nach O. von 5,000' bis 2,000' herabsinkt. Die Zone selber hat 2 Abdachungen, eine östliche, welcher der Saskatschawan und der Biberfluß, und eine nördliche, welcher der Mackenzie folgt. Die abso- lute Höh e der Zone der Prairien ist sehr verschieden; der südliche Theil erhebt sich über 1,500', der nördliche Theil sinkt unter 500' herab. Der Boden besteht aus Sand- und Kalksteinen, die zum Theil mit Sand, Erde jc. bedeckt sind, ist meist ganz flach, mit dickem Grase überzogen und reich an Kochsalzlagern und vielen kleineren Salzseen, die oft in unmittelbarer Nähe von Süßwafierseeu liegen, b. Die Zone der Seen, im O. von der Zone der Prairien, ist ein aus Urgebirgs- arten bestehendes Hügelland, voll großer Sümpfe und malerischer Seen, voll un- entwickelter Ströme, die aus einer Reihe von seenartigen und vielarmigen Ausweitun- gen bestehen, voll mächtiger und wilder Wasserfälle, ein Land der prächtiglten Nadel- holzwälder, der Eichen, Pappeln und Birken. Hier liegen der W älder-See 910', der Winnipeg-See 730', der Manitoba-See, der kleine Winnipeg-See, der Damhirsch-See, der Wollaston-See, der Athabas ca-See 562', der große Sklaven-See 468', und der große Dären-See. c. Die Zone des Tief- landes. Zwischen der Zone des Hügellandes im O. und der Hudsousbai im W. Der West River trennt sie von Labrador, die Chestersield's- ftscheß'terfiehlds-j Einfahrt vom arktischen Hochland. Ein aus Urgebirgsarten bestehendes Tiefland mit ähnlicher Beschaffenheit, wie die Zone des Hügellandes. d. Das arktische Hochland mit den Halbinseln Melville, Boothia sbuhsh'iä-j, Felix, Adelaide und Kent. Im N. einer Linie von der Chesterfields- stschcß'terfiehlds-j Einfahrt über den Clinton-,

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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 118

1917 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 230 __Amerika. 118 Einpräge- und Wiederholungsaufgaben für Nord- und Mittel-Amerika. Abb. 8 230. Stumme Skizze zu Nord- und Mittelamerika (s. auch Abb. § 227). § 230 1. Benenne alle Eintragungen in Skizze § 230 und § 227! 2. Wo liegt und was ist im einzelnen zu sagen über: Imaska Mlleghany-Gebirge >Appalachen-Ge- birge lautillert, Große ^Antillen, Kleine Arkansas, Fluß ^Arktisches Nord- amerika Mhabaska-See Bassins-Land und -Bai Ibahama-Jnseln Ibaltimore D ibermüda-Jnseln Bianca Peak, 4390 m Boothia Felix Iboston D Britisch-Kolumbia jbrooklyn, s. New- York Ibuffalo W Charleston G Ichesapeake-Busen Ichicago D Icincinnati ^ Icleveland | Icolorado, Fluß Davis-Straße Delaware, Fluß Denver O jdetroit N >Dominikanische Republik >East-River Eliasberg, 5520 m Ifelsengebirge jflorida Galveston O Großes Becken Igr. Bären-See >Gr. Salz-See >Gr. Sklaven-See Guadalajara G Omaha.

2. Europa und Amerika - S. 138

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 230 Amerika. 188 Einpräge- und Wiederholungsausgaben für Nord- und Mittel-Amerika. § m Abb. § 230. Stumme Skizze zu Nord- und Mittelamerika (f. auch Abb. § 227). 1. Benenne alle Eintragungen in Skizze § 230 und § 227. 2. Wo liegt und was ist int einzelnen zu sagen über: lalaska Whabaska-See Iboston C jcleveland Q Eliasberg, 5520 m lalleghany-Gebirge Baffins-Land und Britisch-Kolumbia jcolorado, Fluß Ifelsengebirge jappalachen-Ge- -Bai Ibrooklyn, s. New- Davis-Straße Iflorida birge >Bahama-Jnseln Dort Delaware, Fluß Galveston lantilleu, Große Ibaltimore Q jbuffalo ® Denver G Großes Becken Iantillen, Kleine >Bermüda-Jnseln Charleston ^ jdetroit > >Gr. Bären-See Arkansas, Fluß Blauca Peak, Ichesapeake-Busen >Dominikanische >Gr. Salz-See jarktisches Nord- 4390 m Ichicago © Republik |@r. Sklaven-See amerika Boothia Felix scincinnati seast-River Guadalajara O

3. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 94

1909 - Trier : Lintz
94 Die Außereuropäischen Erdteile. Sie schließt die große Hudsons-Bai (höds'n) ab, die selbst die breite Halbinsel Labrador abschnürt. Dieser ist wieder die Insel Neu-Fund- land vorgelagert. Auf der Halbinsel Boothia Felix (bnß'ie) stellte John Roß den magnetischen Nordpol fest. Nach Nw streckt Nord- amerika die breite Halbinsel Alaska weit vor. Das nördlichste Glied des amerikanischen Faltengebirges bilden die Seealpen, die noch gewaltige Höhen von 5—6000 m erreichen. Fast der ganze übrige Teil der großen Ländermasfe ist tiefgelegen. Nach 8 steigt das Land an. Den 80 nimmt die Kanadische Seen- platte ein, die im allgemeinen nur 300—500 m hoch liegt. (Wo liegt das Land höher?) Bedeutende Höhen werden auf Grönland erreicht. Die riesige Insel stellt gleichsam den Rücken eines hohen Gewölbes dar. Infolge der nördlichen Lage und der bedeutenden Erhebung ist Grönland von einer mächtigen (bis zu 1000 m dicken), zusammenhängenden Eiskappe, von sog. Inlandeis bedeckt, von dem nur die Küstenstreifen frei sind. Gletscher reichen bis zum Meere, und die großen Eisschollen, die abbrechen, werden als Eisberge fort- getrieben. Im Innern der grönländischen Eiswüste herrscht ungeheure Kälte. In 2000 m Höhe wurde eine Januartemperatur von 40° C. ermittelt. Große Kälte herrscht auch in der Mitte der Halbinsel Alaska (bis —56°C.). Unter den Strömen sind die bedeutendsten der Jnkon, der die Halbinsel Alaska durchströmt, der 3700 km lange Mackenzie (mäkkensi) (welche größeren Seen liegen in seinem Gebiete?), und der St. Lorenz- ström, der den Abfluß der 5 großen Kanadischen Seen bildet. Die Kanadischen Seen, ans dem Oberer-, Michigan- (mi(t)schi- gän — großer See), Huron-, Erie- (iri) und Ontario-See (onterio — schöner See) bestehend, bilden die größte Süßwasseransammlung auf Erden. (Wie liegen sie zueinander? Gestalt?) Ihre Wasserfläche ist beinahe halb so groß wie das Deutsche Reich. Erie- und Ontario-See sind durch den Niagg.ra-Fluß verbunden. Dieser bildet den großartigen Niagara'fall (— Donner der Gewässer), indem er sich in Form eines Doppelfalles etwa 50 m tief hinabstürzt, ein herrliches Natnrschanspiel von unbeschreiblicher Schönheit darbietend. d) Der Anbau wert des Gebietes kann mit dem Sibiriens ver- glichen werden. Wie dort scheidet eine nördliche Zone, die aber eben- falls reich an Pelztieren ist, ganzaus. Es folgt uach 8 eine Wald- zone, deren Holzschätze jedoch besser als in Sibirien ausgenutzt werden können. Die dann sich anschließende Zone ist noch mehr als die gleiche Zone Sibiriens Sitz eines bedeutenden Getreidebaues geworden. Zu- letzt folgen, wie in Asien, Gebiete, die sich am besten zur Viehzucht eignen und zugleich reich au Eisen und Kupfer sind. Ähnlich wie Sibirien wird Kanada ferner von 0 nach W durch eine große Eisenbahnlinie durchquert. Zu diesem künstlichen Ver-

4. Asien, Afrika, Amerika, Australien - S. 27

1891 - Dessau [u.a.] : Kahle
27 Gebirge: Aeren: Msse: Halbinseln: Klima: Produkte: Devölk.: Städte: Inseln: Lage: Klima: Produkte: Kevölk.: Städte: Rocky Mountains im W. Krrg: Mount Hooker, 5000 na. St. Eliasberg 6000 m. Der Gr. Bärcn-Sec, Der Gr. Sklaven-Sce, Der Athabaska-Scc, Der Winipeg-Sec, Der Obere-See, Der Huron-See, Der Erie-Sce, Der Ontario-Sce, Mackcnzie. j. S. 26 . Fräser [freier] entspr. auf d. Rockt) Mountams u. mündet m den Stillen Ocean. Der St. Lorenz-Strom. Nebensl.: Ottawa. Labrador, f. S. 25 Boothia Felix, s. S. 25 Im S. gemäßigt, im N. kalt. Holz, Steinkohlen, Pelz werk, Biber, Marder, Luchse, Wölfe, Seehunde, Stockfische, Seevögel, Renntiere, Eisbären. 5 Mill. E., Indianer, Eskimos, Ein gewanderte. In Kanada: 3 Mill. E., Quebeck, [Kuibbeck], 65,00« E., Montreal [möntril], 170,000 E., Toronto, 120,000 E., Universität, Kingston, [kingst'n], Ottawa, Fort William, [uiljem], In N e u - B r a u n s-ch w e i g: Frederikion, St. Johns, In Neu-Schottland: Halifax, 40,000 E., In Britisch -Kolumbia: New-Westminster. New-Fonndland [Nju-Faundländ] am St. Lorenz Meerb. Uorgeb.: Kap Race [rehs], zw. Kap Race u. d. Kap Clear [klihr] in Irland er st es Kabel. Stadt: St. Johns. Kap Breton, [brit'n] am St. Lorenz Meerb. Die Sanco übet Inseln im Stillen Ocean. Die Inseln im Nördi. Eismeer. Grönland. (Dänisch.) Größtenteils im Nördl. Eismeer, im N.-O. v. Nord-Amerika. Sehr kalt. Thran, Dunen, Seehunde, Walisische, W a l l r o s s e, Seevögel, Eisbären. 5000 E., Eskimos, Herrnhuter. Julianeshaab, Dänische Kolonie. an d. Süd grenze.

5. Großes Lehrbuch der Geographie - S. 151

1902 - Breslau : Hirt
Britisches Gebiet. 151 Eismeer ragen hinein die Halbinseln Melville und noch weiter Boothia Felix mit dem von Roß im Jahre 1831 bestimmten magnetischen Nordpol (s. oben S. 23). Zwischen Melville und der Bassin (bäffinj-Bai die größte Insel des Archipels, das Bassin-Land; am Eingänge der Hudson-Bai: Southampton sßaußamt'nj. Zwischen der n. und der s. Hauptgruppe dieser Inselwelt ist eine Durchfahrt, die sogen, nordwestliche, vorhanden, aber sie ist wegen des allzu kurze Zeit eisfreien Meeres unfahrbar. Sie führt durch Lancaster-Sund, Narrow-Straße, Melville-Sund, Banks- und Prinz Wales-Straße und wurde 1850 durch M'clure (mäcklürj aufgefunden. Dem Polargürtel gehört nach Klima, Pflanzenwuchs und Tierleben auch das ganze nordische Küstengebiet an. Eisberge trifft man in der Hudson-Bai zu allen Jahreszeiten, und die Fahrzeit dauert nur von Anfang Juli bis Ende Oktober. Quebec hingegen, unter der Breite Wiens, hat zwar einen um 10° kälteren Januar, aber einen fast ebenso warmen Juli wie dieses, so daß Korn und Obst im S.o. und S. hinreichende Wärme zum Reifen finden. Die Schiff- fahrt im St. Lorenz-Golfe ist vom Mai bis zum November möglich. Die eigentlichen Kultur-Landschaften dieses weiten Gebiets, das an Größe, ungerechnet die arktischen Inseln, hinter Europa noch nicht um 2 Mill. qkm zurücksteht, sind bis jetzt die beiden Cänadas; in Ober-C. beträgt die Volks- dichte 4, in Nieder-C. 3, im ganzen Gebiet aber nur 0,6 auf 1 qkm. Von den.5,3 Mill. E. sprachen 1891 3,6 Mill. englisch, 1,4 Mill. französisch, denn Canada gehörte bis zum Frieden von Paris (1763) zu Frankreich. Das End- ergebnis des Siebenjährigen Krieges, der in fast allen Erdteilen geführt wurde, war in Nord-Amerika der Sieg des germanischen Stammes über den romanischen. 122000 Indianer. 2 Mill. waren Katholiken, die übrigen zumeist Protestanten verschiedener Bekenntnisse. Für deutsche ackerbautreibende Einwanderer liegen noch günstige Bedingungen vor. Einfuhr: Eisenwaren, Kohle, Woll- und Baumwollwaren, Zucker; Ausfuhr: Holz (^ der gesamten», Getreide, Butter und Käse, Vieh, Fische und Fleisch. Der Handel geht ganz überwiegend nach Großbritannien und der Union, dann folgt das D. R. — Eisenbahnen 1900: 28415 km, Handelsflotte 0,64 Mill. t. Die Verwaltung des Gesamtstaates (anßer Neufundland und den Bermu- das) leitet der von England ernannte Generalgouverueur, das Parlament aber übt selbständig die gesetzgebende Gewalt und verfügt ebenso über das stehende Heer und die Miliz von 38000 M. und eine kleine Flotte. kanadischer Bund (Dominion ok Canada, spr. dominjon of kännädä); seit 1867. 7 Provinzen und mehrere Territorien, 8 770000 qkm, 5,3 Mill. E., 0,6 auf 1 qkm: _ 1) Ontario oder Obercanada im S.w. des .Ottawa, das n. Ufer der großen Seen. Die Bevölkerung ist überwiegend englisch. —■ Ottawa (60), unmittelbar unterhalb des großen Falls des gleichn. Flusses gelegene, aufblühende Bundeshauptstadt an der Grenze von Ober- und Untercanada. — Toronto (210), ansehnliche Handelsstadt, und Kingston skingst'ns; beide am Ontario-See. 2» Quebec skwebek! oder Niedercanada, von der Mündung des Ottawa abwärts am Lorenz. Dll Bevölkerung ist überwiegend französischer Abkunft und Sprache und katholischer, Religion. — Montreal [montriot] (265), auf einem schönen, vom Lorenz und vom Ottawa gebildeten Werder, den größten Seeschiffen zugänglicher Handelsplatz

6. Preußischer Kinderfreund - S. 50

1876 - Königsberg : Bon
50 dass die armen Leute ihn mit Zuversicht erwarten würden, und wollte sie nicht vergeblich harren lassen. Er bat also seinen. Nachbar, einen wackern Landmann, der Familie das für sie Bestimmte zu überbringen. Dieser war sogleich bereit, und der General lieh ihm noch zur Erleichterung des Auftrages das Pferd, welches er gewöhnlich selbst ritt. — Der Landmann richtete zwar seinen Auftrag richtig aus, kam aber sehr spät wieder, und als er den General erblickte, war sein erstes Wort: „Das Pferd mag ich in meinem Leben nicht wieder reiten, wenn Sie mir nicht auch Ihren Geldbeutel mitgeben“. — Ver- wundert fragte der General, was er damit meinte, und erhielt zur Antwort: „So oft mir auf der Strasse ein armer Mann begegnete, den Hut hinhielt und um ein Almosen bat, stand das Pferd still und war nicht von der Stelle zu bringen, bis der Bittende Etwas erhalten hatte. Zum Unglücke bestand aber meine ganze Baarschaft in zwei kleinen Geldstücken. Nachdem ich diese ausgetheilt hatte, musste ich mich, so leid mirs that, stellen, als würfe ich den armen Leuten Etwas in den Hut, um nur das Pferd zu befriedigen“. — Das Pferd hatte sich also, da sein wohlthätiger Herr bei keinem Menschen vor- überritt, der ihm mit bittender Gebärde nahte, nach und nach daran gewöhnt, so lange still zu stehen, bis derselbe den Arm ausstreckte, welche Bewegung nöthig ist, um Jemandem vom Pferde herab Etwas zu reichen. psennigmagazin für Kiujer. 82. Eine schöne Geschichte von einem Hirtenknaben, -er durch seine Höflichkeit zu hohen Ehren gelangt ist. Bei einem Dorfe in der Markgrasschaft Ankona lebten ein Paar arme Bauersleute, die hatten einen Sohn, der hieß Felix. Dieser Knabe hatte zwar einen guten Verstand, weil er aber sehr arm war, musste er die Schweine im Felde hüten. Felix war von seinen Eltern immer angehalten, gegen Jedermann gefällig, zuvorkommend und freundlich zu sein. Die andern Knaben im Dorfe verachteten aber den Schweinehirten und waren grob. Als Felix eines Tages seine Heerde hütete, kam des Weges ein Barfüßermönch, der durch den Wald einen Wegweiser begehrte. Weil es aber schlechtes Wetter war, so sagten die andern Knaben mit ihrer gewöhnlichen Grobheit: „Nein, ich gehe nicht'/' Da sprang Felix hervor, grüßte freundlich und bot sich zum Wegweiser an. ^ Da der Mönch unterwegs aus den klugen Antworten des Kna- den einen guten Verstand wahrgenommen, hat er ihn mit sich in sein Kloster geführt und mit Bewilligung seiner Eltern in seinen ^rden aufgenommen. . Felix studirte jetzt fleißig, und ungeachtet er bald einer der getchr-

7. Die fremden Erdteile - S. 111

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 111 - Island (auch Ziegeninsel genannt) in einen kleineren amerikanischen und einen größeren canadischen Fall geteilt. Oberhalb der Fälle bildet der Niagara-River Stromschnellen und stürzt noch geteilt in einer Breite von 1000 m senkrecht abwärts *) Das weiche Schiefer- gestein, welches die untere Lagen bildet, wird unterwühlt und dadurch das obere, harte Kalksteinlager zum Nachstürzen gezwungen. So schreitet der Fall im Durchschnitt jährlich um 0,3 m rückwärts.**) Das Rückschreiten der Niagarafälle hat schon öfter Veranlassung gegeben, die Zeit zu berechnen, welche die Fälle zur Ausarbeitung ihrer Canons gebraucht haben. Doch sind diese Berechnungen alle unrichtig, insofern sie das jetzige Maß des Rückschreitens als Normalmaß nehmen. I. W. Spencer schätzt das Alter derselben nicht — wie jene Be- rechnungen— auf 7—9000 Jahre, sondern auf 31000. In spätestens 5000—6000 Jahren wird der Niagara die Landbrücke 'bis zum Erie- See durchsägt haben. (?) Sowohl auf amerikanischer als auf eauadischer Seite sucht man die Urwaldscenerie zu erhalten und den Gesamteindruck durch Anlagen zu erhöhen. Eine großartige Hängebrücke verbindet beide Ufer. — Der Abfluß der großen Seen ist der St. Lorenz- ström (am Laurentiustage 1535 entdeckt), dessen Breite und Tiefe es ermöglicht, daß Seeschiffe bis in den Ontariosee fahren können. N. der Strommünduug die Felsplatte der Halbinsel Labrador, s. Nen-Brannschweig und vor der Mündung die Insel Neu- fuudland. Der Nordküste ist zwischen Labrador und Alaska eine unwirtliche Insel- und Halbinselwelt vorgelagert, durch welche sich die „nord- westliche Durchfahrt" hinzieht. Die größte Insel ist Bassin- land (bäffin-L.) Auf der Halbinsel Boothia Felix (büßia silix) der m a g u e t'i s ch e Nordpol. Westlich, bis nach Alaska und in das Gebiet des Mackeuzie hiuein, breitet sich das Gebiet des „amerika- nischen Kältepols aus. 2. Die wichtigsten Länder. a) Canada, das Gebiet an den großen Seen und am St. Lorenzstrom^ ist das wichtigste Land des britischen Nordamerika. Das gesunde Klima des Landes < kalte Winter, warme Sommer), der Reichtum an Wald und die Frucht- barkeit des Bodens zog die europäischen Einwanderer an. Sehr früh, bereits im 16. Jahrhundert, entstanden hier französische Kolonieen, die sich allmählich zu einem ausgedehnten Besitz, Neu-Fraukreich; erweiterten. Nach mancherlei Kämpfen gegen die benachbarten Neu-England-Kolonieu fiel 1763 ganz Neu- Frankreich an England. Zum französischen Volkselement kam nun durch starke Einwanderung das englische. Unter-Canada ist indes bis heute in seiner Bevölkerung vorwiegend 'französisch geblieben. Auch heute noch findet eine bedeutende Auswanderung von Europäern nach Canada statt. Unter den Einwanderern sind viele Deutsche und Jrländer. Die Hauptausfuhr Canadas besteht in Getreide, Holz und Produkten der Viehzucht. Ottawa, Hst. des canadischen Bundes an der Grenze von Ober- und Nieder-Canada; jedoch nicht sehr volkreich — Universität. — Montreal smontriöl, ursprünglich Mont Royal = königl. Berg), größte und bedeutendste Handelsstadt Canadas (220 Tsd. E.), schön gelegen aus einem bergigen Fluß- *) Lenau: „Die drei Indianer". **) Nach Lyell u. a.

8. Preußischer Kinderfreund - S. 50

1876 - Königsberg : Bon
50 dass die armen Leute ihn mit Zuversicht erwarten würden, und wollte sie nicht vergeblich harren lassen. Er bat also seinen Nachbar, einen wackern Landmann, der Familie das für sie Bestimmte zu überbringen. Dieser war sogleich bereit, und der General lieh ihm noch zur Erleichterung des Auftrages das Pferd, welches er gewöhnlich selbst ritt. — Der Landmann richtete zwar seinen Auftrag richtig aus, kam aber sehr spät wieder, und als er den General erblickte, war sein erstes Wort: „Das Pferd mag ich in meinem Leben nicht wieder reiten, wenn Sie mir nicht auch Ihren Geldbeutel mitgeben“. — Ver- wundert fragte der General, was er damit meinte, und erhielt zur Antwort: „So oft mir auf der Strasse ein armer Mann begegnete, den Hut hinhielt und um ein Almosen bat, stand das Pferd still und war nicht von der Stelle zu bringen, bis der Bittende Etwas erhalten hatte. Zum Unglücke bestand aber meine ganze Baarschaft in zwei kleinen Geldstücken. Nachdem ich diese ausgetheilt hatte, musste ich mich, so leid mirs that, stellen, als würfe ich den armen Leuten Etwas in den Hut, um nur das Pferd zu befriedigen“. — Das Pferd hatte sich also, da sein wohlthätiger Herr bei keinem Menschen vor- überritt, der ihm mit bittender Gebärde nahte, nach und nach daran gewöhnt, so lange still zu stehen, bis derselbe den Arm ausstreckte, welche Bewegung nöthig ist, um Jemandem vom Pferde herab Etwas zu reichen. psennigmagazin für Kinder. 82. Eine schöne Geschichte von einem Hirtenknaben, der durch seine Höflichkeit zu hohen Ehren gelangt ist. Bei einem Dorfe in der Markgrasschaft Ankona lebten ein Paar arme Bauersleute, die hatten einen Sohn, der hieß Felix. Dieser Knabe hatte zwar einen guten Verstand, weil er aber sehr arm war, musste er die Schweine im Felde hüten. Felix war von seinen Eltern immer angehalten, gegen Jedermann gefällig, zuvorkommend und freundlich zu sein. Die andern Knaben im Dorfe verachteten aber den Schweinehirten und waren grob. Als Felix eines Tages seine Heerde hütete, kam des Weges ein Barfüßermönch, der durch den Wald einen Wegweiser begehrte. Weil es aber schlechtes Wetter war, so sagten die andern Knaben mit ihrer gewöhnlichen Grobheit: „Nein, ich gehe nicht!" Da sprang Felix hervor, grüßte freundlich und bot sich zum Wegweiser an. Da der Mönch unterwegs aus den klugen Antworten des Kna- den einen guten Verstand wahrgenommen, hat er ihn mit sich in sein Kloster geführt und mit Bewilligung seiner Eltern in seinen Orden aufgenommen. Felix studirte setzt sieißig, und ungeachtet er bald einer der gelehr-

9. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 321

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
den an. Es wagt sich das Böse nun kekk in dein Herz hinein; du darfst dich ihm kaum verschließen; es gehört, von welcher Art es sek, zur Familie, spricht dich als Verwandten an; es muff sich nicht schämen vor dir. Aber das Gute muss weichen; es darf sich nicht erheben, nicht vertheidigen; es muff sich bükken und flüchten. Ruchlos hat Keinen die Mutter geboren; böse Gesellen, die haben ihn ruchlos gemacht. (K. Steiger.) 324. Was auch aus einem Hirtenknaben werden kann. In einem Dorfe lebten ein Paar arme Bauersleute, die hat- ten einen Sohn, der hieß Felix. Dieser Knabe hatte zwar guten Verstand; weil er aber sehr arm war, muffte er die Schweine im Felde hüten. Felix war von seinen Ältern immer angehalten worden, gegen Jedermann zuvorkommend, gefällig und freundlich zu sein. Die andern Knaben im Dorfe verachteten aber den Schweinehirten und waren grob. Als Felix eines Tages seine Heerde hütete, kam des Weges ein Mönch, der durch den Wald einen Wegweiser begehrte. Weil es aber schlechtes Wetter war, so sagten die andern Knaben mit ihrer gewöhnlichen Grobheit: „Nein, ich gehe nicht!" Da sprang Felix hervor, grüßte freundlich und bot sich zum Wegweiser an. Da der Mönch unterwegs aus den klugen Antworten des Kna- den seinen guten Verstand wahrgenommen, hat er ihn mit sich in sein Kloster geführt und mit Bewilligung der Ältern in seinen Or- den aufgenommen. Felix studirte jetzt fleißig, und ungeachtet er bald einer der ge- lehrtesten von allen Mönchen wurde, erhob er sich doch nicht mit Stolz, sondern blieb demüthig, höflich und dienstfertig. Dies machte, daß ihn Alle, die ihn kannten, liebgewannen, und so wurde er von einer Ehrenstelle zur andern erwählt, bis er endlich sogar Bischof und zuletzt Kardinal wurde. Endlich, da der Papst starb, wurde er einhellig am 24. April 1584 zum Papst erwählt in Rom. Und er hat unter dem Namen Sixtus V. mit großem Ruhme regiert. Die Bauern, welche von dem Glükk des ehemaligen Schwein- hirten hörten, kratzten sich hinter den Ohren, kratzten aber wenig Verstand heraus, sondern blieben, was sie waren, ungehobelt und ungeschliffen. Diese Geschichte lehrt, wie oft ein kleiner Umstand unser Glükk War-der, Jugendfreund. 21

10. Preußischer Kinderfreund - S. 69

1840 - Königsberg : Bon
— 69 —, Bewegung nöthig ist, um Jemanden -om Pferde herab Et- was zu reichen. Pfennlgmagazin für Kinder. 82. Eine schöne Geschichte von einem Schweinehirten, der durch seine Höflichkeit zu hohen Ehren gelangt ist. Bei einem Dorfe in der Markgraffchaft Ankona lebten ein Paar arme Bauersleute, die hatten einen Sohn, der hieß Felix. Dieser Knabe hatte zwar einen guten Verstand, weil er aber sehr arm war, muffte er die Schweine im Felde hüten. Felix war von seinen Eltern immer angehalten, gegen jedermann gefällig, zuvorkommend und freundlich zu sein. Die andern Knaben im Dorfe verachteten aber den Schwei- nehirten und waren grob. Als Felix eines Tages seine Heerde hütete, kam des Weges ein Barfüßermönch, der durch den Wald einen Weg- weiser begehrte. Weil es aber schlechtes Wetter war, so sag- ten die andern Knaben mir ihrer gewöhnlichen Grobheit: „Nein, ich gehe nicht!" Da sprang Felix hervor, grüßte freundlich und bot sich zum Wegweiser an. Da der Mönch unterwegs aus den klugen Antworten des Knaben einen guten Verstand wahrgenommen, hat er ihn mit sich in sein Kloster geführt und mit Bewilligung seiner Eltern in seinen Orden aufgenommen. Felix stndirte jetzt fleißig, und ungeachtet er bald einer der gelehrtesten von allen Mönchen wurde, erhob er sich doch nicht mit Stolz, sondern blieb demüthig, höflich und dienstfertig. Dies machte, dass ihn alle, die ihn kannten-, lieb gewannen, und so wurde er von einer Ehrenstelle zur an- dern erwählt, bis er sogar Bischof und zuletzt Kardinal wurde. Endlich, da der Papst starb, wurde er einhellig am 24. April 1585 zum Papste erwählt in Rom. Und er hat unter dem Namen Sixrus Y. mit großem Ruhme regiert. Diese Geschichte lehrt, wie oft ein kleiner Umstand un- ser Glück machen kann, und wie die Höflichkeit das erste Mittel ist, sich unter den Menschen beliebt zu machen. Höflichkeit besteht aber vornehmlich darin, dass man ge- gen Jedermann freundlich ist, alle unanständigen Reden mei- det, und sich zu jeder Zeit und Gelegenheit bereitwillig fin- den lässt, an Dienstfertigkeil alle Andern zu übertreffen.

11. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 251

1873 - Hildburghausen : Gadow
249 an dasselbe hinan. Endlich swurde Felix wieder gesund, schlich sich sachte nach dem Behälter hin, um den Löwen zu überraschen, und ließ sich bloß durch die Gitterpfähle sehen. Der Löwe machte augenblicklich einen Sprung an dem Gitter hinauf, schlug ihn sanft mit seinen Tatzen, be- leckte ihm Hände und Gesicht und zitterte vor Freude. Das Weibchen kam auch herbeigelaufen, allein der Löwe trieb es zurück, schien ärgerlich darüber, und da er fürchtete, es möchte irgend eine Gunstbezeugung von Felix erhalten, so schien sich ein Kamps zu entspinnnen. Felix trat daher in den Käfig hinein, um Frieden zu stiften. Er liebkosete beide, und man sah ihn nachmals oft zwischen beiden stehen. Er hatte eine so große Gewalt über sie, daß, wenn er sie tren- nen und in ihre Behälter sperren wollte, er nur die Worte, die dieß bezeichneten, aussprechen durfte. Wenn er wünschte, daß sie sich niederlegen und Fremden ihre Tatzen oder Rachen zeigen möchten, so legten sie sich auf das geringste Zeichen auf den Rücken, hielten ihre Tatzen, eine nach der andern, in die Höhe, öffneten ihren Rachen und erhielten dafür die Belohnung, daß sie ihm die Hand lecken durften. Diese Thiere waren damals sechstehalb Jahre alt. L 104. Der Lamxlf der Riesenschlange mit dem Tiger. An einem Morgen sahn wir nach den Palmen wieder, Da war’s, als hing ein Ast vom höchsten Gipfel nieder, Ein Ast, der wunderbar sich auf- und niederzog, In Schlangenwindungen sich hin und wieder bog. Als den Verschlingungen wir zugesehen lange, Erkannten wir, es sei die Königsriesenschlange. An Dicke wie ein Mann und sechzig Fuss an Länge, So schätzten wir, dass sie von oben niederhänge. In Lüften war der Schweif, verhüllt von Palmenlaub, Der Rachen erdennah, weit aufgethan zum Rauh, Weit aufgethan zum Raub ohnmächt’ger kleiner Thiere, Die ihr Verhängniss trieb zu diesem Jagdreviere. Sie schien, am Zorngebrüll des Tigers war’s zu hören, Zu schmälern seine Jagd und sein Gehäg zu stören. Da trat er, wie zum Kampf gerüstet, selbst hervor, Und jene ringelte sich in sich selbst empor.

12. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 250

1873 - Hildburghausen : Gadow
248 wüthigen Kämpfer auf der Erde. Es geschah dies ohne alle Anstrengung und so schnell, daß man kaum den Erfolg davon begreifen konnte. Wir feuerten auf ihn, und eine Kugel traf ihn unter den kurzen Rippen, so daß das Blut hervorquoll. Er blieb in derselben ruhigen Stellung und ging hierauf weiter." Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts war in der Menagerie zu Kassel unter andern ein Löwe, der wenigstens gegen seine Wärterin und Pflegerin in hohem Grade zahm war. Dies ging so weit, daß die verwegene Wärterin, um die Bewunderung der Zuschauer auf sich zu ziehen, es nicht selten wagte, nicht nur ihre Hand, sondern selbst ihren Kopf in den ungeheuern Rachen dieses Thieres zu stecken. Oft war dies vollkommen glücklich abgelaufen, und doch ging endlich das alte und wahre Sprichwort in Erfüllung: „Wer sich ohne Noth in Gefahr begibt, kommt darin um." Einst, als die Wärterin seinem Rachen ihren Kopf wiederum zur Hälfte anvertraut hatte, schnappte der Löwe zu und riß ihr das Genick aus, so daß sie auf der Stelle ihren Geist aufgab. Ohne Zweifel geschah dieser Mord von Seiten des Löwen unwillkürlich, indem er unglücklicher- weise gerade in dem für die Wärterin so entscheidenden Augenblick, vielleicht durch deren Kopfhaare gekitzelt, zu nießen veranlaßt ward. Wenigstens scheint der Erfolg diese Voraussetzung vollkommen zu rechtfertigen; denn kaum hatte der Löwe bemerkt, daß er den Tod seiner Pflegerin ver- ursacht hatte, als das gutmüthige, dankbare Thier äußerst traurig wurde, sich neben den Leichnam hinlegte, ohne sich denselben nehmen lassen zu wollen, alles ihm dargebotene Futter verschmähte und einige Tage nach diesem Unglücke vor Gram starb. Am (£nbe des vorigen Jahrhunderts brachte der Bür- ger Felix zwei Löwen, ein Männchen und ein Weibchen, in die Nationalmenagerie zu Paris. Gegen den Ansang des Juli wurde Felix krank, und da er die Thiere nicht ferner warten konnte, so übernahm ein Anderer dies Ge- schäft. Das Männchen war von dem Augenblicke an traurig, blieb einsam in einem Winkel seines Behältnisses sitzen und wollte durchaus nichts von dem Fremdlinge annehmen. Die Gegenwart desselben war ihm sogar verhaßt, und er drohte ihm oft durch sein Brüllen. Ja selbst die Gesellschaft des Weibchens schien ihm zu miß- fallen; er erwies ihm gar keine Aufmerksamkeit. Man glaubte, das Thier wäre krank; Niemand aber wagte sich

13. Siebentes und achtes Schuljahr - S. 32

1912 - Halle a.S. : Schroedel
32 24. Das Heidehaus. 1. Eine gute Wegstunde von dem Rotzberge stand ein Haus oder vielmehr eine weitläufige Hütte. Sie stand am Rande der Heide, weit- ab jeder Stratze menschlichen Verkehrs; sie stand ganz allein, und das Land um sie war selber wie eine Heide, nur anders als die, auf der der Knabe Felix die Ziegen hütete. Das Haus war ganz aus Holz. fatzte zwei Stuben und ein Hinterstübchen, alles mit mächtigen braun- schwarzen Tragebalken, dran manch Festkrüglein hing, mit schönen Trink- sprüchen gemalt. Die Fenster, licht und geräumig, sahen auf die Heide, und das Haus war umgeben von dem Stalle, Schuppen und der Scheune. Es war auch ein Eärtlein vor demselben, worin Gemüse wuchs, ein Ho- lunderstrauch und ein alter Apfelbaum standen — weiter ab waren noch drei Kirschbäume und unansehnliche Pflaumensträuche. Ein Brunnen slotz vor dem Hause, kühl, aber sparsam; er flotz von dem hohen, starken Holzschafte in eine Kufe nieder, die aus einem einzigen Heidesteine ge- hauen war. 2. In diesem Hause war es sehr einsam geworden; es wohnten nur ein alter Vater und eine alte Mutter darinnen und eine noch ältere Erotzmutter — und alle waren sie traurig; denn er war fortgezogen, weit in die Fremde, der das Haus mit seiner jugendlichen Gestalt belebt hatte, und der die Freude aller war. Freilich spielte noch ein kleines Schwesterlein an der Türschwelle, aber sie war noch gar zu klein und noch zu töricht; denn sie fragte wenig, wann der Bruder Felix wiederkommen werde. Weil der Vater Feld und Wiese besorgen nutzte, so war ein andrer Ziegenknabe genommen worden; allein dieser legte auf der Heide Vogelschlingen, trieb immer sehr frühe nach Hause und schlief gleich nach dem Abendessen ein. Alle Wesen auf der Heide trauerten um den schönen, lockigen Knaben, der von ihnen fortgezogen. 3. Es war ein traurig schöner Tag gewesen, an dem er fortgegangen war. Sein Vater war ein verständig stiller Mann, der ihm nie ein Scheltwort gegeben hatte, und seine Mutter liebte ihn wie ihren Augapfel. — Von seinen Eltern hatte er keinen Widerstand zu erfahren, als er den Entschlutz aussprach, in die Welt zu gehen, weil er durchaus nicht mehr zu Hause zu bleiben vermöge. Noch eine Person nutzte gefragt werden, nicht von den Eltern, von ihm, die Erotzmutter. Er liebte sie zwar nicht so wie die Mutter, sondern ehrte und scheute sie vielmehr. Weit über die Grenzen des menschlichen Lebens schon hinausgeschritten, satz sie wie ein Schatten hinten am Hause int Garten an der Sonne, ewig einsam und ewig allein in der Gesellschaft ihrer Toten und zurückspinnend an ihrer innern, ewig langen Geschichte.

14. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 111

1873 - Berlin : Duncker
Weltstellung. Horizontale Gestaltung. 111 der Elsons-Spitze südlich hinab bis zum Meerbusen von Panama und vom Kap Charles an der Ostseite von Labrador westlich bis zum Kap Prince of Wales. An Gliederung ist es Südamerika bedeutend überlegen, welches mit etwa f seiner Masse der südlichen Halbkugel angehört. 4. An der Nordküste Amerikas hat das Eismeer, welches durch die Behringsstraße mit dem großen, durch die Baffins-Bai und die Davisstraße mit dem atlantischen Ocean zusammenhängt, den Golf von Boothia Felix gebildet, der sich östlich von der gleichnamigen Halbinsel in das Festland bis nahe an den nördlichen Polarkreis hineinzieht. Der Archipel, der sich im östlichen Theile dieses Meeres ausbreitet, zerfällt durch die nunmehr aufgefundene Nordwest-Passage (Prinz Wales-Straße) in einen nördlichen und in einen südlichen Theil. Jener, der Parry-Archipel, der namentlich die Inseln Nord-Devon, Bathurst-Land, Melville und Prinz Patrick-Land umfaßt, wird von dem südlichen Theile, der besonders Prinz Wales-, Prinz Albert- und Banks-Land in sich begreift, von W. nach O. durch die Banks-Str., den Melville-Sund und die Barrow-Str. getrennt, aus der der Lankaster-Sund in die Bassins-Bai führt, welche Baffinsland von Grönland trennt und sich in ihrem südlichen Theile zur Davis-Str. verengert. 5. Die Ostküste hat im ganzen die Richtung von N.o. nach S.w. und ist mehrfach, vorzugsweise bei Nordamerika, gegliedert. Der atlantische Ocean hat hier folgende Meerbusen gebildet: A. bei Nordamerika: a. Die Hudsons-Bai, in welche die Hudsonsstraße führt. Der südliche, bedeutend verengerte Theil dieses Meerbusens heißt James- Bai. Zn der nordwestlichen Ecke der Hudsons-Bai schneidet die Chester- fields-Einfahrt tief nach W. in das Land hinein. Nur während vier Mo- nate ist dieser Meerbusen vom Eise frei. Wegen der vielen Untiefen und Klippen ist die Schifffahrt auf ihm immer sehr gefährlich. d. Der Lorenz-Busen, in den von N.o. her die Belle-Jsle-Str. zwischen dem Festlande (Labrador) und der Insel New-Foundland führt. o. Die Fundy-Bai, welche sich von S. nach N. in das Land hineingespült hat. ä. D e r M e e r b u s e n v o n M e x i k o. In diesen gelangt man durch den Bahama-Kanal, welcher zwischen der Halbinsel Florida und den Ba- hama-Jnseln hindurch nach S. in den Florida-Kanal führt, der seinerseits zwischen der S.-Spitze von Florida und der N.-Küste der Insel Cuba sich westlich in den Meerbusen ergießt. Der südwestliche, von der Halbinsel Pukatan begrenzte Theil des Meerbusens von Mexiko heißt die Campeche-Bai. e. Das karaibische Meer, welches von Central-Amerika, den großen und kleinen Antillen und von Südamerika umfaßt wird, steht mit dem Meerbusen von Mexiko durch die Pukatan-Str., den zwischen der Halb- insel Pukatan und der Westspitze von Cuba gelegenen Meerestheil, in Ver- bindung. Es schneidet selbst vier Busen in der Küste aus, von denen zwei die Küste von Central-Amerika zerreißen, nördlich die Honduras-Bai, südlich die Bai von Guatemala, zwei aber die N.-Küste von Süd- amerika, nämlich westlich der Meerbusen vondarien und östlich der Maracaybo-See.

15. Bd. 1 - S. 3

1912 - Braunschweig : Appelhans
- 3 - Strafe nicht viel Zu essen. Denn der alte Isegrimm sagte: „Der liebe Gott will, daß wir arbeiten, und wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen." Wer nun gar das dritte Mal ins Haus kam, dem machte Isegrimm das Gesicht kohlschwarz, daß man's gleich sah, wer ein Erzfaulenzer war. Felix war auch schon zweimal bei dem alten Isegrimm gewesen; aber er wurde immer wieder faul wie zuvor. Er wollte früh nicht aufstehen. Wenn die Sonne unterging, war er der erste, der sich aufs Sofa legte und schlief. Seine Schularbeiten hatte er nie zur rechten Zeit fertig, und den ganzen Tag kümmerte er sich um nichts, als um das Essen. Da sah er endlich den Isegrimm wieder mit dem großen Sacke daherkommen. „Halt", dachte sich Felix, „den Alten willst du schon betrügen!" Und schnell steckte er sein Taschenmesser zu jich. Es half nichts, Felix mußte wieder in den Sack spazieren. Unterwegs nahm er nun sein Messer und schnitt ein Loch in den Sack. Als er aber zu dem Loche heraussprang, ging der alte Isegrimm eben über einen Fluß, und plumps! — da lag der kluge Felix im Wasser. Isegrimm ließ ihn erst ein Stückchen fortschwimmen, dann aber zog er ihn heraus und band ihn an einen Strick, daß er nicht wieder ausreißen konnte. Nun hatte es Felix nicht gut in dem Hause des Isegrimm. Er bekam des Mittags nur Wasser und Brot und statt des Abendbrotes tüchtige Schläge. Es ist nur gut, daß sich Felix endlich doch noch besserte und ein fleißiger &nabe wurde, an dem Eltern und Lehrer und der liebe Gott Freude hatten. (Nach Wiedemann.) Iii. Sitzen und Aufstehen. Bis jetzt habt ihr immer durchein- ander gesessen; jetzt wollen wir uns einmal hintereinander setzen, hübsch einer hinter den andern. (Geschieht unter Beihilfe des Leh- rers.) So, wenn ich jetzt sage: „Gerade Reihen!" (oder: „Richt — euch!"), so wißt ihr, daß ihr euch schön hintereinander setzen sollt. Nun will ich sehen, ob ihr's schon könnt. Gerade Reihen! Setzt euch Hübsch gerade hin, ganz kerzengerade! Rückt so weit zurück, daß ihr mit dem Rücken anliegt! Nun legt die Hände auf den Tisch und faltet sie! (Der Lehrer macht es den Bindern vor.) Nun stellt auch die Beine gerade und die Füße aneinander! So sitzt ihr jetzt recht. Seht, wie hübsch das aussieht, wenn alle Binder so dasitzen. Allemal, wenn ich sage: „Gerade Reihen!" (oder: „Richt — euch!"), müßt ihr euch so hinsetzen, wie ihr jetzt sitzt. Wißt ihr's noch, wie ihr sitzen müßt? Gerade, in Reihen, ein bißchen hinten angelegt, die Hände auf den Tisch, die Hände zusammen, die Füße zusammen. Der Lehrer sitzt auf dem Stuhle und steht auf. Was habe ich jetzt getan? — Der Lehrer setzt sich. Was jetzt? — Nun sollt ihr euch auch einmal ganz gerade stellen, wie ein Soldat. Das ist ja recht schön. Nun setzt euch wieder! Seht mir ins Auge! Merket: Wenn ihr aufstehen sollt, dann sage ich immer zuerst: Steht — und dann erst: auf! Gute Binder stehen nun nicht eher auf, bis 1*

16. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 91

1873 - Hildburghausen : Gadow
89 Als Felix eines Tages seine Heerde hütete, kam des Weges ein Barfüßermönch, der durch den Wald einen Wegführer begehrte. Weil es aber schlechtes Wetter war, so sagten die andern Knaben mit ihrer gewöhn- lichen Grobheit: „Nein, ich gehe nicht!" Da sprang Felix hervor, grüßte freundlich und bot sich zum Weg- weiser an. Da der Mönch unterwegs aus den klugen Antworten des Knaben seinen guten Verstand wahrgenommen, hat er ihn mit sich in sein Kloster geführt und mit Bewilligung der Eltern in seinen Orden aufgenommen. Felix studirte jetzt fleißig, und ungeachtet er bald einer der gelehrtesten von allen Mönchen wurde, erhob er sich doch nicht mit Stolz, sondern blieb demüthig, höflich und dienstfertig. Dieß machte, daß ihn Alle, die ihn kannten, lieb gewannen, und so wurde er von einer Ehrenstelle zur andern erwählt, bis er endlich sogar Bischof und zuletzt Cardinal wurde. Endlich, da der Papst starb, wurde er einhellig am 24. April 1585 zum Papst erwählt in Rom. Und er hat unter dein Namen Sixtus V. mit großem Ruhm regiert. Die Bauern, welche von dem Glücke des ehemaligen Schweinehirten hörten, kratzten sich hinter den Ohren, kratzten aber wenig Verstand heraus, sondern blieben, was sie waren, ungehobelt und ungeschliffen. Diese Geschichte lehrt, wie oft ein kleiner Umstand unser Glück machen kann, und wie die Höflichkeit das erste Mittel ist, sich unter den Menschen beliebt zu machen. 43. Ein Rechtsfall. In Tours hatte ein Nechtsgelehrter, Namens Ivo, in dem Gasthause einer betagten Wittwe mehrmals Her- berge genommen. Als er einstmals des Abends dort ein- spricht, kommt ihm die alte Frau mit Thränen entgegen. Sie sollte Tages darauf vor Gericht erscheinen; sie war auf Ersatz von 1200 Ducaten verklagt, und sie fürchtete, verurtheilt zu werden, obwohl sie nicht einen Pfennig schuldig zu sein betheuerte. Zwei Fremde, die bei ihr eingekehrt, hatten ihr eine Geldkiste in Verwahrung ge- geben, sie hatte beiden versprochen, das anvertraute Gut an keinen von beiden allein, sondern nur an beide zugleich zurückzugeben. Wenige Tage darauf gehen beide Fremde

17. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 34

1861 - Berlin : Charisius
34 Die Atmosphäre. 15 Theile, wie Amerika 10, wie Asien 8. Die beiden Gürtel zwischen den Wende- und Polarkreisen, etwa die Hälfte der Erdoberfläche umfassend, erhallen weniger Wärme, daher sie die gemäßigte Zone genannt werden (die gemäßigte Zone in Asien und Europa macht to der ganzen trocknen Erdoberfläche aus); die innerhalb der Po- lrakreise, etwa iv des Festlandes, die wenigste Wärme, daher die kalte Zone genannt. § 109. Die heiße Zone allein wird ziemlich gleichmäßig erwärmt, weil dort die Tage ziemlich gleich lang ftnb. In der kalten Zone folgt dagegen auf die längere Hälfte des Jahres, den Winter, plötzlich ein kurzer warmer Sommer. In der gemäßigten Zone machen zwei Jahreszeiten, Frühling und Herbst, einen allmähligeren Uebergang zwischen der heißen und kalten. Steht die Erde so, daß beide Theile gleich weit von der Sonne entfernt sind, wo dann der Tag auf der ganzen Erde so lang ist wie die Nacht (am 21. März oder 23. Septem- der), dann beginnt der Frühling in der nördlichen gemäßigten Zone, in der süd- lichen der Herbst, oder in der nördlichen der Herbst, in der südlichen der Frühling; dagegen am 22. Juni oder 22. Dezember, wenn einer der Pole am weitesten von der Sonne entfernt ist, fängt in der nördlichen gemäßigten Zone der Sommer an, in der südlichen der Winter, oder in der nördlichen der Winter, in der südlichen der Sommer. — Die Erwärmung eines Punktes der Erde ist also hauptsächlich von seiner geographischen Breite abhängig, denn danach richten sich die Jahreszeiten. § 110. Unter den verschiedenen Ursachen der verschiedenen Wärme auf der Erde ist also die hauptsächlichste: die geographische Breite des Ortes; nächstdem die Nähe des Meeres, welches die Wärme, die es einmal angenom- men hat, länger behält als der Erdboden und daher die Küstenländer gleichmäßiger warm erhält, überhaupt seine Wärme nicht bedeutend ändert. Daher macht man einen Unterschied zwischen dem Küstenklima (oder See-Klima, oceanischen Klima), das feuchter und gleichmäßiger ist, kühle Sommer und warme Winter hat; und dem Kontinentalklima, das trockner und ungleichmäßiger ist, kalte Winter und heiße Sommer hat. Ferner sind von Einfluß aus die Wärme eines Ortes die be- sonderen Verhältnisse desselben und seiner Umgebungen namentlich die Höhe über der Meeresfläche; denn je höher man steigt, um so kälter wird es, und zwar mit jeden 750 Fuß um 1° C.; ferner hohe Gebirge, durch welche die Winde abge- kühlt, oder kalte oder warme Winde abgehalten werden; auch fließen an ihnen aus der Höhe kalte Lustströme herunter in die Thäler; große Waldungen, welche verhindern, daß der Boden die einmal erhaltene Wärme so schnell wieder von sich strahlt, als waldloser Boden es thut; endlich morastige oder sandige Be- schaffenheit des Bodens. § 111. Mißt man die Wärme an einem Orte stündlich oder zu bestimmten Stunden jeden Tag hindurch, so kann man die durchschnittliche oder mittlere Wärme des Ortes finden. Das ist diejenige, welche dem Orte zukommen würde, wenn seine Temperatur sich gar nicht änderte. So ist z. B. die mittlere Tempe- ratur auf dem St. Gotthardt — 0,84° R., in Petersburg -tz 3,38°, in Krakau •4- 6,71°, in Berlin + 7,18°, in Wien + 8,46°, in Mailand + 10,3°, in Rom + 12,66°, in der Capstadt + 15,32°, in der Havana -j- 20,07°. —Eben so kann man die mittlere Temperatur jedes Monats, des Sommers, des Winters u. s. w. finden. Die mittlere Temperatur muß in verschiedenen Gegenden eine sehr verschiedene sein. In den Tropen ist die der einzelnen Monate wenig verschieden von der mittleren des Jahres. Aber nach den Polen hin weicht die des Winters immer mehr von der des Sommers ab, und obwohl dort die Sonne niedrig am Himmel bleibt, die Strahlen also schief ausfallen, so wirkt doch dafür die Sonne um so anhaltender; daher finden sich heiße Sommer bis in hohe Breiten. In Grön- land schmilzt sogar im Sommer das Pech an den Schiffen. Auf der südlichsten Insel der Lofoten dauert nämlich der längste Tag 1 Monat, in Boothia Felix in

18. Bd. 3 - S. 224

1844 - Leipzig : Kollmann
— 224 — biete erhielt. Hier kam er aber mit dem Senate bald so hart zusammen, daß der Zänkereien gar kein Ende war, und der Papst auf dringendes Verlangen der Negierung ihn schon nach zwei Jahren wieder zurückrufen mußte. Ec traf gerade zur Zeit eines aufrührcrifchcn Auftritts in Rom ein. -Papst Paul Iv. war eben gestorben, und der Pöbel, erbittert über die Inquisition, öffnete alle Gefängnisse derselben, zerschlug und beschimpfte die herrliche Bildsäule des Papstes und hätte sich gewiß auch an seinem Leichname vergriffen, wenn die Wache nicht so stark gewe- sen wäre. „Befände ich mich jetzt in Venedig — sagte Pater Felix zu seinen Freunden — so könnte mir dort leicht bei mei- nem Leben begegnen, was hier dem tobten Papst widerfährt." — Dennoch sendete der neucrwählte Papst, Pius Iv., ihn noch einmal dorthin. Felix ließ in nichts von seinem Eifer nach; bald forderte er Einen zu Verantwortung vor seinen Nichterstuhl, bald sprach er über einen Andern den Bann aus, und als ihn der Se- nat bedeutete, daß Jeder, dem der Inquisitor den Prozeß mache, doch nach den Landesgesctzcn von der weltlichen Obrigkeit bestraft werden müsse, ließ er eine heftige Schrift gegen den Senat an die Markuskirche heften; worauf jedoch schnell ein Befehl folgte, ihn für diese Verwegenheit in's Gefängniß zu setzen. Ec entkam eben noch zu rechter Zeit und floh nach Nom. Im Jahre 1565 begleitete er als Gefandtschaftstheologe den Cardinal Buon- compagno, der als Legat nach Spanien ging. Hier erwarb er sich bald ein großes Ansehen, und König Philipp Ii., vor dem er predigte, wünschte ihn zu seinem Hofprediger zu haben; er lehnte jedoch diese Ehre ab und kehrte mit großen Geschenken nach Nom zurück. Felix hatte sich nicht verrechnet, als er hoffte, am römischen Hofe eine glänzende Nolle zu spielen. Denn als 1566 Pius Iv. starb und einer seiner allen Freunde, der Cardinal von Alexan- drien, unter dem Namen Pius V., die päpstliche Würde erhielt, ernannte ihn dieser sogleich zum Generalvicarius oder Oberhaupte des Franciscanerordens. Ueberdies erwählte er ihn zu seinem außer- ordentlichen Beichtvater, crthcilte ihm das Bisthum St. Agata de Goli im Königreich Neapel und endlich die höchste Gunst, welche er ihm verleihen konnte, die Cardinalswürde. Da Felix kein Ver- mögen besaß, so fügte sein erhabener Freund noch ein ansehnliches Geschenk hinzu und wies ihm ein bedeutendes Iahrgcld an.

19. Lesebuch für Oberklassen - S. 31

1914 - Metz : Even
31 V a t e r. Ins offene Feld, wo das Getreide wächst, wo die Herden weiden und die Blumen blühen. O, da ist es schön im Sommer; da wird es dir gefallen. F e l i x. Aber, wenn wir dann noch weiter gehen, wohin kommen wir dann? Bäte r. Zu einem Dorfe. Dort wohnen die guten Bauers- leute, die uns Milch, Butter und andere Nahrungsmittel bringen. Felix. Und wenn wir dann noch weiter gehen? Bäte r. So kommen wir ins Gebirge, wo Waldbeeren wachsen und Hasen und Rehe umherspringen. Da sprudeln Quellen aus den Felsen; da sind so viele Vögel, als wäre es eine Vogelstadt. Und wenn man da auf die höchsten Berge steigt, so kann man erst recht in die weite Welt sehen. Felix. Geht es dann noch immer weiter fort? V a t e r. Immer weiter. Hinter dem Gebirge kommen andere Länder mit Dörfern und Städten, mit Gärten und Feldern. Zuletzt kommt man an das große Weltmeer. Felix. Da hörus aber doch auf? V a t e r. O nein! Mit Schiffen kann man über das Welt- meer in andere Länder fahren. F e l i x. Ich möchte auch einmal in die fernen Länder reisen. Vale r. Das kann auch noch geschehen. Aber dann nrußt du auch die fremden Sprachen lernen, damit du die Leute ver- stehen kannst; denn man spricht nicht überall so, wie wir sprechen. Jedes Volk hat seine eigene Sprache. Auch mußt du die Länder aus der Karte kennen lernen und wissen, auf welchem Wege man am besten dahin gelangen kann. Nach Reuter. 4». Guter Rat. Geh ohne Stab nicht durch oen Schnee! Geh ohne Steuer nicht zur See! Geh ohne Gottes Geist und Xdort niemals aus deinem Hause fort! Friedrich Rucken.

20. Größere Schul-Geographie - S. 311

1884 - Breslau : Hirt
Nord-Amerika. — Britisches Nord-Amerika. 31 1 entdeckt, Prinz Patrick [$ättricf] und Melville sind; südlich davon Banks ^B^nks^ -Land und Prinzalbert-Land, getrennt durch die Prinz-Wales Straße; nordöstlich das aus einer Inselgruppe bestehende Bassin ^Bäsfin^- land, nordwestlich Boothia Felix mit dem von Roß im I. 1829 entdeckten magnetischen Nordpol. Der trennende Boothia-Golf hängt gegen N. durch die Prinz-Regenten-Einfahrt und die Barrowstraße mit dem Meere der nördlichen Durchfahrten zusammen, gegen S. durch die Fury- und Hekla- Straße und durch den Fox-Kanal mit der Hudson-Bai, in deren Eingang die Insel Sonthhampton saudshämtn^ liegt. Eine nordwestliche Durchfahrt uach Asien hin (Laneaster-Suud. Barrow-Straße, Melville-Snnd , Banks-Straße und Prinz-Wales-Straße) zwischen der nördlichen und der südlichen Hauptgruppe der arktischen Inselwelt existiert; sie wurde 1850 von M'clure smäckklürl, der jedoch durch das Beringmeer in das Nordpolarmeer eindrang, mit der Entdeckung der Prinz-Wales-Straße aufgesunden, aber sie ist unbrauchbar, weil das Meer allzu kurze Zeit eisfrei ist. (Siehe die Skizzen der Nordpolarländer in der Einleitung und S. 302.) kanadischer Bund (Dominion of Canacla, spr. Dominjön oww Kännädä); seit 1867. [8 301000 qkrn (150 760 Q.-M.), mit 4 320 000 E. Die Zahl der Indianer beträgt etwa 100 000.] 8 Provinzen: 1) Ontario [Cnterio] (Ober-Canada) 279100 qkm (5069 Q.-M.), 1924 000 E., im S.-W. des Ottawa (linker Nebenfluß des Lorenzstromes), das nördliche Ufer der großen Seeem besonders die Halbinsel zwischen Hnronen-, Erie- und Ontario-See. Bevölkerung überwiegend englisch. — Ottawa, 30 000 E., unmittelbar unterhalb des großen Falls des gleichnamigen Flusses gelegene aufblühende Bundeshauptstadt an der Grenze von Ober- und Unter-Canada. — Toronto (90 000 E.), ansehnliche Handelsstadt, und Kingston jmngstn]; beide am Ontario-See. _ _ 2) Quebec [Kuibbvck — ui einsilbig] (Nieder Canada), 500800 qkm (9094 Q.-M.), 1360 000 E., von der Mündung des Ottawa abwärts am Lorenz. Bevölkerung über- wiegend französischer Abkunft und Sprache und katholischer Religion. — Montreal l Montreal], 140 000 E., auf einem schönen, vom Lorenz und dem Ottawa gebildeten Werder, Haupthandelsplatz und Mittelpunkt für das Eisenbahnnetz Canadas (Mitte 1881 11684 km im Betrieb). — Quebec [Kutfrbecfj, am Lorenz, 60 000 E., Hauptbollwerk Englands in Nord-Amerika. Citadelle; Schiffswerste und Docks. Ganz Canada stand anderthalb hundert Jahre (bis 1763) unter französischer Herrschaft; erst der siebenjährige Krieg entschied zu guusteu der Ausbreitung der germanischen Ratio- nalität über Nord-Amerika. 3) Neu-Schottland 56 300 qkm (1022 Q.-M.), 440 000 E., mit der Hafenstadt Halifax [Hällifäx], 40 000 E., Stationspunkt für die transatlantische Dampfschiffahrt. — ^Zu dieser Provinz gehört die im N.-Q der Halbinsel gelegene Insel Cape Breton [K«P Brztn], deren Küste ebenfalls vielfach zerrissen und mit guten Hafenstellen versehen ist. 4) Neu-Braunschweig, 70 760 qkrn <1285 Q.-M.), 320 000 E., ein waldiges Berg- land, am rechten Ufer der Lorenz-Mündnng. mit St. John [ßent Dschonn], an der Mün- dnng des gleichnamigen Stromes, 30 000 E. 5) Prinz - Edward - Insel, 5600 qkm (100 Q.-M.), 110 000 E., sehr fruchtbar. Charlottetown [Tscharlütt-tauu]. 6) Manitoba, am Red River, zwischen dem großen Winipeg-See und den Bereinigten Staaten, 36 200 qkrn (65/ Q.-M.), 65 000 E., 1870 gebildet aus einem Teil von Rupertsland oder den Hndsonbai-Ländern.