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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 392

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
392 Steine, so kommt der Interpret und wendet mit seinem Schnabel, der an der Spitze etwas aufgeworfen ist, die Steine um. Der Austernfänger, der von Muscheln lebt, hat einen keilförmigen Schnabel mit harten scharfen Spitzen, mit denen er die starke Hülle seiner Beute so gut durchbohren und aufbrechen kann, daß man zu diesem Zweck kein trefflicheres Werkzeug erfinden könnte. Die Strandvögel, welche die öden User des nördlichen Polarmeeres bevölkern, Reiher, Brachvögel, Wafferrallen re., ziehen vor dem Winter süd- wärts in mildere Gegenden und kehren mit Anfang des Sommers nach Norden zurück, wo ihnen der aufgethaute Meeresstranb reichliche Nah- rung bietet. Der Pelikan, weißröthlich, mit schwarzen Schwingen und einem Federschopf am Hinterhaupte, einer der größten Schwimmvögel, lebt am kaspischen und an den Küsten der südlichen Meere, wird gegen 5 Fuß hoch und mißt mit ausgespannten Flügeln 10 Fuß in die Breite. Sein langer starker Schnabel ist mir einem Haken an der Spitze versehen; die nackte Kehlhaut bildet einen großen Sack, den er als Hamen zum Fischen gebraucht. Trotz seiner Schwere fliegt er doch schnell und hebt sich hoch in die Luft. Er wird in China gezähmt und zum Fischfang abgerichtet, wobei man ihm einen Ring um den Hals legt, damit er die gefangenen Fische nicht ver- schlucken kann. Der 5 Fuß hohe prächtige Flamingo, mit hohen Stelzfüßen, sehr langem Hals und hakenförmig gebogenem Schnabel, hat als Sumpfvogel ausnahmsweise Schwimmhäute zwischen den Fußzehen. Wozu? Er steckt seinen Hakenschnabel umgekehrt in den Sumpf und treibt mit dem schaufel- förmigen Fuße die Wasserwürmer und das Fischlaich in den Mund. Die Schwimmhaut des Fußes macht es ihm möglich, einen kräftigen Wasserstrom nach dem Munde zu drücken. Eine Gruppe rosenrother Flamingos bietet einen prächtigen Anblick. Sie leben truppweise und stellen sich beim Fischfang in langen Reihen auf. Stößt die Schildwache bei drohender Gefahr ein lautes Geschrei aus, so erhebt sich das ganze Regiment und fliegt wie ein aufwallendes Flammen- meer in die Luft. Der wandernde Flamingozug ordnet sich zu einem Drei- ecke und läßt sich, am Ziele angelangt, in einer abwärts neigenden Schrauben- windung zur Erde nieder. Diese sonderbaren Vögel bauen in den Morästen kegelartige Hügel, setzen ihre Nester daraus, legen je zwei Eier hinein und brüten, damit ihre langen Stelzfüße die Brut nicht stören, aus dem Schlammhügel wie auf einem Pferde reitend, ihre Jungen aus. So hat jede vom gewöhnlichen abweichende Körperform ihren bestimm- ten Zweck. Was dem Unkundigen als Zufall erscheint, ist bei näherer Be- ■ trachtung ein Ergebniß der höchsten anbetungswürdigsten Weisheit.

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