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1. Realienbuch - S. 28

1907 - Danzig : Axt
28 Geständnissen gedient hatte, durfte nicht mehr angewendet werden. Als in seinem ersten Regierungsjahre eine Hungersnot ausbrach, ließ er aus den Staatsmagazinen zu ganz billigen Preisen Getreide an die Untertanen verteilen. 28. Der erste und zweite Schtestsche Krieg. Der erste Schlesische Krieg. 1740—1742. Als der deutsche Kaiser Karl Vi. (1740) starb und keinen männlichen Erben hinterließ, bestieg seine Tochter Maria Theresia den Thron. Friedrich aber erhob jetzt Ansprüche auf gewisse Teile Schlesiens, weil schon seine Vorfahren sich auf diese Ländereien ein Anrecht erworben hatten. Als Maria Theresia seine Forderung abwies, sammelte er rasch die Truppen um (ich und überschritt mit ihnen bald darauf die Grenze. Da Schlesien von den Österreichern nur schwach besetzt war, so hatten die Preußen bald den größten Teil des Landes erobert. Bei Mollwitz, einem Dorfe bei Brieg, besiegte Friedrich der Große 1741 den Feind. Auch in der Schlacht bei Caslau (Tschaslaus in Böhmen unterlagen (1742) die Österreicher. Im Jahre darauf schloß Maria Theresia mit Friedrich den Breslauer Frieden, worin sie ihm Schlesien zuerkannte. Der zweite Schlesische Krieg. 1744—1745. Maria Theresia konnte ihr geliebtes Schlesien nicht so leicht verschmerzen, und es kam 1744 zu einem zweiten Kriege. Friedrich schlug die Österreicher in der Schlacht bei Hohen- friedeberg, südlich von Liegnitz, jöri Kesselsdorf, in der Nähe Dresdens, besiegte der alte Dessauer die mit Österreich verbündeten Sachsen. Im darauf folgenden Dresdener Frieden bestätigte Maria Theresia die Abtretung Schlesiens an den König von Preußen. 29. Der Siebenjährige Krieg. 1756—1763. Ursache des Krieges. Nach einem elfjährigen Frieden, welchen der König benutzt hatte, für das Wohl seines Volkes zu sorgen und sich zu einem Kriege vorzubereiten, den er wohl vorausgesehen, brach ein neuer Sturm gegen ihn los. Österreich verband sich in der Stille mit Frankreich, Rußland, Sachsen und Schweden, um den König von Preußen zu demütigen. Wie sollte er den Kampf gegen die größte Hälfte Europas wagen! Doch Friedrich, ohne sich lange zu besinnen, beschloß, den Feinden zuvorzukommen. Schnell eilte er mit seinem Heere nach Sachsen und bemächtigte sich des Landes. Dies war der Beginn des Siebenjährigen Krieges. Schwerin und die Schlacht bei Prag. 1757. Zu den tapfersten Helden Friedrichs gehörte der Feldmarschall Schwerin, welchen die Soldaten aus Ehrfurcht „Vater Schwerin" nannten. Als dieser mit seinen Truppen in die Nähe von Prag kam, wollte Friedrich den Feind sofort angreifen und sprach: „Frische Fische, gute Fische!" Da zog Schwerin den Degen, und fort ging es in die Schlacht. Sowie aber die Preußen nach hartem Kampfe wankten, ergriff der alte Feldmarschall eine Fahne und rief: „Heran, meine Kinder, wer kein Feigling ist, der folgt mir nach." Die Soldaten zogen begeistert mit ihm und siegten; doch der Feldmarschall erlitt den Heldentod. Der König pries den gefallenen Helden mit den Worten: „Der ist allein 10000 Mann wert." Niederlage , bei Kolin. 1757. Kurz darauf stand Friedrich bei Kolin in Böhmen den Österreichern schlachtbereit gegenüber. Hier erlitt er eine Niederlage, und zum Rest seiner Garde sprach er unter Tränen: „Kinder, ihr habt heute einen schlimmen Tag gehabt; aber habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen." Seydlitz und die Schlacht bei Rostbach. 1757. Friedrich der Große hatte einen Feldherrn, der hieß Seydlitz. Dieser war schon in seiner Jugend ein verwegener Reiter. Auf den unbändigsten Rossen jagte er wag- halsig über Gräben und Zäune. Sogar zwischen sausenden Windmühlen.

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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 53

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 53 Kurfrsten. Dieser beanspruchte zwar die schleichen Herzogtmer, allein sterreich nahm sie in Besitz. Friedrich Ii. erneuerte, seine Ansprche auf jene Gebiete. Doch Maria Theresia von sterreich wies ihn mit seinen Anforderungen ab. Da griff Friedrich zu den Waffen, rckte mit seinem Heere in Schlesien ein und nahm das ganze Land in Besitz. Die sterreicher zogen heran; bei Mollwitz (beibrieg) kam es zur Schlacht, in welcher der preuische General Schwerin einen blutigen Sieg errang. Friedrich schlug darauf die Feinde bei Czaslan (stl. von Prag). Maria Theresia bat um Frieden. Er wurde zu Breslau geschlossen. Prenen erhielt Schlesien. Der zweite schlesische Krieg. 17441745. Maria Theresia verbndete sich mit England und Sachsen gegen Preußen, um Schlesien zurckzuerobern. Friedrich kam aber seinen Feinden zuvor und rckte in Bhmen ein; so entstand der zweite schlesische Krieg. Bei Hohenfriedberg in Unterschlesien und Soor in Nordbhmen' schlug der König die sterreicher, bei Kesselsdorf (westlich von Dresden) sein tapferer Feldherr, der alte Dessauer, die Sachsen. Hieraus wurde zu Dresden Friede ge-schlssen. sterreich verzichtete abermals aus Schlesien; Sachsen mute mehrere Millionen Mark Kriegskosten zahlen. Friedrich zog nach Berlin zurck; das jubelnde Volk begrte seinen tapferen König mit dem Rufe: Es lebe Friedrich der Groe!" Der dritte schlesische oder der siebenjhrige Krieg. 17561763. Maria Theresia konnte den Verlust von Schlesien nicht ver-schmerzen; gern wre sterreich wieder im Besitze dieser blhenden Provinz gewesen. So oft die Kaiserin einen Schlesier sah, weinte sie. Sie verband sich deshalb mit Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen. Sie alle wollten Preußen unter sich verteilen. Friedrich erhielt ^ von diesem Plane Kenntnis. Er fiel pltzlich in Sachsen ein, besetzte Dresden und nahm das schsische Heer bei Pirna gefangen. Darauf besiegte er die sterreicher bei Lowositz (in Bhmen) und Prag; bei Kolin aber wurde er geschlagen. Vor der Schlacht bei Prag bat der erfahrene Feldherr Schwerin seinen König, den ermdeten Soldaten einige Ruhe zu gnnen. Friedrich aber sprach: Frische Fische, gute Fische!" und gab den Befehl zum sofortigen Angriff. An der Ostseite der Stadt entbrannte eine mrderische Schlacht; die Preußen wurden auf allen Seiten zurckgedrngt und begannen zu fliehen. Da spraug der alte Schwerin vom Pferde, ergriff eine Fahne und trug sie mit den Worten: Mir nach, Kinder!" gegen die Feuerschlnde der Feiude. Von mehreren Karttschenkngeln getroffen, sank der Helden-greis tot zu Boden. Der Tod des geliebtes Fhrers entflammte die Sol-baten zur uersten Tapferkeit. Der Sieg war errungen, aber sehr teuer erkauft. Den gefallenen Feldherrn beklagte der König mit den Worten: Der ist allein 10 000 Mann wert."

2. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Achtzehnten Jahrhunderts - S. 192

1911 - Langensalza : Beltz
192 Friedrich der Große. Fische!" führte er die Preußen gegen den Feind. Ern furchtbares Gemetzel entstand. Tausende wurden niedergeschmettert oder versanken im Moore, das sie für grüne Saatfelder gehalten hatten. Das Feuer wurde immer heftiger, und die Grenadiere zogen sich schon über die Teichdämme zurück. Ae Reiterei wurde vom Feinde zurückgeschlagen. Sie sammelte sich jedoch wieder und stürmte mit Verstärkung von neuem auf den Feind los. Da wurde das preußische Fußvolk durch den entsetzlichen Eisenhagel zurückgetrieben. Der Feldmarschall Schwerin hatte es rechtzeitig bemerkt und bemühte sich, die Infanterie wieder zu ordnen. „Dann stellte er sich an die Spitze seines Regiments und ergriff mit den Worten: Heran, meine Kinder! eine Fahne, die in seiner Hand den Weg des Sieges bezeichnen sollte. Die Preußen fanden mich diesen Weg, allein der edle Wegweiser fiel, durch vier Kartätschenkugeln zu Boden gestreckt. Die Fahne deckte ihn und verhüllte seine Todeszüge. Andere preußische Feldherrn folgten diesem Beispiele und führten ihre Brigaden zu Fuß an. Nun wurden die Österreicher bis zu ihren Zelten zurückgetrieben". (Archenholtz.) Der Tod des Helden Schwerin entflammte oen gesunkenen Mut der Preußen. Sie warfen sich mit ganzer Kraft auf den Feind. Dieser mußte weichen und suchte Schutz in der Festung Prag. Friedrich belagerte die Stadt. Aber es gelang ihm nicht, die Festung einzunehmen. Wie kam das? Überschrift: Friedrichs Sieg bei Prag. b) Maria Theresia sandte ein anderes Heer aus, um die Preußen einzuschließen und die Belagerten zu befreien. Als Friedrich das erfuhr, rückte er mit einem Teile seiner Armee dem neuen Feinde entgegen, erlitt aber bei Kollin eine vollständige Niederlage. Der Unüberwindliche war besiegt. Fast die Hälfte seiner Truppen hatte er verloren. Als er am Abend, auf einem Brunnenrohre sitzend und mit dem Stocke Figuren in den Sand zirkelnd, die gelichteten Reihen seiner Regimenter vorüberziehen sah, übermannte ihn der Schmerz. Ein Soldat reichte ihm einen frischen Trunk und sprach ihm Trost zu: „Majestät, trinken Sie doch und lassen Sie Schlacht Schlacht sein. Die Kaiserin kann ja auch wohl einmal eine Schlacht gewinnen, davon wird uns der Teufel nicht holen. Es ist nur gut, daß Sie noch leben. Unser Herrgott wird uns schon wieder den Sieg verleihen." Der König erhob sich und erwiderte: „Kinder, ihr habt heute einen schweren Tag gehabt; aber ich will alles wieder gutmachen." An seinen Freund Keith schrieb er: „Das Glück hat mir den Rücken gekehrt. Ich sollte darauf gefaßt sein; es ist ein Weib, und ich bin nicht zuvorkommend. Ich hätte mehr Infanterie nehmen sollen; dreiundzwanzig Bataillone reichten nicht hin, um sechzigtausend Mann aus einer vorteilhaften Stellung zu vertreiben. Wir werden unsere Sache ein andermal bessermachen. Der Große Kurfürst würde erstaunen, seinen Enkel mit den Russen, den Österreichern, mit fast ganz Deutschland und hunderttausend helfenden Franzosen im Kampfe zu sehen. Für mich würde es keine Schande sein, einer solchen Menge von Feinden zu unterliegen, für sie aber ein winziger Ruhm, mich zu besiegen." *) Mit dem Rest seines Heeres zog er sich eiligst über das Gebirge nach Sachsen zurück. Überschrift: Die Niederlage bei Kolli ns 1 Besprechung und Vertiefung. Der Sieg bei Prag war teuer erkauft. Inwiefern? *) v. Archenholtz. S. 48.

3. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 49

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
T 49 Die schleichen Kriege. Wenige Monate nach der Thronbesteigung Friedrichs Ii. starb der | deutsche Kaiser Karl Vi, und hinterlie die sterreichischen Lnder seiner .-Tochter Maria Theresia. Weil aber der Kurfürst von Bayern ihr die Erbschaft streitig machte und bei Sachsen, Spanien und Frankreich Unter-* sttzung fand, so mute Maria Theresia zu den Waffen greifen, um ihren , Besitz zu verteidigen. Da bot Friedrich Ii. ihr seine Hilfe an unter der Bedingung, da sie ihm die schlesischen Frstentmer Liegnitz, Brieg, Wohlan ;<?und Jgerndorf abtrete. Er sttzte sich bei diesem Verlangen auf den Erb-1 vertrag, den Joachim Ii. 1537 mit den schlesischen Herzgen abgeschlossen ! hatte. 1675 war die Familie dieser Herzge ausgestorben; aber trotz des ^Widerspruches des Gcom Karfrsteil hatte sich der Kaiser der streitigen i Lnder bemchtigt, ebenso wie sterreich auch das einem Hohenzollern- > frften gehrige Frstentum Jgerndors kurze Zeit nach Beginn des a 30iahrtgen Krieges widerrechtlich besetzt hatte. Als Maria Theresia das > Angebot König Friedrichs zurckwies, beschlot er, Schlesien gewaltsam in seine Hand zu bringen, wie ehemals auch sterreich dasselbe gewaltsam an sich gebracht hatte, und so begannen die drei schlesischen Kriege. |1 Der 1. schlesische Ki.'ieg 1710 1742. Das preuische > Heer marschierte Ende 1740 in Schlesien ein und besetzte fast das ganze Land, ohne Widerstand zu finden. Erst vier Monate spter rckte ein sterreichisches Heer unter dem Feldmarschall .petpperg von Neie her zum Angriffe heran. Bei Mollwitz, Dwestlich von Brieg, trafen die feindlichen Heere am. 10. April ||^11 usarrurtm. Die weite Ebene war mit Schnee tief bedeckt. I|?fef fhrte den rechten, Feldmarschall Schwerin den^linken ik ^lugel des Heeres. Anfangs gewannen die sterreicher Vorteile, 5 und die Preußen gerieten in Unordnung, die der König vergeblich ; Zu heben suchte. Da bat ihn Schwerin, das Schlachtfeld zu verlassen und neue Truppen herbeizufhren. Nur ungern erfllte If 5 43ttte; aber in feiner ^lbwefenheit gelang es Schwerin, die ' f ^puppen niieder zu ordnen und einen vollstndigen Sieg zu^erringen. $1 _ Hierauf rckte Friedrich in Bhmenein, wo er beichotusik f sdstlich von Kolin, am 17. Mai 1742 in drei Morgenstunden i abermals die sterreicher berwand. In Folge dieses Sieges kam der Friede zu Breslau zu Stande, durch welchen Friedrich H|m den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz gelangte. ,11. Der 2. schlesische Krieg 1744 - 1745. Bald nach Been-i digung des l. schlesischen Krieges schlo Maria Theresia ein Jt / J den Englndern und Sachsen. Weil Friedrich Mertannte da dasselbe gegen ihn gerichtet fei, rckte er im Herbste > m mit 80000 Mann in Bhmen ein und bemchtigte sich : Prags. Doch mute er die Stadt und das Land wieder auf- u^etl er sich der heranrckenden sterreichischen bermacht ; gcma^eii praubte. Bei dem Ubergange der die obere ' ? Schlesien geriet die Armee in groe efatre, und nur a durch den Heldenmut des Obersten von Wedell, der mit einem o emzigen Negimente 5 Stunden lang der bermacht Stand hielt, zu entkomm en ^' mt dem H^uptteile der Truppen unbehelligt 4

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 43

1911 - Berlin : Winckelmann
43 sterreicher bei Sorr in Bhmen. Der alte Dessauer aber erfocht bei K e s s e l s d o r s unweit Dresden einen Sieg der die Sachsen. Diese Erfolge fhrten den Frieden zudresden herbei (174o), in welchem Schlesien zum zweiten Male anpreuen abgetreten wurde. Bei seinem Einzge in Berlin nannte das Volk seinen König F r i e -brich den Groe n". 19. Der Siebenjhrige Arieg. 17561763. Ursachen und Ansang des Krieges. Maria Theresia gab den Gedanken nicht auf, sich Schlesiens bald wieder zu bemchtigen. Sie suchte sich deshalb mit Friedrichs Feinden zu verbinden. In aller Stille kam ein Bndnis zwischen sterreich, Rußland, Frankreich, Sachsen, Schweden und dem grten Teile des Deutschen Reiches zustande, um der den König von Preußen herzufallen und ihn wieder zum Range eines Kurfrsten von Brandenburg zu erniedrigen. Sobald aber Friedrich hiervon Kunde erhalten hatte, beschlo er, nicht zu warten, bis sie mit ihren Rstungen fertig wren. Unvermutet drang er (1756) in Sachsen ein und brachte dieses Land in seine Gewalt. Die an-rckenden sterreicher wurden bei Lo wo sitz (in Bhmen) geschlagen, und das schsische Heer mute sich infolgedessen bei Pirna ergeben. Das war der Ansang des Siebenjhrigen Krieges. Schwerin und die Schlacht bei Prag. 1757. Einer der tapfersten Helden Friedrichs war der Feldmarfchall Schwerin, der aus Pommern stammte. Im ersten Schleichen Kriege zeichnete er sich besonders in der Schlacht bei M o l l w i tz aus. Als er im Siebenjhrigen Kriege mit dem Könige nach Prag kam, wollte dieser die sterreicher sofort angreifen und sprach: F r is ch e F is ch e, g u t e F i s ch e!" Da zog Schwerin seinen Degen, und sort ging es zum Kampfe. Als die Schlacht fr die Preußen ungnstig stand, ergriff Schwerin eine Fahne mit den Worten: Mir nach, Kameraden!" und sank kurz darauf, von vier Karttschenkugeln getroffen, in den Tod. Tie sterreicher aber wurden besiegt. Der König pries den gefallenen Schwerin.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 139

1884 - Hannover : Helwing
Der siebenjhrige Krieg. 139 nehmen knnte?" Ja," versetzte der Mller, wenn in Berlin kein Kammer-gericht wre!" Der König freute sich dieser Antwort, und die Mhle steht daselbst noch heutigestags. 4) Der siebenjhrige Krieg; Itsti1763. a. Ausbruch desselben. Aber zum drittenmal mute Friedrich um Schlesien das Schwert ziehen. Maria Theresia brachte im geheimen ein Bndnis mit Frankreich, Rußland. Sachsen und Schweden zustande, um Friedrich zu berwinden und ihn wieder zum Range eines Kurfrsten von Brandenburg zu erniedrigen. Sobald Friedrich um den Bund der Feinde wute, schlo er mit England ein Bndnis, erklrte den Krieg und drang in Sachsen ein. Der schsische König floh mit seinem Minister auf den unberwindlichen Knigstein und lie sein Heer im Stich, das in einer starken Stellung bei Pirna stand. Hier schlo es Friedrich mit einem Teile seines Heeres ein, mit dem anderen rckte er gegen die streicher, welche bei Lowo sitz geschlagen wurden. Dann wandte sich der König zurck und zwang das schsische Heer zur bergabe ; darauf bezog er' in dem kornreichen Sachsen Winterquartiere und rstete sich zum neuen Feldzuge. b. 1757; Prag, Klln,, Robach, Leuthen. Im folgenden Frh-jhre drang Friedrich in Bhmen hinein. Auch das deutsche Reich stand jetzt auf der Seite seiner Feinde, die ihm an Zahl mehr als doppelt berlegen waren. Sein nchstes Ziel war Prag, wo er einen blutigen Sieg gewann. (6. Mai.) Durch Geschtze gedeckt, standen die streicher auf den Hhen rechts der Moldau, zu denen die Preußen erst der sumpfige Wiesen hinweg gelangen konnten. Als Schwerin den Feind so vor sich sah, riet er dem Könige, wenigstens noch einen Tag zu warten; dieser aber meinte: Frische Fische, gute Fische!" Da drckte der 73jhrige Schwerin seinen Hut in die Augen und rief: ..Soll und mu denn heut' geschlagen werden, so will ich den Feind gleich hier angreifen, wo ich ihn finde!" Die Bewegung der Preußen war nur eine langsame, während die feindlichen Batterieen ihnen fortwhrend die schwersten Verluste bereiteten. Schon wankten die gelichteten Reihen; da sprengte der Feldmarschall Schwerin selbst heran, entri einem Fhnrich die Fahne und strmte mit dem Rufe: Heran, meine Kinder!" vorwrts. Da ward der Held von Karttschenkugeln durchbohrt und sank, das Gesicht mit der Fahne bedeckt, tot vom Pferde. Den Sieg fhrte der König selber herbei, indem er die Mitte des Feindes durchbrach. Die streicher verloren 13 000 Mann und wurden in die Stadt Prag gedrngt; aber fast ebenso viele Preußen bedeckten das Schlachtfeld, unter ihnen der Held Schwerin. Sein Tod machte die Lorbeeren des Sieges verwelken." Kollin. Nach diesem Siege begann Friedrich die Belagerung der Stadt Prag. Da zog ein streichisches Heer unter Daun zum Entstze

6. Geschichte des preußischen Staates - S. 70

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 70 — in Besitz. l) Sobald Friedrich Ii. von dem Streite im Nachbarstaate hörte, hielt er den günstigen Augenblick für gekommen, die preußischen Rechte auf Schlesien geltend zu machen. Er erneuerte in Wien seine Ansprüche auf die genannten Gebiete, außerdem auch auf Ja gern-dorf und erbot sich zugleich, Maria Theresia als Erbin der österreichischen Länder anzuerkennen, ihr Hilfe gegen ihre Feinde zu leisten und die Wahl ihres Gemahls Franz von Lothringen zum deutschen Kaiser mit seiner Stimme zu unterstützen. Als Maria Theresia den König aber mit seinen Anforderungen abwies, griff er zu den Waffen und rückte mitten im Winter mit einem schlagfertigen Heere in Schlesien ein. Krieg. Nachdem der König die Grenze überschritten hatte, erließ er eine Proklamation, in welcher er die Schlesier beruhigte und ihnen ihre bestehenden Rechte zusicherte. Seine Milde und Gerechtigkeit, sein offenes, freundliches Wesen gewannen ihm bald die Herzen der Bevölkerung. In den ersten Tagen des neuen Jahres (1741) rückte er in die Hauptstadt Breslau ein. Unterdessen zog ein österreichisches Heer unter dem Feldmarschall Neipperg heran. Bei Mollwitz unweit Brieg kam es,, zu einer blutigen Schlacht. Die schon siegreich vordringenden Österreicher wurden durch den Feldmarschall Schwerin zurückgeworfen, und die Preußen errangen einen glänzenden Sieg. Die Preußen waren an Zahl und Übung der Artillerie und Infanterie, die Österreicher an Reiterei überlegen. Nachmittags zwei Uhr begann der König die Schlacht. Die österreichischen Reiter brachen mit Ungestüm gegen die preußische Kavallerie los und brachten den rechten Flügel der Schlachtreihe in Unordnung. Der König selbst mußte weichen. Noch aber stand das preußische Fußvolk wie eine unerschütterliche Mauer, und gräßliche Verwüstungen richteten seine Geschosse unter den Feinden an. Der Feldmarschall Schwerin nahm die gesamte Armee zu einem Hauptangriff zusammen, stellte sich selber mit allen Generalen an die Spitze der Truppen und trieb die Österreicher in die Flucht. Mit Staunen sah ganz Europa auf den jungen Preußenkönig und sein tapferes Heer. Da sich die eingeleiteten Unterhandlungen zerschlugen, kam es im solgenden Jahre (1742) bei Chotusitz, eine Meile nördlich von Czaslau2), zu einer neuen Schlacht, in welcher die Österreicher zurückgedrängt wurden. Diese Schlacht war insofern von besonderer Bedeutung, weil sich hier Friedrichs Feldherrntalent zum erstenmal bewährte und den preußischen Fahnen den Sieg verlieh. Auch hier schwankte wegen des heldenmütigen Widerstandes der Österreicher lange der Sieg. Friedrich ließ eine günstig gelegene Höhe besetzen und von hieraus spieen die preußischen Geschütze Tod und Verderben in die Reihen der Feinde. Der österreichische Feldherr Karl von Lothringen, der Schwager der Kaiserin Maria Theresia, zog sich zurück und überließ den Preußen die Ehre des Sieges. 3) Siehe Seite 39 und 49. 2) Südöstl. von Prag.

7. Vaterländische Geschichte der letzten Jahrhunderte - S. 30

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
30 halb sie an der Grenze Truppen zusammenziehe; als er keine gengende Antwort erhielt, lie er seine Truppen marschieren. So beginnt sein Heldenkampf. Er wute, da es sich um einen Kampf auf Tod und Leben handelte: Ich aber, dem der Schiffbruch droht, Mu, mutig trotzend dem Verderben, Als König denken, leben, sterben. Er hatte auer einigen kleinen deutschen Staaten nur einen Verbu-deten, England; und dieses Land konnte ihm nur Geld geben, keine Truppen schicken. Er fiel in Sachsen ein; denn der Kurfürst von Sachsen gehrte, wenn er auch kein Bndnis mit Maria Theresia abgeschlossen hatte, zu seinen Gegnern. Schnell wurde Sachsen besetzt; niemand hatte dort einen so schnellen Angriff vermutet. Die tapferen schsischen Truppen wurden eingeschlossen und muten sich ergeben. 1757 Prag, Kolin, Robach, Lenthen. Der Sieg bei Prag. Auch im folgenden Jahre war es der König, der mit dem Angriff begann; er wollte nicht abwarten, bis sich die Heere seiner Gegner der die preuischen Fluren ergssen. Er wandte sich zuerst gegen sterreich; in mehreren Heeressulen berstiegen seine Regimenter die Psse, die von Sachsen und Schlesien der das Gebirge nach Bhmen fhrten, berraschten den Feind, nahmen ihm groe Magazine voller Vorrte weg und zogen auf Prag los. Dort trat dem König wieder Prinz Karl von Lothringen entgegen, den er vor 12 Jahren bei Hohenfriedeberg geschlagen hatte. Die ster-reicher hatten eine sehr gnstige Stellung, denn sie standen auf An-hhen, vor denen sich teilweise Sumpfboden ausbreitete; so hatten die Preußen bei ihren strmischen Angriffen sehr schwere Verluste. Als der zweiundsiebzigjhrige Feldmarschall Graf Schwerin das Regt mertt, das seinen Namen trug, zurckweichen sah, ergriff er selbst eine Fahne und trug sie mit jugendlichem Feuer den Seinen voran; gleich darauf trafen ihn fnf Kugeln, und von der Fahne bedeckt, sank er zu Boden: so starb er fr das preuische Vaterland den Heldentod. Auch sonst wurden Wunder der Tapferkeit verrichtet. Beim Angriff auf feindliche Artillerie wurde ein Regiment fast ganz aufgerieben; da riefen die Grenadiere eines anderen: Kameraden, lat uns heran, Ihr habt Ehre genug", und traten zum Sturm an; auch sie bten die Hlfte ihres Bestandes ein. Endlich wichen die Feinde und strmten ohne

8. Vorschule der Geschichte - S. 250

1897 - Berlin : Nicolai
250 lungert bestanden darin, daß er das Niesenregiment seines Vaters auslöste und die Folter abschaffte. — Aber die wichtigen Ereignisse, welche im ersten Jahre seiner Regierung stattfanden, trieben ihn in die Bahnen kriegerischer Unternehmungen. Brandenburg hatte seit alten Zeiten Ansprüche auf Gebiete des Landes Schlesien. Schon der große Kurfürst hatte dieselben geltend gemacht, allein der Kaiser hatte sie nicht anerkannt, sondern sich jener Gebiete selbst bemächtigt. Als nun Karl Vi., der letzte Kaiser aus der Familie der Habsburger, gestorben war, und Maria Theresia nach dem Willen des Vaters sein ganzes Reich erben sollte, verlangte Friedrich die Herausgabe jener Gebiete. Als sie ihm verweigert wurde, eroberte er in dem ersten und in dem Zweiten schlesischen Kriege ganz Schlesien und zwang Maria Theresia, ihm dasselbe abzutreten. (1742. 1745.) Z>er sieöenmrige Krieg (1756-63). Allein dieselbe wartete nur eine Zeit ab, wo sie, vereint mit mächtigen Bundesgenossen, dem Preußenkönige Schlesien wieder entreißen konnte. Es gelang ihr, Frankreich, Rußland, Sachsen, Schweden, das deutsche Reich mit sich gegen Friedrich zu verbinden. Diese Mächte beschlossen, über Preußen herzufallen und sich in seine Provinzen zu teilen. Das war eine große Gefahr; allein Friedrichs Heldengeist verzagte nicht. Aber er konnte nur dann siegen, wenn er wie ein Blitz über die Feinde herfuhr, sie einzeln schlug, ehe sie sich vereinen konnten. Daher rückte er schnell in Sachsen ein, schloß das sächsische Heer bei Pirna ein und nahm es gefangen, nachdem er die heranrückenden Ostreicher geschlagen hatte. Das Jahr 17o7. Aber schon zogen die Östreich er, die Russen und Franzosen heran. Da rückte Friedrich in Böhmen ein, um sich Prags zu bemächtigen, zu dessen Verteidigung der Schwager Maria Theresias die umliegenden Höhen stark besetzt hatte. Mutig drangen die Preußen vor, aber reihenweise stürzten sie unter dem furchtbaren Feuer der feindlichen Geschütze zusammen. Die Östreich er gingen darauf vor und warfen die Preußen zurück. Schon schien die Schlacht verloren ; da ergriff der greise Feldmarschall Schwerin eine Fahne und trug sie mit dem Rufe: „Heran meine Kinder!" seinen Scharen voran. Aber von fünf Kugeln durchbohrt sank er zu Boden. Heftig tobte die Schlacht; Preußen, wie Ostreicher stritten wie Helden. Da brach Friedrich

9. Kurzgefaßte Geschichtsbilder für einfache Schulverhältnisse - S. 39

1879 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Friedrich Ii., der Groe, 1740-1786. 39 Tochter Maria Theresia in der Regierung, gegen welche sich ringsumher allerlei Feinde erhoben. Auch Friedrich machte seine Erbansprche auf die schlesi-schen Frstenthmer geltend, welche seinen Vorfahren seit 1675 widerrechtlich vorenthalten worden waren. Da sprach die junge Kaiserin: Eher mten die Trken vor Wien stehen, als da ich auf Schlesien verzichtete!" Friedrich besetzte Schlesien ohne Schwertstreich, und Schwerin schlug die Oesterreicher unter dem Feldmarschall Neipperg bei Mollwitz 1741. Von allen Seiten drangen jetzt feindliche Truppen in Oesterreich vor. Doch Maria Theresia wankte nicht; sie eilte nach Preburg und rief die Ungarn um Beistand an. So kam es 1742 bei Chotu-sitz und Cza slau noch einmal zum Kampfe. Die Preußen siegten wieder, und Maria Theresia mute im Frieden zu Breslau ganz Schlesien sammt der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten. 3. Der zweite schlesische Krieg, 1744 45. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen, und da sie gegen ihre brigen Feinde sieg-reich war, so frchtete Friedrich, da die Reihe nun bald auch an ihn kommen werde, und griff auf's neue zu den Waffen. Die Preußen rckten in Bhmen ein und nahmen Prag mit Sturm. Bald muten sie jedoch vor der Uebermacht der Oesterreicher wieder nach Schlesien zurckweichen. In der Schlacht bei Hohen-sriedberg, 1745, in der Nhe von Striegau, wurden indes die Oesterreicher vollstndig besiegt; ein einziges Dragonerregiment erbeutete 67 Fahnen und eine M enge Kanonen. Als man jetzt zum Frieden rieth, sagte Maria Theresia: Eher will ich den Rock vom Leibe, als Schlesien verlieren." Doch Friedrich siegte bald darauf bei Sorr und der alte Desfauer bei Kesselsdorf unweit Dresden. Hier schlo man Frieden; Friedrich behielt Schlesien und erkannte den Ge-mahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 4. Der siebenjhrige Krieg, 1756 bis 1763. Die Kaiserin vermochte sich indessen nicht der den Verlust Schle-siens zu trsten. So oft sie einen Sch lesier sah, traten ihr die Thrnen in die Augen. Um das verlorene Land wiederzugewinnen und Preußen ' zu vernichten, schlo sie im Gehei-men ein Bndnis mit Sachsen, Ru-land, Frankreich und Schweden. Man hatte den Plan, Preußen zu zer-stckeln und dem Könige nur die Mark Brandenburg zu lasten. Dieser aber erfuhr die ganze Verabredung, und, um seinen Feinden zuvorzukom- Schwerin. men, fiel er 1756 in Sachsen ein. Den bedrngten Sachsen kamen jetzt die Oesterreicher zuhilfe; doch Friedrich schlug die letzteren bei Lowositz an der Elbe und nahm hierauf die ganze schsische Armee bei Pirna gefangen. Im Jahre 1757 entbrannte der Krieg auf allen Seiten; wohl an 500,000 Mann standen bereit, um der Friedrich Ii. herzufallen. " Dieser siel in Bhmen ein und stand bald vor Prag, wo ihn die Oesterreicher auf wohlverschanzten Anhhen erwarteten. Friedrich wollte gleich den Feind angreifen. Die Generle jedoch widerriethen ihm. Da fagte er: Frische Fische, gute Fische." Der Kampf begann; Tausende wurden von den Feuerschlnden der Oesterreicher nieder-gemacht. Schon wankten die Reihen; da ergriff der greise Feldmarschall Schwerin eine Fahne und drang auf den Feind ein. Doch gleich darauf sank er von vier Kugeln durchbohrt zusammen. Sein Heldentod entflammte die Preußen zur grten Tapferkeit und Anstrengung. Der Sieg war errungen, doch theuer er-

10. Das erste Geschichtsbuch - S. 47

1892 - Gera : Hofmann
— 47 — Maria Theresia konnte sich über den Verlust Schlesiens nicht trösten. Sie nannte es die „Perle in ihrer Krone". Die Thränen kamen ihr in die Augen, wenn sie einen Schlesier sah. Ihr kluger Minister brachte endlich ein Bündnis zwischen Rußland, Frankreich, Sachsen und Schweden zustande, das den König von Preußen wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen sollte. Friedrich erhielt durch einen sächsischen Geheimschreiber Nachricht von allem und beschloß, seinen Feinden zuvorzukommen. Plötzlich brach er 1756 in Sachsen ein und umzingelte das sächsische Heer bei Pirna. Seine Feinde schrieen über Verrat und nannten ihn einen „Friedebrecher", er aber veröffentlichte ihre Briefe und Pläne. Die Österreicher zogen heran und wollten die Sachsen befreien, aber Friedrich besiegte sie bei Lobositz an der Elbe. Als das Pulver verschossen war, schlugen seine Soldaten mit dem Kolben drein. Friedrich war entzückt über solche Tapferkeit. Als keine Hilfe kam, ergaben sich die Sachsen, denn sie hatten nur auf 15 Tage Lebensmittel. b) Der Sieg bei Prag. Besonders reich an Schlachten war das Jahr 1757. Im Frühjahr fiel Friedrich in Böhmen ein und rückte bis Prag vor. Hier standen die Österreicher verschanzt auf Anhöhen. „Frische Fische, gute Fische!" rief Friedrich und befahl den Angriff. Der alte Schwerin drückte sich den Hut ins Gesicht und sagte: „Muß es denn heute geschlagen sein, so will ich den Feind angreifen, wo ich ihn sehe!" Aber Tausende wurden niedergeschmettert oder versanken im Moore, das sie für grüne Saatfelder hielten. Schon wankten die Linien; da ergriff Schwerin eine Fahne, stellte sich an die Spitze und rief: „Heran ihr Kinder! Mir nach, wer kein Feiger ist!" Doch fünf Kugeln streckten den Helden nieder. Aber sein Tod entflammte die Soldaten zur äußersten Tapferkeit. Ein anderer General stellte sich an die Spitze und drang vorwärts. Als ihm die Hand zerschossen wurde, ließ er sich den Säbel festbinden und führte endlich die Helden zum Siege. Aber Tausende hatte dieser gekostet. Um Schwerin klagte der König: „Er galt so viel wie zehn Tausend!" c) Die Niederlage bei Kolliu. Hierauf wandte sich Friedrich gegen den klugen Marschall Dauu, der ihm den Rückweg abschneiden wollte, und griff ihn am 18. Juni bei Kollin an der Elbe an. Anfänglich ging alles gut; dann aber trat Verwirrung und zuletzt wilde Flucht ein. Friedrich drang bis an die feindlichen Kanonen vor, ohne zu merken, daß sein Häuflein gefallen oder geflohen war. Ein Offizier rief ihm zu: „Wollen denn Eure Majestät die Batterie allein erobern?" Da kehrte er endlich um. Auf dem Rückzüge reichte ihm ein Soldat einen frischen Trunk aus einem Pferdeeimer und sprach dabei: „Majestät, trinken Sie nur und lassen Sie Schlacht Schlacht sein! Es ist nur gut, daß Sie noch leben; unser Herrgott kann uns schon wieder den Sieg geben." Der König saß in trüben Gedanken auf einer Brmmen-röhre und zeichnete mit seinem Krückstöcke Figuren in den Sand. Da

11. Teil 2 = 6. Schulj., Schülerbd. - S. 54

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
54 nach längerer Hast ward Friedrich entlassen. Der Vater zwang ihn fleißig zu lernen. Er sollte sich die Kenntnisse erwerben, die zur Verwaltung eines Staates nötig sind. Das tat der Kronprinz mit solchem Eifer, daß der versöhnte König auf dem Sterbebette sagen konnte: „Ich sterbe zufrieden, da ich einen so würdigen Sohn und Nachfolger hinterlasse." Der siebenjährige Krieg. (1756—1763). Im Jahre 1740 bestieg Friedrich den Thron. Er forderte von Maria Theresia, die im selben Jahr Kaiserin von Österreich wurde, auf Grund alter Erbverträge das Herzogtum Schlesien. In zwei Kriegs, den sogenannten schlesi- schen, blieb Friedrich Sieger und Herr dieses Landes. Aber Maria Theresia verbündete sich mit Frankreich, Schweden, Rußland und Sachsen um Schlesien wieder zurückzugewinnen. Fried- rich erfuhr von dem geheimen Bündnis und rückte, ehe die Feinde ihre Rüstungen beendet hatten, ohne Kriegserklärung in Sachsen ein. Nachdem er die sächsische Armee bei Pirna eingeschlossen und zur Übergabe gezwungen hatte, besiegte er in der Schlacht bei Prag die Österreicher. Einige Wochen darauf erlitt er durch diese bei Kol in eine schwere Niederlage, doch schlug er in der Schlacht bei Roßbach (1757) die Franzosen und die Reichsarmee und einen Monat später die Österreicher bei Leuth en. Die Russen besiegte er im folgenden Jahr in der mörderischen Schlacht bei Zorndorf, doch brachten ihm bald darauf die Österreicher durch einen Überfall bei Hochkirch eine schwere Niederlage bei. Nachdem er im nächsten Jahr den vereinigten Österreichern und Russen bei Kunersdorf unterlegen war, erfocht er bei L i e g n i tz und T o r g a u zwei große Siege über die Öster- reicher. Im Frieden zu Hubertsburg (1763), einem Jagdschloß zwi- schen Dresden und Leipzig, mußte Maria Theresia endgültig auf Schlesien verzichten. Durch diesen Krieg gegen halb Europa hat Friedrich das kleine Preußen, das damals kaum 5 Millionen Einwohner zählte, zu einem der mächtigsten Staaten in Europa gemacht. Mehrere Umstände trugen zu diesem glücklichen Ausgang bei: Friedrich hatte von seinem Vater einen wohlgeordneten Staat, gefüllte Kriegskassen und ein trefflich geschultes Heer übernommen. Vortreffliche Generäle dienten ihm, darunter Schwerin, der bei Prag den Heldentod starb, „der alte Dessauer", der Husarengeneral Zielen, der Reitergeneral Seid- litz und des Königs Bruder, Prinz Heinrich von Preußen. Dann stand hinter dem König ein Volk, das ihn verehrte und liebte und freudig alles für das Vaterland hingab. Dazu war Friedrich selbst ein großer Kriegsheld; er verzweifelte auch in höchster Not nicht. Wegen seiner Tapferkeit und Klugheit nannte man ihn schon bei Lebzeiten den Großen. Diesen Namen verdiente Friedrich aber nicht minder durch seine Friedenstätigkeit, die er sofort nach Beendigung des Krieges damit begann, daß er Saatkorn, Pferde und Geld unter die Bewohner seines erschöpften Landes verteilen ließ. Friedrich bevölkerte sein

12. Geschichtsbilder - S. 219

1903 - Berlin : Süsserott
T — 219 - 3. Der 2 Schlesische Krieg 1744-1745. — Jetzt vermochte sich Maria Theresia ihrer übrigen Feinde zu erwehren. Mit Hälfe der Ungarn wurde der Kurfürst von Bayern, der sich als Karl Vii. hatte zum Deutscheu Kaiser krönen lassen, geschlagen. Maria Theresia hoffte, nunmehr Schlesien zurückerobern zu können. Friedrich merkte diese Absicht und siel mit 80000 Mann in Böhmen ein. Zwar ward er nach Schlesien zurückgedrängt, erfocht aber bei Hohensriödberg 1744 einen glänzenden Sieg über die verbündeten Österreicher und Sachsen. Wenige Monate später folgte ein zweiter Sieg bei Sorr. Der alte Dessauer griff mitten im Winter die bei Kesselsdorf verschanzten Sachsen an. Trotz des furchtbaren Kartätschenfeuers erstürmten die Preußen die mit Eis und Schnee gedeckten Höhen und warfen mit gefälltem Bajonett den Feind aus seiner '-Stellung. Nun war der Widerstand der Kaiserin gebrochen. Im Dresdener Frieden 1745 bestätigte sie die Abtretung Schlesiens. Dafür erkannte Friedrich deu Gemahl Maria Theresias, Franz I. als Deutschen Kaiser an. c) Der Siebenjährige Krieg. 1756—1763. 1. Ausbruch. — Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Die Tränen traten ihr in die Augen, so oft sie einen Schlesier sah. Daher schloß sie ein Bündnis mit Frankreich, Rußland, Schweden und Sachsen. Man wollte den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg machen. Durch einen bestochenen Kanzleischreiber erhielt Friedrich Kenntnis von den geheimen Abmachungen seiner Feinde. Er verbündete sich mit England und einigen kleinen deutschen Staaten und fiel im Sommer 1756 plötzlich in Sachsen ein. 2. 1756. Pirna und Lobositz. — Die überraschte sächsische Armee wurde bei Pirna eingeschlossen. Um dieselbe zu befreien, rückten die Österreicher mit großer Macht aus Böhmeu heran. Friedrich zog ihnen mit einem Teile seines Heeres entgegen und schlug bei Lobositz deu dreimal stärkeren Feind. Die Sachsen ergaben sich nach dieser Niederlage der Österreicher. 3. 1757. a) Die Schlacht bei Prag. — Inzwischen hatten die Schweden, Russen und Franzosen ihre Rüstungen vollendet und befanden sich im Anmarsch. Friedrich trachtete, ihre Vereinigung zu hindern. Mit seinem Hauptheere wandte er sich gegen seinen nächsten und gefährlichsten Feind, die Österreicher. Er traf sie in einer starken Stellung auf deu Hoheit bei Prag. Friedrichs Feldmarschall, der alte Schwerin, riet, mit dem Angriff noch einen Tag zu warten. Friedrich meinte jedoch: „Frische Fische, gute Fische!" und bestand auf dem Angriff. Da drückte Schwerin seinen Hut ins Gesicht, und die Schlacht begann. Die Preußen konnten wegen des sumpfigen Bodens nur sehr langsam vorrücken und wurden haufenweise von dem feindlichen Kartatschenseuer niedergemäht. Ihre gelichteten Reihen gerieten ins Wanken. Da entriß der greise Feldmarschall einem weichenden Fähnrich die Fahne und stürmte mit dem Rufe: „Heran, meine Kinder!" der Sturmlinie vorauf. Alle folgen seinem Ruf und Beispiel. Kaum hatte Schwerin aber einige Schritte getan, so sank er, von mehreren Kartätschenkugeln durchbohrt, entseelt zu Boden. Der Tod des Führers entflammte die Preußen zur höchsten Kraftanstrengnng. Die Höhen wurden genommen, und die Feinde in die Stadt getrieben. Der Sieg war teuer erkauft. „Er ist mehr als loooo Mann wert", sagte Friedrich an der Leiche Schwerins. b) Die Niederlage bei Kolli«. — Prag ward belagert, aber nicht erobert.' Ein österreichisches Heer unter dein Feldmarschall Dann zog zum I

13. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 56

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
56 die Kavallerie ist nicht wert, daß sie der Teufel holt." Im folgenden Jahre wurden die Österreicher nochmals besiegt. Maria Theresia sah sich gezwungen, den Frieden g n Breslau zu schließen, in dem sie Schlesien an Fried- rich abtrat. Zweiter Schlesischer Krieg (1744—1745). Nachdem sich Maria Theresia mit glücklichem Erfolge gegen ihre übrigen Feinde gewandt hatte, sollte setzt die Reihe an den „Räuber Schlesiens" kommen. Friedrich aber kam ihr zuvor. Er fiel siegreich in Böhmen ein und drang bis Prag vor. Aber Hunger und Feinde nötigten ihn zum Rückzüge nach Schlesien. Im Kloster Kamenz hätten ihn Kroaten säst gefangen genommen, der Abt rettete ihn dadurch, daß er ihn in ein Mönchsgewand steckte. Der Reitergeneral Zielen schlug sich mit seinen Husaren durch die Reihen der Feinde, indem er sie durch die neuen Uniformen täuschte, die den österreichischen sehr ähnlich waren. Durch die Siege bei H o h e n f r i e d b e r g in Schlesien und bei S o rr in Böhmen bekam Fried- rich die Oberhand über seine Feinde. Als dann der alte Dessauer die Sachsen bei K e s s e l s d o r s unweit Dresden besiegte, bat Maria Theresia um Frieden. Dieser wurde zu Dresden abgeschlossen. Friedrich blieb im Besitze Schlesiens, erkannte aber den Gemahl Maria Theresias, Franz I., als deutschen Kaiser an. Der Siebenjährige Krieg (1756—1763). Maria Theresia gab die Hoff- nung, Schlesien wiederzugewinnen, nicht auf. Sie sah sich nach Bundesgenossen um. Schon 1746 schloß Österreich mit Rußland ein Bündnis, dem später auch Frankreich, Schweden und Sachsen beitraten. Friedrich sollte zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigt werden, 1757 wollte man gemeinsam über ü)u herfallen. Der König aber erhielt Kunde von den Plänen und ivollte seinen Feinden zuvorkommen. 1756. pirrta und Lowositz. Unvermutet siel Friedrich im August 1756 in Sachsen ein, nahm die Hauptstadt Dresden und umzingelte die sächsische Armee bei Pirna. Ein österreichisches Heer rückte zum Entsätze heran. Friedrich zog ihm mit einem Teile seines Heeres entgegen und schlug es bei Lowositz an der Elbe. Infolge dieses Sieges waren die Sachsen zur Übergabe gezwungen. Friedrich entließ die sächsischen Offiziere aus ihr Ehrenwort, nicht mehr gegen ihn zu kämpfen; die Gemeinen steckte er in sein Heer. 1757. präg. Im Frühjahr 1757 rückte Friedrich in Böhmen ein und griff die Österreicher an, die sich aus den Höhen bei Prag verschanzt hatten. Obwohl die Truppen ermüdet waren, befahl Friedrich den Angriff mit den Worten: „Frische Fische, gute Fische." Es entspann sich ein blutiger Kamps. Tausende wurden von den Kugeln der Feinde niedergestreckt oder versanken in den Morästen und Sümpfen. Schon wankten die Reihen der Preußen. Da ergriff Schwerin eine Fahne, stellte sich an die Spitze der Stürmenden und ries: „Mir nach, wer kein Feiger ist!" Aber bald sank der greise Feldmarschall, von meh- reren Kugeln durchbohrt, zu Boden. Der Tod des Helden feuerte die Soldaten zu wahrem Löwenmute an. Bald waren die Höhen erklommen und die Feinde in die Flucht geschlagen. Aber der Sieg war teuer erkauft. Über 18 000 Preußen bedeckten das Schlachtfeld. Der Verlust Schwerins schmerzte den König tief. Mit bewegter Stimme sprach er: „Der war allein 10 000 Mann wert." Kolin. Friedrich belagerte nun Prag, um die Stadt durch Hunger zur Über- gabe zu zwingen. Der österreichische Feldmarschall Dann ivollte Prag entsetzen. Der König zog ihm entgegen. Bei Kolin kam es zur Schlacht, in der Friedrich gänzlich besiegt wurde. Den fliehenden Soldaten rief er zu: „Ihr Racker, ivollt ihr denn ewig leben?" Er selbst stellte sich an die Spitze einer Kompagnie, um eine feindliche Batterie zu erobern. Erst als ein Soldat ihm zurief: „Majestät, wollen Sie die Batterie allein erobern?" erkannte Friedrich seine schlimme

14. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 156

1911 - Berlin : Winckelmann
— 156 — von Liegnitz) zur Schlacht, wo die Preußen einen glänzenden Sieg erfochten. Darauf schlug Friedrich die Österreicher bei S o o r in Böhmen, und bei K e s s e l s d o r f unweit Dresden trieb der alte Dessauer die Sachsen in die Flucht. Diese Erfolge führten (1745) den Frieden zu Dresden herbei, in welchem Schlesien zum zweiten Male an Preußen abgetreten wurde. Friedrich aber erkannte Maria Theresiens Gemahl Franz I., der zum Kaiser gewählt worden war, als solchen an. Bei seinem Einzuge in Berlin nannte das Volk seinen König „Friedrich den Großen". Ter Österreichische Erbfolgekrieg. 1741—1748. Schon nach Beginn des ersten Schlesischen Krieges erhob der Kurfürst Karl Albert von Bayern, ein Verwandter der Habsburger, Erbansprüche auf die österreichischen Länder. Von einem französischen Heere unterstützt, drang er (1741) in das Erzherzogtum Österreich ein. In ihrer Bedrängnis begab sich Maria Theresia nach Ungarn, und auf dcnt Landtage zu Preß bürg bat sie die Abgeordneten um Hilfe. Ihre Schönheit, ihre Worte und Tränen begeisterten die Anwesenden derartig, daß sie die Schwerter zogen und riefen: „Es lebe uuser König Maria Theresia!" — Außerdem stellten sie ihr sofort 100 000 Mann zur Verfügung, die gegen den Kurfürsten von Bayern zogen. Als später auch England aus ihre Seite trat, wurde ein französisches Heer an: Main besiegt. Darauf erhielt sie auch uoch andere Bundesgenossen, die ihr Hilfe leisteten, bis es endlich 1748 zum Frieden z u A a ch e n kam, in welchem die pragmatische Sanktion anerkannt wurde. Schlesien mit Glatz blieben aber preußisch. 90. Der Siebenjährige Arieg. 1756—1763. Ursache und Anfang des Krieges. Maria Theresia gab den Gedanken nicht auf, sich Schlesiens bald wieder zu bemächtigen. Sie suchte sich deshalb mit Friedrichs Feinden zu verbinden. In aller Stille kam ein Bündnis zwischen Österreich, Rußland, Frankreich, Sachsen, Schweden und dem größten Teile des Deutschen Reiches zustande, um über den König von Preußen herzufallen und ihn wieder zum Range eines Kurfürsten von Brandenburg zu erniedrigen. Sobald aber Friedrich hiervon Kunde erhalten hatte, beschloß er, nicht zu warten, bis sie mit ihren Rüstungen fertig wären. Unerwartet drang er (1756) in Sachsen ein und brachte dieses Land in seine Gewalt. Die heranrückenden Österreicher wurden bei L o w o s itz an der Elbe (in Böhmen) geschlagen, und das sächsische Heer mußte sich infolgedessen bei Pirna ergeben. Das war der Anfang des Siebenjährigen Krieges. Schwerin und die Schlacht bei Prag. 1757. Einer der tapfersten Helden Friedrichs war der Feldmarschall Schwerin, der aus Pommern stammte. Im ersten Schlesischen Kriege zeichnete er sich besonders in der Schlacht bei Schwerin.

15. Neue Zeit - S. 266

1897 - Stuttgart : Neff
I — 266 — August Iii. auch König von Polen, s. S. 249) machte als Gemahl der älteren Tochter Josephs I. Ansprüche auf ein Stück des öster- reichischen Erbes. Maria Theresia, von ihrem guten Recht auf das österreichische Gesamterbe überzeugt, liess sich sofort in allen Erblanden huldigen und ergriff, eine geborene Herrscherin, die nötigen Massregeln, um in alle Zweige der verlotterten Ver- waltung Ordnung und neues Leben zu bringen und das zur Be- hauptung ihres Erbes Nötige vorzubereiten. § 80. Der österreichische Erbfolgekrieg; erster und zweiter schlesischer Krieg. Erster schlesischer Krieg* (1740—42) und Ausbruch des österreichischen Erbfolgekriegs. Friedrich bot Maria Theresia gegen Anerkennung seiner schlesischen Ansprüche Unterstützung mit seiner ganzen Macht gegen jeden Feind an, rückte aber gleichzeitig am 16. Dezember 1740 mit seinem Heer in Schlesien ein, das rasch besetzt und durch den Sieg Schwerins bei Mollwitz (10. April 1741) behauptet wurde. Jetzt erhoben sich auch die andern Feinde Oesterreichs: der bayerische Kur- fürst, durch den Vertrag von Nymphenburg (18. Mai) mit Spanien verbündet, hoffte, im Vertrauen auf Frankreichs Hilfe, die Kaiser- krone und den grössten Teil der österreichischen Erblande zu gewinnen, in deren Rest sich Sachsen, Sardinien und Spanien teilen wollten; Frankreich, das 5. Juni mit Preussen ein Ver- teidigungsbündnis auf 15 Jahre schloss, wollte Oesterreich zu einer Macht zweiten Rangs herabdrücken. Es folgten Bündnis- verträge zwischen Sachsen und Frankreich, Bayern und Sachsen und der Einmarsch der Franzosen und Bayern in Ober-Oester- reich ; zugleich wurde England durch die französische Bedrohung Hannovers zunächst eingeschüchtert und Russland durch einen Krieg mit Schweden (s. S. 281) im Schach gehalten. Diesen Gefahren gegenüber gewann Maria Theresia, in Press- burg 25. Juni gekrönt, durch Gewährung staatlicher Selb- ständigkeit Ungarn zur „Aufstellung der bewaffneten Insurrektion“ (11. September). Während Franzosen und Bayern sich aus dem halb eroberten Ober- und Nieder-Oester- reich gegen Böhmen wandten, um hier den Sachsen die Hand zu reichen, brachte englische Vermittelung zwischen Preussen und Oesterreich den geheimen Waffenstillstand von Kleinschnellen - dorf zu stände (9. Oktober); da er aber österreichischerseits veröffentlicht wurde, trat Friedrich dem sächsisch-bayerischen Vertrag bei, während Sardinien sich 1. Februar 1742 mit Oester- reich verband. Nach der Eroberung Prags liess sich Karl Albrecht

16. Lehr- und Lesebuch der Geschichte von der Gegenwart bis auf Kaiser Karl den Großen - S. 154

1892 - Berlin : Mittler
154 X. Preuens Emporkommen. unter seine Gegner geteilt und er wieder zum einfachen Markgrafen gemacht werden. Er mute seine Feinde berraschen, wollte er ihrer groen Zahl widerstehen. Weil aber Maria Theresia die Zusicherung verweigerte, da sie ihn in den nchsten Jahren nicht angreifen wrde, rckte er mit einem Heere im Herbst 1756 in das mit sterreich ver-bndete Sachsen ein. Die berraschte schsische Armee, welche bei Pirna ein festes Lager bezog, mute sich bald ergeben, nachdem ein zu ihrem Entsatz herbeieilendes sterreichisches Heer von Friedrich bei Lowositz glnzend geschlagen war. Maria Theresia und ihr Gemahl Franz I., der Kaiser war, suchten nun beim Reichstag in Regensburg Friedrichs Einfall in Sachsen als einen frevelhaften Friedensbruch hinzustellen. (Reichsacht.) berall wurde der König von Preußen als treulos verschrieen, nur England, Hessen-Kassel, Gotha und Braunschweig standen ihm im Ringen gegen die groen Mchte helfend zur Seite. Wenn ihm aber auch seine Feinde an Truppenzahl bedeutend berlegen waren, so vertraute er auf sein Feldherrngenie und seine durch ihn und tchtige Generale wohl-geschulte Armee. 50. Prag, Kolin. Den Winter hatte Friedrich in Dresden zugebracht, während seine Truppen in Sachsen Winterquartiere bezogen. Mit Beginn des Frhjahrs 1757 rckte er wieder nach Bhmen vor und stie bei Prag auf die sterreicher. Die Generale rieten davon ab, sogleich mit der durch Mrsche ermdeten Armee den Angriff zu wagen, aber der König erwiderte: Nichts, nichts, es mu heute noch sein. Frische Fische, gute Fische." So rckten denn die preuischen Regimenter im Sturm gegen die Hhen stlich von Prag vor, wo die sterreicher eine sehr gnstige Stellung eingenommen hatten. Erst nach langem, harten Kampfe wurden die Feinde geschlagen. (Schwerins Tod.) Aber die Festung Prag fiel nicht in die Hnde des Knigs, der nun-mehr in derselben das ganze sterreichische Heer eingeschlossen hielt und belagerte. Als eine andere sterreichische Armee unter dem Feldmarschall Daun zum Entsatz nahte, zog Friedrich ihr schnell mit einem Teile seines Heeres entgegen. Bei Kolin traf er auf den Feind. Als die Preußen zum Angriff schritten, wurde der Zusammenhang in ihrer Schlachtlinie nicht hergestellt; daher ging die Schlacht verloren, und Friedrich war zum erstenmale mit groen Verlusten besiegt. Am Abend sa der König nachsinnend auf einer Brunnenrhre und trstete die ihn umgebenden Offiziere: Kinder, Ihr habt heute einen schweren Tag gehabt. Habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen." (Tod der Knigin Mutter.)

17. Nr. 16 - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rilckte er mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und fiel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unter- stützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Höh en- frie deb erg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor (unweit Trantenauj, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens vom Alten Dessaner geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz 4, als Kaiser an. 5. Ter dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbnnd gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Prenßenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er aus alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winter- quartiere auf. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Öster- reicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Dann („der Zauderers mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile

18. Nr. 15 - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einen: Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten „Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schone Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und fiel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unter- stützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich, der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohen- fried eberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor snnweit Trautenauj, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winter- quartiere auf. d) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Öster- reicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Daun [ „der Zauderer") mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einen: Teile

19. Geschichte für katholische Schulen - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten „Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich H. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und siel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Höh en-fr iedeb erg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor [unweit Trautenou], während die Sachsen bei Kesselsdors [in der Nähe von Dresden] vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere aus. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Österreicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Daun [„der Zauderers mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile

20. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 73

1904 - Leipzig : Hofmann
— 73 — Schlesien eingenommen, da rückte eine österreichische Armee unter dem Feldmarschall Neipperg über Schnee und Eis heran und lieferte ihm die Schlacht bei Mollwitz. Lange schwankte die Entscheidung; Friedrich selbst geriet in Gefahr und wurde zuletzt durch den schnellen „Mollwitzer Schimmel" aus der Schlacht getragen; endlich aber siegle die Feldherrnkunst seines Schwerin. Maria Theresia beschwor in ihrer Not mit ihrem Söhnlein auf dem Arm die Ungarn in Preßburg, ihr zu helfen. „Blut und Leben für unsere Königin Maria Theresia!" gelobten sie begeistert. Friedrich mußte sich zurückziehen, erfocht jedoch noch einen Sieg bei Czaslau und Ch o tu sitz, worauf Maria Theresia im Frieden zu Breslau Schlesien abtrat. 4. Der zweite schlesische Krieg (1744—45). Als Maria Theresia siegreich gegen ihre übrigen Feinde war und in Gedanken auch schon gegen den „Räuber Schlesiens" zog, da griff Friedrich abermals zum Schwerte und drang bis Prag vor. Doch Hunger und Feinde nötigten ihn zum Rückzüge und brachten ihn in Bedrängnis. Im Kloster Kamenz hätten ihn Kroaten fast gefangen, aber der Abt rettete ihn dadurch, daß er ihn in eine Mönchskutte steckte. In dieser Zeit schlug sich sein wackerer Husarengeneral Zieten durch 20000 Österreicher, indem er sie anfangs durch die neuen Uniformen seiner Husaren täuschte. Der Sieg bei Hohenfriedberg machte Friedrich endlich Luft. Von Frieden wollte Maria Theresia aber noch nichts wissen und lieber das Hemd vom Leibe als Schlesien verlieren. Da siegte Friedrich bei Sorr und der alte Dessauer bei Kesselsdorf. Die Truppen des letzteren wateten durch eisige Moräste und stürmten den mit Schnee und Eis bedeckten Hügel, auf dem die Sachsen standen. Maria Theresia trat nun im Frieden von Dresden Schlesien abermals an Friedrich ab; dieser hingegen erkannte ihren Gemahl Franz I. als Kaiser an. 5. Der siebenjährige Krieg (1756—63). a.) Veranlassung. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen, und die Tränen kamen ihr in die Augen, wenn sie einen Schlesier sah. Friedrich hatte durch beißende Spöttereien über die „Weiberwirtschaft" an den Höfen von Petersburg und Paris jene Höfe bitter gekränkt. Dem österreichischen Minister Kaunitz gelang es endlich, mit Rußland, Frankreich, Sachsen und Schweden ein Bündnis zu schließen, das den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen wollte. Friedrich erhielt von allem Kunde und beschloß, seinen Feinden zuvorzukommen. Einer Welt in Waffen hatte er nur seinen Geist, sein Heer, die Liebe seines Volkes und englische Hilfsgelder entgegen zu setzen. b) Pirna und Lobositz 1756. Plötzlich brach „er in Sachsen ein und umzingelte das sächsische Heer bei Pirna. Als die Österreicher zum Entsatz heranzogen, besiegte er sie bei,Lobositz a. d. Elbe. Die Sachsen wurden hierauf durch den Hunger zur Übergabe gezwungen. Die gemeinen Soldaten steckte Friedrich unter sein Heer, aber sie entliefen später einzeln und in Haufen. c) Der Sieg bei Prag 1757. Im Frühjahr fiel Friedrich in Böhmen ein und drang bis Prag vor. Dort standen die Österreicher verschanzt auf Anhöhen. „Frische Fische, gute Fische!" rief Friedrich und befahl den Angriff. Der alte Schwerin rückte sich den Hut ins Gesicht und sagte: „Muß es denn heute geschlagen sein, so will ich den Feind angreifen, wo ich ihn sehe." Aber Tausende wurden von den Feuerschlünden niederg-emäht, oder versanken im Moore, das sie für Saatfelder gehalten hatten. Schon wankten die