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1. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 61

1835 - Darmstadt : Jonghaus
61 88. Flüsse in Nordamerika: der Missisippi, der Lo- renzstrom, der Ohio rc.; in Südamerika: der Amazonen- fluß, der größte Strom der Erde, der Orinoko, der Gran- Para, der La Plata oder Silberstrom, der Franzesco. Seen: der Sclavensee, der Winipeg-, Huronen-, Erie- und Ontariosee. 89. Produkte: verschiedene Holzarten, worunter be- sonders das Brasilien-, Fernambuk- und Mahagonyholz bekannt ist, Taback, Indigo, Kaffee, Zucker, Vanille, viele Arzneikräuter; Biber in Kanada, Seehunde, Wallfische, Kabeljau oder Stockfische; das Lama und die Vikunna sind Hausthiere in Südamerika; Platina, Silber, Gold, Eisen und Edelsteine aller Arten. 90. Die Natur selbst hat Amerika in Nord-, Mit- tel- und Südamerika geschieden. Zu Nordamerika rechnet man Grönland, Labrador, Neuwales, Kanada, Neu- Schottland, Neu-Braunschweig, freie Indianer-Länder, den amerikanischen Freistaat, Mexiko. — Mittelamerika: der Staat Guatimala (Quatemalo) und Westindien, mit den vorzüglichsten Inseln: Cuba, St. Domingo oder Haiti, Jamaika und Portoriko. — Südamerika: Columbien, Peru, Chili, Patagonien, Rio de la Plata (Silberstrom- land), Brasilien, Guiana, Bolivia, Paraguay, Cisplatina (Banda, oriental). 91. Städte in Kanada: Quebeck, Montreal; in Neu- schottland: Halifax; in dem nordamerikanischen Freistaat: Philadelphia, New-Pork, Boston, Washington, Baltimore, Pittsburg; in Mexiko: Santa Fe, Mexiko, Verakruz, Aca- pulko; in Guatimala : Neu-Guatimala, Nicaragua; in Co- lumbien: Bogota, Carracas, Quito; in Peru: Lima, Cusco; in Chili: San Iago, Valparaiso; in Rio de la Plata: Buenos-Ayres; in Brasilien: Rio Janeiro, Bahia; in Guiana: Paramaibo, Cayenne; in Bolivia: Potosi; in Paraguay: Assumcion; in Cisplatana: Montevideo. Australien. 92. Dieser fünfte Erdtheil heißt auch Polynesien (die Inselwelt) und Sudindien, und ist den Europäern erst in neuern Zeiten in seiner jetzigen Ausdehnung bekannt gewor- den.'Er besteht aus einer Menge großer und kleiner Inseln.

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1. Schulgeographie für die mittleren Klassen der Gymnasien, für Bürger-, Real- und Töchterschulen - S. 238

1832 - Hannover : Hahn
§. 565. 566. Bolivia. Paraguay. 237 ßen Pampas del Sagramenro, noch völliges Jndiancrland, höchst frucht- bar, reich bewässert, dicht bewaldet. B o l i v i a. $. 565. Lage zwischen li und 25° S- Gränzen: Peru, Brasilien, Paraguay, La Plata Staaten, Stiller Ozean. Größe ^ 20,000 Q-M. Bo- den, Klima, Erzeugnisse und Einwohner wie in Peru. Schmale wüste Küstenstrecke; dann Hochgebirge, welche zwischen 14 und 20° S. ein über 13.000 Fuß hohes Thal einschließen, in welchem der Tiricaca See liegt. Der Illimani — 22,000 F., und Sorara 23,000 F. Ouellflüsse des Maranhon (der Beni, Mamore und Ubai) und des La plara (derpil- comayo). Hochebenen in O. Der Xarayes See (ein nur eine Zeit lang überschwemmter Sumpf, über 2000 Q- M.) an der Gränze Brasiliens. Wichtige Gold- und Silbergruben, zum Theil 16,000 F. hoch. Zahl der E. vielleicht 1 Mill. Früher war Bolivia Theil des Spanischen Peru; Unabhängigkeit 1825. Ein Congrcß und Präsident. Eintheilung in 5 De, partements. Städte sind nur im Hochlande. — Lhuquisaca (tschuki), 14,700 F. hoch, ehemals La plara, 26,000 E.; Sitz der Regierung, porofl, 12,500 F. hoch, 20,000 E.; berühmte Silbergrubcn. La paz (paß), 20.000 E.; Goldwäscherei. Oropesa, 16,000 E.; Baumwollweberei. — Das östliche Gebirgs- und Hochland soll einen eigenen Staat Santa Lruz (kruß) de la Sierra bilden, der aber wenig bekannt ist. Paraguay. §. 566. Lage, zwischen 20 und 27° S. Gränzen: Bolivia, Brasi- lien und den La Plata Staaten. Größe — 7000 G. M. Der Paraguay nimmt hier den Vermejo (cho) und pilcomayo auf; an der Südgränze ist auch der paranä. Der Boden ist Hochland, welches gegen S. zum Tieflande abdacht, theils Gebirg, theils Ebene, stark bewaldet. Reichthum an Erzeugnissen wie in Bolivia, nur Metalle finden sich nicht; dagegen der Paraguay Thee, der Drachenblutbaum, Zuckerrohr, Fernambukholz; wilde Rinder und Pferde. Wenig Anbau. E. etwa ^Mill. Paraguay, einst ein Theil des Span. Vicekönigreichs Buenosayres, bildet einen Staat un- ter dem unumschränkt befehlenden Dictator Francia, der allen Verkehr mit Fremden untersagt hat. Die Hauptstadt ist Assumcion am Paraguay, 8000 E. Villa rica, östlich davon, 16,000 E.

2. Abt. 2 - S. 907

1830 - Hannover : Hahn
Brasilien. 907 Mann durch Krankheit und Hunger umgekommen. An der Küste der Magelhaens Straße zwischen Cap Negro und Cap Victoria wohnen F e u e r l ä n d e r. Brasilien. Es begreift das ganze O. Land S. Amerikas zwischen Guyana, Kolumbien, Peru, Bolivia, Paraguay und den la Plata Staaten, von 4° N. Br. bis 32° S. Br. (mit Einschluß der jetzt abgetretenen Pro- vinz Cisplatina aber bis fast 35° S. Br.), von 17° 20' bis 55° W. L. Größte Länge von S. nach N. — 580 M.; Breite von W. nach O. — 520m. Flächeninhalt — 140,000, nach Anderen 113,000q M. Die Seeküste hat vom Oyapok, Gränzfluß gegen Guyana, bis zum la Plata eine Ausdehnung von 900 bis 1000 M. Brasilien hat zwar im äußersten S., noch mehr in seiner N. Hälfte große Ebenen, die sich bis 10° S. Br. ausdehnen, ist aber doch größtentheils Gebirgsland. Man kann seinen Boden füglich 3) in das Küstenland und die mit Urwäldern bedeckten Ufer der Flüsse, als angebautes oder des Anbaus fähiges Land; b) in das steinige kahle Hochland und c) in die südlichen und nördlichen Sandflächen theilen. Die Ge- birge stehen mit denen von Peru, Bolivia und Paraguay nicht in Verbindung, nur die Hochebene läuft ohne Unterbrechung zu den Pam- pas jener Länder hin; aber Brasilien selbst wird von vielen waldrei- chen Gebirgen durchzogen. Das Hochland hat im Durchschnitt eine Höhe von 2500 F., das Küstengebirge erhebt sich wohl bis 4000 F. und die höchsten Rücken des Hochlandes bis 6000 F. Die höchsten Spitzen sind der Jtacolumi bei Villa Ricca und Jtambe bei Villa do Principe; diese liegen in dem großen Gebirge, welches sich parallel mit dem Küstengebirge von N. nach S. hinzieht und die öst- lichen Urwälder von den westlichen kahlen oder dünn bewaldeten Hoch- ebenen, Campos, deren Thalgründe nur hin und wieder Waldung ent- halten trennt: die Gebirge haben alle die Richtung von N. nach S. und kein Hauptzug bildet die Wasserscheide zwischen dem Maranhon und la Plata, sondern die einzelnen Ketten, welche die Nebengewässer beider Ströme trennen, laufen in Winkeln zusammen, welche die Schei- dungspunkte bestimmen, deren erhabenste sind die S erra (d. h. Ge- birge) do Canastra und Marcella (ßelja), durch welche der S. Francisco und Parana, die Pyrineos in Goyaz, durch welche der Tocantin und Parana, und in Matto Grosso der Zug, durch welche der Lingu und Paraguay geschieden werden. Die Nebenflüsse des Ma- deira und Paraguay sind auf dem Hochlande nur durch geringe Erhe- bungen getrennt. Die Gebirge Brasiliens bestehen aus Granit, Glim- merschiefer, welche aber nicht höher als 3500 F. verkommen; die höch- sten Bergzüge aus Quarz, Thonschiefer und Kalk; niedriger sind die Kalkgebirge; höchst merkwürdig ist das aufgeschwemmte Gestein, wel- ches ganze Thäler ausgefüllt hat und den Reichthum an Gold und 58*

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1027

1850 - Weilburg : Lanz
X. Volivi a. 1027 det — und Hat 10,000 Einw., starke Maulthier- und Ziegen- zucht, Seifen- und Korduanfabriken. X. Bolivia. §. 1194. Dieses höchste Land Amerikas hieß vormals Ober-Peru. Es liegt zwischen 307 — 320° der Länge und 11 /2 — 26° südlicher Breite und berührt nur in seinem südwestlichen Theile das Meer, nämlich den Austral-Ocean. Peru und Brasilien bilden im Norden, Brasilien und Paraguay im Osten, die La Plata-Staaten und Chile im Süden,und das große Weltmeer und Peru im Westen die Grenzen. Der Flächengehalt beträgt 14,600 Qmeil. — Die Kette der Anden, auch hier reich an Vulkanen, zieht sich aus Chile ins Land, im Südosten des Titikaka-Sees emporsteigend zu einem, dem tibetanischen ähnlichen Hochlande und zu den höch- sten Bergen der neuen Welt. Zwischen den: 19. und 20.° der Breite theilt sich das Gebirge in zwei Ketten (Cordilleras), eine westliche, nach Peru ziehend, und eine östliche, diese ein gewaltiges Bergland, wo die Hauptwasserscheide Süd-Amerika's sich findet. Zwischen diesen Ketten breitet sich bis zum Titi- kaka-See ein weites Hochthal aus, das in seinen höchsten Punkten sich 12—14000 Ftlß über die Meeresfläche erhebt und fast alle Städte des'landes umschließt. Die Riesengipfel der neuen Welt, der Ne vado (Schneeberg) von S orata (23,6400 und der N'evado von Jllimani (22,700'), erheben sich hier. Viele Berge decket ewiger Schnee; die volk- reichsten Städte liegen höher, als 12,000 Fuß über dem Meere, und in einer Höhe von mehr denn 14,500 Fuß fin- det man noch menschliche Wohnungen. Der westliche Abfall des Gebirges zum Meere ist steil, die Küste größteutheilö san- dig. Die Sandwüste Atakama. Nach Osten senkt sich das Land stufenweise und in sanften Hügeln herab zu weiten Ebe- nen, ausgezeichnet durch Fruchtbarkeit. — Die Flüsse des nördlichen Bolivia vereinigen sich mit dem Maranbou, die des südlichen mit dem Paraguay, einem Quellflusse des Rio de la

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 275

1836 - Eisleben : Reichardt
Hl. Südamerika. Paraguay. 275 wovon der letztere über 8000 Fuß höher als der Chim« borazo ist. Unter den Flüssen sind die größten: der Mamore, der aus der Vereinigung des Guapahi und Mamore entsteht, und nach seiner Vereinigung mit dem Guapore, unter dem Namen Madeira nach Brasilien fließt — und der Pilcom ayo und Bermejo, welche beide nach Paraguay übergeben. Von dem großen See Titicaca gehört der östliche hieher. Der auf der Gränze Brasiliens sich ausbreitende Ta- rayes ist kein See, sondern eine nur zu gewissen Zei- ten des Jahres mit Wasser bedeckte Niederung. Nach der Lage in der heißen Zone hat Bolivia ein heißes Klima, mit 2tusnahme der hohen Gebirgsgegenden, wo es sehr gemäßigt ist. Die Produkte sind ohnge- fähr dieselben wie in Peru, mit welchem es auch den großen Reichthum an Mineralien, besonders an edlen Metallen gemein hat. Landeskultur, Industrie und Handel sind auf einer geringern Stufe als in Peru. Herrschende Religion ist die katholische und Wissenschaft^ liche Bildung ganz in der Kindheit. Die Einwoh- ner, deren Zahl etwa 1 Million beträgt, bestehen aus Abkömmlingen der Spanier und Indianern, wovon eine großer Theil in völliger Unabhängigkeit und im Zustande roher Wildheit lebt, und aus Mischlingen. Bolivia, früher eine Besitzung der Spanier und unter dem Na- men Ober per u bekannt, bildet jetzt eine Nepubltt mit einem Präsidenten an der Spitze. Chuquisaca (sonst Charcas oder la Plata), Haupt- stadt, südöstlich von Arequipa, mit einer Universität und 26,000 Einwohnern, liegt an einem Nebenflüsse des Pilcomayo. — Po- to si, Sradt, westlich von Chuquisaca, einst durch ihre reichen Silberbergwerke berühmt, die aber jetzt fast ganz unbenutzt lie- gen. — La Paz, Stadt, nordwestlich von Potosi, in der Nähe des Titicacasees, liegt in einem Gebirgsthale der Anden. 15 Meilen ostsüdöstlich von dieser Stadt liegt der den Chimborazo an Höhe übertreffende Berg Jllimani. Paraguay. Es gränzt gegen Norden an Bolivia, gegen Osten an Brasilien, gegen Süden an die la Platastaaten und ge- gen Westen an dieselben und an Bolivia und ist 7000 Qm. groß. Der Boden ist theils eben, theils von mehre- ren Gebirgsreihen durchzogen und überhaupt sehr fruchtbar. 18 *

5. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 27

1911 - Leipzig : Hirt
Rückblick. — Übersichtstabelle. 27 Die Volksdichte Amerikas ist noch sehr gering, 5,5 auf \ qkm. Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus: \. arktischen Völkern (Eskimo) im N. 2. der amerikanischen Urbevölkerung, den Indianern, die keine milch- gebenden Nutztiere hatten und darum Jäger und Fischervölker waren. Nur auf wildarmen Hochländern wie in Peru und Mexiko wurden sie zum Acker- bau gezwungen und zu höherer Kultur erzogen. Sie zählen einschließlich der Mischlinge an 30 Millionen, fast 20%. In Nordamerika wurden sie von den germanischen Ginwanderern in die weniger fruchtbaren Teile zurück- gedrängt und sind in der Union im hinschwinden begriffen. z. der eingewanderten Mittelländischen Rasse, etwa 65%, zum größeren Teile mit englischer Sprache (Nordamerika), zum kleineren mit romanischer Sprache. 4. Negern, mit Mischlingen fast 20%. Sie sind besonders zahlreich in Mittel- und Südamerika. Ihre Vorfahren sind aus Afrika eingeführt. Jetzt sind sie überall frei. 5. Mischlingen. Die von Meißen und Negern Abstammenden heißen Mulatten, die von Weißen und Indianern Mestizen, die von Indianern und Negern Zambos. 6. Chinesen und Japaner, vornehmlich an der Westküste, etwa 250 000. § 25. Ubersichtstabelle für Nord-, Mittel- und Südamerika. Länder Vergleichsmaß qkm Mm. Einw. Einw. auf 1 qkm = 4,2 mal Europa 42000000 150 3,5 = 2,4 „ „ 24000000 110 4,0 — 1/® n n 18000000 40 2,2 = Europa 10300000 5,8 0,6 fast = Europa 9400000 84 9 = 3 mal Schlesien 120000 l,6 13 fast = 4 mal D. R. 2000000 14 7 ~s=T Ii Ö r8 530000 4 7,5 = gut 2 mal D. R. 1200000 4,5 4 fast = 2 mal D. R. 1000000 2,5 2,5 = 0,6 mal D. R. 300000 1,4 4 = gut 3 mal D. R. 1770000 4,6 2,g = 2,5 mal D. R. 1330000 2,2 l,7 fast ---1,5 mal D. R. 760000 3,3 4,3 = 0,5 mal D. R. 250000 0,7 2,8 = 0,3 mal D. R. 180000 1 5,7 = 5,5 mal D. R. 2 900000 5,7 2 = 0,8 mal Europa 8350000 Ig 2 = 0,8 mal D. R. 440000 0,4 1 Amerika . . . Nordamerika. . Südamerika . . Britischer Besitz. Union.... Kuba .... Mexiko . . . 6 mittelamerik. Republiken Colombia . . . Venezuela. . . Ecuador . , . Peru .... Bolivia . . . Chile .... Paraguay. . . Uruguay . . . Argentinien . . Brasilien . . . 3 Guayana zusammen

6. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 456

1834 - Münster : Deiter
456 Südamerica. c) Das englische Guiana, nordöstlich vom holländischen, betragt 510 Q. M. mit 250,000 Jnw. und ist am ergiebigsten an Colonialwaaren, in Vergleich mit dem französischen und hol- ländischen Antheile an Guiana. Man zahlt drei Hauptcolonien an drei Flüssen. Die Colonie am Berbice führte schon in einem Jahre 1 1/2 Mill- Pf. Kaffee, 130,000 Pf. Cacao und 240,000 Pf. Baumwolle nebst vielem Zucker aus. Die Colonie am Essequebo liegt am nördlichsten, hat das gesundeste Klima in Guiana, und ist reich an Erzeugnissen. Die Colo- nie am Demerary gewann schon in einem Jahre 4 Mill. Pf. Kaffee, 230,000 Pf. Baumwolle, 2000 Oxhoft Zucker, dazu Syrup, Rum und Cacao. 3. Brasilien. Brasilien hat den Namen von der glühenden Feuer- farbe des Fernambukholzes, welche anfangs die Haupt- ausfuhr war (das portugiesische Wort Brazas heißt Feuer- glut). Brasilien ist das größte Land in America und auch das östlichste; es enthalt über 100,000 £2. M. — seine Küsten am atlantischen Meere, wie die Schenkel eines rechten Winkels gebogen, sind 1800 Stunden lang, und nach Süden läuft das Land in einer Spitze aus, so daß das Ganze auf der Charte fast ein Dreieck bildet. Die Breite des Landes in der Mitte betragt über 1000 Stunden. Nur die Küsten sind von gesitteten Menschen bewohnt, das Innere — uns gänzlich unbekannt — und den westlichen Theil an den Cordilleras besitzen noch un- abhängige Indianer. In Norden stößt Brasilien an Co- lumbia und Guiana, in Westen an die unten noch zu beschreibenden Freistaaten Peru und Bolivia, in Sü- den an die ebenfalls spater noch zu beschreibenden Frei- staaten la Plata, Paraguay und Ci sp lata. Die Ostküste ist mit einem fast 1000 Fuß breiten Ko- rallenriff gegen die Meeresfluthen gedeckt; nur hier und da ist das Riff unterbrochen, den Schiffen eine Einfahrt zu gestatten. An der westlichen Gränze gegen Peru und Bolivia sind die hohen Rücken der Cordilleras, und großer Dank gebührt den Jesuiten, daß sie beinahe bis hieher vor- drangen, und die durch Grausamkeit der Portugiesen ein- geschüchterten Wilden durch milde Gaben und freundliche Rede in christliche Dorfschaften sammelten, und große Wüsteneien mit einigem Leben erheiterten. Hohe Berge, Arme der Cordilleras, durchziehen das Innere, besonders

7. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 358

1831 - Leipzig : Hinrichs
358 Amerika. §. 3* Der Freistaat Bolivia*). Bolivia liegt zwischen 25° 40' und 11° 20' S. Br., gränzt gegen N. W. an Peru, gegen N. O. an Brasilien, gegen O. und S. O. an Paraguay und die la Plata Staaten, gegen S. an Chile, und enthalt 18,000 □ Im Ganzen sind Boden, Klima und Produkte denen von Peru gleich. Die Küstenstrecke ist sandig und unfruchtbar, besonders gegen S., wo die Wüste Atacama Bolivia von Chile trennt. Die Andes treten aus Chile als eine ungetheilte Kette nach Bolivia über, wo mit dem Gebirgsknoten von Porco und Potosi zwischen 20-^° und 194° S. Br. die erste Spaltung in eine östliche und westliche Kette beginnt, ein Verhältniß, welches, wie wir gesehen haben, nun charakteristisch für die südamerik. Andes bleibt. Zwischen beiden Ketten erstreckt sich in Bolivia ein mildes und fruchtbares Län- genthal, der kultivirte Theil des Landes, welches sich N. gegen den Titicaca-See zu 12,000 — 14,000 F. erhebt, also nur mit der Gegend der heiligen Seen in Tübet verglichen werden kann. Hier liegen in der höheren östlichen Kette die Riesengipfel der neuen Welt, unter 164° S. der Nevado von Jllimani 22,940 F., unter 154" S. der Nevado von So rata 23,640 F. hoch. Gegen O. läuft hier zwischen 22° und 18° S. Br. als .Querjoch von den Andes die Sierra nevada von Cochabam- ba und Santa Cruz, welche die Wasserscheide bildet zwischen den Zuflüssen des Marañon und des Rio de la Plata. Im O. der Andes senkt sich das Land in waldigen Berglandschaften zu den weiten Ebenen von Chiquitos und Moxos; theils sehr fruchtbare Steppe, theils mit Urwald und Sümpfen bedeckt, und dann schwül und. ungesund. — Außer den schon bei Peru genann- ten Quell- und Nebenflüssen des Marañon, welche in Bolivia entspringey, sind zu merken: 1) der Cochabamba, welcher in einem großen nach S. O. gewendeten Bogen die gleichnamige Sierra umfließt, den Namen Mam ore bekommt, auf der co- lumbisch-brasilischen Gränze den aus S. O. kommenden Gua- po re aufnimmt, und nun durch Brasilien in N. O. Richtung unter dem Namen Madeira dem Amazonen - Strom zufließt. Süd- licher sind der Pilco mayo mit dem Cachimayo und der in den Bermejo fließende Juguy, welche sämmtlich zum Gebiet des la Plata gehören. Das Hochthal selbst durchfließt von S. gen N. der Desaguadero, welcher in den Titicaca-See mündet.— Die Produkte hat Bolivia mit Peru gemein, und es zeichnet sich besonders durch den Reichthum an edlen Metallen aus. Die Zahl der Einwohner berechnet man zu 1,200,000; über die Hälfte *) Bor 1811 zum spanischen Bicekönigreich Peru und bis 1825 zum Frei- staat Peru gehörig.

8. Nord-Amerika - S. 14

1788 - Leipzig : Weidmann
Uebersicht von Ainerika. e) die kalifornische, 5) die Sprachen in Florida, §) die mexikanische, ll) die karaibische. 2) In Südamerika 3) die copayische, b) die guaranische, c) die peruanische, d) die Sprachen in Paraguay und Brasilien, e) die chilrsche» 7) Ein- Wir theilen Amerika ein in Nordamerika, in theilung. Südamerika und in weftindien oder die Inseln im mexikanischen Meerbusen» Dieß ist die natür- liche Eintheilung, denn zwischen Nord- und Süd- amerika macht die Landenge Panama die natürliche Grenze. Ferner kann man eö auch einkheilen in das freye indianische Ainerika, die dreyzehn ver- einigten Staaten, das brirnsche, spanische, französische, holländische, portugiesische und dänische Amerika, wozu einige noch ein russisches hinzufügen. Die Lander )lmerikas, wie wir sie beschrieben haben, sind folgende: l. Grönland nebst den Hudsonsbaylandern ist eine Halbinsel, deren nördliche Granzen unbestimmt sind. Gegen Osten, Süden und Westen wird es vom Meere umgeben. Seine Einwohner sind noch im Zustande der ganz rohen Natur, und das Land ist auch zu rauh, als daß sie leichtlich mehrere Kul- tur erlangen könnten» Städte sind hier gar nicht. — Die Hudsonobayländer, unter welchem Namen Neuwales und Labrador begriffen werden, grun- zen an das Meer und an Kanada. Ihre Einwohner sind

9. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 575

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Bolivia. 375 scheint ein geordneter Zustand sich Bahn gebrochen zu haben und es fehlt nicht darin an guten Einrichtungen. — Staatsform ist nach der Constitution vom 25. August 1826 die Repräsentativrepublik. Das Land ist in 9 De- partements getheilt. Die Hauptstadt ist wechselnd, je nach der herrschenden Partei. — Bolivia ist das höchste Gebirgsland in Amerika. Die Anden bilden hier vorzüglich zwei parallele Reihen mit verbindenden Querketten und Seitenzweigen, zwischen denen in Hochthälern von mehr als 12,000' Höhe, wo noch Hafer, Gerste und Kartoffeln gebaut werden/ fast die ganze Bevölkerung zusammengedrängt ist. Die östliche Kette enthält die höchsten Gipfel, den Revado de Sorata, 23,281', und den N. de Jllimani, 22,500'; südlicher zieht sich die metallreiche bolivianische ikette, im Mittel 15,000' hoch, fort. Auch die westliche Kette erhebt sich ansehnlich und erreicht im Bulcan von Gualatieri vielleicht 20,592' Höhe. Der unbedeutende Küstenstrich im W. ist fast nur eine wahre Sandwüste, Atacama, welche aber nicht die große Ausdehnung hat, die man ihr früher gab. Oestlich sendet die Cordillere zahlreiche Seiten- und Querketten ans, und an diese lehnen sich feuchte, waldige, ungesunde und fast ganz den Indianern iiber- lassene Ebenen, bis in Brasilien hinein, die Pampas von Moxos und Chiquitos. Drei Flußsysteme bewässern das Land reichlich: 1) der das höchste Plateau durchströmende Desaguadoro, der nördlich aus dem Ti- ticaca-See abstießt und sich nach einem Laufe durch ein großes Längenthal in Salzboden verliert; 2) die kolossalen Nebenflüsse des Maranou, worunter der Purus, der Beni, der Mamore, die beiden letzteren, Nebenflüsse des Madeira, die bedeutendsten sind; 3) der Pilcomayo, welcher östlich fließend sich in den Paraguay ergießt. Das Klima und die Products sind die nämlichen wie in Peru. Auch hier ist der Metallreichthum außerordent- lich bedeutend und der Bergbau steigt bis zu einer Höhe von 16,000'. Man rechnet, daß die jährliche Ausbeute über 5000 Mark Gold und 300,000 Mark Silber beträgt. Die Industrie und der Handel sind nicht bedeutend; das Land ist überhaupt für den Verkehr mit fremden Völkern sehr ungünstig gelegen. Die wichtigsten Städte sind: Sucre oder Chuguisaca (tschukisaka), früher Charcas oder La Plata, die jetzige Hauptstadt, Sitz des Congresses und der Regierung, liegt über 8000' hoch, am Cochimayo (kotschi—), welcher dem Pilcomayo zu- fließt. Sie hat eine Universität, eine Bergschule und über 24,000 Einw. Das Klima ist überaus angenehm und gesund. — Potosi, durch den Reich- thum der benachbarten Silbergruben des 15,050' hohen Cerro de Potosi berühmt, aber jetzt sehr herabgekommen. Sie liegt in einer unfruchtbaren Gegend nicht fern von den Quellen des Pilcomayo, über 13,000'hoch; die Gruben reichen noch 2000' höher; das Klima ist daher rauh, obwohl gesund. Sie hat mehrere prachtvolle Gebäude und zählt noch 22,000 Einw., früher un- gleich mehr, denn zur Zeit ihrer höchsten Blüthe, zu Anfang des 17. Jahrhun- derts, wo hier Ueppigkeit und Luxus im höchsten Grade herrschten, soll sie 160,000 Einw. besessen haben. Bei Oruro, 11,700' über dem Meere, finden sich ebenfalls Silbergruben. — La Paz (pahs), auf einer prächtigen Verg- ebene, über 11,400' hoch, in der Nähe des südöstlich gelegenen Jllimani, mit 42,000 Einw. Fast alle benachbarten Bäche führen Goldsand. — Tia- huanacu, nahe dem Ufer des Titicaca - Sees, ist wegen alter Ruinen be-

10. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 811

1842 - Dresden : Schmidt
Brasiliern 611 Xl Das Kaiserthum Brasilien. Ziemlich der ganze östliche Theil Südamerika's, wel- cher das portugiesische Amerika ausmachte. Es erstreckt sich vom 4° N. B- bis 33^ S. B- und vom 308° bis 343° O.l. Grenzen sind: Gegen N. Venezu.'la und Guy-, ana, gegen O. das atlant. Meer; gegen S. Uruguay, ge- gen W- die Staaten von La Plata, Paraguay, Bolivia, Peru und Ecuador. Der Flächeninhalt betragt etwa 125.000 Geviertmeilen und die Einwohnerzahl 5,100,000. Diese sind nach Abstammung, Sprache und Religion: I) Portugiesische Kreolen, einige Tausend Deutsche und andere Europäer, etwa -j- der ganzen Bevöl- kerung. 2) Neger (Freie und Sklaven), etwa 3) Mischlinge Die übrigen begreifen zahlreiche, höchst ro- he Jndianerstämme im Innern, vom Guarany- und ka, raibischen Stamme. Nur wenige derselben haben das Christenthum angenommen und noch wenigere haben sich der Staatsgewalt unterworfen. Die vorzüglichsten Stämme sind die Botocuden, Puris, Eapuchos und Cu- manchos, alle mit höchst verschiedenen Sprachen und in ewiger Fehde unter sich begriffen, nur im Portugiesenhasse einmüthig. Ihre wenigen Religionsbegriffe deuten auf Bildung aus früher Urzeit her. Jagd, Fischfang und Krieg ist das Geschäft der Männer, den geringen Ackerbau auf Mais und Maniok besorgen die Weiber; doch auch dieß nicht einmal bei allen Völkern. Das Menschenfressen scheint, durch die Bemühungen der Missionare, ziemlich ganz aufgehört zu haben. Die übrigen Bewohner sind Katholiken; bei der Unwissenheit und Verdorbenheit der Geistlichen ist aber die Religion weiter nichts, als ein Ab- machen äußerer Gebräuche, ohne alle Einwirkung auf die Sittlichkeit. Nahrungszweige. Im S. sind Hochland, Gebirge, reich an edlen Steinen, besonders Diamanten; aber kahl, steinig und dürr. Nur in den Thälern herrscht Furchtbar- keit. Die Küstengebirge sind mit Urwäldern bedeckt. Im N breiten sich weite und fruchtbare Ebenen aus, die leider höchst selten zu etwas Anderem, als zur Viehweide benutzt werden. Nur in den Küstenlanden treibt man Ackerbau. Das Klima ist sehr angenehm, da Seeluft, Gebirge und

11. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 276

1836 - Eisleben : Reichardt
276 lis. Südamerika. Der Hauptfluß ist der Paraguay, welcher hier die großen aus Bolivia kommenden Flüsse Pilco- mayo und Vermejo aufnimmt, und nachdem er sich an der Südgränze dieses Staates mit dem großen Flusse Parana vereinigt har, unter dem letztern Namen in die Platastaaren eintritt. Das Land liegt theils in der heißen, theils in der südlichen gemäßigten Zone, und hak ein im Ganzen heißes Klima. Die Produkte sind die gewöhnlichen südamerikanischen; doch fehlen die ed- len Metalle. Die großen Weiden ernähren eine Men, ge Pferde und Rindvieh, meistens in verwildertem Zu» stände, und die Waldungen sind reich an Gummi, und Harzbäumen und an trefflichem Tischler» und Schiffsbauholze. E-n merkwürdiges, diesem Lande fast allein eigenthümliches Produkt ist der Matt^ oder Paraguaythee, dessen Verbrauch in Südamerika sehr stark ist. Die Einwohner, deren Zahl etwa f Million beträgt, bestehen aus Kreolen, Mischlingen und India- nern. Die herrschende Religion ist die katholische. Landbau, Industrie und Handel sind sehr beschränkt, da der Beherrscher dieses Staates, welcher unter dem Titel Diktator eine unumschränkte Gewalt behauptet, die Einwohner von jeder Verbindung mit dem Auslan- de auszuschließen sucht. Assumpcion, Hauptstadt, südöstlich von Chuguisaca, liegt an dem linken Ufer des Paraguay. Brasilien. Dieses größte Land der neuen Welt wird im Nor, den von der Colombischcn Republik Venezuela und dem Brittischen, Niederländischen und Französischen Guaya- na, im Osten von dein Atlantischen Ozeane, im Sü, den von der Republik Uruguay und im Westen von den la Platastaaten, von Paraguay, Bolivia, Peru und der Colombischen Republik Ecuador begränzt, und enthält in diesem Umfange 126.000 Qmeilcn. Es ist das östlichste Land Amerikas, indem es von der Mündung des Amazonenflusses an sich immer längs des Meeres östlich ausbreitet bis zum Vorgebirge St. Rochus, von welchem eö bis fast zur Mündung des Fraucisco diese östliche Richtung behält. Von da aber

12. Die mathematische Geographie, die physische und politische Geographie von Europa, Deutschland, Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 118

1856 - Halle : Schmidt
118 theile liegt zwischen Gebirgen eingebettet. Im Ganzen verhält sich das Tiefland Amerikas zum Hochlande wie 1 Aufg.: Welchem Erdtheile ist Amerika in vertikaler Hin- sicht am ähnlichsten? Welchem Nordamerika? welchem Südamerika? §. 167. Gebirge (3). 1. Die Kordilleren (Cordilleras de los Andes), sind ein fast 2000 Meilen langes Gebirge, welches den ganzen Welttheil von S- nach N., und in geringer Entfernung vom großen Ocean durchzieht. Auf der Landenge von Panama fällt es zu 500 — 1000' hohen Hügeln und Plateaus plötzlich ab, welche die An- legung einer Eisenbahn gestattet haben und die Durchstechung der Landenge behufs eines Eanals ermöglichen. Nördlich von Panama beginnt sich das Land wieder zu heben und tritt in Mexiko sogleich als Hochebene ersten Ranges (8000') auf, um sich etwas nördlicher in zwei und drei Gebirgsketten zu ver- zweigen. Diesen vielgegliederten Eharakter, den es im Süden nur in den Massengebirgen von Peru hatte, behält es von nuv bis an's nördliche Eismeer, wo die Kordilleren endigen, bei. Die einzelnen Theile der Kordilleren in Süd-Amerika wer- den nach den Ländern benannt, z. B. Kordilleren von Patago- nien, Khile, Bolivia, Peru und Columbia. Der nördlichste Theil der Kordilleren heißt „Felsengebirge". Höchste Berge: 1) in Südamerika: Aconcagua21,700', der Sorate 20,000', der Jllimani 19,850', der Khimborasso 19,000 ; 2> in Nordame- rika: der vulkanische Popocatepetl 16,000', der James Peak 15,000', der Eliasberg 17,000'. 2. Getrennte Gebirgsglieder a. in Südame- rika: die Kordilleren von Brasilien, von Guayana und von Ve- nezuela; b. in Nordamerika: das Alleghani-Gebirge auf dem linken und das Ozark - Gebirge auf dem rechten Ufer des Mississippi. Warum fließen so wenig schiffbare Flüsse aus Amerika in's stille Meer? §. 168. Hochebenen (3). 1. Die Hochebene von Peru, mit dem 12,000' hoch lie- genden Becken des Titicaca-Sees, der von den höchsten Schnee- gipfeln Amerikas eingeschlossen ist.

13. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 810

1842 - Dresden : Schmidt
810 Amerika. Maldonado, Fest. weiter nach dem Meere zu; 2,000 G?. Hafen. Paysandu; 5,000 E- X. Paraguay. Dieser merkwürdige Staat liegt zwischen dem Para- guay, dem Paraná und Brasilien, vom 20° bis 21° S. G. und 314° bis 324° O- L- Auf 7,000 Ihm. zahlt man 0 —800,000 Einwohner, meist spanische und portugie- sische Kreolen, weniger Mischlinge und ganz unterworfene Indianer vom Stamme der Guaranys. Der Boden ist Hochland, fruchtbar und reich an allen Erzeugnissen, wie in Bolivia. (Paraguay-Thee.) Nur Metalle giebt es nicht und der Anbau des Ackers ist noch geringer als dort. Viehzucht bleibt Haupterwerb und Handel war bis dahin bloß mit Brasilien verstattet. Staatsverfassung. Vom 17. Jahrh, ab hatten hier die Jesuiten einen Staat gegründet, indem sie die Ein- gebornen zum Christenthum brachten, Festungen anlegten, Heere errichteten, dabei aber jeden Spanier von diesen Kolonien entfernt hielten. Als ein Theil des Landes an Portugal abgetreten wurde, widersetzten sich die Jesuiten, und nur mit Mühe gelang es, sie zu besiegen und aus Paraguay zu vertreiben. Der Druck der spanischen Regi> rung bewirkte, daß, bei der allgemeinen Empörung der Nachbarländer, auch dieser Staat sich für frei erklärte und 1800 einem Rechtskundigen, dem I>r. Francia, die Regi- rungsgewalt übergaben, welcher 1817 sich zum Dictator mit unumschränkter Gewalt erhob und, damit keine freisin- nigen Ideen sich einschleichen könnten, allen Bekehr mit -Fremden fast unmöglich machte. Francia ist gestorben und wie es jetzt im Lande steht, weiß man nicht. ^ Auf eine starke, wohlgeübte und gut bezahlte Armee gründete der Dictator seinen Despotismus; doch hat er redlich für Auf- rechthaltung der Ordnung, für tüchtige Finanzverwaltung rc. gesorgt. Hauptst. Assumpcion; 16,000 E- Am Paraguay. Villa rica; 8,000 E- Anbau des Paraguaylhees. Jta- pua am Paraná, Fest. Noch viele Missionsplätze aus dm Zeiten der Jesuiten.

14. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 16

1879 - Leipzig : Teubner
16 Mexiko 1519. Peru 1529. von bitteren Erfahrungen, starb. Seine Ketten wurden ihm, wie er gewünscht, mit ins Grab gegeben. Erst sein Sohn Diego erlangte es, zufolge des Vertrags seines Vaters Statthalter in Hayj»i zu werden. Mit dessen Sohn Don Luis erlosch der Mannsstamm des Columbus. In den letzten Jahren seines Kummers widerfuhr es dem Columbus öfter, daß er hören mußte, wie der Neid feine hohen Verdienste verkleinerte. Einst behaupteten spanische Edelleute in einer Gesellschaft, die Entdeckung sei ein Leichtes gewesen; die hätte jeder machen können. Da nahm Columbus ein Ei und fragte die Herrn: „Wer von euch kann das Ei auf die Spitze stellen?" Die Herrn Probirten das Kunststück, aber vergebens. Zuletzt drückte Columbus dem Ei die Spitze ein und stellte es.auf den Tisch. „Ja, das hätten wir auch gekonnt'" riefen die Herrn; aber Columbus antwortete: „Allerdings, ihr weisen Herrn! Aber das ist eben der Unterschied, daß ihr es hättet so machen können, aber ich es wirklich so gemacht habe." Dieses Ei des Columbus ist fprüchwörtlich geworden. Dem Columbus ist nicht einmal die Ehre zu Theil geworden, daß das von ihm entdeckte Land nach ihm den Namen erhielt. Es ist nach dem Florentiner Amerigo Vespncci (Amerieus Vespucius) Amerika genannt worden, weil dieser die erste Beschreibung des neuen Landes herausgegeben hatte, durch welche erst die Welt genauer über dasselbe unterrichtet ward. Von den durch Columbus entdeckten Inseln aus wurden hernach weitere Entdeckungen und Eroberungen gemacht. Der Spanier Ferdinand Cortez eroberte seit 1519 für die spanische Krone das mexikanische Reich, der Spanier Franz Pizarro von Panama aus das goldreiche Peru (1529—35), und von da aus ward durch Almagro den Spaniern Chile unterworfen. Allmählich erfolgte auch die Eroberung von Terra-Firma, d. h. des nördlichen Theils von Südamerika bis zum Orinoco. Die Spanier betrachteten sich als die Herrn von Südamerika, mit Ausnahme von Brasilien, welches Cabral auf einer Fahrt nach Ost-

15. D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus - S. 365

1860 - Leipzig : Hinrichs
Kaiserthum Brasilien. 365 u. Neu-Granada, im W. u. Sw. Ecuador, Peru, Bolivia, Paraguay und die La Plata - Staaten, im S. u. So. Uruguay u. der atlan- tische Ocean. Gewässer. Alle Flüsse dieses großen, überaus reich bewässerten Landes gehören dem Gebiete des atlantischen Oceans an. Unter ihnen steht oben an, der Maraño» od. Amazonenstrom. Derselbe be- tritt an der Md. des Pavari (s. S. 359), wo Ecuador und Peru mit Brasilien zusammenstoßen, schon als bedeutender Strom die unge- heure nördliche Tiefebene dieses Landes u. durchströmt sie in fort- dauernd östlicher Richtung. Nachdem er den Madeira ausgenommen, hat er die Breite einer Meile, aber weiter abwärts wird ec stellenweise 6 bis 10 M. breit u. unter dem Äquator mündet ec in zwei Hauptarmen, welche die Insel Juanes od. Mara jo umschließen, u. von denen der südlichere nach Aufnahme des Tocantins G r a n Para heißt. Die Flut steigt 100 M. stromaufwärts. Durch viele Untiefen, Sand- u. Schlammbänke wird die Schiffahrt sehr erschwert u. gefährdet. Die bedeutendsten Nebenflüsse sind aus der rechten Seite: 1) der Purus, welcher vor seinem Eintritte in Brasilien die Grenze zwischen Peru u. Bolivia macht; 2) der Madeira (s. S. 361); 3) der Tapajoz, Md. bei Santarem ; 4) der Lingü; 5) der T o c a n t i n s, einer der größten brasilischen Flüsse, der links den Ara guaya aufnimmt u. sich mit dem südlichen Mündungsarm des Marañon vereinigt. Aus der linken Seite (vgl. S. 355) münden : 1) der P u t u m a y o ; 2) der Papura od. Cagueta; 3) der Parana Pischuna od. Rio Negro. Dieser nimmt links den Branco auf und in diesen er- gießt sich der Parirle, welcher in einem Pfuhl am Fuße der Ge- birge von Guayana entspringt. Dies ist der berühmte See Parime, an dessen Ufer die Sage goldene Paläste versetzt, deren Material aus dem See gewonnen worden; daher der Name des Bezirkes El Do- rad o. Im S. grenzt das Gebiet des Marañon an ein zweites großes Stromsystem, welches aber nur der kleineren Hälfte nach zu Brasilien gehört, an das des Nio de la Plata. Es haben hier die Flüsse, aus denen derselbe sich bildet, der Parana, Paraguay u. Uru- guay, ihren Ursprung u. zum Theil ihren Oberlauf. Der Parana ist der wasserreichste derselben. Der Paraguay entspringt an der Serra dos Parecis und durchzieht in südl. Richtung die an 2000 □ M. großen Sümpfe von Lacayas, die er jährlich auf 3 Monate in einen See verwandelt. Unter den übrigen Flüssen, welche den östlichsten Theil des Landes bewässern, sind die bedeutendsten: 1) der P arna h y ba, welcher von der N.-Abdachung des Hochlandes mit Nno. - Richtung zum atlantischen Ocean strömt; 2) der San Francisco, welcher der Nähe der Parana-Qu. entspringt u. nach einem bogenförmigen Lause von 240 M. mündet. So bedeutend diese Ströme auch sind, so werden sie doch nur wenig zur Schiffahrt benutzt, der sie zum Theil Hindernisse in den Weg legen. Größere Seen giebt es nicht, mit Ausnahme des 35 M. langen u. 9 M. breiten Strandsee's los Patos unweit der Südgrenze, der durch den Rio grande de S. Pedro in's Meer fließt. Boden u. Klima. Fast zwei Drittel des Landes bestehen in

16. Leitfaden der Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 135

1910 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 135 — großen Reichtum an Metallen. Im östlichen Teil des Erdteils be- finden sich Gebirge von mäßiger Erhebung; in Südamerika die Ge- birge von Brasilien, Guyana und Venezuela; in Nordamerika das Alleghanygebirge. Zwischen den westlichen und östlichen Gebirgen in Nord- und Südamerika breiten sich unermeßliche Ebenen aus, die ^/» des Fest- landes umfassen. Riesenströme, die aus den Schneemassen der west- lichen Hochgebirge gespeist werden, ziehen durch sie hin. Diese Tief- ebenen sind a) in Südamerika 1. die Llanos, teils baumlose Grasfluren, teils Waldland, vom Orinoko durchflössen. 2. Die Ur- waldregion des Amazonenstroms. 3. Die waldlosen Pampas, das sind steppenartige Flächen, die abwechselnd mit Gras- flächen versehen und von dem aus Paraguay und Uruguay ge- bildeten La Plata durchflössen werden, d) In Nordamerika das weite Becken des Mississippi (Vater der Gewässer), auf dessen rechter Seitesich die ungeheuren Prärien von Nordamerika ausbreiten. 3. Klima, Amerika erstreckt sich durch alle Zonen mit Ausuahme der südlich kalten. Die arktische Zone dringt weiter nach Süden vor, als das in der alten Welt der Fall ist. Es kommt dies daher, daß die kalten Nordwinde ungehindert von dem Eise des Polarmeeres über die großen nicht durch Randgebirge geschützten Ebenen des Nordens wehen, und daß ein kalter Meeresstrom die Ostküste berührt, der z. B. die Hudson-Bai, „den Eiskeller Nordamerikas", mit Treibeis füllt, das kaum im Juli ganz verschwindet. Deshalb nimmt die Jahres- wärme nach Norden schneller ab, als das in Europa, wo wir den warmen Golfstrom haben, der Fall ist. Europäische Einwanderer müssen daher etwa 10° südlicher ziehen, wenn sie das in der alten Heimat gewohnte Klima finden wollen. Die lange Westküste wird hinreichend, oft sogar reichlich durch Seewinde befeuchtet; nur einzelne Gebiete in Kalifornien, Peru und Chile sind stellenweise trocken und tragen Steppencharakter. Die übrigen zwischen den Wendekreisen liegenden Landschaften und Inseln gehören dem tropischen Klima mit täglich gewitterartigem Regen an. Dies heißfeuchte Tropenklima ist für Europäer ungesund, zumal da in den durch die großen Gewässer an ihren Mündungen gebildeten Sumpfstrecken die Brutstätte des gelben Fiebers zu finden ist. Das Klima Amerikas gehört zu den günstigsten, welche man kennt; es sagt allen Menschenrassen zu, weshalb sich der Hauptstrom der Auswanderer immer wieder dorthin wendet.

17. Geographie - S. 80

1918 - Breslau : Hirt
•80 Geographie. Ii so das südliche Brasilien, wo viele Deutsche wohnen. In den Küsten- gebieten westlich von Rio de Janeiro gedeiht auf der sog. roten Erde der Kaffeestrauch so vorzüglich, daß Brasilien das Hauptkaffeeland der Erde wurde; es liefert 2/s der Welterute. Da die Erzeugnisse meist nach andern Ländern ausgeführt werden müssen, entwickelte sich ein bedeutender Handel, und große Städte entstanden. Die wichtigsten sind Rio de Janeiro (800000 E.), Bncnos Aires (d. h. gute Lüfte, l1/4 Mill. E.), Montevideo (270000 @.) und Bahia (220000 E.); Santos ist der Hauptausfuhrhafen für Kaffee. Das Hochgebirge im Westen von Südamerika. Gleich den Hochgebirgen von Nordamerika bestehen auch die Kordilleren oder Anden Südamerikas meist aus zwei Hauptketten. Die beiden Hauptketten faffen ebenfalls ein Hochland ein, das in der Mitte am breitesten ist. An dieser breitesten Stelle machen die Kordilleren eine Schwenkung nach O. Hierbei biegt die östliche Hauptkette stärker nach O. aus. Dadurch entsteht ein breiteres Hoch- land. Nach der Schwenkung setzen sich die Kordilleren in ganz gerader Richtung nach S. fort. Das Hochland wird immer schmäler und verschwindet schließlich ganz, weil im S. nur eine Hauptkette vorhanden ist. Im nörd- liehen Abschnitte der Audeu ist der Chimborazo (spr. tfchimborasso, 6250 m), im südlichen der Aeoncagna (7035 m) der bedeutendste Gipfel. Letzterer ist der höchste Berg Amerikas. Im S. tauchen die Anden unter das Meer, indem sie sich in einen Schwärm von felsigen Inseln auflösen. Das Hochland ist wie in Nordamerika sehr trocken, ebenso ist die Küste auf der mittleren Strecke fast regenlos. Wo künstliche Bewässerung möglich ist, wird iu deu Küstengegenden Zuckerrohr angebaut. Der Ost- fuß der Anden ist regenreich und fast ganz mit Urwald bewachsen. In den nördlichen Urwaldgebieten haben viele wertvolle Gewächse ihre Heimat, wie der Kakaostrauch und der Chinarindenbaum. Auch die Kaut- schukpflauze kommt wild vor. Im S. ist Chile ein wertvolles Anban- gebiet für Weizen, Obst und Wein. Peru und Bolivia haben viel Silber und Gold geliefert. Chile besitzt reiche Kupfer- und Salpeterlager. Für den Handel hat die Westküste Südamerikas eine weniger günstige Lage als die von Nordamerika. Sie ist allen Erdteilen zu sehr entlegen. Mit der Eröffnung des Panama-Kanals wird die Lage aber günstiger. Die wichtigsten Hafenstädte sind Valparaiso (130000 E.) und Callao (spr. kaljao), ersteres für die chilenische Hauptstadt Santiago (280000 E.), letzteres für die peruanische Hauptstadt Lima (110000 E.j. Staatcnbildnng. Die Staaten, die schon die auf hoher Kulturstufe stehenden Ureinwohner gegründet hatten, wie Mexiko und das Jukareich in Peru, wurden von den Spaniern zertrümmert. Europäische Staaten gründeten Kolonien in Amerika. Aber die meisten derselben rissen sich von ihrem Mutterlande los. So entstanden zahlreiche neue Staaten, die alle die Staatsform der Republik angenommen haben. Nur England, Frank- reich und Holland haben noch größere Besitzungen in Amerika. England besitzt das wertvolle Kanada, fast das ganze nördliche Drittel von Nord-

18. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 480

1834 - Halle : Schwetschke
f 480 E. Amerika. 48° W. L., und umfaßt über 45000 n M., worauf gegenwär- tig aber höchstens ohne die unabhängigen Indianer, deren Zahl gänzlich unbekannt ist, 1,700,000 Menschen leben; es gränzt im N. an Columbien, im O. an Brasilien und Bolivia, im S. an Bolivia und im W. an den Ocean. Das Ganze ist von der Na- tur in drei sehr verschiedene Bezirke getheilt. Das mächtige Ge- birge der Anden, welches hier von S. O. nach N. W. in einer Entfernung von 10 — 20 Meilen vom Ocean in zwei parallelen Hauptreihen hinzieht, bildet den mittlern Theil, Ober-Peru oder die Sierra (Gebirge) genannt; nur die Thäler sind fruchtbar und angebaut; das Klima sehr gemäßigt und gesund; die Gebirge ausgezeichnet reich an edlen Metallen. Der Küstenstrich, Unter- Peru, Valles (Thäler) genannt, besteht aus einer überaus öden, sandigen und hügeligen Fläche, die sich vom Gebirge nach dem Meere neigt; wo indeß Bäche diese Gegend durchscheiden, da zeigt sich die schönste Vegetation, und nur solche Punkte der Küste sind bewohnbar. Diese traurige Sandöde hört im N. erst unweit des Meerbusens von Guayaquil und im S. erst unter 30° S. B. bei Coquimbo in Chile auf. Die Hitze ist hier bedeutend, die Luft hin und wieder ungesund , und obwohl der Himmel fast immer bewölkt ist, so fällt doch nie Regen in diesem Küstenstriche. Ganz verschieden sind die Gegenden im O. des Gebirges, vom Ma- rañen, Huallaga, Ucayale und andern großen Flüssen, welche hier oder im Gebirge ihren Ursprung nehmen, durchströmt. Die- ses Land ist mit Wäldern und Morästen bedeckt, es regnet häufig, und Schlangen und Moskiten sind überaus zahlreich. Diese ganze östliche Gegend wird auch wohl wegen eines, im O. des Ucayale, von S. O. nach N. W. sich ziehenden niedrigen Gebirgszuges Montaña real (Königsgebirge) genannt, und ist außerordentlich fruchtbar, wenn gleich bis jetzt nur auf wenigen Punkten ange- baut. Die Verbindung aller dieser drei verschiedenen Landstriche ist bis jetzt noch sehr beschwerlich, da es fast durchaus an Land- straßen und Brücken fehlt und alle Waaren auf dem Rücken der Maulthiere fortgeschafft werden müssen. — Peru ist wegen sei- nes Metallreichthums zum Sprichwort geworden, indeß liegen gerade die reichsten Bergwerke jetzt nicht mehr innerhalb seiner Gränzen, sondern gehören zu Bolivia. Das Gold findet sich zwar häufig, aber doch meist in kalten, unzugänglichen und fast unbewohnbaren Gegenden; fast alle Flüsse und Bäche des Landes führen Goldsand. Der Betrieb des Silbers ist weit bedeutender. Die Smaragdgruben, welche zur Zeit der Inka's bearbeitet wur- den, sind jetzt nicht mehr bekannt. Die übrigen Producte des Landes sind die überall in Südamerika vorkommenden; als Peru eigenthümlich kann man nur die beste Sorte von Chinarinde nen- nen, welche vorzüglich in den Wäldern der Montagna real wächst, und die überaus feine Wolle des Schaafkameels oder Vicuña,

19. Teil 3 - S. 47

1910 - Wien Leipzig : Freytag
47 ersten Male den Großen, Pazifischen oder Stillen Ozean, den er von seinem Standpunkte aus als Südsee bezeichnete. Durch spanische Eroberer, die nach Gold suchten, wurden die wichtigsten Gebiete des Erdteiles sehr bald bekannt; Cabral landete 1500 in Brasilien, Cortez eroberte 1521 Mexiko und Pizarro 1534 Peru. 1818 begann man, die nordwestliche Durchfahrt vom Atlantischen Ozean her zu suchen, fand sie aber erst 1853. Für die Entdeckung des Binnenlandes wurden namentlich die Reisen des deutschen Gelehrten Alexander von Humboldt (1799—1804) bedeutungsvoll. Da die Spanier auf Nordamerika kein Gewicht legten, das sie für goldarm hielten, so nahmen es die Franzosen und Engländer in Besitz; in Südamerika mußten sich die Portugiesen und Spanier teilen. Am Ende des 18. Jahrhunderts begannen die amerikanischen Kolonien sich selbständig zu machen, und heute gehören nur noch kleinere Teile des Kontinents den Europäern. Amerika, der zweitgrößte Erdteil, besteht aus zwei großen Landmassen, Nordamerika und Südamerika, die durch ein Mittelstück miteinander verbunden sind, das man als Mittelamerika bezeichnet. Nach seiner Bedeutung für die Europäer war früher Nordamerika nur ein Anhängsel von Südamerika, während seit dem 18. Jahrhundert die Rollen vertauscht sind und Südamerika weniger Bedeutung hat. Nordamerika ist in vielen Beziehungen dem Erdteil Asien ähnlich und ist auch stärker nach W. vorgeschoben als nach Eurgpa. Es hat keine selbständige Entwicklung genommen, sondern nur die von der Alten Welt dorthin übertragene Kultur fortgebildet. Man kann es in eine appalachisehe und eine kordillerische Hälfte teilen, die erst in späterer Zeit durch eine Ebene miteinander verbunden sind. Der östliche appalachische Teil besteht größtenteils aus alten Gesteinen und Gebirgen, an die sich erst später Flachland angeschlossen hat. Der westliche kordillerische Teil ist ein erst in jüngerer Zeit aufgerichtetes Hochgebirge, das sich durch tiefe und alte Felstäler, sogenannte Canons, auszeichnet. Südamerika unterscheidet sich von Nordamerika namentlich dadurch, daß es fast gar nicht gegliedert ist, und hing auch mit Nordamerika früher nicht zusammen, sondern die Landbrücke von Panama ist neueren Ursprungs. Mexiko ist nach seiner ganzen Landesnatur nordamerikanisch, dagegen hat die Inselgruppe der Antillen niemals mit Nordamerika zusammengehangen und man hat deshalb ein Recht, Mittelamerika als ein selbständiges Stück anzusehen. Auch in Südamerika findet sich ein älteres östliches Gebirge, das durch eine große Ebene mit einem jüngeren, an Vulkanen reichen Faltungsgebirge verbunden ist. So verlaufen durch ganz Amerika die östlichen und westlichen Bergländer nebeneinander, durch ein von N. nach S. sich erstreckendes Tiefland voneinander get] ennt. Dieses entwickelte sich zu einem Becken für die Riesenströme des Erdteiles und war auch die naturgegebene Bahn für den menschlichen Verkehr. Im No. erstrecken sich in der Nähe der Küste die Alleghanies (sprich: ellegen-nis). Sie haben eine mittlere Höhe von 900 m und erheben sich bis zu 2000 m. An Ausdehnung entsprechen sie unseren Alpen, doch wirken sie sehr hemmend auf den Verkehr zwischen dem Küstenstreifen und dem Innern und sind nur im N. besser passierbar.

20. Aus allen Zonen - S. 434

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
434 Südamerika. I. Nördliches (tropisches) Südamerika, zu einem der schönsten Punkte der Welt machen. Von jedem Berggipfel, den man besteigt, von jeder veränderten Stellung auf einer Fahrt durch die Bai treteu Formen und Farben zu immer neuen Bildern zusammen, die man mit Entzücken betrachtet. \25. 3m Ainazonas-Tiefland. Aautschukgeunnnung in Brasilien. August Kahler. Aus „Dr. A. Petermanns Mitteilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt". Band 49. S.28ff. Verlag von Justus Perthes, Gotha. 1903. Die Art der Gewinnung des Feingummis und des Kautschuks ist bis jetzt noch so wenig bekannt, daß selbst Berichte bedeutender Amazouasreisen- der über diesen Gegenstand sehr ungenau und zum Teil unrichtig lauten. Stets wird Feingummi mit dem Kautschuk verwechselt, und die Herstellung des letzten Produktes scheint ihnen ganz unbekannt zu sein. Da andrerseits die jährliche Ernte der erwähnten Gummi arten die erstaunliche Höhe von 57 Millionen Kilogramm erreicht, wovon 22 Millionen auf Afrika und 31 Millionen auf Südamerika eutfalleu, mithin der Gummi eiu bedeutender Handelsartikel ist, so dürfte eine Schilderung über seine Gewinnung nicht uninteressant sein. Ich beginne mit der Gewinnung des wertvolleren der beiden Arten, des sogenannten Feingummi, der unter dem Namen Parafina in den Handel kommt. In Brasilien wird dieser Seringa genannt, und ein Mann, der sich mit dessen Gewinnung beschäftigt, wird mit dem Namen Seriugueiro bezeichnet. Der Gummibaum (Siphonia elastica) kommt fast im ganzen Ama- zonastiefland vor, an einigen Stellen mehr, an anderen weniger, besonders liebt er ein sehr niedriges Gelände, das während der Regenzeit fast be- ständig überschwemmt ist. Man findet ihn also im Norden von Brasilien, im Süden von Kolnmbia, im Osten von Ekuador, im Osteu von Peru und im Norden von Bolivia. Der Gummibaum besitzt einen geraden, silberfarbenen Stamm, der eine Höhe von 20—25 m erreicht. Die Krone ist im Verhältnis zum Stamm nicht sehr groß. Das Laub hat eine dunkelgrüne, glänzende Färbuug. Der Baum bietet in seiner Gesamtheit einen sehr hübschen Anblick. Hat man im Walde eine hinreichende Anzahl von Gummibäumen ent- deckt, so bedarf es keiner großen Vorbereitung, um diese auszubeuten. Die einzige Arbeit besteht darin, einen schmalen Weg herzustellen, der von Baum zu Baum führt. Eine Anzahl von 70—100 Bäumen nennt man eine Estrada. Jeder Seringueiro besitzt deren zwei, die er abwechselnd be- arbeitet. Die Gewinnung des Feingummis fällt tu die trockene Jahreszeit und dauert von Mai bis Oktober. Der Seringueiro verläßt vor Sonnenaufgang, also zwischen 4 und