1888 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Wilmsen, Friedrich Philipp, Pischon, Friedrich August
- Auflagennummer (WdK): 226
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Vi. Von dem Menschen.
bracht hat! Man betrachte nur die prächtigen Gebäude, die
großen Schiffe, den Weberstuhl, die Mühlen u. dergl. m. Ohne
Verstand wüsste der Mensch Nichts vom Akkerbau, von Hand-
werken, Künsten, und andern nützlichen Beschäfftigungem
Groß und dankenswerth sind die Vorzüge, welche Gott
dem Menschen zugetheilt hat! Wir wollen uns dieser Vor-
züge freuen, und Gott dafür danken, indem wir sie weise
und gewissenhaft gebrauchen, und sie zu erhalten suchen.
2. Der menschliche Körper.
L^er Körper des Menschen, dieses bewundernswürdige und
höchst kunstvolle Werkzeug der Seele, ist aus vielen flüssi-
gen und festen Theilen zusammengesetzt, und alle diese
fast unzählbaren Theile bilden eine Maschine, deren Bau
wir nicht oft und aufmerksam genug betrachten können,
weil sie uns vorzüglich die Macht und Weisheit des Schö-
pfers kennen und verehreu lehrt.
Knochen
Die Grundstützen unseres Körpers sind die Knochen.
Sie sind stark, fest und hart gebildet, damit sie das Flellck
des Körpers unterstützen, und vor dem Zusammensinken be-
wahren können. Vermittelst der Gelenke sind sie alle fest un-
ter einander verbunden; die Gelenke aber sind mit Knor-
peln versehen, damit sich die Knochen nicht an einander rei-
den können. Jedes Gelenk ist mit starken Bändern ver-
sehen, damit es nicht aus einander gehen kann, und aus klei-
nen Bläschen (Drüsen) dringt beständig eine Fettigkeit in
die Gelenke, damit sie geschmeidig bleiben. Alle durch Bän-
der und Knorpel unter einander verbundene Knochen, deren
man ungefähr 26-0 zählt, machen das Gerippe des mensch-
lichen Körpers aus. Die Knochen haben theils eine röhren-
förmige, theils eine platte oder breite Gestalt, und viele sind
inwendig ganz hohl. Auch die 32 Zähne gehören zu den
Knochen. Sie unterscheiden sich nur dadurch von den übri-
gen, daß sie an ihrer Spitze (Krone) nicht mit einer zarten
Haut, der Be in haut, bekleidet sind. Auch die innere Höh-
lung der Knochen, welche daö Mark enthält, ist mit solch
einem Häutchen belegt. — Das ganze Knochengebäude
theilt man in den Kopf, den Rumpf, und die Glied-
maßen. Der Schädel des Kopfes ist aus verschiedenen
Theilen zusammengesetzt, ob er gleich größtentheils nur aus