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1. Nr. 15 - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einen: Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten „Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schone Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und fiel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unter- stützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich, der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohen- fried eberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor snnweit Trautenauj, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winter- quartiere auf. d) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Öster- reicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Daun [ „der Zauderer") mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einen: Teile

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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 189

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Der siebenjhrige Krieg, 17561763. 189 bayerischen Lnder dem sterreichischen Erbe entsagte; auch gab er bei der neuen Kaiserwahl seine Stimme dem Gemahl der Maria Theresia, so da im Oktober dieses Jahres das Haus Lothringen - Toskana, 17451806, *) 1745-1806 mit Franz I. (174565) die deutsche Kaiserkrone erhielt. 5. Inzwischen war zwar Friedrich Ii. aus Bhmen zurckgedrngt worden, und die Oesterreicher (unter Traun) und Sachsen waren in Schlesien eingerckt; allein schon am 4. Juni 1745 besiegte er sie bei Hohen friedlierg (im westlichen Schlesien) und ebenso am 30. Sept. desselben Jahres den Prinzen Karl von Lothringen bei Soor (im stlichen Bhmen). Aber erst als der alte Dessauer (der bald dar-auf starb) mitten im Winter den Sieg bei Kesselsdorf unweit Dres-den erfocht (15. Dez. 1745) und Friedrich in Dresden einzog, nahm Maria Theresia den durch England vermittelten F rieben von Dresden (25. Dez. 1745) an, in welchem Friedrich Schlesien und Gratz behielt und Franz I. als deutschen Kaiser anerkannte. Die Franzosen setzten den Krieg noch drei Jahre siegreich fort und eroberten durch den Marschall Moritz von Sachsen, Sohn ugust's Ii. von Polen und der Grfin Knigsmark, den grten Theil der fter-reichischen Niederlande (Schlacht bei Fntenay an der Scheide, Mai 1745). Als aber die Kaiserin Elisabeth von Rußland (17411762) der Maria Theresia ein Hilfsheer an den Rhein sandte, bequemte sich Frankreich zu dem Frieden von Aachen 1748, in welchem die gegenseitigen Eroberungen zurckgegeben, die pragmatische Sanktion aner-kannt, der Besitz Schlesiens dem Könige von Preußen aufs neue be-fttigt und Parma und Piaeenza von Oesterreich an einen spani-scheu Bonrbonen abgetreten wurden (. 84, 2). . 86. Der dritte schleiche oder der siebenjhrige Krieg, 1756176:3. 1. Die nun folgenden acht Friedensjahre bentzte Friedrich Ii. zur Hebung der Industrie und des Handels, zur Frderung des Acker-banes, zur Mehrung des Heeres und zur Verbesserung des Militrwesens. Insbesondere wandte er seine Sorgfalt Schlesien zu, das durch lauge Miregierung verfallen war', bald aber durch Blthe des Ackerbaues und der Industrie sich sichtlich hob, und vor allem fr die fo lange schmerzlich entbehrte religise Duldung dankbar war. Aber die Kaiserin Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Sie bentzte die Migunst, mit welcher die bri-gen Mchte auf das Wachsthum Preuens blickten, und brachte mit Rußland, dessen sittenlose Beherrscherin Elisabeth sich durch Fried-rich's Ii. Spott verletzt fhlte, ein Bndni zu Stande, und der ge- *) Vergl. die Stammtafel auf der folgenden Seite.

2. Neuere Geschichte - S. 49

1895 - Leipzig : Reisland
— 49 - zenden Sieg, daß 7000 Gefangene, 66 Kanonen und 7 Fahnen in seine Hände fielen. Friedrich folgte dem fliehenden Feinde nach Böhmen. Hier wurde er bei Sorr von den Österreichern angegriffen; doch unter dem feindlichen Feuer ordnete er sein Heer und drang mit solchem Ungestüm vor, daß in kurzer Zeit die feindlichen Batterien genommen waren. Dieser Sieg brachte ihm 1700 Gefangene und 22 Kanonen. Den glänzendsten Sieg aber erfocht in diesem Kriege der Fürst Leopold von Dessau bei Kesselsdorf unweit Dresden über die Sachsen und Österreicher am 15. Dez. Die Preußen mußten steile, mit Schnee und Eis bedeckte Berge hinaufklimmen und dann die Feinde mit gefälltem Bajonett zurücktreiben. Daher war die Schlacht für die Sieger eben so blutig wie für die Besiegten. Die Preußen machten 5000 Gefangene und erbeuteten 48 Kanonen. Am 25. Dez. wurde in Dresden der Friede geschlossen. Marie Theresia trat nochmals Schlesien an Friedrich ab, und dieser erkannte Franz I. als deutschen Kaiser an. Drei Jahre später schloß Maria Theresia auch mit Frankreich Frieden, und zwar zu Aachen, wodurch ihr der Besitz ihrer Länder mit Ausnahme zweier Provinzen in Italien gesichert wurde. Derselbe beendete den österreichischen Erbfolae-krieg 1748. Nach dem Aachener Frieden wurde Maria Theresia ihrem Lande eine wahre Mutter. Sie brachte in den österreichischen Staat ein neues Leben. Ihre erste Sorge verwendete sie auf Verbesserung des Kriegswesens. Ferner trat an die Stelle der früheren Verschwendung im Staats- und Hofhaushalte die größte Sparsamkeit. Auch die Gerichtspflege verbesserte sie; Hexenprozesse, Ketzergerichte und dergl. wurden abgeschafft. Ebenso lag ihr die Verbesserung des Schulwesens am Herzen. Ackerbau, Handel, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft fanden kräftige Unterstützung, und überall wußte sie zur Ausführung ihrer großen Pläne die rechten Männer zu finden. Der wichtigste unter ihnen war der Minister Kaunitz, Österreichs größter Staatsmann. In edler Thätigkeit war Maria Theresia unermüdlich. Im Sommer war sie schon um 5 Uhr morgens an den Geschäften der Regierung. Ihre Freundlichkeit und Leutseligkeit, sowie ihre edle Wohlthätigkeit gewannen ihr die Liebe ihrer Unterthanen. An keinem seiner Fürsten hatte das Volk mit solcher Liebe und Verehrung gehangen. Dies zeigte sich bei ihrem Tode 1780. Hüttig, Die Weltgeschichte in Bildern. Iii.

3. Geschichte für katholische Schulen - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten „Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich H. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und siel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Höh en-fr iedeb erg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor [unweit Trautenou], während die Sachsen bei Kesselsdors [in der Nähe von Dresden] vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere aus. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Österreicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Daun [„der Zauderers mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile

4. Preußische Geschichte für Elementarschulen - S. 17

1871 - Köln : Bachem
— 17 — und Niederschlesien nebst der Grafschaft Glatz (6 7 2 Quadrat-Meilen mit mehr als 1 Mil-l i o n Einwohner). Nachdem Maria Theresia so ihren schlimmsten Gegner beseitigt hatte, wandte sie sich mit aller Kraft gegen ihre übiigcn Feinde. Bald hatte sie diese aus dem Lanbe gejagt und die verlorenen Länder wieder erobert. Zudem verbündete sie sich mit England und Sachseu. Da wurde Friedrich mit Beforgniß erfüllt, ob nicht zuletzt an ihn die Reihe kommen solle. Er machte darum mit den Feinden Oesterreichs abermals gemeinschaftliche Sache. Zweiter schlesischer Krieg. 1744—1745. Im 5iitgu|t 1744 rückte er in Böhmen ein und eroberte Prag. <och mujjte er sich vor den anrückenden Oesterreicheru und den mit ihnen verbündeten Sachsen nach Schlesien zurückziehen. 1 Hier aber griff er am 4. Juni 1745 die Feinde bei Hohenfriedberg an und schlug sie in die Flucht. Die Dcsterreicher zogen sich nach Böhmen zurück, Friedrich folgte tfjnert und es feint ctin 30. @cptcmbcr bei @orr abermals zur Schlacht, in welcher Friedrich wiederum Sieger blieb. Nachdem nun auch noch der alte Dessauer die Sachsen bei Kesselsdorf, unweit Dresden, am 15. December geschlagen hatte, wurde am 25. December 1745 der Friede zu Dresden abgeschlossen. Maria Theresia bestätigte die Abtretung Schlesiens, Friedrich bageqen erkannte ihren Gemahl, Franz I., als Kaiser an. Dritter schlesischer ober siebenjähriger Sr ies*z~ L7-5 0 J 7 6 3. Maria Theresia konnte den ^erlitst Schlesien s nicht verschmerzen und verfolgte beshalb heimlich den Plan, das verlorene Laub luieber zu gewinnen Im Stillen verband sie sich mit Nußlanb, Frankreichs Sachsen und Schweden, welche alle durch Preußen's glück> liche Erfolge und die Erweiterung seines Gebietes mit Neid und Eifersucht erfüllt worden waren. Es wurde vou ihnen beschlossen, Preußen im Frühjahre 1757 anzugreifen,

5. Für die Klassen 7 und 6 - S. 119

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40. Friedrich Ii., der Groe. (1740 1786.) 119 Drei erbitterte Kriege, die drei schlesischen genannt, muteieergert er um dies Besitztum führen, der letzte und blutigste dauerte sieben Jahre f^^en und heit darum der siebenjhrige. Noch im Dezember 1740 berschritt er die schlesische Grenze, und da die sterreicher wenige Truppen dort hatten, besetzte er schnell das ganze Land. Das sterreichische Heer besiegte er dann (1741) beimollwitzin der Nhe von Brieg, besonders mit Hilse seines tchtigen Feldmarschalls Schwerin, der die gut-gebten Fusoldaten wie auf dem Paradeplatze marschieren und angreifen lie. Im Frieden von Breslau mute Maria Theresia ihm ganz Schlesien abtreten, ein Land mit fruchtbarem Boden, einer blhenden In-dustrie, der Leinenweberet, und mit der wichtigen Handelsstrae, der Oder, an ihr die glnzende Stadt Breslau. Doch bald sah er sich gentigt, in einem zweiten Kriege diese schne Provinz zu behaupten, da seine Gegnerin gegen ihre andern Feinde siegreich gewesen war. Doch wieder zeigte sich Friedrich als ein bedeutender Feldherr, der seinen Feinden in der Kriegs-fnft gewaltig berlegen war. Bei H o h e n f r i e d b e r g , am Fue des Riesengebirges, schlug er das Heer der sterreicher und der mit ihnen verbndeten Sachsen vollstndig in die Flucht (1745). Ruhmvoll war der Angriff des Dragonerregiments Bayreuth, des jetzigen Pasewalker Kras-sierregiments Knigin", welches unter Fhrung des Generals von Geler sechs feindliche Regimenter der den Haufen ritt und 66 Fahnen erbeutete. Der groe König ehrte die Heldenschar, indem er nach der Schlacht das ganze Regiment mit der Siegesbeute an sich vorbeireiten lie und während dieser Zeit seinen Dreispitz in der Hand hielt. Im Frieden zu Dresden verzichtete Maria Theresia zum zweiten Male auf Schlesien, wogegen Friedrich ihren Gemahl als deutschen Kaiser anerkannte. Mit Franz I. besteigt das Hans Habsburg-Lothringen den deut-schen Thron, seine Nachkommen sind die jetzigen Kaiser von sterreich. Mit Jubel wurde der König in Berlin begrt, berall hie er schon der Groe". Rastlos war er nun in den Friedensjahren fr sein Reich, das jetzt eine Gromacht in Europa war, und fr das Wohl seiner Unter-tanen ttig. Von seinem Schlosse Sanssouei bei Potsdam aus, das er sich hatte bauen lassen, leitete er die Regierung und arbeitete vom frhen Morgen bis spten Abend. Besonders suchte er sein Heer, das schon so Groes geleistet hatte, immer tchtiger zu machen, da er wohl ahnte, da er noch einmal das Schwert um Schlesien ziehen mte. Denn Maria Theresia konnte den Verlust dieser blhenden Provinz nicht verschmerzen; so oft sie einen Schlesier sah, traten ihr die Trnen in die Augen. So lag ihr vor allem daran, Bundesgenossen gegen den verhaten Preußen-

6. Teil 3 - S. 23

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 23 — oder verwundet, aber immer führte er sie wieder stürmend gegen den Feind. Auch sein Sohn Moritz zeichnete sich durch glänzende Tapferkeit aus. Er führte die Truppen durch das eisige Wasser der Moräste den mit Eis und Schnee bedeckten Hügel hinan. Das unmöglich Scheinende gelang; trotz des verheerenden Kanonenfeuers wurden die Sachsen in die Flncht geschlagen. Zwei Tage später erschien Friedrich auf dem Schlachtfelde. Als Leopold von Dessau ihm entgegenritt, stieg der König vom Pserde, ging mit entblößtem Haupte auf den alten Helden zu, umarmte ihn, dankte ihm in Gegenwart sämtlicher Generale für fein tapferes Werk und ließ sich von ihm auf dem Schauplatz feiner Thaten herumführen. Ter Sieg bei Kesselsdorf war die letzte glänzende Wasfenthat des alten Dessauers, der bald darauf, 1747, starb. Vierzig Jahre hatte er an der Spitze preußischer Truppen gestanden, und bezüglich der Ausbildung und Übung derselben verdanken sie keinem Feldherrn mehr als ihm.*) Dem letzten Sieg folgte der Friede auf dem Fuße; denn Sachsen war völlig überwuudeu, und England erklärte Maria Theresia, von dem Bündnis zurückzutreten, wenn sie nicht Frieden schließe. Am 25. Dezember, dem ersten Weihnachtstage, trat Maria Theresia im Frieden zu Dresden abermals Schlesien ab, wogegen sich Friedrich verpflichtete, ihren Gemahl Franz I. als deutschen Kaiser anzuerkennen. Friedrichs Heimkehr nach Berlin gestaltete sich zu einem wahren Triumph-zuge. Er gedachte, „fortan in Ruhe zu leben, an dem Glück seiner Unterthanen zu arbeiten und so viel Gutes zu thun, als in seinen Kräften stand." B. Vertiefung. 1. Friedrich Ii. a) Sein Ziel. Er strebt nach dem Besitz Schlesiens. Das ist nicht Herrschund Habsucht, denn Österreich besaß Schlesien zu Unrecht; er tritt nur ein für das von seinen Vätern ererbte Recht. „Was du ererbt von deinen Vätern hast. . ." Er betrachtet also die Erwerbung Schlesiens als eine heilige Pflicht, als ein teures Vermächtuis seiner Vorfahren. Gewiß war es nicht leicht, diefes Ziel zu erreichen, denn Österreich war noch immer viel stärker als Preußen, aber er wartet die günstigste Zeit ab, zeigt also seine Klugheit, seinen Mut. Freilich war der Erfolg unsicher; es konnte auch hier heißen: „Wagen gewinnt, Wagen verliert." Schon das große Ziel zeigt also den thatkräftigen, auf die Größe und Macht seines Landes bedachten Fürsten. b) Die Mittel zur Erreichung desselben. Er versucht's zuerst auf friedliche Weise. Zwar rückt er fofort in Schlesien ein, aber ohne Blnt- *) Hier sei zur unterrichtlichen Verwertung noch empfohlen: „Soldcitenleben zur Zeit Friedrichs des Großen." Richter, Quellenbnch. S. 223.

7. Preußisch-deutsche Geschichte vom Jahrhundert Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 31

1907 - Leipzig : Brandstetter
31 Weihnachtstage, trat Maria Theresia im Frieden zu Dresden abermals Schlesien ab, wogegen sich Friedrich verpflichtete, ihren Gemahl Franz I. als Deutschen Kaiser anzuerkennen. Friedrichs Heimkehr nach Berlin gestaltete sich zu einem wahren Triumph- zuge. Er gedachte, „fortan in Ruhe zu leben, an dem Glück seiner Unter- tanen zu arbeiten und so viel Gutes zu tun, als in seinen Kräften stand/' B. Vertiefung. 1. Friedrich Ii. a) Sein Ziel. Er strebt nach dem Besitz Schlesiens. Das ist nicht Herrsch- und Habsucht, denn Österreich besaß Schlesien zu Unrecht; er tritt nur ein für das von seinen Vätern ererbte Recht. „Was du ererbt von deinen Vätern hast . . Er betrachtet also die Erwerbung Schlesiens als eine heilige Pflicht, als ein teures Vermächtnis seiner Vorfahren. Gewiß war es nicht leicht, dieses Ziel zu erreichen, denn Österreich war noch immer viel stärker als Preußen, aber er wartet die günstige Zeit ab, zeigt also seine Klugheit, seinen Mut. Freilich war der Erfolg unsicher; es konnte auch hier heißen: „Wagen gewinnt, Wagen verliert." Schon das große Ziel zeigt also den tatkräftigen, auf die Größe und Macht seines Landes bedachten Fürsten. b) Die Mittel zur Erreichung desselben. Er versuchtes zuerst aus friedliche Weise. Zwar rückt er sofort in Schlesien ein, aber ohne Blut- vergießen, ohne Schwertschlag, nur um Maria Theresia desto leichter zur Herausgabe zu bewegen; denn er weiß wohl: „Frieden ernährt, Unfrieden verzehrt." Die Bewohner behandelt er nicht als Überwinder, sondern als Landesvater, um sich ihre Liebe zu erwerben. So zeigt er kluge Mäßi- gung im Glück, Friedfertigkeit trotz des Schwertes in der Hand, Liebe zum Volke, das er schonend und milde behandelt. Erst als sich das Dichterwort nicht erfüllt: „Dem Friedlichen gewährt man gern den Frieden," greift er zu Mitteln d er Gew alt. In diesem für ihn fast stets siegreichen Kampfe lernen wir kennen: seine rasche Entschlossenheit im günstigsten Augenblicke, z. B. beim Beginn beider Kriege: „Frisch gewagt ist halb gewonnen;" seinen persönlichen Mut in der Stunde der Entscheidung; seine kluge Mäßigung im Glück; nach jedem Siege ist er sofort zum Frieden bereit, ohne nach weiteren Erwerbungen und Wafsenerfolgen zu trachten. „Denn billige Furcht erwecket sich ein Volk, das mit dem Schwerte in der Faust sich mäßigt." Im Glück nicht übermütig, im Unglück nicht verzagt, darin zeigt sich der wahrhaft große Mann; seine Friedfertigkeit trotz seiner Siege: „Frieden ernährt, Unfrieden verzehrt;"

8. Kurzgefaßte Geschichtsbilder für einfache Schulverhältnisse - S. 39

1879 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Friedrich Ii., der Groe, 1740-1786. 39 Tochter Maria Theresia in der Regierung, gegen welche sich ringsumher allerlei Feinde erhoben. Auch Friedrich machte seine Erbansprche auf die schlesi-schen Frstenthmer geltend, welche seinen Vorfahren seit 1675 widerrechtlich vorenthalten worden waren. Da sprach die junge Kaiserin: Eher mten die Trken vor Wien stehen, als da ich auf Schlesien verzichtete!" Friedrich besetzte Schlesien ohne Schwertstreich, und Schwerin schlug die Oesterreicher unter dem Feldmarschall Neipperg bei Mollwitz 1741. Von allen Seiten drangen jetzt feindliche Truppen in Oesterreich vor. Doch Maria Theresia wankte nicht; sie eilte nach Preburg und rief die Ungarn um Beistand an. So kam es 1742 bei Chotu-sitz und Cza slau noch einmal zum Kampfe. Die Preußen siegten wieder, und Maria Theresia mute im Frieden zu Breslau ganz Schlesien sammt der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten. 3. Der zweite schlesische Krieg, 1744 45. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen, und da sie gegen ihre brigen Feinde sieg-reich war, so frchtete Friedrich, da die Reihe nun bald auch an ihn kommen werde, und griff auf's neue zu den Waffen. Die Preußen rckten in Bhmen ein und nahmen Prag mit Sturm. Bald muten sie jedoch vor der Uebermacht der Oesterreicher wieder nach Schlesien zurckweichen. In der Schlacht bei Hohen-sriedberg, 1745, in der Nhe von Striegau, wurden indes die Oesterreicher vollstndig besiegt; ein einziges Dragonerregiment erbeutete 67 Fahnen und eine M enge Kanonen. Als man jetzt zum Frieden rieth, sagte Maria Theresia: Eher will ich den Rock vom Leibe, als Schlesien verlieren." Doch Friedrich siegte bald darauf bei Sorr und der alte Desfauer bei Kesselsdorf unweit Dresden. Hier schlo man Frieden; Friedrich behielt Schlesien und erkannte den Ge-mahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 4. Der siebenjhrige Krieg, 1756 bis 1763. Die Kaiserin vermochte sich indessen nicht der den Verlust Schle-siens zu trsten. So oft sie einen Sch lesier sah, traten ihr die Thrnen in die Augen. Um das verlorene Land wiederzugewinnen und Preußen ' zu vernichten, schlo sie im Gehei-men ein Bndnis mit Sachsen, Ru-land, Frankreich und Schweden. Man hatte den Plan, Preußen zu zer-stckeln und dem Könige nur die Mark Brandenburg zu lasten. Dieser aber erfuhr die ganze Verabredung, und, um seinen Feinden zuvorzukom- Schwerin. men, fiel er 1756 in Sachsen ein. Den bedrngten Sachsen kamen jetzt die Oesterreicher zuhilfe; doch Friedrich schlug die letzteren bei Lowositz an der Elbe und nahm hierauf die ganze schsische Armee bei Pirna gefangen. Im Jahre 1757 entbrannte der Krieg auf allen Seiten; wohl an 500,000 Mann standen bereit, um der Friedrich Ii. herzufallen. " Dieser siel in Bhmen ein und stand bald vor Prag, wo ihn die Oesterreicher auf wohlverschanzten Anhhen erwarteten. Friedrich wollte gleich den Feind angreifen. Die Generle jedoch widerriethen ihm. Da fagte er: Frische Fische, gute Fische." Der Kampf begann; Tausende wurden von den Feuerschlnden der Oesterreicher nieder-gemacht. Schon wankten die Reihen; da ergriff der greise Feldmarschall Schwerin eine Fahne und drang auf den Feind ein. Doch gleich darauf sank er von vier Kugeln durchbohrt zusammen. Sein Heldentod entflammte die Preußen zur grten Tapferkeit und Anstrengung. Der Sieg war errungen, doch theuer er-

9. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 248

1887 - Langensalza : Beyer
248 Achter Abschnitt. Friedrich Ii., der Große, von 1740—1786. Schlachtfelde die Beschreibung des Kampfes zu geben und ihm die Stellungen des Feindes zu zeigen. Vor allen Generälen hatte der König mit entblößtem Haupte ihn umarmt und ihm für seine tapfere That gedankt. Durch den Sieg bei Kesselsdorf fiel Sachsen in die Gewalt Friedrich % der drei Tage nach demselben bereits seinen Einzug in Dresden hielt. Der König von Sachsen bat um Frieden, und auch England hatte keine Lust mehr, Österreich in der Fortsetzung des Krieges gegen Preußen zu unterstützen. Da mußte Maria Theresia abermals auf Schlesien verzichten, wogegen Friedrich ü. versprach, nun ihren Gemahl Franz I. als deutschen Kaiser anerkennen zu wollen. So wurde das Weihnachtsfest des Jahres 1745 ein Friedensfest für die Unterthanen Friedrichs Ii.; denn am 25. Dezember wurde der Friede zu Dresden abgeschlossen. B. Geographisches. 1. Hohenfriedberg, nordwestlich von Schweidnitz. 2. Soor, zwischen Anpa und Elbe, südlich vom Riesengebirge und von dem Städtchen Trautenan. 3. Kesselsdorf, in Sachsen, westlich von Dresden. C. Merkstoffe zur sicheren Einprägung. 1. Friedrich Ii. ließ im Sommer 1744 ein Heer in Böhmen einrücken und begann damit den zweiten schlesischen Krieg. 2. Am 4. Juni 1745 schlug Friedrich Ii. die Österreicher bei Hohenfriedberg und in demselben Jahre bei Soor. 3. Der alte Dessauer besiegte die Sachsen bei Kesselsdorf. 4. Bald darauf, am Weihnachtstage 1745, wurde der Friede zu Dresden zwischen Preußen, Österreich und Sachsen geschlossen. § Sy* Die Ursachen des siebenjährigen Krieges und das Jahr 1756 in demselben. A. Erzählung, a) Vorbereitung. Im Jahre 1748 wurde der österreichische Erbfolgekrieg durch den Frieden zu Machen beendigt. Maria Theresia war ehrenvoll aus diesem Kampfe hervorgegangen, und außer einigen Besitzungen in Italien, die sie an Spanien abtrat, hatte sie sich in dem Besitz ihrer Länder behauptet. Der größte Verlust blieb das verlorene Schlesien, das sie nicht verschmerzen konnte. Wir wollen nun sehen, wie Maria Theresia Anstalten macht, Friedrich Ii., den von ihr gehaßten Emporkömmling zu stürzen, und ihm Schlesien wieder zu entreißen. b) Ursachen des siebenjährigen Krieges. Friedrich der Große benutzte die Jahre des Friedens, welche dem zweiten schlesischen Krieg folgten, zu einer aufopfernden Thätigkeit für das Wohl seines Staates. Er vermehrte und verbesserte unablässig das Heer und benutzte dabei die Erfahrungen, die sein reger Geist in den letzten Kriegen gemacht hatte. Durch eine wohlgeordnete Verwaltung des Landes wuchs der

10. Leitfaden der Geschichte Preußens - S. 15

1872 - Paderborn : Schöningh
— 15 — von dem Adel das Versprechen kräftiger Unterstützung. Baiern und Franzosen wurden nun zwar aus Oesterreich zurückgeschlagen; dagegen gewann Friedrich Ii. 1742 einen neuen Tieg bei Ez a s l a n in Böhmen. erschien der Preußenkönig als der gefährlichste Feind, und Maria Theresia suchte sich möglichst bald vou ihm zu befreien. Sie schloß daher den Frieden von Breslau, worin Friedrich Ii. Nieder-Schlesien, den größten Theil von Ober-Schlesien und die Grafschaft Glatz gewann. Oesterreich hatte jetzt freie Hand gegen Baiern und machte dort um so schnellere Fortschritte, weil Sachsen zu ihm übertrat und auch England Hülfe sandte. Kurfürst Karl gewann zwar die Kaiserkrone, sah aber seine Erb-länder in der Gewalt der Feinde. Bei dem Glücke der Oesterreicher fing Friedrich Ii. an, für seine neuen Besitzungen zu fürchten. Er griff daher abermals zu den Waffen. b. Der zweite schlesische Krieg 1744—45. Drei Heeresabtheilungen uuter dem Könige, Leopold von Dessau und Schwerin rückten in Böhmen ein und nahmen Prag, mußten sich aber schon bald vor den verbündeten Oesterreichern und Sachsen nach Schlesien zurückziehen. Da nach dem Tode seines Vaters, des Kaisers Karl Vii., der junge Kurfürst von Baiern mit Maria Theresia Frieden schloß, schien die Lage Friedrichs Ii. bedenklich zu werden. Oesterreicher und Sachsen brachen in Schlesien ein, wurden aber von den Preußen in der ruhmwürdigen Schlacht bei Hohenfriedberg 1745 besiegt. Friedrich drang wieder nach Böhmen vor und gewann bei Sorr durch die unerschrockene Tapferkeit seiner Truppen einen neuen Sieg über den weit zahlreicheren Feind. Während des Winters, wo die Preußen in Schlesien lagerten, beschlossen die Verbündeten, in Brandenburg einzufallen. Auf diese Nachricht eilte der alte Dessauer herbei und besiegte die Sachsen bei Kesselsdorf; es war die letzte Schlacht in seinem langen Kriegerleben. Gleich darauf bequemten sich die Feinde zum Frieden von Dresden. Friedrich behielt Schlesien, wogegen er Franz I., den Gemahl der Maria Theresia, als Kaiser anerkannte.

11. Die neue Zeit - S. 271

1866 - Leipzig : Brandstetter
271 Zweiundzwanzig Kanonen und gegen tausend Gefangene waren die Frucht des Sieges, den Friedrich, wie er selbst gestand, nur der heldenmüthigen Tapferkeit seiner Soldaten verdankte. Den glänzendsten Sieg aber erfocht in diesem ruhmreichen Feldzuge der Fürst Leopold von Dessau, von den Soldaten nur „der alte Dessauer" genannt, am 15. Dezember bei Kessels- d o r f (unweit Dresden), über die Sachsen und Oesterreicher. Hier mußten die Preußen steile, mit Eis und Schnee bedeckte Anhöhen hinaufklimmen und mit gefälltem Bajonnet die Feinde aus ihrer Stellung vertreiben. Aus diesem Grunde war die Schlacht für die Sieger eben so blutig, wie für die Besiegten; doch machten die Preußen 5000 Gefangene und erbeuteten 48 Kanonen und die Oesterreicher mußten sich eilig nach Böhmen zurückziehen. Zehn Tage später wurde in Dresden der Friede abgeschlossen, durch welchen Maria Theresia ihr Schlesien nochmals an Friedrich abtrat und der Kurfürst von Sachsen eine Million Thaler an Preußen bezahlte. Drei Jahre später schloß Maria Theresia, deren Gemahl Franz I. inzwischen zum deutschen Kaiser erwählt worden war, auch mit Frankreich einen Frieden, der ihr gegen Abtretung einiger italienischer Gebiete den Besitz ihrer Erbländer sicherte. 6. Friedrich's Leben. Nach dem Abschlüsse des Dresdener Friedens widmete sich Friedrich mit größtem Fleiß den Regierungsgeschäften. Er ordnete Alles selber an und überließ den Ministern nur die Ausführung seiner Befehle; dennoch blieb ihm noch Zeit zu wissenschaftlichen und künstlerischen Beschäftigungen. Dies wurde ihm dadurch möglich, daß sein ganzes Leben auf das Genaueste geordnet war und jede Stunde des Tages ihre Bestimmung hatte. Um 4 Uhr des Morgens stand er auf; in wenigen Minuten hatte er sich ohne fremde Hülfe angekleidet und nun ging er an den Schreibtisch, auf welchen: die in der Nacht angekommenen Briefe lagen. Die wichtigeren las er selbst; aus den übrigen mußten die Kabinetsräthe kurze Auszüge machen. Während des Lesens hörte er zugleich die Berichte seines Adjutanten an; dann trank er Kaffee und ging, die Flöte blasend, ein bis zwei Stunden im Zimmer auf und ab. Sobald er die Flöte weglegte, traten die Kabi- netsräthe mit ihren Auszügen ein und nun bestimmte er, was auf jede Eingabe geantwortet werden sollte, schrieb auch wohl mit eigener Hand, den Bescheid in kurzen, treffenden Worten an den Rand. Wenn dies Geschäft beendigt war, nahm er ein Buch zur Hand und las oder schrieb Briefe. Mit dem Schlage Zwölf ging er zur Tafel, deren Küchenzettel er jeden Morgen aufmerksam durchsah oder auch selbst niederschrieb und bei der es an Leckerbissen nicht fehlen durfte. Wichtiger aber waren ihm noch seine geistigen Genüsse, durch welche seine Tischgesellschaften so be- rühmt geworden sind. Er wählte dazu seine geistreichsten und gebildetsten Offiziere und die berühmtesten Gelehrten. Der König war durch seine schöne, fließende Sprache, seine Belesenheit, seinen Witz stets der Mittel- punkt dieser Unterhaltungen. Nach Tische blies er wieder eine halbe stunde auf der Flöte; dann unterzeichnete er die Briefe, die unterdeß im

12. Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 74

1894 - Wiesbaden : Kunze
74 sterreich verbndet war, und brach in Bhmen ein. Er erftrmte zwar Prag 1744, mute sich aber vor einem schsisch-sterreichischen Heere nach Schlesien zurckziehen (1744). Hier schlug er die sterreicher und Sachsen 1745 (4. Juni) bei Hohenfriedberg (zwischen Schweidnitz und Liegnitz) und die elfteren allein bei Sorr (Dorf in Bhmen, an der obern Elbe, nrdl. von Joseph-stadt) 1745 (30. Sept.). Die sterreicher und Sachsen wollten vereint auf Berlin vorgehen. Aber ehe sie sich vereinigen konnten, schlug Leopold von Dessau die Sachsen bei Kesselsdorf (bei Dresden) am 15. Dez.; das war Leopolds, des alten Dessauers (t 1747), letzte Kriegsthat. Die Preußen zogen in Dresden ein. Hier wurde ein Friede geschlossen, in welchem Friedrich Ii. in dem Besitz Schlesiens besttigt, aber auch der Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als deutscher Kaiser, wozu er bereits gewhlt war, von ihm anerkannt wurde. 3. Der dritte schleiche oder siebenjhrige Krieg 17561763* Ursachen: Maria Theresia blieb, nachdem sie 1748 zu Aachen mit ihren Feinden Frieden geschlossen hatte, im Besitze fast aller ihrer Lnder. Da sie Schlesien in dem Besitze des kleinen Preußen lassen mute, fhlte sie als eine tiefe Demtigung. Es entging ihr nicht, da das Aufstreben Preuens zu einer Macht ersten Ranges die Eifersucht der groen und kleinen Staaten geweckt, und da Friedrich durch seinen scharfen Witz manche Hfe verletzt hatte und nicht beliebt war. Auch Fried-rieh wute sehr wohl, da eine zweite, schwere Aufgabe an ihn herantrat, nmlich die, das eroberte Schlesien zu behaupten. Er hatte deswegen die Jahre des Friedens benutzt, um seine Heeresmacht zu verstrken. Maria Theresia hatte schon 1746 (Mai) mit der persnlichen Feindin Friedrichs, der Kaiserin Elisabeth von Rußland, das keine neue Gromacht an seiner Grenze leiden mochte, ein Ver-teidigungsbndnis geschlossen; ein geheimer Artikel besagte, da Friedrich Schlesien verlieren sollte, sobald er eine der ver-bndeten Mchte angreifen wrde. Sachfen-Polen, dessen Politik von dem alles vermgenden, Friedrich feindlich gesinnten Minister

13. Geschichte des preußischen Staates - S. 69

1895 - Münster in Westfalen : Alphonsus-Buchh.
Der sächsisch-böhmische Feldzug. 1756. 69 Von Königgrätz); daraus bezog er die Winterquartiere iu Schlesien. Nun faßten die Österreicher den Plan, in Verbindung mit den Sachsen Preußen von vier Seiten zugleich anzugreifen; aber der alte Dessauer griff die Sachfen am 15. Dezember bei Kessels dors (in Sachsen, westl. von Dresden) ans ihren steilen, durch Eis und Schnee geschützten Höhen an und schlug sie in der letzten Schlacht seines Lebens völlig nieder, ehe es ihnen möglich geworden war, sich mit den Österreichern zu vereinigen. Es wurde nun am 25. Dezember, am hl. Weihnachtsfeste, der Friede von Dresden geschloffen; Friedrich behielt Schlesien und erkannte den Gemahl Maria Theresias, Franz I., als deutschen Kaiser an. Zehn Jahre des Friedens folgten dem zweiten schlesischen Kriege. Friedrich Ii. benutzte sie zu Verbesserungen in der Rechtspflege, zur Pflege der Wissenschaften und Künste und zur Verschönerung Berlins und Potsdams. In Potsdam ließ er ein neues Palais, sein Sans-Souei, aufführen, das am 1. Mai 1747 eingeweiht wurde. Im Jahre 1756 begann der dritte schlesische,' 'T der siebenjährige Krieg. Durch die Eroberung Schlesiens war Preußen bedeutend vergrößert worden. 1744 beim Aussterben des alten Fürstengeschlechtes der Cirksena fiel auch Ostsriesland an Preußen. Dadurch war aber auch die Eifersucht der großen Mächte geweckt worden. Schon im Jahre 1746 hatten deshalb Maria Theresia und die russische Kaiserin Elisabeth ein geheimes Bündnis geschloffen; sie beabsichtigten nämlich, nicht nur Schlesien wieder zu gewinnen, sondern Friedrich den Großen vollständig zu demütigen. Ihrem Bündnisse trat auch Sachsen und im Jahre 1748 auch Frankreich bei. Friedrich Ii. war somit von seinen bisherigen Bundesgenossen verlassen und von Feinden rings umgeben; er sand aber einen unerwarteten Verbündeten an seinem frühern Gegner, dem Könige Georg Ii. von England. Diesem englisch-preußischen Bündnisse traten noch Braunschweig, Hessen-Kassel und Sachsen-Gotha bei. Der sächsisch-böhmische Feldzug. 175g. Lowositz. 1756. Ans den Rat seines Generals Winterseldt beschloß Friedrich, dem Angriffe seiner Feinde zuvorzukommen, und er ließ deshalb am 5. Kesselsdorf 15. Dezbr. ti. Friede von Dresden 25. Dezbr. 7.174g-175g 10 Friedens-jahre. 1747 1. Mai. 1746. 1748. Die Feinde Preußens.

14. Geschichte der Neuzeit - S. 83

1914 - Nürnberg : Koch
83 friedberg, Soor und Kesselsdorf.^) Der Krieg schlo noch im Dezember 1745 mit dem Frieden von Dresden. Friedrich erhielt zum zweitenmal Schlesien zugesprochen. Dafr er-kannte er den Gemahl der Maria Theresia f Franz I. (17451765) ] vu w w w-w vv w wvv w w ww w ^ als Kaiser cm.2) Landes zu lindern, mit sterreich den Frieden b o n Fssen 1745. Er entsagte allen Ansprchen auf Osterreich und erhielt dafr Bayern zurck. Damit schied Bayern aus dem Kampfe aus. Dieser wurde in den Nieder-landen zwischen Frankreich und Osterreich weitergefhrt und en-bete erst 1748 durch den F r i e -denvonaachen. Maria Theresia wrbe im Besitze sterreichs von den kriegfhrend en Parteien anerkannt. Sie erhielt alle von ihren Feinben eroberten Lnber auer Schlesien zurck. ^ Der Siebenjhrige Krieg 1756-1763. Vor dem Kampf. Maria Theresia wollte nochmal einen Versuch zur Wiedereroberung Schlesiens machen. Sie lie berschiedene Verbesserungen im Heerwesen bornehmen und schob langsam grere Truppenmassen gegen dte schsische und schlesische Grenze. Aber auch Friedrich war nicht unttig. Auch seine Hauptsorqe galt dem Heer, dessen Zahl auf 140 000 Mann angewachsen war. Be-sondere Sorgfalt wurde der Ausbildung der Kaballerie gewidmet, tue m den beiden Schleichen Kriegen der sterreichischen nicht ae-wachsen gewesen war. Neue Angriffsformen wurden eingebt, be-onders die sog. schiefe Schlachtordnung s), der Friedrich spter mehrere semer schnsten Siege berdankte. Damals wurden zum ersten Male kriegsmige Herbstmanber abgehalten. Die ganze Ausbil-duug zielte auf den Krieg und war auf den Angriff - Liegt bei Dresden. Die sterreicher planten nmlich einen Vormarsch aus Berlin durch Sachsen. Mitten im Winter wurden sie bei Kesselsdorf vom "auen Dessauer^ geschlagen. Es war des alten Feldherrn letzte Schlacht. , .} ^ F^nz I. bestieg das Haus Lothringen-Toskana n* sller5rr"l^ra^ Herzog von Lothringen gewesen und hatte nach dem Polnischen Erbfolgekrieg (S. 72) Lothringen mit Toskana vertauscht. ^nngit3:o3)Ecrna behielt den Kaiserthron bis zur Auflsung des Reiches (1806) und regiert noch heute in Osterreich-Ungarn. m t s- ! t fm?. Schlachtordnung war der Angriff auf einen Flgel. Auf diesen wurde die Hauptstreitmacht geworfen. Wenn dieser dem Ansturm wich, wurde die ganze Schlachtreihe aufgelst (ausgerollt).

15. Geschichte der Neuzeit seit dem Jahre 1648 - S. 55

1910 - Leipzig : Voigtländer
68 55 nordwestlich von Schweidnitz der K:arl von Lothringen befreit und darauf die sterreicher in Bhmen nochmals bei Soor geschlagen. Soor Als sie nun durch Sachsen gegen Berlin vorrcken wollten, brachen die Preußen trotz Rulands Einspruch in Sachsen ein, und der alte Dessauer erfocht unweit Dresden den Sieg bei Kesselsdorf es Kesselsdorf war der ruhmvolle Abschlu seiner verdienstvollen Feldherrnlaufbahn (f 1747). Da Sachsen in preuischen Hnden blieb und England mit Entziehung der Hilfsgelder drohte, so bequemte sich Maria Theresia 1745 zum Frieden von Dresden, der den von 1742 besttigte!gebe u& Friedrich erkannte Franz I. als Kaiser an. So war Preußen zwar' Ergebnis besiegt im Reiche"; aber siegreich fr sich, wurde es als neue, Oster-reich ebenbrtige Gromacht anerkannt, dank seinem wohlgebten Heere, dem Staatsschatze von 27 Millionen Mark und der geschickten Politik des Knigs, der schon damals den Beinamen der Groe" erhielt. Im sterreichischen Erbfolgekriege siegten die Franzosen unter dem Marschall Moritz von Sachsen, dem Sohne Augusts des Starken, in den Niederlanden, eroberten diese fast ganz und untersttzten die Erhebung des Stuarts Karl Eduard gegen Georg Ii.; doch der Stuart wurde (1746) bei Eulloden im nrdlichen Schottland coben besiegt. Zur See unterlagen die Franzosen den Englndern. Beide Teile waren des Krieges berdrssig, und daher kam es, obwohl Maria Theresia heftig widerstrebte, zum Frieden von Aachenmjik 1748. England und Frankreich gaben sich ihre Eroberungen zurck; Maria Theresia trat Parma und Piacenza an einen spanischen Infanten ab, behauptete aber im brigen ihre Erblande auer Schlesien; die pragmatische Sanktion wurde anerkannt. ** 68. Der Siebenjhrige Krieg 17561763. 1. Anla zum Kriege. Die Bndnisse. Maria Theresia 1756-17(53 konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen und suchte deshalb Bundesgenossen gegen Preußen zu gewinnen. Bald (1746) kam Bund^zwi-zwischen ihr und Elisabeth von Rußland, die sich Friedrich der ^^und Groe durch beienden Spott zur Todfeindin gemacht hatte, ein formell defensives Bndnis zustande. Auch auf Sachsen, wo der leichtfertige Graf Brhl die Geschfte leitete, konnte sterreich bei

16. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 50

1878 - Berlin : Nauck
50 Vi. Abschnitt. Preußen unter König Friedrich Ii., dem Groen. (30. September 1745), in welcher er wiederum einen glnzenden Sieg erfocht, worauf er nnaufgehalten seinen Rckzug nach Schlesien fortsetzte. Dennoch war der Feldzug des Jahres noch nicht beendet. Friedrichs Feinde hatten den Anschlag entworfen, Oesterreicher und Sachsen sollten durch die Lausitz nach Brandenburg und Schlesien vordringen, den König berraschen und die Abtretung Schlesiens erzwingen. Als der König von diesem Anschlage hrte, eilte er nach Schlesien und schlug die Sachsen bei Hennersdorf (23. November 1745). Fürst Leopold v. Dessau war inzwischen von Halle aus in Sachsen eingefallen, hatte Leipzig genommen und schlug die aus den Hhen von Kesselsdorf ausgestellten Sachsen vollstndig (15. December 1745). Dresden wurde genommen und hier unter Vermittlung Englands der Dresdener Friede am 25. December 1745 geschlossen, der den Berliner Frieden besttigte, wogegen der König sich verpflichtete, den Gemahl der Maria Theresia als Kaiser Franz I. anzuerkennen. 1744 hatte der König Ostfriesland nach dem Aus-sterben der dort herrschenden Frstenfamilie erworben (. 24 und 29). Zweites Kapitel. Der siebenjhrige Krieg (17661763). Die erste Theilung Polens und der baiersche Erbsolgekrieg. . 34. Das Jahr 1756 und 1757. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen und schlo, um Preuens Macht zu vernichten, fr sich aber Schlesien zu ge-Winnen, mit Sachsen, Rußland, Schweden und Frankreich ein Bndni. Da England damals gerade mit Frankreich wegen seiner nordamerikanischen Besitzungen in Streit gerathen war, so suchte es zum Schutze Hannovers, dessen Kurfürst der eug-tische König zugleich war, in der Nhe desselben Bundesgenossen und schlo deshalb mit Preußen ein Bndni zu London (16. Januar 1756). Vou den Anschlgen seiner Feinde wohl unterrichtet, beschlo der König, die Beendigung ihrer Rstungen nicht erst abzuwarten, und lie deshalb seine Heere gleichzeitig in Sachsen und Bhmen einfallen. Das schsische Heer wurde in dem verschanzten Lager bei Pirna belagert; das sterreichische Heer unter General Brown, das zum Entstze herbeieilte, von Friedrich, der ihm entgegen ging, bei Lowositz (1. October 1756) geschlagen, woraus sich das schsische Heer, 14,000 Mann stark,

17. Geschichte für konfessionell gemischte Schulen - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
j Geschichte.___________________________________ Ob Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Mana Theresia auf Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe aeaen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zuruck. So kam es zum ersten Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Briea wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich ü. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. , 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und fiel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Höh en-fr iedeb erg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor [unweit Troutenan], während die Sachsen bei Kesselsdors sin der Nähe von Dresdens vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kamps aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere auf. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Österreicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Dann [„der Zauderers mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile

18. Neue und neueste Geschichte - S. 105

1880 - Dillenburg : Seel
— 105 — begann der Zweite schlesische Krieg (1744—1745). Die Preußen nahmen Prag mit Sturm; aber die feindselige Bevölkerung verbrannte alle Vorräthe, so daß großer Mangel im preußischen Heere eiuriß und dieses nach Schlesien Zurückgehen mußte. Im folgenden Jahre ließ Maria Theresia eiu Heer in Oberschlesien einrücken. Bei Hoheufriedberg kam es zur Schlacht (1745), 1745 in welcher Friedrich glänzend siegte; noch in demselben Jahre errang der alte Dessauer den Sieg über die Sachsen bei Kesse ls-dorf, so daß Friedrich in Dresden einziehen konnte, wo es am 25. December 1745 zum Frieden kam, in welchem Maria Theresia die Abtretung Schlesiens bestätigte, wogegen Friedrich ihren Gemahl Franz I. als deutschen Kaiser (1745—1765) anerkannte. f. Die elfjährige Friedenszeit bis 1756. Nun folgte eine elfjährige Ruhezeit für Preußen, eine Zeit, welche der König sehr gewissenhaft und weise auskaufte. Seine nächste Sorge war die, Schlesien, welches unter der östreichischen Regierung vernachlässigt worden war und durch den Krieg sehr gelitten hatte, zu heben. Auf fein Betreiben entstanden dort bald Webereien und Spinnereien, der Ackerbau hob sich und der Wohlstand nahm zu; nach zehn Jahren hatte die Bevölkerung ihre frühere Höhe wieder erreicht. Als Lieblingsaufenthalt wählte der König Potsdam, das er viel verschönern ließ; in der Nähe von Potsdam ließ er das herrliche Schloß Sanssouci erbauen. In der Nähe dieses Schlosses stand eine Windmühle, welche der König dem Eigenthümer abkaufen wollte, weil das Geklapper derselben ihn bei seinen Arbeiten störte; aber der Besitzer wollte das Grundstück nicht abtreten, weil es Familienerbgut war. Ungeduldig und unwillig sagte der König endlich: „Wenn Du es nicht verkaufen willst, so bin ich Dein König und kann es nehmen. „Ja, Ew. Majestät," erwiderte der Müller, „wenn das Kammergericht in Berlin nicht wäre." Er durfte seine Mühle behalten. Als diese Mühle zur Zeit Friedrich Wilhelm's Iii. vom Blitze getroffen wurde, ließ dieser König sie wieder ausbauen, weil sie der Geschichte angehöre und ein Zeugnis der Gerechtigkeit Friedrich's Ii. sei. Sanssouci war die Arbeitsstätte Friedrich's; von dort gingen seine Befehle ins Land; dort hat er angestrengt gearbeitet für seines Volkes Wohl; er sagt von sich selbst: „Ich arbeite, um zu leben." Er hielt es für feine Pflicht, alle feine Kräfte in den Dienst des Volkes zu stellen; „ich bin der erste Diener des Staates," pflegte er zu sagen. Aus allen Theilen des Landes gingen täglich eine Menge Briefe ein, die er selbst las und meist selbst durch kurze, treffende Randbemerkungen erledigte.

19. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 98

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
98 Die Folge dieses Sieges war, da Friedrich wieder nach Bhmen vorrcken konnte. Hier siegte er abermals der Karl von Lothringen bei Soor in der Nhe von Trautenau. Mangel an Lebensmitteln aber ntigten ihn, sich wieder nach Schlesien zurckzuziehen. Die sterreicher und Sachsen wollten nun nach Berlin Vordringen. Friedrich aber hlt die sterreicher bei Hennersdorf (unweit Grlitz) auf und sendet den Sachsen den Feldmarschall Leopold von Dessau entgegen. Derselbe schlgt das schsische Heer bei Kessels-bor f. Das ist die letzte Waffentat des alten Dessauers, der lnger als ein Menschenalter die preuische Armee zu Ruhm und Sieg gefhrt. 1745 Schon am 25. Dezember 1745 wurde der Friede zu Dresden abgeschlossen, der den Berliner Friedensschlu besttigte. Friedrich Ii. versprach auerdem, Franz I., den Gemahl Maria Theresias, als Deutschen Kaiser anzuerkennen. Sachsen mute eine Million Taler Kriegskosten an Preußen zahlen. Whrend des zweiten Schlesischen Krieges gelangte Friedrich Ii. auch in den Besitz von O st f r i e s l a n d, da das Frstengeschlecht Cirksena daselbst 1744 ausgestorben und die Erwerbung dieses Lndchens dem Kurhause als Schadenersatz*) bereits 1694 zugesagt worden war. 1756-63 Der dritte Schlesische oder der Siebenjhrige Krieg, 175663.**) 26. Das rstige Emporwachsen Preuens zu einem Staate ersten Ranges erfllte die brigen Gromchte mit steigender Eifersucht. Den Mittelpunkt der Feinde Friedrichs bildete der Hof zu Wien. Nachdem Maria Theresia durch den Frieden zu Aachen (1748) von ihren brigen Gegnern befreit worden war, entwarf sie sofort einen Plan zur Wiedergewinnung Schlesiens, dessen Verlust sie aufrichtig bedauerte. Zunchst verband sie sich mit der Kaiserinjelisabeth von Rußland, deren sittenloser Lebenswandel dem Könige von Preußen wiederholt Veranlassung zu spttischen Bemerkungen gegeben hatte. Da es Maria Theresia nicht verschmhte, die Geliebte Ludwigs Xv., die Marquise von Pompa-dour, fr sich zu gewinnen, wurde durch den sterreichischen Kanzler Kaunitz auch ein Bndnis mit Frankreich ab-geschlossen (1756). Demselben traten auch Sachsen und Schweden bei. Aus Dresden, wo Friedrichs persnlicher *) Vergl. Seite 73. **) Vergl. Ergnzungen :c. Seite 36.

20. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der allgemeinen - S. 163

1882 - Halle : Anton
163 Östreicher und Sachsen — Sachsen stand auf Seite der Maria Theresia — einen glänzenden Sieg. Gern hätte er jetzt die Waffen aus der Hand gelegt, da auch Karl Vh. plötzlich gestorben war; allein Maria Theresia erklärte, sie wolle lieber den Rock'vom Leibe als Schlesien verlieren, und setzte den Krieg fort. Friedrich erfocht jedoch in Böhmen einen neuen Sieg, und der alte Dessauer schlug mitten im Winter die Östreich er und Sachsen bei Kesselsdorf (= unweit Dresden) in blutiger Schlacht. Trotz des furchtbaren Kartätschenfeuers erklommen seine Preußen die steilen, mit Schnee und Eis bedeckten Anhöhen und trieben mit gefälltem Bajonett den Feind aus seiner festen Stellung. Da ergab sich Maria Theresia in's Unvermeidliche; noch in demselben Jahre 1745 kam. zu Dresden der Friede zu stände: Friedrich behielt Schlesien; dafür erkannte er den Gemahl der Maria Theresia als deutschen Kaiser an (— derselbe hat als Franz I. von 1745 — 1765 regiert —). Bei feiner Heimkehr wurde er in Berlin zum ersten mal als „der Große" begrüßt. 4. Nach 11 jähriger Ruhe begann der Kamps von neuem. Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen. Um es wieder zu gewinnen und Preußen doch noch zu demütigen, verband sie sich mit Frankreich, Rußland, Sachsen und Schweden. Durch den Verrat eines sächsischen Geheimschreibers erfuhr Friedrich den Plan. Um seinen Feinden zuvorzukommen, begann er selbst den Krieg (—den dritten schlesischen oder den siebenjährigen Krieg). 1756 brach er in Sachsen ein, umschloß das sächsische Heer bei Pirna, nötigte es, nachdem er den zum Entsätze heranziehenden östreichischen Feld marsch all Brown bei i#otöoft£ in Böhmen geschlagen, zur Waffeustreckung und nahm Besitz von dem Lande. Jetzt schloß sich auch das deutsche Reich, das in Friedrichs Einfall in Sachsen eine Verletzung des Landfriedens sah, seinen Gegnern an. Während Preußens Bundesgenossen — England, Hanover, Braunschweig und Hessen — die Franzosen abzuhalten suchten, brach er selbst 1757 in Böhmen ein und schlug tue Ostreicher bei Prag, erlitt aber kurze Zeit später bei Kol-lm durch den Feldmarschall Daun eine blutige Niederlage, die ihn aller Vorteile beraubte und nach Schlesien zurücknötigte. Bald war er wieber kampfbereit. Bei Roßbach an der Saale gewann er über Franzosen und Reichsarmee einen glänzenben Sieg, und vier Wochen später zersprengte er bei Lenthen in Schlesien ein irrkq110'^ härteres östreichisches Heer. Im folgenden Jahre 1758 eilte er nordwärts gegen die bis Küstrin vorgedrungenen Russen und besiegte dieselben — namentlich durch'die Geschicklichkeit und Tapferkeit des Reitergenerals Seyblitz — bei Zorndorf in mätherischer Schlacht. Hierauf loenbete er sich nach dem durch bte Sftretcher bedrohten Sachsen, erlitt aber bei Hochkirch infolge eigner Unvorsichtigkeit durch den Überfall Dünns einen empfindlichen Verlust. Das nächste -Jahr brachte neues Unglück, denn die Lücken, welche die blutigen Kämpfe in die Reihen seiner Truppen gerissen hatten, ver- 11*