Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 223

1887 - Leipzig : Kesselring
Die franzsische Revolution und die Koalitionskriege. 223 Iv. Fortsetzung des 1. Koalitionskrieges bis Zum Frieden von Hampo Formio 17961797. Carnots Feldzugsplan. Vordringen Jourdans und Moreaus nach Franken und Schwaben 1796. Siege des Erzherzogs Karl der Jourdan bei Amberg und Wrz-brg. Moreaus Rckzug. Bonaparte in Italien. Unterwerfung Sardiniens. Friede mit Parma, Modena, dem Kirchenstaat und Neapel. sterreichs Nieder-lagen bei Lodi und Arkole. bergabe Manluas 1797. Friede zu Kampa Formio 17. Oktober 1797. Rastadter Kongre. Um den Frieden von sterreich zu erzwingen, setzte nach Auflsung des Konvents das Direktorium" (seit 27. Oktober 1795) den Krieg fort. Plan Car-Carnot (S. 220) entwarf den Feldzugsplan und bestimmte drei Heere zum ots. Angriff auf die sterreichische Monarchie. Der General Jourdan sollte durch Franken, Moreau durch Schwaben, der junge Bonaparte von Italien aus in das Herz von sterreich dringen und dem Kaiser die Friedensbedingungen unter den Mauern seiner Hauptstadt vorschreiben. An die Spitze des sterreichischen Heeres trat der 24jhrige Erz her-zog Karl, des Kaisers Bruder, welcher schon bei Neerwinden (S. 219) Tapferkeit und Feldhcrrntalent gezeigt hatte. Anfangs aber schien er den franzsischen Generalen nicht gewachsen. Jourdan drang der Wrzburg nach Regensburg vor, und Moreau berschwemmte Schwaben und Baiern. Da verwandelte sich jedoch pltzlich die Szene. Der Erzherzog Karl, welcher bisher nur zurckgewichen war, um Verstrkungen an sich zu ziehen, warf sich auf einmal mit voller Kraft auf Jourdans Armee und schlug sie bei Arnberg1 (24. August) und bei Wrzburg (3. September 1796) so aufs Wrzburg Haupt, da nur Trmmer derselben dem Rhein zueilten. Nach dem Un- 1796. falle von Jourdans Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rckzge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefhrlichen Psse Schwabens und des Schwarzwaldes mit solcher Geschick-lichkeit, da man ihn darob sehr belobte. Als jedoch Bonaparte von demselben hrte, sagte er: Allerdings ein schner Rckzug, aber doch ein Rckzug!" Erst am Rhein fate Moreau wieder festen Fu und schlo dann mit dem feindlichen Heerfhrer einen Waffenstillstand. Einen anderen Verlauf hatte durch das Feldherrngenie B onap artes Bonaparte, der Krieg in Italien. Sardinien mute Savoyen und Nizza, welche Gebiete Frankreich seit 1792 (S. 219) beanspruchte, abtreten. Parma und Modena erkauften den Frieden durch Erlegung einer bedeutenden Kriegs-[teuer und Auslieferung wertvoller Kunstschtze; ebenso der Kirchenstaat, welcher auerdem auf Bologna und Ferrara Verzicht leistete; Neapel hatte seine Schiffe und Truppen heimzurufen. Auch Osterreich sah sich durch die Niederlagen bei Lodi (10. Mai 1796) und Arkole (15. Novem- Lodi; der), sowie durch die Kapitulation Mantuas (2. Februar 1797) und den ^"ole' Vormarsch Bonapartes nach Tirol, Krnten und Krain zu Unterhandlungen gezwungen, worauf der Friede zu Kampo Formio (17. Oktober 1797)Kampofor-geschlossen 2 wurde. . ^97 In diesem Frieden trat Osterreich die Niederlande an Frankreich ab, erkannte die Cisalpinische Republik an, entschdigte den Herzog von Modena 1 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenflu der Nab. 2 Aus den Gebieten der Städte Mailand, Modena, Bologna und Ferrara schuf Bonaparte (Juli 1796) die Cisalpinische Republik, während man (Dezem-ber 1797) aus Genua und dessen Gebiet die Ligurische Republik bildete.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 6

1910 - Düsseldorf : Bagel
6 volle Gegenbild zu dem 72 jährigen österreichischen Führer. Wie er mit jugendlichem Feuer zuerst angriff, war er auch nicht müde zu machen bis zum vollen Erfolg. Und mehr wie das. Er allein war es, der den Sieg an Frankreichs Fahnen dauernd zu fesseln verstand und in seiner Person der französischen Revolution den glänzendsten Ausdruck und Abschluß gab. Wie klein waren ihm gegenüber die Erfolge der beiden ändern Feldherren, Moreaus und Jourdans! Die bedeutendste Erscheinung auf dem deutschen Kriegsschauplatz war der Erzherzog Karl. Bald galt sein Angriff dem vordringenden Jourdan (Wetzlar), bald auch dem langsamer vorgehenden Moreau (Neresheim), der gegenüber der Feigheit in Südwest-Deutschland um so leichteres Spiel hatte, als Pfalz-Bayern der österreichischen Politik mißtraute und mißtrauen mußte. Wie verzagt hier auf deutscher Seite der Widerstand war, zeigt der Vertrag von Pfaffenhofen, der den schon auf dem Rückzug befindlichen Franzosen von den Bayern noch 10 Millionen Livres und alle möglichen Unterstützungen gewährte. Auch die Münchener und die Düsseldorfer Galerie sollten darnach für Frankreich geplündert werden. Fast noch kläglicher war das A erhalten des Regensburger Reichstages, als Jourdans wüste Haufen sich näherten. In dieser Not waren es die braven Truppen des Erzherzogs, die zunächst sich auf Jourdan und nach dessen jäher Flucht auf Moreau warfen und ganz Deutschland bis zum Rhein wieder vom Feinde säuberten. Um dies zu erreichen, hatte der Erzherzog die sämtlichen Truppen Moreaus auf die Südseite der Donau gelockt und dann, mit der Masse seiner Scharen 280 km in 16 Märschen zurücklegend, sich mit Wartensleben vereinigt und Jourdan bei Neumarkt, A mb erg und Würzburg so gründlich geschlagen, daß die Franzosen in steigender Auflösung dem Rheine zuflohen. Anschaulich wird uns davon in Goethes „Hermann und Dorothea“ erzählt, wie das erbitterte Landvolk auch seinerseits über die Flüchtenden herfiel. Jourdans Rückzug war auch das Zeichen für die Flucht Moreaus, und seine Heimkehr durch den Höllenpaß, dessen Name allerdings recht grausig klingt, hat mit der Heimkehr der 10 000 Griechen unter Xenophon höchstens das gemeinsam, daß die Franzosen leidlich ungeschädigt in die Heimat zurückkehrten.

2. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 52

1881 - Leipzig : Teubner
52 Amberg und Würzburg 1796. sie die Tücher von Kopf und Brust, die Männer warfen sie zu Boden und leerten ihnen die Taschen aus. Wo die Raubgier ungesättigt blieb, da folgten die empörendsten Mißhandlungen der wehrlosen Bürger und Bauern; kein Weib war sicher vor ihrer viehischen Sinnlichkeit. Mit dem Heiligen trieben sie ihren frevelhaften Spott. Sie zerstörten und besudelten die Altäre, sie traten die geweihten Hostien mit Füßen und warfen sie sogar den Hunden vor. Schlimmer noch als die Truppen Moreaus hausten die von Jourdaus zuchtloser Armee. Wenn man die Plünderer um Gotteswillen um Schonung bat, schrieen sie: „Was Gott, wir selbst sind Gottl" Sie pflegten des Nachts um einen mit entzündetem Branntwein gefüllten Napf zu tanzen, dessen blaue Flamme sie ihr „höchstes Wesen" nannten. Jonrdan war wieder bei Neuwied über den Rhein gegangen und bis nach Franken vorgedrungen. Er sollte dem im Süden vorrückenden Moreau die Seite decken und später sich mit ihm vereinigen. Schon hatte er die Oberpfalz erreicht; da ging plötzlich Erzherzog Karl mit dem Kern seiner Truppen bei Ingolstadt über die Donau, indem er Latour mit einem kleinen Corps am Lech dem Heere Moreaus gegenüber ließ, und überfiel Jourdau bei Amberg (24. August). Jonrdan wurde völlig geschlagen und erlitt auf seinem Rückzüge eine zweite Niederlage bei Würzburg (3. September). Jetzt löste sich sein Heer in wilde Flucht auf und eilte nach dem Rhein zurück. Die Bauern der Gegenden, durch welche die Flüchtlinge kamen, namentlich in der Rhön und im Spessart, nahmen jetzt Rache für die früheren Mißhandlungen. Sie rotteten sich zusammen, bewaffnet mit Sensen, Heugabeln und Dreschflegeln, auch mit Flinten, und nahmen Transporte von Wagen, Pferden, Waffen und Munition weg und schlugen tot, was vor sie kam. Die Einbuße der Franzosen an Leuten und Waffen durch diesen kleinen Bauernkrieg kam dem Verluste einer Schlacht gleich. Jourdan, der mit dem Direktorium zerfallen war, legte sein Kommando nieder. Nach dem Rückzüge Jonrdans mußte auch Moreau, dessen

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 261

1845 - Halle : Anton
261 oder Befridigung der anderen Nachbarländer gewonnen hatte, nun gegen den einzigen ansehnlichen Feind, den man noch auf dem Festlande hatte, gegen Oestreich energisch zu verwenden. Da Buonaparte sigreich bis zur Etsch gekom- men war, kam es nun darauf an, daß Moreaus Armee im südlichen Deutschland eindrang; daß die Bewegungen der italienischen und der deutschen Armee combinirt wur- den. Jourdan mit seiner nördlicheren Armee solle dabei Moreaus linken Flügel beim Vordringen in Deutschland decken. Jourdan gieng bei Neuwied, Moreau bei Straß- burg über den Rhein. Der leztere drang nach Ulm und Augsburg, ja! über den Lech vor, so daß seine Avantgarde schon an den Grenzen von Tirol stund; aber Jourdan combinirte seine Operationen nicht der Verabredung gemäß mit Moreau. Er war durch Franken nach der Oberpfalz gezogen, und hier begegnete ihm der Erzherzog Karl, wel- cher im August zuerst Bernadotte bei Teiningen, dann zwei Tage nachher Jourdan bei Amberg schlug, und so, indem er die nördlichere Armee in unaufgehaltener Flucht zurüktrib, Moreaus linke Flanke bedrote. Moreau hatte Baden, Würtemberg und Baiern zu Verträgen mit Frank- reich genötigt, und zog sich nun auf eine meisterhafte Weise im September und October wider nach dem Rhein, den er am 26tcn October überschrit, zurük. Eine Combination der Bewegungen der italienischen und deutschen Armee war auf diese Weise durch des Erzherzogs Sige gehindert wor- den. Schon dies, daß auf Buonapartes Seite überal der Sig gewesen war, gab ihm nun für das Directorium not- wendig die höchste Wichtigkeit; allein er fülte auch sehr wol schon damals, wo die eigentliche Schwäche des Direc- torii seinen Siz habe; er sülte sehr wol, daß man einer Regirung trotzen und ihr, wenn man leidlich unterstützt sei, alles bieten dürfe — einer Regirung, die ganz getrent in Gesetzgebung, Justiz und Administration auseinander siel, und deren Administration nicht einmal eine Einheit bildete, sondern wider in fünf unzusammenhängende Rich- tungen sich teilte. Seitdem er in Mailand eingezogeu war, hatte er gegen die Directoren einen Ton angenommen, der

4. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 250

1869 - Hildburghausen : Nonne
250 Neue Geschichte. verurtheilt und hingerichtet. Widerspruch konnten die Pariser Machthaber nicht vertragen, und so erschienen denn die republikanischen Heere, um an Einnahme der frevlerischen Stadt Rache zu üben. Lyon konnte erst nach 70tägiger $ Belagerung erobert werden (9. Okt. 1793). Nach dem Einzuge hob man ' die Gebeine Chalier's, dieses Märtyrers des Jakobinismus, in feierlicher Weise auf, verbrannte sie zu Asche und schickte diese zur Verehrung nach Paris. Furchtbar lauteten die Strafbefehle des Konvents. Die Stadt sollte dem Erdboden gleich gemacht, und auf dem Platze, wo sie gestanden, eine Säule errichtet werden mit der Inschrift: „Lyon bekriegte die Frei- heit, Lyon ist nicht mehr!" 20,000 Arbeiter rissen 6 Monate lang Züchtigung. Haus um Haus, Palast um Palast nieder. Callot d'h er b oi s mit 2000 Henkern von der Nevolutionsarmee übernahm die Züchtigung der Einwoh- ner. Er schickte so viel auf's Blutgerüste, daß endlich der Arm des Scharfrichters erschlaffte und selbst die Schneide der Guillotine sich ab- stumpfte. Nun ließ er zwei bis dreihundert Schlachtopfer aus einmal vor die Mündungen der Kanonen treiben und mit Kartätschen niederschießen. Im Ganzen mußten in Lyon 6000 den Tod erleiden. Ein gleiches Schreckens- gericht erging über die unterworfenen Städte Bordeaux, Marseille und Toulon. Letztere hatte sich an die Engländer ergeben, ward aber nach harter Belagerung zurückerobert. Bei der Belagerung (Dezember 1793) zeichnete sich das erste Mal ein junger Offizier der Artillerie aus, Napoleon Bon aparte, der bald nachher mit dem Glanze und dem Schrecken seines Namens die ganze Welt erfüllte. Iv. Fortsetzung des Krieges bis jim Frieden von Campo For- mio (1796—97). Der Kongreß )\\ Kastadt. 1. Earnots Feldzugsplan. Vordringen Jourdan's und Moreau's nach Franken und Schwaben. Siege des Erzherzogs Karl über Jourdan bei Amberg (24. August 96) und Würzburg (3. September). Moreau's berühmter Rückzug. 2. Siegreiches Auf- treten Bonaparte's in Italien, tlnterwerfung Sardiniens fl 5. Mai 1796). Friede mit Parma, Modena, dem Kirchenstaat und mit Neapel. Oesterreichs Niederlagen bei Lodi (10. Mai) und Arkole (11,— 16. November). Uebergabe Mantua's) (2. Februar 1797). Friede zu Eampo Formio (17. Okt. 97). Eröffnung des Rastadter Kongresses. 1 1. Um den Frieden mit Oesterreich zu erzwingen, setzte das Direkto- Plan Ear- rium (seit 27. Oktober 1795) den Krieg fort. Earnot entwarf einen not'ö. trefflichen Feldzugöplan und bestimmte drei Heere zum Angriff auf die österreichische Monarchie. Der General Jourdan sollte durch Franken, Moreau durch Schwaben, der junge Bonaparte von Italien aus in das Herz von Oesterreich dringen und dem Kaiser die Fricdensbedingungen unter den Mauern seiner Hauptstadt vorschreiben. Erzherzog An die Spitze des österreichischen Heeres trat der 24jährige Erzh er- Karl. zog Karl, des Kaisers Bruder, welcher schon bei Neerwinden Tapfer- keit und Feldherrntalent gezeigt hatte. Anfangs aber schien er den fran- zösischen Generalen nicht gewachsen. Jourdan drang über Würzburg nach Regensburg vor, und Moreau überschwemmte Schwaben und Baiern. Da verwandelte sich jedoch plötzlich die Scene. Der Erzherzog Karl, welcher bisher nur zurückgewichen war, um Verstärkungen ans dem In- nern der Monarchie an sich zu ziehen, warf sich auf einmal mit voller

5. Die neuere Zeit - S. 153

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 153 — X3ourbon sollte vom Niederrhein her durch Franken gegen Wien vorrücken; 2. Moreau sollte durch Schwaben nach Bayern dringen; (3. Bonaparte sollte durch Oberitalien und Tirol die Verbindung mit Moreau Herstellen). 1<^Jourdan war von der Lahn her über Nürnberg bis in die Nähe von Regensburg vorgedrungen, als Erzherzog Karl, der bisher durch steten Rückzug Verstärkungen an sich gezogen hatte, zum Angriff überging und die Franzosen bei Amberg und Eiq.tinrg so entscheidend schlug, daß Jourdan über die Lahn auf das linke Rheinufer zurückging. Das Heer Jourdans hatte sich auf deutschem Boden unerhörte Bedrückungen und Ausschreitungen zu schulden kommen lassen (die Stadt Nürnberg z. B- berechnete die Kosten der französischen Einquartierung in diesem Jahre auf 3 Millionen Mark). Als dann die Franzosen fluchtähnlich zurückgingen, vollendeten die erbitterten Bauern (besonders im Spessart) die Niederlage des Heeres. 2. Nach der Besiegung Jourdans wandte sich der Erzherzog gegen Moreau, der bis nach Schwaben vorgedrungen war; doch Moreau bewerkstelligte rechtzeitig und ohne große Verluste seinen Rückzug über den Schwarzwald (durch das Höllenthal bei Freiburg) und über den Rhein. o) Napoleon Bonapartes Siegeslaufbahn in Italien, 1796/97. 1. Der jugendliche General Bonaparte übernahm im Frühjahr 1796 den Oberbefehl über die italienische Armee der Republik. Er zersprengte die vereinigten Österreicher und Sardinier in einer Reihe, von Gefechten in den ligurischen Alpen (bei Millesimo n. a. O.) und zwang den König von Sardinien zu einem Separatfrieden. Der Tagesb esehl, mit welchem Bonaparte im April 1796 zu Nizza den Oberbefehl über die 40000 Mann starke, aber von allem Nötigen entblößte „italienische Armee" übernahm, lautete: „Soldaten, ihr seid nackt, schlecht gekleidet; die Regierung schuldet euch viel, sie kann euch nichts geben. Eure Geduld, euer Mut inmitten dieser Felsen verdienen Bewunderung: aber sie bringen euch keinen Ruhm. Ich will euch in die fruchtbarsten Ebenen der Welt führen. Reiche Provinzen, große Städte werden euch zufallen; Ehre, Ruhm, Reichtümer werden euer Teil feiu. Soldaten Italiens, solltet ihr's an Mut und Ausdauer fehlen lassen?"l. 2. Durch seinen Sieg bei Lodi an der Adda gewann Bonaparte Mailand und das Übergewicht in Italien: Parma und Modena, der Papst und Neapel suchten um Waffenstillstand nach. Bonaparte trat den ihm stammverwandten Italienern gegenüber als Befreier und Herr zugleich auf. Die lombardischen Städte, der Papst und die übrigen Fürsten 1 Vgl. Hannibals Worte bei Lwius (Xxi, 35).

6. Viertehalb Jahrhunderte - S. 931

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Zeit der siegreichen Revolution. 931 Kirchenstaat ein und gab dem Papst Pius Vi., der einen Gesandten zu ihm nach Tolentino schickte, den Frieden auf die Bedingung, daß derselbe auf Avignon und Venaissin, sowie auf die im Laufe des gegenwärtigen Krieges besetzten nördlichen Bezirke oder Legationen des Kirchenstaates, Bologna, Ferrara und Romagna, verzichte und eine große Geldsumme zahle. Jetzt war der Feldherr im Rücken gehörig gesichert, um von Süden her einen Angriff auf Oestreich machen zu können. Der Kaiser hatte den Erzherzog Karl, der den Feldzug am Rhein im vorigen Jahre mit der Eroberung von Kehl rühmlich geendigt, zum Kampfe gegen Bonaparte zurückgerufen. Dieser aber drängte ihn durch den Nordosten Italiens bis nach Kärnthen und Steiermark zurück, und es war zu er- warten, daß in der Gegend von Wien eine entscheidende Schlacht erfol- gen werde. Da erging ein allgemeines Aufgebot durch die östreichischen Lande, und während der bisher unbesiegte Führer bald mächtigen Heeren gegenüber zu stehen erwarten mußte, hatten sich in seinem Rücken Be- völkerungen gegen die Franzosen erhoben. Die Tiroler standen insge- sammt in Waffen gegen eine französische Heeresabtheilung, die das Etsch- thal heraufkommen wollte, um durch das Drauthal zu Bonaparte zu stoßen. Noch bedeutender war eine im Gebiete von Venedig ausge- brochene Bewegung. Doch als diese begann, war Bonaparte schon mit Abschluß eines Friedens beschäftigt, zu dem er bei seiner jetzigen Stel- lung und bei der Nachricht, daß von den Heeren Jourdans und Mo- reau's noch lange keine Hülfe zu erwarten sei, sehr geneigt sein mußte. Ein solcher kam vorläufig zu Leoben an der Mur zu Stande auf die Bedingung, daß Oestreich seine Niederlande und die Herzogthümer Mai- land und Mantua abtreten und dafür eine Entschädigung durch vene- tianisches Gebiet erhalten solle. Hatte der Friede Bonaparte's Heer ge- rettet, so war er doch auch für Oestreich ein sehr nothwendiger, da die beiden rheinischen Heere der Franzosen den Strom bereits überschritten hatten und nur durch die Kunde von dem Frieden zur Rückkehr bewogen wurden. Oestreich, dessen Streitkräfte am Rheine jenen beiden Heeren nicht gewachsen waren, ersparte sich neue Niederlagen, und das Reich wurde mit Kriegssteuern verschont, wie es sie an Jourdan und Moreau im vorigen Jahre hatte zahlen müssen, um die kleinliche Berechnung, um derentwillen es so oft seine Vertheidigung versäumt, mit unendlich größeren dem Feinde gebrachten Opfern zu büßen. Die Republik Venedig, die in Trägheit gealtert war, hatte zur Zeit, als ihre Erhebung mittelst eines Anschlusses an Oestreich dem Kriege eine andere Wendung geben konnte, aus Furcht vor dem gewaltigen Heerführer sich ruhig gehalten. Als jetzt ohne Zuthun der Negierung das Volk sich gegen die Franzo- sen, deren Aussangen es empfunden hatte, zu erheben begonnen, rüstete sie sich zwar, dem Drange des Volkes zu folgen, aber alsbald versetzte

7. Deutschland - S. 147

1827 - Breslau Breslau : Graß
147 Bonaparte an die Spitze des Französischen Heeres in Italien. Dieser zwang 1796 den König von Sardinien, den Pabst und den König von Neapel zum Frieden und vertrieb die Oestreicher aus Italien. Jourdan eilte indeß auf Regens- burg, und Moreau stand bei München. Alle drei Heere gedachten sich vor Wien zu vereinigen. Allein Erzherzog Karl schlug Jourdan bei Neumark und Amberg und Moreau zog sich geschickt darauf zurück, Bonaparte aber setzte seinen Siegeslauf fort, überstieg die Alpen und kam bis Judenburg hinter Klagenfurt, freilich von Oestreichischen Heeren umgeben. Oestreich schloß jetzt (17. Oktober 1797) den Frieden von Kampo-Formio, und trat darin seine Niederlande, so wie seine Italienischen Besitzungen ob. Der Frieden mit Deutsch- land sollte zu Rastadt verhandelt werden; wobei die Forde- rungen der Franzosen unerhört waren. Es begann aber wieder ein neuer Krieg, ehe dieser Frieden abgeschlossen ward. Oestreich verband sich mit England, Rußland und der Türkei, welches durch Bonapartes kühnen Zug nach Egypten gereizt war. Jourdan wurde vom Erzherzog Karl aus Deutschland vertrieben, und Massena mußte einen großen Theil der Schweiz räumen. Suwarow schlug die Franzosen bei Kassa no, an dertrebia, bei Novi, und zog nach Eroberung Italiens in die Schweiz; mußte aber, weil die Oestreicher hier geschla- gen waren, nach Schwaben aufbrechen, und ward von da zurückgerufen. Indeß kehrte Bonaparte aus Egypten heim, stürzte in Frankreich die alte Verfassung, ward von drei Kon- suln der erste, überstieg mit einem Heer plötzlich die Alpen, hielt seinen Einzug in Mailand und schlug in einer mörde- rischen Schlacht am 14. Juni 1800 die Oestreicher bei Marengo. Moreaus Siegeszug gab dem Bonaparte'schcn nichts nach. Er schlug die Oestreicher bei Stockach, Moskirch und am 3. Dezember bei Hohenlinden, und rückte bis zehn Meilen vor Wien vor. Diese Siege verschafften den Fran- zosen , außer großen Schätzen an Gold, Silber und Kunst-

8. Die Neuere Geschichte - S. 160

1850 - Hannover : Hahn
160 Antheil, sondern unterstützte die Unternehmungen der Verbündeten durch seine Flotten und durch Subsidien. Der Schauplatz des Krieges war Teutschland und Italien. Das teutsche Heer erhielt an dem 24jährigen Erzherzog Karl, des Kaisers edlen Bruder, einen der ausgezeichnetsten Heerführer der neuern Zeit. Es war etwa 200,000 Mann stark in zwei Abtheilungen, am Oberrhein unter Wurmser und nach dessen baldiger Abberufung nach Italien unter Latour, am Unterrhein unter dem Erzherzog selbst... Das italienische Heer war über 100,000 Mann stark, die Ostreicher und Neapolitaner unter Beaulieu, später unter Wurmser, die Piemontesen unter dem General Colli. 2) Auch das französische Directorium hatte für den neuen entscheidenden Feldzug große Rüstungen gemacht und die Mittel dazu durch Zwangsanleihen und ein neues Papiergeld, die Territorialmandate, gewonnen. Carnot's Kriegöplan war auf das Herz Ostreichs gerichtet. Moreau sollte vom Oberrhein, Jourdan vom Niederrhein aus gen Oftreich vorrücken. Die italienische Armee aber von Italien aus Ästreich bedrohen. 3) Am Rhein ward der Waffenstillstand am 21. Mai ge- kündigt. Jourdan, der bei Düsseldorf über den Rhein setzte, drängte die Ostreicher unter fortwährenden wechselvollen Gefechten bis in die Oberpfalz. Moreau, der am 24. Jun. bei Kehl über den Rhein ging, rückte unaufhaltsam über den Schwarzwald nach Baiern vor. Der Markgraf von Baden, der Herzog von Würtemberg, der Kurfürst von der Pfalz, überhaupt die Stände des schwäbischen und fränkischen Kreises, mußten mit der franzö- sischen Republik Separatverträge abschließen und zum Voraus auf ihre Besitzungen auf dem linken Rheinufer, Frankreichs längst ersehntes Ziel, entsagen, wofür sie auf Kosten ihrer Mitstände entschädigt werden sollten. 4) So waren die französischen Heere bis in's Herz von Ober- teutschland vorgedrungen und hatten in den durchzogenen Land- schaften sich neu bekleidet und große Summen erpreßt. Im Au- gust stand Jourdan bereits in der Gegend von Regensburg und Moreau in der Nähe von Jngoldstadt, während eine Abtheilung seines Heeres Tyrol bedrohte. Jetzt entwickelte aber der Erz- herzog seinen meisterhaften Vertheidigungsplan. Plötzlich wandte er sich mit verstärkter Macht gegen Jourdan, schlug dessen rech- ten Flügel unter dem General Bernadotte bei Teining (22. Aug.) und Jourdan selbst bei Amberg (24. Aug.) und bei Würzburg (3. Sept.). Jourdan's zurückziehendes Heer lös'te sich bald in völlige Flucht auf und nur die Reste erreichten Düs- seldorf wieder. Durch diese Ereignisse ward Moreau in seinem Rücken bedroht und zum Rückzug aus Baiern gezwungen. Er bewirkte denselben (seit 20. Sept.) durch Schwaben und die Eng- pässe des Schwarzwaldes unter steten Gefechten mit den verfol-

9. Tabellarischer Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 50

1860 - Hamburg : Niemeyer
— so- ll. Chr. 1796. Der Einfall Jourdans und Moreaus in Schwa- ll« Erzherzog Karl zürückgeschlagen. '1796 der Vorstädter über die gemäßigten Sectionen. — Barras. Josephine Beauharnais. 1tö5—1£'Ö9. Die Directorial-Regierung. ? 4,1796. ' ■“ den wird vom (Treffen bei Würzburm Beparte siegt in Italien bei Mille simo und Montenotte über die Oesterreicher »uitzer Beau- lieu; bei Mondovi über die Sardinier; ferner bei Lodi und bei Castiglione (Wurmser), u. 1797. Schlachten zum Entsätze Mantua's bei Arcóle, Rivott^ uñd^la Favorita. sämrrüll«§ Niederlagen der Oesterreicher. Capitulation von Mantua. 1797. Friede zu Tolentino mil dem Papste. ^ ^Mm-minärwed« zu^eobcn mit Oesterreich. — Fall von Venedig. 1797. 17. Octbr. Friede ru Camvoformio: Ligurische und cisalpinische Republik (Genua und Lombardei). 1798. Gründung der römischen Republik durch Berthier; Besetzung Piemonts durch die Franzosen; Stiftung . der helvetischen Republik. 1798 — 1799. Bonaparte in Aegypten und Syrien. (Mar- mont, Duroc, Berthier, Murat, Kleber). ^ *L‘J 1798. Sieg bei den Pyramiden. — Vernichtung der fr^ zösischen Flotte durch die Engländer unter Nelso^ bei Abukir. 1799. Vergebliche Belagerung von St. Jean d'acre (Ptolemar«). Rückkehr Bonaparte's nach Frankreich. , , —. /. 1798. Zweite Coalition gegen Frankreich. (England, Mr land, Oesterreich, die Türkei). X1796 -1801. Paul, Kaiser von Rußland. 1797 — 1840. Friedrich Wilhelm Iii., König von Preußen. . -1799. Erzherzog Karl ffegt^llei"stockach über Jourdan. Gesandtenmord in Rastatt. Siege Suwaroff's in Italien. Schlacht bei Novi (Joubert f). Niederlage der Ocsterrcichcr und Russen bei Zürich durch Massen«. \l799. Gründung der parthenopäischen Republik (Neapel) durch Championnet. n

10. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 318

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
318 Zeitalter der Revolution. Sektionen bewaffneten sich, der Konvent aber übertrug das Kommando über die Truppen und das Patriotenbataillon von 1789 dem Direktor Barras und dieser dem Brigadegeneral-Napoleon Bon aparte. Als die Sektionen unter General Danikan die Tuilerien stürmen wollten, fanden sie dieselben im besten Vertheidigungsstande, und Bonaparte zer- schmetterte mit dem Geschütze die Kolonnen, welche den Zugang erzwingen wollten (5. Oktober). Der Konvent erließ nun ein Amnestiegesetz, gab dem Revolutionsplatz den Namen Eintrachtsplatz und erklärte am 20. Ok- tober seine Sitzungen für beendigt. Achtes Kapitel. Der Krieg von 1790. Jourdan, Moreau, der Erzherzog Karl. Am 31. Mai kündigte Oesterreich den Waffenstillstand am Rheine auf, den Klairfait mit Pichcgru am 1. Januar geschlossen hatte. Der Bruder des Kaisers, Erzherzog Karl, führte den Oberbefehl, unter ihm kommandierte am Oberrhein der alte Feldmarschall Wurmser, der je- doch bald 25,000 Mann der besten Truppen nach Italien führte. Die Franzosen gingen unter Jourdan über den Niederrhein und warfen die Oesterreicher unter dem Prinzen Ferdinand von Württemberg bei Altenkirchen zurück; der Erzherzog Karl eilte aber schleunig her- bei und schlug Jourdan bei Wetzlar und Ukerath (15. und 19. Juni). Hier fiel eines der glänzendsten Bajonetgefechte vor; General Kleber ließ fünf Bataillone mit gefällter Waffe vergehen; ohne einen Schuß zu thun, unter dem Spiele der Militärmufik, erwarteten sie die öster- reichischen- Grenadiere; nach einem wüthenden Kampfe von 20 Minuten waren die kühnen Angreifer vernichtet. Jourdan ging in seine alten Stellungen zurück; am 4. Juni aber hatte Moreau mit einem starken Heere bei Straßburg den Strom überschritten und die schwachen Heer- haufen der Oesterreicher zurückgeworfen; Erzherzog Karl selbst mußte bei Malsch weichen und unter fortwährenden Gefechten durch Schwaben bis Bayern zurückgehen. Der schwäbische Kreis bezahlte 25 Millionen Fr. Brandschatzung, versah das Heer mit Lebensmitteln, Fourage, Pferden, Kleidern u. s. w.; Württemberg trat seine überrheinische Besitzung Müm- pelgard förmlich ab; so viel hatte der schwäbische Kreis nie an das Reich geliefert und hätte es auch nie gutwillig gethan. Während Moreau den Erzherzog zurückdrängte und bei den weltlichen und geistlichen Herren in Schwaben seine Aernte hielt, war Jourdan wieder hervorgebrochen

11. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 329

1868 - München : Lindauer
329 Bayern unter Karl Theodor. Den erfreulichen Fortgang, den unter Karl Theodors Negierung die Künste des Friedens nahmen, hemmten mit einem Male die stürmischen Ereignisse, welche durch den Ausbruch der französischen Revolution (1789) über Deutschland hereinbrachen. Karl Theodor, welcher bald nach dem Beginne dieser Revo- lution zwei Mal nacheinander, nämlich nach dem Tode des Kai- sers Joseph Ii (f 1790) und seines Bruders und Nachfolgers Leopold Ii (-s 1792), die Stelle eines Verwesers des deutschen Reiches versah, war anfänglich der Meinung, Deutsch- land solle die strengste Neutralität beobachten. Als aber (20. April 1792) Frankreich selbst den Krieg gegen das deutsche Reich und den Kaiser Franz Ii (1792 — 1806) unter dem nichtigen Vor- wände erklärte, daß die französischen Emigranten und das Aus- land einig seien, mit deutschen Truppen die absolute Monarchie in Frankreich wieder einzuführen, stellte auch Bayern sein Con- tingent zur Vertheidigung des deutschen Vaterlandes. Die kur- pfälzischen Länder jenseits des Rheines, die Rheinpfalz, Jülich und Zweibrücken, kamen zuerst (1792—1795) in die Gewalt der Feinde. Im Jahre 1795 fielen Düsseldorf und Mann- heim, und im Jahre 1796 näherte sich eine Abtheilung der Franzosen unter dem General Jourdan der Ob er Pf alz, eine andere unter dem General Moreau dem Gebiete Altbayerns. Jourdan rückte nach einem hartnäckigen Gefechte in Amberg ein und suchte von da aus rasch vorzudringen. Aber der Erz- herzog Karl, ein Bruder des Kaisers Franz Ii, erschien an der Spitze frischer Truppen, schlug (22. August 1796) Jourdans rechten Flügel (unter General Bernadotte, dem nachmaligen König Karl Xiv von Schweden) bei Neu markt und Deining und trieb das ganze Heer, das bei Amberg (24. August 1796) und Würz bürg (3. September 1796) neue Niederlagen erlitt, bis an den Rhein. Moreau hatte unterdessen Augsburg besetzt, die Oester- reicher bei Friedberg vertrieben, Ingolstadt belagert und war bis München vorgedrungen. Die Oesterreicher und die unter dem ausgewanderten französischen Prinzen Conds ge- schaarten Truppen warfen sich auf das rechte Ufer der Isar. Der Kurfürst mußte seine Residenz verlassen, welche Graf von

12. Geschichte der Deutschen - S. 254

1856 - Münster : Cazin
254 Vom Nusbruch der stanz. Revolution russische Truppencorps in verschiedenen Gegenden von Polen zurück. Als man jedoch anfing, die polnische Nationalmacht zu reduciren. erhoben sich zum letzten Male die Anhänger der Constitution. Kosciusko bemächtigte sich Krakaus und als der Letzter Auf-russische General Jgelstcöm von Warschau gegen ihir rückte, standpolrnsbetheiligten sich auch die Einwohner dieser Stadt an dem schon riusrko'aeu'^asi überall verbreiteten Aufruhr. Zwar wurden die Russen Ruplaud.'von Kosciuszko geschlagen und großentheils aus Polen ver-! drängt, aber eine preußische Armee unter eigener Anführung des Königs Friedrich Wilhelm 1!. besiegte die Insurgenten, ec-1 oberte Krakau und nur ein in Südpreußen entstehender Auf- ruhr verhinderte die Einnahme von Warschau. Neue russische 1 Insurg.gruppen unter Suwarow und Fersen brachen in das Landl Preußen" u'ein, Kosciusko, der ihre Vereinigung zu Hintertreibensuchte, Rußland be-wurde von Letzterm geschlagen und gefangen genommen; Su- sicgt, Kvnigwarow erstürmte Praga und Warschau selbst mußte schon we- ^°venslonirt^^gb später capituliren. Jetzt wurde der König Stanis- n. Ocstcrr. laus Poniatowsky pensionirt (starb zu Anfang des Jahres vkreinig, sich!798 zu Petersburg) und Rußland, Preußen und Oesterreich d. bndki,einigten sich über die dritte und letzte Theilung Polens. Ruß- t"n übrr^ Aeland erhielt das östlich voni Riemen und Bug gelegene Ge- l lktzte Tbki- biet; das zwischen Riemen und Weichsel kam an Preußen. lungpolcns.das zwischen Weichsel urrd Bug an Oesterreich. 1795. § 207. Frankreichs Krieg g e g e n D e u t s ch- l a n d und seine Verbündeten bis zum F r i e- l den von Campo Form io, 1795—1797'. Während nach dem Baseler Frieden Preußen sich darauf beschränkte, durch eine von ihm besetzte Demarkationslinie das nördliche Die ^ranz.deutschland zu decken, wurde im Westen uird Süden der Krieg unteriourd.gegen das einem Frieden abgeneigte deutsche Reich und die 'u F^.ßken. österreichischen Länder desto heftiger fortgesetzt. Jourdan und "in Baicrn" Moreau drangen an der Spitze zweier französischen Armeen, jener über den Niederrhein in Franken, dieser über den Ober- rhein in Schwaben und Baiern ein. Die Oesterreicher unter dem Erzherzoge Carl zogen sich bis nach Böhmen zurück und wagten erst nach Vereinigung ihrer sämmtliehen Strei-kräfte einen entscheidenden Schlag gegen den nachrückenden Feind (5<ni besikgtauszuführen. Jourdan wurde zwischen Würzburg und Amberg Jourdan beivöllig besiegt, sein Heer löste sich in wilder Flucht auf und ^'orca!,?' ouch Moreau mußte sich vor dem andringenden Erzherzoge Rückzug. nacl> dem Oberrhein zurückziehn, ohne jedoch bei seinen meister- haft ausgeführten Operationen erheblichen Verlust zu erleiden. Mittlerweile hatten aber die Oesterreicher und ihre Verbündeten im Süden gar manche blutige. Schlacht verloren. Ein drittes französisches Heer war nämlich unter Napoleon Bonaparte in!

13. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 487

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Frankreich bis zur Errichtung des Kuiscrrhums. 4l? setzten die Franzosen Livorno, das feste Land von Venedig, Lucca mußte steuern, der General Beaulieu ward vom Oglio nach dem Mincio, über die Etsch bis auf die Passe von Tyrol zurückge- drangt; Neapel und der Papst schlossen Waffenstillstand den 4. und 28. Juni, ersteres verwandelte denselben in einen Frieden am 10. Oct. Das feste Mantua ward jetzt der Punkt, für dessen Erhaltung die Oestreicher in wiederholten Kämpfen rangen. Der General Wurmser trat an Beaulieu s Stelle, eilte in zwei Abtheilungen von Tyrol aus zum Entsatz von Mantua, wurde in den zwei nachtheiligen Gefechten bei Lo nato den 3. Aug. und bei Castiglione den 5. Aug. zum Rückzuge genothigt, bis er zum zweiten Male erschien, Mantua erreichte, aber nicht als Be- freier, sondern um sich in selbiges mit den 10,000 Mann zu werfen, welche ihm nach dem unglücklichen Treffen bei Roveredo den 4. Sept. und bei Bassa no den 9. Sept. übrig geblieben waren. Der General Alvinzi führte zu Anfänge Novembers ein zweites Heer zu Mantua's Entsatz herbei, ward aber nach einem dreitägigen Kampfe bei Arco le, den 13 — 16. Nov. durch Bonaparte zum Rückzuge genothigt. Ein dritter Versuch Alvin- zi's, das eingeschlossene Mantua zu entsetzen, mißlang durch die wiederholten Niederlagen bei Rivoli und Corona den 13 — 14. Jan. 1797 und bei la Favorita den 16. Jan., worauf sich Mantua gegm Capitulation ergab den 2. Febr. 1797. Der Papst Pius Vi. ging den 19. Febr. gegen Abtretung von Avig- non an Frankreich, Bologna, Ferrara und Romagna an die cis al p inische Republik, einen nachtheiligen Frieden ein. Deutschland wurde gleichfalls der Schauplatz kriegerischer Ereignisse. Der 24jahrige Erzherzog Karl, Bruder des Kaisers Franz Ii., führte nach Clairfait den Oberbefehl über die östrei-l.i- schen Armeen, kündigte den früher geschlossenen Waffenstillstand auf, doch bald standen Moreau bei München, Jourdan in der Nahe von Regensburg. Würtemberg, Baden, Baiern er- kauften gegen Geld und Lieferungens Friedensvertrage, Sachsen erklärte sich neutral, der Kaiser blieb den siegreichen Feinden gegen- über allein. Rasch warf sich der Erzherzog auf ein weit vorge- schobenes Corps Jourdans unter Bernadotte bei Teining, schlug dieses, so wie Jourdan selbst bei Neumark, den 22. Aug. 1796, bei Amberg den 24., bei Würz bürg den 3. Sept., bei Gießen den 16. Sept. und bei Altenkirchen den 20. Sept., daß er in wilder Flucht nach dem Niederrheine zurückeilte. M o- reau's linke Flanke war dadurch entblöst und auf einem 50 Meilen langen Wege, immer in Gefahr umgangen oder abge- schnitten zu werden, bewerkstelligte auch er seinen kunstreichen Rückzug durch Schwaben, ging bei Hüningen über den Rhein, und Deutschland verdankte seine gegenwärtige Rettung dem jungen öst- reichischen Befehlshaber. Um die mißlichen Angelegenheiten in

14. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 335

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
335 verlanden begonnen hatte, durch Gewalt der Waffen zu demüthigen. Doch die nordischen Mächte, na- mentlich Preußen, hatten an Polen einen Nachbarn, welcher durch eine schon früher (1772) geschehene Hinwegnahme mehrerer seiner Provinzen aufgereiht war, und welcher jetzt leicht konnte geneigt seyn, mit Frankreich sich zu verbünden. Ein solches Bedenken » gab 1793 Veranlassung zu einer zweyten, und nach der Niederlage des tapfern Vertheidigers seines Va- terlandes, Kosziusko (1794), zu einer dritten, gänzlichen Theilung von Polen (1795) an Oesterreich, Preußen und Rußland. Sein letzter König: Sta- nislaus August starb 1798 als Privatmann zu Petersburg. Aber der Kampf der verbündeten Mächte gegen ein, wie vom Wahnsinn aufgeregtes Volk endigte unglücklich; Spanien, so wie Preußen mit einem Theile, der deutschen Fürsten schloffen Frieden mit Frankreich; Oesterreich, mit noch wenig Bundesgenos- sen allein gelassen, konnte es nicht hindern, daß (im I. 1796) zwey französische Heere in Süddeutschland und namentlich in Bayern, unter Jourdans und Moreaus Führung, eindrangen. Zwar wurde Jour- dans Heer von dem großen Helden Oesterreichs, dem Erzherzog Karl bey Neumarkt, dann bey Kitzingen geschlagen und an den Rhein zurück geworfen, und auch Moreau mußte, nachdem er Augsburg besetzt hatte und bis München vorgedrungen war, sich zu- rück ziehen; dagegen waren die Siege, welche der französische Feldherr Napoleon Bonaparte, ein geborner Korsikaner, über die östreichischen Armeen in Italien gewann, so entscheidend, daß Oesterreich

15. Bd. 1 - S. 580

1854 - Leipzig : Engelmann
580 Das Mittelalter. Bischof Schinner von Sitten geworben, hoffte er Italien von den „Barbaren" zu befreien und zog selbst ins Feld. Durch Erwerbung von Bologna, Ancona, Ferrara und andern Städten und Landschaften c. 1517- gab er dem Kirchenstaat seinen heutigen Umfang. Leo X-, des Medi- ceers Lorenzo hochgebildeter Sohn, vereinigte im Vati ca n allen Glanz der Kunst und Bildung als ein Erbtheil seines Hauses. Aber über den klassi- schen Schriften des griechischen und römischen Heidenthums verlor er die Kirchenlehre und die Achtung vor dem Evangelium aus dem Auge, und doch besteuerte er den frommen Glauben der Völker, um seine Kunstliebe befrie- digen und Künstler mit freigebiger Hand belohnen zu können. tz. 390. In Modena, Reggio und andern umliegenden Orten re- gierten seit Jahrhunderten als Vasallen bald des Kaisers, bald des Papstes die Markgrafe n von Este von der jüngern Linie dieses Hauses (von der altern leitet das Welfische oder B raunsch w ei g - Lün eb urgi sch e Fürstenhaus seinen Ursprung ab). Im 15. Jahrhundert wurde die Mark- ig. grafschaft in ein H erzo g th um verwandelt und Ferrara damit verbunden, wo bald nachher ein Fürstenhof blühte, der an Glanz, Bildung und Beför- derung der Künste und Wissenschaften mit dem florentinischen wetteiferte. Als mit Alfons Ii. (dessen Hof der Dichter Lasso zierte) der Mannstamm 1508. der Este ausstarb, siel Ferrara dem Papste zu. — Inmantua erlangte die Familie Gonzaga die Markgrafenwürde und in Mirandola hatte der gelehrte Fürst Pico seinen Sitz. — Künste und Wissenschaften, Handel und Industrie blühten in allen diesen Städten und der Glanz und Reich- thum der Fürstenhöfe und Adelsgeschlechter hatte nirgends seines Gleichen. Nnteritalien. §, 391. In Neapel, das seit dem Sturze der Hohenstaufen (§. 331.) päpstliches Lehn war, regierten bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts ^Karlvon Anjou, sein wackerer Sohn (Karl 11.) und sein Enkel Ro- Äarul bert. An ihnen fand die guelfisch e Sache eben so eifrige Vertheidiger, wie die ghibellinische an ihren Gegnern, den Königen von Sicilien -1343. au§ dem aragonischen Fürstenhause. Durch zahlreiche Söldnerschaaren (Catalonier), die sie in Diensten hatten, übten sie großen Einfluß auf die Geschicke Italiens. — Nachdem die Wunden des Kriegs geheilt waren, blühten Handel und Gewerbfleiß kräftig auf und schufen Reichthum, Bil- dung und heitern Lebensgenuß. Unter Roberts Tochter, der lasterhaften Jo- fyanna I., geriet!) das Königreich Neapel in neue Verwirrung und in einen — 1382. Zustand wilder Gesetzlosigkeit und arger Gräuel. Die von ihr bewirkte Er- mordung ihres Verwandten und Gatten Andreas von Ungarn führte blutige Kriege mit dessen Bruder Ludwig dem Großen von Ungarn (§. 406.) herbei, in Folge deren Neapel von rohen Söldnerschaaren erobert

16. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 460

1880 - Heidelberg : Winter
460 Kap. 45. § 276. Friede zu Basel. Erzherzog Karl. beendigt worden. Die Grausamkeit der Schreckensregierung fachte ihn aber so- wohl in der Vendee, als auch in einem Teile der Bretagne (unter den Chouans) Meder an, und tapfere Männer wie Larochejaqu elin und Charette mochten den republikanischen Heeren viel zu schaffen, bis sie durch die Truppen der Generale Kleber und Westermann bewältigt wurden. Ebenso hatte 1793 der Sturz der Girondisten im südlichen Frankreich durch geflüchtete Girondisten einen bewaffneten Widerstand gegen den Convent veranlaßt; doch machte die baldige Unterwerfung der Städte Bordeaux und Marseille und die harte Bestrafung Lyons und Toulons dem Kriege noch in demselben Jahre ein Ende. Die Kriege nach Außen aber hatten noch einen vieljährigen Verlauf und eine weitere Veränderung der europäischen Territorial-Verhältnisse zur Folge. Im Anfang des Jahres schlossen die Preußen, die sich ungeachtet ihrer Siege bei Kaiserslautern (1793) über den Rhein zurückgezogen hatten, mit der französischen Republik den verhängnisvollen Frieden zu Basel (5. April 1795), den sie nur durch Abtretung ihrer Provinzen am linken Rhein (Cleve, Geldern rc.) für das nördliche Deutschland erlangten, indem eine Demarkationslinie vom Rhein bis Schlesien angenommen rvurde, welche die Franzosen in ihrem Kriege gegen Österreich und das Reich nicht zu überschreiten sich verpflichteten. Da auch andere norddeutsche Staaten aus dem bisherigen Bündnis traten und mit der Republik Frieden schlossen, so standen Österreich und England allein gegen die Republik. Die Feldzüge von 1793 und 1794 waren anfangs den Verbündeten günstig, so lange ine^ größere militärische Ausbildung der österreichischen und preußischen Heere ihnen einige Überlegenheit verschaffte. Als aber der Ungestüm der in immer größeren Massen auftretenden Revoluüonsheere den Krieg zu einer Art Volkskrieg machte und die verbündeten Befehlshaber nicht von ihrer althergebrachten Taktik abgehen wollten, so wurden sie von der sich entwickelnden neuen Kriegsweise der Franzosen allmählich in die Lage bloßer Verteidigung zurückgedrängt, und die meist bejahrten Generale der Verbündeten waren, wenn auch noch persönlich tapfer im Felde, doch in der Kriegsleitung den jüngern, ans den Reihen des freiheitstrunkenen Volkes hervorgegangenen militärischen Talenten nicht gewachsen. Dazu kam, daß die K r i e g f ü h -r u n g der Verbündeten unverhältnismäßige Geldsummen kostete, während die Franzosen nach dem Grundsätze handelten, daß der Krieg sich selbst nähren müsse. Wenn auch seit dem Verluste von Mainz, wo verblendete Deutsche sogar eine deutsche Republik ausrichten wollten, das deutsche Reich ebenfalls am Krieg gegen Frankreich sich beteiligte, so gewährte die üble Beschaffenheit und der lahme (Seist der Reichsconti ngente eine nur gering anzuschlagende Hilfe. Die Verbindung Preußens und Österreichs war von Anfang an nur eine laue, und als Österreich mit Rußland ein Bündnis schloß und Preußen von der letzten Teilung Polens ausschließen zu wollen schien, so verschaffte sich Preußen durch den oben erwähnten Separatfrieden mit Fra^reich eine Neutralität, die, weil sie den Krieg auf Süddeutschland wälzte, zruar anfangs den norddeutschen Ländern Ruhe gewährte, später aber bittere Folgen bereitete. Nach einer kleinen Waffenruhe wurden die unter Jourdan und Piche-grü (1795) vordringenden Franzosen von den Österreichern unter Clair-fait wieder über den Rhein geworfen, und als sie im folgenden Jahre mit zwei Heeren unter Jourdan und Moreau in Süddeutschland eindrangen, so nötigte der Erzherzog Karl, des Kaisers Bruder (damals 1 <96 erst 25 Jahre alt), zuerst Jourdan durch den Sieg bei Würzburg zur wilden Flucht, und zwang dann das zweite durch Franken und Schwaben in Baiern vordringende Heer zu dem durch Moreaus Geschicklichkeit berühmt gewordenen Rückzug an den Oberrhein. Dadurch wurde

17. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 172

1877 - Mainz : Kunze
172 welchem es einstweilen seine linksrheinischen Besitzungen (Cleve, Geldern, Mrs) in dem Besitze der Franzosen lt; beim Ein-trifte des allgemeinen Friedens sollte es ouf der rechten Rheinseite entschdigt werden. Dieses Zurcktreten von der allgemeinen Sache, theilweise veranlat durch die feindselige Haltung Ru-lands und Oesterreichs in der polnischen Theilungsfrage und die gnzliche Erschpfung der Finanzen, sollte spter fr Preußen verhngnivoll werden. Die sterreicher setzten, nachdem Preußen den Frieden von Basel geschlossen, den Krieg am Ober- und Mittelrhein eifrig und glcklich fort. Der Erzherzog Karl, der Bruder Franz Ii., schlug Jourdan bei Amberg 1796 (August) und Wrzburg (September) so entscheidend, da sein^vllig ver-sprengtes Heer sich erst am Rhein wieder sammeln konnte. Dann wendet sich Erzherzog Karl gegen Moreau, der ebenfalls weichen mute und den berhmten Rckzug nach dem Ober-rhein machte. Glnzend war dagegen Napoleons Feldzug in Italien. Er schlgt die Oesterreicher und Piemontesen und nthigt den König Victor Amadeus von Sardinien, in einem Separatfrieden (1796) Savoyen und Nizza an die franzsische Republik abzutreten und den Franzosen seine Festungen zu ffnen. Napoleon zieht in Mailand ein und erobert die ganze Lombardei bis auf Mantua. Die Herzoge von Parma und Modena, der Papst und Neapel erkaufen durch Geld und Kunstschtze Waffenstillstand. Nach den hartnckigsten Kmpfen nehmen die Franzosen auch Mantua 1797 (2. Febr.). Nach diesen glcklichen Erfolgen gehen die Franzosen unter Hoche und Moreau 1797 wieder der den Rhein. Erzherzog Karl wendet sich gegen Napoleon nach Italien. Aber er mu vor demselben zurckweichen. Napoleon rckte der die Alpen in Steiermark ein, kam aber mit seinem 40,000 Mann starken Heere in eine gefhrliche Lage; der Erzherzog Karl stand zur Deckung Wiens vor ihm, in Tyrol erhob sich der Landsturm, die Bevlkerung Oesterreichs und Wiens gerieth in patriotische

18. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 513

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 513 Glück an seine Fahnen gefesselt. Er siegte bei Montenotte, Millesimo, Dego, Ceva und Mondovi, zwang Parma und Sardinien, einen Waffen- stillstand einzugehen (1796), erkämpfte durch seinen persönlichen Muth bei Lodi den Uebergang über die Adda, wodurch das Schicksal der Lom- bardei entschieden wurde, verwandelte Oberitalien in eine cis- und in eine transpadanische Republik, und verkaufte an Modena, Neapel und an den Papst Pius Vi. den Waffenstillstand für sehr hohe Summen. Auch Mantua fiel (2. Februar 1797), nachdem die Oesterreichcr die Schlachten bei Areola und Rivoli verloren hatten. Und nun war für Oesterreich fast ganz Italien verloren. Zu derselben Zeit fielen unter Jourdan und Moreau zwei französische Heere in Deutschland ein. Jourdan wurde von dem tapfern Erzherzog Karl, des Kaisers Bruder, bei Neumarkt, Teilung und Amberg geschlagen. Dadurch sab auch Moreau sich genöthigt, in München wieder umzukehren und sich äußerst kühn und schlau zwischen Feinden zurückzuziehen. Aber bald darauf drang er wieder vor. Als nun Buonaparte ebenfalls von Italien aus nach Deutschland sich wendete, so sah sich Oesterreich gezwungen, am 18. April 1797 zu Leoben auf Friedenspräliminarien einzugehen, worauf am 17. October zu Campo Form io ein förmlicher Friede geschlossen wurde. Oesterreich verlor durch denselben Belgien und Mai- land , erkannte die aus Mailand gebildete cisalpinische Republik an, verzichtete auch, in geheimen Artikeln, auf das linke Rheinufcr, und erhielt einen Theil der nun aufgelösten Republik Venedig. In Rastatt unterhandelte man mit dem deutschen Reiche über den Frieden. Die französischen Gesandten waren durch ihre Siege übermüthig geworden, und wollten die empörendsten Friedensbedingungcn vorschreiben. Dess- halb löste sich dieser Congress mit der Ermordung der französischen Ge- sandten unverhofft auf. Ein neuer Krieg begann (28. April 1799). Der 81jährige Pius Vi. wurde 1798 als Gefangener nach Frankreich abgeführt (wo er 1799 starb), und Rom in eine Republik verwan- delt, didschweiz zur Revolution verleitet, und eine Erpedition gegen Aegypten von Seiten Frankreichs unternommen. Alle diese Vorfälle konnten auch auf einen Frieden von Dauer keine Hoffnung geben. Buonaparte verbreitete das Gerücht, er wolle mit einer Flotte in Eng- land landen, lief auch wirklich von Toulon aus (22. Mai 1798), nahm Malta und landete in Aegypten. Wahrscheinlich wollte Buona- parte durch diese Erpedition sich über Syrien und Persien einen Weg nach Ostindien bahnen, und daselbst die englische Herrschaft zerstören. Die französische Flotte (unter Brueyes) wurde von der englischen (unter Nelson) bei Abukir (1. bis 3. August) vernichtet, Buonaparte aber hatte unterdessen schon Alerandria und Cairo erobert, und die Mameluken und die Bei's derselben geschlagen. Darauf drang Buonaparte in Syrien ein, nahm mehrere Städte, und nur Acre widerstand hartnäckig. Nun wendeten sich die Franzosen nach Aegypten Winderlich, Weltgeschichte. oo

19. Die neuere Zeit - S. 158

1872 - Coblenz : Baedeker
158 Erzherzog Karl gegen Jourdan und Moreau. §. 38. nach, als die Franzosen bis an den Ebro vordrangen, und erkannte nicht nur die französische Republik an, sondern trat ihr auch für die Räumung Spaniens den spanischen Antheil von St. Domingo ab. Wegen dieses scheinbar günstigen Friedens erhielt der Günstling der spanischen Königin, Godöy, den Titel des Friedensfürsten. Eine Allianz zwischen Spanien und der französischen Republik veranlasste einen Bruch mit England und in Folge dessen schwere Verluste zur See, wodurch auch der Abfall der spanischen Colonien in Amerika vorbereitet wurde. Nur im Seekriege waren die Franzosen der energischen Kriegsführung und überlegenen Taktik der Engländer nicht ge- wachsen, diese schlugen eine französische Flotte (bei Ouessant), eroberten die meisten französischen Colonien in beiden Indien (und auf kurze Zeit Corsica). 3. Fortsetzung des Krieges gegen Oesterreich, das deutsche Reich, England, Neapel und Sardinien, 1796 und 1797. Friede zu Campo Formio. Das Directorium erneuerte, um den Frieden mit Oesterreich und dem Reiche zu erzwingen, den Krieg nach Carnot’s umfas- sendem Plane mit einem dreifachen Angriffe auf Oesterreich. Im Frühjahre 1796 drangen zwei französische Heere durch Deutsch- land gegen Wien vor: die Sambre- und Maas-Armee unter Jourdan vom Niederrheine durch Franken, die Rhein-Mosel- Armee unter Moreau über den Oberrhein durch Schwaben nach Baiern, während ein drittes Heer unter Napoleon Bonaparte von Italien aus durch Tirol in Oesterreich eindringen und sich mit Moreau vereinigen sollte. Zugleich ward die Coalition wesentlich gelockert durch die Friedensliebe des englischen Ministeriums (Pitt) und den Tod der Kaiserin Katharina Ii. Der Feldzug der Franzosen in Deutschland nahm einen für sie glücklichen Anfang, indem Jourdan bis nach Franken und Moreau bis mach Schwaben vordrang. Bald aber wandte sich das Kriegsglück: der (25jährige) Erzherzog Karl (Bruder des Kaisers Franz Ii.), welcher durch Zurückweichen vor Jourdan (bis an die Grenze Böhmens) seine Streitkräfte immer mehr concentrirt und Verstärkungen aus dem Innern an sich gezogen hatte, ergriff die Offensive gegen Jourdan, ehe dieser sich mit Moreau vereinigen konnte, und schlug ihn bei Amberg in der Oberpfalz und nochmals bei Würzburg so entscheidend, dass sein in völliger Auflösung fliehendes Heer über die Lahn auf

20. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 341

1869 - Berlin : Herbig
Erste französische Revolution, Directorium. 341 In Paris wird eine neue (dritte) Verfassung durchgesetzt. Die ausübende Gewalt wird einem Directorium von fünf Personen, die gesetzgebende dem Rathe der Alten (250) und dem Rathe der Fünfhundert übertragen, aber festgesetzt, dass 2/8 der Mitglieder beider Käthe aus deu Conventsmitgliedern gewählt werden müssen. Gegen diese Wahlbeschränkung erheben sich die von den Royalisten bearbeiteten Pariser Sectionen (Stadtviertel) in einem Aufstande. Auf Barras Antrag wird General Bonaparte an die Spitze der Truppen des Convents gestellt. Durch den blutigen Sieg (Kartätschenfeuer von der Kirche St. Roch aus) vom 13teu Vendémiaire (5. Oct. 1795) schlägt dieser den Aufstand nieder. Der Convent löst sich auf. 17«95—17*>ö. Directorialregierung in Frankreich. In der Vendée nach kurzem Waffenstillstand neuer blutiger Kampf, der sich auch über die Bretagne erstreckt (Chouans). Hoche unterdrückt (bis März 1796) den Aufstand in der Vendée. Auf Carnots Rath unternimmt das Directorium gegen Oester- reich einen dreifachen Angriff. 1) die Sambre-Maas-Armee unter Jourdan dringt vom Niederrhein bis nach Franken vor, 2) die Rhein-Mosel-Armee unter Moreau vom Oberrhein durch Schwaben und Baiern, 3) die italienische Armee unter Napoleon Bonaparte soll Oesterreich in Italien angreifen und sich durch Tyrol mit den beiden andern vereinigen. Der deutsche Feldzug nimmt einen für die Franzosen glücklichen Anfang, Jourdan und Moreau dringen nach Baiern vor, Baden, Baiern und Wurtemberg werden gezwungen, Waffenstillstände ab- zuschliessen. Doch plötzlich wendet sich das Glück. 1796. Erzherzog Karl von Oesterreich (Bruder des Kaisers Franz) ergreift die Offensive gegen Jourdan, schlägt ihn bei Amberg (Ang.) und bei Würzburg (Sept.). Jourdan flüchtet bis zur Sieg, legt den Oberbefehl nieder. Hierauf Erzherzog Karl gegen Moreau, der einen meisterhaften Rückzug nach dem Oberrhein macht. 1796. Glänzender Feldzug Napoléons in Italien. Er dringt von Nizza aus die Küste entlang vor, besiegt die Oester- April. reicher in den Gefechten bei Millesimo, die Piemon- teeen bei Mondovi und zwingt den König Victor Ama- deus von Sardinien (im Mai) zu einem