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1. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 90

1873 - Harburg : Elkan
90 französischen Kronprinzen Franz vermählt worden. Nach dessen Tode wurde sie, 19 I. alt, auf den schottischen Thron gerufen (1561). So unmuthig und schön sie war, so entfremdete sie sich doch bald die Herzen der Schotten durch ihre Unbesonnenheit und ihre Liebe zur katholischen Kirche. Sie vermählte sich mit dem Grafen Darnley und nach dessen Ermordung mit dem Grafen Both well, dem man die schwere That schuld gab. Die empörten Schotten jagten Bothwell aus dem Lande und setzten Maria gefangen. Zur Thronentsagung gezwungen, floh sie nach England (1568). Elisabeth ließ sie wegen der Ermordung ihres 2. Gatten und besonders wegen ihrer Verbindungen mit den englischen Katholiken gefangen halten. Weil der Papst die Absetzung Elisabeths aussprach und die Katholiken sich wiederholt zu Mariens Befreiung ver- schworen, ließ sich Elisabeth von ihren Räthen bewegen, das Todesurtheil auszusprechen. Nach 19jähriger Gefangenschaft fiel im Schlosse Fothe- ringhay das Haupt der unglücklichen Nebenbuhlerin (1587). — b. Eli- sabeths kühne Seehelden (Franz Drake re.) plünderten die reichen Küsten und Handelsschiffe der Spanier, und noch schwerer fühlte sich Philipp durch ihre Unterstützung der Niederländer und die Hinrichtung der schot- tischen Königin beleidigt. Furchtbare Rache zu nehmen, sandte er unter dem Herzoge von Medina Sidonia die Armada, eine Flotte von 130 großen Kriegsschiffen, in den Kanal; ein zahlreiches Landungsheer stand an der belgischen Küste bereit. Begeistert rüstete sich das englische Volk auf den Ruf seiner „jungfräulichen" Königin zum Kampfe, und die spanischen Kolosse erlagen den englischen Geschwindseglern und den Stürmen. — c. Elisabeth ernannte den Sohn der Maria Stuart, Ja- kob I., zu ihrem Nachfolger und führte dadurch die Vereinigung von England und Schottland herbei. — Unter ihrer Regierung lebte der größte Dichter der neuen Zeit, William Shakespeare, geb. 1564, t 1610. (Von 1649—1660 war England eine Republik. Oliver Crom- well). t §♦ 136. Gustav Wasa, der Befreier Schwedens. Die dä- nischen Könige herrschten seit 1397 (kalmarische Union) auch über Schwe- den und Norwegen. Unter Christian Ii., dem „Nero des Nordens", versuchten die Schweden vergeblich, das dänische Joch abzuwerfen; rache- dürstcnd ließ der Tyrann 94 hochgestellte Personen auf dem Marktplätze von Stockholm ermorden (1520). Gustav Wasa, der kurz zuvor aus seiner Haft in Dänemark entkommen war, rettete sein Leben, indem er unter großen Gefahren zu den Dalekarliern (— Thalmänner im N.) floh. An ihrer Spitze trat er den Dänen entgegen und schlug sie zum Lande hinaus. Das dankbare Volk verlieh ihm die Krone. Er regierte weise und gerecht und führte die evangelische Lehre ein. L. Vom dreißigjährigen Kriege bis auf Friedrich den Großen. 1648—1740. §♦ 137. Anlaß des Krieges, a. Die ersten Nachfolger Karls V., Ferdinand I. und Maximilian Ii., erhielten durch ihre Milde den Frieden

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1. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 80

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 80 — vermählt worden. Nach dessen Tode wurde sie, 19 Jahre Alt, auf den schottischen Thron gerufen (1561). So anmutig und schön sie war, so entfremdete sie sich doch bald die Herzen der Schotten durch ihre Unbesonnenheit und ihre Liebe zur katholischen Kirche. Sie vermählte sich mit dem Grafen Darnley und nach dessen Ermordung mit dem Grafen Both well, dem man die schwere That schuld gab. Die empörten Schotten jagten Bothwell aus dem Lande und setzten Maria gefangen. Zur Thronentsagung gezwungen, floh sie nach England. Elisabeth ließ sie wegen ihrer Verbindungen mit den englischen Katholiken gefangen halten. Weil der Papst die Absetzung Elisabeths aussprach und die Katholiken sich wiederholt zu Mariens Befreiung verschworen, ließ sich Elisabeth von ihren Räten bewegen, das Todesurteil zu unterschreiben. Nach 19jähriger Gefangenschaft fiel das Haupt der unglücklichen Nebenbuhlerin (1587). — b. Elisabeths kühne Seehelden (Franz Drake u. a.) plünderten die reichen Küsten- und Handelsschiffe der Spanier, und noch schwerer fühlte sich Philipp durch ihre Unterstützung der Niederländer und die Hinrichtung der schottischen Königin beleidigt. Furchtbare Rache zu nehmen, sandte er unter dem Herzoge von 1588 Medina Sidonia die Armada, eine Flotte von 130 großen Kriegslisten, in den Kanal: ein zahlreiches Landungsheer stand an der belgischen Küste bereit. Begeistert rüstete sich das englische Volk auf den Ruf seiner Königin zum Kampfe, und die spanischen Kolosse erlagen den englischen Geschwindseglern und den Stürmen. — c. Elisabeth ernannte den Sohn der Maria Stuart, Jakob I., zu ihrem Nachfolger und führte dadurch die Vereinigung von England und Schottland herbei. — Unter ihrer Regierung lebte der größte Dichter der neuen Zeit, William Shakespeare (t 1610). i52i §. 136. Gustav Wasa, der Befreier Schwedens. Die dänischen Könige herrschten seit 1397 (kalmarische Union) auch über Schweden und Norwegen. Unter Christian Ii., dem „Nero des Nordens", versuchten die Schweden vergeblich, das dänische Joch abzuwerfen; rachedürstend ließ der Tyrann 94 hochgestellte Personen auf dem Marktplatze von Stockholm ermorden (1520). Gustav Wasa, der kurz zuvor aus seiner Haft in Dänemark entkommen war, rettete sein Leben, indem er unter großen Gefahren zu den Dalekarliern (Thal-männern im N.) floh. An ihrer Spitze trat er den Dänen entgegen und schlug sie zum Lande hinaus. Das dankbare Volk verlieh ihm die Krone. Er regierte weise und gerecht und führte die evangelische Lehre ein. B. Bom dreißigjährigen Kriege bis auf Friedrich den Großen. 1618-1740. 1618 §. 137. Anlaß des Krieges, a. Die ersten Nachfolger Karls V., Ferdinand I. und Maximilian Ii., erhielten durch ihre Milde den Frieden im Reicbe; die evangelische Lehre breitete sich immer weiter aus, so daß nur noch J/io der Bevölkerung fest am katholischen Glauben hing. Unter Rudolf Ii. aber begannen auf Antrieb der Jesuiten katholische Fürsten, den evangeliscben Glauben mit Gewalt zu unterdrücken (Ferdinand von Steiermark, der „Sohn der Jesuiten", und Maximilian von Bayern). Da trat Kurfürst Friedrichlv. von der Pfalz mit mehreren evangelischen Fürsten zu einem Bunde, der Union, zusammen (1608); und die» veranlaßte die katholischen Stände, sich unter dem Herzoge von Bayern gleich-

2. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 113

1910 - Leipzig : Voigtländer
81. Die Reformation in England. 113 3. Gustav Wasa. Das Stockholmer Blutbad kostete jedoch Christian den Thron und die Freiheit. Gustav Wasa, der Sohn Gustav Wasa eines der Hingerichteten, entkam aus Dnemark, wohin er als Geisel gefhrt war, unter vielen Gefahren zu den Dalekarlen am Dalelf. Er bewog diese wackeren schwedischen Bauern zu einem Aufstand, der Schweden von den Dnen befreite. Nun erhoben die Schweden Gustav zum 5tnig 1523. Er lste Schweden aus der palmarer Union, fhrte die lutherische Lehre ein und frderte den Handel Mria wie das Gewerbe des Landes. Auch Dnemerk und Norwegen befreiten sich von Christians rf Herrschaft und wurden lutherisch. Christian suchte die Krone 55 wiederzugewinnen, geriet aber in dnische Gefangenschaft und blieb bis zu seinem Tode in Haft. 81. Die Reformation in England. 1. Heinrich Viii. In England regierte zur Zeit der Re- ri|e|nfil formation Heinrich Viii. (1509^-1547), ein willkrlicher, grausamer Herrscher. Weil er in einer Schrift gegen Luther fr die katholische Lehre eintrat, erhielt er vom Papste den Titel Verteidiger des Glaubens". Als aber der Papst sich weigerte, ihn von seiner Ge-mahlin Katharina von Aragonien, einer Tante Karls V., zu scheiden, sagte sich der König von Rom los und erklrte sich selbst zum Ober-Haupt der englischen Kirche. Die Klster wurden aufgehoben und ihre Gter verstaatlicht, die Lehren der alten Kirche aber bei-behalten. Widerstrebende, Katholiken wie Protestanten, wurden hin-gerichtet. Auch zwei von seinen sechs Frauen lie Heinrich enthaupten, unter ihnen Anna Boleyn, um deretwillen er Katharina verstoen hatte. 2. Maria die Katholische, (15531558), Heinrichs Tochter Asche von seiner ersten Gemahlin, war eine eifrige Katholikin. Sie ver-mahlte sich mit Karls V. Sohn Philipp und verfolgte die Protestanten mit leidenschaftlicher Strenge. 3. Elisabeth, 15581603, die Tochter Heinrichs und der un- Jjkeos glcklichen Anna Boleyn, brachte die Reformation der englischen Kirche zum Abschlu. In dieser wurden viele katholische Formen beibehalten, so auch die Verwaltimg der Kirche durch Bischfe. Da- gegen grndeten strenge Anhnger Calvins, die Puritaner, Ge-meinden mit anderer Verfassung und einfachem Gottesdienst. Gleichzeitig wurde in Schottland durch Johann Knoz die calvinische Lehre eingefhrt. Hentze, Geschichte fr Mittelschulen. Iii. g

3. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 251

1887 - Hannover : Meyer
115. Gustav Wasa, König von Schweden. 251 die Well sie noch nicht gesehen hatte, und die er selber in seinem Stolze die „unüberwindliche" Armada (Kriegsflotte) nannte. Die Engländer verloren jedoch den Mut nicht, und gerade bei dieser drohenden Gesahr zeigte sich die Größe Elisabeths im hellsten Lichte. Sie wußte das Volk so zu begeistern, daß überall in England um die Wette Schiffe gebaut und Truppen ausgerüstet wurden. Als nun die spanische Flotte, 130 große, aber viel zu schwerfällige Schiffe stark, heransegelte, da waren auch 200 kleine flinke englische Schiffe bereit, sie zu empfangen. Da ging es der stolzen Armada übel; sie wurde von den Engländern in einer Reihe kleiner Treffen arg zugerichtet. Und als die nun verzagenden Spanier um Schottland herum nach Hanse wollten — denn durch den Kanal getrauten sie sich nicht zurück — da fuhr ein wütender Sturm zwischen sie und richtete eine noch größere Zerstörung an, als der Feind. Kaum die Hälfte der „unüberwindlichen" Flotte erreichte in elendem Zustande die heimischen Häsen. Der Admiral Medina Sid onia dachte: „Es kostet dir den Kops!", aber Philipp sagte mit merkwürdiger Ruhe zu ihm: „Fassen Sie Sich, Herzog; ich habe die Flotte gegen Menschen, nicht gegen Stürme und Klippensgesandt!" Seit dieser Zeit sank Spaniens Seemacht rasch, während diejenige Englands einen mächtigen Aufschwung nahm. 6. Unabhängigkeit der Niederlande. Die Niederländer atmeten nach dem Untergange der Armada neu auf und kämpften, von Elisabeth unterstützt, mit frischem Mute weiter, bis sie, wenn auch erst nach Philipps Tode, wirklich ihre Unabhängigkeit errangen. Dieselbe wurde 1648 im westfälischen Frieden feierlich bestätigt. 7. Philips Ende (1598). Es war kein Segen in allem, was Philipp that. Der reiche Philipp war am Ende so arm, daß er seinen Dienern ihren Lohn nicht auszahlen konnte, und trotz aller Schätze Mexikos und Perus hinterließ er seinem Sohne eine unermeßliche Schuldenlast. Das Ende dieses Mannes war entsetzlich. Es bildeten sich Beulen an seinem Körper, aus welchen unzählige Läuse hervorkrochen, die keine Kirnst tilgen konnte. Seine Glieder gingen in Fäulnis über, noch ehe der Geist die Hülle verlassen hatte. Kaum konnten Wärter bewogen werden, bei dem auszuhalten, dessen Reich zwei Weltteile umspannte. Seine Gewissensangst war aber noch größer, als die Schmerzen der Krankheit. In dem prachtvollen Kloster Eskorial (nordwestlich von Madrid), das er selbst mit ungeheuren Kosten erbaut hatte, liegt er begraben. 115. Gustav Wasa, König von Schweden (1523-1b60). 1. Das Stockholmer Blutbad (1520). Schweden hatte sich durch eine dänische Königin, Margarete, bewegen lassen, sich mit Dänemark und Norwegen zu einem einzigen Reiche zu verbinden (Mnmrische1 Union, 1397). Dieses dreigeteilte nordische Reich sollte unter dänischem Zepter stehen. Weil nun aber den Schweden im Grunde doch wenig daran gelegen war, ihre Befehle aus Kopenhagen zu empfangen, so kümmerten sie sich bald wenig mehr um den dänischen König. Das ging so hin, bis im Jahre 1513 Christian Ii. den dänischen Thron bestieg. Dieser zwang die Schweden, seine Herrschaft von neuern anzuerkennen, schwur 1 Kalmar, Hafenstadt an der Südostküste Schwedens.

4. Der biographische Unterricht - S. 102

1859 - Berlin : Gaertner
102 Elisabeth erfuhr wegen ihrer Handlungsweise gegen Maria Stuart manchen strengen Tadel; sie glaubte indeß als Königin so handeln zu müssen, weil Maria Stuart für eine Feindin des englischen Volkes angesehen wurde. Als Königin hat Elisabeth in der That viel für England gethan. Ackerbau und Handel erreichten eine seltene Blüthe. Besonders groß sind auch ihre Verdienste um das englische Seewesen und um die Schifffahrt. Unter ihrer Regierung lebte Drake, der nach Magelhan zuerst die Welt umsegelte, und Cavendish. Mit Philipp Ii. von Spanien, der gegen sie die sogenannte unüberwind- liche Flotte ausrüstete, führte sie längere Zeit einen rühmlichen Kamps. Nicht zu loben ist an ihr die strenge Verfolgung der Katholiken. Be- sondere Gunst bewies sie in späteren Jahren dem Grafen Essex, der von ihr mit vielen Ehrenstelleu überhäuft wurde. Er betrug sich in- dessen undankbar und leitete zuletzt sogar eine Verschwörung gegen sie ein, so daß er zum Tode verurtheilt werden mußte. Die Hinrichtung des Grafen gab zu einer romanhaften Geschichte Veranlassung, welche den Tod der schon seit längerer Zeit kränkelnden Königin beschleunigt haben soll Sie starb am 24. März 1603. Vi. Scmidmavien. Gustav Wasa. §. Ho. Skandinavien vor Gustav Wasa Ueber die drei Reiche: Schweden, Norwegen und Dänemark herrschte seit dem Ende des vierzehnten Jahrhunderts eine Zeit lang nur ein König. Da die Schweden aber von ganz anderer Eigenthümlichkeit, als die Dänen sind, so entstanden schon dieserhalb manche Zwistigkeiten. Auch wollten die Schweden nicht leiden, daß die Dänen ohne ihre Zustim- mung die Könige wählten. Während nun der König in Dänemark residirte, wurde Schweden durch sogenannte Reichs vor st eher ver- waltet, welche aus dem hohen schwedischen Adel zusammentraten. Von diesen Reichsvorstehern war besonders Sten Sture sehr mächtig; er ließ sich nicht nur keine Unterdrückung von den Dänen gefallen, sondern wollte auch nicht einmal den König Christian 11. aner-

5. Kleine Weltgeschichte oder Geschichten aus der Geschichte - S. 76

1856 - Moers : Rhein. Schulbuchh.
76 §. 50. Gustav Wasa. 1523. wie er. Mehrere hundert fromme Christen, die sich fest an Gottes Wort hielten, wurden lebendig verbrannt. Sie herrschte aber — Gottlob! — nur fünf Jahre, da folgte ihr ihre protestantische Schwester Elisabeth, und das Wort Gottes hatte ungehinderten Eingang im Lande. Unter dieser Königin fing England an, so mächtig zu werden, als es seither geworden ist. Damals lebte der muthige Seeheld Franz Drake (Drähk), der im Kriege mit den Spaniern diesen oft die Schiffe aus ihren eigenen Seehafen heraus- holte, manche ferne Länder besser kennen lernte und die ersten Kar- toffeln aus Amerika nach Europa brachte. Er wußte wohl selbst nicht, welch' ein köstliches Geschenk er damit uns allen machte; aber wir müssen Gott dafür danken, der die Menschen neue Dinge ent- decken laßt, und durch die Kartoffeln seither so manche Hungersnoth abgewendet hat. Der Krieg mit den Spaniern dauerte, so lange Philipp Il lebte. Die Veranlassung dazu war gewesen, daß Elisa- beth nach ihrer Schwester Tode nicht die Frau dieses finstern Mannes hatte werden wollen, und daß er also in England auch gar keinen Einfluß mehr hatte, und daß sie die Protestanten beschützte. tz. 50. Gustav Wasa. 1523. Zu Luther's Zeit lebte in Dänemark der böse König Christian Ii. Dieser hatte an seinem Lande noch nicht genug, sondern unterjochte auch die Schweden, daß sie ihm gehorchen mußten. Und damit er sicher wäre, daß sich die Mächtigsten derselben nicht empörten, ließ er 94 von ihnen freundlich nach der schwedischen Hauptstadt Stock- holm einladen, und, als sie kamen, alle mit einander auf dem Markte enthaupten, so, daß das Blut die Straßen hinabfloß. Es war eine gräuliche That. Man nennt sie mit Recht „das stockholmer Blutbad!" Einer jener Unglücklichen, Erichson Wasa, hatte einen schon erwachsenen Sohn, Gustav Wasa. Kerne hätte Christian auch diesen hinrichten lassen, aber glücklicher Weise wußte er nicht, wo sich derselbe aufhielt. Nun ließ er in seinem ganzen Reiche austrommeln und ausrufen: „Wer dem Könige den Rebellen Gustav Wasa ausliefern kann, — lebendig ober tobt, — ist einerlei — bekommt 6000 Thaler zum Lohne!" Gleich gaben sich Tausende an's Suchen. Wen aber Gottes Hand verbirgt, den sucht auch ein mächtiger König mit allen seinen Helfershelfern vergeblich. Gustav war mitten in dem genau durchsuchten Schweden. Erst arbeitete er eine Zeitlang in den Kupferbergwerken zu Falún. Danach, als dort die giftigen Ausdünstungen seiner Gesundheit schadeten, drosch er dem reichen Bauer Pehrson seinen Roggen mit aus, — immer

6. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 35

1878 - Eisenach : Bachmeister
Der dreißigjährige Krieg. 35 England zuerst der Schiffahrts- und Handelsgeist, dem England seine spätere Größe verdankt. Philipp von Spanien, der den Tod der .unglücklichen Stuart rächen wollte, wurde von Elisabeth besiegt („Armada") / *$9 3. Schweden. In keinem Lande verbreitete sich die Reformation so allgemein, als in den skandinavischen Reichen (Dänemark, Schweden und Norwegen), welche seit 1397 (Union zu Calmar) unter der Hoheit des dänischen Königs standen. 1397. Nach und nach wurde Schweden unter Reichsvorstehern fast ganz unabhängig, und machte sich, als der tyrannische Christian Ii. die Union wieder herstellen wollte, unter Gustav Wasa ganz frei. Gustav Wasa wurde (1523) zum 1523. Könige erwählt und regierte mit Weisheit und Milde und begünstigte die Verbreitung der lutherischen Kirche. Einer seiner Nachkommen war Gustav ü. Adolf der im dreißigjährigen Kriege (siehe den folgenden Paragraphen) der Retter des Protestantismus wurde. Mit seiner Tochter Ehristin a starb das Haus Wasa aus. § 16. Der dreißigjährige Krieg (1618-1648). }«£- l. Karls V. Nachfolger bis zum Beginn des dreißigjährigen Krieges und deren Stellung zu den Protestanten. Unter dem friedliebenden und milden Ferdinand I. (1556—1564), dem Nachfolger Karl's V., sowie unter dem ebenfalls freundlich gesinnten Maximilian Ii. (1564—1576) erfreuten sich die Protestanten eines ungestörten Friedens und die Reformation verbreitete sich auch außerhalb Deutschlands, obgleich der 1540 von jmo. ^guaz von Loyola gestiftete Jesuitenorden dem Protestantismus mit aller Kraft entgegenarbeitete und die durch die Reformation geweckte Geistesfreiheit au unterdrücken strebte. Als aber der unfähige Rudolph Ii. ^6-1612) seinem Vater in der Regierung folgte, nahm die Spannung zwilchen beiden Parteien wieder zu. Die Reformierten schloffen unter der Leitung des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz ein Schutz- und Trutzbündmß, protestantische Uln0n (1608), dem im folgenden Jahre die katholische Liga ioob. unter Herzog Monmilian von Baiern entgegen trat (1609). In Ungarn hatte Rudolph durch ferne Unduldsamkeit große Unzufriedenheit erzeugt. Als er nun von s-men Verwandten gezwungen wurde, Oesterreich. Mähren und Unqarn an fernen Bruder Matthias abzutreten, gab er, um Böhmen sich zu erhalten, den Protestant,scheu Standen daselbst den sogenannten Majestätsbrief (1609) ,M. raonn ihnen die ungehinderte Ausübung ihres Glaubens zugesichert war. Dennoch trat das gefürchtete Ereigniß ein: Matthias wurde zum Könige und nach sei-nem Stobt auch zum Kaiser (1612-1619) erwählt. Da er kinderlos war, »er-* « («n™ Setter ycibmanb von Steycrmark die Nachfolge, der l“3! Eomg von Ungarn und Böhmen wurde. Da trat ein Ereigniß ein welches Veranlassung zu dem unheilvollen dreißigjährigen Krieg- würbet Man tyettt ihn m vier Perioden ettt. , ^ Die böhmisch-pfälzische Periode. Die evangelischen Untertanen ^s Erzbischofs von Prag und des Abtes zu Braunau hatten zu Klosterarab 9e6aut* Befehl des Kaisers wurde die zu Klostergrab (der Teplrtz) medergensien und die andere gesperrt. Eine solche Verletzung der den Protestanten gewahrten Freiheit hatte einen Aufruhr zur Folge, bei welchem hll Äk t rtin? runb Slavata, die als katholische Eiferer den ml T? Sum Mr\be§ Schlosses hinabgeworfen wur- den (Mat 1618). Das war der Anfang des Krieges. In ganz Oesterreich, leis. 3*

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 125

1888 - Leipzig : Teubner
125 derselbe lt ihren Gnstling und Geheimschreiber Rizzio grausam ermorden, wird in einem Landhause krank daniederliegend in die Luft gesprengt. Maria heiratet den Mrder Bothwell; die Schotten empren sich und erklären ihren Sohn, Jakob Vi., zum König. Sie flieht nach England, wird dort als des Gattenmords be-schuldigt in Gewahrsam gehalten; aber bald bedroht ihre Anwesenheit die Sicherheit Elisabeths; es entstehen Verschwrungen, um sie mit Hilfe der katholischen Mchte auf Englands Thron zu erheben (denke an die Bartholomusnacht und an Oraniens Ermordung!). Maria wird als Mitwisserin wiederholter Angriffe auf das Leben der Elisabeth im neunzehnten Jahre ihrer Haft in Fotheringhay enthauptet 1587. Elisabeth gebannt; der Untergang der Armada 1588 bricht 156. Spaniens Seemacht (denke an den Freiheitskampf der Niederlande!). Gott, der Allmchtige, blies, und die Armada flog nach allen Winden." Wie trstete Philipp Ii. den heimgekehrten Admiral? Unter Elisabeth nahm Englands Handel und Seefahrt den ersten Aufschwung; der Weltumsegler Franz Drake (die Kartoffel); Sir Walter Raleigh (Virginien, das Jungfrauenland"). 1600 die ostindische Kompanie (eine Handelsgesellschaft von Privatleuten). Auf Elisabeths Regierung fllt ein Abglanz von dem uusterb-licheu Ruhme des Dichters Shakespeare (siehe die Zeittafel!). Mit Elisabeth starb das Haus Tudor aus. Es folgte als nchster Verwandter der protestantische Jakob von Schottland, Sohn der Maria Stuart, als Jakob I. (1603-^.1625). Die skandinavischen Reiche Dnemark, Norwegen und Schweden . 157 waren 1397 in der ealmarischen Union durch Margarete (eine dnische Knigstochter) vereinigt. Christian Ii. von Dnemark (aus dem Hause Oldenburg) richtete das Stockholmer Blutbad an 1520. Die Dalekarlier erhoben sich unter Fhrung von Gustav Wasa (erzhle von seinen Abenteuern auf der Flucht!). Er wurde König von Schweden 1523 und fhrte die lutherische Lehre ein. Dieselbe breitete sich auch in Dnemark und Norwegen aus.

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 55

1893 - Braunschweig : Appelhans
55 Strenge; aber nach ihrem frhen Tode machte ihre Schwester Elisabeth die reformierte Lehre zur herrschenden (bischof- hchgmi7eitig hatte bei den Schotten die streng reformierte Lehre Eingang gefunden. Ihre Knigin, die schone Maria Stuart, war teils durch ihren katholischen Glauben, teils durc ihren anstfsigen Lebenswandel (sie heiratete den Morder ihres Gemahls) so verhafst geworden, dafs sie nach ^ mufste. Elisabeth aber liefs ihre Verwandte nach langjhrige Bald^darauf ward der Versuch Philipps, das ketzerische 88 England durch die unberwindliche Armada zu erobern, durch Wind und Wellen und durch die tapferen Englnder vereitelt. Seit diesem Siege nahm Englands Handel und Schiffahrt einen raschen Aufschwung (Franz l>rake der zweite Erdumsegler, brachte die Kartoffeln nach Europ ). Unter Jakob I., dem Sohne der Maria Stuart, wurden England und Schottland vereinigt. * 52. Der dreiigjhrige Krieg. 1618-48 j Rasch hatte sich die Reformation in Europa ausgebreitet und zwar die reformierte Lehre mehr im Westen (Schweiz, Holland, ein Teil Frankreichs, England, Schottland) und die therische im Norden (in Schweden durch Gustav Wasa, Norwegen, Dnemark, Deutschland bis nach Osterreich hmem). Dagegen suchte die katholische Kirche, welche sich im Sden (Spanien, Frankreich, Sddeutschland und Italien) behauptet hatte, das in Deutschland Verlorene mit Gewalt wieder zu gewinnen und fhrte dadurch den 30jhrigen Krieg herbe;. * Der evangelische Glaube hatte unter den Gebildeten einen lebhaften Eifer, das Wort Gottes zu erforschen, entfacht, aber das unwissende und sittlich verwahrloste Volk konnte erst langsam zu einem gebildeteren und bessern erzogen werden. |^er Anfang dazu war durch die Reformatoren gemacht: tchtige Seelsorger erweckten in den Gemeinden wieder das Familienleben und sorgten fr bessere Bildung; aber ihre Wirksamkeit wurde gelhmt durch das unchristliche, lieblose Streiten um kleinliche Glaubenssachen, das nach Luthers Tode aufkam, und zwar nicht nur zwischen Reformierten und Lutheranern, sondern auch zwischen den Genossen jeder Kirche. Dazu kam, dass die katholische Kirche, nachdem sie auf dem Konzil zu Trident die schreiendsten der Mifsbruche, welche durch die Reformatoren blofsgelegt waren, in bezug auf den geistlichen Stand u. a. beseitigt hatte, erstarkt war und nun auch ihrerseits gegen die Evangelischen vorging. Mit dem Aufrufe: Verflucht seien alle

9. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. X

1882 - Oldenburg : Stalling
X Seite Xi. Philipp Melanchthon.......... 78 Xii. Der Bauernkrieg. Thomas Mnzer (1525) . . 80 Xiii. Philipp der Gromtige und Johann der Standhafte. Befestigung und Ausbildung der neuen Kirche. 84 Xiv. Die Protestation zu Speyer (1529). Ulrich Zwingli, der Schweizer Reformator......... 87 Xv. Die Augsburgische Konfession (1530). Der Schmal- kaldische Bund............ 89 Xvi. Luthers Tod (18. Februar 1546)...... 91 Xvii. Moritz von Sachsen. Der Schmalkaldische Krieg (15461547)............. 96 Xviii. Moritzens fernere Thaten und Tod. Der Passauer Ver- trag (1552). Der Augsburger Religionsfriede (1555) 102 Xix. Karls V. brige Kriege.........106 Xx. Karls V. Abdankung und Tod.......115 Xxi. Der dreiigjhrige Krieg (16181648) 1. Rudolf Ii. Die bhmischen Unruhen. Graf Matthias von Thurn..............118 2. Friedrich V. von der Pfalz, König von Bhmen. Schlacht am weien Berge (1620)......... 122 3. Wallensteins Auftreten..........125 4. Gustav Adolf, König von Schweden......130 5. Wallensteins Wiedererhebung. Sein Kampf gegen Gustav Adolf...............138 6. Wallensteins Tod...........146 7. Fortsetzung des Krieges. Bernhard von Weimar. Vaner. Torstenson. Der westflische Friede......151 Xxii. Karl Ix., König von Frankreich (15601574) Die Bartholomusnacht (1572)....... 153 Xxiii. Heinrich Iv., König von Frankreich (15891610). 158 Xxiv. Der Abfall der Niederlande. 1. Margareta von Parma. Der Kardinal Granvella. Die Geusen..............165 2. Albas Statthalterschaft. Egmonts und Hoorns Hinrichtung 169 Xxv. Elisabeth, Knigin von England (15581603) 1. Elisabeths Auftreten..........175 2. Maria Stuart............178 3. Elisabeths fernere Regierung........185 Xxvi. Gustav Wasa, König von Schweden (15231560) 188 Xxvii. Die englische Revolution. 1. Jakob I. (16031625).......... 196 2. Karls I. Regierung bis zur Berufung des langen Parla- ments (16251649) . . . . ...... 198

10. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 81

1894 - Leipzig : Voigtländer
81 die evangelische Lehre bedeutende Fortschritte. Als aber, nach Eduards Tode, Heinrichs eifrig katholische Tochter Maria den Thron bestieg, wurden die Protestanten grausam verfolgt. Marias Halbschwester 3. Elisabeth (15581603) fhrte die Reformation siegreich durch und begrndete die anglikanische oder bischfliche (Episkopal-) Kirche. Von dieser trennten sich die Pres-byterianer oder Puritaner, welche die bischfliche Gewalt verwarfen und Vereinfachung des Gottesdienstes forderten. Die aus Schottland vertriebene katholische Knigin Maria Stuart, welche nach England geflohen war, wurde nach langer Gefangen-schaft, der Teilnahme an mehreren Verschwrungen gegen Elisa-beth beschuldigt, hingerichtet. Im brigen war Elisabeths Regierung wohlthtig fr England, dessen Handel sie frderte und dessen Seemacht seit der Vernichtung der spanischen Armada ( 69, 2) einen krftigen Aufschwung nahm. Franz Drake umsegelte die Erde, und die ostindische Handels-kompanie legte den Grund zu Englands Besitzungen in Oft-mdien. Mit Elisabeth starb das Haus Tudor (64, 2) aus. 72. Pie Reformation in den skandinavischen Weichen. In den drei nordischen Reichen Dnemark, Norwegen und Schweden gelangte die Reformation zu vollstndigem Siege. Diese Lnder waren durch die Kalmarische Union 1397 unter einem Könige vereinigt worden. Allein Gustav Wasa 1523 ri mit Untersttzung der dalekarlischeu Bauern Schweden welches von dem tyrannischen Könige Christian Ii schwer bedruckt wurde (Stockholmer Blutbad 1520), von dem Bunde os und wurde zum Könige von Schweden gewhlt. Er ke die lutherische Lehre allgemein im Lande einsillimt. Der ausgezeichnetste unter den folgenden Knigen aus dem Hause Wasa war Anbr. Geschichtlicher Leitfaden. 6 L

11. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 238

1879 - Leipzig : Engelmann
238 Die neue Zeit. . 347. Maria ihre Hand dem strengglubigen Philipp von Spanien gab, nahm die Verfolgung noch zu. Aber Kummer der die sichtbare Abneigung ihres Gemahls, Schwermuth und Menschenha verkrzten ihre Tage. Sie staro in ,.. dem Augenblick, wo sie sich mit der eitlen Hoffnung trug, der Nation einen Isis katholischen Thronerben zu geben. Ihre Halbschwester Elisabeth, die 1603. Tochter der unglcklichen Anna Boleyn, vertauschte ihre bisherige Wohnung im Tower, wo sie unter Trbsal und Gefahr eine kummervolle Jugend ver-1562 lebt hatte, mit dem Knigspalast und stellte durch die Gleichfrmig-k e i t s - (U n i f o r in i t t s -) A c t e die unter Eduard begrndete Reformation dem Wesen nach wieder her. Das allgemeine Gebetbuch und die 39 Artikel erhielten von Neuem Geltung und die Aufsicht, die sie als oberster Lenker und Negierer" der Kirche in religisen Dingen besa, bte sie durch einen Gerichtshof, Hohe Commission genannt. Umsonst hofften die heimgekehrten Flchtlinge, die Knigin zu einer durchgreifenderen Refor-mation im Sinne der calvinischen Kirche zu bewegen; Elisabeths herrischer Sinn und ihre Vorliebe fr religise Ceremonien und kirchliche Pracht ver-schmhte die Einfachheit und volksthmliche Gleichheit der Calvinisten, die, weil sie auf Reinigung der Kirche drangen, Puritaner genannt wur-den. Als diese die Aufnahme ihrer Grundstze in die anglikanische Kirche nicht lnger mehr hoffen konnten, schieden sie als Nicht berein stimm er (Nonconformisten) aus und grndeten ein eigenes Neligionswesen mit Presbyterien und Synoden, mit einem Gottesdienst ohne Beiziehung von Kunst und Poesie, und mit einer Kirchenzucht, der jede irdische Freude Snde war. Bald ergingen Verfolgungen der die Puritaner, wodurch sie noch heftiger und finsterer wurden und endlich zu einer drohenden Partei heran-wuchsen. c) Die Reformation in den drei skandinavischen Reichen. Christian . 347. In den drei skandinavischen Neichen trat im 16. Jahrhundert i5i3_ eine gnzliche Umgestaltung aller Verhltnisse ein. Christian Ii., der letzte 1523. Unionsknig (. 296 f.), erbitterte durch seine Hrte und Grausamkeit den + 1559. Adel dergestalt, da in Schweden und Dnemark zu gleicher Zeit Em-prungen ausbrachen, in deren Folge die Union von Calmar aufgelst wurde und die evangelische Kirche zur Herrschaft kam. In Schweden wurde Gustav Wasa, ein mannhafter Jngling, auf dem der Much und die Weisheit der Sturen, seiner Verwandten, ruhte, der Begrnder dieser kirch-lichen und staatlichen Umgestaltung und der Stifter eines krftigen Herrscher-geschlechts. Gustav Wasa war von Christian 11. als Geiel nach Dnemark abgefhrt worden. Bald fand derselbe jedoch Gelegenheit zur Flucht nach Lbeck, wo man ihn nicht nur schtzte, sondern auch mit Geld und Ver-sprechungen zur Befreiung seines Vaterlandes aufmunterte. In demselben 1520 Jahr, da das Stockholmer Blutbad Alles mit Schrecken vor der d-titschen Herrschaft fllte, landete Gustav an der heimatlichen Kste. Unter 1583 - tausend Gefahren und Abenteuern entging er durch eigene Entschlossenheit und 1560. durch die Treue seiner Landsleute den Verfolgungen Christians, dessen Scher-gen ihm stets auf den Fersen waren, bis er zuletzt Schutz und Hlfe bei den rauhen Thalbewohnern des Nordens (Dalekarlen) fand. Mit einer Schaar i58i abgehrteter Bauern eroberte er Falun, schlug die Truppen der Dnen und ihrer Bundesgenossen zurck und nahm Upsala ein. Bald erscholl der Ruhm seines Namens und der lockende Ruf der Freiheit durch alle Gaue und fhrte ihm zahlreiche Streiter zu. Von den Lbeckern mit Truppen, Geschtz und Geld untersttzt, nthigte er die dnische Besatzung zum Abzug und hielt dann,

12. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten - S. 201

1885 - Kreuznach : Voigtländer
201 verbunden wurden. Um das Jahr 1000 erfolgte die Einfhrung des Christentums (das schon um 850 der Mnch Ansgar von Corvey in Dnemark und Schweden gepredigt hatte, 77 Anm.) besonders durch Olaf den Heiligen und Kanut den Groen ( 81), der England, Dnemark und Norwegen beherrschte. Unter Waldemar I. und Waldemar Ii. (bis 1241) hatte Dnemark das bergewicht unter den drei Reichen; dann aber sank unter langen inneren Unruhen die Knigs-macht mehr und mehr, bis es der Knigin Margareta (die durch Heirat auch Norwegen besa und die Krone von Schweden erwarb) gelang, in der Kalmarischen Union 1397 die drei Reiche zu vereinigen; doch behielt jedes seine eigenen Gesetze. 2. Unter ihnen erhob sich besonders Schweden, das sich von der Verbindung mit Dnemark und Norwegen losri. Der Unionsknig Christian Ii. machte sich nmlich den nach Unab-hngigkeit strebenden Schweden durch grausame Gewaltttigkeit (Stockholmer Blutbad 1520) so verhat, da es dem Gustav Wasa (mit Hilfe der darlekarlischen Bauern) gelang, Schweden von seiner Herrschast zu befreien und in dem dadurch selbstndig gewordenen Reiche die Knigskrone zu erlangen (1523). Die lutherische Lehre (von Olaus und Lorenz Peterson ver-kndet) wurde im ganzen Lande angenommen. Der ausgezeichnetste unter den folgenden Knigen aus dem Hause Wasa war Gustav Adolf (16111632), der im Kriege gegen Polen Liesland eroberte und im dreiigjhrigen Kriege den Protestanten in Deutschland Rettung brachte ( 102, 3). 101. Deutschland bis zum dreiigjhrigen Kriege. In Deutschland war durch den Augsburger Religionssrieden ( 96, 2) uere Ruhe eingetreten, wobei jedoch heftiger Hader und Reibungen unter den Parteien fortdauerten, bis 1618 ein neuer furchtbarer Religionskrieg ausbrach. Von Karls V. Thronentsagung bis zum Beginn dieses Krieges herrschten die 4 Kaiser Ferdinand I., Maximilian Ii., Rudol.f Ii. und Matthias. 1. Ferdinand I. 15561564, der Bruder Karls V., vereinigte durch seine Vermhlung mit der Schwester des letzten Knigs von Bhmen und Ungarn (Ludwig Ii., 91, 2. Anm.)

13. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 128

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
128 26. Gustav Wasa. Mit dem Jahre 1555 begann nun die Neligionsverfolgung. Die ^edle Standhaftigkeit vieler Einzelnen bewährte hier, daß es doch höhere Ziele als das der Kirchengüter gegolten habe. Erzbischof Cranmer büßte vielfache Schwächen des Ehrgeizes und die mancherlei zur vermeintlichen Ehre Gottes angewandten schlechten Mittel mit dem Tode. Philipp kam 1557 noch einmal nach England, er jetzt der mächtigste Monarch der Christenheit, Herr von Spanien, beiden Sicilien, Mai- land, den Niederlanden und dem neuen Welttheile. Er kam, um seine Gemahlin zu bewegen, an seinem Kriege gegen Frankreich Theil zu nehmen, und erreichte seinen Zweck. Der Vorwand der Kriegserklärung war, daß Frankreich die Empörungen in England unterstützt habe. Bei St. Quentin haben Engländer den Sieg erfochten. Allein im Ver- laufe des Krieges ging Calais, der Rest so vieler Großthaten, nach einer Belagerung von 8 Tagen an Frankreich verloren. Diese Einbuße war vielleicht eher ein Glück für England zu nennen, weil sie falsche Vergrößerungsplane zu Grabe trug. Die Königin aber sagte aus ihrem Sterbelager: „Wenn ihr meine Brust öffnet, werdet ihr den Namen Calais in mein Herz gegraben finden." Sie starb am 17. Nov. 1558. 26. Gustav Wasa. (Nach Friedrich v. Raumer, Geschichte Europa's seit dein Ende des 15. Jabr- hnnderts, zum Theil bearbeitet vom Herausgeber.) Schweden, Dänemark und Norwegen wurden unter der Königin Margaretha im Jahre 1397 durch die calmarische Union zu einem Reiche vereinigt. Jedes Land sollte nach seinen eigenen Gesetzen regiert und behandelt, Krieg und Frieden aber von allen gemeinsam beschlossen und geführt werden. Für den Fall, daß die Familie der Unionskönigc ausstürbe, war die neue Wahl den Ständen der drei Reiche zuge- wiesen. Eine solche Vereinigung erschien Vielen als ein großer Gewinn: denn der Norden erhalte in solchem Maße neue Macht und neues Leben, da unfehlbar alle Küsten der Ostsee (wie einst die des Mittel- meers zur römischen Zeit) bald unter einer friedlichen Herrschaft stehen, und die stammverwandten Völker (nach Beseitigung jeder inneren Fehde) leicht ihre feindlich gesinnten Nachbarn bezwingen würden. Diese fröh- lichen Hoffnungen gingen indeß aus verschiedenen Gründen nicht in Er- füllung ; die alte Abneigung der einzelnen Völker ließ sich nämlich durch den Buchstaben einer solchen Urkunde nicht vertilgen, vielmehr strebte jedes eben so sehr nach der Oberleitung der andern, als es dieselbe doch wiederum fürchtete. Jedes Volk wollte den König in seiner Mitte haben, und im Falle neu eintretender Wahl aus seiner Mitte ernennen. Als die Dänen (1448) einen Unionskönig wählten, ohne die Zustimmung der Schweden abzuwartcn, stellten die Gegner des calmarischen Bundes

14. Geschichtlicher Leitfaden für Anfänger - S. 81

1886 - Kreuznach : Voigtländer
— 81 — die evangelische Lehre bedeutende Fortschritte. Als aber, nach Eduards Tode, Heinrichs eifrig katholische Tochter Maria den Thron bestieg, wurden die Protestanten grausam verfolgt. Marias Halbschwester 3. Elisabeth (1558—1603) führte die Reformation siegreich durch und begründete die anglikanische oder bischöfliche (Episkopal-) Kirche. Von dieser trennten sich die Presbyterianer oder Puritaner, welche die bischöfliche Gewalt verwarfen und Vereinfachung des Gottesdienstes forderten. Die aus Schottland vertriebene katholische Königin Maria Stuart, welche nach England geflohen war, wurde nach langer Gefangenschaft, der Teilnahme an mehreren Verschwörungen gegen Elisabeth beschuldigt, hingerichtet. Im Übrigen war Elisabeths Regierung wohlthätig für England, dessen Hand el sie förderte und beffen Seemacht seit der Vernichtung der spanischen Armada (§ 69, 2) einen kräftigen Aufschwung nahm. Franz Drake umsegelte die Erde, und die oft indische Handels-kompagnie legte den Grund zu Englands Besitzungen in Indien. Mit Elisabeth starb das Haus Tudor (64, 2) aus. § 72. Die Reformation in den skandinavischen Reichen. In den drei nordischen Reichen Dänemark, Norwegen und Schweden gelangte die Reformation zu vollständigem Siege. Diese Länder waren durch die Kalmarische Union unter einem Könige vereinigt worden. Allein Gustav Wasa riß mit Unterstützung der dalekarlischen Bauern Schweden, welches von dem tyrannischen Könige Christian Ii schwer bedrückt wurde (stockholmer Blutbad 1520), vou dem Bunde los und wurde zum Könige von Schweden gewählt. Er ließ die lutherische Lehre allgemein im Lande einführen. Der ausgezeichnetste unter den folgenden Königen aus dem Hanse Wasa war Andrä, Geschichtlicher Leitfaden. 5. Auflage. 6 1397 1523

15. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 228

1911 - Breslau : Hirt
228 Aus der Geschichte der Neuzeit. Hierauf erklrte Philipp Ii. an Elisabeth den Krieg. Er entsandte (1588) eine Flotte von 130 groen und vielen kleinen Schiffen, die Unberwindliche Armada", unter Medina Sidonia in den Kanal, die einem spanischen Heere unter Alexander Farnese die Landung an der englischen Kste ermglichen sollte. In England zeigte sich vielfach groe Besorgnis, aber Elisabeth bewahrte die grte Ruhe und Entschlossenheit. Im Juli 1588 sah man die Wimpel der spanischen Schiffe von der Hhe von Portsmouth aus. In langer Kiellinie fuhr Medina Sidonia in den Kanal, aber die Englnder Howard und Drake umschwrmten auf kleinen beweglichen Schiffen die schwerflligen Kolosse und fgten ihnen vielen Schaden zu. Ein Sturm trieb die spanische Flotte auf die Sandbnke an der Mndung der Schelde, wo viele Schiffe scheiterten. Andere ver-lor Sidonia, als er die Hebriden umsegelte, in einem zweiten Sturm. Das Unternehmen Philipps war miglckt. Elisabeth lie eine Medaille prgen mit der Inschrift: Afflavit deus et dissipati sunt. Von diesem Schlage hat sich Spaniens Macht nicht wieder erholt, durch seine Niederlage wurde die Herrschaft aller seiner Gegner in Eng-land, den Niederlanden und Frankreich befestigt. Die Reformation in England war gesichert. In England folgte auf Elisabeth der Sohn der Maria Stuart, Jakob I. (16031625). Calvinisch erzogen, trat er in England zur anglikanischen Kirche der. 114. Die Reformation in Schweden. Seit der Kalmarischen Union von 1397 standen Dnen, Norweger und Schweden unter einem König. Der Bund der drei Staaten hatte aber in der Hansa, zumal in Lbeck, und in dem unabhngigen Sinn der Schweden seine Gegner. Der letzte Unionsknig, Christian Ii. von Dnemark, war erst nach langen Kmpfen in Schweden anerkannt worden. Um seine Herr-schft zu befestigen, lie er den aus einem alten schwedischen Geschlechte stammenden jugendlichen Gustav Wasa aufheben, nach Kopenhagen bringen und viele vornehme Schweden im Stockholmer Blutbad hinrichten. Noch in demselben Jahre (1522) kehrte Gustav Wasa, von den Lbeckern untersttzt, nach Schweden zurck. Die Schergen des Knigs verfolgten ihn im ganzen Lande, aber dank seiner groen Entschlossenheit entging er ihnen auch in den gefhrlichsten Lagen. Endlich fand er Schutz und Untersttzung bei den Dalekarler Bauern, aus denen er sich eine Truppe bildete. Nach seinen ersten Erfolgen wandte sich das Volk ihm zu, Up-sala und Stockholm wurden erobert und die dnische Besatzung vertrieben. Whrend Christian Ii. Hilfe im Auslande suchte, whlte der schwedische Reichstag 1523 Gustav Wasa zum König, und mit der Dnenherr-schast war es vollstndig vorbei. Er fhrte die Reformation ein. Von 15231654 hat das Haus Wafa in Schweden regiert.

16. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 223

1905 - Breslau : Hirt
§ 59. Die Gegenreformation. 223 sonst unterstützte sie jetzt die Protestanten in Frankreich und den Niederlanden (6. 218). Als Jakob Vi. sich Elisabeth unterwarf, übertrug Maria ihre Ansprüche auf den englischen Thron Philipp H., der nun mit Hilfe des Papstes eine große Flotte auszurüsten begann. Da man auch jetzt wieder eine Verschwörung gegen das Leben der Königin entdeckte, wurden nicht nur die Hauptschuldigen mit dem Tode bestraft, sondern auch Maria ^ t als Mitwissende zum Tode verurteilt und 1587 enthauptet. Aus Rache '' ° 7 bannte der Papst Elisabeth abermals; Philipp aber sandte ein Geschwader ab, wie es bis dahin noch keine europäische Macht ausgerüstet hatte, „die allerglücklichste Armada" (b. i. bewaffnete Macht, armee). Doch die leicht beweglichen englischen Schiffe vernichteten an der französischen Küste , Q * im Bunde mit dem Sturm üfivr hi? Häufte der stolzen Armada (1588). 7 ° ° Der Sieg hob das Ansehen und das Selbstvertrauen der engkrs^en Flotte, die gemeinsam mit der niederländischen Seemacht den Kampf gegen die spanischen Schiffe in allen Gewässern siegreich fortsetzte. Mehr und mehr wandten die Engländer ihr Interesse dem Wasser zu; der Seehandel förderte das heimische Gewerbe. In Nordamerika erwarb England durch Walter Raleigh seine erste Kolonie, das nach seiner jungfräulichen Königin genannte Vrrgimen; die"^jttnbtfcfe Kompagnie begann ihre folgenreichen Erwerbungen in Asien. Von ihrer Regierung unterstützt, brachten die englischen Seefahrer nach und nach fast die gesamte englische Einund Ausfuhr in ihre Hände; die Vorrechte der Hansa, die sich nicht auf die Hilfe des Reiches stützen konnte, wurden beseitigt und der Stahlhüf in London aufgehoben,. Die Engländer traten in den Welthandel ein; Franz Gewerbe erzielte Gewinn machte sich bald in einer üppigeren Lebensführung des Volkes bemerkbar, kam aber auch der Wissenschaft und Kunst /*>_//, zu gute. Shakespeare (1564—1616) schuf seine unsterblichen Dramen, ' und Baco von.v.emlam s-j- 1626) zeigte zuerst, wie man auf Grund der Beobachtung und des Experiments durch induktives Verfahren neue Resultate findet. — Elisabeth hatte kurz vor ihrem Hinscheiden Jakob Yi. als ihren Nachfolger bezeichnet, der fofort als Jakob I. (1603—1625# 4/> % - 5 den Thron bestieg und sich zuerst König von Großbritannien und Irland nannte. ** ™— Der deutsche Protestantismus erfreute sich nach dem Augsburger Religionsfrieden eines fröhlichen Aufschwunges. Die evangelischen Schulen blühten; die höheren, gebildeten Stände, selbst in katholischen Ländern wie Bayern und Österreich, wandten sich mehr und mehr der evangelischen Kirche zu. Kaiser Ferdinand I. (1556—1564), obwohl ein eifriger An- aus. Der durch Handel und 59. Die Gegenreformation.

17. Geschichtstabellen für Gymnasien und Realschulen - S. 46

1890 - Altenburg : Pierer
- 46 — .1014r 1523 1611 1556 1564- 1576 Dänemark, Schweden, Norwegen. Knud der Große, König von Dänemark, England und Norwegen. Ausbreitung des Christentums. Die Calmarische Union vereinigt Dänemark, Schweden und Norwegen. Jedes Reich behält seine Verfassung (Wahlreiche). Christian I. von Oldenburg zum König von Dänemark gewählt, erwirbt auch Holstein und Schleswig. Christian Ii. Eroberung Schwedens. Stockholmer.. Blutbad. Gustav Wasa, König von Schweden. Einführung der Reformation. 1632 Gu^av Ii. Adolf, der Retter des Protestantismus, erobert Jngermanland und Livland. Schweden erhält durch den westfälischen Frieden Vorpommern, Bremen',' Verden und Wismar. Schwedens Übergewicht im Norden. y 1654 Seine Tochter Christine legt die Krone nieder und tritt in Rom zur katholischen Kirche über. Ende des Hauses Wasa. (Fortsetzung S. 50.) aq36 1397 1448 1520 Deutschland vor dem 30jährigen Kriege. -1564 Ferdinand I., Bruder Karls V., ein friedliebender Kaiser. Türkenkriege. -1576 Maximilian Ii., ein Freund der Protestanten. Streit zwischen Lutheranern und Reformierten; formula concordiae. -1612 Rudolf Ii., ein Zögling spanischer Jesuiten. Übertritt Gebhards, Kurfürsten von Köln, zur resormierten Kirche (1582); seine Absetzung. Die bayerische Gewaltthat gegen die protestantische Reichsstadt Donauwörth. 1608 Die evangelische Union unter Friedrich Iv. von der Pfalz. 1609 Die katholische Liga unter Herzog Maximilian von Bayern.

18. Mittelalter und Neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 134

1902 - München : Oldenbourg
134 * 57. Die Reformation in den nordischen Lndern. den englischen Thron erhoben. Diese Stellungnahme hatte fr Maria, welche nach dem frhen Tode ihres Gemahls (1560) nach Schottland zurckkehrte, die schlimmste Folge. Da sie gegenber den genderten Religions- und Partei-Verhltnissen ihres Landes sehr unglcklich regierte und berdies in den Ver-dacht gebracht wurde, ihren zweiten Gemahl Heinrich Darnley ermordet zu haben, flchtete sie in der Bedrngnis nach England (1568). Dort aber fand sie an Elisabeth eine unvershnliche Gegnerin und endete nach 19jhriger Gefangenschaft ihr schicksalreiches Leben auf dem Schafotte (1587). c) Elisabeths sonstige Regierung. Marias Hinrichtung erscheint als ein Makel an der sonst sehr bedeutenden Knigin Elisabeth; denn ihre Regierung war ruhmvoll und wohlttig fr England. Vor allem nahmen Handel und Seemacht (Vernichtung der spanischen Armada", vgl. S. 130, 5) sowie die Kolonialttigkeit einen krftigen Aufschwung. Franz Drake umsegelte die Erde und fhrte in Europa den Anbau der amerikanischen Kartoffel ein; die Ostindische Handelskompagnie legte den Grund zu Englands Herrschaft in Indien; in Nordamerika ward Virginien, zu Ehren der unvermhlten Knigin so benannt, in Besitz genommen und die sptere Erwerbung der ganzen Ostkste vorbereitet. Unter Elisabeths Regierung fllt auch das dichterische und schauspielerische Wirken William Shakespeares. 5. Thronfolge der Stuarts in England 1603. Mit Elisabeth starb das Haus Tudor aus. Nach dem Erbrechte folgte der Sohn der Maria Stuart, welcher seinerzeit der Mutter entrissen und kalvinisch erzogen worden war, als Jakob I. (16031625); dadurch wurden Schottland und England zu einem einzigen Knigreich Grobritannien vereinigt. Doch war die Herrschaft der Stuarts keine glckliche; schon Jakobs Sohn und Nach-folger Karl I. unterlag einer Revolution (der Jndependenten unter Cromwell) und starb wie vordem seine Gromutter auf dem Schafotte (1649). 8 57. Iv. Die Reformation in den nordischen Lndern. 1. Vorgeschichte der nordischen Lnder. Von den drei nordischen Reichen (Dnemark, Schweden und Norwegen) hatte Dnemark schon zu Anfang des 11. Jahrhunderts unter Kartut dem Groen den Vorrang gewonnen. Durch die dnische Knigin Margarete wurden smtliche nordische Lnder zu einem einzigen Staats-wesen vereinigt (Kalmarer Union 1397). Indes strebten die Schweden fort-whrend danach, ihre Selbstndigkeit zurckzugewinnen. Hiedurch aufgebracht, veranlate der Unionsknig Christian der Bse das sogenannte Stockholmer-Blutbad (1520), um durch Wegrumung aller Gegner sich die Herrschaft der Schweden zu sichern. Das brachte Schwedens Befreiung. 2. Schweden unter Gustav Wasa. Gustav Wasa, Sohn des Reichs-rates Erik Wasa, der beim Stockholmer Blutbad den Untergang fand, war aus dnischer Gefangenschast entflohen und allen Nachstellungen wundersam entgangen. Er brachte das Gebirgsvolk der Dalekarlen zum Ausstnde und

19. Deutsche Geschichte - S. 205

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
60. Die Reformation in anderen Lndern. 205 was die Sinne fesselt, verbannt. Auch in der Verfassung unterscheidet sich die schottische Kirche von der englischen. In Schottland ordnen die Gemeinden ihre kirchlichen Angelegenheiten selbst durch die A ehesten oder Presbyter- daher heit diese Kirche die presbyterianische. d. Elisabeth von England und Maria Stuart. Da sich Elisabeth dem Protestantismus zuwandte, machte sie sich alle Katholiken in England zu Feinden, und diese setzten ihre ganze Hoffnung auf die junge Knigin Maria Stuart von Schottland, die ihnen als eigent-liche und rechtmige Knigin von England erschien, weil Elisabeth aus einer kirchlich nicht anerkannten Ehe stammte. Maria war die Enkelin einer Schwester Heinrichs Viii. Sie war erst acht Tage alt, da starb ihr Vater, der König Jakob V. von Schottland, und ihre Mutter, eine franzsische Prinzessin, brachte sie als fnfjhriges Kind nach Frankreich. Sie wurde am franzsischen Hofe unter Katharina von Medici erzogen und mit deren Sohne, dem Dauphin Franz, dem nach-maligen Könige Franz Il von Frankreich, vermhlt. Franz starb aber, nachdem er nur anderthalb Jahre König gewesen war. Maria kehrte nun als achtzehnjhrige Witwe nach Schottland zurck und trat die Regierung an. Dort war unterdessen die Reformation eingefhrt. Maria, von auerordentlicher Schnheit und den leichten Sitten Frankreichs ergeben, erregte durch ihren Lebenswandel nicht minder Ansto, als durch ihre Vorliebe fr die katholische Religion. Als Gattenmrderin von den Schotten vertrieben, floh sie nach England und suchte bei Elisabeth, ihrer Verwandten, Schutz. Da sie aber als Gronichte Heinrichs Viii. einst auch Anspruch auf den englischen Thron erhoben hatte und den englischen Katholiken noch immer als die rechtmige Knigin galt, sah Elisabeth in ihr eine Gegnerin und setzte sie auf einem Schlosse gefangen. Die Katholiken Englands machten wiederholt Versuche, sie zu befreien. Schlielich wurde Maria als Mitschuldige angeklagt, zum Tode verurteilt und nach 19jhriger Gefangenschaft im Jahre 1587 enthauptet. Sie starb mit edlem Mute und hatte ihre Fehler schwer gebt. e. Die Besiegnng der unberwindlichen Armada." 1588. Auf die Kunde von der Hinrichtung der Maria Stuart beschlo König Philipp Ii. von Spanien einen groen Rachezug gegen Elisabeth. Er wollte sie vom Throne stoen und England zugleich dem Katholizismus und seiner eigenen Herrschaft unterwerfen. Er rstete deshalb gegen England eine gewaltige Flotte aus, die er selbst in stolzer Siegeszuversicht die unberwindliche" nannte. Als aber die unberwindliche Armada im Kanal erschien, wurde sie von der englischen Flotte geschlagen und dann auf der Rckfahrt durch Strme fast vollstndig vernichtet, so da nur wenige Schiffe nach Spanien zurckkehrten. Es war der schwerste Schlag, der Philipp Ii. getroffen hat. Seitdem beginnt der Niedergang Spaniens, und die bisherige spanische Seeherrschaft ging auf England und Holland der. 3. In den Niederlanden, a. Ketzerverfolgung und Wilderst u rm. Die Niederlande (das heutige Belgien und Holland), durch die burguudische Erbschaft ans Haus Habsburg gekommen, waren dem Sohne Karls V., dem König Philipp Ii. von Spanien, znge-

20. Neuere Zeit - S. 53

1882 - Oldenburg : Stalling
53 Truppen durch begeisternde Worte. Die Nation beeiferte sich ihr Beweise der Liebe und der Aufopferung zu geben. Die Stadt London stellte noch einmal so viel Truppen und Schiffe als von ihr verlangt waren. So kam eine Flotte von fast 200 Schiffen zustande, die sich wegen ihrer zweckmäßigeren Bauart mit der spanischen „unüberwindlichen Armada" messen konnte und diese furchtbare Feindin vor Europa zu Schanden machte. Diese hatte auf ihrer ganzen Reise mit ungünstiger Witterung zu kämpfen. Auf bcr Höhe von England warb sie von englischen Schnellseglern empfangen, gegen welche die schwerfälligen spanischen Schiffe nichts ausrichten konnten. Auch hatten die Englänber den Vorteil des Winbes und der geschickteren Matrosen und siegten in fünf Gefechten. Medina Sibonia wagte nicht durch den Kanal zurückzukehren, sonbern segelte um Schottland herum, wobei viele Schiffe durch den Sturm versenkt wurden. So waren viele Millionen umsonst verschleudert. Philipp nahm die Un-glücksbotschaft mit dem größten Gleichmut auf und sagte: „Ich habe die Flotte gegen Menschen, und nicht gegen Stürme' und Klippen gesandt." Nach diesem Siege trieben die Engländer ihre einträglichen Kapereien gegen Spanien noch kühner und offener als vorher. Neue Handelswege wurden gefunden, und neue Handelsgesellschaften (nach Rußland, Kleinasien) gegründet. Eine Gesellschaft von Kaufleuten erhielt den ersten Freiheitsbrief zum ostindischen Handel (englisch-ost-indische Compagnie), wodurch die Unterwerfung Ostindiens unter die englische Herrschaft veranlaßt ward.*) Die letzten Jahre wurden der Königin Elisabeth durch Kummer verbittert, und vor ihrem Ende befiel sie ein düsterer Trübsinn. Sie starb 1603 im siebzigsten Lebensjahre. Ihr Nachfolger ward Jakob Vi. von Schottland, der Sohn der Maria Stuart. Da Irland seit 1172 zu England gehörte, vereinigte Jakob I. England, Irland und Schottland und nannte sich „König von Großbritannien." 5. Die Reformation in Schweden. Gustav Wasa, König von Schweden (1 5 2 3 — 156 0). Die nordischen Reiche Dänemark, Norwegen und Schweden waren durch die Kalmarische Union (1397) zu einem Reiche verbunden, über welches Unionskönige von Dänemark aus regierten. Aber in Schweden war das Streben nach Selbständigkeit herrschend geblieben, *) Die Herrschaft der Compagnie ward 1858 aufgehoben, und Indien zu einem Krongut gemacht.