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1. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 91

1846 - Dresden : Arnoldi
91 Mandelbaum, im Norden kaum der Weinstock. — Reichthum an den vorzüglichsten Produkten aller Naturreiche. Pferde-, Rindvieh-, Schaf-, Seidenraupen-, Bienenzucht, Jagd, Fischfang, Getreide-, Gemüse-, Obst-, Weinbau, Bergwerke auf Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Quecksilber, Kobald, Steinkohlen rc. — Gcwerbsleiß in Fa- briken und Manufakturen aller Art. Handelserleichterung durch den Zollverband. Kunst und Wissenschaften blühen und das Volksschul- wesen steht in einigen Staaten, deren Bewohner sich daher auch durch Bildung auszeichnen, auf hoher Stufe. — Bewohner (Ger- manen und Slaven) freiheitsliebend, treu, tapfer, bieder, fleißig, aber auch nachahmungs- und titelsüchtig rc., im Süden größtentheils ka- tholisch, im Norden protestantisch. 37. Die deutschen Staaten des Kaiserthums Oest- reich, 3700 Q.m., 12 Mill. Einw. (meist'katholisch), von Gali- zien, Ungarn, adriatischem Meere, Italien, Schweiz, Barern, Sach- sen, Schlesien umgeben: s) Königreich Böhmen, 950 Q.m., 4 Mill. Einw. Böh- mer Wald, Erz-, Riesen- und Mährisches Gebirge. — Elbe, Moldau, Beraun, Eger, Jser. — Rindvieh, Getreide, Flachs, Tabak, Hopfen, Braun- und Steinkohlen, Granaten. — Fabriken in leinenen und wol- lenen Zeugen, Eisen, Wein, Obst, Holz. — Silber, Zinn, Blei, Eisen, Leder, besonders Glas.— Prag, an der Moldau, 130000 Einw., Schloß, Domkirche, Universität, Handel, Schlacht 1620. Reichen- berg, an der Neiße, 11000 Einw., Tuch-, Strumpf- und Leinwand- webereien. Friedland, Weberei. Melnik, Vereinigung der Elbe und Moldau, Weinbau. Königgrätz, an der Elbe, Tuch- fabriken. Budweis, an der Moldau, Fabriken. Leitmeritz mit Festung Theresienstadt, Obstbau. Lowositz, Schlacht 1756. Eger, Festung, Gesundbrunnen. Pilsen, an der Beraun. Kollin, an der Elbe, Schlacht 1757. Saatz, an der Eger, Hopfenbau. Ba- deorte: Franzensbrunnen, Marienbad, Karlsbad, Töp- litz. Kulm und Nollendorf, Schlacht 1813. b) Markgrasthum Mähren, östlich von Böhmen, 480 Q.m., 2 Mill. Einw. ■— Mährisches Gebirge, Sudeten, Karpathen. \ Quellen der Oder und Weichsel. — Rindvieh - und Schafzucht, Tuch - und Leinwandweberei. Brünn, an der Schwarza, 36000 Einw., Tuch-, Lederfabriken. Olmütz, an der March, 18000 Einw., Festung, Viehhandel. Austerlitz, Dorf, Schlacht 1805. — Im östreichischen Schlesien: Troppau, Congreß 1820, und Teschen, Friede 1779. c) Erzherzogthum O estreich, 710 Q.m., 2^-Mill. Einw. Zweige der Alpen, Wienerwald. — Donau mit Ens, Traun, March. — Reichthum an Vieh, Getreide, Obst, Salz, Mineral- wafler. Land unter und ob der Ens.— Wien, an der Donau, 376000 Einw., Haupt- und Refldenzstadr, Universität, Fabriken, Handel, Stephansthurm, kaiserliche Burg, Prater. Lustschloß Schön- brunn. Aspern, Dorf, und Wagra m, Schlacht 1809. W i e n- erisch-Neustadt, Militairakademie. Linz, an der Donau, 8sg-0 * *

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1. Theil 1 - S. 246

1831 - Halle : Kümmel
246 Xi. Geographie oder Erdbeschreibung. Fürsten, Grafen u. dgl., die sieb daselbst aufhalten, viel Pracht und Aufwand, und die Kaufleute treiben starken Handel, besonders nach der Türkei. Besonders merk- würdig ist sie durch die große Fürstenversammlung (Kon- greß) im Jahre 1814 und 1815 geworden.— Trieft ist der vornehmste deutsche Handelsplatz am adriatischen Meere, und hat einen Hafen, aus welchem ein sehr star- ker Handel getrieben wird; auch sind hier sehr wichtige Fabriken. Linz, an der Donau, hat vier Vorstädte, zwei Messen und viele Fabriken. Grätz, ander Muhr, ist eine ziemlich große Stadt, die viele Fabriken hat, und in neren Nahe die sehenswerthe Mwnitzer Höhle am Drachentauen liegt. Prag ist die Hauptstadt in Böhmen, welches sehr gebirgig ist. Die Stadt liegt an der Moldau, über die hier eine sehr lange Brücke führt, ist sehr volkreich und groß. Sie hat ein Schloß, eine Universität, 46 Kir- chen, 9 Synagogen, 68 Palläfte re. und viele treffliche Anstalten und Fabriken. Sie ist der Mittelpunkt des ganzen böhmischen Handels. In den böhmischen Städ- ten findet man häufig Hüttenwerke, Glashütten u. dgl. Das böhmische Glas ist berühmt, so wie der Hopfen. Jn Turnau, an der Jsec, ist eine Schleifmühle für Edelsteine und Gläser; Trautenau hat vielen Garn- und Leinwandhandel. Bei Adersbach ist der lf Stunden lange und 4 Stunde breite Steinwald, der aus vielen Tausend nahe an einander frei und senkrecht stehenden, 40 bis 100 Ellen hohen und 10 bis 16 Ellen im Umfange dicken Sandsteinfelsen oder Pfeilern von sonderbaren Gestalten besteht. Durch ihn fließt ein Bach, der in einer Felsengrotte entsteht und einen 30 Fuß ho- hen Wasserfall bildet. Bei Tesch en ist ein Gesund- brunnen. Bei Ioachimsthal sind reiche Silber- und Kobaltgruben. Bei der Stadt Eger, die am Flusse Eger liegt, ist ein berühmter Sauerbrunnen. Sedlitz hat einen Bitterbrunnen, und Stecknitz eine dem Spaaerbrunnen ähnlichequelle. Töplitz, am Saubach, ist wegen seiner warmen Bäder berühmt. Seid schütz hat einen bekannten Vitterbrunnen ; K arls b ad, am Einflüsse der Töpel in die Eger, warme Bäder. Brün n

2. Bd. 2, Ausg. B - S. 96

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 96 — Bergebenen und Einzelberge, sowie durch überraschend schnellen Wechsel der Böschungswinkel und Gipfelformen ausgezeichnet, Sie gliedern sich in eine größere nw. und eine kleinere sij. Hälfte, welche ganz ans österreichischein Gebiet liegt. Der nw. Zug beginnt mit dem Jsergebirge und setzt sich in der Gebirgsmaner des Riesen- gebirg es fort, welches in der Schneekoppe (1605 m) die höchste Erhebung der deutschen Mittelgebirge aufweist. Vom Riesengebirge durch eine Senkung geschieden, folgt weiter sö. im Sudetenzuge der Glatzer Gebirgskessel, welchem im Nw. das Waldenburger Bergland vorgelagert ist. — Die sö. Hälfte des Sudetenzuges bildet das Mährische Gesenke (----Eschengebirge), ein waldreiches Bergland, das sich auf der Grenze von Österreichisch-Schlesien gegen Mähren hin- zieht. Das westliche Hohe Gesenke oder Altvatergebirge erreicht in dem sanft gerundeten Gipfel des Altvater eine Höhe von fast 1500 m. Das östliche Niedere Gesenke ist eine breite, wellige Hochfläche von 400—600 m Höhe, zerschnitten von den tiefen Tälern der Oder und Oppa. Endlich senkt sich dieser sö. Teil des Sudetenzuges zur Mährischen Pforte, zwischen Sudeten und Karpaten, die wichtig für den Verkehr nach dem Marchtale hin ist (Talwasserscheide von Weißkirchen). Das Klima des ganzen Gebirgszuges wird durch seine Höhe und ö. Lage bedingt. Die niederen Gebiete und unteren Gebirgssäume zeigen einen schärferen Gegensatz der Jahreszeiten. Mit der Höhe verringert sich dieser Gegensatz wegen der kühleren Sommer und der wärmeren Winter. — Im Hirschberger Tal und im Glatzer Kessel beträgt die mittlere Jahres- wärme uoch 7" C., auf der Schneekoppe bereits 0". — Die Regen- höhe beträgt im Jahresmittel auf der Schneekoppe 1500 mm, hält sich in den Waldtäleru des Gebirgszuges uoch auf 1000 mm, siukt indes in den Vorhügeln auf 700 mm hinab. Besonders heftige Regengüsse treten oft im Sommer (Juni bis August) auf. Deshalb weisen die Gebirgsflüsfe außer dem Hochwasser der Schneeschmelze noch eine Sommerhochflnt auf, die zwar schuell vorübergeht, bisweilen aber auch mit Verheereuder Kraft austritt (1897). Mau spricht daher von Frühjahrs- und Johauui-Hochwasser. Die zahlreichen Gew ässer, die auf dem Sudeteuzuge ihre Quellen haben, fließen auf der Nordostseite zur Oder, auf der Südwestseite zur Elbe, zum kleinen Teil auch uach der Donau (March). Elbe und Oder haben zudem auch ihre eigeueu Quellen im Sudeteugebiet. Die Elbe (Elf — Fluß) entsteht aus der Vereinigung mehrerer Gebirgsbäche auf der Südseite des Riesenkammes. Die wichtigsten derselben siud der Elbseifeu, der von der Elbwiese kommt, und das Weißwasser, das der Weißen Wiese entquillt. In einem nach S. gerichteten Querlaufe durchbricht die Elbe nunmehr den böhmischen Kamm und durchfließt dauu in ihrem weitern obern Lauf die Böhmische Masse. Hier sammelt sie die Gewässer Böhmens (Anpa, Jser, Moldau, Eger), sodaß sie uoch innerhalb Böhmens zum schiffbaren Strom anschwillt. Nach dem Durchbruch durch das Elbsandsteingebirge

3. Die deutschen Landschaften - S. 262

1896 - Trier : Lintz
262 Die deutschen Landschaften. Die Moldau durchfliesst in südöstlicher Richtung zuerst das böhmisch - bayerische Waldgebirge und wendet sich am Süd- ende desselben in einem scharfen Knie nach Norden. Sie ist schon von der Hälfte ihres Laufes, von Bud we is an schiff- bar, während die Elbe nur flössbar ist und erst kurz vor der Einmündung ihres mächtigern Nebenflusses auch für Schiffe fahr- bar wird. Der Moldau gehen mehrere starke Zuflüsse zu, von links die Beraun, von rechts die Sazawa. Die Eger entspringt auf dem F i c h t e 1 g e b i r g e. Sie fliesst zuerst in ostnordöstlicher Richtung nahe am Fusse des Erz- gebirges vorbei, entfernt sich dann von diesem mehr und mehr, indem sie eine ö stli eh e Richtung annimmt und mündet kurz vor dem Eintritt der Elbe in das böhmische Mittelgebirge. Auf der rechten Seite nimmt die Elbe die Iser auf, die vom Isergebirge kommt, einen südwestlichen Lauf hat und oberhalb der Mündung der Moldau einfliesst. b. Die Auffassung des Gesamtbildes der Landschaft. Die Landschaft ist auf drei Seiten von höhern Gebirgen um- geben, im Südwesten vom b ö h m i s c h - b a y er is c h e n Wald- gebirge (durchnittl. G00—1100 m h.), im Nordosten vom Fich- telgebirge (800 m), Elstergebirge (500—600 m), Erzge- birge (800 m) und Elbsandsteingebirge (400—500 m), im Nordosten vom Sudetenzuge, der sich aus dem Lausitzer Gebirge (400 — 600 m), dem Is er-Riesengebirge (800— 1300 m), dem Glatzer Gebirgskessel (600—1000 m) und dem mährischen Gesenke (400 — 1300 m) zusammensetzt. Der mährische Landrücken (600—900 m), der sich im Südosten erhebt, ist nur eine allmählich ansteigende, aber doch bedeutende Bodenanschwellung, die keinen scharfen Abschluss bildet. Das Innere der Landschaft ist als ein Stufenland aufzu- fassen. Die Abstufung findet von Süden nach Norden statt. Wir erkennen sie aus dem Laufe der Moldau. In drei Stufen dacht sich die Landschaft ab. Die höchste Stufe, die durch- schnittlich 400 —600 m hoch liegt, breitet sich um den Oberlauf der Moldau aus und füllt den Winkel, wo das böhmisch - baye- rische Waldgebirge und der mährische Landrücken zusammenstossen. Die mittlere Stufe hat eine Durchschnittshöhe von 250—450 m. Die unterste, nur 150—300m hoch gelegene Stufe ist das Fluss- gebiet der Elbe und Eger. Ausser dieser Abstufung der Land- schaft von Süden nach Norden findet auch eine allmähliche Ab- dachung von Westen und Osten nach ihrer M i 11 e hin statt; denn dorthin drängen sich die Gewässer zusammen. Im Süden zeigt die Flussrinne der Moldau, im Norden die der Elbe diese Vertie- fung an, der von Westen die links einmündenden Zuflüsse der

4. Bd. 2 - S. 107

1819 - Leipzig : Hinrichs
Oestreichisches Kaiserthunr. 107 i) Synagogen; 68 Paläste; Sitz des königl. Gubernium vom König- reich Böhmen, des obersten Burggrafen, des Erzbischofs, des General- Großmeisters des Kreuzherrenoroeus mit dem rotsten Stern; Appcl- lations- und Eriminalobergericstt, Landrecht und andere Stellen. Universität (mir 800 Studenten), 5 Gymnasien (1811 mit io4o Schülern), Taubstummen- (18.9. i5 Zöglinge; seit seiner Stiftung bis 1819. 82 Zöglinge), und Blindeninstitnte, Akademie der Wissen- schaften", Akademie der bildenden Künste, polytechnische Schule, patriotisch-ökonomische Gesellsch., hydrotechnische Ges. (um alle kleine Flüsse Böhmens aufzunehmen, zu nivclliren, genau zu beschreiben, und entweder mit der Moldau und Elbe, oder mit der Donau zu verbinden), Censervatorium der Musik, Sternwarte, botan. Garten, öffentliche Bibliotheken, z. B. die kaiserl. mit 120,000 Bänden und Handschriften, die Bibliothek der Universität, des Stiftes Srrahof rc.; Gemäldesammlung, kais. englisches Neichsstift zur Erziehung adelicher Fräulein; Lehranstalt zur Bildung der erwachsenen israelitischen Jugend, Spitzenlehranstalt; allgemeines Krankenhaus, Gebärhaus, Siechenhaus, Siechen- und Pfründteranstalt, Krankenspital der barmherz. Brüder, weibl. Spiral der Elisabethinernonnen, Privat- Lebensrektungsanstalt für todtscheiuende und in plötzliche Lebensge- fahr gerathene Menschen; Armeninstitut, allgemeines Arbeitshaus, Spinnhaus, Privatverein zur Unterstützung der Hausarmen, Armen- haus bei St. Bartholoma, Privatwaisenhaus bei Sn Johann dem Täufer, allgemeines Witweuinstitnt (mit dem Taubstummeninstitut), ital. Waiseninstitut (welsches Spital), Witwen- und Waisenversor- güngsanstalten rc.; kdn. Münze; Gold - und Silber-, Woll-, Seide-, Baumwoll-,'Hüt-, Tabak-, Steingut-, Leinwand-, Salmiak-, Hand- schuh-, Leder-, Silberplattir-, Kastenbeschlag-, Knopf-, Messing-, Tapeten-, Liqueur-, Salpeter-, Papiers., Bierbrauer. Mittelpunkt des böhmischen Handels. Der weiße Berg, wo 1620 eine Schlacht war, zu deren Andenken 1706 von frommen Christen auf dem Wahl- platz eine Kirche unter dem Namen Maria de Victoria erbaut, i?85 aufgehoben, aber 18:2 wieder hergestellt und eröffnet wurde; gegen- über am rechten Ufer der Moldau Schlacht 1787. Die 16 Kreise sind: 1) Der rakonitzer Kreis im W. an der Moldau, 5o Q. M. 1817. 156,242 E., wo die St. Rakonitz, 227h. 2010e., Schloß mit Bibliothek. Schl an 4gi H. 2941 E. Fest., Piariftencollegium, Gymnasium, Hauptschule, Webereien von Strumpf und Tuch; Wein- bau. Welwarn 167h. 868e. Budyn an der Eger i8ih. 724e. gehört dem Fürsten von Dietrichstein. Kladnv94h. Kralowitz. Raubnitz 265h. 1965e., fürstl. Lobkowitzisches Herzogthum Gast- dorf 86 H. Weinban. Die sürstl. fürstenbergische Herrschaft und Dorf Pürglitz mit Berg - und Hammerwerken, Potaschesied. Mfi. Bukow Steinkvhlengruben. Die D. Sternberg und Msseno Badeorten B u d e n i tz Schloß und Park. W e l d r u ß Schloß, Park auf einer Moldauinsel. Last na in der Herrschaft Pürglitz, Theer- und Wagenschmierverfert. Petrowitz Schloß, Steinkohlengrube. 2) Der berauner Kreis an beiden Seiten der Moldau, 5- Q.m. 1817. 158,207 E., wo die St. Beraun kvn. Kreisst., 266h. **57 Viartjlcnresiöcnj mit Gymnasium, Töpferwaarenf. Die Bergst. Knrn i4o H. und Przibram 5o6 H. 2264 E. Bergober- amt und Districtualberggericht; in der Nahe Steinkohlengruben. Hostvmtcz 2v7 H. i542 E. H vrzowicz 204 H. 1828 E. Stein-

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 166

1908 - Halle a. S. : Schroedel
166 Das Deutsche Reich, Der Riesenkamm ragt über den Fichtenwuchs hinaus. „Die Gipfel sind wüste Trümmerhaufen von Granitblöcken, meist überragt von verwitterten Felsengruppen, Die grauen Granithöhen, zwischen deren groben Blöcken nur vereinzelt die Krummholzkiefer Wurzel schlägt, stehen in wirksamen Gegensatz zu den weit gedehnten Hochflächen, auf deren fahlgrünen Matten von kurzem, hartem Grase sich die großen dunklen Inseln zusammenhängender Knieholz büsche scharf abheben." K-Der Nord hang ist anfangs steil, an einzelnen Stellen fällt er fast senkrecht in kahlen Felswänden ab zu tiefen, nach N. geöffneten Felsenkesseln, d. s. die beiden Teiche und die S chn e e grub en mit ausdauerndem Schnee. Diese Felsenkessel sind die Wurzelpunkte alter, eiszeitlicher Gletscher. * i• ? Der Kamm wird im Sommer abgeweidet von Rindern, die in sennhütten artigen Häuser:?, den Bauden, Schutz gegen die Witterung finden. Diese Bauden haben sich bei dem sehr zunehmenden Fr e md env erkehr zu umfang- reichen Gasthäusern umgewandelt. Die tieseren Gehänge tragen Fichtenwälder, tiefer als 600 m herrscht Feldbau vor. Zu den Vorbergen des Riesengebirges gehört auch der sagenumwobene Kynast. — Am Nordfuß des Gebirges entlang zieht sich das dichtbewohnte Hirschberger Tal hin, ein Einbruchskessel, zu dein das Riesengebirge 1000 m tief abfüllt, durchflössen vom Bober. Jenseits erhebt sich ein dem Riesengebirge vorgelagertes Bergland, das Katzbach-Gebirge. 2. Waldenburgcr Bergland und Glatzer Velten stellen eine Einsenkung zwischen dem höheren nw. und sö. Teile der Sudeten dar. Im Wal den burger Bergland Kohlenbergbau. Das Glatzer Becken wird von zahl- reichen, gleichlaufenden Bergketten mit Längstälern dazwischen durchzogen, z. B. dem Eulengebirge, dem A d l er gebir g'e, der Heuscheuer, in der im Nw. ähnliche Sandsteinklippen, wie in der Sächsischen Schweiz, austreten, die Adersbacher und Weckelsdorser Felsen. Die Sudeten sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse, die auf der Nordostseite zur Oder, auf der Südwestseite zur Elbe und zum kleinen Teil auch zur Donau gehen (March). Elbe und Oder haben zudem ihre eigenen Quellen im Sudetengebiete. Die Elbe entsteht aus der Vereinigung mehrerer Gebirgsbäche aus der Südseite des Riesenkammes und durchfliegt nun in ihrem weitern obern Lauf das böhmische Becken. Hier sammelt sie die Gewässer Böhmens, Jser, Moldau, Eger, so daß sie noch innerhalb Böhmens zum schiffbaren Strom anschwillt, Die £Dcr entquillt der Südecke des Gesenkes und tritt durch die Mährische Pforte in deutsches Gebiet ein. Abgesehen von ihrem Quellgebiet, ist sie ein vollständiger Tieflandsstrom. Aus dem Glatzer Gebirgskessel eilt ihr die Glatzer Neiße, von den Vorbergen des Riesengebirges die Katzbach und der B obe r zu. Deutsche s — Tiefland. Übersicht der wichtigsten Bodenerhebungen im Deutschen Reich. (Vergl. auch S. 136.)

6. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 163

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Landeskunde. 163 nähren Rinder, Schafe und Ziegen. Die Viehzüchter wohnen in sennhütten- artigen Holzhäusern, den Bauden, welche !ehr häufig auch deu Winter hindurch bewohnt werden und dann Menschen und Vieh unter gemein- samem Dach Schutz vor der Unbill der rauhen Witterung gewähren. Auf den Bergwiesen wachsen bereits mancherlei Alpenkränter und Alpenblumen. — Die tiefern Gehänge des Gebirges sind bis etwa 600 m Seehöhe reich- lich mit Wald bestanden, worauf noch weiter abwärts das Gebiet des vor- waltenden Feldbaues folgt. Am Nordfuß des Gebirges entlang zieht sich das dichtbewohnte Hirschberger Thal hin, durchflössen vom Bober Jenseits desselben erhebt sich ein dem Riesengebirge vorgelagertes Berg-, land, das Bober-K atzbach-Gebirge- Zu den Vorbergen des Riesen- gebirges gehört anch der sagenreiche K Y n a st. Der Glatzer Gebirgskessel, vom Riesengebirge durch eine Senkung ge- trennt, wird von parallelogrammartig gelagerten Randgebirgen eingeschlossen. Nur die Nordwestseite erscheint wenig geschlossen. Der Nordostkamm wird von der Glatzer Neisse durchbrochen. Im nördlichen Abschnitte des Südwestrandes, dem aus Sandsteinmassen zusammengesetzten Heu- scheuergebirge, fiudeu sich die merkwürdig zerklüsteteu Felseugebiete von Adersbach und Weckelsdorf. Die höchste Erhebung des Glatzer Kessellandes ist der Glatzer Schneeberg (1400 m). Im Innern des Kessellandes ist eine wellige Fläche von wenig über aoo m Höhe. — Im N =W. des Glatzer Kessellandes breitet sich das kohlenreiche Walden- burger Berglaud aus. Es ist aus Vulkaugestein (Porphyr) aufgebaut und zeigt steile, oft durch kurze, gewundene Thäler getrennte Gipfel- In sehr geschützter Lage der Luftkurort Görbersdorf. Die Sudeten sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse, welche auf der N.'-O.-Seite nach der Oder, auf der S.-W.-Sdte zur Elbe und zum kleinen Teil auch zur Donau gehen (March). Elbe und Oder haben zndem ihre eigenen Quellen im Sudetengebiet. Die Elbe („Els"-Flnß) entsteht ans der Vereinigung mehrerer Ge- birgsbäche auf der Südseite des Riesenkammes (Elbwiese — Elbseiffen; weiße Wiese — Weißwasser), durchbricht in einem nach 3. gerichteten Qner- thal den böhmischen Kamm und durchfließt mm mit ihrem weitern obern Lauf das böhmische Keffelland. Hier sammelt sie die Gewässer Böhmens (Jser, Moldau. Eger), sodaß sie noch innerhalb Böhmens zum schiffbaren Strom aufchwillt. Nach dem Durchbruch des Elbsandsteingebirges zieht sie in nordwestlicher Richtung eiue breite Stromfurche durch das sächsische Bergland, tritt dann in das deutsche Tieflaud und mündet nach langem Laufe in die Nordsee- Die Oder entquillt der Südecke des Geseukes und tritt durch die mährische Pforte in deutsches Gebiet ein. Abgesehen von ihrem Quell- gebiet ist sie ein vollständiger Tieflandsstrom, der zunächst im schleichen Tieflande in n -w. Richtung den Sudetenzug begleitet und dann sich in größtenteils nördlicher Richtung zur Ostsee wendet. Aus dem Glatzer Ge- birgskessel eilt ihr die Glatzer Neiße, von den Vorbergen des Riesen- gebirges die Katzbach und der Bob er zu. Das Kli m a des ganzen Gebirgszuges weist eineu ziemlich schroffen Wechsel von kalten Wintern und heißen Sommern auf. Diese Wärme- gegensätze sind hauptsächlich durch die östliche Lage desselben bedingt. Wesentlich für die einzelnen Gebiete ist, wie stets, die Höhenlage derselben. Im Hirschberger Thal beträgt die mittlere Jahreswärme noch 7° C„ auf der Schneekoppe bereits 0°. ßciuoljltci* des Sudetenzuges sind fast durchweg deutscher Justammimg. Nur im äußersten N.-W. wohnen Wenden, in einzelnen ^hälern des 8.-0. Tschechen. In der Nordwesthälfte herrscht das evangelische Bekenntnis vor; im S.-O. sind die Konsessionsverhältnisse ge- 11*

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 190

1850 - Berlin : Heymann
190 c) Der Böhmer Wald und das böhmisch (österreichisch) mährische Bergland. Im N.o. wird die bairische Hochebene durch den Böhmer Wald begrenzt, einem Urgebirge von 3000' mittlerer Erhebung. Gegen die Ostseite hängt der Böhmer Wald mit den Gebirgsketten des mährischen Plateaus zusam- men, im N.w. enden seine Vorhöhen in der Ebene von Tirschenreuth. Die südliche Abtheilung des Böhmer Waldes fällt in einer steilen Senkung zum Donauspiegel ab, die dem böhmischen Plateau zugewandte Seite neigt sich gegen das Thal der Moldau. Im Quellbezirk der Moldau, der Wot- tawa und des Regen beginnt das mittlere Drittheil des Böhmer Waldes, der erhabenste Theil desselben, mit Gipfelerhebungen, wie der große Arber und der Rachel- berg, die eine absolute Höhe von 4400 und 4500' er- reichen. Der tief eingeschnittene Thalspalt des Regen scheidet den Hochrücken des Böhmerwaldgebirges von einer südlicheren Abzweigung, dem Baierwalde, einer bewalde- ten, zwischen Regen und Donau sich erhebenden Bergkette, die mit Steilabstürzen gegen die Donau diesen Strom auf- wärts zieht, bis sie bei der Mündung des Regen Regens- burg gegenüber endet. Das nördliche Drittheil des Böhmerwaldes hat eine Gesammterhebung von nur etwa 2000', die ausgeprägtere Gebirgsentwicklung des centralen Theilö geht hier allmälig in den Plateaucharakter über. Die westliche Senkung des Böhmerwaldes zu der langgezogenen Thalfurche der nach Süden zur Donau abfließenden Naab ist steil und plötzlich, die östliche nach der innern Seite des böhmischen Plateaus allmälig. Im Norden trennt die von der Waldnaab durch- schnittene, bis zum Lauf der Eger sich fortfetzende Ebene von Tirschenreuth den Böhmerwald vollständig von dem Fichtelgebirge. Das böhmische Bergland. Das böhmische Bergland ist ein von dem Böhmerwalde, dem Erzgebirge, den Sudeten und einem die Wassersysteme

8. Das Deutsche Reich - S. 144

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 144 — Zacken. Die milde, reine Gebirgsluft der Talregion hat zur Errichtung ver- schiedener Luftkurorte Anlaß gegeben. Jenseits des Hirschberger Tales erhebt sich ein dem Riesengebirge vor -gelagertes Bergland, das B o b e r - K atz b a ch -G e b i r g e, dessen Südrand aus Kalkgestein besteht, während im Norden vulkanisches Gestein vorherrscht. Zu den Vorbergen („Vorposten") des Riesengebirges gehört der sagenreiche Khnast; ferner kann man auch die Striegauer Berge dazu rechnen. — Der Glatzer Gebirgskessel wird von parallelogrammartig gelagerten, waldreichen Ranögebirgen fast allseitig eingeschlossen. Der Boden des Beckens liegt 300—400 m hoch und ist recht fruchtbar und von mildem Klima begünstigt. Äm So. bildet der Glat',er Schneeberg (1 425 m) den Abschluß der Grafschaft. Sein sanft gewölbter Gipfel überragt bereits die Grenze des Waldes, der in prächtigen Beständen das Gebirge und seine Ausläufer überkleidet. In den Tälern des Schneeberges haben Neiße, March und die zur Elbe fließende stille Adler ihre Quellen, so daß hier die Grenze der Wassergebiete von Ostsee, Nords« und dem schwarzen Meere liegt. Im S. ist der Paß von Mittel- walde ein wichtiger Übergang nach Böhmen. An.der Südwestgrenze des Kastell- -endes erhebt sich das Habelschwervter Gebirge, ein breiter, wenig gegliederter Gebirgskamm, der nur vereinzelt 900 m Seehöhe erreicht. Ihm parallel ver- läuft auf böhmischem Boden der höhere Rücken des Adlergebirges. Der Nordwesten des Kessellandes wird nur teilweise durch das Heu- scheuergebirge geschlossen. Es besteht aus Sandstein und bildet daher im Gegensatz zu den übrigen Gebirgen steilwandige Felsenklötze mit platter Ober- fläche. Eine solche Felsenmasse ist die Heuscheuer selbst (920 vi), die sich aus einer Hochebene schroff, und steil 150 m hoch erhebt. Hier wie allerorts in dem Sandsteingebirge zeigen tiefe Klüfte und wunderlich verwitterte Felsengestalten die Einwirkungen der Zerstörung durch Regen, Frost und Hitze. Noch eigen artigere Formen, phantastische Mauern und Pfeiler weisen die (auf böhmischem Gebiet gelegenen) Weckelsdorfer und Aldersbach er Felsen auf, die inselartig aus der Ebene emporragen. — Im No. wird die Gebirgseinfaffung von dem Reichensteiner und Eulengebirge gebildet. Beide Gebirgszüge sind durch das tiefe Tal von Wartha getrennt, durch welches fast alle Gewässer des Kessellandes, in der Neiße vereinigt, nach der Ebene abfließen. In der hohen Eule (1015 m) erreicht das Eulengebirge die höchste Erhebung. Es ist sehr dicht bevölkert. Im Nw. schließt sich an das Eulengebirge das Walbenlmrger Gebirge an. Es ist aus Porphyr und andern ältern Eruptivgesteinen aufgebaut und wird nordwärts umschlungen von einem Gürtel von Steinkohlenlagern, die sich zu großer Breite entfalten und einen lebhaften Bergbau auf Kohle gezeitigt haben. Der Kohlengürtel hat im allgemeinen wenige Unebenheiten und wird seit jeher von Verkehrswegen und heute von Eisenbahnen durchzogen. Das eigentliche Gebirge erreicht im Heidelberg (940 m) seine höchste Er- hebung. Wenig niedriger sind die Felsengipfel, die den Luftkurort Görbers- borf einschließen und vor rauhen Winden schützen. Die zahlreichen Gewässer, die auf dem Sudetenzuge ihre Quellen haben, fließen auf der Nordostseite zur Oder, auf der Südwestseite zur Elbe, zum kleinen Teil auch nach der Donau (March). Elbe und Oder haben zudem auch ihre eigenen Quelleu im Sudetengebiet. Die Elbe (Elf = Fluß) entsteht aus der Vereinigung mehrerer Gebitgsbäche auf der Südseite des Riesenkammes. Die wichtigsten derselben find der Elbseifen, der von der Elbwiese kommt und das Weißwasser, das der weißen Wiese entquillt. In einem nach S. gerichteten Ouerlaufe durchbricht die Elbe nunmehr den böhmischen Kamm und durchfließt dann in ihrem weitern obern Lauf die böhmische Masse. Hier sammelt sie die Gewässer Böhmens (Aupa, Jser, Moldau, Eger), so daß sie noch innerhalb Böhmens zum schiffbaren

9. Teil 2 = Oberstufe - S. 155

1897 - Halle a.d.S. : Schroedel
Landeskunde. 155 Das Jsergebirge besteht aus mehreren einförmigen, parallel gelagerten Kämmen. Es ist wenig zugänglich, im allgemeinen rauh und unfreundlich, wald- und moorreich. In der Tafelfichte und dem noch etwas höheren Hinterberge erreicht es die Höhe des Brockens. Vom Jsergebirge fließt die Jser zur Elbe. Das Riesengebirge*) bildet den Kern des ganzen Sudetenzuges und besteht in seiner Hauptmasse aus Granit. Es bildet zwei gleichlaufende Gebirgskämme, einen auf schlesischer, den andern auf böhmischer Seite. In ersterem liegt die Schneekoppe, der höchste Punkt der deutschen Mittelgebirge, dauernd bewohnt und wichtig als kli- matische Beobachtungsstation. Die Natur des Riesengebirges erinnert in mancher Hinsicht an die Alpen. Der Riesenkamm (1300 m) ragt über die Grenzen des Fichtenwuchses empor und ist mit Knieholz und Bergwiesen bedeckt. Noch höher erheben sich die kahlen Felskegel und die wild durcheinanvergeworfenen Trümmerhaufen der verschiedenartig geformten Bergesspitzen; in steil abfallende Berg- schluchten stürzen die Bergwasser mit zahlreichen Wasserfällen; in zwei schlundartigen Vertiefungen des nördlichen Kammes, den Schneegruben, hält sich (allein hier im Gebiet der deutschen Mittelgebirge) eine größere Schneemasse den ganzen Sommer hindurch. In ähnlichen Felsenkesseln liegen kleine Bergseen, die ^T eiche". Die saftigen Bergwiesen nähren Rinder, Schafe und Ziegen. Die Viehzüchter wohnen in sennhüttenartigen Holzhäusern, den Bauden, welche sehr häufig auch den Winter hindurch bewohnt werden und dann Menschen und Vieh unter' gemeinsamem Dach Schutz vor der Unbill der rauhen Witterung gewähren. Auf den Bergwiesen wachsen bereits mancherlei Alpenkräuter und Alpenblumen. — Die tieferen Gehänge des Gebirges sind bis etwa 600 m Seehöhe reichlich mit Wald bestanden, worauf noch weiter abwärts das Gebiet des vorwaltenden Feldbaues folgt. Am Nordfuß des Ge- birges entlang zieht sich das dichtbewohnte Hirschberger Thal hin, durchflössen vom Bober. Jenseits desselben erhebt sich ein dem Riesengebirge vorgelagertes Bergland, das Bober-Katzbach-Gebirge. Zu den Vorbergen des Riesengebirges gehört auch der sagenreiche Kynast. Der Glatzer Gebirgskessel, vom Riesengebirge durch eine Senkung getrennt, wird von parallelogrammartig gelagerten Randgebirgen eingeschlossen. Nur die Nord- Westseite erscheint wenig geschlossen. Der Nordostkamm wird von der Glatzer Neisse durchbrochen. Links vom Neissethal zieht sich nw. das von armen Webern bewohnte Eulengebirge hin. Im nördlichen Abschnitte des Glatzer Südwestrandes, dem aus Sandsteinmassen zusammengesetzten Heuscheuergebirge, finden sich die merkwürdig zerklüfteten Felsengebiete von Adersbach und Weckelsdorf, bereits auf böhmischem Gebiet gelegen. Die höchste Erhebung des Glatzer Kessellandes ist der Glatzer Schnee- b er g (1400 in). Im Innern des Kessellandes ist eine wellige Fläche von wenig über 300 m Höhe.**) — Im Nw. des Glatzer Kessellandes breitet sich das kohlenreiche Wal- denburger Bergland aus. Es ist aus Vulkangestein (Porphyr) aufgebaut und zeigt steile, oft durch kurze, gewundene Thäler getrennte Gipfel. In sehr geschützter Lage der Luftkurort Görbersdors. Die Sudeten sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse, welche aus der Nordostseite nach der Oder, auf der Südwestseite zur Elbe und zum kleinen Teil auch zur Donau gehen (March). Elbe und Oder haben zudem ihre eigenen Quellen im Sudetengebiet. ^Die Elbe („Elf" Fluß) entsteht aus der Vereinigung mehrerer Gebirgsbäche auf der Südseite des Riesenkammes (Elbwiese— Elbseissen; weiße Wiese — Weiß Wasser), durchbricht in einem nach S. gerichteten Querthal den böhmischen Kamm und durch- fließt nun in ihrem weitern obern Lauf das böhmische Kesselland. Hier sammelt sie die Gewässer Böhmens (Jser, Moldau, Eger), so daß sie noch innerhalb Böhmens zum schiffbaren Strom anschwillt. Nach dem Durchbruch des Elbsandsteingebirges zieht sie in nordwestlicher Richtung eine breite Stromfurche durch das sächsische Bergland, tritt dann in das deutsche Tiefland und mündet nach langem Laufe in die Nordsee. Die Oder entquillt der Südecke des Gesenkes und tritt durch die mährische Pforte in deutsches Gebiet ein. Abgesehen von ihrem Quellgebiet ist sie ein voll- ständiger Tieflandsstrom, der zunächst im schlesischen Tieflande in nw. Richtung den *) Sagen von Rübezahl. — Freiligrath: „Aus dem schlesischen Gebirge." **) In der Zeit vor den Freiheitskriegen war der Glatzer Kessel eine Waffen- und Rüstkammer gegen Napoleon I.

10. Schulgeographie - S. 167

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 32. Südhälfte des Mittelgebirgslandes, 167 Die Lücke an der W. - Ecke zwischen Erzgebirge und Böhmer Wald ist durch das Fichtelgebirge nicht völlig geschlossen; letzteres, nach seinen Fichtenwäldern benannt, erhebt sich auf schon 600™ hohem Sockel zu abgerundeten granitischen Kämmen in Hufeisenform mit Öffnung gen No. und den höchsten Kuppen im Sw. (Schneeberg, 1100ra). Der Böhmer Wald (auf seiner Donau-Abdachung bai- rischer Wald genannt), nur durch jenen Höhensockel mit dem Fichtel- gebirge vereint, erstreckt sich nach So., trägt prächtige Waldung von Buchen, Edeltannen, Fichten und besteht wie der größte Teil Böhmens überhaupt aus Granit und den ihm nächstverwandten Felsarten <Gneis und Glimmerschiefer); im Nw. mehr eine plateauförmige Masse, erhebt sich sein Kamm jenfeit des Tauser Passes zu einem schärferen und höheren Grat (Gipfel über die Waldgrenze reichend, großer Arber 1500™), begleitet dann als Doppelkamm das Längsthal der sö. verlaufenden Moldau und verliert sich in den südböhmischen Hochflächen. Das Innere Böhmens senkt sich in zwei breiten, welligen Plateaustufen zum tiefer liegenden N. ab; die spitz- winklig nach N. umknickende Moldau durchzieht diese Plateaustusen And nimmt auf jeder einen ö. Zufluß (von der mährischen Landhöhe) und einen w. (vom Böhmer Wald) auf. Die Elbe, in einem gen Nw. offnen Hufeisenbogen vom Riesengebirge, dem höchsten Teil des Sudetensystems, kommend, nimmt abwärts von Prag die Moldau, dann die Eger (vom Fichtelgebirge) auf und hat sich durch das niedrigere Elbsandsteingebirge, gleichsam eine Krönung des ungleichseitigen böh- mischen Giebeldachs von Erzgebirge und Sudeten, gen N. ein enges Thal ausgewetzt, in welchem alles Flußmasser den böhmischen Gebirgs- kessel verläßt. Im Thal der Eger weisen Basalt-Höhen und Thermen auf frühere vulkanische Thätigkeit; abwärts der Egermündung durch- schneidet die Elbe das basaltische Mittelgebirge (im W. die höchste der Kegelkuppeu, der Milleschauer, 800™). Wie Böhmen nur gen N., wässert Mähren (d. h. das March- land) nur gen S. ab. Die March entspringt auf den Sudeten und dnrchsließt in einem flachen, westwärts geöffneten Bogen das mährische Hügelland; kurz vor ihrem Übertritt nach Niederösterreich empfängt sie noch von W. die Thaya [tat®], der von N. die Zwitawa [frottaroa]1 zukommt. Die Wasserscheide des March- und Odergebiets liegt an der schmalen Lücke zwischen Sudeten- und Karpatensystem nur 300 m hoch. Böhmen (d. h. Bojenheim) bewahrt in seinem Namen noch die Erinnerung an seine ältesten uns bekannten Bewohner, die keltischen Bojer. Um den Anfang unserer Zeitrechnung waren die Kelten aber bereits durch die Deutschen gen S. über die Donau verdrängt, und die Markmannen gründeten in Böhmen ein machtvolles Königreich. 1) Awa (verwandt mit Ache und lat. aqua) heißt im Slawischen fließendes Gewässer.

11. Erläuterungen zu F. Hirts Bilderschatz zur Länder- und Völkerkunde - S. 64

1896 - Leipzig : Hirt
64 Österreich-Ungarn. tung ein bis Alt- und Neu-Orsova. Auf dieser Strecke treten all- mählich. die Karpaten und der Balkan immer näher heran, bis plötz- lich hohe Felsen den gewaltigen 585 m breiten Strom in eine 140 km lange, furchtbare Felsenschlucht einzwängen. Die engste Stelle dieses Felsenthals veranschaulicht Bild 26 a. Es ist das sog. „Eiserne Thor" bei Alt-Orsova. Hier wird die Donau bis auf 117 m Breite zusammen- gepresst, und in dieser Enge werfen sich dem Strome noch grosse Fels- massen hindernd in den Weg. Er muss sich mehrfach teilen und sich in heftigen Stürzen, schäumenden Wirbeln — Katarakte genannt — durch die Klippen und Felsbänke wie durch eine Felsengasse hindurch- winden. Solche Katarakte sind für die Schiffahrt sehr gefährlich. Nach- dem die Donau diese Hindernisse überwunden hat, tritt sie in die weite bulgarische Tiefebene ein.*) 4. In dem Bilde 15 d werden zunächst die Wasserschätze Böhmens dargestellt; gleichzeitig bietet dasselbe eine treffliche Veran- schaulichung des geographischen Allgemeinbegriifs „Flussgebiet", „Fluss- system". Das ganze Stromgebiet gleicht mit seiner Verzweigung von Nebenflüssen, Bächen und Seitenbächen bis zu den Quellen hinauf dem Astwerk eines stattlichen Baumes, dem Adernetz des menschlichen Körpers. Beachtenswert ist ferner die fast gleichmässige Verteilung der Gewässer. Unser Bild lässt deutlich eine grosse Stromrinne erkennen. Diese durch- zieht Böhmen von S. nach N. Sie sammelt alle Wasserschätze des ganzen Landes und führt sie durch den Spalt im Elb-Sandsteingebirge dem sächsischen Berglande zu. Diese Stromrinne hat von alters her zweier- lei Namen; drei Viertel derselben werden Moldau und das letzte, nördliche Viertel Elbe genannt. Nach Lauf, Richtung und Wasserfülle**) gebührt der ganzen Rinne unstreitig der Name Moldau; dann würde der Ober- lauf der Elbe als ihr Nebenfluss anzusehen sein. Halten wir die Moldau als Hauptstromrinne für Böhmen fest, so erscheint der ganze Wasser- vorrat Böhmens als ein symmetrisch ausgebildetes Flussgeäder mit drei Flusspaaren. Jedes derselben setzt sich aus einem r. und 1. Nebenfluss zusammen, und ihre Mündungen liegen nur wenige Kilometer auseinander.***) Jeder dieser Nebenflüsse erhält von r. und 1. wieder zahllose kleinere Zuflüsse. Und auf diese Weise entsteht das grossartige Adernetz der Flüsse Böhmens, wie es unser Bild darstellt, f) Ii. Volkswirtschaftliches. 1. Bild 78 a führt uns in eine Hopfenanlage. Überall in Böhmen wird Hopfen gebaut. Der böhmische Hopfen ist im Auslande als der *) Die untere Donau (von Orsova an bis zum Meere) ist eine gewaltige, trübe Wassermasse zwischen öden und sumpfigen Ufern. **) Jedenfalls führt die Moldau der Elbe mindestens eine ebenso grosse Wassermenge zu, als diese selbst bringt. ***) Diese Flusspaare heissen von S. nach N. : Wottawa (1.) und Luschnitz (r.), Beraun und Sazawa, Eger und Elbe. t) Alle zu einem grösseren Strom gehörigen Flüsse, Nebenflüsse, Bäche und Nebenbäche büden sein Strom- und Flussgebiet. Und es ist für eine Nation sehr wichtig, ein ganzes Flussgebiet zu beherrschen.

12. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 22

1879 - Berlin : Stubenrauch
22 §§. 9. 10. ufer seine höchsten Berge hat. Die Theile, welche am Main und Neckar liegen, sind fruchtbar und gut angebaut. Die Höhen sind mit Schlössern und Burg- ruinen geziert und die Bergabhänge mit Wein und Laubgehölz bewachsen. Der östliche Theil dagegen hat große Sandstrecken mit mageren Getreidefeldern und Kiefernwaldungen, doch sind auch viele Strecken durch Fleiß trefflich angebaut und erzeugen besonders Obst, Gemüse und Hopfen. § 9. Der Böhmerwald zieht sich in einer Länge von 30 Meilen und in einer Breite von 4—6 Meilen in südöstlicher Richtung vom nahen Fichtel- gebirge bis zur Donau. Er ist ein mit schönen Tannenwaldungen bedecktes, wildes Gebirge mit steilen, nackten Felsenabhängen, aber auch voll Sümpfe und für den Ackerbau unfruchtbaren Strecken. Zahlreiche Straßen und jetzt sogar ein Schienenweg führen über das rauhe Gebirge. Die höchste Spitze heißt der Arber, fast 1500 m hoch. Einzelne Bezirke des Gebirges bilden noch wirkliche Urwälder, in denen die Tannen und Fichten die üppigsten Bestände bilden. Das Holz ist aber auch der Reichthum des Böhmerwaldes, und nächstdem finden die Bewohner in den vielen Glashütten Beschäftigung. Da, wo der Wald ausgerodet ist, besonders im nördlichsten Gebirgszuge des südlichen Haupttheiles, blüht auch der Ackerbau. Der kleinere, nördliche Theil, in dessen Nähe die Bäder Marienbad und Franzensbad liegen, ist der bekannteste und besuchteste. Westlich von dem Böhmerwalde, nach der Donau zu, liegt der bairische Wald, dessen bedeutendste Spitzen bis 1200 m hoch steigen. Diese sämtlichen in §§. 7—9; genannten Gebirge, Plateaus und Terrassen bilden den südlichen Theil des mitteldeutschen Berglandes. §. 10. Zum Theil in Verbindung mit dem Böhmerwald, dem Erzgebirge und den sudetischen Gebirgen steht das böhmische Terrassenland. Dasselbe ist zusammengesetzt aus über einander liegenden, fruchtbaren Hügellandschaften, die von den Ebenen und Flussthälern der Elbe, Moldau, Eger und Töpl unter- brachen werden. Einzelne Berggruppen erheben sich über 800 m Höhe, wie z. B. der hohe Milleschauer oder Melischauer im sogenannten Mittel- gebirge zwischen Eger und Elbe. Nordwestlich von der böhmischen Terrasse und nordöstlich vom Fichtel- gebirge, nur durch die Thalebene bei Eger von diesem und dem Böhmerwalde getrennt, zieht sich zwischen Sachsen und Böhmen in einer Länge von ca. 20 Meilen in nordöstlicher Richtung bis zum Elbdurchgange das Erzgebirge. Am höchsten, gegen 1200 m, steigt das mit Wäldern und Wiesen bedeckte, 8—10 Meilen breite, im Durchschnitt nur 630 m hohe Gebirge in dem Keilberge und dem Fichtelberge. Einzelne kahle Basaltfelsen erreichen die Höhe von 800 m. Gegen Süden fällt es steil ab, nach Sachsen zu aber ist die Ab- flachung bis zur norddeutschen Tiesebene nur allmählich. Wie schon der Name andeutet, ist dieses Gebirge reich an Erzen. Silber, Eisen, Zinn, auch Stein- kohlen werden in Menge gewonnen und die Bewohner finden reichliche Be- schäftigung, die aber leider so wenig lohnt, dass in den höher gelegenen Orten die Leute nur ein dürstiges Auskommen haben. Während Mutter und Tochter oben am Klöppelsack sitzen, arbeiten tief unten der Vater und Sohn als Bergknappe. Da, wo das Erzgebirge an die Elbe herantritt, beginnt das Elbsand- steingcbirge oder die sogenannte sächsische Schweiz; dieselbe besteht aus wunderbar gestalteten Sandsteinfelsen, tiefen Schluchten und Thälern, die wegen der reizenden Aussichten und Ansichten alljährlich von vielen Fremden besucht werden. Die höchste Höhe ist der Winterberg mit vorzüglicher Aus- ficht nach Sachsen und Böhmen. Das Elbsandsteingebirge ist ein Bindeglied zwischen dem Erzgebirge und dem auf dem rechten Ufer der Elbe beginnenden Sudeten, einem Gebirgszuge, welcher bis zu dem gekrümmten Oberlauf der Oder, 42 Meilen wert, stch

13. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 113

1855 - Regensburg : Manz
Europa. 113 Sachsen, Preußen (Schlesien) und Mähren. Es ent- hält 950 Q.m. und 4v2 Mill. Einw. Die Gebirge, zwischen welchen Böhmen, wie in einem Kessel liegt, sind: 1) Der Böhmerwald gegen Bayern mit dem Lnsen und Rachel. 2) Das Erzgebirge und das Lausitzerge- birge gegen Sachsen. 3) Das Riesengebirge mit der Schneekoppe und die Sudeten gegen Schlesien. 4) Das mährische Gebirge gegen Mähren. Der Hauptfluß ist die Elbe mit der Moldau und der Eger. Die H a u p t st a d t ist Prag an der Moldau (120,000 Einw.), mit einer schönen Brücke, der königl. Burg auf dem Hradschin, der ältesten Universität Deutschlands (1348 gestiftet) und dem nahen weißen Berg (wo Frie- drich V. vom bayerischen Churfürsten Map I. 1620 ge- schlagen wurde). Andere wichtige Städte sind: 1) Töplitz am Erzgebirge und 2) Karlsbad an der Eger mit warmen Bädern. 3) Eger an der Eger mit dem Bade Franzensbrunn. (Hier wurde der Feldherr Wallenstein 1634 ermordet.) 4) Tabor ist eine von den Hußiten angelegte Festung. 5) Budweis an der Moldau hat gute Tuchfabriken. 6) Königgrätz an der Elbe. ist eine feste Stadt. 7) Reichenberg an der Neisse ist nach Prag die größte böhmische Stadt. k) Die Markgrafschaft Mähren mit Oesterreichisch-Schlesien. Die Markgrafschaft Mähren mit Oesterreichisch-Schle- sien liegt östlich von Böhmen, (zwischen Böhmen, Preu- Kleinstäuber, Geographie. 5te Stuft. 8

14. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 52

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
52 von diesen Hügelreihen südlich von der Veraun der Brody- wald und nördlich, das, von den Thälern der Eger und Vila umschlossene, Mittelgebirge zu erwähnen. Letzteres ragt mit einer Menge schöngeformter Kegelberge empor, wo- runter der große Franz (2450'), der 2500' hohe und we- gen seiner Aussicht berühmte Mili schauer (Donnerberg) und der ihm ähnliche, einzeln liegende St. Georgenberg nicht zu vergessen sind. Das von der Natur wohlgebaute Land wird von dem Quell- und Oberlaufe der Elbe und den dazu gehörigen Nebenflüssen Adler, Zser, Moldau (mit Luschnitz, Sazawa und Beraun), Eger und Bila bewässert (S. 43). In ihm herrscht ein gemäßigtes, eher warmes, als kaltes Klima, in ihm wechseln Wälder, Felder und Wie- sen. Manche Ebenen sind weite, fruchtreiche Kornfluren und manche Strecken wahre Fruchtgärten. Böhmen hat Getreide, Flachs, schönen Hopfen in Menge und edles Obst; selbst edle Kastanien und Wein fehlen nicht (S. 56). An Hausthieren, besonders an Federvieh hat das Land keinen Mangel und am Fuße des Riesengcbirges wird Alpenwirthschaft getrieben (S. 21). Die Gebirge sind zum Theil reich an Mineralien, und das Land ist daher gesegnet an Mineralquellen und Bä- dern. Die Böhmen sind ein betriebsames Volk, sie verstehen sich auf guten Feld- und Bergbau, auf Weberei und Spin- nerei. Besonders thätig und gewerbfleißig sind die an den Grenzen und Gebirgen umher wohnenden Deutschen. Mehr als 66 Glashütten liefern das berühmte böhmische Glas. Auch sein Papier hat einen Nuf. Im Innern des Landes wohnen meist Slaven, ein derber Menschenschlag, die sich Cze- chen oder Böhmaken nennen. Mit einer besondern An- lage und Vorliebe für die Musik begabt, ziehen eine Menge Musikbanden (Prager Musikanten) von da in's Ausland. Obgleich Böhmen die Heimath von Huß gewesen ist, so sind doch die Meisten eifrige Katholiken. Vor Christi Geburt wohnten die Boj er hier. Zur Zeit Christi drangen deutsche Männer, die Markomannen (Hüter der Grenze) ein. Als diese vier Jahrhunderte später wieder auszogen, nahmen die slavischen Czechen von der wei- ten herrenlosen Gegend Besitz. Sie blieben unabhängig, bis Kaiser Otto der Große ihre Fürsten zwang, ihm zu hul- digen. Don da an ward Bohmen ein Theil des deutschen Reichs. Als aber Kaiser Karl V., ein Enkel Maximilian's, die deutschen Besitzungen seinem Bruder Ferdinand über- gab, so vereinigte dieser 1526 auch die Kronen der Wahl- reiche Böhmen (mit Mähren, Schlesien und der Lausitz) und Ungarn auf seinem Haupte, und von jener Zeit an gehörte es zu Oestreich.

15. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 419

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 112. Österreichisch - ungarische Monarchie. 419 Unter den Inseln die größten: Brazza, Lesina, Cürzola, Meleda, Lissa (Sieg der österreichischen Flotte über die italienische 1866). c) Die Sudetenländer. 10) Königreich Böhmen (vergl. §96, §102,3), 52 000 qkm, 6,3 Mill. Einw., in den ersten Jahrhunderten nach Chr. von deutschen Markomannen besetzt, welche zum Teil im 6.Jahrhundert über die Donau sich südwestwärts zogen. Seitdem wanderten slavische Tschechen in das Land ein und drängten die vorgefundene deutsche Bevölkerung in die das Land umgebenden gebirgigen Gegenden hinein. Seit dem 10. Jahrhundert siegte unter ihnen das Christentum, und ihre Herzöge, später Könige, traten mit dem Deutschen Reiche in Verbindung. 1526 kam die böhmische Krone mit den Nachbarländern an Österreich (§112 Ans.). Die Böhmen sind ein betriebsames Volk; in Feld- und Bergbau, Spinnerei und Weberei, vielfachen Fabriken (Glas) zeichnen sie sich aus. Merkwürdig ist ihre Anlage und Vorliebe für Musik. Von der Bevölkerung des Landes sind über 2 Mill. (37%) deutschen Stammes. Die Hauptstadt Prag, an beiden Ufern der Moldau, in der rechten Verkehrsmitte des Landes, wo sich die vom W. (von Eger) her Zur oberen Elbe ziehende Straße mit der Moldaulinie, der Mittellinie des Landes, kreuzt; 430 000 Einw. (mit Vororten). Rechts von der Moldau die engstraßige, düstere Altstadt mit dem Judenviertel (uralter Kirchhof) und die Neustadt. Über die Moldau geht (außer modernen Brücken von' Hängewerkskonstruktion) eine altehrwürdige, mit einem Kruzifix und Heiligenbildern gezierte Steinbrücke. Links von der Moldau liegt der kleinere, aber schönere Teil, die kleine Seite, und auf dem Berge der Hradschin. Hier das Schloß, viele Paläste und der herrliche Dom mit Nepomuks von Silber prangendem Grabmal. Der Blick vom Hradschin aus die weite, turmreiche Stadt und den Fluß gibt eine der berühmtesten Stadtansichten in Europa. Universität 1348 gegründet. 8 km westlich von Prag der Weiße Berg: Schlacht 1620; auf dem rechten Moldauufer das Schlachtfeld des Jahres 1757; südwestlich das von Karl Iv. erbaute und zur Aufbewahrung der Reichskleinodien, die hier in der Kreuzkapelle hinter 4 eisernen Türen mit 19 Schlössern früher wohlversichert waren, bestimmte Schloß Karlstein, das Heiligtum des Landes, das früher von keinem Fremden und von keinem Weibe betreten werden durfte. In Südböhmen ist Budweis an der Moldau (39 000 Einw.) wichtigster Verkehrs- und Jndustrieort. Südwestlich und nordwestlich von Prag nach dem Böhmerwalde, Fichtelgebirge und Erzgebirge zu die Kreise Pilsen1, Eger und Saaz mit Hopfenbau. Pilsen (68 000 Einw.), lebhafte Handelsstadt und bedeutende Bierbrauerei. Eger, an? — 20 000 Einw., Verkehrsmittelpunkt im Fichtelgebirge, bekannt durch Wallensteins Ermordung. In der Nähe das Bad Franzens-

16. Theil 2 - S. 48

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
48 haben es bekanntlich die Böhmen am weitesten gebracht, und es sind gegen- wärtig nicht weniger als 75 Glashütten und 22 Glasschleifereten vorhanden. Prag an beiden Ufern der Moldau, die Hauptstadt, hat 4 Stunden Umfang, 131,000 Einwohner. Die Brücke über die Moldau ist die größte in Deutschland, 1800 Fuß lang, 35 breit, mit 28 Statuen von Heiligen geziert, unter denen sich besonders die Bildsäule des heiligen Johannes von Nepomnck auszeichnet, der hier in die Moldau gestürzt wurde. Prag hat einen Erzbischof, eine Universität, 168 Paläste, fast 100 Kirchen, viele Fabriken und starken Handel. Im Dom zum heiligen Vitus ist das Grab des heiligen Johannes von Nepomuck, mit vielen Kostbarkeiten. Eine halbe Stunde von Prag befindet sich der weiße Berg, mir der Kirche Mariä vom Siege. Schlacht 1620 und 1737. Tabor, vor 400 Jahren von den Huffiten erbaut, liegt auf einer Anhöhe und hat 4000 Einwohner. Eg er an der Eger, nicht weit von Bayerns Grenze, als der Ort berühmt, wo Wallenstein ermordet wurde. (Siehe 1. Theil, Seite 104). Töplitz am Erzgebirge mib Karlsbad an der Eger mit warmeu Bädern. Wie im L.inlc, so zeigt sich auch im Charakter des Böhmen noch mannigfach eine gewisse Natürlichkeit. Ein hervorstechender Zug ist besonders seine Höflichkeit. Oesterreichs ansterdeutsche Länder. Dirö Königreich Ungarn mit seinen Nebenländern (3306 Q.-M), am südlichen Abhang der sehr metallreichtn Karpathen, die das Land in einem halben Bogen umziehen und sich vielfach in's Innere verzweigen. Zwi- schen ihnen und noch mehr im Süden liegen unabsehbare Ebenen, zum Theil Sandsiächen, oder mit Rohr und Schilf bewachsene Sümpfe, wie zwischen Donau und Theiß. Der seichte Neusiedler-See und der tiefe Plat- ten-See westlich von der Donau scheinen Ueberrcste elnes vor dem um- fangreichen, nunmehr ausgetrockneten oder abgeflossenen Sees zu sein. Jenen umschließen jetzt reiche Wciilberge und weite Moraste. Das Klima ist warm, im Süden heiß im Sommer, streng kalt im Winter, wie überall östlich von Deutschland. In den Gebirgsgegenden hört der Ackerbau fast auf, während am Fuß derselben unter 80^ eln feuriger Wein wächst. An der Theiß sind viele große Pußten, das heißt Viehtriften mit zahlreichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden; steppenähnliche Sandplätze wechseln mit fruchtbaren Stellen ab, und der bebaute Boden gibt das Wcizcnkorn dreißig- fach wieder. Moräste verderben häufig die Luft, und die gesundesten schönsten Gegenden sind die Gebirgsabhäuge. Heuschrecken und Erdbeben sind öfters verwüstend. Dennoch gehört Ungarn zu den gesegnetsten Ländern und konnte ' bei deutscher Benutzung durch Bearbeitung seiner Erzeugnisse und Handel eines der reichsten Länder sein. Aber der Ackerbau ist noch roh. Auch jetzt schon ist die Pferde- und Schafzucht sehr bedeutend, ungarische Ochsen sind sprichwörtlich, der Obstbau ist ansehnlich, Getreide gedeiht auch bei geringer Sorgfalt bis zum Ueberfluß. Die Tragkraft des Bodens ist in manchen Strichen so groß, daß man 10 Jahre lang auf demselben Boden Weizen bauen kann. Für Flachs, Hanf, Tabak (den besten in Europa) und treff- lichen Wein (vorzüglich bei Tokay an der obern Theiß) zieht man viel Geld aus dem Ausland. Fabriken kennt man noch wenige, nur Leder wird gut bereitet. Kein anderes Land in Europa ist so reich an Gold, auch die Ausbeute an Silber, Kupfer, Blei, Eisen, Steinkohlen und Salz ist sehr bedeutend. Von den Einwohnern sind noch an 5 Millionen kräftig ge- baute, feurige Ungarn (oder eigentlich Magyaren, die Eroberer des

17. Europa - S. 57

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
werke finden wir besonders am Südsuße des Erzgebirges von Eger bis nach Aussig. Ausgedehnte Steinkohlenfelder liegen in der Um- gebung von Prag und Pilsen (zeigen!). Auch das mährische Hügel- land weist reiche Kohlenlager auf (in der Nähe von Brünn — zeigen!) — Wiedergabe. Die Sudetenländer sind auch reich an nützlichen Metallen aller Art. So gräbt man Eisen, Blei, Silber und Zinn aus dem dunklen Schoß der Erde. Dies geschieht z. B. bei Joachimstal (am Fuße des Keilberges — zeigen!). Der Joachimstaler Bergbau ist schon seit Jahr- Hunderten berühmt. Aus dem Silber, das man hier fand, prägte man schon vor fast 400 Jahren Silbermünzen und nannte sie „Joachims- taler". — Endlich birgt Böhmens Boden auch Edelsteine. Man findet hier jene kleinen blutroten Steine, die man Granaten^) nennt und zu allerlei Schmucksachen verarbeitet, z. B. zu Armbändern, Broschen, Ohr- ringen und Halsketten. — Wiedergabe. Reich sind die Sudetenländer auch an heilkräftigen Mineral- quellen, die in der ganzen Welt berühmt sind. Es sind heiße Quellen, die in dicken, dampfenden Strahlen aus der Erde strömen. Sie ent- halten Salze und andere Bestandteile, die imstande sind, manchen kranken Menschen die verlorene Gesundheit zurückzugeben. Die bedeutendsten Quellen sprudeln in der Nähe von Karlsbad und Töplitz (zeigen!) Bestimme die Lage dieser Orte! — In der Nähe von Karlsbad allein springen 17 heilsame Quellen aus dem Boden. Die berühmteste Quelle Karlsbads ist der Strudel; er hat 60° R. heißes Wasser (Abb. zeigen!). Aus allen Erdteilen kommen Tausende zu diesen Heilstätten, um hier Gesundheit oder wenigstens Linderung in ihren Leiden zu finden. — Wieder- gäbe und Einprägung. Bewässerung. Was lehrt die Karte von der Bewässerung der Sudeten- länder? Sie werden von zahlreichen Flüssen bewässert. Zeige und nenne diese! — Zeige und bestimme a) die Quelle, b) die Laufrichtung, c) die Mündung der Elbe! — Gib an, welche Nebenflüsse die Elbe in den Sudetenländern erhält! Die Moldau, die Eger, die Jser (zeigen!). Die Moldau ist der Hauptfluß des böhmischen Beckens. Zeige und bestimme ihre Quelle, Laufrichtung und Mündung! — Zeige und be- stimme die Quelle, Laufrichtung und Mündung der Eger! — Wieder- gabe. — Aber auch zur Donau eilen einige Flüsse der Sudetenländer. Der bedeutendste von ihnen ist die March (zeigen!). Bestimme die Quelle, Laufrichtung und Mündung der March! — Wiedergabe. Diese Flüsse haben eine große Bedeutung für die Sudetenländer. Sie tragen zur Entwicklung des Verkehrs viel bei. Eine große Anzahl von Flüssen dient der Flößerei. Zur Zeit der Schneeschmelze tragen diese die gefällten Baumstämme von den Gebirgen zur Elbe und Moldau hin- ab, wo sie zu Flößen vereinigt werden und dann stromabwärts schwimmen. Elbe, Moldau und March sind schiffbar und dienen deshalb dem Handels- verkehr. Zahlreiche Kähne und Dampfer beleben daher die Flüsse. Der *) Der Name Granat hängt zusammen mit granatum — Granatäpfel. Die Färbung des Steines hat Ähnlichkeit mit der der Blüten und Samenkörner des Granatapfels. — Die meisten Granaten findet man bei Bilin (zeigen!) —

18. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 76

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
76 Iv. Übersicht der Länderkunde, Reproduziert »ach cincr Original, Jnnen-Förde mit Handelshasen, Die Kieler Dampffäbren, Die Stadt Kiel, Die Förden sind langgestreckte, flußartig schmale Meeresbuchten, die von sanften, schön bewaldeten Hüqeln um- ist die Kieler Förde die am günstigsten gelegene, die geräumigste und Nebenflüsse der Elbe: links: rechts: Moldau, Havel mit der Spree. Eger, Mulde, Saale. Die Flachheit der Niederung ermöglichte die künstliche Verbindung der drei Ströme Weichsel, Oder nud Elbe durch Kanäle. Weichsel und Oder verbindet der Brom berger Kanal (durch die Netje), Oder und Elbe der Finow-, der Friedrich-Wilhelm- und der Teltow-Kanal (durch Havel und Spree). S. S. 86. Klima. Das Ostdeutsche Tieslaud hat kalte Winter und heiße Sommer. Die Niederschläge sind im Innern des Landes ziemlich gering (40—50 cm mittlere jährliche Negenhöhe), da die Winde schon aus dem Wege über das West- liche Deutschland ihr Naß abgegeben haben. Hier herrscht also bereits ostenro- päisches Landklima___ Bodenerzeugnisse. In den nördlichen Provinzen wird hauptsächlich Roggen- und Kartosselbau, in Schlesien gemischter Anbau gepflegt. In hoher Blüte stehen namentlich Branntweinbrennerei und Pferdezucht. Weite Flüchen nimmt der Wald ein; daher die zahlreichen Schneidemühlen und der starke Holzhandel. Vorherrschend ist der Großgrundbesitz des Adels. Im Ostdeutschen Tieflande waltet die Landwirtschaft vor. Die Bevölkerung, früher slavisch, ist jetzt nahezu völlig germanisiert, besonders durch Einwanderung deutscher Bauern und Bürger. Reste slavischer

19. Die Erde und ihre Bewohner - S. 193

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
19s Europa, Gebirge, Sudeten, Erzgebirge. K) Der Brdy Wald, zwischen der Verarm und Moldau, und e) Der Lissi Wald, südlich vom vorigen. T. D i e S u d e t e n. Die Sudeten, welche durch das Gesenke, das die Oderquellen umgiebt, mit den Karpaten verbunden sind, liegen im Norden des mäh» rischen Gebirges. Im weitern Sinne versteht man darunter die Ge- birge, welche, von der Lstseite des Elbdurchbruches an, in südöstlicher Richtung sich an die Oder ziehen, im engern Sinne nennt man Su- deten das südöstliche Drittheil des eben genannten Zuges, während das höchste, mittlere Drittheil, Niesengebirge genannt wird, und das nordwestliche Drittheil lausiyer Gebirge beißt. Das südöst- liche, wellenförmige Drittheil ist von engen, felsigen Thalern durch- schnitten, und stark bewaldet, während das Niesengebirge, das einen breiten Rücken hat, aus welchem sich Kuppen erheben, in seinen höchsten Theilen ohne Holzwuchs ist. Zu den merkenswerthesten Punkten der Sudeten gehören: 1) Die Schneekoope oder Riesenkoppe .... 5.000 F. h. 2) Das große Rad........................... 4.700 — 5) Die große Sturmhaube ................... 4.560 — 4) Der spieg liher Schneeberg ....... 4.380 5) Der große Schneeberg.................... 4.272 — 6) Der kleine Schneeberg .................. 3.876 — 7) Der Re ifträger........................ 3.730 — 8) Der Mittelberg......................... 3.666 — 9) Die Tafelfichte........................ 3.400 — 10) Die hohe Mense ........................ 3.234 -- 11) Di« hohe Eule.......................... 3.036 — 12) Die Heuscheuer......................... 2.893 — 13) Die Sonnenkoppe........................ 2.840 — 14) Der Spiegelberg, bei Glah.............. 2.800 — 15) Der Hochwald........................... 2.730 — 16) Der Zobtenberg (liegt einzeln) ........ 2.300 — 17) Der Kinast........................... . 1.812 — U. Das Erzgebirge. Das Erzgebirge erstreckt sich vom Elbdurchbruch in südwestlicher Richtung bis an das Fichtelgebirge, und ist 22 Meilen lang. Nach Süden gegen die Eger fällt es steiler ab, als nach Norden, weßhalb die nach Süden sich erstreckenden Thaler kürzer und tiefer sind, als die Hoffman»- Erde u. ihre Bew. ' 13

20. Unter- und Mittelstufe - S. 55

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 55 burger Bergland Kohlenbergbau. Das Glatzer Becken wird von zahl- reichen, gleichlaufenden Bergketten mit Längstälern dazwischen durchzogen, z. B. dem Eulengebirge, dem Adlergebirge, der Heuscheuer, in der im Nw. ähnliche Sandsteinklippen wie in der Sächsischen Schweiz auftreten (Adersbacher und Weckelsdorfer Felsen). Die Sudeten sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse, die auf der Nordostseite zur Oder, auf der Südwestseite zur Elbe und zum kleinen Teil auch zur Donau gehen (March). Elbe und Oder haben zudem ihre eigenen Quellen im Sudetengebiete. Die Elbe entsteht aus der Vereinigung mehrerer Gebirgsbäche auf der Südseite des Riesenkammes und durchfließt nun in ihrem weirern obern Lauf das böhmische Becken. Hier sammelt sie die Gewässer Böhmens, Jser, Moldau. Eger, so daß sie noch innerhalb Böhmens zum schiffbaren Strom anschwillt. Die Oder entquillt der Südecke des Gesenkes und tritt durch die Mährische Pforte in deutsches Gebiet ein. Abgesehen von ihrem Quellgebiet ist sie ein vollständiger Tieflandsstrom. Aus dem Glatzer Gebirgskessel eilt ihr die Glatzer Neiße, von den Vorbergen des Riesengebirges die Katzbach und der Bob er zu. Das Klima des ganzen Gebirgszuges neigt bereits zu kalten Wintern und heißen Sommern. Diese Wärmegegensätze sind hauptsächlich durch die östliche Lage bedingt. Wesentlich für die einzelnen Gebiete ist ihre Höhenlage. Im Hirschberger Tal beträgt die mittlere Jahreswärme noch 7 o, auf der Schneekoppe bereits 0°. 2. Die Bewohner des Sudetenzuges sind fast durchweg deutscher Abstammung (Oberdeutsche). Nur in einzelnen Tälern des So. wohnen Tschechen. Eine hervorragende Nahrungsquelle der Bevölkerung bildet die Landwirtschaft, die besonders in den fruchtbaren Hügel- und Flachländern blüht, die den Fuß des Gebirges begleiten. Aber auch an den Gebirgs- abhängen gestattet die Sommerwärme den Getreidebau noch über 600 m empor. Die dichte Bevölkerung ist auf verschiedene Gebirgsindustrien an- gewiesen, insbesondere auf die Leinenweberei. Die schlesische Lein- wand hat Weltruf. Doch herrscht in den Weberdörfern' infolge der teuren Lebensmittelpreise und der niedrigen Löhne nicht selten empfindliche Not. Der Kohlenreichtum des Waldenburger Berglandes hat auf die Eni- Wickelung anderer Industriezweige belebend eingewirkt. Im Riesengebirge und in den Bädern bildet endlich auch der Fremdenverkehr im Sommer eine bedeutende Einnahme. 3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. Ungefähr die Hälfte des Sudetenlandes ist preußisch, die andere Hälfte österreichisch. In der preuß. Provinz Schlesien: Görlitz, a. d. Lausitzer Neiße, zweitgrößte Stadt Schlesiens; Tuchmachern. — Hirschberg, im Hirschberger Tal, Mittelpunkt des schleichen Leinwandhandels. — Warmbrunn, Schlesiens besuchtestes Bad, am Fuße des Riesengebirges. — Waldenburg, Mittelpunkt des sudetischen Kohlenbergbaues im Waldenburger Bergland. N. der Badeort Salzbrunn. Peterswaldau und Langenbielau, roße Weberdörfer am Eulengebirge. — Festung Glatz und die Badeorte and eck und Reinerz im Glatzer Becken.