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1. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 54

1908 - Schleswig : Bergas
54 Beduinen mit ihren edlen Pferden und ihren Kamelen. — Der westliche Küsten- strich Arabiens gehört zur Türkei. 2. Die Bewohner Arabiens sind Mohammedaner. In der Nähe des Roten Meeres liegen die Städte Mekka undmedina, die den Mohamme- danern besonders heilig sind. In Mekka wurde Mohammed, der Begründer der mohammedanischen Religion, geboren. Deshalb wallfahrten jährlich Tausende von Muselmännern hierher. In Medina ist Mohammed begraben. 3. Zu Arabien gehört die Sinaihalbinsel mit dem Sinaigebirge. 8. Die Asiatische Türkei. (Dreimal so groß wie Deutschland, 17 Mll. E.) Diese umfaßt die Halbinsel Kleinasien, Syrien, Armenien, Mesopotaniien und das westliche Küstengebiet Arabiens. Jerusalem mit der Omarmoschee. a. Kleinasien ist ein Hochland, dessen Ränder steil zu den Küsten herabfallen. Die Hochebene ist eine wasserarme Kalk- und Salzsteppe. Die steilen Küstenabhänge sind wasserreich und daher sehr fruchtbar. Hier gedeihen Wein, Südfrüchte und in den Wäldern Maulbeerbäume. In den westlichen Gebirgen gewinnt man Meerschaum und an der Westküste sischt man Bade- schwämme. Smyrna (200 T. E.) ist die Hauptstadt und treibt bedeutenden Handel. b. Armenien ist eine Hochebene um das Araratgebirge. Die bedeutendste Stadt ist Erz er um (spr. ersernm). Die Armenier sind Christen. c. Mesopotamien liegt zwischen Euphrat und Tigris. Es war früher sehr fruchtbar. Am Euphrat lag die Stadt Babylon und am Tigris Ninive. Die größte Stadt des Landes ist jetzt Mossnl.

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1. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 167

1908 - Trier : Stephanus
stammes heißt Scheikh; er genießt ein hohes Ansehen. Der Reichtum der Beduinen besteht in Herden. Die Reichen besitzen viele Kamele und Pferde, die Ärmeren nur Schafe und Ziegen. Der Beduine ist ein Räuber; keine Karawane ist vor ihm sicher; aber bei Nacht plündert er nie. Die Bewohner Arabiens bekennen sich vorwiegend zur moham- medanischen Religion, die in Arabien ihren Ausgang nahm. Ihr Stifter Mohammed wurde zu Mekka (an der Küste Arabiens) geboren. Die Stadt liegt in einem sandigen Tale, das rings von hohen und kahlen Bergen umgeben ist. In der Stadt steht auf einem freien Platz die große Moschee (d. i. ein mohammedanisches Gotteshaus), die aus einer Menge von Höfen und Säulengängen besteht. Mitten in ihrem Vorhofe steht das Hauptheiligtum der Mohammedaner, die Kaaba (ka-aba, d. i. Viereckiges [Gebäude]), ein kleines massives Ge- bäude mit einem flachen Dache, so daß das Ganze einem Würfel ähnlich steht. Die Mohammedaner glauben, daß Abraham der Er- bauer der Kaaba sei und daß sein Sohn Jsmael die Steine zugelangt habe, welche durch ein Wunder gleich viereckig zugehauen aus der Erde zum Vorschein kamen. Die Außenflächen sind mit einem schwarz- seidenen Teppich bedeckt, auf den in Goldschrift die Hauptglaubenslehre der Mohammedaner gestickt ist: „Es gibt keinen Gott außer Gott, und Mohammed ist sein Prophet." Alljährlich wird dieser Seidenstoff erneuert und der alte in kleine Läppchen zerschnitten, die an die Pilger verkaust werden. Unweit der Türe besindet sich der berühmte schwarze Stein (er wird für einen Meteorstein gehalten), welcher der Sage nach dem Abraham durch den Engel Gabriel übergeben worden sei. Er ist in Silber gefaßt und durch die Berührungen der Gläubigen abgescheuert. Jeder muß die heilige Stadt wenigstens einmal besuchen. Daher sind die Straßen vor und in der Stadt während der geheiligten drei Monate von zahllosen Pilgern belebt. Als Mohammed von seinen Feinden mit dem Tode bedroht wurde, flüchtete er 622 nach dem nörd- licher gelegenen Med in a, wo er auch begraben ist; auch ist diese Stadt deshalb ein Ziel der Wallfahrten. Im Süden besitzen die Eng- länder die kleine vulkanische Halbinsel Aden (edn), das Gibraltar des Orients, eine wichtige Dampfer- und Kohlenstation. Mokka war früher ein bedeutender Ausfuhrhafen des arabischen (Mokka)-Kaffees. Zu Arabien gehört auch die Halbinsel Sinai mit dem gleich- namigen Gebirge zwischen den Busen von Sues und Akaba. Iii. Was ist von Arabiens Größe gesagt worden? Was gilt von seiner Bodengestalt? Warum hat es im Innern große Sandwüsten? Warum ist es dort so heiß? Warum hat es keine immer fließenden Gewässer? Die Bewohner Arabiens. Warum ist das Land für uns merkwürdig? Mohammed und seine Religion. Ver- such der Mohammedaner, Europa zu erobern. Bekannte Erzeugnisse Arabiens. Welcher Stoff erinnert schon durch fernen Namen an Arabien? Bemerkenswerte Orte Arabiens. Warum sind sie merkwürdig? Die Bedeutung Adens für die Engländer. 8. Iran (die Landschaft, welche das Hochland von Armenien mit dem Hochland von Hinterasien verbindet). Iran, d. i. das Land der Arier, ist ein von Westen nach Osten an Breite zunehmendes, von hohen Randgebirgen umschlossenes längliches Viereck (Trapez) zwischen dem

2. Die Erdteile außer Europa - S. 89

1908 - Leipzig : Wagner & Debes
Westasien. 89 546. Inwiefern stellen Arabien und jene ihm in der Gestalt verglichene Halbinsel Amerikas (Aufgabe 536) klimatische Gegen- sätze dar? 547. Wie wird durch diesen Gegensatz die Bevölkerungsdichte hier und dort in gleicher Weise beeinflußt? 548. Zeige für Arabien den Zusammenhang zwischen Nieder- schlagsmenge und Pflanzenwelt! 549. Welche Landschaft des Innern ist verhältnismäßig am ertragreichsten, und welche Ursachen und Folgeerscheinungen lassen sich von der Karte ablesen? 550. Nenne je ein wichtiges Reit- und Transporttier Arabiens! 551. Nenne einige Handelsprodukte Arabiens! 552. In welchen natürlichen Verhältnissen erscheint Arabien als ein „Klein-Asrika"? 553. Welchem Völkerzweige und welcher Religion gehören die Bewohner Arabiens an? 554. Nenne andre Gebiete mit arabischer Bevölkerung, und gib die natürlichen Wege an, die dahin vom Mutterlande führen! 555. Nenne einige Orte in der Mitte der Halbinsel! (*Hier ist der Staat der Wahabiten, einer strengen Sekte, die die Ber- götternng Mohammeds verbietet; das geistliche und weltliche Ober- Haupt — der Jmam — hat seinen Sitz in Riad.) 556. Welche Küstenlandschaften Arabiens stehen unter türkischer Oberhoheit? 557. Wie heißen die beiden Binnenorte in der Landschaft Hedschas? (*Jn der n. ist das Grab Mohammeds, in der s. das alte Nationalheiligtum, die Kaaba, das Ziel fast aller mohammeda- nischen Wallfahrer.) 558. Wie liegen sie zum arabischen Teilungsparallel? 559. Wie heißt die Hafenstadt der s. von beiden? 560. Verfolge den Weg der projektierten Eisenbahn, die den gläubigen Mohammedanern den Hadsch (= Wallfahrt) zu den heiligen Orten Mekka und Medina erleichtern wird! 561. Wie heißt die sw. türkische Landschaft, und welche Städte liegen in ihr? 562. Wie rechtfertigt sie den Namen „Glückliches Arabien" (^.rabia felix)? 563. Welches Sultanat bildet die So.-Küste Arabiens? 564. Welche Stellung nimmt es nach der Bevölkerungsdichte in Arabien ein? 565. Wie heißt die Hauptstadt dieses Gebietes, und was ist von ihrer mathem. und geogr. Lage zu sagen? 566. In welcher Landschaft haben sich die Engländer festgesetzt, und wie heißen die beiden wichtigsten Punkte ihres Besitzes? 567. Welches ist deren bedeutsame geogr. Lage, und in welcher Kette britischer Besitzungen bilden sie darum zwei wichtige Glieder?

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 49

1911 - Breslau : Hirt
Die Neuordnung der Mittelmeerwelt in der Zeit vom 5. bis zum 9. Jahrhundert. 49 Handelsreisen, die ihn bis nach Syrien führten. Erst die Vermählung mit der Witwe Chadidscha enthob ihn der Sorgen. Er war eine nervöse Natur, schwärmerisch veranlagt, von der Idee eines reinen Monotheismus mächtig ergriffen. Es währte aber geraume Zeit, bis er mit der Verkündigung einer neuen Religion hervortrat. In Mekka fand er wenig Anhänger, wurde vielmehr verfolgt. Deswegen flüchtete er im Jahre 622 nach der Stadt, die seitdem Medina (d. H. die Stadt, nämlich des Propheten) heißt. (Mit dem Jahre seiner Flucht [Hefrschra] beginnt die Zeitrechnung der Mohammedaner.) Hier gewann er die tapferen Stämme der Wüste und konnte die Mekkaner mit den Waffen bekämpfen. Sie mußten ihm das Recht zugestehen, die Kaaba zu besuchen, und endlich nahm er ihre Stadt fast ohne Kampf. Die Lehre Mohammeds fordert den Glauben an einen Gott, Allah, und die unbedingte Hingabe an seinen Willen. Von dieser Hauptforderung führt die Religion den Namen „Islam", d. h. Ergebung. Der Gläubige (Moslem) muß dem Dienste Allahs leben und die Welt seinem Glauben erobern, er muß sich in das ihm bestimmte Geschick blind ergeben (Fatalismus). Täglich müssen vorgeschriebene Gebete und Waschungen vollzogen werden; bestimmte Fasten innehalten, Almosengeben, Wallfahrt nach Mekka, Teilnahme am heiligen Kriege gehörten zu den unerläßlichen religiösen Pflichten. Dem Frommen steht der Lohn des Paradieses in sicherer Aussicht. Fatalismus und Vielweiberei sind Krebsschäden der Lehre. Die Lehre Mohammeds ist nach seinen Aussprüchen zum Teil gleichzeitig aufgezeichnet, aber die Sammlung seiner Sprüche, der „Koran", wurde erst unter dem dritten Kalifen abgeschlossen. Der Koran wurde durch die „Sunna", die Niederschrift der mündlichen Überlieferung, ergänzt; doch erkennen diese nur die Sunniten (Türken) als gleichwertig mit dem Koran an, die Schiiten (Perser) verwerfen sie. § 28. Ausbreitung des Islams. Die Kalifen, d. H. Nachfolger {Mohammeds), verbreiteten den Islam über die Grenzen Arabiens hinaus und gründeten auf Kosten ihrer Nachbarn, der Neuperser und Oströmer, ein weites Reich. Das Neupersische Reich, kurz zuvor (im Anfang des 7. Jahrhunderts) von den Oströmern schwer erschüttert, brach unter dem Angriffe der Araber zusammen. Im Byzantinischen Reiche gingen die Gebiete des alten Orients verloren, nur die Kernlande in Europa und Kleinasien hielten jahrhundertelang stand. Die innere Entwicklung von Ost-Rom war unter Justiuian abgeschlossen; nach der Unterdrückung des Nika-Ansstandes war der kaiserliche Absolutismus vollendet worden, das römische Recht im €orpus juris kodifiziert; die Baukunst hatte in der Hagia Sophia ein Werk geschaffen, das nicht mehr überboten wurde; alles geistige Leben hatte sich in dogmatische Untersuchungen geflüchtet. Pfeifer. Geschichte V. (K.) 4

4. Bilder aus der deutschen Geschichte in schulgemäßer Form - S. 11

1896 - Dessau : Anhaltische Verl.-Anst. Oesterwitz & Voigtländer
Mohammed. 622. Zur Zeit, als das Christentum bei den germanischen Völkern Seine Person. Eingang fand, trat in Arabien ein Mann auf, der als Stifter einer neuen Religion merkwürdig ist. Dieser Mann war Mohammed (der Gepriesene). Er wurde (570) in Mekka, der Hauptstadt Arabiens, geboren. Seine Eltern waren, gleich den übrigen Arabern, Heiden. Mohammed verlor sie sehr früh. Er kam dann in das Hans seines Oheims, eines Kaufmanns, der ihn mit auf seine Handelsreisen nahm. Später heiratete Mo- hammed eine reiche Kaufmannswitwe (Kadifcha), wodurch er ein vermögender Mann wurde. In seinem 40. Lebensjahre zog sich Mohammed in die Einsamkeit zurück, um über religiöse Dinge, die schon früh seine Phantasie beschäftigten, nachzudenken. Den Glauben seines Volkes hielt er sür Thorheit. Aber auch das Juden- und Christentum, welches er auf seinen Handelsreisen kennen gelernt hatte, sagten seinem schwärmerischen Geiste nicht zu. Mohammed faßte daher den Entschluß, eine neue Religion zu stiften. Diese sollte durch Vermeidung der Fehler der beiden Hauptreligionen die beste der bestehenden werden. Um sein Beginnen als ein von Gott gewolltes Werk hinzustellen, gab Mohammed an, der Engel Gabriel sei ihm erschienen und habe ihm verkündet, er sei von Gott zum Propheten auserkoren. Auch erzählte er, daß er öfters über Nacht auf einem weißen Rosse in den Himmel reite, um mit Gott zu reden. Bei einem solchen Ritte habe er auch einmal ein Stück vom Monde mit heruntergebracht. Daher gilt heut noch der Halbmond als Zeichen des mohammedanischen Glaubens. — Nachdem Mohammed drei Seine Lehre. Jahre in der Einsamkeit zugebracht hatte, trat er auf, um seine Lehre öffentlich zu verkünden. — Die Hauptlehren Mohammeds find: Es giebt nur einen Gott (Allah, d.h. der Anbetungswürdige) und Mohammed ist sein Prophet, der größer ist als Moses und Christus. Die Seele des Menschen ist unsterblich, und nach dem Tode giebt es eine Vergeltung. Das Gebet führt halb zum Himmel, Fasten bis zur Thür desselben und Almosen öffnen

5. Geschichte des Mittelalters - S. 248

1854 - Weimar : Böhlau
248 Die Geschichte der Araber bis zur Herrschaft der Abbassiden. noch eben so viele Bekenner als das Christenthum. Allein das durch den Islam begründete Reich wurde in orientalischer Weise beherrscht, der Despotismus hat sich bei allen mohammedanischen Völkern erhalten; die gestattete Vielweiberei nährte die Rohheit und erniedrigte das Weib. Der Islam ist eine völlig ausschließende Religion, er stellt seine Anhänger der übrigen Menschheit schroff gegenüber und weckt und erhält kriegerische Rohheit und Eroberungs- sucht. Indem Mohammed seine Lehre als den vollkommensten In- begriff aller geistigen Bildung darstellte, setzte er der freien Ent- wickelung des Geistes eine Schranke; und indem er, um den Götzen- dienst zu verhüten, irgend ein lebendes Wesen im Bilde darzustel- len verbot, wurde die Kunst in die engsten Grenzen eingeschlossen. Dagegen werden Handel und Gewerbfleiß im Koran als Gott ge- fällige Beschäftigungen empfohlen und deren Beförderung und Schutz den Gläubigen zur Pflicht gemacht. Mohammed selbst war ein Kaufmann, und die heilige Kaaba ebenso Meßplatz und Bazar als Tempel. Der Stamm des Propheten war nicht nur Herr von Mekka und Vorsteher des heiligen Hauses, sondern hatte auch den ganzen Handel des westlichen Arabiens, namentlich mit Aegypten und Syrien. Der arabische Handel beschränkte sich aber nur auf den kleinsten Theil des Landes; die Bewohner des Innern verharr- ten, von demselben unberührt, in wildem Naturzustände. Moham- med wußte mit bewundernswerther Kunst zwei sich geradezu aus- schließende Eigenschaften seines Volkes zu versöhnen, indem er Han- del und Gewerbfleiß nicht minder als Krieg und Verfolgung der Ungläubigen durch ein Religionsgesetz gebot. Beides stimmte überein mit den Neigungen und Gewohnheiten seiner Landsleute, jenes mit den Sitten derjenigen, welche an der Küste und in Städ- ten wohnten, dieses mit dem kriegerischen Geist derjenigen, welche als Nomaden die Wüste durchzogen.- Der Glaube der neuen Re- ligion verband innig, was zu feindlicher Trennung bestimmt schien, und wir sehen im unmittelbaren Gefolge des Krieges die Künste des Friedens, wie sie von dem eroberten Lande Besitz ergreifen, nene Wohn- und Werkstätten gründen und schnell die Wunden hei- len, welche der Kampf geschlagen hat. Jede Ausdehnung des Rei- ches war zugleich ein Gewinn für den Handel; wohin die Araber drangen, da riefen sie Leben und Verkehr hervor; mitten durch die Heere bewegten sich die Karawanen; denn der Krieger schützte den Kaufmann und dessen Waaren, weil sein frommer Eifer dadurch eine nicht geringere religiöse Pflicht zu erfüllen glaubte, als durch die Tödung der Ungläubigen. So gelangten die Araber mit der Welt- herrschaft zum Welthandel. Nach Mohammed's Tode fiel ein großer Theil der Araber von dem neuen Glauben wieder ab, und unter den treu gebliebenen An- hängern des Propheten drohte eine bedenkliche Zwietracht über die Nachfolge in der Herrschaft auszubrechen. Mohammed hatte seine fünf Söhne früh verloren, und es hatte daher Ali, sein Vetter und der Gemahl seiner gcliebtcsten Tochter Fatime, der auch als Dichter und Krieger ausgezeichnet war, die nächsten Ansprüche auf die Nachfolge in seiner Würde und Herrschaft. Da es aber jetzt

6. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 66

1910 - Berlin : Oldenbourg
66 Länderkunde von Asien. 2. Arabien. Größe und Grenzen.' Arabien ist etwa fünfmal so groß wie das Deutsche Reich und somit die größte Halbinsel der Erde. Es wird im W. vom Roten Meer (mit der Straße von Bab-el-90? an beb1), im S. vom Arabischen Meer, im O. vom Persischen Meerbusen (mit der Straße von Ormus) begrenzt. Gegen das Wüstenplateau des Ostjordanlandes besteht keinerlei erkennbare Grenzscheide. Natur beschaffen heit des Innern. Ihrer Hauptmasse nach ist die Halbinsel eine Hochebene, die in Stufen zu den umgebenden Meeren abfällt. Infolge des vorherrschenden Nordostpassais fallen nur weuig Niederschläge, weshalb es'an aufschließenden Strömen fehlt; es gibt nur trocken liegende Täler, sog. Wadis; daher ist in Arabien das Wafferanffangen in Zisternen und die künstliche Bewässerung der Fruchtländereien uralt. Reichlicher fließt das Wasser nur in den Küstenlandfchaften, welche zeitweise Regen erhalten. — Das Klima hat stark kontinentalen Charakter; die Luft ist deu Tag über oft glühend heiß, während die Nächte ziemlich kühl siud und den Tan nicht selten in Reif verwandeln. Abgesehen vou ausgedehnteren Steppen und Oasen'2), wo die besten Reitkamele und die berühmten arabischen Pferde gezüchtet werden, teilt das Innere Arabiens ganz die Natur der afrikanischen Sahara, mit der es auch einst zusammenhing; es ist ein echtes Wüstenland. Trotzdem befinden sich ans dem nur von nomadisierenden Beduinen bewohnten Plateau zwei Städte von Weltruhm, die religiösen Mittelpunkte der mohammedanischen'welt: Mekka mit dem Heiligtum der Kaaba (kä-aba) in der Hauptmoschee und Medina mit dem Grabe des Propheten. Die Küstenlande. Einen erfreulichen Gegensatz zu der Einförmigkeit der Hochebene bildeu die besser bewässerten Küstenlande. Von diesen stehen unter türkischer Hoheit die Landschaften Hedschas und Jemen an der W.-Küste; in Jemen: Hodeida am Noten Meer. Diese Provinz liefert vortrefflichen Kaffee3) und die arabischen Spezereien: Balsams, Weihrauch5) und Myrrhen, auch Guinmi arabicum.6) Das Küstenland heißt daher mit Recht „das (Glückliche Arabien . Nichttürkischer Besitz. An der S.-Küste besitzen die Engländer Aden (oben), eine wichtige Dampfer- und Kohlenstation, die den Eingang ins Rote Meer be[jerr Völkerling. Die Bewohner Arabiens (nur 5 Mill.) gehören dem semitischen Stamme an und sind mir zum kleineren Teile Nomaden (Beduinen) 7) Die durchwegs herrschende Religion ist der M o h a m m e d a n i s in u s ober Islam, der durch Mohammed (f 632 n. Chr.) von Arabien seinen Ausgang nahm und über drei Weltteile hin sich verbreitete. 1) = Tor der Tränen, so genannt wegen der gefährlichen Fahrt durch das klippen-reiefie Stote 9j£ccr. 2) Das Wort Oase stammt von dem allägyptischen Wort Uahe — Wohnstätte, Rastort. 3) Nach der jetzt verfallenen Hafenstadt Mocha hat eine kleine rundliche Bohnenforte verschiedener Pflanzungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee. 4) Balsam ist die harzig-ölige Ausscheidung des Balsambaumes. s) Er ist das Erzeugnis mehrerer Akazien. 6) Ein Gummiharz. 7) d. H. Wüstensöhne; sie durchziehen hauptsächlich das Innere.

7. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 75

1907 - Leipzig : Engelmann
§ 96. Dorbcrafiert. 75. hohes Tafelland, das von Randgebirgen umgeben ist. Es gehört zu den heißesten Ländern der Erde. Das Innere ist außerordentlich trocken, beständig fließende Gewässer fehlen daher ganz. Zwei ausgedehnte Sandwüsten nehmen den größten Teil des Innern ein, die durch eine felsige Landschaft getrennt werden, die reicher an Niederschlägen und daher an Oasen ist. Auch die Küstengebiete sind meist regenreicher und gestatten daher Ackerbau. In der Vegetation Arabiens spielen Dattelpalmen und Gummiakazien die Hauptrolle. An der Westküste hat der Kaffeebaum besonders günstige Bedingungen wr sein Gedeihen gefunden. Die Tierwelt ist ganz afrikanisch. Löwe, Strauß-verschiedene Antilopenarten sind die wichtigsten Tierformen. , Die Araber haben, wie alle Wüstenbewohner, einen schlanken, hageren, aber muskulösen Körperbau. Sie sind ein hochbegabtes Volk; scharfer Verstand und Poetischer Sinn (Märchen, Fabeln) sind ihnen eigen. Sie zeichnen sich durch stolzen Frerheitssinn, Tapferkeit, ritterliches Benehmen und Gastfteundfchaft aus. Schatteu-leü sind ihre Habsucht, Grausamkeit und religiöser Fanatismus, der christlichen Reisenden das Eindringen in das Land säst unmöglich macht. Die Bewohner des innern sind meist Nomaden «Beduinen, d. h. Wüstenbewohner), in zahlreiche Stämme zersplittert (das Stammesoberhaupt heißt Scheich, der Fürst mehrerer staatlich verbundener Stämme Emir). Neben dem einhöckerigen Kamel! sind Pferd und Schaf ihre wichtigsten Haustiere. Die Pferdezucht hat von alters 5er M,r eine besondere Pflege gefunden und die edelsten Rassen hervorgebracht. An der Küste und m den wasserreicheren Gegenden des Innern haben die Araber feste Niederlassungen, treiben Ackerbau und lebhaften Handel. ■ u tpc? ist in türkischem Besitz. In der nördlichen Land- ra7s Schaft Hedschas die heiligen Stätten der Mohammedaner. Mekka f me Geburtsstadt Mohammeds; in der Hauptmoschee das Heiligtum f 1-1 der Kaaba mit dem eingemauerten schwarzen Stein (wahrscheinlich Meteorstein), der schon vor Mohammeds Zeit abgöttisch verehrt wurde. Med ina werter nördlich mit der Grabmoschee Mohammeds. In der £ « )L f Jemen Mocha, der Hauptausfuhrhafen von Kaffee (daher der ferne arabische Kaffee Mokka genannt). - , Fuste Hadramautdie englische Hafenstadt Aden [Eden] trotz des Wasser- und Nahrungsmangels der bedeutendste Handelshasen ganz Arabiens und wichtige Kohlenstation für die englische Flotte. uer Straße von Ormus in dem regen- und quellenreicheren Küsten* gebiet das gut bevölkerte Sultanat Oman mit der Hptst. Maskat. Meerbusen^ nnt Südafrika. Perlenfischerei im Persischen /ff r) V üon Bergketten umgebenes, größtenteils fff l Hochlanb. Den Westrand bildet das wilde Bergland von Kurdistan. An dasselbi- schließen sich südlich die Zagros-Ketten 9wt!r$Cn o" ftd) breite wohlbebaute und mit Hainen von ins 9cn Obstbäumen «hier die Heimat des E s f !? Langstäler hinziehen. Im östlichen Belntschistan Knnm" b,L "Eändig »ach N. um und bilden nun alz Midi Tw -Ir 1 P[tm“b, des Hochlandes. Den Rordrand Sn„n;,L der mächtige f,mdul:usrii, der sübwestlichste Zweia des Tlar^schan-Syftems ^ 2. das Ällmrs-Gebirge, das boamförmia 1 ©»bufcr des .Rassischen Meeres umzieht, mit dem Vulkan Demo-

8. Geschichtliches Lesebuch - S. 63

1909 - Hamburg : Boysen
Der Islam und die Kreuzzüge. Ungefähr um dieselbe Zeit, als Kaisertum und Papsttum um die Oberherrschaft rangen, ungefähr in derzeit von 1100 bis 1300, fand ein anderer, ebenso gewaltiger Kampf zwischen den Christen und den Mohammedanern statt, die Kreuzzüge. Um diese große Bewegung zu verstehen, müssen wir unsere Blicke zunächst nach Arabien richten. Arabien und die Araber. Die Halbinsel Arabien ist nur an der Westküste fruchtbar; der größte Teil des Landes besteht aus Steppen und Wüsten. Die Bewohner Arabiens, die Araber, waren daher nur in ihrer Minderzahl seßhaft-, die meisten waren Nomaded, deren Reichtum in Kamelen und Pferden bestand. Jene trieben Handel mit den Bodenerzeugnissen des Küstenlandes. Diese, die Beduinen, lebten davon, daß sie Handelskarawanen geleiteten oder plünderten. Sie waren in eine Menge kleiner Stämme zerteilt, die ihre beste Kraft in zwecklosen Fehden vergeudeten. Die Araber liebten die Freiheit, hatten Freude an Abenteuern und Wagnissen, waren gastlich und genügsam, aber auch rachsüchtig. Ihre Religion war bis zum Auftreten Mohammeds Sternendienst und Götzendienst: Mit Vertrauen und Verehrung schauten sie zu den glänzenden Lichtern auf, nach denen sie beim nächtlichen Ritt durch die Wüste ihren Weg fanden, und außerdem verehrten die einzelnen Stämme ihre besonderen Schutzgötter. Die Stadt Mekka besaß das größte Heiligtum der Araber, einen schwarzen Stein, der einst vom Himmel herabgefallen war, die Kaaba. Er ist in die Mauer eines würfelförmigen Tempels so hineingefügt, daß man ihn von außen her sehen kann. Der sichtbare Teil des Steines ist etwa kreisförmig und hat einen Durchmesser von ungefähr 25 cm. Seit uralten Tagen waren Stein und Tempel das Ziel arabischer Wallfahrten. Mohammed. In Mekka wurde Mohammed geboren. Früh verwaist, führte er bei seinem Oheim Abu Taleb ein Leben voll Entbehrung. Er war Schafhüter, Kameltreiber, Bogen- und Köcherträger. Als er herangewachsen war, trat er in das Geschäft der reichen Kaufmannswitwe Kadidscha, die später seine Gattin wurde. Bis zum vierzigsten Jahre blieb Mohammed Kaufmann, dann erst erwachte der Prophet in ihm. Ihn bekümmerte das Elend seines Volkes, das in staatlicher Zersplitterung und in religiöser Zerfahren-

9. Geographische Repetitionen - S. 35

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 6. Arabien. 35 5. Bezeichne die Lage der wichtigsten K ü st e n l a n d s ch a f t e n Arabiens! 1. Hedschas Hedschas): der nördlichste Teil der Westküste am Roten Meere; 2. Jemen [jemen]: der südwestlichste Teil der Westküste, gegen die Straße Bab-el-mandeb; 3. H ad r am aut: die Südküste am Golf von Aden und am arabischen Meerbusen; 4. Oman [oman]: die Südostküste bis zur Straße von Ormus. 6. Welche Gegenden Arabiens sind fruchtbar, welche unfruchtbar? Das Innere von Arabien ist größtenteils eine dürre, wasserarme, heiße Hochfläche. Die Gebirgsränder empfangen zeitweise Regen und sind fruchtbarer, besonders die Landschaften Jemen und Oman. 7. Welches sind a) die beiden H.auptprodukt e Arabiens aus dem Pflanzenreiche, d) die beiden wichtigsten Haustiere? a) Dattelpalme und Kaffeebaum; b) Einhöckriges Kamel und Pferd. 8. Welche Religion ist in Arabien vorherrschend? Die herrschende Religion ist der Mohammedanismus oder Islam. 9. Welche beiden Städte gelten den Mohammedanern heilig? M e k k a , der Geburtsort, und M e d i n a , der Sterbeort Mohammeds; 571. 632. 10. Welche Bedeutung hat Aden? • Aden ist Arabiens bedeutendster Handelshafen und eine wichtige Dampfer- und Kohlenstation für die Schisfahrt zwischen Suez und Indien. Es beherrscht mit der Insel P e r i m den Zugang zu den indischen und arabischen Gewässern, namentlich zu der Straße Bab- el - mandeb, der Eingangspforte in das Rote Meer. 11. Welche Hafenstadt liegt an der Südostküste Arabiens? Maskat [maskat]- 12. Bestimme die Lage von Mekka und Medina? Beide Städte liegen in der nordwestlichen Küstenlandschaft Hedschas. 13. Welcher Industriezweig blüht an den Küsten des persischen Meer- busens und des Roten Meeres? Perlenfischerei. 14. Erkläre die Ausdrücke: a) Beduinen, b) Schech [schech], c) Emir [emtr], d) Jmam [imanx], e) Koran [foran], f) Kaaba [ta=aba] I Z.) Beduinen: Wüstenbewohner, nomadisierende, mohammedanische Stämme, die hauptsächlich das von Wüsten erfüllte Innere Arabiens durchziehen; b) Schech: das Oberhaupt eines Stammes; c) Emir: der Fürst mehrerer staatlich verbundenen Stämme; 6) Jmam: ein Fürst, der zugleich geistliches Oberhaupt des Staates ist; e) Koran: das geistliche und weltliche Gesetzbuch der Mohammedaner; f) Kaaba: das mohammedanische Hauptheiligtum, ein viereckiges Gebäude in der heiligen Moschee zu Mekka, in dessen südlicher Ecke der schwarze Stein eingemauert ist, welchen der Legende nach der Engel Gabriel Abraham vom Himmel gebracht hat. 3*

10. Geschichte des Mittelalters - S. 192

1839 - Berlin : Duncker & Humblot
192 Geschichte des Mit lalters. V. Zeit»-. 2. Cap. §. 164—166. Tode zerfiel sehr bald sein großes Reich, Osmanen und Turk- manen eroberten mehrere Provinzen, in steten Unruhen und Krie- gen erlagen die Fürsten den Turkmanen, Afghanen und nörd- lichen Steppenvölkern, nur in Indien gründete ein Abkömmling Timurs, Schach Babcr, das Reich des Großmoguls (1525). V. Abschnitt. Die Turkmanen. §.164. Zwei turkmanische Horden traten Anfangs Sec. 15. als Dynastieen auf. Kara Jufuf gründete die der Karakojunlu (vom schwarzen Hammel) und reizte, von Timur vertrieben, Ba- jesid gegen diesen auf. Die Dynastie Akkojunlu (vom weißen Hammel) gründete Karajuluk (der schwarze Blutegel), welcher sich an Timur anschloss. Sein Enkel Usunhassan, ein nach morgenländischen Begriffen großer, die Wissenschaft liebender Herrscher, trat 1467 auf, besiegte die Herrscher der Karakojunlu zwei Nachkommen Timurs und herrschte von Kleinasien bis Chor rasan zu Schiras. Von Mohammed, dem Eroberer Conftanti- nopels, wurde er aber geschlagen (1473) und nach feinem Tode 1478 zerfiel sein Reich, auf dessen Trüinmern Ismail Sofj 1506 ein neües Reich Persien errichtete. Vi. Abschnitt. Die afrikanischen Reiche, (cf. §.97. c.d.) §. 165. a. In Aegypten herrschten seit 1250, die baha- ridischen Mamluken, deren Dynastie bis 1382 dauert. Das Land war unter ihnen im Ganzen in einem traurigen Zustande und den Begierden zügelloser Schaaren Preisgegeben, die Sultane selbst waren abhängig von ihren Emiren. Einzelne Herrscher zeichnen sich indessen aus, wie Bi bars l. (ss 1277), der Syrien und einen Theil Arabiens unterwarf, den Mongolen widerstand und den Franken sich furchtbar machte. Zu ihm floh bei Er- oberung Bagdads durch die Mongolen der Abbaside Mostansec und »vurde als Chalif in abhängiger Würde vom Sultan aner- kannt. — Seit 1332 schwang sich Barkok, das Haupt der circassischen (kirgisischen) Mameluken, auf den Thron, welche unter Empörungen, Grausamkeiten und Gewaltthätigkeiten aller Art bis 1517 herrschten. Sultan Barsebai eroberte (1426) Cy- pern, Cansu das südliche Arabien, blieb aber 1516 gegen den

11. Nieberdings Schulgeographie - S. 179

1909 - Paderborn : Schöningh
- 179 — liegt danieder, es fehlt an Wegen und Sicherheit, an die Stelle der seßhaften Lebensweise ist vielfach die nomadische getreten. — Aus- fuhr Klein asieus: Trauben, Opium, Rohseide, Meerschaum (hauptsächlich verarbeitet in Wien und Thüringen); Arabiens: Kaffee, Weihrauch. Städte. 1. K l e i n a s i e n. ssmyrna, mit einer sehr bunt- gemischten Bevölkerung, durch Eisenbahnen mit dem inneren Kleinasien verbunden, erste Handelsstadt der Levante. Die Inseln an der West- küste Kleinasiens: Rhodos, Samos zc. — Die Stätte des alten Troja. — Brnssa. im 14. Jahrh. Hauptstadt des Osmanenreiches. Skütari, die asiatische Vorstadt Konstantinopels; südl. von Skütari dehnt sich der gewaltige, von uralten Zypressen beschattete Kirchhof Konstantinopels ans. Trebisond (Trapezünt), bedeutendste Hafenstadt an der Süd- küste des Schwarzen Meeres, Hauptsitz des wichtigen Handels mit Persien. 2. Türkisch-Armenien. Erserüm, an der Karawanen- straße, die Trapezünt mit der persischen Stadt Tebris verbindet. 3. Das Tiefland des Euphrat und Tigris. isagbäö1, am Tigris, wo dieser sich dem Euphrat am meisten nähert, ehedem die glänzende Hauptstadt der Kalifen und ein Mittelpunkt der mohamme- danischen Gelehrsamkeit, auch setzt noch die bedeutendste Stadt in diesem Gebiete, der Knotenpunkt des Landhandels zwischen dem Mittelmeer und dem Persischen Meer, zwischen Arabien und Persien. Am Ober- lauf des Stromes an seinem rechten Ufer: Mosul^; gegenüber an seinem linken Ufer die Rninen von Ninive. Die Ruinen von Babylon. 4. Syrien. ^Damaskus, am Rande der Syrischen Wüste auf einer Oase gelegen, „das Auge des Morgenlandes", bedeutend durch Handel und Industrie (Damaszener Klingen). Die Hafenstadt von Damaskus, durch eine Eisenbahn mit ihm verbunden, ist ^Beirut, einer der hervorragendsten Häfen des Orients. laleppo, in einer fruchtbaren Talebene, Knotenpunkt wichtiger Handelsstraßen, ein Haupthandelsplatz in Vorderasien. Jerusalem, aus einem Bergvorsprung erbaut, mit der „Kirche des Hl. Grabes", eine der berühmtesten Städte der Welt, heilig den Christen, Juden und Mohammedanern, namentlich im Mittelalter das Ziel zahlreicher Pilger. 5. Arabien. In der Land- schaft Hedschas: Mekka, die Geburtsstadt Mohammeds, die heilige Stadt der Mohammedaner, der besuchteste Wallfahrtsort der ganzen Welt. Medina, mit dem Grabe Mohammeds. In der Landschaft Ismen, dem Ausgangspunkt der Kaffeekultur, Mokka. § 75. Selöständige Weiche. I. Nie selmäniligen, Gebiete Vorllerasiens. 1. Arabien, zum größten Teil. Das Innere Arabiens ist im Besitz unabhängiger Beduinenstämme. Im So. das Sultanat Osmun mit der Hauptstadt Maskat. — Britisch ist Aden und die Insel Perim. Persien (10 Mill. E., darunter 21/2 Mill. Nomaden), die größere westl. Hälfte von Iran und der füdöstl. Teil von Armenien. 1 — Geschenk Gottes. - Nach dieser Stadt ist der Musselin benannt. 12*

12. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 35

1905 - Breslau : Hirt
§ 11. Die Araber- Mohammed. 35 hindurch gleichbleibt; diese Bewohner nennen sich Beduinen, h^,Söhne Ler_wüste, und leben in beständigen Kämpfen um lieitseftf der Brunnen und Weiden. Die Araber waren Semiten und teilten ihre religiösen Anschauungen mit den Syrern und Phöniziern^ den Babyloniern und Assyrern. Es war eine Folge ihrer nächtlichen.reisen, daß auch sie, wie die Babylonier, Slmtbienft trieben. Die Kraft ihrer Götter verehrten sie unter Steinen, den^Sümbildern der^Unveränderlickkeit. die auf Bergen aufgerichtet wurden. Das größte Ansehen genoß der sagenhafte Stein, der einst als Meteor vom Himmel gefallen war und in dem großen Heiligtum der Araber, der Kaabau^Mekka. verbaut ist. Nach Mekka wanderten daher alljährlich die Araber, und während der vier Monate, in deren Mitte das Frühlingsfest fiel, herrschte Gottesfrieden unter den Stämmen, Dichter traten im Wettstreit auf, und eine zwanzigtägige Messe diente dem Handel und Verkehr. So bildete Mekka mit der Kaaba schon früh eine Vereinigungsstelle für die zerstreuten Wüstenstämme Arabiens. Manche Eigenschaften machten dieses Volk geschickt, erobernd in der Welt aufzutreten. Das Wanderleben in der Steppe hatte ihren Körper gekräftigt, die stete Kampfbereitschaft gegen wilde Tiere und feindliche Stämme den Mut gestählt, die geringe Kost den Leib hager, aber muskelstark und geschmeidig gemacht. Land und Leben hatten die Araber vor Verweichlichung bewahrt, der die Völker am Euphrat und Tigris wie am Mittelmeer verfallen waren. b. Mohammed. Aus diesem Volke ging Mohammed hervor. Er lernte als Kaufmann auf Reisen in Vorderasien das Leben der Völker kennen; später aber machte er das religiöse Leben der Menschen zum Gegenstand seiner Betrachtung. Keine der vorhandenen Religionen fand sein Wohlgefallen; dazu waren die Christen durch religiöse Streitigkeiten gespalten, die Juden zerstreut und verachtet. Endlich zog er sich in die Einsamkeit zurück und gewann hier die Überzeugung, daß er der Prophet Gottes sei: er beschloß, eine neue Religion zu stiften, deren oberste Grundsätze er mit den Worten: „Gott ist groß!" und mit „Islam", d. i. ..alän-bige Hingabe an Gott", bezeichnete. Äber seine eigne^Stannnesgenosim^ wurden seine Feinde, weil sie fürchteten, daß ihr einträglicher Dienst an der Kaaba bedroht sei; um vor den eifersüchtigen Priestern sein Leben zu retten, floh er nach 22ldüjla, wohin ihm der größte Teil seiner Anhänger 622 vorausgegangen war. Diese Flucht, die Hedschra. balf die Lehre der Mohammedaner rasch verbreiten, weshalb sie den Anfang ihrer Zeitrechnung bildet. Von Medina aus verbreitete sich die Lehre Mohammeds auch durch Waffengewalt. Den Kampf gegen die Ungläubigen machte Mohammed seinen Anhängern zur Pflicht und knüpfte daran die lockendsten Verheißungen, wodurch er seine Getreuen zur höchsten Tapferkeit hin-

13. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 101

1892 - Breslau : Hirt
Mohammed. 101 c. Das Lehnswesen. Das fränkische Reich war von Anfang an stark und fest durch das Lehnswesen. In den vielen Kriegen wurde das eroberte Land größtenteils Königseigentum. Der König teilte es mit seinem Gefolge, und jeder erhielt sein Losteil als freies Eigentum, als All od. Dennoch behielt der König für sich so viel, daß er den Getreuesten und Höchsten seines Gefolges noch Land geben konnte, das ihm zwar eigen blieb, jenen aber zur Nutznießung gelehnt war. Ein solches Land hieß Lehen (feudum, beneficium, d. i. Wohlthat). Der Geber war der Lehnsherr, der Empfänger hieß Lehnsmann oder Vasall. Dieser besaß das Lehen, wenn er es nicht durch Treulosigkeit (Felonie) verwirkte, gewöhnlich auf Lebenszeit. Abgaben bezahlte der Lehnsmann davon nicht; nur war er in jedem Streite zur Heeresfolge verpflichtet; auch mußte er von Zeit zu Zeit Hofdienst leisten, d. h. an dem Hofe erscheinen. Auch die Häupter der Kirche, die Bischöfe und Erzbischöfe, meist Welsche, wurden nicht mit Geld besoldet, sondern erhielten Lehen. Dadurch wurde die Kirche bald reich und konnte selbst kleine Lehen austeilen, ebenso wie die großen Vasallen dies thaten. Solche kleinere Lehen waren: einzelne Städte, Burgen und Schlösser, Fischereien, Wälder, Weinberge, Salzpfannen, Mühlen, Brauereien, Häuser, Höfe, selbst einzelne Hufen. Vor allem aber wurden Klöster mit ihren reichen Einkünften oft an weltliche Große gegeben. Später galten auch Ämter, wie die der Schultheißen, Vögte und Grasen, als Lehen. Für diese niederen Lehen wurden entweder geringe Dienste verlangt, z. B. den Wagen eines Klosters zu geleiten und gegen räuberische Anfälle zu schützen, den Abt zu Pferde zu begleiten oder ihm das Pferd zu leihen; oder es wurde für den Nießbrauch des Lehens ein jährlicher Zins gezahlt. Aus den kleinen Lehnsleuten entstand der niedere, aus den höchsten der hohe Adel. 15. Mohammed. a. Arabien und seine Bewohner. Während das Christentum sich im Abendlande immer weiter ausbreitete, entstand im Morgenlande, und zwar in Arabien, eine neue Religion, deren Anhänger die christliche Lehre in vielen Ländern wieder unterdrückten. Die Halbinsel Arabien wird im Westen durch das Rote Meer von Ägypten getrennt, im Norden ^ des Landes liegt der Berg Sinai. Obwohl sie viermal so groß ist als u' : Deutschland, hat sie doch nur ein Viertel so viel Einwohner wie dieses: denn das Innere Arabiens ist mit heißem Wüstensande bedeckt, in dem man nur selten eine Quelle und grünes Weideland antrifft. Im Süden aber giebt es auch fruchtbare Gegenden; der Südwesten heißt wegen seiner großen Fruchtbarkeit das glückliche Arabien. Dort gedeihen

14. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 87

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§49. Die arabische Halbinsel. 87 Stammesgenossen. Im übrigen gilt der Kor Ln, das nach Mohammeds Tode aus seinen Aussprüchen zusammengestellte, aber mit mannigfachen Einschaltungen späterer Zeit versehene, heilige Buch der Moslim, als geistliches und weltliches Gesetzbuch. Politisch zerfällt die Halbinsel Arabien in Türkisch-Arabien .... 440000 qkm 1000000 Einrv. Britisch-Arabien .... 41000 „ 252000 „ Freies Arabien .... 2279000 „ 1950000 „ 1) Die ganze Süd Westküste ist türkischer Besitz. In ihrer Nordhälfte, der Landschaft H e d s ch ä s , liegen die beiden heiligen Städte der mohammedanischen Welt, zu denen jeder Gläubige, wenn es ihm möglich ist, wenigstens einmal im Leben wallfahren soll; wer den Hadsch (die Wallfahrt) ausgeführt hat, darf sich dann den Ehrentitel Hadschi beilegen. Medina (arabisch Medinat-al-Nabi, d.i. Stadt des Propheten) am Rande der Wüstenplatte, wo die Gräber Mohammeds und der ersten Kalifen sind, 20 000 E. Hierher flüchtete sich Mohammed, als ihm die Mekkaner, seine Landsleute, nachstellten, am 16. Juli 622, und nach dieser Flucht (H ed-schra) rechnen alle Mohammedaner ihre Jahre. Etwa 300 km südlicher liegt Mekka in einem engen, sandigen, von hohen Bergen umgebenen Tale, mit 60 000 E. Das Hauptheiligtum ist die große Moschee, ein von Kolonnaden eingefaßter Platz mit einer Anzahl besonders geheiligter Stätten. Die wichtigste derfelben ist die Kaaba [ta*aba], ein würfelförmiges Gebäude, in dessen eine Außenwand jener heilige schwarze Stein (vielleicht ein Meteorstein) eingemauert ist, welchen der Legende nach der Engel Gabriel Abraham vom Himmel gebracht hat. Die Kaaba ist mit einer Decke von schwarzer Seide behängen; ihr Inneres ist leer, jedoch mit einigen von der Decke herabhängenden Teppichen und Lampen geschmückt. Es zu betreten gehört nicht zu den Pilgervorfchriften, deren oberste vielmehr der Umlauf um die Kaaba und das Anhören der Predigt auf dem unweit Mekkas gelegenen Arafatberge sind. — Den Hafen für Mekka bildet D f ch i d d a (30 000 E.). 2) Auch die Süd hälfte der Südwestküste, die Landschaft Jemen, ist feit 1873 im Besitze der Türken. Sie ist das Vaterland köstlichen Weihrauchs und Balsams; auch gedeiht hier vorzüglich der Kaffeebaum. Der Kaffee wurde früher besonders aus dem Hafen M ö ch a (Mokka) ausgeführt, weshalb man den arabischen Kaffee bei uns Mokka-Kaffee zu nennen pflegt. Jetzt ist der Ort ganz verfallen, und der „Mokka-Kaffee" kommt fast ausschließlich aus der afrikanischen Landschaft Harär. — Die Engländer haben die Insel P ex im in der Bab-el-Mandeb-Straße in Besitz genommen und seit 1839 die vulkanische Halbinsel Aden (fchon an der Sw.-Küste), welche sie zu einem „Gibraltar des Ostens" ausgebaut, und deren Hafen sie zu einem verkehrsreichen Freihafen erhoben haben, fo daß die Stadt Aden [adenj (23 000 E.) die wichtigste Handelsstadt Arabiens, ja ein Knotenpunkt des Seeverkehrs zwischen Europa, Südasien und Ostafrika (vermittelst des Suezkanals) geworden ist. 3) Die So.-Küste nimmt zum Teil das von zahlreichen Beduinenstämmen bewohnte Hadramaut, den Ostsaum Südarabiens aber das

15. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 66

1891 - Dresden : Höckner
— 66 — 2. Mohammed und der Islam. 1. Das Götterhaus der Kaaba stand unter der Verwaltung der Korei-schiten. Aus der diesem großen Stamme angehangen Familie der Haschi-miden wurde Mohammed (= Messias, der Gesalbte) um 570 in Mekka geboren. Nach dem frühen Tode seiner Eltern von seinen Verwandten erzogen, wurde er auf Handelsreisen mit der christlichen, jüdischen und persischen Religion, wie mit den Zuständen seines Volkes tiertraut. Durch die Vermählung mit der reichen koreischitischen Kaufntannswilwe Chadidscha trat er in die kaufmännische Aristokratie seines Stammes ein. In Einsamkeit und inneren Kämpfen gelangte er durch Visionen zu dem Glauben an den einen, wahren Gott und zu der Überzeugung, daß er als dessen Sendbote bestimmt sei, in diesem einzig wahren Glauben die zerstreuten Stämme Arabiens zusammenzufassen („Es ist kein Gott außer Gott, und Mohammed ist fein Prophet".) 2. In feinen Verwandten gewann er die ersten Anhänger, bald auch in zahlreichen Mekkapilgern, insbesondere den Angehörigen zweier Stämme aus Jathrib (Medina), erweckte aber auch die Feindschaft seiner Stammesbrüder, welche den Verlust ihrer Herrschaft über die Kaaba fürchteten, so 622 daß er sich 622 zur Flucht nach Medina entschloß. Die „Hedschra" begründete über den Stammessonderungen die neue Gemeinschaft der Gläubigen auf monotheistischer Grundlage und die Anerkennung ihres Propheten als Oberhaupt (islamitische Ära). Als solcher begann nunmehr Mohammed gleichzeitig die gewaltsame Ausbreitung seiner Religion und seiner Herrschaft. 3. Zunächst entbrannte der Streit zwischen Mekka und Medina. Nach der siegreichen Abwehr ihrer Angriffe auf Medina ging Mohammed 630 selbst mit überlegener Heeresmacht gegen die Koreischiten in Mekka vor, nötigte die Stadt ohne Kampf zur Übergabe, feine Stammesgenossen zur Anerkennung und machte die Kaaba nach Zerstörung der Götzenbilder zum Mittelpunkte auch der neuen Religion. Nach Bezwingung der meisten Stämme Arabiens hielt er in Medina Hof als Kriegsherr, Gesetzgeber, 632 König und Prophet, bis er unter Eroberungsplänen 632 starb. 4. Mohammeds Lehre (Jsllm, d. i. Offenbarung, daher Moslim, der Gottergebene) ist eine Umbildung des jüdischen Monotheismus im national-arabischen Geiste, doch mit mancherlei Zusätzen aus spät-jüdischen (talmudischen), gnostisch-christlichen und selbst persischen Anschauungen. Seine Offenbarungen, welche schriftlich aufgezeichnet waren, aber zerstreut sich im Besitze feiner Anhänger befanden, wurden kurz nach feinem Tode zu einem heiligen Religions- und Gesetzbuch von Abu Bekr gesammelt (Koran, Suren). Der Glaube an diese Lehre und der Kampf für ihre Ausbreitung find die obersten religiösen Pflichten. Ein strenges Ceremonialgesetz umspannt das ganze Leben der Gläubigen. Die Zuversicht unbedingter Vorherbestimmung alles Schicksals (Fatalismus) steigerte den Mut der Glaubenskämpfer zum Fanatismus, die Hoffnung auf die sinnlichen Genüsse des Paradieses zur Todesfreude. Die engste Verbindung von geistlicher und weltlicher Gewalt machte auch die Nachfolger des Propheten (Kalifen) unwiderstehlich. 3 Die Begründung des arabischen Weltreiches durch die ersten Kalifen 632-661. 632 l. Einer gleich nach Mohammeds Tode (632) hervortretenden Parteiung zwischen der Familie Haschim unter Ali, dem Gatten der Lieblingstochter

16. Europa ohne Deutschland - S. 106

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 106 — Gläubigen ganz glatt geworden. Die Kaaba ist bei festlichen Gelegen- heiten mit kostbaren Stoffen bekleidet. Auf einem Teppich ist mit Goldschrift die Hauptglaubenslehre des Islam gestickt: Es ist kein Gott außer Gott, und Mohammed ist sein Prophet. — Zur Zeit der Pilgerzüge ist Mekka ein belebter Ort; oft sind 100 000 Fremde hier versammelt, die in besonderen Lagern vor der Stadt wohnen. In feier- lichen Umzügen umgehen sie die Kaaba, berühren mit den Lippen den schwarzen Stein und trinken aus dem bittern Brunnen Zemzem, den einst der Engel der Hagar gezeigt haben soll. Staatliche Einteilung. Im Innern Arabiens und an der Ostküste wohnen freie Araber- stamme unter ihren Fürsten. Die Westküste ist türkisch. Den Eng- ländern gehört das stark befestigte Aden, das von heißen Lavawänden umgeben ist. Es beherrscht den Eingang ins Rote Meer. Durch den Besitz von Gibraltar, Malta, Ägypten (Suezkanal) und Aden sind die Engländer die Herren des Mittel- meeres und haben dadurch einen gesicherten Seeweg zu ihrer wichtigsten Kolonie Vorderindien. — Im Persischen Meerbusen liegen die wegen der Perlenfischern wichtigen Bahrein- Inseln, die ebenfalls englisch sind. Die Sinaihalbinsel liegt zwischen dem Meerbusen von Sues, und dem Busen von Akaba. Sie wird größtenteils von gewaltigen Bergen ausgefüllt; unter ihnen der 3600 m hohe Sinai. Vi. Syrien. Syrien liegt zwischen dem Mittelmeer und Arabien; es wird im Süden von der Sinaihalbinsel, im Norden von Kleinasien begrenzt. 1. Nordsyrien. Den Norden der Landschaft füllen der Libanon und der Anti- libanon aus; letzterer findet im Hermongebirge seinen Abschluß. Da das Land wenig fruchtbar ist, so wies die Natur selbst die Küsten- bewohner, die Phönizier, auf das Meer hin. Sie waren die kühn- sten Seefahrer und das geschickteste Handelsvolk des Altertums. Ihr Handel wurde begünstigt durch die Lage ihres Landes in der Nähe dreier Erdteile und durch wichtige Straßen, die die Verbindung zwischen dem Mittelmeer und dem reichen Mesopotamien herstellen. An

17. Geographische Repetitionen - S. 34

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
34 Ii. Länderkunde. 31. Welche beiden Süßwasserseeen durchfließt der Jordan? See Merom oder Bachratelhuie und See Genezareth, auch See von Tiberias genannt. 32. In welche Provinzen zerfiel Palästina zur Zeit Jesu? Judäa, Samaria, Galiläa und Peräa. 33. Welche Provinz liegt östlich des Jordans? Peräa. 34. Welche Gebirgsgruppen Palästinas liegen westlich, welche östlich des Jordans? Westlich des Jordans liegt das Gebirge Iuda, das Gebirge Ephraim und der Marmel, östlich des Jordans das Gebirge G i l e a d. 35. Bestimme die Lage der beiden wichtigsten Städte Palästinas! Jerusalem liegt westlich der Jordanmündung auf einer 800 m hohen Kalkhochfläche, der Hafenort Jafa [jafa] an der Küste des Mittelmeeres; beide Städte sind durch eine (87 km lange) Eisen- bahn miteinander verbunden. 36. Erkläre die Ausdrücke: a) Ghor [djör], b) Levante [[etodnte], c) Kalifen, d) Kurdistan, e) Dagh! a) Ghor: die Talsenkung des Jordan vom Libanon bis zum Toten Meere und über dasselbe hinaus nach dem Busen von Akaba zu; b) Levante: Morgenland, insbesondere die Küstenländer des öst- lichen Mittelmeeres, nämlich Ägypten, Syrien und Kleinasien; c) Kalifen: Mohammeds Nachfolger in der weltlichen und geist- lichen Herrschaft; 6) Kurdistan: das südarmenische Gebirgsland. welches zum Tigris abfällt, bewohnt von dem räuberischen Nomaden- Volke der Kurden; e) Dagh: im Türkischen —Berg. § 6. Arabien. 1. Welche Meeresteile bespülen Arabien? Im Westen das Rote Meer mit der Straße Bab-el-mandeb, im Süden der Golf von Aden und der arabische Meerbusen, im Osten der per- sische Meerbusen mit der Straße von Ormus [ormüs]. 2. Welche beiden Meerbusen umfassen die dreieckige Halbinsel Sinai? Der Meerbusen von Suez und der Meerbusen von Akaba. 3. Wie ist Arabiens Boden gestaltet? Die Hauptmasse Arabiens bildet eine Hochebene, welche in Stufen zu den umgebenden Meeren abfällt. 4. Wie ist Arabien bewässert? Arabien ist sehr wasserarm und besitzt nicht einen einzigen immer- fließenden Strom. Statt der Flüsse gibt es nur Talrisse, die zeit- weise mit Wasser gefüllt sind.

18. Das Mittelalter - S. 83

1877 - Leipzig : Brandstetter
83 Ihn empfangen die ewig schönen Gärten des Paradieses. Daselbst ruht er auf seidenen, mit Gold durchwirkten Kissen; Flüsse von Honig, Wein und Milch umgeben ihn; herrliche Speisen sind zu seinem Genusse bereitet. Zu ihm gesellen sich Jungfrauen (Houris) mit großen schwarzen Augen, schön wie Rubine und Perlen, in blühender Jugend, von zarter Empfindsamkeit, die auch im Ehestände nicht aufhören, Jungfrauen zu sein. Nie vernimmt er schlechtes Geschwätz, nie einen Vorwurf wegen der Sünden, wohl aber süße Stimmen, welche ihm ewiges Heil zurufen." — „Schrecklich sind dagegen die Strafen der Hölle, die Denen bevorstehen, welche nicht für den Islam streiten, oder ihn gottlos verlassen. In einem ewigen Feuer werden sie weder leben noch sterben können. Ist ihre Haut von dem höllischen Feuer durchbrannt, so wird sie eine neue Haut überziehen. Angeschlossen an eine 30 Ellen lange Kette werden sie stinkendes Aas essen und siedendes Wasser trinken müssen." Durch solche Lehren befeuerte Mohammed den Muth seiner Anhänger. Mit furchtlosem Vertrauen rückten sie in's Treffen und ein glücklicher Sieg ward errungen. 8. Anfangs schickte Mohammed seine noch kleinen Haufen nur zu Streifzügen gegen die Karawanen der Koreischiten aus. Bei dem Dorfe Bedr — noch beten daselbst wallfahrende Gläubige — erhielt er den ersten Sieg gegen eine dreimal stärkere Anzahl der Feinde. In dem zweiten Treffen gegen sie am Berge Ohod, nicht weit von Medina, wurde er verwundet und zurückgeschlagen. Aber er erhob sich über sein Unglück und erhielt die Seinigen im Glauben an seine Prophetenwürde. Die Koreischiten, die erst im folgenden Jahre Medina angriffen, wurden zurückgeworfen. Dies erneuete Glück erhöhte seinen Muth und vermehrte die Zahl seiner Anhänger. Nicht zufrieden, blos die Koreischiten zu bekämpfen, griff er nun auch andere arabische Stämme und außerdem die in Arabien wohnenden Juden an. Ueberall war er glücklich und schrecklich. Er unterjochte seine Gegner und ließ die Gefangenen als Feinde seines Glaubens niederhauen. So gelangte er allmälig zu Macht und Reichthum; ein großer Theil Arabiens trat ihm bei und schon im Jahre 628 lud er den persischen König K o s r o e s, den oströmischen Kaiser H e r a k l i u s, dessen Statthalter in Aegypten, und den äthiopischen Fürsten Nagiaschi zur Annahme seines Glaubens ein. Der Erfolg dieses Schrittes war verschieden. Der persische König zerriß mit stolzer Verachtung den Einladungsbrief, aber sein Befehlshaber im Glücklichen Arabien trat dem Propheten bei; Kaiser Heraklius erwiederte die Einladung mit einem höflichen Antwortsschreiben und ansehnlichen Geschenken; ebenso der ägyptische Statthalter; Nagiaschi aber trat feierlichst zum Islam über. 9. Indeß fehlte dem Propheten noch Vieles, so lange er noch nicht Herr von Mekka und der dortigen Kaaba war. Erst durch diesen Besitz erschien 6*

19. Geschichte des Mittelalters - S. 20

1882 - Freiburg : Herder
20 Von der Auflösung des abendl. römischen Reichs bis zu Karl d. Gr. Bulgaren und Avaren die Provinzen, und slavische Stämme setzten sich auf der griechischen Halbinsel bis südwärts in den Peloponnes fest, der seitdem den slavischen Namen Morea trägt. Der Islam. Die Araber. § 27. Die Bewohner der etwa 50 000 m Meilen großen Halb- insel Arabien sind noch niemals von einem Eroberer unterworfen worden. Der größte Teil Arabiens ist nämlich ein Wüsten- und Steppenland, in welchem Hirtenstämme mit ihren Herden, jeder auf dem ihm ungehörigen Gebiete, umherziehen und zu einem höchst einfachen und mäßigen Leben gezwungen sind. Nur an nie versiegenden Quellen und Bächen, die sich besonders im südlichen, in dem sogen, glücklichen Arabien in den Ge- birgsthäleru finden, ist üppiger Pflanzenwuchs, wie in allen heißen Ländern. Dort wächst der in der Neuzeit so wichtige Kasfeebaum und sammelt man heute noch wie vor mehreren tausend Jahren die wohlriechenden Harze, die als echter Weihrauch in den Kirchen gebraucht werden. Bei den Alten war der arabische Stamm der Sabäer berühmt, welche den Verkehr von Babylon, Indien und der ostafrikanischen Küste von Phönikien und Ägypten durch ihre Karawanen vermittelten, Weih- rauch, Myrrhen, Aloe, Sandelholz, Elfenbein, Zimmet, Edelsteine und Perlen aus dem fernen Osten brachten und einen fabelhaften Reichtum besessen haben sollen. In späterer Zeit galten die Araber in Vorder- asien als ein höchst gefährliches Volk, dessen Einfälle mehr gefürchtet wurden als- die Heuschreckenschwärme, die aus den Wüsten in die bebauten Länder hervorbrechen. Die Byzantiner nannten die nordarabischen Stämme Saraeenen, welcher Name alsdann für alle Araber gebräuchlich wurde. Sie sind Semiten (Jsmaeliten), verehrten in der alten Zeit Sonne, Mond und Sterne und verschiedene örtliche Gottheiten. Ein allgemeines Heiligtum war die Kaaba, ein kleiner würfelförmig gebauter Tempel zu Mekka, in welchem der sogen, schwarze Stein aufbewahrt wird, welcher vom Himmel gefallen sein soll (ein Meteorstein). Das Judentum hatte bei den Arabern frühe Eingang gefunden, und es gab ganze jüdische Stämme, welche gegen das Christentum, das gleichfalls zahlreiche Bekenner fand, große Feindseligkeit bewiesen. Mohammed. Kedschra (16. Juli 622 n. Hhr.). § 28. Im Jahre 571 n. Chr. wurde Mohammed (d. h. der Berühmte, Preiswürdige) zu Mekka geboren; er gehörte dem edeln Stamme

20. Geographischer Leitfaden - S. 247

1903 - Regensburg : Manz
Iran. 247 daher fruchtbarer und seßhaft bewohnt. Die hier mehr gemischte Bevölkerung lebt in Dörfern und Städten entweder unter türkischer Oberhoheit (am Roten Meer) oder in unabhängigen kleineren Staaten. 1) In Hedschas sind die zwei heiligen Städte der Araber: Mekka, Geburtsort Mohammeds. Im Vorhof der Hauptmoschee ist die heilige Kaäba mit dem abgöttisch verehrten schwarzen Stein. Nördlich Medina, am Rande der Wüste, Grabstätte des Propheten. Beide Städte werden jährlich von zahlreichen mohammedanischen Wallfahrern aus Asien und Afrika besucht. 2) Im Sw. Jemen, die bestbewässerte und fruchtbarste Landschaft Arabiens, reich an Balsam, Weihrauch, Myrrhen und Kaffee. Dieser wird nach seinem früheren Ausfuhrhafen Mokha genannt. Die vulkanische Halbinsel Aden nebst dem umliegenden Gebiet haben die Engländer besetzt, um die Straße Bab el Manbeb ( = Tor der Tränen) zu beherrschen. Die befestigte Freihafenstadt1 Aben ist Arabiens bedeutendster Handelshafen und wichtig als Kohlenniederlage für die Dampfer. 3) Das Emirat Om Ln im So., wo das Küstengebiet am höchsten steigt, ist ziemlich regen- und quellenreich und am besten bevölkert. Der Sitz des Emirs, welcher den Wahabiten tributpflichtig ist, ist in Maskat, einer lebhaften Handelsstadt. Die durch ihre Perlenfischerei berühmten Bahrein-Inseln im Persischen Meerbusen hat England in Besitz genommen. 3. Iran. 1 ' 23li Mill. qkm. 1. Iran (Atrjana, d. i. Arierland) ist eine von großen Ranbgebirgen umgebene Hochfläche, welche, wie das Hochlaub von Hinterasien, gegen O. an Breite zunimmt. Den Sübranb bilben mehrere parallele Gebirgszüge, aus welchen unwegsame Schluchten zu einem heißen, sanbigen Küstenstreif hinabführen; den Ostranb 1 Eine Hafenstadt, in .welcher die Ein- und Ausfuhr den landes- üblichen Zöllen nicht unterworfen ist.