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1. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 113

1873 - Harburg : Elkan
113 sonders für Wissenschaft und Kunst thätig; durch den Ludwigs - Kanal erhielten Main und Donau die schon von Karl d. Gr. ins Auge gefaßte Verbindung. — Hannover trat 1837 ans der 123jährigen Verbindung mit England; der kräftige König Ernst August trübte indes die Freude über die erlangte Selbständigkeit durch die Aufhebung der Verfassung und die Verfolgung der verfassungstreuen Männer. — In ganz Deutsch- land war seit 1815 eine tiefe Unzufriedenheit darüber, daß dem deutschen Volke die Einheit und Freiheit nicht gegeben wurde, die ihm in den Be- freiungskriegen versprochen war, und daß die Männer, welche diese Ein- heit und Freiheit forderten, Verfolgung und selbst Kerkerstrafen zu erlei- den hatten. — 2) Neue Hoffnungen lebten auf, als nach Friedrich Wil- helms Iii. Tode sein hochbegabter Sohn, Friedrich Wilhelm Iv, im zur Negierung kam (1840—61). Während in Oestreich der Minister Metternich die unumschränkte Negiernng des Kaisers aufrecht hielt, ries er den „vereinigten Landtag" zusammen, um den Rath der Volks- vertreter zu vernehmen; mit großer Liebe förderte er Kunst und Wissen- schaft (kölner Dom; Alex. v. Humboldt, Gebr. Grimm rc.). Aber Deutschland die ersehnte Einheit zu geben, war ihm nicht beschieden (vergl. §. 170). Nach 16jähriger Negierung traf ihn die schwere Prü- fung, daß ein Gehirnleiden ihn zwang, aller Thätigkeit zu entsagen. ch §. 168. Fortsetzung, b. Griechenland. Türkei. Um das türkische Joch abzuschütteln, griffen die Griechen unter Alex. Ppsilanti 1821 zu den Waffen. Nach 6jährigem heldenmüthigem Kampfe kamen ihnen England (Minister Canning), Frankreich und Rußland zu Hülfe; sie vernichteten in der Seeschlacht von Navarin (S.w.-Küste Moreas) m7 die türkische Flotte und machten Griechenland zu einem selbständigen Staat (1828), der vier Jahr später den Prinzen Otto von Baiern zum Könige erhielt. — Der Krieg, den Sultan Mahmud 1829 mit Niko- laus vonnußland (1825—55) führte, endete für ersteren unglücklich, da er den Handel auf dem schwarzen Meere frei geben und Rußland die Schutzherrlichkeit über die Moldau und Wallachei zugestehen mußte. — c. Die romanischen Länder erschütterten blutige Verfassungskämpfe. In Italien wurden dieselben durch Oestreich unterdrückt (1821); Spa- nien aber und Portugal kamen mehrere Jahrzehnde nicht zur Ruhe und verloren überdies ihre reichen amerikanischen Kolonien. — In Fran k- reich wurde 1830 der despotisch gesinnte König Karl X. durch dic1830 Juli-Revolution gestürzt und der Herzog von Orleans, Ludwig Philipp, auf den Thron gerufen. — d. Belgien. In Brüssel brach in Folge der Julirevolution gleichfalls ein Aufstand aus, der dahin führte, daß sich die katholischen belgischen Provinzen von Hol- land losrissen und den Prinzen Leopold von Koburg zum König wähl- ten. — o. Die Polen erhoben sich im I. 1830 gegen die russische Herr- schaft. Nach tapferem Widerstände wurden sie bei Ostrolenka (nördl. v. Warschau) von Diebitsch überwunden; Paskewitsch eroberte darnach Warschau und verwandelte das Land in eine russische Provinz. Auch spätere Erhebungen mißlangen völlig und hatten zur Folge, daß die kleine Republik Krakau mit Oestreich vereinigt wurde (1846). Backhaus, Leitfaden. 2. Aufl. 8

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1. Theil 9 - S. 394

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
ft!ne Waffen beständig drücke aber nie los» Georg Ii. von England hatte ihn immer nur seinen Bruder den Unterossizier und des heiligen römischen Wichs. Erzsandstreuer genannt. Und in der Thctt hatte das. fietue preußische Gebiet noch mehr von der Natur des. Kurfürsteinhums, als des Königreichs an. sich. Sollte es seinen Titel mir Würde führen, so mußte es eine an, gemessene Macht zre erlangen suchen; widrigen- falls war es bei der ersten unglücklichen Gele, genhetr einer schimpflichen Neduction bloß gestellt» Friedrich Wilhelm I. hatte zu dem Ende nach Jülich und Berg getrachtet , allein der trüge»!, sche Kaiser harre die Anwartschaft auf diese Lau, der außer ihm zugleich zweien andern gege'-en- Und wie schwer war die Eroberung, wie unsicher die Behauptung so entfernt liegender Provinzen! Weit bequemer lagen dagegen die Fürstenthümer Niederschlesiens, damals kaiftrliches Land, auf welche sich aus alten Akten allenfalls wohl An, spräche darthun ließen, wie sie für ein Manifest hinreichend waren. Es war freilich eine Neünion nach Ludwigs Xiv. Muster, indessen mag der, jenige, welcher deswegen den Kopf dazu schüttelt, bedenken, daß die ganze Geschichte kein einziges Reich ausstellt, das sich nach Nechtsgrundsatzen ponstruirt hätte. Friedrich spürte etwas von Alex, anders Geist in sich ; er fühlte sich für einen größer« Kreis als sein Kursürsienthum geboren; #

2. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball - S. 131

1912 - München : Oldenbourg
Die Julirevolution in Frankreich (1830). 131 worauf die türkisch-ägyptischen Truppen Morea räumten. Die sog. Londoner Konferenz (der Großmächte) verschaffte dann den Griechen die volle Un-1830/31 abhangigkeit, erklärte Griechenland (bis zu den Golfen von Volo und Arta)1830 für ein konstitutionelles Königreich und übertrug die Krone dem bayerischen Prinzen Otto (vgl. S. 123). 1832 Ausblick. Nachdem Otto L (1832—1862) infolge innerer Wirren die Krone niedergelegt hatte, kam diese an den Prinzen Georg von Dänemark als Georg! Bei der Thronbesteigung Georgs erhielt Griechenland die Jonischen feit 1863 Inseln (von England, das sie seit dem Sturze Venedigs 1797 verwaltete), 1881 Thessalien und Südepirus. Ein Krieg gegen die Türken verlief für die Griechen 1897 ungünstig und brachte ihnen die angestrebte Erwerbung Kretas nicht. Kreta bekam zwar durch das Eingreifen der Großmächte die Selbstverwaltung, konnte aber die gewünschte Vereinigung mit Griechenland bis jetzt noch nicht erreichen. Die Julirevolution in Frankreich (1830) und ihre Folgen. 1. Die Vorgänge in Frankreich. Ludwig Xviii. (1814—1824) hatte nach feiner zweiten Rückkehr den besten Willen, konstitutionell zu regieren. Um so eifriger betrieben seine Umgebung und nach Ludwigs Tode dessen Bruder und Nachfolger Karl X. (1824—1830) die sog. Restauration (Wiederherstellung des Zustandes bor der Revolution). Vergebens suchte man durch äußere Erfolge, wie die Teilnahme an der Befreiung Griechenlands und die Eroberung Algiers, dessen Fürst (Sei) 1830 den französischen Konsul öffentlich beleidigt hatte, die Aufmerksamkeit^" des Volkes von den inneren Angelegenheiten auf die äußeren zu lenken. Als schließlich Karl durch die sog. Ordonnanzen (eigenmächtige königliche Befehle) die Preßfreiheit unterdrücken, die Abgeordnetenkammer auflösen und das verfassungsmäßige Wahlrecht zum Vorteil der Höchstbesteuerten beschränken wollte, erhob sich die Pariser Bevölkerung in der sog. Julirevolution und blieb nach dreitägigem Straßenkampf gegen die 1830 königlichen Truppen tatsächlich Sieger. Karlx. dankte zugunsten seines ^.-»o.jun Enkels1) Heinrich ab und floh mit seiner Familie nach London. Die Deputiertenkammer erklärte jedoch den Thron für erledigt und berief den Sohn Philipp Egalites (S. 76) als Ludwig Philipp, König der Franzosen, Aug. zur Herrschaft. Da Ludwig Philipp erklärte, seine Regierung auf den dritten Stand, das Bürgertum, stützen zu wollen, nannte man sie das Bürgerkönigtum. Die unmittelbare Folge der Julirevolution war der Austritt Frankreichs aus der Hl. Allianz und der Anschluß an England, wo ebenfalls das gebildete und begüterte Bürgertum die Herrschaft innehatte. Mit Rücksicht darauf unterblieb auch die von Metternich ins Auge gefaßte Intervention in Frankreich; fortan standen sich die liberalen Westmächte (Frankreich, England) ') Karls älterer Sohn Ludwig war kinderlos, der zweite, Karl Ferdinand, bereits gestorben (1820). 9*

3. Neuere Geschichte - S. 84

1871 - Berlin : Weber
— 84 — kleinen zwieträchtigen Griechenschaaren nicht widerstehen können. Nachdem im April 26 Missolunghi nach heldenmütiger Vertheidigung gefallen und nachdem im Juni 27 in Konstantinopel bei Vernichtung der Janit-scharen durch Sultan Mahmud Ii. 15,000 Mohammedaner getödtet, interveniren England, Frankreich, Rußland. Da Ibrahim sich weigert, Morea zu räumen, so erfolgt am 20. Okt. 27 die Seeschlacht bei Navarin, in welcher die türkische Flotte durch die Flotten der verbündeten Mächte vernichtet wird. Dieser Sieg bleibt ohne Folgen, da England aus Handelsinterefse sich der Pforte wieder günstig zeigt. Erst nachdem die franz. Flotte Ibrahim zur Räumung Morea's gezwungen und die Russen unter Diebitsch den Balkan überstiegen, anerkennt Sultan Mahmud Ii. 1829, im Sept. im Frieden zu Adrianopel die Unabhängigkeit Griechenlands. Der 1829 zum Präsidenten ernannte Kapo d'jstria wird 1831 ermordet. Der darauf folgenden Anarchie in Griechenland suche« England, Frankreich, Rußland durch Einsetzen des Prinzen Otto vou Baiern zum König von Griechenland ein Ende zu machen. 1832—Okt. 62. Otto I. Er muß in Folge eines Aufstandes 1862 Griechenland verlassen (f 67). Der dänische Prinz Georg wird ein Jahr daraus (Okt. 68) als Georg I. König von Griechenland. Diesem treten die Engländer die jonischen Inseln ab. 1833 ruft Mahmud Ii. im Kampfe gegen Mehemed Ali, Pascha von Aegypten, eine russische Armee zu Hilfe. Doch muß er Mehemed Ali mit Syrien belehnen. 1839 vernichtet Ibrahim ein türkisches Heer bei Nif ib. Nachdem Mahmud Ii. am 1 Juli 39 gestorben, geht bet Kapudan Pascha mit der ganzen Flotte zu den Aegyptern über, boch wirb in Folge des am 14. Juli 1840 zwischen England, Rußlanb, Oestereich und Preußen geschloffenen Quabrupeltraktats Ibrahim aus Syrien vertrieben und Mehemed Ali auf den erblichen Besitz Aegyptens unter türkischer Oberhoheit beschränkt. Mehemed Ali f 1849. 1833—36 Krieg mit Nußland, s. S. 85. 1861 folgt auf Sultan Abdnlmedschid fein Bruder Abdul Azis. Gegen dessen Willen vereinigen sich die Moldau und Wallachei zum Fürstenthum Numänien unter Alex. Kusa. Dieser wirb wegen seiner bespotischen Regierung, Habsucht und Sitteulosigkeit vertrieben und 1866 im Febr. der Prinz von Hohenzollern, Karl Anton, zum Fürste« gewählt. 1867 wird auch Serbien unter Fürst Michael Obrenowrtsch von der Pforte unabhängig. Dieser wirb 68 ermordet, worauf ihm sein Vetter Milan Obre-nowitsch folgt. . Ein aus Kandia 66 ausgebrochener, von den Griechen unterstützter Ausstand wird nach blutigen Kämpfen und in Folge der Vermittelung der Großmächte

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 97

1874 - Mainz : Kunze
— 97 — Schriftgeheimnissen (Assyrien, Aegypten) aufzudecken. Im N., S. u. W. vom Wasser umgeben und gegliedert sind dieselben jetzt dem Occid?nt von allen diesen Seiten her geöffnet. (Den Griechen und Römern wie den Kreuzfahrern fehlte die Herrschaft über Judieu und das arabische Meer). Im N. Vordringen Rußlands gegen das Armenische Hochland (s. Iv, §. 2), das (im Südrande von den Kurden d. i. Kardnchen bewohnte) hohe Quell- gebiet des Aras und Euphrat. Folge davon und von der Eröff- nnng der russisch-persischen Handelsstraße die Wiederherstellung der alten (türkisch-persischen) Handelsstraße durch Englands Einfluß über T r a p ez u nt - E r se ru m und die großen Seen nach Tabris, dem Knotenpunkt der Straßen auf dem medisch-persischen Hochlande bis Indien. — Noch mehr geöffnet die im Quellbezirk des Halis aus Armenien sich nach Griechenland streckende, der Pyrenäen- Halbinsel an Größe gleiche Tanrushalbinsel, das Tafelland Kleinasien, mit asiatischem Steppencharakter in seinen heißen centralen Hochebenen, wegen der Lage und der durch Fruchtbar- keit wie durch Reichthum au guten Häfen hervorragenden Küsten- striche ein dauerndes Kampsobject zwischen Orient und Occident; aber auch Kulturbrücke seit ältester Zeit. Die alte Kultur wie die des Mittelalters meist in Trümmern und verstümmelten Namen erkennbar. Von den alten Griechenstädten ist Smyrna die bedeutendste und gewerbreichste Stadt der ^Levante, voll euro- päischeu Lebens*). Gegensatz Brussa, die alte Hauptstadt der Osmauen. — Schwieriger der Eingang der europäischen Kultur in das innere Asien zwischen dem Syrischen Thore (Jssos) und der Sinaihalbinsel. Die Hemmnisse in diesem vor Europa zu- rückweicheudeu Lande jenseits des Libanon und seiner nörd- lichen und südlichen Fortsetzungen, in der Palästina und Syrien von Mesopotamien trennenden?, von Beduinen beherrschten Wüste. Daher die weitere Straße von Antiochia oder Alex and rette (Jskanderuu) und Aleppo (Haleb) zum Euphrat sicherer, als die nähere uralte Karawanen- und Heerstraße über Damaskus und die Oase Tadmor (die Palmenstadt Palmyra). Das nördliche Mesopotamien nebst Assyrien nur als Uebergangsland von Wichtigkeit, das südliche eben so günstig gelegenes Zwischenland zwischen Indien und Vorderasien, wie »durch natürliche und künstliche Bewässerung reiches Marschland *) Neben Griechen sind die Franken zahlreicher als in Constantinopel. Auch die de.utsche christliche Mission hier von großem Erfolg. Götze, geographische Repetitionen. 7

5. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 195

1912 - München : Oldenbourg
Tie Julirevolution in Frankreich (1830). 195 worauf die türkisch-ägyptischen Truppen Morea räumten. Die sog. Londoner Konferenz (der Großmächte) verschaffte dann den Griechen die volle Un-1830/31 abhängigkeit, erklärte Griechenland (bis zu den Golfen von Volo und Arta)1830 für ein konstitutionelles Königreich und übertrug die Krone dem bayerischen Prinzen Otto (vgl. S. 187). 1832 Ausblick. Nachdem Otto I. (1832—1862) infolge innerer Wirren die Krone niedergelegt hatte, kam diese an den Prinzen Georg von Dänemark als Georg I. Bei der Thronbesteigung Georgs erhielt Griechenland die Jonischen seit 1863 Inseln (von England, das sie seit dem Sturze Venedigs 1797 verwaltete), 1881 Thessalien und Südepirus. Ein Krieg gegen die Türken verlief für die Griechen 1897 ungünstig und brachte ihnen die angestrebte Erwerbung Kretas nicht. Kreta bekam zwar durch das Eingreifen der Großmächte die Selbstverwaltung, konnte aber die gewünschte Vereinigung mit Griechenland bis jetzt noch nicht erreichen. Die Julirevolution in Frankreich (1830) und ihre Folgen. 1. Die Vorgänge in Frankreich. Ludwig Xviii. (1814—1824) hatte nach seiner zweiten Rückkehr den besten Willen, konstitutionell zu regieren. Um so eifriger betrieben feine Umgebung und nach Ludwigs Tode dessen Bruder und Nachfolger Karl X. (1824—1830) die sog. Nestauration (Wiederherstellung des Zustandes vor der Revolution). Vergebens suchte man durch äußere Erfolge, wie die Teilnahme an der Befreiung Griechenlands und die Eroberung Algiers, dessen Fürst (Dei)1830 den französischen Konsul öffentlich beleidigt hatte, die Aufmerksamkeit des Volkes von den inneren Angelegenheiten auf die äußeren zu lenken. Als schließlich Karl durch die sog. Ordonnanzen (eigenmächtige königliche Befehle) die Preßfreiheit unterdrücken, die Abgeordnetenkammer auflösen und das verfassungsmäßige Wahlrecht zum Vorteil der Höchstbesteuerten beschränken wollte, erhob sich die Pariser Bevölkerung in der sog. Julirevolution und blieb nach dreitägigem Straßenkampf gegen die 1830 königlichen Truppen tatsächlich Sieger. Karl X. dankte zugunsten seines ^.-so.juii (Meis1) Heinrich ab und floh mit feiner Familie nach London. Die Deputiertenkammer erklärte jedoch den Thron für erledigt und berief den Sohn Philipp Egalites (S. 140) als Ludwig Philipp, König der Franzosen, Aug. zur Herrschaft. Da Ludwig Philipp erklärte, feine Regierung auf den dritten Stand, das Bürgertum, stützen zu wollen, nannte man sie das Bürgerkönigtum. Die unmittelbare Folge der Julirevolution war der Austritt Frankreichs aus der Hl. Allianz und der Anschluß an England, wo ebenfalls das gebildete und begüterte Bürgertum die Herrschaft innehatte. Mit Rücksicht darauf unterblieb auch die von Metternich ins Auge gefaßte Intervention in Frankreich; fortan standen sich die liberalen We st mächte (Frankreich, England) ') Karls älterer Sohn Ludwig war kinderlos, der zweite, Karl Ferdinand bereits gestorben (1820). 13*

6. Abth. 2 - S. 182

1823 - Elberfeld : Büschler
182 Vh. Ztr. Vom wesivh. Fried, bis jetzt. 1648 —1823. verloren, der seine Heere schlug und einen Landstrich nach dem andern für Philipp V-. wieder eroberte. Aff Utrecheer Friede. 1713. — England hatte sich indcl) mit Frankreich in besondere Unterhandlungen einge- lasten und bereits die vorläufigen Friedens-Bedingungen unterzeichnet; so wenig edel bandelte die neue Parther in England an den bisherigen Bundes - Genossen, die sich nun auch wohl zu Unterhandlungen, und zwar auf nicht sehr günstige Bedingungen, bequemen mußten. Zum Versamm- lungsorte wurde Utrecht gewählt. Ueber den Hauptpunkt, die spanische Erbschaft, war man, trotz des Widerspruchs von Seiten des Kaisers, bald einig; Philipp V, sollte Spanien und Indien, Karl das flbrige haben; zugleich mußte Philipp aber allen seinen An- sprüchen auf Frankreich entsagen, damit die Kronen von Frankreich und Spanien nicmahls auf Einem Haupte ver- einigt würden. An England trat Frankreich die Hudsonsbay und Neufundland ab, und schleifte ferner, auf Englands Ver- langen, die Festungswerke von Dünkirchen. An Portu- gal wurden Besitzungen in Süd-Amerika abgetreten; an Preußen das Oberqnartier von Geldern und die Landes- hoheit über Neufchatel und Valangiu ; auch erkannte Frank- reich seine neue Königswürde an. Savoyen erhielt treff- liche Festungen au der französischen Gränre und, weil cs auch Ansprüche an die spanische Krone machen konnte, als Ersatz die Insel Sicüien. Holland, welches am treuesten an dem Bündnisse gehalten und früher alle vortheilhaftcrr Anträge zu einem vesondern Frieden mit Frankreich abge- wiesen hatte, erhielt jetzt geringen Ersatz; es mußte die stärksten der eroberten Festungen herausgehen, und behielt eine Reihe der schwächeren, die ihm wenig genützt haben.— Spanien trat endlich an England noch die Festung Gi- braltar und die Insel Minorka ab , und so hat England den größten Vorthcil von diesem Frieden gezogen. Friede zu Raftadf und Kaden. 1714. — Der Käu- fer und das Reich, von ihren Bundes-Genossen verlassen, sollten nun allein unterhandeln oder den Krieg allein fort- se^en. Die Bedingungen, welche die Franzosen ihnen mach- ten- waren die schimpflichsten; Ludwig verlangte nemlich, um sich gegen seinen Bundesgenossen, den Churfürsten von Bciern, recht großmüthig zu beweisen, völlige Wiederein- setzung desselben in alle seine Länder, und noch überdies die Verleiou ug der Grafschaften Burgau und Nollenburg Und der Insel Sardinien, als eines Königreichs; eine königliche Beiyhuung für den, der der treue Freunh emetz

7. Von der Thronbesteigung Pippins bis zum Tode Karls des Großen - S. 92

1885 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
92 Zweiter Abschnitt. G-erona in Spanien unterwirft sich der fränkischen Herrschaft,0 Lul stirbt.d (Willehad konnte nun nach Wigmodia zurückkehren; s. u.)]. Et time in Bar-dengawi venit ibique mittens post Widochinduin et Abbionem1 (ann. Einh.: ibique audiens Widokindum ac Abbionem esse in transalbiana Saxonum regione, primo eis per Saxones2, ut omissa perfidia ad suam fidem venire non ambige-rent, suadere coepit) et utrosque ad se conduxit (d. h. er liefs sie auffordern zu kommen) et firmavit, ut non se subtrahissent, nisi ad eum in Eranciam perve-nissent: petentibus illis, ut credentias haberent, quod inlaesi fuissent (d. h. sie forderten die Stellung von Geiseln als Bürgschaft ihrer persönlichen Freiheit, vgl. ann. Einh.): sicut et factum est. Time d. r. reversus est in Eranciam (er berührte wieder Eresburg, wo der junge Ludwig sich von ihm trennte, Y. Hludow. a. a. 0.; die hier gegebene Zeitbestimmung: usque quo sol alto declinans axe ardorem aestivum autumnali condescensione temperaret, weist auf September) et mittens ad — Widochindum et Abbionem obsides per missum suurn Amalwinum (ann. Einh.: unus aulicorum; er war vermutlich ein Eranke; willkürlich identifiziert Eck hart, Erancia orient. I, 697 den Amalwiuus mit dem in der Urkunde vom 1. Dez. 811 — Mühlbacher 453 — genannten Sachsen Amalung, vgl. Abel 409 n. 1); qui cum recepissent obsides illos secum deducentes, coniunxerant se ad Attiniacum villa (Attigny, an der Aisne in der Champagne, wo die Frankenkönige eine prächtige 647 erbaute Pfalz besassen, vgl. Sugenheim, D. Gr. I, 373 n. 39) ad — Carolum. Et ibi baptizati sunt — Widochmdus et Abbi una cum soens eorum.3 Et tunc tot a Saxonia subiugata est. Die Gesamtheit des sächsischen Volkes ist nunmehr unbestritten in den Verband des fränkischen Reiches eingefügt. Daran haben spätere Kämpfe nichts geändert. — Schon von Sachsen aus hatte Karl ein Schreiben und Geschenke, 1 qualia in Saxonia praeparare potuit’, an den Papst gesendet; das Schreiben selbst ist verloren, aber der Anfang der den Gesandten mitgegebenen Instruktion ist erhalten, Leg. S. It, I, 225. Jaffe Iv, 341 f. Mit der Nach- 1) Den Abbio nennt Abel 408 Führer der Ostfalen, ohne dies zu begründen. Über seine Persönlichkeit ist nichts bekannt; wenn die ann. werthin. Ss. Xx, 6 ihn als Schwiegersohn Widükinds bezeichnen, so ist dies wohl nur ein willkürlicher Zusatz, vgl. Kentzler 396 n. 4. 2) Kentzler, Forsch. Xn, 396 n. 1 denkt auch liier an Adlige, welche schon länger auf Karls Seite standen; doch macht Diekamp 34 n. 2 mit Recht dagegen geltend, dafs solche unbedingte Parteigänger des Königs kaum geeignete Vermittler sein konnten; seiner Vermutung nach sandte Karl Sachsen, ‘ die sich vielleicht erst infolge der jüngsten Ereignisse unterworfen hatten.’ 3) Karl selbst war Widükinds Taufpate und beschenkte ihn reichlich, ann. mosell. transl. s. Alex. c. 3 a. E. Ss. Ii, 676. Über die zahlreichen an "Svidukinds Taufe sich anknüpfenden Sagen s. Leibniz I, 116. Abel 412 ff. Das sächsische Taufgelöbnis, das wahrscheinlich auch bei Widumnds und Abbios Taufe in Anwendung kam, s. bei Müllenhoff und Scherer, Denkmäler deutscher Poesie und Prosa 2. Ausg. p. 155. 494. Abel 409. n. 3 imd m Leg. I, 19. S. Ii, I, 222. 'Wahrscheinlich wurde Widukind nach seiner Taufe in den Vollbesitz seiner in Westfalen gelegenen Sfeimmgüter wieder eingesetzt, Kentzler 397; über die vermutliche Lage derselben Diekamp 44 ff. Widukind verschwindet seitdem aus der Geschichte. Wahrscheinlich ist er nach Sachsen zurückgekehrt; wenigstens begegnen uns dort sein Sohn und sein Enkel, die Grafen Wicbert und Waltbraht, transl. s. Alex. c. 3.

8. Orientalische und griechische Geschichte - S. 184

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 184 — 454-413. 8. König: Perdikkas Ii 454—413 hatte mit den auf- ständischen Lynkesten zu kämpfen und benutzte die griechischen Bürgerkriege, um den attischen Einfluß an der thrn-fischen Küste zu brechen. 413-399. 9. König: Archelaos 413—399 machte Pella zur Hauptstadt und pflegte die Künste des Friedens. 359-336. Philippos Ii 359—336, Sohn Amyntas Iii, Urureukel 368—365. des Alexaudros I, hatte 368—365 in Theben griechische Bildung und sicher auch griechische Zerfahrenheit kennen gelernt. Darauf baute er das neue Element, welches er in die makedonische Politik brachte: Streben nach Herrschaft in Griechenland selbst. Methode: divide et impera — List und Gold*) neben kriegerischer Gewalt. Philippos' Vorbereitungen: gen^Griechen- a) Besiegung der Paiomer und Illyrier 358 und dadurch reitet "durch Sicherung der eigenen Grenzen. Grenzsiche- b) Heeresorganisation: 1. Allgemeine Volksbewaff- nung. 2. Schiefe Schlachtreihe. 3. Makedonische Phn-sation. lanx: geschlossen und gedeckt durch große eherne Rundschilde und die sarissse, über 4 m lang. 4. Kriegsmaschinen (durch thessa-lische Künstler gebaut). 5. Verbesserung der Reiterei. Er geht aus von dem Streben, die freie Bewegung in den eigenen Meeren zu erlangen durch Gewinnung der ganzen Küste, zugleich Abrundung und Ausdehnung des Stamm-landes nach Nord und Ost. Doch behält er stets das parallele Ziel im Auge: Gewinnung Griechenlands. — Athen entwaffnete er gegenüber Amphipolis durch 357. Versprechen der Übergabe der Stadt. Als sie 357 genommen war, behielt er sie. Philipposc,e- Darauf geht er gegen Athen vor 357—346. 1. Teil der ?h?akisch" 357—353: Wider Erwarten entriß er den Athenern 357pydna makedonischen (Vetus) und schnappte ihnen das Bündnis mit Olynth weg 357-346. durch das Versprechen, diesem Potidaia zurückzugeben. 357~357.' Er eroberte es 356, da die Athener zu spät kamen. (Dreifache 856- Freudenbotschaft: ^ Alexaudros zu Pella geboren, Sieg eines seiner Rennpferde zu Olympia, die Illyrier von Parmenion geschlagen.) In demselben Jahr Philippoi gegründet an Stelle von Krenides (nach Besiegung der Thraker), zugleich als Ausgangspunkt für Eroberungen bis zum Nestos, welche vollendet wurden während des dritten heiligen Krieges. Aus den Goldbergwerken im Mons Pangäns zog er jährlich x) Vergl. Diodor. Justin. („Philippus omnia castella expugnari posse dicebat, in quse modo asellus onustus auro posset ascendere“ Oie.). 2) Plut. Alex. 3. Justin Xii, 16.

9. Neuere Geschichte - S. 15

1871 - Berlin : Weber
— 15 — 1568. Einführung einer neuen Steuer und Verbot des englischen Handels. Die Provinz Holland wird dadurch zum Abfall gebracht. 1572 vertreibt Wilhelm von Oranten die Spanier aus den nördlichen Provinzen und behauptet sich auch gegen Alba s Nachfolger Re-anefeuz und Don Juan d'austria. Durch das Versprechen, die alten politifchen Freiheiten wiederherzustellen, gewinnt Alex. Farnese von Parma die südlichen (katholischen) Provinzen, welche bis 1713 spanisch bleiben. 1579. 1urechter Union, in welcher sich die 7 nördlichen Provinzen (Holland, Leeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Friesland, Oberyssel) zu gegenseitigem Schutze verbinden Dieselben erklären sich 1581 für unabhängig. Moritz vounassau-Oranien, (der nach Ermordung seines Vaters Wilhelm, 1584, an der Spitze des Staatsraths der Union steht), kämpft gegen den siegreich vordringenden Alex, von Parma, der 1585 Antwerpen erobert. Gegen Elisabeth von England, welche der Union Hilfe leistet, rüstet Philipp Ii 1388 die Armada oder „unüberwindliche Flotte", welche theils von den Engländern geschlagen, theils durch Sturm vernichtet wird. 1598 1621. Philipp Iii., ein schwacher, von Günstlingen (besonders von den Herzogen Lerma und Uzeda) beherrschter Fürst, unter welchem der Wohlstand und die Macht Spaniens schnell sinken. Unter ihm werden über 1 Million geschickter maurischer Handwerker und Ackerbauer verbannt. Die holländische Union ergreift, von Frankreich und England unterstützt, die Offensive gegen Alex, von Parma und enwinqt 1609 einen zwölfjährigen Waffenstillstand. 1621—1665. Philipp Iv. Unter ihm wird 1640 Portugal unter dem Herzog Johann von Braganza (als König Johann Iv.) von Spanien wieder unabhängig und 1648 im westfälischen Frieden die Unabhängigkeit der vereinigten holländischen Staaten anerkannt. §. 5. Frankreich. 14j)8 1*58?). Jüngeres .Hans Valois. 1498ürl5, Ludwig Xii. Er erobert 1499 Mailand und schließt 1508 mit Spanien und Papst Julius Ii. gegen Vene-btg die Ligue von Kambrav, die resultatlos bleibt. Durch die von Spanien, dem Papste und Venedig 1511 geschlossene „heilige Ligne" wird er 1513 zur Räumung Italiens ae-zwungen. ' Franz I, ein tapfrer und glanzliebender, aber auch leicht,mnlger und ausschweifender Fürst. 1515 erobert er durch den Sieg bei Marignano Mailand. Um dieses und um Neapel führt er vier Kriege geaen Kaiser Karl V. (1521—26, 1527—29, 1536—38, 1542—44) jn den Friedensschlüssen zu Madrid 1526, Kambray 1529,

10. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 71

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
7. Aufstand und Wiedergeburt Griechenlands. 71 einigten Geschwader - dieses Mal über 90 Segel stark - (ju Anfang <Mi) war gegen die Türken in Klein-Asien gerichtet, bte nach Samos überzugeben sich gerüstet hatten; 9 Transportschiffe wurden verbrannt, und diese Insel, welche die Angriffe der feindlichen Kriegsschiff- auf s nachdrücklichste abgeschlagen hatte, gegen ähnliche feindliche Ueberfalle gesichert. Die Keime der Unabhängigkeit, die auf den griechischen ^nseln längs der asiatischen Küste sich entfalteten, wurden jedoch durch das gräßliche Blutbad von Chios erstickt. Samos hatte sich bereits früher erhoben und war im März 1822 im Stande, 3000 Mann nach Chios zu senden, wo Manche ihrer harrten, um die Waffen gegen die Türken zu ergreifen. Die überwiegende Mehrzahl der Chioten hielt es für vermessen und frevelhaft, mit unzulänglichen Kräften einen ungleichen Kampf zu wagen, während 50 Primaten, unter ihnen der Erzbischof Platon, als Geisel in der Gewalt der Türken auf dem Castell sich befanden und eine große Flotte zum Auslaufen in den Dardanellen bereit lag. Der Erfolg rechtfertigte nur zu sehr ihre Befürchtungen. Kaum 20 Tage, nachdem die Samier gelandet, warf die türkische Flotte im Hasen der Sjtadt Anker, und gleichzeitig ward ein türkisches Heer von dem an der asiatischen Küste gelegenen Tschesme nach Chios übergesetzt. Die Samier zogen sich nach ihrer Insel zurück, und die Chioten, die nicht glücklich genug waren, vorher zu entkommen oder von einigen längs der Küste kreuzenden griechischen Fahrzeugen aufgenommen zu werden, blieben der Wuth eines blutdürstigen Feindes preisgegeben. Fast die ganze männliche Bevölkerung fiel unter dem Schwerte der Türken, Frauen und Kinder wurden nach Klein-Asien und Aegypten geschickt, um als Sclaven verkauft zu werden; in wenigen Tagen sollen 20,000 Personen umgekommen und 45,000 fortgeschleppt worden sein. Die herrliche Insel wurde durch Zerstörung der Wein- und Oelpflanzungen in eine Wüste verwandelt. Diese Greuelscenen in Chios vernahm die ganze gebildete Welt mit dem Gefühle der Entrüstung, und sie haben dem Befreiungskriege viele damals noch schwankende Herzen zugewendet. Die Kämpfe in Mittel-Griechenland, 1821—1822. Während im östlichen Mittel-Griechenland Athen, nach 14monatlicher Belagerung der Akropolis, wohin die Türken sich zurückgezogen hatten, durch Capitu-lation den Griechen in die Hände gefallen war, und die Einfälle türkischer Schaaren in Lokris, Phokis, Böotien zurückgeschlagen worden, ward das westliche Livadien, d. H. das alte Akarnanien, der Hauptschauplatz hartnäckiger und blutiger Kämpfe. Glorreich, wenngleich nicht sieggekrönt war der Zug, den Alex. Mavrokordatos, um den in ihrem Vaterlande eng eingeschlossenen Sulioten zu Hülfe zu kommen, gegen Atta unternahm. Den 16. Juli bei Petct, kaum 1 Meile von Artet, von einer überlegenen feindlichen Macht (gegen 9000—10,000 M.) Morgens früh angegriffen, durften die Truppen unter (dem früher württembergischeu)

11. Hübnerus enucleatus & illustratus, Zweymal zwey und funfzig Lectiones aus der Politischen Historie, Worinnen Der Kern der Hübnerischen Historischen Fragen enthalten, und nach der bekannten und belobten Hübnerischen Lehr-Art Durch kurtze und deutliche Fragen also vorgetragen ist, daß ein paar fleißige Schüler einander sich selbst in dieser Wissenschaft feste setzen können - S. 213

1741 - Leipzig : Gleditsch
H Cap. Nach der Monarchie. 21; Das Ii. Kapitel. Von dem Zustande der Grie- chen, nach der Monarchie. Xlii. Lection. Die Aufrichtung der dritten oder Griechischen Monarchie. @0 bald Philippus, König in 1 Makedonien, ein Herr über gantz Griechen-Land worden war/ fafsete er den Entschluß, die Persische Monarchie anzu- 2 greiffen. Er ward aber an diesem Vorhaben/ z durch dazwischen kommenden Tod verhin- dert. Also muste er das Projecl seinem 4 Sohne Alex And Ro übcriafjcn. Dieser Alexander nun wel- 5 cher den Zunahmen Maonus, d. i. der Groa', durch seine grosse Tyaren er- i. Wer rst endlich ein Herr über gantz Griechen - Land worden? 2. Was fastete Philippus nach erlangter Herrschaft über Griechenland, vor einen Entschluß? 3. Wodurch ward er an seinem Vorhaben verhindert ? 4. Wem muste er also sein Project überlassen? 5. Wer ist der erste Griechische Monarche? £> z halten ,

12. Teil 1 u. 2 - S. 58

1913 - Leipzig : Freytag
58 Die Stadt Amphissa in Mittelgriechenland hatte heiligen Boden der eigentlich den Gttern gehrte, mit Getreide bestellt. Fr diesen Frevel 'sollte sie bestraft werden, und Philipp wurde in kurzsichtiger Weise mit der Vollstrecknna des Urteils beaustragt. Was konnte dem ehrgeizigen Manne gelegener kommen' Mit einem Heere drang er nach Mittelgriechenland vor, durchzog den Enavak von Thermopyl und bestrafte mit leichter Mhe die Stadt. Dann warf er seine Truppen (30000mann) nach Osten und besetzte den Ort Elatea von der er die beiden bedeutendsten Städte Mittelgriechenlands, Theben und Athen, bedrohte Ein Schrei der Emprung ging jetzt durch Griechenland. Auf dem Marktplatze zu Athen wurde Flechtwerk angezndet, um durch die Feuersignale die Leute vom Lande nach der Stadt zu entbieten. Dann versammelte sich das Volk. Aber kein Staats-mann, kein Feldherr wollte reden; niemand wagte einen Rat zu geben. Endlich ergriff Demosthenes das Wort. In wuchtiger Rede suchte er den bestrzten Athenern Mut zur Verteidigung einzuflen. Er forderte sie auf, mit den Thebanern ein Bndnis abzuschlieen und sofort alle waffenfhigen Mannschaften zu Fu und zu Ro ausrcken zu lassen, um dann im Verein mit Theben dem makedonischen Könige den Weg nach dem Sden zu verlegen. Alle Vorschlge des Demosthenes wurden angenommen; er selbst schlo den Bund mit den Thebanern. Aber es war alles vergebens. Im August 338 v. Chr. kam es auf der Ebene von Ch ro nea zur Entscheidungsschlacht. Philipp bewies da er die Kriegskunst von Epaminondas erlernt hatte. Er gab seinem linken Flgel, der unter dem Befehle seines Sohnes Alex and er stand, den Befehl, den rechten Flgel, die Thebaner, anzugreifen und zu werfen. Er selbst hielt sich mit seinem rechten Flgel zurck, um die Athener, die den feindlichen linken Flgel bildeten und eine fast unangreifbare Stellung innehatten, mehr in die freie Ebene zu locken. Beides gelang. Alexander vernichtete fast die Thebaner, und als die Athener wirklich ihre erste Stellung verlieen, drngte sie Philipp durch den wnch-tigen Sto seiner Phalanx gegen das Gebirge, so da ein furchtbares Blutbad unter ihnen angerichtet wurde. Tausend athenische Brger lagen tot aus dem Schlachtselde. Trotz seines glnzenden Sieges behandelte Philipp die Athener sehr milde; er gab die Gefangenen ohne Lsegeld heraus und schickte die Gebeine der Gefallenen in ihre Vaterstadt, wo ihnen Demosthenes die Leichenrede halten durfte. Philipp lie der Stadt sogar ihre Selbstndigkeit; nur verlangte er, da sie dem neuen makedonisch-hellenischen Bunde beitrete. Theben dagegen behandelte er hart; die Gefangenen muten losgekauft werden, und in die Burg Kadmea legte er eine makedonische Besatzung. Nachdem Philipp in Mittelgriechenland die Verhltnisse geordnet hatte, zog er mit seinem Heere der die Landenge von Korinth, um den Peloponnes zu unterwersen. Auch das gelang ihm. So erkannte also ganz Griechenland die makedonische Hegemonie an. Auf einer Versammlung zu Korinth enthllte Philipp seinen letzten Plan, nmlich den Kampf gegen das Perserreich aufzunehmen. Die Griechen muten ihn als Bundesfeldherrn anerkennen, und als Zeichen der Treue verlangte er von ihnen die Ausrstung eines Heeres und einer Flotte.

13. Weltkunde - S. 95

1874 - Hannover : Helwing
95 schickte ein Land- und ein Seeheer gegen Athen; lenes wird unter- weges geschlagen, dieses wird von den Wellen begraben. Ein neues Heer wird von Miltiades bei Marathon (490, nordöstlich v. Athen) geschlagen. 480 kam Xerxes mit l'/s Mill. Kriegern nach Griechenland, baute eine Schiffsbrücke über den Hellespont, besiegte nur mit Mühe und Verrath den spartanischen König Leoni das bei Thermopylä (Gebirgspaß zwischen Nord- und Mittelgriechenland); seine Flotte wurde bei Salamis (Insel in der Nähe Athens) ge- schlagen, er verließ Griechenland. (Themistokles.) Das Landheer erleidet beiplatäa in Hellasund die Seemacht an der kleinasiatischen Küste eine Niederlage. Persien ist besiegt, selbst die Griechen in Kleinasien sind befreit, Athen hat den Vorrang, die Obergewalt erlangt und erhebt sich unter Perikles zur höchsten Macht und Blüte (Seeherrschaft). — Athen misbrauchte seine Macht, Sparta war eifersüchtig, die übrigen Griechen waren unzufrieden. Im pelopönnesischen Kriege (431 — 404 v. Chr.), der erst Griechenland verwüstet, dann Sicilien und endlich Athen, wird dieses niedergeworfen; die Obergewalt (Hegemonie) kommt erst an Sparta, dann an Theben (Hellas). — (Pelopidas und Epami- nondas, Schlachten bei Leuktra und Mantinea 371 und 362.) Durch die fortwährende Uneinigkeit wird Griechenland zu Grunde gerichtet und verliert endlich seine Freiheit an den schlauen König Philipp von Macedonien (nördlich von Griechenland ge- legen). Z. 13. Alexander der Große, Philipps Sohn (geb. 356 in derselben Nacht, als der Dianatempel in Ephesus abbrennt, Schüler des weisen Griechen Aristoteles, schon als Knabe ruhm- begierig und kühn — Bucephalus) wird 335 König von Mace- donien und Oberfeldherr der Griechen, zieht nach Asien, besiegt am Granicus (der in welches Meer geht?) die Perser. Gordischer Knoten. Erkrankung. Siege bei Jssus (am Mittelmeer und Klein- asien), Zerstörung von Tyrus, Alex, besucht den Tempel in Jerusalem, bewilligt den Juden Abgabenfreiheit im Sabbathjahr und Religions- freiheit, erobert Aegypten und gründet Alexandrien (8.7), besucht den Ammonstempel in der libyschen Wüste. Darauf wendet er sich nach Osten gegen den Euphrat und dringt bis in das heutige Turan und bis jenseit des Indus vor, 600 Meilen von Mace- donien*). Hier muß er umkehren und beherrscht nun von der *) Das Alles geschah in gar kurzer Zeit, daß kaum ein einzelner Absender m so kurzer Zeit diese großen Länderstrecken dürfte durch- wandern können.

14. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 285

1905 - Breslau : Hirt
149. Untergang des mazedonischen Weltreiches. 285 wissenschaftliche Tat zu bezeichnen. Den Eroberer begleiteten Gelehrte, die auf diesen Feldzgen reiche Anregung erhielten; denn in Asien gab es hochentwickelte Kulturen, vor allen die persische. In den angelegten Kolonien verband sich die griechische Kultur mit derjenigen der einheimischen Bevl-kernng. Die bedeutendste Kolonie Alexanders ist Alex and ria in gypten. Die gyptische Wissenschaft, die von den Priestern geheim gehalten worden, wurde nun auch den brigen Vlkern zugnglich. Die hervorragendsten Gelehrten zogen nach Alexandrien. Dort entstand die umfassendste Bibliothek des Altertums. Die alexandrinische Gelehrsamkeit war in der Alten Welt sprichwrtlich. 149. Untergang des mazedonischen Weltreiches^). 1. Die Kmpfe der Diadochen. Auf dem Sterbebette hatte Alexander dem Befehlshaber der Leibwache namens Perdikkas seinen Siegelring bergeben, ohne der die Regierung des groen Reiches weitere Be-stimmnngen zu treffen. Alexanders unmndiger Sohn und fein bld-sinniger Halbbruder Philipp wurden deshalb als Könige betrachtet, und Perdikkas bte das Amt eines Reichsverwefers aus. Er verteilte die einzelnen Landesteile unter die hervorragendsten Heerfhrer Alexanders. Unter den Diadochen, d. h. Nachfolgern, entspann sich ein Streit um die Vorherrschaft, der fast fnfzig Jahre dauerte und in: Morgen- und Abend-lande gleichzeitig gefhrt wurde. Nachdem Selenkns, Lysimachns, Ptole-maus und Kassander i. I. 301 bei Jpsus in Phrygien der Antig onus gesiegt hatten, entstanden folgende Knigreiche: 1. gypten unter Ptolemns, 2. Syrien unter Seleukus, 3. Griechenland unter Kassander, 4. Kleinasien unter Lysimachns. 2. Die Teilreiche. santigonus war in der Schlacht bei Jpsus ge-fallen; sein Sohn Demetrius, wegen der Erfindung von Belagernngs-Maschinen auch Poliorketes, d.h. Stdteeroberer, genannt, fetzte den Kampf gegen die Feinde seines Vaters fort. Nach dem Tode Kafsanders fate er in Mazedonien festen Fu und behauptete seine Herrschaft auch, nachdem sein Hauptgegner Lysimachus von Seleukus besiegt worden war. Es blieben sonnt nur 3 Teilreiche: 1. gypten unter deu Ptolemern, 2. Syrien unter den Selenkiden, 3. Mazedonien unter den Antigoniden. a) Das Reich der Ptolemer. Unter den ersten Herrschern nahm das Reich der Ptolemer einen groen Aufschwung. Die Hauptstadt !) Vgl. Plutarch: Vergleichende Lebensbeschreibungen. 4 Bde. od. 12 Hefte. Leipzig, Reclam.

15. Die deutsche Geschichte - S. 511

1829 - Elberfeld : Büschler
Friede zu Utrecht und Nafta dt. 511 U\V\Vvvv%\Vvvvuvu\Vuiuivvuu^\V\Vu^ l\\ V\1vv\ Vw Vw Vw Www Vw» Feldherrn, den Herzog von Vendóme, wieder verloren,der seine Heere schlug und einen Landstrich nach dem andern für Philipp V* wieder eroberte. Der Utrechter Friede. 1713. — England hatte sich in- deß mit Frankreich in besondere Unterhandlungen eingelassen und bereits die vorläufigen Friedens-Bedingungen unterzeichnet; so wenig edel handelte die neue Parthei in England an den bisheri- gen Bundes-Genossen, die sich nun auch wohl zu Unterhandlun- gen, und zwar auf nicht sehr günstige Bedingungen, bequemen mußten. Zum Versammlungsorte wurde Utrecht gewählt. Ueber den Hauptpunkt, die spanische Erbschaft, war man, trotz des Widerspruchs von Seiten des Kaisers,^ bald einig; Phi- lipp V. sollte Spanien und Indien, Karl das übrige haben; zu- gleich mußte Philipp aber allen seinen Ansprüchen auf Frankreich entsagen, damit die Kronen von Frankreich und Spanien nie- mals auf einem Haupte vereinigt würden. An England trat Frankreich die Hudsonsbay und Neu- fundland ab, und schleifte ferner, auf Englands Verlangen, die Festungswerke von Dünkirchen. An Portugal wurden Besitzun- gen in Süd-Amerika abgetreten; an Preußen das Oberquar- tier von Geldern und die Landeshoheit über Neuschatel und Va- langin; auch erkannte Frankreich seine neue Königswürde an. Savoyen erhielt treffliche Festungen an der französischen Gränze und, weil es auch Ausprüche an die spanische Krone machen konnte, als Ersatz die Insel Sicilien- Holland, wel- ches am treuesten an dem Bündnisse gehalten und früher alle vorteilhaften Anträge zu einem besondern Frieden mit Frank- reich abgewiesen hatte, erhielt jetzt geringen Ersatz, es mußte die stärksten der eroberten Festungen berausgeben, und behielt eine Reihe der schwächern die ihm wenig genützt haben. — Spa- nien trat endlich an England noch die Festung Gibraltar und die Insel Minorka ab, und so hat England den größten Vortheil von diesem Frieden gezogen. Friede zu Rastadt und Baden. 1714. — Der Kaiser und das Reich, von ihren Bundes-Genossen verlassen, sollten nun allein unterhandeln oder den Krieg allein fortsetzen. Die Bedingungen, welche die Franzosen ihnen machten, waren die schimpflichsten; Ludwig verlangte nemlich, um sich gegen seinen Bundesgenossen, den Churfürsten von.baiern, recht großmüthig zu beweisen, völlige Wiedereinsetzung desselben in alle seine Län- der, und noch überdies die Verleihung der Grafschaften Burgau und Nollenburg und der Insel Sardinien, als eines Königreichs; eine königliche Belohnung für den, der der treue Freund eines Reichsfeindes gewesen war! — Auf solche Bedingungen einzuge- hen, wäre ehrlos gewesen, und der Krieg fing wieder an. Aber, mit welchem Glücke! der betrübte Eugen konnte mit dem kleinen Reichs-Heere gegen die ganze französische Macht unter Dillars nicht einmal die Ufer des Rheines vertheidigen; die angräuzenden

16. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 203

1858 - Berlin : Nauck
Iii. Abschn. V- 1789 dis jetzt S. Kap. Zeit n d Sturze Napoleons. 203 war, so wurde doch der Kampf von ihnen mit dem größten Heldenmuthe fortgesetzt (Fall Missolunghi's 1826). Endlich vereinigten sich Rußland, England und Frankreich zum Schutze Griechenlands, und ihre Flotte unter Codrington vernichtete Ui. 1827 in der Schlacht bei Navarin die türkische Flotte. Kaiser Nico laus I. von Rußlands der i. I. 1825 aus seinen Bruder Alexander I. gefolgt war, kündigte nach einem glücklich been- digten Kriege gegen Persien i. I. 1828 den Türken den Krieg an; die russischen Heere unter Diebisch überschritten den Balkan, und Rußland erlangte 1829 im Frieden zu Adrianopel große Handelsvortheile, zu- gleich aber wurde die Pforte gezwungen, die Unab- hängigkeit Griechenlands anzuerkennen. Griechenland wurde nun nach der Ermordung des schon früher zum Präsi- denten ernannten Grafen Capodistrias in ein Königreich verwandelt, dessen Krone i. I. 1832 der baiersche Prinz Otto erhielt. Das Bestreben jeder der drei Schußmächte (Rußland, England, Frankreich), den großien Einfluß im Lande zu erhalten, und der Widerwille der Griechen gegen die Deutschen führten fort und fort zu neuen Verwirrungen, und durch die russische Partei wurde i. I. 1843 eiue Revolution herbeigesuhrt, durch welche der König gezwungen wurde, dem Lande eine Constitution zu ertheilen. 8- 157. Frankreich unter Ludwig Xviii. und Karl X. — Ludwig Xviii. hatte bei seiner Rückkehr vollständige Am- nestie versprochen, aber die Partei der Priester, des Adels und der Prinzen verhinderten ihn, seine Zusage zu erfüllen. Die meisten Generale Napoleons wurden von der Amnestie ausge- schlossen, Äey,mit mehreren anderen erschossen, und während die heftigsten Parteikämpfe das Land beunruhigten, wurden gegen die Protestanten in vielen Gegenden blutige Gräuel verübt. Die Charte (§. 150.) wurde vielfach verletzt, die Cen- sur wieder eingeführt und die freisinnige Partei gewaltsam unterdrückt. — Zwar hob Ludwigs Nachfolger Karl X. (1824 bis 1830) die Censur wieder auf; aber dennoch stieg unter ihm das Mißvergnügen noch höher, da die Verletzungen der Verfassung sich immer mehr häuften, und der König die schon unter Ludwig Xviii. zurückgekehrten Jesuiten entschieden begünstigte. Vergebens suchte sein verhaßter Minister Poli- gnac sich durch die Eroberung Algiers (1830) beliebt zu machen, und als der König die Freiheit der Presse aufhob, die Kammern auflöste und die Form der Wahlen für dieselben änderte (die Ordonnanzen), kam der Unwille des Volkes zum offenen Ausbruch. Es entstand am 27. Juli 1830 -je Julirevolution, durch welche Karl X. abgesetzt und

17. Deutsche und preußische Geschichte von Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart - S. 70

1899 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
70 Achter Zeitraum. Von 1789 bis 1858. desselben herrschte Handelsfreiheit; der Ertrag der Aufsenzölle wurde unter die Staaten nach Mafsgabe ihrer Bevölkerung verteilt. Die wirtschaftliche Einigung des deutschen Volkes war von gröfstem Segen; sie bildete die notwendige Vorbedingung für die politische Einigung. 6. Durch die Yerordnung von 1823 wurden in allen 8 Provinzen ständische Provinziallandtage mit beratender Befugnis eingerichtet. Damit war wenigstens ein kleiner Anfang zur Schaffung einer Volksvertretung gemacht. Die genannten, durch das absolute Königtum getroffenen, wohlthätigen Mafsregeln hatten die Folge, dafs Preußen von den Einwirkungen der französischen Juli-Revolution (1830) verschont blieb, durch welche Ludwigs Xviii. Nachfolger Karl X. und damit das Haus Bourbon entthront und Ludwig Philipp von Orleans, der Sohn Philipp Egalites, zum konstitutionellen (d. li. durch eine Verfassung beschränkten) König der Franzosen gemacht wurde. Das Pariser Ereignis rief in mehreren Staaten revolutionäre Erschütterungen hervor. Eine Folge derselben war, dafs sich Belgien von Holland losrifs und ein selbständiges konstitutionelles Königreich bildete (1831); zum König gewählt wurde Prinz Leopold von Koburg. Kurz zuvor (1829) war noch ein anderer neuer Staat auf der Karte Europas entstanden, das Königreich Griechenland. Die Griechen hatten sich gegen die Herrschaft der Türken erhoben, waren zwar selber nicht im Stande gewesen das Joch derselben abzuwerfen, hatten jedoch durch die thatkräftige Hilfe Rufslands, Englands und Frankreichs ihre Selbständigkeit erlangt. 3. Materieller und geistiger Aufschwung in Deutschland seit 1830. 81. a) Der seit etwa 1830 eintretende materielle Aufschwung war darin begründet, dafs man 1. in immer steigendem Umfange die Maschine im Gewerbebetriebe an wandte; 2. die Dampfkraft zur Fortbewegung zu Wasser und zu Lande und zum Treiben von Maschinen zu benutzen;

18. Weltkunde - S. 96

1876 - Hannover : Helwing
96 Mühe und Verrath den spartanischen König Leónidas bei Thermophlä (Gebirgspaß zwischen Nord- und Mittelgriechenland); seine Flotte wurde bei Salamis (Insel in der Nähe Athens) ge- schlagen, er verließ Griechenland. (Themistokles.) Das Landheer erleidet bei Platäa in Hellas und die Seemacht an der klein- asiatischen Küste eine Niederlage. Persien ist besiegt, selbst die Griechen in Kleinasien sind befreit, Athen hat den Vorrang, die Obergewalt erlangt und erhebt sich unter P er i kl es zur höchsten Macht und Blüte (Seeherrschast). — Athen misbrauchte seine Machte, Sparta war eifersüchtig, die übrigen Griechen waren unzufrieden. Im pelopon ne fischen Kriege (431—404 v. Chr.), der erst Griechenland verwüstet, dann Sicilien und endlich Athen, wird dieses niedergeworfen; die Obergewalt (Hegemonie) kommt erst an Sparta, dann an Theben (|)elía§), — Pelopidas und Epaminondas, Schlachten bei L e u k t r a und Mantinea 371 und 362). Durch die fortwährende Uneinig- keit wird Griechenland zu Grunde gerichtet und verliert endlich seine Freiheit an den schlauen König Philipp von Macedonien (nördlich von Griechenland gelegen). §. 13. Alexander der Große, Philipps Sohn (geb. 356 in derselben Nacht, als der Dianatempel in Ephesus abbrennt, Schüler des weisen Griechen Aristoteles, schon als Knabe ruhm- begierig und kühn — Bucephalus) wird 335 König von Mace- donien und Oberseldherr der Griechen, zieht nach Asien, besiegt am Granicus (der in welches Meer geht?) die Perser. Gordischer Knoten. Erkrankung. Siege bei Issus (am Mittelmeer und Kleinasien), Zerstörung von Thrus, Alex. besucht den Tempel in Jerusalem, bewilligt den Juden Abgabenfreiheit im Sabbathjahr und Religionsfreiheit, erobert Aeghpten und gründet Alexandrien (§. 7), besucht den Ammonstempel in der libhschen Wüste. Darauf wendet er sich nach Osten gegen den Euphrat und dringt bis in das heutige Turan und bis jenseit des Indus vor, 600 Meilen von Macedonien*). Hier muß er umkehren und beherrscht nun von der Hauptstadt Babhlon aus sein großes Reich. (Welche jetzigen Länder umfaßte dieses?) In Babhlon wird er eitel und schlecht und stirbt im 33. Jahre (323 v. Chr.). Alexander ist für die Entwickelungsgeschichte des Reiches Gottes von der größten Bedeutung. Freilich gelangt er nicht selbst zur reinen Gottes- erkenntnis, aber durch ihn wurde Alexandrien der Mittelpunkt des Welthandels, und dieses nebst Babhlon wurde das Centrum einer *) Das Alles geschah in gar kurzer Zeit, daß kaum ein einzelner Rei- sender in so kurzer Zeit diese großen Länderstrecken dürfte durchwandern können.

19. Bd. 2 - S. 325

1846 - Braunschweig : Westermann
321 Historie. Männer aufmuntern, in ihre Fußtapfcn zu treten. Auch standen eine Menge Geschichtschreiber in allen Theilen Griechenlands auf. Philistus in Syrakus, Anaxis und Dionysiodorus in Böotien, Anaximenes von Lam- psakns verdienen hier genannt zu werden. Auch Ktesias (f. oben S. 15), wiewohl int Auslande schreibend, gehört hierher; vor Allen aber die beiden berühmten Schüler des Jsokrates, Ephorus und Theopompus, von denen der Erste die ältere Geschichte der Griechen und der barbarischen Na- tionen durch einen langen Zeitraum mit rednerischem Schwünge erzählte; der Zweite aber eine Fortsezung von Thucydides Geschichte, insbesondere aber jene Philipp's von Macedonien, schrieb, und nach dem Aussprüche von Kennern an Eifer, Kunst und Wahrheitsliebe seinem Vorbilde ähnlich war, aber noch strenger als Thucydides, in Beurtheilung der Menschen und ihres Thuns. Unter einer großen Zahl Anderer bemerken wir Xenok-ates von Chal- cedon, Heraklides, Pontikus, Megasthenes, den Verfasser der indi- schen Geschichten, den freimüthigen und unglücklichen Kallisthenes, Theo- phrastus, dessen Freund, und noch mehrere Schüler des Aristoteles, Pa- läphatus Abydenus, hierauf die vielen Geschichtschreiber Alex and er's Li., und in der ganzen macedonischen Periode eine dichte Schaar von Ge- schichtschreibern, die theils in Griechenland selbst, theils in Alexandrien, aufstanden, unter denen sich ausgezeichnete Staatsmänner, wie Demetrius Phalereus, Aratus, und vom höchsten Range, wie Ptolemäus Ever- getcs, auch sonst berühmte Gelehrte, wie Timäus Siculus, Erato- fthenes von Cyrene, Apollodorus, Archias, Pvsidonius, mehrere Apollonius, Didymus u. A. befinden. Auch Fremdlinge, wie der Ba- bylonier Berosus, der ägyptische Manetho u. A. vermehrten, weil sie griechisch schrieben, den Reichthum der griechischen Literatur. Der Wenigen aus ihnen, von denen noch Fragmente übrig sind, haben wir unter den Quellen der verschiedenen Volksgeschichten gedacht und den aus Allen hervor- leuchtenden Polybius (s. oben S. 4) insbesondere gewürdigt. Es ist allerdings zu beklagen, daß von so vielen Schriftstellern theils gar Nichts, theils nur unbedeutende Bruchstücke erhalten wurden; aber die späteren, die wir noch bcsizen, haben wenigstens aus jenen geschöpft. Auch ist cs nach den Proben, die vor uns liegen, wahrscheinlich, und bei der Betrachtung des Zeitgeistes in der macedonischen und römischen Periode •— denn nur die v. Rvtteck, allgcm. Geschichte, ik. 2t

20. Geschichte des teutschen Volkes - S. 435

1837 - Oldenburg : Schulze
Karl 6. Friede zu Rastadt. Baden. 435 April); ein Ereigniß, wodurch die Lage der Dinge in den Au- gen der europäischen Mächte so ziemlich ganz umgestaltet wurde; denn nun wurde Erzherzog Karl, weil des kinderlosen Joseph 1. Bruder, Erbe der östreichischen Staaten und erhielt gleich nachher auch die Kaiserkrone. Was Leopold 1. damals hatte vermeiden wollen, trat jetzt ein, dieses nämlich, daß Spanien mit Oestreich, ja mit dem Kaiserreiche vereinigt und damit das europäische Gleichgewicht zu sehr gefröret schien. Daher neigten sich die Seemächte, England und die Generalstaatcn namentlich, von Neuem zu dem früheren Theilungsplane hin. Spanien sollte dem Könige Philipp verbleiben^ die Niederlande aber nebst den italienischen Landschaften an Karl 6. übergehen. Von dem eigentlichen Rechte zur Erbfolge war also vor den Rücksichten der allgemeinen Politik keine Rede mehr. Desfallsi'ge Unter- handlungen wurden mit Ludwig 14. zu Utrecht von Seiten Englands eröffnet, und der König ging nunmehr auf denvor- schlag sehr willig ein. Einige Schwierigkeiten machte der Um- stand, daß jetzt in Folge eingetretener Sterbefälle Philipp auch Erbe des französischen Thrones werden und hier demnach ebenso, wie mit Destreich, ein schlimmes Uebcrgewicht eint reten könne. Jndeß verständigte man sich darüber und schloß zu Utrecht ei- nen Frieden nach Maßgabe des eben angcdeuteten Thcilungs- planes (I. 1713). England, die Niederlande, Savoyen, Por- tugal und auch Preußen nahmen Theil daran. Kaiser und Reich aber waren über dieses Ergebniß äußerst entrüstet; denn während der Inhalt des Traktats ohnehin nicht befriedigte, nahm Ludwig den von ihren Verbündeten nunmehr getrennten Teutschen gegenüber seinen alten Stolz wieder an und machte Forderungen, die Karl 6. um seiner und des Reiches Ehre wil- len nicht annehmen zu können meinte. Also wurde wieder gerüstet; Eugen betrat noch einmal den Kampfplatz; aber das Reich unterstützte ihn nur schlecht; die Franzosen gewannen neue Vortheile am Rheine, und Teutsch- land war mit noch schlimmeren Geschicken bedroht. Solche Aus- sichten veranlaßten den Kaiser daher zu neuen Unterhandlungen, welche den Rastadter Frieden zur Folge hatten (1.1714 Marz). Demzufolge blieb es in Betreff des spanischen Erbes bei der Utrcchter Bestimmung, daß der Kaiser die spanischen Nieder- lande nebst Mailand, Neapel, Sardinien und die toskanischen Küstenplätze, Philipp dagegen das Königreich und den übrigen Zubehör behalten solle. Außerdem wurden zwischen Teutschland und Frankreich die Friedensschlüsse von Münster, Nimwegen und Ryswik erneuert; Ludwig 14. gab auch die sämmtlichen Eroberungen am rechten Rheinufer außer Landau zurück. So- weit hatte der Kaiser gehandelt. Das Reich bestätigte diesen Traktat sieben Monate später zu Baken in der Schweiz. 28 *