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1. Bd. 2 - S. 289

1837 - Eisleben : Reichardt
Turkestan. 289 < jetzige Turkestan zu diesem, kam hernach unter die Botmäßigkeit der Parther und spater ward es ein Bestandtheil des neupersischen Reichest In der Mitte des 6teü Jahrhunderts nach Christi Geburt begannen die Türken in diesen Gegenden sich auszubreiten und daselbst mächtig zu werden. Diese, welche den Chinesen unter dem Namen Chiung-nu schon lange vor Christi Geburt bekannt wurden, wohnten nördlich und nordöstlich von den Chinesichen Provinzen Schansi und Schensi auf dem Gebirge In - Schan (s. S. 202. Ii. Bandes), welches sich im N. der großen Krümmung der Hoang-Ho erhebt. Vom I. 206 vor Christi Geburt bis in die Mitte des ersten Jahrhunderts unterjochten sie einen bedeutenden Theil von Mittelasien. Da sie jedoch später aus diesen Gegenden verdrängt wurden, zogen sie sich weiter westwärts, und eine ihrer Horden ließ sich an dem Goldberge (Altai) nieder, machte sich unter dem Namen Tu-kiü bekannt und erweiterte nach und nach ihre Gränze bis an den Kaspischen See. Der Name Türken wurde hierauf (im 6. Jahrh, nach Christi Geburt) in Europa bekannt. Zu Anfang des 7. Jahrhunderts drangen die Araber in Turkestan ein und stießen hier auf die Türken. Nach dem Verfalle des Arabischen Khalisats entstanden hier mehrere Türkische Herrschaften, welche Dschin- gis-Khan, der Mongolen-Beherrscher, im 12. Jahrhunderte unterjochte. Nach seinem Tode bekam einer seiner Söhne, Dschagatai Turkestan, welches nach ihm den Namen Dschagatai erhielt. Und noch jetzt herrschen Nachkommen desselben als Khane in mehreren Staaten Tur- kestans; denn Turkestan besteht gegenwärtig aus mehreren von einander unabhängigen Staaten, unter welchen, nach den neuesten Nachrichten der Reisenden, Khokand, Usbekistan und Badakschan jetzt die mächtig- sten seyn sollen. Zu Turkestan gehört auch der Kaspische See, doch nur seine Ostseite, denn seine Südseite gehört zu Persien und Iran und seine West- und Nordseite zum Russischen Reiche. Dieser riesenhafte See, den man seiner Größe wegen auch Kaspisches Meer nennt, ist der größte See auf der Erde, nimmt mit seiner Oberstäche 10 Brei- ten- und 5 Längengrade ein, und enthält 6000 oder nach Andern 6860 idm., so daß er nach der letztern Annahme größer als der Preußische und Baiersche Staat zusammen genommen seyn würde. Seine Länge beträgt 140 Meilen und seine Breite wechselt von 28 bis 63 M. Wahrscheinlich ist er der Überrest eines größern Meeres, das einst das ganze Flachland in seiner Nahe weit und breit bedeckte und mit dem Aralsee und dem Asowschen Meere zusammenhing. Der Zusammenhang mit letzterm fand vermuthlich nordwestlich vom Kauka- sus in der Gegend Statt, die der Manitsch und die Kuma durchfließen; denn diese ganze Gegend ist flach, und mit niedrigen Hügeln des reinsten Flugsandes bedeckt, worin man zahlreiche Muschelschalen, die sowohl dem Schwarzen als Kaspischen Meere angehören, findet; häufig finden sich in dieser Steppe Salzseen, ja der ganze Boden scheint mit Cannabich's Hülfsbuch. Ii, Band. 19

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1. Für den Schüler - S. 56

1837 - Berlin : Schultze
56 Einen Zeitraum von sieben Tagen nennt man eine Woche, und einen Zeitraum von vier Wochen einen Monat, welcher Name vom Monde herkommt. Letz, terer ist nämlich in dieser Zeit ein Mal ganz erleuch, tet (Vollmond), ein Mal ganz dunkel (Neumond) und zwei Mal halb erleuchtet (erstes und letztes Viertel). Die Namen der zwölf Monate, die ein Jahr ausmachen, sind euch bekannt. Nur zu einem derselben, dem Februar, gehören gerade vier Wochen oder acht und zwanzig Tage. Vier Monate, die ihr euch leicht an dem Worte Ap,Jun,Se,No merken könnt, haben jeder dreißig Tage. Von den übrigen sieien Mo, uaten hat jeder ein und dreißig Tage. Das gurze Jahr enthält 52 Wochen oder 365 Tage, jedoch ist alle vier Jahre ein Schaltjahr von 366 Tagen; der Februar hat dann 29 Tage. Wenn zehn Jahre verflossen sind, so lagt man: Ein Jahrzeh end ist zu Ende. Ein Zeitraum von hundert Jahren heißt ein Jahrhundert, md ein Zeitraum von tausend Jahren ein Jahrtausend Wiederholung der Aeiteintheilungen. 60 Secunden...............machen eine Minute. 60 Minuten.................. — eine Stunde. 24 Stunden.................. — einen Tag. 7 Tage...................... — eine Woche. 80 Tage oder 4 Wochen ... — einen Monat. 365 Tage oder 52 Wochen oder 12 Monate........... — ein Jahr. 10 Jahre................. — ein Jahrzehend. 100 Jahre oder 10 Jahrzehende — ein Jahrhundert. 1000 Jahre oder 100 Jahrzchende oder 10 Jahrhunderte ... — ein Jahrtausend. Unsere Jahreszahl 1837, welche aus einem Jahr, tausend, acht Jahrhunderten, drei Jahrzehenden und sie, den Jahren besteht, gibt uns an, wie viel Jahre seit der Geburt unsers Heilandes verstrichen sind. Die Zeit vor Christi Geburt bestimmen wir gleichfalls nach dieser wich, tigen Begebenheit. Wir sprechen daher von Jahren vor Christi Geburt und von Jahren nach Christi Geburt. Nach Christi Geburt wird vorwärts, vor Christi Geburt rückwärts gezählt. Die Welt wurde 4000 Jahre vor Christi Geburt erschaffen; wir sagen also: Dieß geschah im Jahre 4000 vor Christi

2. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 143

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
143 Ssterter Zeitraum. Geschichte von der Schlacht bey Act:um bis auf die große Völkerwanderung. Don 3953 O Che. 31) bis zum fünften Jahrhunderte nach Christi Geburt. Erster Abschnitt. Allgemeine Beschaffenheit des vierten Zeitraums. Erstes Kapitel. Chronologie des vierten Zeitraums. $. i. Schwierigkeiten der Chronologie. ^ie mancherlei) Iahrrechnungen dieses Zeitraums vermehren die Schwierigkeiten, die »schon aus den Abweichungen der Jahr- rechnnngen in den vorigen Zeiten entstehen. Auf das Hauptstchr, das Geburtsjahr Christi, kann nicht mit Bestimmtheit angegeben werden. {. 2. Acren. Die Acren, deren sich die Schriftsteller dieser Periode, nebst den ältern, bedienen, sind: i. Die jüdischen: die Acre der Kontrakte, Aera contractuum, 3671 (v. Chr. 312), die Regierung der Makkabäer, 3840 (v. Chr. 143), Herodes Re- gierung, 3944 (v. Chr. 39), die Zerstörung Jerusalems, 70 Jahre vor Christi Geburt; die syrischen Prokonsulen und !die Kaiser. 2. Die spanische: der Anfang des Triumvirats, /Vera hifpanica, 3945 (v. Chr. 3 8). 3. Die ägyptische: die Schlacht bey Actium, /Vera aegyptiaca oder actiacu, 3952 (v. Chr. 31). 4. Die römischen: die Erbauung der Stadt Konstantmopcl, 330 nach Christi Geburt. 5. Die syrischen: die antiochisch- cäsarische Aere, 3934 (v. Chr. 49). 6. Die christlichen: di,r Aera diodetiana ober Martyrum, 284 Nach Chr.; die In - dictions - Epoche; die alexandrinische oder historische Aere, di«e bis zu Christi Geburt 5501 Wcltjahre rechnet und sie ins Jahr 8 unsrer Rechnung seht; und die anriochetlische, die bis zu Chi> Geburt 5493 Jahre zählt.

3. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 7

1817 - Karlsruhe : Müller
porb e re itung. §. 8. ? §. 8. Der Zeitpunct dieser allerwichtigsten Begebenheit ist auf unserer isten Karte angegeben und besonders gezeich- net ; wir finden ihn oben über der gelben Leiste, mit dem Beisaze: Chr. Geb,, von wo an die Zeichnung perpendi- culair durch die ganze Karte herunter weiset, und die Hauptabtheilung macht, wodurch das obengedachte Alter der Menschenwelt in zwo ungleiche Hälften abgetheilet wird. Die erste und grösere Halste begreift die Zeit von Adams Schöpfung bis auf die angezcigte Geburt Christi: Eine Zeitlange von fast 4ooo Jahren; die zweite und klei- nere Hälfte hingegen , von Christi Geburt an bis auf unsere Zeiten, enthält nun über 1800 Jahre, und ist zugleich unsere Jahrzahl oder die Zeitrechnung der Christen, Die erstere Hälfte ist geschlossen, und kann also weder ab - noch zunehmen; die andere aber nimmt von Jahr zu Jahr zu. Die vorgedachte Hauptabtheilungslinie ist in gewissem Betrachte ähnlich oder das, was auf dem Globus der Aequator ist: Wie nehmlich dieser die Erdoberfläche in zwei Theile theilt, so theilt die Geburt Christi die ganze Zeit- lange der Menschenwelt auch in zwei Lheite; nur mit dem Unterschiede, daß dort zwo gleiche Hälften oder Halbkugeln, hier aber zwo ungleiche Zeithälften werden. Diese zwei'haupt-Zeitthcile sind auf der Karte in der zweiten Leiste durch Farben unterschieden, und somit anschaulich gemacht: die grösere Hälfte zur Linken, blau illuminirt, enthält, mit Einschluß der gleichsam aufgeroll- ten Jahrhunderte, die obengedachten fast 4ooo Jahre vor Christi Geburt; die kleinere zur Rechten hingegen, roth colorirt, begreift die über 1800 Jahre verflossene Zeit nach Christi Geburt. — Man halt dafür, daß das Jahr der Geburt Christi ins Jahr der Welt: 3943 falle. (Calvisius sezt: 3949; Petav: 3983; Usser: /»003; und, Frank: 4181.) — Um diese Verschiedenheit haben wir uns nichts zu bekümmern, noch darüber zu streiten.

4. Bd. 1 - S. 160

1911 - Leipzig : Wiegandt
- 160 — deliter in Christi fideles tarn spi-i ituales quam saeculares saevierunt destruendo monasteria ecclesias et pia loca ac christicolas utriusque sexus occidendo spoliando depraedando et plura mala innumerabilia perpetrando, quibus malis ipsi dampnati haeretici et infideles non sunt corrigendi, sed in ipsorum malitia perseverantes inde-fesse die noctuque malum in Christi fideles machinantur, quomodo ipsi ho-mines pretioso Christi sanguine redemp-tos possint occidere et inhumaniter cruciare ac eorum civitates castra opida villas et res invadere et exterminare et praesertim loca, ubi studia generalia pollent et honestus status hominum esse videtur. Quod providi et circumspecti viri proconsules consules et opidani Lip-czenses mature considerantes et pro resistentia dictorum infidelium ac con-servatione fidei apostolicae totis conati-bus se ipsorumque opidum munire et fortificare proposuerunt et isto anno piaesenti magnis laboribus et expensis se submiserunt ad faciendum muros pi opugnacula fossatas, bombardas alia-que defendicula procurantes. Et quia ut dicitur saepefati dampnati haeretici cum pluribus exercitibus iam se ad iter praebuerunt, terras nostras et dominorum circumiacentium iterum invadere praeponunt et praesertim ad dictum opidum Lipczk trans-ferre inibi crudelitatem eorum exercere sperantes, unde nobis pro parte dictorum proconsulum consulum et opidano-ium dicti opidi Lipczk fuit humiliter supplicatum, quatenus ipsis gratiose indulgere, ut ipsi et eorum coadiutores diebus dominicis et festivis in fossatis muris turribus et propugnaculis ac de-fendiculis laborare possent et ipsis laboratoribus sic ad praemissa dispositis haben diese Ungläubigen gegen die in Christo Gläubigen (geistliche und weltliche) grausam gewütet, indem sie Klöster, Kirchen und geweihte Stätten zerstört und Christi Verehrer beiderlei Geschlechts getötet, geplündert und beraubt und weitere unzählige Übeltaten begangen haben; davon sind jene verdammten Ketzer und Ungläubigen nicht abzubringen, sondern beharren unermüdlich in ihrer Bosheit und tun Tag und Nacht Übel wider die Gläubigen in Christo, wodurch sie diese durch Christi teures Blut erlösten Menschen töten und unmenschlich martern und ihre Städte, Burgen, Flecken, Dörfer und Güter und besonders Orte, wo die allgemeinen Wissenschaften (die hohen Schulen) blühen und ehrenwerte Menschen leben, überfallen und (diese) vertreiben. Daher (denn) kluge und umsichtige Männer, Bürgermeister, Ratsherren und Bürger zu Leipzig, eilig Rat gehalten und für den Widerstand gegen die gedachten Ungläubigen und für die Er- haltung des apostolischen Glaubens mit allem Eifer sich und ihre Stadt zu befestigen und zu verschanzen sich vorgenommen haben und in diesem gegenwärtigen Jahre mit vielen Mühen und Kosten auf sich genommen und die Er- richtung von Mauern, Bollwerken, Gräben, Bombarden (Basteien) und anderer Verteidigungsmittel besorgt haben. — Und weil, wie berichtet wird, die ost erwähnten verdammten Ketzer mit mehreren Heeren sich schon marschbereit gezeigt haben, unsere und der angrenzenden Herren Länder wiederum zu überfallen vorhaben und besonders die genannte Stadt Leipzig zu überziehen und allda ihre Grausamkeit auszuüben gedenken, daher sind wir von seiten der genannten Bürgermeister, Ratmannen und Bürger der gedachten Stadt Leipzig demütig gebeten worden, daß wir ihnen gnädigst erlauben, daß sie und die ihnen helfen an Sonn- und Feiertagen an Gräben, Mauern, Türmen, Bollwerken und Befestigungen arbeiten dürfen, und daß wir den zu diesem I Zwecke angestellten Arbeitern aus üblicher

5. Mit einem Stahlstich - S. 301

1836 - Stuttgart : Belser
Der Pabst im Bunde mit den Frauken. 301 i Sprengel und über die Grenzen desselben hinaus. Ihm war es bei seinen Bekehrungen nicht blos um das Aeus- serliche zu thun: er forderte Sinnesänderung in chrem ganzen Umfang von den Getauften. "Es ist nicht ge- nug," predigte er, „daß ihr den christlichen Namen an- genommen habt, wenn ihr keine christlichen Werke ver- richtet. Der christliche Name nutzt dem, welcher stets Christi Gebote im Herzen behält, und sic durch die That vollbringt." Vornämlich eiferte er gegen jede Art heidni- schen Aberglaubens. Es sey Sünde, auf Glücks - und Unglückszcichen zu achten, Tage zu wählen, Amulette zu tragen: wären solche auch von Geistlichen verfertigt und angeblich mit Stellen der h. Schrift bezeichnet, so sey darin doch kein Heilmittel Christi, sondern Gift des Teufels enthalten. Bei Allem müsse man nur der Gnade Christi theilhaftig zu werden suchen, und auf die Kraft seines Namens von ganzem Herzen vertrauen. Sie moch- ten stets Christus im Herzen und sein Zeichen vor der Stirne haben; das Zeichen Christi sey eine große Sache, aber es nütze nur denen, welche Christi Gebote zu voll- ziehen trachteten. Um dieselbe Zeit wirkte auch L i v i n, aus einer augeseh neu irischen Familie, als Missionar unter dem wilden Volke in Brabant, und es traf ihn 656 der Märtyrertod, den er sich selbst geweissagt hatte. Höchst wichtig für die Ausbreitung des Christen- thums war es, daß zu Anfang des siebenten Jahrhun- derts viele junge Angelsachsen in irische Klöster gicngen, theils um dort ein strenges Leben zu führen, theils um sich Kenntnisse zu sammeln, die dort zu Hause waren. So wurde in Irland ein Stamm von Missionären gebil- det, die dem Pabste geneigt waren. Unter ihnen zeich- nete sich Egbert aus, der in einer tödtlichen Krank-

6. Die weite Welt - S. 28

1882 - Leipzig : Klinkhardt
28 10. Sie schau’n sich um und schauen mit Entzücken den edlen Zeugenkreis, der sie umringt, nicht jenen, der mit mordgewohnten Blicken im weiten Cirkus, voll bis zum Erdrücken, wie eine Riesenschlange sie umschlingt, — 11. Nein, Engel sind’s, die sich herniederneigen, ein lichter Kreis, ein strahlen voller Kranz, mit Kronen winken sie, mit Palmenzweigen, Kopf drängt an Kopf und Reigen sich an Reigen, bis er versehwebt im gold’nen Himmelsglanz. — 12. Numidscher Leu, nun schüttle deine Mähne, die Lämmer Christi schrecket nicht dein Zorn, spring an aus deinem Käfig, o Hyäne, du Königstiger, wetze deine Zähne, zermalme kecklich Christi Weizenkorn! 13. Zehn blut’ge Leichen schleift man aus den Thoren, doch zwanzig derer, die sie sterben sah’n, sie haben morgen schon zum Kreuz geschworen, aus Blut wird Christi Kirche neugeboren, und jeder Sturm facht frische Flammen an. Gerok. 12. Die Zerstörung Jerusalems. Der Hass der Juden gegen ihre Oberherren und Bedrücker, die Römer, welcher schon zu Christi Lebzeiten das ganze Volk erfüllte, steigerte sich mit jedem Jahre, und jedem Denkenden musste es klar werden, dass die Voraussagungen Christi bald in Erfüllung gehen würden. Unter dem Landpfleger (Statthalter) Dessins Florus, der seine Vorgänger im Amte noch an Tyrannei und Habsucht übertraf (66 nach Chr.), brach der allgemeine Aufstand aus. Alle entschlossenen Anhänger des Tempels und der alten Satzungen, begeistert von dem Gedanken, dass nur Gott und sein auserwählter Gesalbter über Israel herrschen dürfe und nicht der heidnische römische Kaiser, griffen jetzt zu den Waffen, und in der That litten die Römer in einem Engpass einen empfindlichen Verlust; 5000 erschlagene Feinde bedeckten das Schlachtfeld. Ein sol- cher Sieg gab auch den Zaghaften Mut und verschaffte der Empörung immer grössere Ausdehnung. Wahrscheinlich mussten schon damals die Christen vor den in blindem Religionseifer wütenden Siegern flüchten. (Matth. 24, 15. 16.) Sie begaben sich nach Bella, einer kleinen, jen- seits des Jordans gelegenen Stadt, die von Heiden bewohnt war. Hier hatten sie während des ganzen jüdischen Krieges eine sichere Freistätte. Der damalige römische Kaiser Nero übertrug jetzt dem Vespasian, einem berühmten Feldherrn, den Oberbefehl gegen die Juden, und mit 60000 Streitern zog dieser gegen das empörte Volk. Allein die Juden liessen den Mut nicht sinken; und obwohl sie den kriegserfahrenen

7. Abth. 3 - S. 322

1841 - Leipzig : Fleischer
322 B. Die Epiphaniaszeit ist mit dem vorangehenden Weihnachtsfeste wie durch die äußere Aufeinanderfolge, so durch eine innere Be- ziehung sehr genau verbunden. Weihnachten verkündet und feiert Christi Geburt, die Epiphaniaszeit ist zum Offenbarwerdeu Christi bestimmt. Der neugeborue Kö- nig der Welt, der Heiland aller Sünder, der Arzt der Kranken, der einzige Retter, der mächtige Helfer darf und soll nicht unbekannt bleiben. Er war ja in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen so muß- ten sie ja von Ihm hören, Ihn kennenlernen; wie hät- ten sie sonst zu Ihm kommen, ein Vertrauen zu Ihm fassen, sich Ihm hingeben können und mögen. Sein Stern erscheint den Weisen. Das Epiphanias-(Erscheinnngs-)Fest beginnt diese Kirchenzeit. Offenbarung Christi in seiner Würde als König, aber nur ganz im Allgemeinen, scheint der ans den in der Kirche vorkommenden biblischen Ab- schnitten dieses Tages sich ergebende Grundgedanke die- ses Festtages zu sein. Insonderheit ist die Wahrheit von der Berufung und Miteinverleibung der Heiden in das Reich Christi, so daß Er von allen Völkern als König, Herr und Heiland anerkannt wird, diesem Feste eigen. Der erste Sonnrag nach Epiphanias: Beide Abschnitte für dieseri Sonntag, der evangelische und der epistoli- sche, haben eine gemeinsame Beziehung auf Gott. Der zwölfjährige Jesusknabe wohnt den schönen Gottesdien- sten in der Stadt Gottes bei, und erklärt sich für den Sohn Gottes, indem Er sagt: Ich muß sein in dem, das meines Vaters ist. Der zweite Sonntag nach Epiphanias: Die biblischen Abschnitte gehen nun von der Beziehung Christi und der Christen auf Gott zu den irdischen, menschlichen, geselligen Verhältnissen über. Christus offenbart seine Herrlichkeit als Freudenbringer auf der Hochzeit zu Cana und heiligt das gesellige 2e- den, insbesondere aber den Bund des ehelichen Gebens durch seine heiligende, Alles reinigende Gegenwart.

8. Hofleben in Byzanz - S. 74

1912 - Leipzig : Voigtländer
Das Osterfestmahl. (Zeremomenbuch, Ii, 52, S. 765, 17—768, 19.) Der heilige und ruhmreiche Tag der Auferstehung Christi, an welchem das Hauptwerk unserer Erlösung erfüllt wurde und der leibliche Adam aus der Verwesung zum Leben emporgestiegen ist, hat unsern Herrschern Anlaß zu einem berühmten und glänzenden Zestmahl gegeben. Denn indem sie die Erhabenheit der heiligen Auferstehung symbolisch andeuten, vertauschen sie die niedrig stehenden Sitze mit einer hohen und erhebend anzuschauenden Tribüne-und indem sie den Ruß der wahren Liebe Christi nachahmen,^ küssen sie jeden ihrer Untertanen mit Inbrunst*) und wiederum gleich den Jüngern versammelt sich der glanzvolle Senat oben auf Zion in der Kirche Christi. Nämlich zum Ausdruck der glorreichen Zreude des Tages schmücken sie sich mit glänzenden Bändern, mit denen sie sich nach Art der Grabtücher Ehristi umwickeln. Deshalb hatten sie auch in der rechten Hand die siegreiche Trophäe des Kreuzes, in der linken das Symbol der Auferstehung unseres irdischen seibes; und wenn sie Gott die heilige Gnadenspende nach dem Abendmahl darbringen, lassen sie als Genossen der göttlichen Gnade die Auserwählten des Senates offen teilnehmen an dem festlichen grühmahl. Denn wir müssen bei der Einladung zu diesem Mahl, das in der gesamten Kirche Christi veranstaltet wird, zur Bewirtung beim Kaiser Gäste aus dem Range der Magister, Prokonsuln, Patrizier, Generäle und Offiziere, vierzehn an der Zahl, sich bereithalten lassen. Dann müssen sie folgendermaßen an die Tafel geführt werden: die Kanzler, Prokonsuln und Patrizier tragen nur Bandstreifen nebst ihren goldenen panzern, und zwar werden bei dieser Versammlung die mit panzern bekleideten bevorzugt vor den übrigen Patriziern, welche ihre gewöhnlichen Untergewänder tragen, selbst wenn sie im Range niedriger stehen; die sämtlichen Generäle sind nur mit ihren Kriegsmänteln bekleidet, die Offiziere ebenfalls mit ihren Untergewändern ohne Umhänge. Zu dieser goldenen Tafel, die in dem glänzenden J) Das ist der Gsterkuß, mit dem sich noch heute die Angehörigen der griechisch-orientalischen Kirche am Osterfeste begrüßen. 74

9. Geschichte des Mittelalters - S. 173

1884 - Leipzig : Teubner
- 173 gierungshandlungen verantwortlich. Der Gesetzgeber oder sein Bevollmchtigter hat Gesetzesbertretungen durch den Fürsten zu prfen, leichtere darf er hingehen lassen, um nicht die Autoritt des Fürsten beim Volke zu untergraben, schwerere bedrfen der Bestrafung durch den Gesetzgeber. Dieser kann selbst die Absetzung der Regierungsgewalt aussprechen. Als vor-nehmsten Grund des Unfriedens in den Staaten bezeichnet die Schrift den von den Ppsten als Stellvertretern Christi erhobenen Anspruch auf die oberste Gerichtsbarkeit und Strafgewalt auch der alle weltlichen Fürsten, zumal der den rmischen Kaiser. Dieser Anspruch wird als unberechtigt scharf zurckgewiesen, und Gelehrte und Machthaber werden zu vereinter Bekmpf-nng desselben in Schrift und That aufgefordert. Ja auch das Recht, Priester und Laien zu richten, wird den Ppsten und Bischsen bestritten; sie drfen dasselbe hchstens im Auftrage des weltlichen Gesetzgebers und nach den von ihm ausgestellten Grundstzen ausben. Die Gewalt der Prie-ster beschrnkt sich auf die Verkndigung der Lehre Christi und Spendung der Sakramentes) Die Exkommunikation darf nur von der Gemeinde der Glubigen oder einem Generalkonzil verhngt werdend) bertretungen weltlicher Gesetze durch Bischfe und Priester gehren vor das Forum des Welt-lichen Gerichts und sind um so strenger zu bestrafen, da die Geistlichen in-folge ihrer hheren Bildung gut und bse besser zu unterscheiden verstehen, als der ungebildete Laie. Die von den Ppsten geforderte Exemtion aller geistlichen Personen mache die weltliche Gerichtsbarkeit fast zu einer blo schein-baren und habe fr die Gesamtheit die schwersten Nachteile im Gefolge. Die Zahl der Priester im Staate darf der Regent festsetzen, damit ihr berma nicht die Staatsgewalt gefhrde. Die Priester sind zwar Diener der gtt-lichen Gesetze, aber es steht ihnen nicht zu, durch Strafen die Glubigen oder gar die Unglubigen zur Befolgung derselben zu zwingen.3) Sie wrden sich dadurch einen Eingriff in das Machtgebiet des gttlichen Richters im Jenseits erlauben. Dnrch Beispiel und Lehre allein sollen die Priester auf die Laienwelt einzuwirken suchen. Der Ketzer kann also nur fr Hand-lnngen, welche gegen das menschliche Gesetz verstoen, vor das weltliche Ge-richt gezogen werden; sr seine Hresien, soweit sie die Kirchenlehre betreffen, steht er dem gttlichen Richter im Jenseits zu Recht. Nach Christi Beispiel mssen die Priester in Armut und Eigentumslosigkeit leben; wer behauptet, man knne eine Sache oder deren Gebrauch nicht haben, ohne sie zu besitzen, lehrt eine verderbliche Ketzerei. Alle Geistlichen, sie seien Bischfe oder Priester, sind einander gleich, kein Bischof besitzt eine hhere Autoritt als der andere, folglich auch nicht der von Rom.4) Petrus hat nicht der den anderen 1) Def. pac. Ii, 6 bei Goldast Monarchia Ii, 204flg. 2) Def. pac. 1. c. p. 207, Z. 48flg. Laederetur tarnen sie injuste perculsus a sacerdote pro statu vitae prae-sentis gravissime quasi, ut quia diffamatur et civili communicatione privatur. Et propterea dieendum, quod licet ad tale iudicium promulgandumrequiratur vox et actio sacerdotis, non tarnen ad aliquem solum aut tantummodo ad ipsorum colle-gium pertinet iudicium coactivum et praeeeptum dare de excommunicandis aut absolvendis; sed talem statuere iudicem, cuius videlicet sit reum et examinare, iudicare, absolvere aut condemnare, sie publice diffamandumautafideliumconsor-tio praecidendum pertinet ad fidelium universitatem in communitate illa, in qua debet aliquis tali iudicio iudicari, vel ad superiorem ipsius vel ad concilium generale etc. 3) Def. pac. Ii, 10 p. 216flg. 4) Def. pac. Ii, 15 p. 239, Z. 34flg.: probabiliter mihi videtur, quod omnes sacerdotes habent eundem (nmlich: sacer- dotalem characterem d. h. potestatem conficiendi sacramentum eucharistiae ac

10. Abth. 2 - S. 40

1804 - Berlin : Mylius
40 So wird also die Zeit eingetheilt in Stunden und deren kleinere Theile (Minuten, Sekunden), in Tage, Wochen, Monate und Jahre Hundert Jahre hei- ßen ein Sakulum oder Jahrhundert. Wir zahlen seit Christi Geburt schon über is Jahrhunderte. Nicht alle Völker haben diese Zeitrechnung, weiche wir haben. Die Juden z. B. zahlen ihre Jahre non Erschaffung der Welt an, die, wieste glauben, 3761 Jahre vor Christi Geburt geschehen ist. Man nennt eine solche wichtige Begebenheit (wie z.d. die Geburt Christi für uns Christen ist) eine Epoche, dergleichen ihr im Kalender mehrere angegeben findet. Derkalend r, den ich schon etliche mal erwähnt habe, und den ihr vermuthlich alle kennt, ist ein Buch, weiches die Zeitrechnung und andre nützliche Dinge, aber auch manches Unnütze enthalt. Das Nothwen- digste darin ist die Anzeige der Tage, Wochen und Monate durchs ganze Jahr; die Bestimmung der Festtage, der Abwechslungen des Mondes und der etwan einfallenden Sonnen - und Mondfinsternisse. Die Wochentage erhielten in alten Zeiten ihre Namen von gewissen Sternen, weil man glaubte, daß ste Ein- fluß auf die Erde und die menschlichen Angelegenheiten hät- Ansanf des lw.ien Jahres auf den isten Januar gesetzt, tnifr den 21(len Der. zum Anfange des Winters angenommen. Den Listen März ist Tag und Nacht gleich, und dies ist der Anfang des Früblwqs. Am Listen Juni habe» wir den tanastrn Tag und Sommers Anfang. Am Lzsten Sep« tember ist abermals Tag und Nacht gleich, und dann fangt sich unser Herbst an. — Uebeigens weidet ihr mehr hievon in dem zweiten Theil des Lesebuchs finden.

11. Anfang der Neuern Geschichte - S. 77

1780 - Leipzig : Weidmann und Reich
Gesch. der christl. Relig. 2 Abschn. 77 ken an die Geburt ihres Heilandes eingeführk hatten, zahlten sie auch die Jahre genauer, wel- che seit dieser großen Begebenheit verflossen wa- ren. Das'geschah nach dem Jahr 520; aber erstzweyhuudertjahre spater wurde es unter den Christen nach und nach üblich, bey allen Zeitbe- stimmungen, in Gesetzen, Geschichtbüchern, und andern schriftlichen Aufsätzen diejahrenach Ser Geburt Christi anzugeben. Viii. Auf diese und mancherley andere Art Urfprun- zeigten die Christen, wie ehrwürdig und lieb ih. glgubens"* nen ihre Religion, besonders aber der göttliche unter den Stifterderselben, sey. Eie fuhren fort, der.^^Een. gleichen Anstalten, Gebrauche und feyerliche Ta- ge zu stiften, die, wenn sie gleich nicht durchaus nöthig waren, doch nützliche Erinnerungen oder Sinnbilder von unsichtbaren Dingen abgaben. So bcgiengen sie die ganze Woche vor dem Auf- erstehungsfeste Christi mit Fasten, Gebet, und andern häufigen gottseligen Uebungen, zum An- denken der Erlösung des menschlichen Geschlechts, die in derselben vollendet worden war. Deswe- gen nannten sie dieselbe die heilige oder große Woche; und nachmals hat sie im Deutschen von einem lateinischen Worte, welches Fasten bedeu- tet, weil in derselben, besonders vom Frcytage an, überaus streng gefastet wurde, den Namen der Carwoche bekommen. Co lange die Chri- sten bey solchen äußerlichen Religionshandlungen über den Werth derselben richtig dachten, und dis Lehre Christi dadurch nicht veränderten oder ver- rmsial-

12. Der Jugendfreund - S. 106

1887 - Düsseldorf : Schwann
106 Hirtenamt genannt, weil in dem Evangelium desselben die Anbetung Christi durch die Hirten zur Betrachtung vor- gelesen wird. In ihr wird die geheimnisvolle Geburt Jesu in den Herzen der Gläubigen gefeiert, indem die Hirten, welche Jesum suchten und fanden, alle Gläubigen vorbilden. Die dritte heilige Messe wird am hellen Tage gelesen. Auch zur Weihnachtszeit weiset uns die Natur sinnvoll auf die Feier der Geburt Christi hin. Die Sonne steigt wieder höher; die Tage werden allmählich länger und die Nächte kürzer: die ganze Schöpfung geht einem neuen Leben entgegen. So hat sich auch mit Ankunft Christi, der Sonne der Geister, alles ^zum Bessern gewandt. Sein Licht ver- treibt die Finsternis der Sünde, und durch die Strahlen seiner Gnade wird unsere Seele erneut und zum Guten gekräftigt. 38. Die heilige Nacht. Stille Nacht! heilige Nacht! Alles schläft; einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigem Haar, schlaf' in himmlischer Ruh! Stille Nacht! heilige Nacht! Hirten erst kund gemacht. Durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah: Christ, der Retter ist da! Stille Nacht! heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb' aus deinem göttlichen Mund, da uns schlügt die rettende Stund', Christ, in deiner Geburt. Kirchenlied. 39. Der Winter. Mit dem kürzesten Tage, dem Listen Dezember, beginnt der Winter. Erst spät am Morgen geht dann die Sonne auf, und wenige Stunden nach Mittag sinkt sie schon wieder unter den Horizont herab, so das; an dem genannten kürzesten Tage die Nacht mehr als 16 Stunden, der Tag dagegen nur etwa sieben und eine halbe Stunde währt. Aber bald nach dieser Zeit merkt man auch das Zunehmen des Tages und freut sich desselben. Darum feierten auch an dem kürzesten Tage die Römer das Fest der unbesiegten Sonne, weil sie, wie sie vorher von der Nacht überwunden schien, nun wieder über die Nacht zu siegen beginnt. Draußen in Feld und Wald sieht es gar öde und leer aus. Da singt kein Vögelein ans den Bäumen, da schwärmt kein Bienchen in der Luft. Mit Schnee und Eis sind die

13. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 5

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
y Vorbereitung. 5 erst, nachdem schon lange vorher viele Begebenheiten ge, schehen waren, erfunden und gebraucht ist. Deswegen hat man auch von vielen Begebenheiten der alten Zeit gar keine, oder doch nur unvollständige Nachrichten. *) ■ §• 5- E» ist bei der Erzählung der Weltbegebenheiten be, sonders nothwendig, anzuführen, wann, wie und wo die Zufalle sich zugetragen haben, damit -dadurch erhelle- unter welchen Umständen ste geschahen, welche Menschen damals lebten und welche Fölgen daraus entstanden. Daher muß man immer sorgfältig die Iahrzahl, oder Me Zeit anzeigen, avorin sich die Begebenheiten ereigenten. §. 6. Gewöhnlich theilt man die Zeit der Welt in zwei große Zeiträume, nemlich: 1. vom Anfänge, oder seit der Entstehung dieser Welt, bis auf die Zeit der Geburt Jesu Christi; und 2. Seit der Geburt Jesu Christi bis auf die gegen- wärtige Zeit, worin wir jetzt leben. Der erste Zeitraum, welchen man auch die alte Zeit nennt, enthalt der gewöhnlichen Meynung nach, etwa 4000 Jahre. — Der zweite, die neue Zeit genannt, seit Christi Geburt 180; Jahre. Beide machen also eine Reihe von etwa 580; Jahren. Jedoch werden jene groß- *) Außer den Geschichtsbüchern giebt es auch noch andre Quellen der Geschichte, nemlich Augen - und Oh- ren-Zeugen, mündliche Ueberlieferungen (Traditionen), Urkunden, Denkmahler rc.

14. Der neue deutsche Kinderfreund - S. 183

1815 - Halle : Kümmel
und dem Kalender. 18z Anaximenes, ein Spartaner, soll 55o Jahre vor Christi Geburt zuerst diesen Einfall gehübt haben, und wird da- her als der Erfinder der Sonnenuhren genannt. So un- vollkommen Uhren dieser Art auch waren, so waren sie doch schon im Stande. mehr Ordnung in alle bürgerliche und häusliche Geschäfte zu bringen; sie wurden daher sehr allgemein, und noch jetzt werden sie gebraucht, und sind/gut eingerichtet, immer die sichersten Uhren. ^ Aber was war zu thun, wenn die Sonne auf längere Zeit ihre Strahlen hinter Wolken verborgen hielt, oder wenn man die Stunden der Nacht bestimmen wollte? Das spornte von neuem den menschlichen Geist zum Nachdenken. Cte- sibius (-240 Jahre vor Christi Geburt) kam auf den Gedanken, eine gewisse Menge Wassers durch ein kleines Loch aus einem Gesäße in ein anderes laufen zu lassen, und in dem letzteren die Zahlen der Stunden zu bezeich- nen, welche dann das sich in demselben sammelnde Wasser durch seinen verschiedenen, höheren oder niedrigeren Stand in dein Behältnisse anzeigen mußte: und diese Art Zeit, messsr nannte man Wasseruhren. Die Sanduh- ren sind etwas ^sehnliches, und jetzt fast nur noch in Äir, chen im Gebrauch. Sie bestehen gewöhnlich aus vier mir sehr seinem Sande angefüllten Gläsern, die unten eine Oeffnung haben, die genau so groß ist, das; der Sand aus dem einen Glase in einer Viertelstunde, aus dem an, deren in einer halben Stunde, aus dem dritten in drei Viertelstunden, und aus dem vierten in einer ganzen Stun- de in ein daran befestigtes anderes Glas läujr. Sie zeigen uns also an, wann eine Vierrelftundr, halbe oder ganze Stunde verlaufen ist, aber nicht, die wie vielste Stunde des Tages es ist, und nach jeder Stunde müs- sen sie erst wieder umgedreht werden. Endlich erfand man etwa 5ocr Jahre nach Christi Geburt die Näder- uhren, welche sehr künstliche Maschinen sind, und an Brauchbarkeit alle übrige Uhren weit übertreffen. Die großen Wand- oder S tübenuhren werden durch Gewichte in Bewegung gesetzt, die Taschenuhren dagegen, bei welchen sich keine Gewichte anbringen lassen, durch eme dünne znsammengekrümmte Smhlplatte, wel- che die Feder heißt., und sich, nach und nach ausdehne

15. Historisches Bilder-Buch für die denkende Jugend - S. 4

1835 - Nürnberg : Campe
4 die eherne Zeit, >vo Krieg und rohe Gewalthat hereinbrach und die Gat- ter von der Erde entwichen. Als auch diese vorüber war, kam die ei- serne Zeit der Gegenwart, welche alle Laster und Gräuel entstehen sah, und ivo auch Astraa, die Göttin der Gerechtigkeit, die allein von den Göttern noch ausgehalten batte, weinend von der Erde verschwand. Wenn man die in der heiligen Schrift angegebenen Lebensjahre der ersten Menschen einer genauen Berechnung unterwirft, was natürlich nur annäherungsweise möglich ist, so bekommt man das Alter der Welt vor Christi Geburt. Diejenige Berechnung, welche die meiste Wahr- scheinlichkeit für sich hat, nimmt an, daß die Welt 3984 vor Christi Ge- burt geschaffen worden sey. Freilich aber giebt es bei den Chinesen und Indiern Chronologien, welche der Welt noch ein viel höheres Al- ter geben, und die Denkmäler und die in ihnen aufbewahrten chronolo- gischen Nachweisungen Aegyptens berechtigen uns, dem Erdball und feinen Bewohnern ein weit höheres Daseyn zuzuschreiöen, als die mo- saische Urkunde. Geht man nun von diesen mythisch-historischen Ueberlieferungen zu den Aussprüchen der Naturkunde, so ergiebt sich etwa Folgendes. Die Gestalt der Erde kann unmöglich immer so gewesen seyn, wie sie jetzt ist, es müssen in einer vorgeschichtlichen (präadamitischen) Zeit Re- volutionen von höchst gewaltsamer Art, nicht bloße Ueberschwemmungen, sondern Umänderungen, bei denen Feuer und Wasser zugleich einwirk- ten, vorgegangen seyn. Der Erdball selbst mag einmal eine andere Lage gegen die Sonne gehabt und dadurch eine andere Erwärmung als gegenwärtig erhalten haben. Dafür sprechen nicht nur astronomische, sondern besonders auch geognostische Gründe. Wie wäre eine bloße Ue- berschwemmung im Stande, die Geschöpfe und Produkte der südlichen Zone auf den fernen Norden, und nicht blos auf die äußere Rinde, sondern tief in das Innere zu verlegen? Von der fortdauernden Wir- kung des im innern Erdgewölbe eingeschlossenen Feuers werden wir noch jebt durch Vulkane, Erdbeben, entstehende und einsinkende Inseln u. dgl. überzeugt. Die Geschöpfe, deren Ueberreste noch gefunden werden, sind zum Tbeil so, daß sie keiner geschichtlich bekannten Periode, wabrscl-ein- lich also nicht mehr der Zeit seit Adam (diesen nemlich als historische Person angenommen) angehören. Daraus schließt man also mit großer Wahrscheinlichkeit, daß die Erde zwar allerdings vor ungefähr 6000 Jah- ren, oder 3984 vor Christi Geburt, ungefähr zu rechnen, die Gestaltung, wie sie jetzt noch zu sehen ist, erhalten habe, daß aber dieser eine andere vorausging, und daß erst nach vielen auseinander folgenden Kämpfen des Nassen und Trockenen, Heißen und Kalten, ein ruhiger Niederschlag eintrat, auf dem das neue Menschengeschlecht sich einen friedsamen Wohnplatz gründen und überall bin ausbreiten konnte. Die Erde selbst siat ein unberechenbares Alter.

16. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 50

1844 - Eßlingen : Dannheimer
50 sonntage. Mit dem Iten Adventssonntage beginnt das Kirchenjahr. Das h. Christfest fallt immer auf den 25. December, das Neujahrsfest auf den 1. Januar. Auch im Mittelalter setzte man im bürgerlichen Verkehr den 1 Januar als den Jahranfang fest. Sters war dieser Tag ein Volksfest, an welchem man nach altrömischer Sitte Geschenke und Glückswünsche austauschte. Bei öffentlichen Verhandlungen dagegen gebrauchte man im Mittelalter auch andere Jahrepochen, indem man die Jahre entweder mit der Empfängnis Mariä (n Conceptionc) am 25. März, oder mit der Geburt Christi (a Nativitate) am 25. December, oder mit der Beschneidung Christi (a Circumcisione) am 1. Januar oder mit der Auferstehung Christi anfing. Eine wiederkehrende Reihe von Jahren, nach deren Ab- lauf gewisse Zeitverhältnisse oder Erscheinungen sich er- neuern, wird ein Cyklus, Cirkel, Zeitkreis genannt. Zwei oder mehrere Cykel zusammen bilden eine Periode. Beiden Chronologen ist besonders häufig von 3 Zeitkreisen die Rede, von dem S o nnencir kel, dem Mond cirkel und dem I nd i ct i o ns cir k e l. Der Sonnencirkel ist eine Reihe von 28 Jahren, nach deren Ablauf wieder gleiche Wochentage mit gleichen Mondstagen zusammentreffen. Man findet das jedesmalige Jahr desselben, welches man ktirz den Sonnencirkel nennt, wenn man zu unserer Jahr- zahl 9 addirt und die Summe durch 28 dividirt. Bleibt ein Rest, so gibt dieser den Sonnencirkel zu erkennen, und bleibt kein Rest, so ist der Sonnencirkel 28. Der Mondcirkel ist der 19jährige Zeitraum, vom dem §. 24 S. 45 die Rede war. Das jedesmalige Jahr desselben wird die g o ld en e Zahl genannt. Man findet sie, wenn man unsere um eins verniehrte Jahrzahl durch 19 dividirt. Bleibt ein Rest, so bezeichnet dieser die goldene Zahl; bleibt kein Rest, so ist sie 19. Die beiden Zeitkreise werden beb der Bestimmung unseres Osterfestes gebraucht. Der In d ic t io n sc irk e l ist ein unter den spätern römischen Kaisern zum Behufe gewisser Schatzungen eingeführter und in die Zeitrechnung übergegangener Idjähriger Zeitraum. Das jedesmalige Jahr deffelbcn, die sogenannte Rö m e r-Z in s zah l, wird gefunden, wenn man zu unserer Jahr- zahl 3 addirt und die Summe durch 15 dividirt. §■ 26. Die Jahrrechnung der wichtigsten Völker. In der gleichförmig fortfließenden Zeit können wir die Theile derselben nicht anders unterscheiden, als durch Begebenheiten, die in ihnen vorgehen, und die man daher chronologische Charaktere oder Zeitmerkmale nennt. Diese sind entweder Natur- oder menschliche Begebenheiten. Zur erstern Art gehören die Mondviertel, die Jahrpunkte und die Finsternisse, welche astronomische Charaktere genannt werden. Die der zweiten heißen künstliche Charaktere oder Epochen. Diese Epochen sind wieder von zweifacher Art, entweder bürgerliche oder historische. Unter einer bürgerlichen Epoche versteht man einen durch irgend ein bedeutsames Er- eigniß bezeichneten Zeitpunkt, von welchem ein Volk seine Jahre zählt. Historische dagegen werden von den Geschichtschreibern gewählt, um nach ihnen zu leichterer Uebersicht die Ereignisse zu ordnen. Die Reihenfolge der von irgend einer bürgerlichen Epoche gezählten Jahre nennt man A era oder Jahr- rechnung, auch, wiewohl nicht ganz schicklich, Zeitrechnung. Die Jahrrechnung der Hebräer. Moses rechnet nach Geschlech- tern. Späterhin zählten die Hebräer näch Regentenjahren. Als fort- laufende Aera hat man die vom Auszuge aus Aegypten und vielleicht auch die von Erbauung des ersten Tempels gebraucht. Die jüdischen Chronologen setzen diese Epochen in die Jahre 2448 und 2928 ihrer Welt- ära oder in die Jahre 1314 und 834 v. C. G. In d e r z w e i t c n P er i od e

17. Kürtziste Universal-Historie Nach der Geographia Auf der Land-Karte - S. 471

1750 - München : Gastl
Vom Gebranch der Tabelle». M Etn Seculo oder über stben hundert Jahr vor Christi Geburt erbauet worden: als ^ann man jhme zehen mahl vorsagte, es leye geschehen 3200. Jahr nach Erschaf- fung der Wett/ oder 1502. nach dem Eünd-Fluß. ^Lus diser Ursach setzen wir in unseren Tabellen billich zum Grund und Wurtzel ver Zeit, Rechnung die Geburt Christi. Was nach Christi Geburt geschehen .das fehlen wir herwärts gegen unserer Zeit/ und nennen es das erste/ andere/ dritte S«- culiim &c. Was vor Christi Geburt Asscheheu, vas zehlen wir hinterwarts, gegen der Semiramis zu/ oder gegen dem gemeinen Anfang der -Ailyrifd[>en Monarchie, und Ociter gegen dem Sunwflutzzu. Wvllen wir nun wijsen / wre die Sa- men der -Ordnung nach aufeinander ge- wlgt, wre nach und nach die Nonarchren Enstanden/ die Vvicker dekant worden, re. ^ zehle lch von der 8dmiruwis her von wnffhundert zu funssyandert Jahren- chle esdletabellen sewstgkben. Bin ich aber sorgsaittg zu wissen/ wir lang

18. Abth. 3 - S. 320

1841 - Leipzig : Fleischer
320 wird die ganze Familie der Kinder Gottes das Bild Christi an sich tragen; und was der ewige Sohn von Natur ist, sollen wir durch seine Gnade werden: Kin- der des himmlischen Vaters, Genossen der göttlichen Natur, Theilnehmer an Christi Herrlichkeit, Erben des ewigen Gebens. Wie der Gottmensch die Fülle des göttlichen Lebens besaß, so besitzen sie auch seine Gläu- bigen, und zwar schon auf Erden in diesem Leben; wie sie aber in der Knechtsgestalt verborgen war, so auch bei den Kindern Gottes während der Zeit ihrer irdi- schen Pilgrimschaft. A. Die Weihnachtszeit beginnt mir der Advents- oder Vorbereitungs z ei t der Reichsgenossen zum Empfange des kommenden Him- melskönigs, Jesu Christi. Die ganze Welt vor Jesu Christi Geburt war, seit der ersten Verheißung von dem zukünftigen Weibessamen und Schlangenzertreter, der einen Fersenstich bekommen sollte, (l Mose 3, 15.) die wahre Adventszeit; denn die Gläubigen des Alten Te- staments hofften auf den Trost Israels und sehnten sich nach dem Heil des Herrn (l Mose 49, 18.). Jetzt, nachdem das ewige Wort Fleisch geworden ist, feiern wir eine solche Vorbereitungszeit mit Recht, weil es nöthig ist, daß Christus noch immerdar in unser Her; komme, weshalb wir Ihm die Stätte zu bereiten suchen. Der erste Sonntag des Advent: Christi Einzug in Jerusalem ist ein Bild seines Kommens in unser Herz. Der zweite Sonntag des Advent: Die Kirche eilt mit ihrer Betrachtung zur letzten Zukunft Christi hin. Der dritte Sonntag des Advent: Wir, Genossen der Kirche, können die Gnadenzeit recht benutzen; wir wissen, an Wen wir uns um Hülfe zu wenden haben; daß wir keines Anderen warten sollen; daß in keinem An- dern Heil und kein anderer Name uns gegeben ist, darinnen wir sollen selig werden, als der Name Jegl Christi. Der vierte Sonntag des Advent: Ganz nahe gerückt ist das Weihnachtsfest; soll sein Segen uns zu

19. Abth. 3 - S. 327

1841 - Leipzig : Fleischer
327 kannt hatte. Gott selbst trat ins Mittel, und indein Er seinen lieben Sohn anferweekre, war dies zugleich sein göttliches Zeugniß, daß Christi Tod nicht Strafe seiner Sunden gewesen sei, sondern das theure und köst- liche Opfer, für welches wir erlöst und erkauft sind. Die Auferstehung des Erlösers ist endlich noch in drit- ter Beziehung wichtig, nämlich als Grund unseres Glaubens und unserer Hoffnung auf unsere ei- gene Auferstehung; daß auch unsere Seele, wenn sie im Tode einst ihres Kleides, nämlich des Leibes, be- raubt werden wird, durch die allmächtige Wirkung Christi, womit Er alle Dinge sich unterthänig machen kann, einen andern, dem verklärten Leibe Christi ähnli- chen Leib wiedererhalten werde. Die Gewißheit eines Lebens nach dem Tode, aber nicht bloß Unsterblichkeit der Seele, sondern auch Auferstehirng des Fleisches; ein Wiederfinden Derer, mit denen Glaube, Liebe und Hoff- nung uns hier vereinte, und eine selige Gemeinschaft mit ihnen, dem Erlöser und allen seligen und heiligen Genossen des Reiches Christi, das sind die trostreichen Wahrheiten, welche Christi Auferstehung uns predigt, welche zu Ostern vorzugsweise betrachtet werden müssen. Der verherrlichte Christus, der siegreiche Gottessohn, der gerechtfertigte Heiland, der über jede Sünde, über Grab und Tod triumphirende Erlöser, — die Gewißheit unserer Begnadigung, der Vergebung unserer Sünden; die Gewißheit unseres ganzen Glaubens: dies Alles zu erwägen, fordert Ostern uns auf. Der erste Oster tag: In dem für die Predigt bestimmten Abschnitte aus den Evangelien wird uns die frohe Botschaft, das rechte Evangelium von Christi Auferstehung gebracht. Engel verkündigen dieselbe den frommen Weibern, deren Liebe zu Jesu m seinem Tode nicht erloschen war; zeigen ihnen die leere Grabesstätte und weisen sie darauf hin, daß sie den Auferstandenen selbst noch sehen würden; beides, um ihren Glauben zu stärken, ihre Ueberzeugung desto gewisser, ihre Hoffnung desto lebendiger zu machen. Der zweite Oft er tag:

20. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 9

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
Wir feiern am hohen Osterfest das Gedächtnis der Auferstehung Jesu Christi aus dem Grabe. Der Heiland starb am Kreuze. Er war freiwillig in den bittersten Tod gegangen um die Schuld des sündigen Menschengeschlechtes zu büßen; er war gehorsam geworden bis zum Tode am Kreuze um unseren Ungehorsam gegen Gott zu sühnen. Indem er sich aus reinster Liebe zu uns der göttlichen Gerechtigkeit opferte, hat er uns den Zutritt zum Vater im Himmel wieder erschlossen. Er hat uns geliebt und sich für uns hingegeben, damit wir vom Tode erlöst würden und das ewige Leben hätten. Aber'hat der Vater im Himmel sein Opfer angenommen? Ist die Sünde getilgt und die Schuld gebüßt? Darüber können wir nur Ge- wißheit haben, wenn der Tod, der die Strafe der Sünde ist, aufgehoben, wenn der Tod wenigstens über jenen keine Macht mehr hatte, der für die Sünder gestorben ist. Jesus Christus hat sein Leiden und Sterben vorhergesagt, aber auch mit ebenso großer Bestimmtheit seine Auferstehung, seinen Sieg über den Tod. Und er ist am dritten Tage auferstanden. Einzig groß und wunderbar steht diese Tatsache in der Geschichte der Menschheit da; aber sie ist eine Tatsache, bezeugt von Augenzeugen, von den Jüngern Christi, die den Auferstandenen mit ihren Augen sahen, mit ihren Händen berührten, mit ihm verkehrten und aßen, die mit ihm redeten und von ihm Belehrungen und Aufträge entgegennahmen, bis er in ihrer Gegenwart zum Himmel fuhr. Auf der Tatsache der Auferstehung Christi beruht das ganze Christen- tum; auf diesem Grunde steht unser Glaube, baut sich auf unsere Hoff- nung, erblüht immer wieder unsere Liebe znm Heiland. Aber vergessen wir es nicht! Was nützte uns die glorreiche Auf- erstehung des Herrn, wenn wir im geistigen Tode blieben, wenn wir vom Banne des Bösen in der Sünde uns festhalten ließen, wenn wir nicht mit gutem, reumütigem Willen die Gnade Christi gebrauchen wollten? Es will Frühling werden in der Natur, es muß auch Frühling werden in unseren Seelen. Es muß in uns grünen und blühen, wir müssen nach der Wahrheit und nach dem Beispiele Christi leben: dann ist Ostern in unseren Herzen. Joseph Hecher. 10. Ostermorgen. Lerche stieg am Ostermorgen Empor ins klarste Luftgebiet Und schmettert’, hoch im Blau ver- borgen, Ein freudig Auferstehungslied. Und wie sie schmetterte, da klangen Es tausend Stimmen nach im Feld: Wach’ auf, das Alte ist vergangen, Wach’ auf, du froh verjüngte Welt! 2. Wacht auf und rauscht durchs Tal, ihr Bronnen, Und lobt den Herrn mit frohem Schall! Wacht auf im Frühlingsglanz der Sonnen, Ihr grünen Halm’ und Blätter all! Ihr Veilchen in den Waldesgründen, Ihr Primeln weiß, ihr Blüten rot, Ihr sollt es alle mitverkünden: Die Lieb’ ist stärker als der Tod.