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1912 -
Leipzig
: Wagner & Debes
- Autor: Wagner, Eduard
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Palästina
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
46 Iv. Kapitel: Iv. Das Hochland östlich des Jordan
hier im Ostjordanland die beiden sagenumwobenen Reiche des
Sihon von Hesbon und des Gg von Basan errichtet hatten,
vom Jordan ab nach Osten gedrängt worden. Die Israeliten
werden nun wohl zuerst Landbesitz südlich des Arnon erworben
haben, von wo aus dann die Stämme Gad und Rüben bis
gegen den Iabbok vorgedrungen sein mögen, wobei ihnen, wie
die Bibel erzählt, die beiden Amoriterreiche zum Opfer fielen.
Bei weiterem Vorrücken nach Norden gelangte Gad bis in das
nördliche Gilead, während Manasse sich zu beiden Seiten des
Iarmuk und im südwestlichen Basan festzusetzen vermochte. Der
Stamm Gad scheint im Laufe der Zeit dank der schweren Zu-
gänglichkeit Gileads zu einer gewissen Machtstellung gekommen
zu sein, was daraus hervorgeht, daß zwischen Iabbok und
Iarmuk noch in späterer Zeit die dichteste israelitische Bevöl-
kerung des ganzen Gstjordanlandes saß. Rüben dagegen konnte
sich auf die Dauer seiner starken moabitischen Gegner nicht er-
wehren und ist wohl schon vor der Aönigszeit in deren Reich
aufgegangen. Überhaupt hatten sämtliche östlich des Jordan
angesiedelten Stämme ständig um ihren Besitzstand hart mit den
feindlichen Nachbarn zu ringen, und je nach Glück oder Unglück
der einzelnen werden sich hier die Besitzverhältnisse Israels
ungemein wechselnd gestaltet haben. Zwar hatten David und
Salomo auch diese Gebiete bis zum nördlichen Basan von sich
abhängig gemacht, aber mit der Teilung des Reiches und dem
Verfall der israelitischen Macht errangen alle diese nur ober-
flächlich unterjochten Völkerschaften ihre Freiheit und Selb-
ständigkeit wieder, bis sie dem Ansturm der großen asiatischen
Weltreiche unterlagen. Allmählich drang dann seit 300 v. Thr.
von Süden her das arabische Volk der Nabatäer ein, das im
alten Ldomiterland ein mächtiges Reich errichtete, dessen Be-
deutung ganz besonders in der Vermittlung des Handels
zwischen Indien, Arabien und den Mittelmeerländern lag, und
das seinen Linfluß auch über das ganze Ostjordanland geltend
machte. Ltwa ein halbes Jahrhundert vor Beginn unserer
Zeitrechnung gelangte der Nabatäerstaat unter die Herrschaft
Roms. Ls bestand aber als dessen Bundesgenosse und treuer
Schützer der Südostgrenze des Reiches gegen räuberische <£in-
fälle von Arabien her noch über \50 Jahre südlich des Sared
weiter und besaß in seiner glänzenden, an Prachtbauten reichen
Hauptstadt Petra einen Handelsmittelpunkt von hervorragender
Bedeutung.
Das nördlich vom Nabatäerreich gelegene Gstjordanland
war in Christi Tagen römisches Gebiet, zerfiel aber durch die
Zuteilung an eingeborene Fürsten in mehrere politische Räume.
So war Basan und Trachonitis bis an das Haurangebirge dem
Vierfürsten (Tetrarch) Philippus unterstellt, die Provinz peräa
1861 -
Eisleben Leipzig
: Klöppel G. E. Schulze
- Autor: Westermeier, Franz Ä. Bogislav
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Reformiert
fr
254
Pus, welche er diesem entführt hatte. Er war es, der Jo-
hannes enthaupten ließ; er bekam aber seinen Lohn dafür,
denn auch er wurde von den Römern abgesetzt und verwie-
sen im Jahre 49 nach Chr. G. 4) Philippus, auch der
Vierfürst genannt, der beste von Herodes Söhnen, welcher
den nördlichen Theil des Landes jenseit des Jordans inne
hatte und nach einer milden Regierung 39 Jahre nach Chr.
G. starb. Die letzte Gemahlin Herodes des Großen war
Maria m n e, eine treffliche Frau, welche er aber sammt den
mit ihr erzeugten beiden Söhnen Ar ist obul und Alexan-
der hinrichten ließ. Aristobul hatte 3 Kinder hinterlassen,
1) die obengenannte Herodias, welche schamloser Weise
zwei Stiefbrüder ihres Vaters nach einander heirathete;
2) Herodes, der nicht weiter bekannt ist; 3) Herodes
Aggrippa I., der König über das ganze jüdische Reich
wurde, die Christen blutig verfolgte, aber auch in einem
plötzlichen Tode seinen Lohn dafür bekam (Ap. Gesch. 12.).
Dessen Sohn, der letzte Nachkomme des Herodes, Hero-
des Agrippa Ii., wurde König über die Länder des
Vierfürsten Philippus und erlebte die Zerstörung Jerusalems.
Er war es, welchem Paulus (Ap. Gesch. 26.) das Wort
Christi bezeugte, aber vergeblich, denn wenn er gleich sagte,
es fehle nicht Viel, so überrede er ihn, daß er ein Christ
würde, so fehlte doch noch Viel daran, denn er wurde es nie,
und starb, wie die meisten seiner gottlosen Vorfahren, in
Sünden.
Xi.
Erzählungen.
1. Kindesgebet.
Es war eine große Dürre im Lande, und die Garten-
frau klagte, daß nichts wüchse, und der Milchmann, daß die
Kühe kein Futter hätten, und das kleine Erdbeermädchen, daß
es keine Erdbeeren im Walde mehr finden könne, die das
kleine dreijährige Annchen so gern aß. Diesem hatte die
Mutter aber ein Sprüchlein gelehrt: „Frommes Kind, das
beten kann, hört Herr Christ im Himmel an."^ Da faltet
das Kind seine Händchen und bittet um Regen für das Erd-
1905 -
Bamberg
: Buchner
- Hrsg.: Stöckel, Hermann, ,
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Jungen
193
17. Mahnung' zur Freigebigkeit.
Philippes, kiinec, die nahe spellenden zîhent dich,
du hi sîst niht dankes mille: des bedunket mich,
wie du da mite verliesest mich els mere.
dû mähtest genier dankes geben tnsent pfunt
dan drîgec tûsent âne danc. dir ist niht kunt, 5
wie man mit gäbe erwirbet pris und ère.
denk' an den milten Salatin:
der jach, dag küneges hende diirkel selten sin,
so wurden sie ervorht und euch geminnet.
gedenke an den von Engellant, 10
wie tiure man den löste durch sin milten haut,
ein schade ist guet, der zwêne frumen gewinnet.
18. Lohn der Freigebigkeit.
Philippe, künic hère,
sie gebent dir alle heiles wert
und weiden liep nach leide.
uh hast dû guet und ère,
dag ist wol zweier künege hört: 5
diu gip der Milte beide.
der Milte lön ist so. diu sät,
diu wünnecliche wider gät,
dar nach man sie geworfen hat:
wirf von dir milteclîche ! 10 * 12
1 Philippes — Philippus, nahe spehen, nahe spähen, scharf zuschauen, genau
beobachten, zihen, zeihen, beschuldigen. 2 it.4 dankes, aus freiem Willen; dagegen: ane
dane (5), wider Willen (danc, Gedanke, Absicht, Entschluß). 3 iniehels, um vieles.
4 genier, lieber. 7 Saladin, 1171—93 Sultan von Ägypten, auch von christlichen
Dichtern als Fürstenspiegel gepriesen. 8 jach, Vergangenheitsform v. jehen, sagen,
diirkel (v. durch), durchlässig. 9 ervorht, gefürchtet. 10 Richard Löwenherz wurde
um 150000 Mark aus der Gefangeuschaft losgekauft. 11 durch, um — willen.
12 der frnin, Nutzen, Vorteil.
2 einem heiles wort gehen, einen beglückwünschen. 3 möchten Angenehmes
nach dem (erlittenen) Ungemach. 5 Gut u. Ehre bilden einen Hort, da der König
durch Verteilung der beiden alte Anhänger erhalten und neue gewinnen kann. 6 gip.
zum Zwecke der Verteilung. 8 wider gän, zurückgehen, zurückkommen, aufgehen.
Stöckel, Altdeutsches Lesebuch. 13
1714 -
Leipzig
: Lanckisch
- Autor: Ludovici, Gottfried
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
A. C. - -6r (Debemhcbcsihjtömm
1706.
V. M.apr
C n. Maj
die Mutter Go.ttes mit dem heiligen
Joseph von den tzokcnprirsicri, vcr«
mahlt wird. An dem Tempel sieht man
folgende ¿riieription in Vkiial-Buchsia»
beul
Viro Mcitjii, de quo natus esl Jesus,
Anßru- Tuteurj,- Leopoldo Magno vo.
zent'e; jfofepbus I. Roman. Imperator
femper Ähguftus erexit 1706.
In die Spamsch-Frantzösische Hi«
~ ftorie des Jahrs 1706. gehört/
I. Daß die £ron Franckreich die Belage,
rung zu Barcellona/zu Wasser und
Land/zwar sehr pouslirt/aber/nach
erfolgter Ankünfft der Engel-und
Holländischen Flotte/ mit grossem
Verlust deräctiiierie und Vvrraths/
aufheben müssen;Kbnig Lnrl Iii. hin,
gegen / der die schwere Belagerung
in hoher Persohn ausgestanden/nach
Arcagomcn gereist/ welches König,
reich lich auch vor Ihn erklärte/in
Meynung/ von dannen nachmadrik
zu gehen/ woran sich aber einige Hin,
derniffe fanden/ daß Philippus v.die
Rcsidcntz/nebst demreich der beyden
Castllien/noch behauptet.
» Es war der Grafvon Galloway mit derpm
tugicsischenalliirtenacmee aus
dma biß in dirnahemadritfortgeruckt/
auch wurde,Madrik/ dasobilippar v»
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1)d>i
7<Sept.
1714 -
Leipzig
: Lanckisch
- Autor: Ludovici, Gottfried
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
A.m..
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nien 6.Jahr/ und / als ein Monarch/ ,6.
Jahr regieret hatmach seinem Tode aber
tdeilten sich die Generals,Personen in
die Länder/und entstunden aus solcher
Monarchie Iv. besondere Reiche/die
alle ihre Regenten oder Könige gehabt,
bis sieendüch, eines nach dem andern,
in der Römer Hände gekommen sind«
Die Reiche sind gewesen:
I. Da» Macedsnrsche Reich, darinnen
regieret haben
Philippus Aridaeus, Alexandri M. Halb-
Bruder/ blöden Verstandes/und bekam
Vormünder.
Caüander, gieng mit Alocandri Al. Familie
übel um,
Philippus.
Arttipater und Alexarider stritten mit eist,
ander um das Reich.
Vemelrius?oiiorceces, ( Städtestükmer.)
l’yrrhus, Üus fytre.
Lyfiitiachus.
Seleucüs Nicanor.
Ptolomseus Ceraunus«
Meleager,
Antipater,
Soflhenes.
Antigonus A Gonatas*
Demetrius.
Antigonus Ii. Dostrii (dèreeblk/stgtè vie»
zu.-
Philip
■
1804 -
Braunschweig
: Verl. der Schulbuchh.
- Autor: Raabe, Heinrich August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
Alexander, Philipp, (die Franken), Decius. 185
ausschweifendsten von allen römischen Regenten. Man
tödtete ihn und warf ihn in die Tiber.
Alexander Sever, von Heliogabal an Kindes statt
angenommen und zum Casar erklärt, stellte die Ordnung
im Reiche gewissermaßen wieder her. Als er aber bei Ge-
legenheit eines Krieg- gegen die Deutschen auch die Aus-
gelassenheit der Soldaten einschränken wollte, wurde er
von denselben in der Gegend von Maynz ermordet. — Au
seiner Zeit errichteten die Perser unter Anführung des
Artaxares das neuere, oder mittlere persische
Reich, wobei ihnen mißvergnügte Römer behülflich
waren.
Maximinus I. (I. C. 235) nebst seinem Sohn,
Maximin Ii wurden von den Kriegsvölkern erhoben, aber
auch bald wieder abgesetzt und hingerichtet. (J.c. 2;?.)
Gordian I und Gordian Ii Vater und Sohn, besaßen
gleichfalls die kaiserliche Würde nur eine kurze Zeit. Gor-
dian Ih der Enkel, blirb aus einem Feldzuge gegen die
Perser. — Um diese Zeit wurden die Franken, eine
deutsche Nation, durch ihre Einfälle in das römische Ge-
biet am Rhein, zuerst bekannt. —
Philippus Arab« (J.c- 2z7) wurde gleichfalls
von den Soldaten auf den Thron gehoben, aber auch von
denselben ermordet. Wahrend seiner Regierung wurde
da« tausendste Jahr Roms mit vielem Glanze gefeiert.
(I. C. 248.)
Decius, (J.c. 250), vorher Statthalter in Mösien
und von seiner Legso erhoben, verlohr im Kriegs gegen
die Gothen, einer ursprünglich asiatischen Völkerschaft,
welche jetzt aus der Gegend des schwarzen Meeres in die
römische Provinz Mösien drang, sein Leben.
Valerian I (J.c. 254) focht gegen die Deutschen,
1826 -
München
: Lentner
- Hrsg.: Wiedemann, Georg Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
190
Dierzehntes Jahrhundert.
Benedictus Xi. 1303 — 1504.
Clemens V- 1505 — 1314.
Johannes Xxii.1316—1334
Venedictusxii. 1334—1342.
Clemens Yl 1342—1352.
Jnnocentins Yi. 1352—1362.
Urban Y. - 1362—1370.
Gregvrins Xi. 1370'—-1378.
Urban Vi. . 1378—1389.
Donifacius Ix. 1389—1404.
Funfzehntcs Jahrhundert.
Jnnocentins Yii. 1404—1406.
Gregvrins Xii. l4o6—1409-
Alexander Y. 1409— l4l0.
Johannesxxiii. I4l0--l4l5.
Martinus V. l4l7 —1431.
Cugenius Iy. 1431—i447-
Nicolaus Y. 1447 —1455-
Calixtus Iii. 1455—1458.
Pius Ii. . . 1458 — 1464.
Paulus Ii. . 1464—1471.
Sixtus Iv. . l47l —1484
Jnnocentins Yiii. 1484- l4l)2.
Alexander Yi. 1492—1503-
Ii.
A. Romische Kaiser.
Erstes Jahrhundert.
Augustus 20 v. —14 u. Chr.
Tiberius . . l4 — 37.
Caligula . . 37 -— 4l.
Claudius . . . 41 — 54.
Nero ... 54 — 66-
Galba . . . 68 — 69.
Otho ................69.
Vitellius .... 69.
Vcspasianus
Titus
Dvmitianus
Ncrva . .
Trajanus .
69 — 79.
79 — 81.
81 — 96.
96 — 98.
93 — 117.
Zweytes Jahrhundert.
Hadrianus . 117 — 153-
Antoninus Pius 136 — l6l.
(Marcus Aurelius 161 —180.
(Lucius Verus 161 — 169.
Commodus . 180—192.
Pertiuax .... 193.
Didius Juliauus . . 193.
Severus . . 193 — 211-
Drittes Jahrhundert.
Caracalla . . 211—217-
Macrinus . . 217'—218.
Heliogabalus . 218 —222.
Alexander Severus 222 —235.
Verus Maxiiniuus 255 — 238.
Pupienus und
Gordianus
Philippus .
Decius . .
Callus . .
Aemilianus .
Balerianus
Gallienus
Claudius
Aurclianus .
Tacitus . .
Probus . .
Carus . .
jcarinus
(Numerianns
Balbinus 238-
. 238 — 244.
. 244 — 249.
. 249 — 251.
. 251 —253.
. . . 253.
. 253 — 259-
. 259 — 263.
. 268 — 270.
. 270—275.
. 275 — 270.
. 276-282.
. 282-233.
. 283 — 285.
. 283 — 284.
ldiocletianus 284 — 305.
jmaxiniiauus 286—305.
Viertes Jahrhundert.
(Galcrius . . 305 — 306.
(Constantins I.
Chlorus . . 305 — 306.
1901 -
Kiel
: Lipsius & Tischer
- Autor: Lund, Heinrich, Suhr, Wilhelm
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
186
Iv. Aus der weiten Welt.
wurden genommen; aber das ganze Lager, alles Gepäck und alle ausge-
schifften Vorräte sowie sämtliche Pferde waren in den Händen der
Athener. Auf dem Schlachtfelde lagen 6400 Tote des Feindes.
Die Kunde von dem glorreichen Siege war dem Heere vorausgeeilt.
Unmittelbar nach dem Treffen war einer der Krieger, wie es heisst, ohne
die Waffen abzulegen, nach Athen gelaufen. Als er kaum die frohe Bot-
schaft in der Stadt verkündet hatte, war er vor Erschöpfung tot nieder-
gestürzt. Max Dunker.
98. Alexander und sein Arzt Philippus.
3n der Stadt Tarsus erkrankte Alexander gefährlich, entweder infolge der
ausgestandenen Mühseligkeiten oder weil er, noch ganz erhitzt, sich in dem
jene Stadt durchfließenden Tydnus gebadet hatte, der, im Taurusgebirge
entspringend, einen sehr reinen Grund und sehr kaltes, Helles Ivafler hat.
Ter König wurde von Krämpfen, gewaltiger pitze nnb anhaltender Schlaf-
losigkeit befallen. Keiner der Arzte getraute sich, die Behandlung zu übernehmen -
überzeugt, daß jedes peilmittel erfolglos bleiben werde, fürchteten sie im Falle
eines schlimmen Ausgangs die Borwürfe und Beschuldigungen der Macedonier.
Endlich entschloß sich der Akarnanier Philippus, teils im Vertrauen auf feine
Freundschaft, teils weil er sich's zur Schande rechnete, wenn er nicht mit seinem
Könige die Gefahr teilen nnb selbst mit Hintansetzung seines Gebens das äußerste
versuchen wollte, für ihn eilt Arzneimittel zu bereiten, und beredete ihn, es ohne
Bedenken zu nehmen, wenn ihm daran gelegen sei, zur Fortsetzung des Krieges
bald wieder zu Kräften zu kommen. Inzwischen schickte pannenio dem Könige
aus dem Lager eiiteit Brief und warnte ihn, Sem Philippus zu trauen, weil er
von Darms durch große Schätze nnb das Versprechen einer Vermählung mit dessen
Tochter bestochen worden sei, den Alexander aus Sem 1vege zu räumen. Alexander
legte den Brief, nachdem er ihit gelesen hatte, unter sein pauptpolster, ohne ihn
einem seiner Freunde zu zeigeit. Als Philippus eintrat und die Arznei in einem
Becher brachte, gab ihm Alexander den Brief zu lesen, nahm aber den Becher
aus seinen pänden und trank ihn aus, während jener las. Dann sahen beide
einander an; Alexander gab durch eine heitere, zuversichtliche Miene dem
Philippus fein volles Vertrauen nnb feine puld zu erkennen; dieser aber entsetzte
sich über die gegen ihn erhobene Beschuldigung, rief, die pände gen pimmel
gestreckt, die Götter zu Zeugen seiner Unschuld an, legte sich über das Lager
des Köitigs und beschwor ihn, getrost zu sein nnb sich ganz auf ihn zu verlassen.
Die Arznei wirkte anfänglich mit großer peftigkeit auf den Körper, so daß der
Kranke Bewußtsein und Sprache verlor und nur sehr schwache Zeichen des
Lebens von sich gab. Bald aber zeigten sich wohlthätige Wirkungen: der König
wurde wiederhergestellt und erschien, sobald es ihm feine Kräfte erlaubten,
wieder unter den Macedoniern, die nicht eher von ihrer Mutlosigkeit sich
erholten, als bis sie den Alexander selbst gesehen hatten. Gustav Pfizer.
1846 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
210
etwas zu verordnen. Nur einer, Philippus, entschloß sich, in
dieser Noth ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel zu ge-
brauchen. Der König war eben im Begriffe, die von ihm ver-
ordnete Arznei zu nehmen, als ein Brief von Parmenio anlangte
mit der Warnung: „Traue dem Philippus nicht, er soll vom
Perserkönige bestochen sein, dich zu vergiften." Alle erschraken,
nur nicht der König. Er gab seinem Arzte den Brief und nahm
in demselben Augenblicke die verordnet Arznei. Sein edeles
Vertrauen ward durch eine schleunige Genesung herrlich belohnt.
Schon am dritten Tage stand er wieder an der Spitze seines
jubelnden Heeres. Er drang durch die unbesetzten Engpässe Sili-
ciens und kam nach Jssus. Hier, an der äußersten Küste, wo
das mittelländische Meer sich nach Süden hinunterzieht, hier stand
der Perserkönig Darius K^domannus mit einem Heere von
600,000 Mann zur Schlacht bereit. Wie eine schwere Gewitter-
wolke kam der macedonische Phalanx unverzagt herangezogen,
so daß die Perser trotz ihrer Überzahl ein Grauen überfiel. Sie
wichen zurück; bald lösete sich das ganze Heer in wilde Flucht
auf. Schrecklich war das Gemetzel, über'100,000 Perser, blieben
auf dem Platze. Darius Wagen konnte wegen der Menge der
um ihn aufgehäuften Leichen nicht aus der Stelle gerückt werden.
Er sprang hinaus, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf
sich aus sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht
fort. Seine Mutter, seine Frau, zwei Töchter und ein uninün-
diger Sohn fielen dem Sieger in die Hände. Sie brachen in
lautes Wehklagen aus, weil sie glaubten, Darius sei erschlagen.
Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Versicherung, daß
Darius noch lebe. Er behandelte die hohen Gefangenen mit der
größten Liebe und Ergebenheit, gerade als wäre die Familie eines
Freundes zu ihm auf Besuch gekommen. Als später Darius
hievon glaubhafte Nachricht erhielt, streckte er voll Erstaunen
seine Hände zum Himmel aus urw rief: „Götter, erhaltet mir
mein Reich, um mich dankbar bezeigen zu können; habet ihr aber
d>en Untergang desselben beschlossen, so gebet es keinem andern,
als dem Könige von Macedonien."
1874 -
Paderborn
: Schöningh
- Autor: Stein, Heinrich Konrad
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 216 —
zungen Acte, Sithonia und Palle ne nannten die Griechen Chalcidice.
Die Verfassung Macedoniens war die der alten heroischen Zeit, ein Königthum mit einem mächtigen Adel zur Seite. Die den Griechen verwandte Nationalität der Macedo-nier erlitt schon früh von Illyrien her eine fremdartige Beimischung. Daher sah der Hellene den Macedonier für einen Barbaren an. Das macedonische Fürstengeschlecht, welches seine Herkunft von den aus Argos eingewanderten Temeniden ableitete, machte Aegae, den natürlichen Mittelpunkt des Landes, zur Hauptstadt. Der sechste Temenide, Alexander Philhellen, musste sich beim Zuge des Xerxes den Persern unterwerfen, hielt aber insgeheim die Partei der Griechen. Aber da die Athener zahlreiche Colonien auf der Chalcidice angelegt hatten, so war diese Freundschaft auf die Dauer unhaltbar. Sein Nachfolger Perdiccas knüpfte bereits Verbindungen mit den Städten auf der Chalcidice an, welche sich von der Botmässigkeit, der Athener zu befreien strebten. Er unterstützte offen den Abfall Potidaeas (432) und bewog später die Spartaner, den Brasidas in die Chalcidice zu senden. Sein Sohn Archelaus (413—399) suchte griechische Bildung in seinem Lande einzubürgern, zog den Dichter Euripides und den Maler Zeuxis an seinen Hof und machte Pella zur neuen Hauptstadt. Amyntas Ii. (393—370) unterstützte die Spartaner in ihrem Kriege gegen Olynth (s. §. 81). Sein dritter Sohn, Philippus Ii., kam erst nach langen Parteikämpfen 359 zur Regierung. In seiner Jugend lebte er mehrere Jahre als Geisel zu Theben und hatte hier den Epaminondas, den Schöpfer einer neuen Taktik, zugleich aber auch die innere Zerfahrenheit und politische Haltlosigkeit der Griechen aus eigener Anschauung kennen gelernt. Nach seiner Rückkehr aus Theben trat er unter den ungünstigsten Verhältnissen die Regierung an. Die Illyrier hatten sich beinahe des ganzen Landes bemächtigt, und von Norden her bedrohten ihn die Paeoner, von Osten die Thracier. Dazu erhoben sich gegen ihn noch zwei Thronbewerber (Pausanias, Argaeus). Obwohl erst 23 Jahre alt bewies der junge König doch eine staunens-werthe Schlauheit und Thatkraft. Stets nach dem Nächstliegenden
1884 -
Leipzig
: Weber
- Autor: Maurer, Ch. F.
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
Das Zeitalter Alexanders des Großen.
481
mußten. So hat nach Alexanders I. Tod dessen jüngerer Sohn Perdikkas Ii. nicht geruht, bis er seine älteren Brüder Amyntas, Philippus, Alketas zur-seitegeschoben hatte; so hat Perdikkas'sohn Archelaos, der in unrechtmäßiger Ehe geboren war, den rechtmäßigen Erben verdrängt und, ehe er heranwuchs, ermordet. In anderen Füllen gab die Vormundschaft, die geordnete Form der Prostasie die Handhabe zur Usurpation.
Dazu noch ein anderes. Mehrere Beispiele zeigen, daß jüngeren Söhnen des Königs, anch wohl Fremden, Teile des Landes zu erblichem Besitz abgetreten wurden, gewiß unter der Oberhoheit des Königs, aber doch mit so fürstlicher Befugnis, daß sie auch zu Waffendienst aufbieten und eigene Truppen halten durften. So hatte der jüngere Bruder Alexanders I., Arrhidäos, das Fürstentum Elymiotis im obern Lande erhalten, und es blieb in deffen Geschlecht; so des Perdikkas Bruder Philippus ein Gebiet am obern Axios. Das Königtum konnte nicht erstarken, wenn es diese Fürstenlinien nicht in Parition zu halten vermochte, zumal so lange die Päonen, die Agrianer, die Lynkestier, andere Grenzgebiete unter selbständigen Fürsten ihnen Rückhalt gaben. Zuerst Alexander 1., iu der Zeit der Perserkriege, scheint die Lynkestier, die Päonen, die Oresten, die Tymphäer zur Anerkennung der makedonischen Oberhoheit gezwungen zu haben; aber die Fürsten dort behielten ihren Fürstenstand und damit ihre fürstlichen Güter.
Von der Verfassung und Verwaltung Makedoniens ist zu wenig überliefert, als daß man sagen könnte, wieweit sich des Königs Macht erstreckt habe. Wenn König Archelaos im letzten Jahrzehnt des peloponnesischen Krieges eine Fülle neuer Einrichtungen schaffen, wenn Philipp Ii. das Münzwesen seines Laudes, das bis dahin höchst ungleichartig gewesen war, neugestalten, wenn er ein völlig neues Heerwesen schaffen konnte, so muß das Königtum eine sehr weitgehende Befugnis normativer Verordnung gehabt haben. Aber gewiß bestimmte, was Recht sei, die Gewohnheit und das Herkommen, ergänzte den Mangel der Verfassung. Man wird wohl sagen dürfen,' daß das Königtum ebeu so weit von asiatischer Despotie wie das Volk von Leibeigenschaft und sklavischer Unterwürfigkeit entfernt war; „die Makedonen sind freie Männer", sagt ein alter Schriftsteller, nicht Penesten, wie die Maffe des Volkes in Thessalien, nicht Heloten, wie im spartanischen Lande, sondern ein Bauernvolk, gewiß nicht ohne freien und erblichen Besitz, gewiß nicht ohne Gemeindeverfassung mit Ortsversammlung und Ortsgericht, alle zu den Waffen pflichtig, wenn der König das Land aufruft. Noch in später Zeit gilt das Heer als versammeltes Volk, wird zur Volksversammlung berufen zu Beratuug und Gericht.
Iu diesem Heere tritt deutlich ein zahlreicher Adel hervor unter dem Namen der „Hetären", der Kriegsgesellen, wie ihn schon die homerischen Gesänge kennen. Diesen Adel wird man kaum als Herrenstand bezeichnen
Maurer, Geschichte. I. 31
1867 -
Rostock
: Hirsch
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
124
geld nicht reichte, halfen freiwillige Gaben aus. Und solche gingen
durch Gottes Gnade stets ein, nach dem noth war.
Francke nahm oft mit Schmerzen wahr, daß der gute Same,
der in der Schule in die Herzen der Kinder gestreut war, außer
der Schule wieder zertreten wurde, namentlich bei solchen Kindern,
die keine Eltern mehr hatten. Es war klar: sollte nicht alle Ar-
beit unnütz sein, so mußte hier noch in anderer Weise Rath ge-
schafft werden. Und siehe, der Herr, der schon hört, noch ehe wir
rufen, half über Erwarten schnell. Denn kaum hatte Francke die
Sache in ernste Erwägung genommen und Gott im Gebete ans
Herz gelegt, so wurden ihm 500 Thlr. zugeschickt, mit der Bestim-
mung, daß von den Zinsen ein Waisenkind christlich erzogen wer-
den solle. Nun kam es nur noch darauf an, dasjenige Kind zu
bestimmen, dem die Wohlthat zu Theil werden sollte. Aber das
war ein saures Werk. Es wurden ihm sogleich vier Kinder ge-
meldet und am andern Tage noch eins und dann wieder eins,
bis im Umsehen neun Kinder da waren, die alle der Hülfe gleich
bedürftig schienen. Als Francke dies sah, hat er nicht, wie Mailand
Philippus that, lange gerechnet, sondern hat an den reichen Gott
gedacht, dem alles Silber und Gold der Erde gehört, und der
verheißen hat: „Bittet, so werdet ihr nehmen." Dann hat er die
neun Kinder sammt und sonders aufgenommen und bei rechtschaffe-
nen Leuten ausgethan, daß sie christlich anferzogen würden. Und
der Herr hat seinen Knecht nicht beschämt. Denn noch im Laufe
des Winters erhielt Francke so große Gaben, daß er im Frühling
ein eigenes Haus kaufen konnte, worin er seine Armenschule nebst
achtzehn Waisen bequem unterbrachte. Ja, als die Zahl der Zög-
linge sich fortwährend mehrte, entschloß er sich in Gottes Namen,
ein Grundstück vor den Thoren der Stadt zu kaufen und ein großes
Schul- und Waisenhaus darauf zu bauen, wiewohl er nicht so viel
in Händen hatte, daß er auch nur ein kleines Haus hätte erbauen
können.
Am 24. Juni 1698 legte er den Grundstein zu dem Gebäude.
Nun ging zwar die Zeit der Noth an, aber auch die Zeit der
Danksagung. Wie oft geschah es, daß Hunderte essen wollten,
und kein Pfennig war im Hause! daß die Handwerker Zahlung
begehrten, und die Kaffen waren leer! Aber Gott half immer
ans, ob er schon oft seine Gaben zubröckelte, wie man den Küch-
lein das Brot zubröckelt. Einst will der Verwalter 50 Thlr. ha-
den, um die Arbeiter bezahlen zu können. Francke antwortet:
„Ich habe kein Geld; aber Gott hat was." Und als die Stunde
des Zählens kommt, bringt ein Student ihm 30 Thlr. Ein an-
der Mal soll der Verwalter am Abend 100 Thlr. auszahlen und
meldet dies, weil es eine große Summe ist, schon am Morgen des
1879 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Hechelmann, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 34
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
176
Mitten durch die Stadt schlngelt sich der anmuthige Cydnnsbach, dessen klares Wasser ihn zum Baden einlud. Mit Staub und Schwei bedeckt stieg er hiueiu. Da berfiel ein pltzliches Zittern alle Glieder, er wurde leichenbla und mute aus dem Bade getragen werden. Die Aerzte ga den ihn auf; sie traueteu sich nicht, etwas zu verordnen. Rur einer, Philippus, entschlo sich, in dieser Roth ein schnell wirkendes, aber auch sehr gefhrliches Mittel zu gebrauchen. Der König war eben im Be griffe, die von ihm verordnete Arznei zu nehmen, als ein Brief von Par memo anlangte, mit der Warnung: Traue dem Philippus nicht, er soll vom Perserknige bestochen sein, dich zu vergiften." Alle erschraken, nur nicht der König. Er gab seinem Arzte den Brief und nahm in dem selben Augenblicke die verordnete Arznei. Sein edeles Vertrauen ward durch eine schleunige Genesung herrlich belohnt. Schon am dritten Tage stand er wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres. Er drang durch die unbesetzten Engpsse Ciliciens und kam nach Jssns.
Schlacht bei Jssus (333). Hier, an der syrischen Grenze, stand der Perserknig Darius Kodomannus mit einem Heere von 600 000 Mann zur Schlacht bereit. Wie eine schwere Gewitter-wlke kam die macedonische Phalanx herangezogen, so da die Perser trotz ihrer lieber macht ein Grauen berfiel. Sie wichen zurck, bald lsete sich das ganze Heer in wilde Flucht auf. Schrecklich war das Ge metzel; der 100 000 Perser blieben auf dem Platze. Sogar der Wagen des Darius konnte wegen der Menge der ringsum angehuften Leichen nicht aus der Stelle gerckt werden. Er sprang hinaus, lie Mantel, Schild und Bogen zurck, warf sich auf sein Pferd und jagte eiligst davon. Seine Mutter, seine Gemahlin, zwei Tchter und ein unmndiger Sohn fielen dem Sieger in die Hnde. Sie brachen in lautes Weh-klagen aus, weil ste glaubten, Darius sei erschlagen. Alexander aber gab ihnen die Versicherung, ba der König lebe, mtb behaubelte sie mit der ebelsteu Milbe und Schonung. Als Darius spter hiervon glaubhafte Nachricht erhielt, streckte er voll bankbarer Rhrung seine Haube zum Himmel mtb rief: Götter, erhaltet mir mein Reich, um mich bankbar bezeigen zu knnen; habet ihr aber den Untergang desselben beschlossen, so gebet es keinem Anberen, als beut Könige von Maceboitiett."
1). Alexander in Phnizien mtb in Aegypten (332). Nach der Schlacht bei Jssus, im Jahre 333 vor Chr., zog der junge Helb, unbekmmert um Darius, lngs der syrischen Meereskste nach Sden. Die
1905 -
Bamberg
: Buchner
- Hrsg.: Stöckel, Hermann, ,
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Jungen
192
ich bin vil wol ze viure körnen,
mich hat dag riche und ouch diu kröne an sich genomen.
wol ftf, swer tanzen welle nach der gigen!
mir’st miner swaere worden buog: 10
alrerste wil ich ebene setzen minen fuog
und wider in ein höchgemüete stigen.
16. Der Magdeburger Hoftag zu Weihnacht 1199.
Walther schildert uns „in einem farbenhellen Gemälde, den altdeutschen auf
Goldgrund ähnlich, den Kirchgang Philipps mit seiner Gemahlin."
(Uhland.)
Hg gienc eins tages, als unser her re wart geborn
von einer maget, dier im ze' mnoter hâte erkorn,
ze Megdeburc der künec Philippes schöne.
da gienc eins keisers bruoder und eins keisers kint
in einer wat, swie doch der namen drîe sint: 5
er truoc des riches zepter und die kröne.
er trat vil Ilse, im was niht gach,
im sleich ein höchgeborniu küniginne nach,
rös’ âne dorn, ein tube sunder gallen.
diu zuht was niener anderswä: 10
die Düringe und die Sahsen di enden also da,
dag eg den wlsen muoste wol gevallen.
8 riche u. kröne, König Philipp. 10 swaere, Not, Bedrängnis, der buog,.
Besserung, Abhilfe. 11 alrerste = allererste, jetzt erst; vgl. alrest, S. 188, V. 1.
ebene, eben, bequem, ruhig, sicher. 12 dag hochg-emüete, gehobene Stimmung.
2 dier = die er. ini, sich. 3 Philippes = Philippus, schöne, in feierlichem Auf-
zug. 4 bruoder, Heinrichs Vi. kint, Friedrichs I. 5 diu wat, Gewand, Kleidung,
der nainen drie: Kaisers Sohn, Kaisers Bruder, selbst Kaiser. 7—8 lise treten,
slichen, leicht auftreten, gelassen gehen, gemessen, würdevoll einherschreiten (heftige
Bewegungen widerstritten der höfischen Sitte). 8 höchgeborn, von vornehmer Ab-
kunft : Philipps Gemahlin, eine Tochter des byzantinischen Kaisers Isaak Angelus; sie
hieß Irene, nahm aber in Deutschland den Namen Maria an und wurde hier wegen
ihres edeln Wesens hoch verehrt. 9 Bezeichnungen, die der Marienkultns für die hl-
Jungfrau aufgebracht hatte. diu galle, als Sitz des Zornes und der Bosheit ge-
dacht. 10 zulit, Wohlgezogenheit, feines, höfisches Benehmen. niener — ulender»
nirgend. 11 dienden, verrichteten Hofdienst.
1849 -
Bayreuth
: Buchner
- Autor: Offinger, Franz Konrad
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Fibeln vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
106
allem Volke als der Sohn Gottes erklärt und von dem
Vater im Himmel zu seinen hohen Berufe eingeweiht.
Gott offenbarte sich hier laut als dreieiniger Gott.
Drei Personen sind in Gott, der Vater, der Sohn und
der heilige Geist.
Von Johannes ging Jesus hinweg und brachte vier-
zig Tage und Nächte in der Wüste, in einer einsamen
Gegend, wo Niemand wohnte, mit Fasten und Beten zu.
24. Öffentliches Auftreten Jesu.
Nun trat Jesus öffentlich als der Sohn Gottes, als
göttlicher Lehrer und Wohlthäter der Menschen aus. Er
reiste im ganzen Lande umher und verkündete das Evan-
gelium, d. h. die frohe Botschaft,.daß er gekommen sei,
die Menschen zu belehren, wie sie Gott Wohlgefallen kön-
nen, und sie zu erlösen und heilig und selig zu machen.
Sehr viele Menschen glaubten gleich an ihn. Aus sol-
chen, die sich besonders an ihn hielten, wählte er 72
aus, die man seine Jünger nannte. Diese schickte er
auch in die Orte hin, in die er zu reisen vorhatte. Nebst
diesen Jüngern wählte er sich aber noch ganz besonders zwölf
fromme Männer aus, die stets um ihn bleiben, Alles was
er lehrte, hören, und Alles, was er that, sehen sollten,
damit sie hernach, wenn er selbst nicht mehr auf Erden sein
werde, in alle Welt ausgehen und den Menschen von
ihm, dem Heilande, und von seiner Lehre predigen konn-
ten. Diese heißen seine Apostel oder Abgesandte.
Die Namen dieser Apostel sind: Simon Petrus und
sein Bruder Andreas, Jakobus und sein Bruder Johan-
nes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Tho-
mas, Jakobus der Jüngere und Judas Thaddäus, Si-
mon von Kana und Judas Jschariot.
Mit jedem Tage fand Jesus mehr Anhänger, weil
er ganz fromm lebte und den Menschen gar so viel Gu-
tes erwies. Doch gab es auch böse Menschen, die sich
nicht bessern wollten; diese hörten seine Lehre nicht gern;
es war ihnen zuwider, wenn er ihnen ihre Fehler vor-
hielt und sie ermahnte, sich zu bessern. Viele wollten
gar nicht glauben, daß Jesus vom Himmel gekommen
sei. Da bewies Jesus seine göttliche Abkunft auf eine
1882 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Hechelmann, Adolf, Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 38
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
64
Schlacht am Hranilius (334 v. Chr.). - Bald darauf traf er an dem kleinen Flusse Granikus auf ein persisches Heer. Khn griff er an; aber fast htte er hier sein Leben eingebt. Zwei persische Feldherren, die ihn an dem hochwallenden Helmbusch erkannten, sprengten auf ihn los! und während der eine ihm den Helm zerschmetterte, hob schon der zweite den Arm zum Todesstreiche ans. In diesem Augenblicke jagte Klitus, einer seiner Feldherren, herbei und schlug dem einen Perser mit einem frchterlichen Hiebe Arm und Schwert zugleich zur Erde, während Alexander den anderen erlegte. Durch diesen Sieg im Jahre 334 wurde er Herr von Kleinasien. Mit seinem jubelnden Heere eilte er von Stadt zu Stadt. Pltzlich erkrankte er zu Tarsus. Mitteu durch die Stadt schlngelte sich der anmutige Cyduus-bach, dessen klares Wasser ihn zum Bade einlud. Mit Staub und Schwei bedeckt stieg er hinein. Da berfiel ein pltzliches Zittern alle Glieder, er wurde leickeubla und mute aus dem Bade getragen werden. Die rzte gaben ihn auf; sie getrauten sich nicht, etwas zu verordnen. Nur einer, Philippus, entschlo sich, in dieser Not ein entscheidendes, aber gefhrliches Mittel zu ge-brauchen. Der König war eben im Begriffe, die von ihm verordnete Arznei zu nehmen, als ein Brief von feinem Feldherrn P ar-m ettto anlangte, mit der Warnung: Traue dem Philippus nicht, er soll vom Perserknige bestochen sein, dich zu vergiften!" Alle erschraken, nur nicht der König. Er gab seinem Arzte den Brief und nahm in demselben Augenblicke die verordnete Arznei. Sein edles Vertrauen ward durch schleunige Genesung herrlich belohnt. Schon nach wenigen Tagen stand er wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres.
Schlacht Bei Issus (333 v. Chr.). Bald darauf traf Alexander bei der Stadt I s s n s in Cilicieit mit dem Perserknige Dartuskodomauuus selbst zusammen. Obgleich die Perser an Zahl weit berlegen waren, so erlitten sie doch eine vllige Niederlage. Darins selbst war so eilig geflohen, da er Wagen, Bogen und Mantel zurckgelassen hatte; das ganze reiche Lager ward eine Beute der Macedonier. Unter den Gefangenen war auch des Darius Mutter, feilte Frau, zwei feiner Tchter und
17. Bd. 3
- S. 168
1785 -
Leipzig
: Crusius
- Autor: Basedow, Johann Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
16% Vii. 4. Etwas aus der Universalhistorie
Philippus und sein Sohn, Alexander der Grosse, Ma-
cedonische Könige, sie allesammt im gewissen Grade
unterjochen, und dadurch ihre Kräfte wieder vereini-
gen, dem Persischen Reiche ein Ende zu machen, wozu
sich Philippus rüstet, damit es Alexander (der seinen
Vater verkennet, und des Gottes Jupiter Sohn ftyn
will) ausführen könne. Zu dieser Zeit (deren Unter-
scheidung in kleinere Theile so nöthig nicht ist) machen
sich merkwürdig, die Griechischen Generale und
Staatsmänner, Miltiades und Cimon; Perikles,
der Beredte; Themistokles, der Doppelartige; Aristi-
des, der Gerechte; ferner Alcibtades, Thrasybulus,
der Wiederhersteller der Atheniensischen Freyheit; Co«
non, Jphicrates, Chabrias, Timotheus, Phocion
und andre bey den Athenienftrn: Epaminondas und
Pelopidas bey den Thebanern; Leonidas, der grosse
Griechische Held aus Sparta; Pausanias, der Ver-
rather; Lysander, Athens Eroberer; Agesilaus, Agis
und andre bey den Spartanern: und Timoleon
bey den Corinthern. Unter den Schlackten wi-
der die Perser sind die berühmtesten, die Maratho-
nische, die Thermopylische und die Seeschlachten bey
Salamin und Mycale. Unter den Kriegen, welche
die Griechen unter sich selbst führen, sind die bekann-
testen der dritte Messenische, der Peloponesische, der
neunjährige heilige Krieg zwischen den Phocensern und
Baotiern, und derjenige, wodurch Philippus bey
Charonea Oberherr der Griechen ward.
In diesem Zeitpunkte sind zu Syracus Könige,
Gelo und sein Bruder Hiero; etwas spater der altere
; r. und
1839 -
Halle
: Kümmel
- Autor: Zerrenner, Carl Christoph Gottlieb
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Das gelobte Land. 321
nach einer gerechten und milden Regierung, 39 Jahve
nach Christi Geburt.
Ar ist ob ul, der zweite Hingerichtete Sohn He-
rodes I., hatte drei Kinder hinterlassen. Diese Enkel.
Herodes I. waren 1) Herodes Agrippa I. , der nach
mancherlei Unglück durch die Gunst der Römer König
über das ganze jüdische Reich wurde und, um die
Juden zu gewinnen, die Christen verfolgte, den Apo-
stel Petrus gefangen nehmen und Jacobus den Aelte-
ren hinrichten ließ. Apostelg. 12, 23. Er starb plötzlich.
Der Sohn desselben, Herodes Agrippa 1!. der letzte
Nachkomme Herodes I. wurde König über die Lander
des Vierfürsten Philippus, erlebte die Zerstörung Je-
rusalems und starb in Rom im Jahre 90 nach Chri-
sti Geburt. In der Apostelgeschichte geschieht seiner, so
wie seiner Schwestern Berenice und Drusilla, Gemah-
linn des Landpflegers Felix Erwähnung. 2) Herodes,
Aristobul's zweiter Sohn, ist nicht weiter bekannt-
3) Die bekannte Hcrodias, die zwei Stiefbrüder ihres
Vaters nacheinander heirathete.
Unter der Oberherrschaft der verschiedenen Völker
waren die Juden bald mehr, bald weniger gedrückt.
Die.römer (Luc. 2, 1.) hatten die Abgaben nach
einer Abschätzung des Vermögens bestimmt und Zöl-
le angelegt, welche reiche Römer pachteten, die dann
wieder römische > oder jüdische Unterpächter annahmen.
Um die Pacht herauszubringen und möglichst bei der
Pachtung zu gewinnen, erlaubten sich die Pächter, Zöll-
ner, gewiss manche Ungerechtigkeiten und Bedrückun-
gen, wesshalb sie in sehr üblem Rufe bei den Juden
standen.
Der Gerichtsgang war sehr einfach. Advos -
caten gab es nicht, und Alles wurde mündlich abge-
macht. War eine Anklage durch Zeugen bestätigt, und
beschworen diese ihre Aussage,, so folgte sogleich der
Urtheilsspruch und die Vollstreckung des Urtheils, doch
durften Urtheil und Vollstreckung 'nicht an demselben
Tage geschehen, damit der Verurtheilte noch Zeit zu
3<vr. gr. K. - Fr. Ii. Thl. 2 t
1810 -
Berlin
: Duncker & Humblot
- Autor: Woltmann, Johann Gottfried, Becker, Karl Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
461
Spartaner und ihrer thebanischen Anhänger,
besonders des Archias, Philippus, Hy-
pakes O) und Leontid.es (»). Diese dop-
pelte Tyrannei zu vernichten, darüber waren
daher die Wünsche beider bald einverstanden,
und dieses Vorhaben auszuführen, dazu zeigte
ihr Muth und ihre List eben so bald eine Mög-
lichkeit (579 v. Chr. G.).
Phyllidas war vorzüglich geschickt, die
Verschwörung zu leiten, da er Geheim-
schreiber der Böotarchen war. Er verabre-
dete , an dem Abend wo die Verschwornen aus
Athen zu kommen gedachten, den beiden Po-
lemarchen ein Fest zu geben, und Charon, ein
anderer angesehener Mann, bestimmte sein Haus
zum Sammelplätze für die Verschwornen. Von
Seiten der aus Athen herbeieilenden Mitver-
schwornen war beschlossen, daß sie die größere Zahl
der ihrigen auf der Grenze lassen, acht oder
zwölfe aber, unter denen der jugendliche Pelo-
pidas und Mallon waren, vorauf nach The-
den eilen sollten, um die Ermordung jener thebani-
schen Tyrannen erst zu vollbringen während der
Nacht. Das Unternehmen war allerdings
kühn; mit so wenigen Hülfsmitteln die wie es
schien so tief befestigte spartanische Macht zu
erschüttern! Einer der in Theben befindlichen
Verschwornen, der des Tags, an dessen Abend
das Werk nun ausgeführt werden sollte, mit
1875 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 32
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
387
groen Halbinsel sdwrts von Stadt zu Stadt; welche nicht freiwillig die Thore ffnete, wurde mit Sturm genommen, so Milet und Hali-karna. Auch die Sdkste Kleinasiens wurde siegreich vom Könige durcheilt und erst der nahende Winter bestimmte ihn, im Inneren des Landes einen lngeren Aufenthalt zu nehmen. In dieser Zeit war es auch, als Alexander den berhmten Knoten zu Gordium zerhieb.^Der kommende Frhling des Jahres 333 sah den rastlosen Helden schon auf dem Weitermarsche. Pltzlich erkrankte er zu Tarsus in Cilicien. Mitten durch die Stadt schlngelt sich der anmuthige Cydnusbach, dessen klares Wasser ihn zum Baden einlud. Mit Staub und Schwei bedeckt stieg er hinein. Da berfiel ein pltzliches Zittern alle Glieder, er wnrde leichenbla und mute aus dem Bade getragen werden. Die Aerzte gaben ihn auf; sie traueten sich nicht, etwas zu verordnen. Nur einer, Philippus, entschlo sich, in dieser Roth ein schnell wirkendes, aber auch sehr gefhrliches Mittel zu gebrauchen. Der König war eben im Be-griffe, die von ihm verordnete Arznei zu nehmen, als ein Brief von Par-memo anlangte, mit der Warnung: Traue dem Philippus nicht, er soll vom Perserknige bestochen sein, dich zu vergiften." Alle erschraken, nur nicht der König. Er gab seinem Arzte den Brief und nahm in dem-selbw Augenblicke die verordnete Arznei. Sein edeles Vertrauen ward durch eine schleunige Genesung herrlich belohnt. Schon am dritten Tage stand er wieder an der Spitze seines jubelnden Heeres. Er drang durch die unbesetzten Engpsse Ciliciens und kam nach Jssus.
Schlacht bei Jssus (333). Hier, au der syrischen Grenze, stand der Perserknig Darius Kodomannus mit einem Heere von 600,000 Mann zur Schlacht bereit. Wie eine schwere Gewitter-wlke kam die macedonische Phalanx herangezogen, so da die Perser trotz ihrer Uebermacht ein Grauen berfiel. Sie wichen zurck, bald lsete sich das ganze Heer in wilde Flucht auf. Schrecklich war das Ge-metzel; der 100,000 Perser blieben auf dem Platze. Sogar der Wa-gen des Darms konnte wegen der Menge der ringsum angehuften Leichen nicht aus der Stelle genickt werden. Er sprang hinaus, lie Mantel, Schild und Bogen zurck, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, feine Gemahlin, zwei Tchter und ein unmndiger Sohn fielen dem Sieger in-die Hnde. Sie brachen in lautes Wehklagen aus, weil sie glaubten, Darius sei er-schlagen. Alexander aber gab ihnen die Versicherung, da Darius noch