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1. Realienbuch - S. 22

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii 22 Streifen von der Grenze Hollands bis zur Elbmündung. An den Mündungs- gebieten der Ems, Weser und Elbe liegen die Flußmarschen, an der Meeres- küste die See Marschen. Die Marschen sind da entstanden, wo das Wasser die Sinkstoffe, die es mit sich führte, absetzen mußte. Wenn die Flut in die Mün- dung der Ströme eindringt, so hemmt sie die Bewegung des Flußwassers, so daß dieses seine Sinkstoffe fallen läßt. Sobald der so abgesetzte, schlickartige Boden so hoch ist, daß ihn die gewöhnliche Flut nicht mehr erreicht, schützt man ihn durch einen Damm oder Deich gegen die Flut. Die eingedeichten Stücke werden Polder oder Köge genannt. — Die Meeresmarschen sind vom Meere hinter dem jetzt in Inseln zerstückelten ehemaligen Dünenzuge aufgeschlickt worden. Hohe und breite Dämme (Deiche) schützen das niedrig gelegene Marschland gegen die Flut (Abb. S. 3). Die von der höher gelegenen Geest kommenden Bäch- lein und Flüsse, sowie die Regen- und Schneemassen würden im Lauf der Jahre das niedrige Marschland in ein ödes Sumpfgebiet verwandeln, wenn man nicht in die Deiche Durchlässe „die Schleusen" gebrochen hätte. Mächtige (10 m hohe), aus Eichenbohlen bestehende Torflügel, die sich durch den Druck der hinter ihnen angesammelten Wassermengen zur Zeit der Ebbe nach dem Meere öffnen und von der kommenden Flut von selbst geschlossen werden, bilden den Verschluß. Der dicke, fette Schlammboden der Marsch ist von einer schier unerschöpf- lichen Fruchtbarkeit. Roggen und Weizen bringt sechzigfältige Frucht. Die saftstrotzenden Weiden, durch Gräben abgetrennt, begünstigen die Viehzucht. Auf den Emsmarschen Ostfrieslands weiden über 100000 schwere bunte Kühe; hier und namentlich auf den oldenburgischen und Elbmarschen tummeln sich feurige, vielbegehrte Pferde. Die fruchtbaren Elb Marschen, besonders das alte Land, sind das nördlichste Obstland Europas. Die durch den Kampf mit dem Meer an Ausdauer und Geduld, an ein Handeln ohne viel Worte gewöhnten Marschbewohner erfreuen sich eines gediegenen Wohlstandes. Die stattlichen Wohnungen liegen auf den Meermarschen am Rande der Geest, in den Flußmarschen auf kleinen Erhöhungen, den Wurten. Auf der größten aller Wurten erhebt sich am Endpunkt des Dortmuud-Ems-Kanals und des Ems-Jade Kanals das Handel und Schiffahrt treibende Srnclen (24 T.), südlich davon liegt Leer. An einer Verengerung des Jadebusens, rings von Oldenburger Gebiet umschlossen, ist in der Nähe des 2. Kriegshafens der deutschen Flotte die Stadt Milbelnis- kaven entstanden. Zu beiden Seiten des Weserstroms liegt die freie Reichsstadt Vrenien (246 T.), nächst Hamburg die größte Seehandelsstadt Deutschlands. Früher konnten die größeren Seeschiffe nnr bis zu dem Vorhafen Bremerhaven, der mit Geestemünde gleich- sam einen einzigen Hafen bildet, gelangen. Seitdem aber das Fahrwasser der Weser vertieft worden ist, nimmt der Schiffsverkehr von Jahr zu Jahr bedeutend zu. Für Tabak ist Bremen der erste Handelsplatz der Erde. Daneben werden aber auch große Mengen von Petroleum und Baumwolle aus Amerika eingeführt. — Vor dem prächtigen Rathanse in Bremen erblickt man eine große steinerne Rolandsäule. In den Räumen des berühmten Ratskellers lagert in der „Rose", einer Abteilung des Kellers, der älteste Rheinwein, den man hat. Das älteste Faß stammt von 1624. 2. I)eicle (Geest) und flßoore. An den fruchtbaren Marschstreifen der Küste und Flußmündungen lehnen sich öde Heide- und sumpfige Moorgegenden. Die Sandflüchen der Heide bedeckt auf weite Strecken das genügsame Heidekraut, der düstere Wacholder, das Gestrüpp der Stechpalmen und nach der Elbe zu der gelbblühende Ginster. Hin und wieder findet man in der Geest auch frucht-

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