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1. Der Weltkrieg im Unterricht - S. 85

1916 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Erdkunde und Wirtschaftslehre. 85 Folge? Gefährdung der Grenzprovinzen Ost- und Westpreußen, Posen, Schlesien, Galizien. Nachteil? Lange Verteidigungslinie. Die Russen konnten in Polen ihre Heere sammeln und plötzlich mit ganzer Wucht vorstoßen, ohne daß man wußte, ob nach Süden, Westen oder Norden. Zeige auf der Karte die Flüsse Bobr, Weichsel und Wicprz! Sie schließen die eigentliche Festung ein. Sucht darin den Bug auf und zeigt die Stelle, wo von drei Richtungeir her Nebenflüsse in den Bug münden! Welche Stadt liegt da? (Brest-Litowsk, d. h. litauisch Brest). Diese ist der Hauptpunkt im großen Festungsbereich. Welche Bedeu- tung haben jene Nebenflüsse? (Verkehrswege). Wodurch wird Brest- Litowsk im Osten geschützt? (Rokitnosümpfe.) Im Norden? (Bje- lowjesher Heide.) Achtet nun auf das Eisenbahnnetz! Mit welchen Hauptplätzen Ruß- lands steht Brest-Litowsk in Verbindung? (Moskau, Orel, Kiew.) Zu welchen polnischen Festungen führen Eisenbahnen? (Warschau, Jwan- gorod, Ossowiec, Cholm.) Skizze an der Tafel. Im Anschluß hieran sind dann die kriegerischen Ereignisse chrono- logisch zu besprechen (vgl. Kriegschronik). Indien. 1. Grundlage für Englands Macht. a. Handel und Schiffahrt mit Indien (Welcher Weg?) Ausfuhr von Indien: 1. Baumwolle, Jute, Wolle. 2. Reis (besonders Hinterindien.) 3. Häute (großer Viehbestand.) 4. Tee (Ceylon und Annam.) 5. Opium, Lackstoffe (Schellack) und Gewürze. 6. Weizen. Ausfuhrmengen sehr schwankend. Weshalb? Monsun. d. Verwaltung Indiens. 1. Alle höheren Stellen in englischer Hand. 2. Bedeutendes weißes Heer wird von Indien bezahlt. 3. Eisenbahnen und industrielle Unternehmen in englischem Besitz, daher große Summen von Indien nach England. Hohe Ge- hälter und Pensionen. Warum? o. Stützpunkt für England. Weg nach Ostasien. Singapore und Colombo auf Ceylon für Handelsflotte, auch deutsche Schiffe. ä. Indische Truppen kämpfen für England.

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1. Oberstufe - S. 24

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 § 10. Vorderindien. 2. Klima, Flora und Fauna. Vorderindien, ebenso Hinter- indien und die s. Inselwelt stehen unter dem Einfluß der Monsune, welche in ersteren beiden infolge der sommerlichen Erhitzung Südasiens sw. Richtung haben und im Sommer den Regen vom Indischen Ozean ins Land bringen, während auf den Inseln durch die Erhitzung Australiens nw. Winde im Winter herrschen. Ganz Vorderindien, zumal Hindostan und die Insel Ceylon, ist durch den Reichtum seiner Tier- und Pflanzenwelt ausgezeichnet. Hier lebt der indische Elefant, der Tiger und die Riesenschlange, im Ganges das Krokodil; hier ist Baumwolle, Zuckerrohr und Indigo heimisch, die Banjane oder heilige Feige der Hindus bildet mit ihren aus den Ästen senkrecht in den Boden wachsenden Luftwurzeln natürliche Tempelhallen; das Haupt- getreide ist der Reis (wie im ganzen Monsun-Gürtel); an der Malabar-Küste wächst der kletternde Pfefferstrauch, auf Ceylon der beste Zimmetlorbeer nebst ganzen Wäldern von Kokospalmen; aus Ceylon baut man jetzt auch ausgezeichneten Kaffee und am Himalaja Tee. Die wichtigsten Produkte, welche ausgeführt werden, sind: Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Mohn (Opium), Flachs (Jute), Indigo, Tee, Kaffee, Gewürze. 3. Bevölkerung, geschichtliche und staatliche Ver- hältnisse. Von den 291 Millionen, welche die Halbinsel bewohnen, sind 57 Mill. Mohammedaner, so daß der König von England mehr mohammedanische Untertanen hat als der türkische Sultan. C h r i st e n dagegen sind nur 2,3 Mill. Der weitaus größte Teil der Bewohner gehört dem Volke der Hindus an, das die dreigeteilte Einheit der Götter Brahma, W i s ch n u, S ch i w a verehrt. Es ist in „Kasten" geteilt, die mit größter Strenge voneinander getrennt gehalten werden: die vornehmste ist die weiße der Br ahm inen oder Priester. Die Hindus sind ein sanftes und friedfertiges Volk, fast ausschließlich von Ackerbau lebend. Die gewaltigen Denkmäler, Tempel und Paläste, sowie die Dichtungen der „Vedas" zeugen von ihrem Kunstsinn; sie haben auch das System unsrer 10 Ziffern und das Schachspiel erfunden. Sie haben durch Unter- werfung der Dravidas, der dunklen Urbevölkerung Indiens, sich zu Herren des Landes gemacht, jedoch nie an Eroberungen über ihre Halb- insel hinaus gedacht; um so öfter freilich sind sie in späteren Jahrhunderten die Beute fremder Eroberer geworden. Die Mohammedaner eroberten seit dem 11. Jahrhundert Indien, die Mongolen gründeten im 16. Jahrhundert das Reich des Großmoguls mit der Hauptstadt Delhi. Seitdem der Portugiese V a s c o (wasko) d a G a m a 1498 den Seeweg um Aftika nach Indien fand, haben europäische

2. Die neueste Zeit - S. 186

1886 - Mainz : Kirchheim
186 Empörung im brittischen Indien. langen Reihenfolge der Päpste — die sprüchwörtlichen 25 Regierungsjahre des heiligen Petrus erreichte. Trotz seines hohen Alters — er war bereits in das 82. Lebensjahr getreten — und der Wucht der Sorgen, welche ihm die traurige Lage der Kirche in säst allen katholischen Ländern bereitete, fuhr er fort, mit uu-gebrocheuer Kraft und unermüdlicher Ausdauer seines durch die Zeitumstände so sehr erschwerten oberhirtlichen Amtes zu walten, in welchem er seit dem Beginne seines Pontifikats nach allen Richtungen hin eine ebenso staunenswerte als segensreiche Thätigkeit entfaltet hatte. Ganz besonders wichtig war sein Pontifikat dnrch die Entschiedenheit, mit welcher er die wissenschaftlichen, politischen und sozialen Irrtümer der netten Zeit bekämpfte. In dem in seiner Encyclika vom 8. Dezember 1864 veröffentlichten, von den Gegnern der Kirche so sehr geschmähten „Syllabns" verwarf er eine Reihe von falschen Lehren über Glauben uni) Vernunft, Staatsrecht und gesellschaftliche Verhältnisse, die in 80 Thesen zusammengefaßt waren, und erwies dadurch der gesamten Gesellschaft eine große Wohlthat, indem er ihre Aufmerksamkeit auf das in Hefen Lehren versteckte Gift lenkte und sie zur Wachsamkeit gegen dasselbe aufforderte. 7. Die außereuropäischen Staaten. a) Die Empörung im indo-britlischen Reiche 1857-1858. England konnte nach dem Krimkriege weniger entscheidend in die Verhältnisse Enropa's eingreifen, da es in den Jahren 1857 und 1858 einen furchtbaren Militäraufstand in Indien zu bekämpfen hatte. Im Laufe des letzten Jahrhunderts (seit 1757) war gauz Vorderindien von der ostindischen Kompagnie unterworfen worden, so daß diese ein Gebiet beherrschte, welches vom Himalaya bis Ceylon, vom Indus bis zum Jrawaddy reichte und von 100 Millionen steuerzahlenden und von 50 Millionen tributpflichtigen Unterthanen bewohnt wurde. Aber zwischen den Engländern und den Einge-bornen herrschten die schroffsten Gegensätze in Glauben, Sitte und Sprache, und englischerseits geschah nichts, diese Kluft aus- . zugleichen, vielmehr wurde dieselbe durch manche Härten und Ungerechtigkeiten noch erweitert und vertieft. So bildete sich nach und nach in allen Teilen des großen Reichs ein brennender Haß gegen die fremden Eroberer und dieser fand auch Eingang in die Armee, die zum größten Teil ans Eingeborenen, den „Sipa-his," bestand, welche, mochten sie au Muhamed oder die Brah-

3. Die Grundzüge der Geographie - S. 86

1904 - Braunschweig : Westermann
— 86 — Das Kaiserreich Indien. § 57. Im achtzehnten Jahrhundert gewann die Ostindisclie Kompagnie, eine Vereinigung englischer Kaufleute, unter Clive und Warren Hastings die Herrschaft über den größeren Teil Vorderindiens; 1784 wurde nach der Niederwerfung eines gefährlichen Aufstandes (Hyder Ali) das Direktorium der Kompagnie durch die Indiabill des jüngeren Pitt unter staatliche Aufsicht gestellt; 1858 kam nach Unterdrückung der noch gefährlicheren Rebellion der Seapoys (einheimische Truppen) durch eine neue Indiabill das indische Reich unter die unmittelbare Verwaltung der englischen Krone. Heute steht an der Spitze dieses indischen Reiches, das fast ganz Vorderindien und große Gebiete von Hinterindien umfaßt, unter dem Titel eines Kaisers von Indien der König Eduard Vii. von England, welcher durch einen Vizekönig vertreten wird. a. Vorderindien. Südlich von der Tiefebene des Ganges und des Indus erhebt sich das Tafelland Dekan, das fast ganz die dreieckige vorderindische Halbinsel ausfüllt. Seine Südspitze ist Kap Ko-morin; längs der beiden Küsten, Koromandel im Osten und Malabar im Westen, ziehen sich als Randgebirge die Ost-Ghats und die höheren und steiler zum Meer abfallenden West-Ghats hin; sie sind im Süden durch den Querriegel der Nila-giriketten verbunden, südlich deren eine Einsenkung, Gap genannt, die äußerste Spitze der Halbinsel abschneidet, auf der sich das Cardamum-Gebirge erhebt. An der Südspitze liegt, durch die Palkstraße und den Golf von Manaar getrennt, die Insel Ceylon mit dem Adamspik, südwestlich der Malabarküste die Inselgruppen der Ijakkadiven und Malediven. Die Ebene des Indus ist in ihrem nördlichen Teile, dem Pandschab oder Fünfflußland, baumlos und gut angebaut; m ihrem südlichen Teile wird sie immer heißer und trockener und geht endlich in die Salz- und Sandwüste Tharr über; Hindo-stan, die Ebene des Ganges, der sich in seinem Mündungsgebiet mit dem Brahmaputra vereinigt, ist sehr heiß, aber durch die Monsunregen gut bewässert und von üppiger Fruchtbarkeit. r Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Opium, Tee, Indigo, Jute, die indische Feige, Kokosnüsse und Bananen sind die Hauptprodukte; die Küste Malabar ist die Heimat des kletternden Pfefferstrauches, Ceylon des echten Zimmets, in der Palkstraße

4. Bd. 1 - S. 63

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
63 Religio» der Indier. Hindostan bestand, wenn gleich nicht bewiesen werden dürfte, (wie es Ozeray in s. recherches sur Buddoii, ou Bouddou, instituteur religieux de l’Asie orientale^ v Paris, 1817. 8. versucht hat,) daß Bnddha zu Ceylon, und zwar 1029 Jahre vor Christus gebohren worden sey, daß seine Lehre auf Ceylon und in Indien jenseits des Ganges in ursprünglicher Reinheit (oder Orthodoxie) sich erhalten habe, daß aber diesseits des Ganges in Indien aus dem Buddha der Wischnu gemacht worden sey, mit welchem er dieselbe mythische Person bilde. Denn noch ist nicht ausgemittelt,wie der mythische Buddha zum Wischnu sich verhalt, oder wie ursprünglich der Buddhaismus mit dem Brahmaismus zusammenhangt. Doch kann zuge- standen werden *), daß der als göttliches Wesen verehrte Buddha zum Theile eine geschichtliche Person sey, ob- gleich bei seiner Schilderung viele Erzählungen von den Verwandlungen und Menschwerdungen des Wischnu aus der indischen Mythologie benutzt worden seyn mögen, so daß mythische Dichtungen mit der alten Geschichte des Landes zu Einem Ganzen verschmolzen. Denn es scheint, daß der Buddhaismus dadurch aus dem Brahmaismus hervorging, daß ein kühner Reformator als den in Menschengestalt wieder erschienenen Wischnu sich geltend zu machen wußte, dessen Gottheit langst anerkannt war. Weil aber die neue Lehre mit der Herrschaft der Brahminenkaste nicht vereinigt werden konnte; so laßt sich daraus der Haß der Brahmi- nen gegen dieselbe erklären. Wo auch Buddha gebohren ward; seine Lehre ist höchstwahrscheinlich vom Festlande von Hindostan ausgegangen, hat sich aus ältern Mythen vom Wischnu entwickelt, nicht aber diese Mythen erst veranlaßt, und hat sich von da jenseits des Ganges und auf mehrern indischen Inseln, besonders auf Ceylon und Java, festge- setzt. Schwerer dürfte zu entscheiden seyn, warum der Buddhaismus auf Ceylon und Java dem Brahmaismuö im Ganzen am ähnlichsten blieb, wogegen er sich in Thibet zu *) Vgl. Gotting. Anz. 1819/ N. 9. in der Anzeige det Schrift von Ozeray.

5. Bd. 2 - S. 443

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
278. Ceylon. 443 so ein reicher Wechsel zwischen den einzelnen Theilen, und Indien ist in seinem Innern ein viel mannichfaltigeres Land, als gewöhnlich ge- glaubt wird. Das Dekhan bot sich den europäischen Kriegs- und Handels-Flotten zuerst dar, die Eroberer und Kaufleute konnten hier auf weit aus- gedehnten Küsten ihre Ansiedelungen zum Handel, ihre Festen zum Schutze am leichtesten vervielfältigen, die abgeschlossenen und in ihrer Trennung vom innern Lande schwachen Staaten konnten nur einen ge- ringeren Widerstand leisten; an der Gangesmündung lag ein mächtiges Reich dahinter, der Indus führte nicht gerade in das reiche, innere In- dien hinein; es mußten sich die Europäer zuerst vorzüglich im Dekhan festsetzen und hier zuerst die Schule indischer Kriegsführung, Diplomatie und Ländererwerbung machen. 278. Ceylon. (Nach Chr. Lassen, indische Alterthumskunde.) Ceylon liegt östlich vom Cap Comorin in einem Abstande von 32 M.; die Meeresstraße zwischen der Insel und dem Festlande zwi- schen den beiderseitigen Vorgebirgen hat eine verschiedene Breite von 12 bis 30 Meilen und wird durch die Reihe von Felsriffen und Sandbänken, welche die Adamsbrücke heißen^), in zwei Hälften getheilt. Im Norden der Adamsbrücke heißt der Golf Palkstraße, in welchem die Bänke von Cankhamuscheln an der Küste der Insel sind. An der Adamsbrücke brechen sich die von den Monsunen angetriebenen Meeres- strömungen in heftigen Brandungen, und je nachdem die Monsune von Nordosten oder Südwester: wehen, ist an der einen Seite der Brücke eine ruhigere See und leichtere Uebersahrt zwischen der Insel und dem Festlande. Die Umschiffung der Insel ist schwierig und erfordert große Umwege; sie wird nur sicher, wenn das Schiff bis zum Erdgleicher und darüber hinaus gesteuert wird und dort die brauchbaren Winde aufsucht. Es sind nicht nur die hier gefischten Perlenaustern, welche einen der gesuchtesten Gegenstände des morgenländischen Handels abgeben, auch die Meermuschel oder Cankha, welche theils als Gefäß bei Libationen, theils bei religiösen Festen als Instrument gebraucht wird, wie der göttliche Krishna und andere Helden sic in Schlachten getragen und geblasen hatten, wird eifrig gesucht und nach Indien ausgeführt; sie *) *) Den Indern gelten diese Felsenriffe als Ueberrestc der zu Rama's Durch- zuge von Riesen erbauten Brücke; Mohamedaner nehmen au, Gott habe Adam auf dieser nachher zerstörten Brücke seinen Abzug aus dem Paradiese ans Ceylon nehmen lassen und die Brücke daraus in seinem Zorne zer- schlagen.

6. Fragenheft zur Erdkunde - S. 45

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Wodurch vergrößert sich das Delta von Jahr zu Jahr? Was versteht man unter Dschungeln? Warum ist der Aufenthalt in den Dschungeln sehr gefährlich? Warum eignen sich die meisten Mündungsarme des Deltas nicht zur Schisfahrt? Welche bedeutende Handels- und Industriestadt liegt an der Mündung des Ganges? Warum heißt Delhi das „Rom Indiens"? 3. Klima und Bodenerzeugnisse. In welchen Monaten ist in Indien Regen-, in welchen Monaten trockene Jahreszeit? Auf welche Ursachen sind Regenzeit und trockene Jahreszeit zurückzuführen? Welchen Einfluß übt der mächtige Gebirgswall des Himalaja aus das Klima Indiens aus? Schildere den überaus üppigen Pflanzenwuchs in Vorderindien! Welche Produkte sührt Indien in großen Massen aus? Welches Land wetteifert mit Indien im Anbau von Baumwolle? Welche Bodenerzenguisse Indiens werden in großen Mengen von Deutschland bezogen? Schildere Tier- und Pflanzenwelt des Urwaldes! 4. Das Hochland von Dekan. Wie verläuft die Abdachung des Hochlandes von Dekan? Welche Namen führen Ost- und Westküste des Hochlandes von Dekan? Warum hat die Westküste vom Mai bis September Regen, während die Ostküste dürr und regenlos bleibt? Warum hat die Ostküste vom Oktober bis April mehr Regen als die Westküste? Warum ist das Innere des Hochlandes von Dekan ein regenarmes Gebiet? Wie heißt der Haupthasen für Baumwolle und Baumwolleuwaren, und wo liegt er? Wie heißt die bedeutendste Hafenstadt der Ostküste? 5. Religion. In welche 4 Kasten scheidet sich die indische Bevölkerung? Welcher Teil der Bevölkeruug gehört zu keiner Kaste? Worauf führen die Hindu die Scheidung in Kasten zurück? Welche Gottheiten verehren die Hindu? Welche Verehrung genießen die heiligen Stiere des Schiwa? Welche Bauart zeigen die prachtvollen Pagoden? Welchen „heiligen" Übungen der Frömmigkeit unterziehen sich die Fakirs? Warum stürzeu sich jährlich Tausende von Hindus in die „heiligen" Fluten des Ganges? Warum scheut sich der Hindu, irgend ein Tier zu töten? Welchen Erfolg hat die christliche Mission in Indien? 6. Regierung. — Ceylon. Warum führt der König von England den Titel „Kaiser von Indien"? Wie übt England seine Herrschaft über Vorderindien aus? Welche wertvollen Produkte erzeugt die Jnfel Ceylon? Welchen wertvollen Handelsartikel holen die Taucher an den Küsten Ceylons aus dem Meeresgründe herauf? (Vergleiche im Fragenheft zur Geschichte: Alexander der Große.) Hinterindien. Vergleiche Größe und Einwohnerzahl Deutschlands mit Größe und Einwohnerzahl Hinterindiens?

7. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 566

1882 - Hannover : Hahn
566 Buch Vii. Asien. colossalen Besitzthums in die Hand nahm. Seit 1877 führt die Königin von England auf Grund desselben den Titel einer Kaiserin von Indien. Die britische Regierung ist nun von Anfang an außerordentlich bemüht gewesen, durch Herstellung von Heerstraßen, Canälen und Eisenbahnen das Land aufzuschließen und zu befruchten, um durch Hebung der Produktion die hohen Steuern der Eingeborenen zu mindern, aber auch das Gleichgewicht zwischen Einnahme und Ausgabe des Eolonialwesens endlich herzustellen. Zur Zeit ist dies noch nicht gelungen und England ziebt direct nicht den ge- ringsten Nutzen aus dem Besitze Indiens, etwa wie die Niederlande aus Java. Aber die Schwierigkeiten sind hier auch ungleich größer. Sie liegen vor allem in der enormen Zahl der Bewohner, deren Anschauungen so grundverschieden von den europäischen sind. Zwar werden zahlreiche Bildungsanstalten unter- halten, die confefsionslos sind und eine Fülle europäischer Vorstellungen unter dem Volke verbreiten, aber die Durchdringung der Massen durch Vermittlung einiger Tausend Beamten erfordert Zeit. Das schwierigste Element bilden für die Regierung die Mohammedaner, etwa 55 Mill. an der Zahl, einst die Herren des Landes, die europäischen Einfluß am entschiedensten abweisen. Was aber auch zu wünschen sein mag, Englands Fremdherrschaft ist die ein- zige, welche etwas für die Wohlfahrt des Landes gethan hat. — Wir wollen hier unter Britisch-In dien gleich auch diejenigen Gebiete mit hereinziehen, welche nur mittelbar den Engländern unterthan sind, indem ihnen meist gegen Entrichtung eines Schutzgeldes innere und äußere Ruhe von jenen zugesichert ist1). Als künftiges Schicksal steht ihnen wohl die frübere oder spätere Ein- verleibung bevor. Danach kann auf Grund der 1881 vollzogenen großen Volkszählung das Ganze, wie folgt, abgeschätzt werden: Hzm. H>Kil, Bewohner 1881. Unmittelbare Besitzungen 40900 2.253000 199 Mill. Lehnsstaaten......... 27600 1.521000 54 „ Summa 68500 3.774000 253 Mill. Unter diesen 253 Mill. (wobei Ceylon, welches nicht zum indischen Kaiser- reich gehört, mit 23/5 Mill. noch nicht mitgerechnet ist! s. u.) leben kaum 150000 Europäer, fast nur britische Unterthanen. Zur Hälfte bilden sie das europäische Heer, das in größern Eantonnements im Lande vertheilt ist. Da- neben besteht ein größeres aus Eingeborenen, den sog. Sipoys, unter englischen Ofsicieren. Etwa 12000 englischen Beamten liegt die Verwaltung eines Ge- bietes von 250 Mill. ob! Das Klima verbietet größere Einwanderung der Europäer; Soldaten und Beamte müssen vielmehr häufig aus Gesundheits- rücksichten wechseln oder Pflegen sich zur heißen Jahreszeit aus die höher ge- legenen Sanitarien zurückzuziehen. Ueber die Unterschiede des Stammes und der Consession der Bewohner ist schon S. 523 berichtet worden. Hier kommt noch die verschiedene Vertheilung innerhalb des ausgedehnten Gebietes in Be- tracht, die kaum irgendwo auf der Erde solche Gegensätze zeigt2). Fast in allen Niederungen, mit Ausnahme des Jndusgebietes, also in der hindo- J) Wie die Bedingungen, unter denen diese Staaten zu englischen Lehnsfiaaten geworden sind, unter sich sehr verschieden, so wechselt auch der Grad der Abhängigkeit in der Verwaltung oft; die englische Regierung übernimmt dieselbe häufig bei Minder- jährigkeit einheimischer Fürsten oder auch bei Mißwirtschaft, um sie später zuweilen zu geeigneter Zeit und dann meist in ungleich geordneteren Verhältnissen den recht- mäßigen Inhabern zurückzugeben. Dies der Grund, weshalb man einzelne Gebiete bald als unmittelbaren Besitz angeführt, bald zu den Lehnsstaaten gerechnet findet. 2) S. H. Wagner's Karte der Bevölkerungsdichtigkeit in Britisch-Indien auf Grund der großen Volkszählung 1869—72 in „Bevölkerung der Erde Iv." 1878. Taf. 1, 1:7.500000. Den Tert dazu bildet gewissermaßen ein Vortrag über diese

8. Bd. 2 - S. 445

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
278. Ceylon. 445 Wie Ceylon durch seine geographische Lage für den Handel sehr günstig gelegen, durch sein Klima ein gesunder und schöner Wohnort für die Menschen ist, so erscheint cs höchst begünstigt durch die Schätze, mit welchen die Natur es bereichert hat. Das Meer nährt die ge- schätzten Perlenaustern und Seemuscheln und lagert daö schönste Salz an den Ufern ab; die Berge sind reich an Eisen, an andern Metallen nicht, und die Insel erfreut sich des Glückes, daß der geglaubte Reich- thum an Gold sich bis jetzt nicht bewährt hat. Die Menge und Man- nichfaltigkeit der edeln Steine hat nirgends ihres Gleichen. Das Pflanzenreich bildet aber Ceylons Hauptreichthum; nirgends zeigt sich die üppig wuchernde Fülle des tropischen Wachsthums reicher entfaltet; es ist die Palmen- und Gewürz-Insel vor allen, die dazu zugleich den größten Reichthum nährender Gewächse darbietet. Der Reis bildet hier, wie in Indien, das Hauptnahrungsmittel des Bolks und wurde in den Niederungen in hinreichender Menge erzeugt, so lange die erforderlichen Bewässerungswerke noch bestanden. Zu den eigen- thümlichen Bodemrzcugnissen des nahe liegenden Festlandes treten eigen- thümliche der Insel hinzu. Sie hat, wie es im Dekhan vorkommt, drei Aussaaten und Aernten im Jahre. Beinahe das ganze Innere ist ein großer tropischer Wald; neben Riesenbäumen nutzbaren Holzes blühen andere, welche nahrhafte und gewürzreiche Früchte tragen, der Südwcstsaum der Insel ist ein Hain von Kokos- und andern Palmen, von Brotfruchtbäumen und den noch nahrungsreichern G'akbäumen; auf der Ostküste vertritt ihre Stelle die Talapatra- oder fächerblättrige Palme. Daneben sind die Bananen und die indischen Feigenbäume allgemein verbreitet; dazu die große Menge europäischer und tropischer Obstbüume; neben der Baumwollenstaude wächst der Baumwollenbaum zur Größe eines mächtigen Waldbaumes empor. Zum Zuckerrohr, der Pfesferrebc, den Kardamomen, dem Arekanußbaume, tritt der Kaffeebaum als wild- wachsender, aber ob ursprünglich hier einheimischer, ist zweifelhaft; der echte Zimmtbaum war bis vor wenigen Jahren ausschließlich ein cin- galesisches Gewächs und ist dort einheimisch. Nicht geringer ist der Ueberfluß an brauchbaren Waldbüumen: der Tckbaum und andere, von denen mehrere lange unbekannt waren und einige es noch sind, die zum Schiffsbaue und allen Holzarbeiten treff- liches Material liefern; auch schöne Farbholzbäume fehlen nicht. An Wild ist die Insel nicht weniger reich, noch das Meer an Fi- schen; doch sind hier keine eigenthümlichen Thiere; dagegen sind die Elephanten zahlreich im Südwesttheile der Insel und sehr geschätzt, weil sie, obwohl nicht die größten, die kräftigsten und gelehrigsten ihres Ge- schlechts sind. Ihre Jagd war hier den Alten schon bekannt. So bildet diese Insel gleichsam die Krone der indischen Lande, die goldene Kugel, welche der Pyramide der ganzen Halbinsel aufgesetzt ist, den höchsten Gipfel der Entfaltung indischer Natur. So begabt und so nahe bei Indien gelegen, mußte sie frühe den Indern ein Gegen- stand der Anziehung werden; eine der ältesten Heldendichtungen läßt

9. Geschichte des Alterthums - S. 38

1852 - Weimar : Albrecht
38 Ceylon. Naturerzeug- niffe. Der Name des Landes und der Bewoh- ner. Auch das östliche Hindostan ist durchgängig ein Tiefland, mit üppig fruchtbaren, gutangebauten und viel erzeugenden Gegenden. Ganz nahe an der südlichsten Spitze vvn Indien liegt die In- sel Ceylon; sie erscheint wie ein losgerissener Theil des Festlandes; ihre Zustände sind durchaus indisch, und ihre Geschichte ist ganz mit der indischen verschlungen. Ceylon ist für den Handel höchst gün- stig gelegen, durch sein Klima ein gesunder und schöner Wohnort für die Menschen und reich an Schätzen der Natur. Das Meer nährt die geschätzten Perlenaustern und Seemuscheln und lagert das schönste Salz an den Ufern ab; die Berge sind reich an Eisen; die Menge und Mannigfaltigkeit der edlen Steine hat nirgends ihres Gleichen. Die Insel ist reich an Wild, das Meer an Fischen; das Pflanzenreich bildet aber Ceylons Hauptreichthum; nirgends zeigt sich die üppig wuchernde Fülle des tropischen Wachsthumes reicher ent- faltet; Ceylon ist vor allen die Palmen- und Gewürzinsel; sie hat drei Aussaaten und Ernten im Jahre. So bildet diese Insel gleich- sam die Krone der indischen Lande; sie ist aber auch in historischer und antiquarischer Beziehung außerordentlich wichtig. Eine der äl- testen Heldendichtungen läßt den göttlichen Helden Rama sie der Gewalt der Niesen und Unholde entreißen und einem frommen Kö- nig anvertrauen. Man kann darin die Erinnerung eines früheren Versuchs, die Insel von Indien aus zu kolonisiren nicht verkennen. Ceylon besitzt nicht nur große Denkmale der Baukunst, sondern ist auch ein Hauptsitz des sonst in Indien, mit Ausnahme Nepals, ver- schwundenen Buddhismus geblieben, der Mittelpunkt der südöstlichen Verbreitung dieser Lehre. Die Literatur der Insel endlich füllt eine große Lücke der indischen Literatur aus. Ueber die außerordentliche Fruchtbarkeit und den unermeßlichen Reichthum an Produkten aller Art war schon bei den Alten nur eine Stimme. Die Thierwelt Indiens umfaßt namentlich Elephanten von seltener Größe, Nashorne, Löwen, Tiger, Panther, Luchse und an- dere Raubthiere, Kameele, Affen der verschiedensten Arten, Buckel- ochsen, Büffel, kleine aber sehr schnelle Pferde, Maulesel, Esel, Schaafe mit Fettschwänzen, Ziegen, gute Jagdhunde, Krokodile, Schildkröten, Papageien und andere Vögel mit herrlichem Gefieder, Perlenmuscheln, Scorpione und Seidenwürmer. Aus dem Pflan- zenreiche werden erwähnt: alle Arten von Getreide, besonders Wei- zen und Gerste, Flachs, Hirse, Reis, Sesam, woraus ein treffli- ches Oel bereitet wird, Feigen und andere Südfrüchte, Wein, je- doch in geringer Menge, Bananenbäume von ungeheuerer Größe, Palmen, Burbaum, eine Menge Bauholz aller Art, Ebenholz, Fruchtbäume, Bambus, Baumwollenstauden, Papyrusstaudcn, Pfef- fer, Zimmt und andere Gewürze, Myrrhen, Kardamomen, Sandel- holz, Kostus, Narde, Kampfer, Indigo. Das Mineralreich end- lich liefert: Gold, Edelsteine, Silber, Eisen, Zinn und Steinsalz. Die alten indischen Schriften nennen das Land Gambudvipa, Bharatakhanda oder Arjavarta, Bezirk der Arja, sie theilen es in das nördliche, mittlere und südliche Land und betrachten den nörd-

10. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 95

1905 - Dresden : Huhle
— 95 — mir, das sehr fruchtbar ist. Die Landschaften Hindostan und Bengalen haben reichliche Niederschläge und prangen in der üppigsten tropischen Pflanzenfülle. Zu Vorderindien gehört auch die gebirgige Insel Ceylon, deren Tropenklima in den höher gelegenen Gebieten gemildert und durchaus gesund ist. Im Westen der Küste Malabar liegen die Inselgruppen der Lakkadiven und Malediven. Die Eingeborenen Vorderindiens sind teils Hindu, jüngere Einwanderer, teils Dravida, von dunklerer Farbe als jene. Auf Ceylon wohnen hauptsächlich Singhalesen. Die Hindu sind in vier Stände: Priester, Krieger, Ackerbauer und Gewerbtreibende geteilt; die rechtlosen Ur- einwohner sind die Parias, sie gehören keinem Stande an. Der Religion nach sind sie meistens Bekenner des Brahmanismus. 2. Politisches. Als 1498 Vasco da Gama zu Kalikut landete und damit den Seeweg nach Indien aufgefunden hatte, gehörte dieses Wunderland ein volles Jahrhundert hindurch den Portugiesen. Dann fiel ein großer Teil Indiens in die Hände der Holländer und Franzosen; beide wurden aber durch die Engländer verdrängt. Die englische Königin Elisabeth verlieh 1600 der „Englisch-ostindischen Com- pagnie" das Vorrecht des indischen Handels, und dies sührte zur allmählichen Erwerbung des Landes durch diese Handelsgesellschaft. Ende der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde Indien in ein britisches Vizekönigreich umgewandelt und 1876 zum Kaisertum Indien erhoben. Der König von England ist gleichzeitig indischer Kaiser. Das Land ist in Provinzen eingeteilt, die von Vizegouverneuren verwaltet werden. An der Spitze steht der General- gouvernenr, der gewöhnlich Vizekönig genannt wird. Die indischen Schutzstaaten, 629 an der Zahl, haben ihre einheimischen Fürsten, die aber englische Vasallen sind. Nur zwei Staaten Vorderindiens, Nepal und Bhutan, haben sich ihre Selbständigkeit erhalten. 3. Landesprodukte. Indien gehört zu den reichsten Ländern der Erde. Die sür den Kaufmann wichtigsten Produkte aus dem Pflanzenreiche sind: Reis, Weizen (seit der Aufhebung des Ausfuhrzolles 1873 ein großartiger Handelsartikel), Zucker (das Zuckerrohr hat hier seine Heimat), Baum- wolle, Jute* (für diesen Faserstoff ist Ostindien das einzige Bezugs- land), Opium (das in ungeheueren Mengen nach China geht), Tee (in diesem Artikel ist Indien ein mächtiger Konkurrent Chinas ge- worden), Chinarinde, Pfeffer (von Malabar), Zimt (von Ceylon), Kakao, Tabak, Bananen, Teakholz (das beste Holz für den Schiffs- * Neuerdings wird vielfach Ramie, eine nesselartige Pflanze, die eine seidenweiche Faser liefert und ihre Heimat ebenfalls in Ostindien hat, ver- spönnen.

11. Leitfaden der Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 121

1910 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 121 — sehr begehrter Faserstoff, gedeiht vortrefflich in dem feuchten Klima Bengalens. (Indien ist einzige Bezugsquelle.) An der Küste von Malabar wächst der Pfefferstrauch (der meiste Pfeffer der Erde) und auf Ceylon schält man die beste Zimtrinde von Zimtbäumen; außerdem gedeihen Kokospalmen in großer Menge. Die Engländer pflanzten den Kaffeebaum auf Ceylon, den Teestrauch am Himalaja an und ver- schafften dem Baumwollenbau eine so große Verbreitung, daß Indien nächst Amerika heute die meiste Baumwolle liefert. Das Zuckerrohr hat in Indien seine Heimat, ebenso der Indigo. Endlich sollen noch erwähnt werden Kakao, Tabak, Kokosnuß und der Teakbaum, der das beste Holz für den Schiffsbau liefert. An Erzeugnissen der Tierwelt kommen Rohseide, Rohwolle, Häute und Elfenbein in den Handel. Das Mineralreich liefert Steinkohlen, Salz, Edelsteine und Eisen. 3. !)anäe!. Unter allen asiatischen Ländern steht Indien mit seinem Handel an erster Stelle. Aus- und Einfuhr steigen von Jahr zu Jahr zu immer höheren Summen. Die Ausfuhr übertrifft die Einfuhr infolge der geringen Konsumfähigkeit seiller Bewohner. Der Verkehr ist überwiegend (70%) nach England gerichtet, das in Indien eine fast unerschöpfliche Bezugsquelle für feine Rohstoffe (Baumwolle) und ein bedeutendes Absatzgebiet für seine industriellen Erzeugnisse besitzt. Als Verkehrswege für den Binnenhandel sind zu erwähnen die von Dampfern befahrenen Flüsse Ganges und Indus, ferner ein ziemlich verzweigtes Eisenbahnnetz, das dichteste auf dem asiatischen Festlande. Der Handelsverkehr Deutschlands mit Indien (einschließlich Malakka) hat in letzter Zeit einen ganz bedeutenden Aufschwung genommen; er ist in den letzten fünf Jahren um 100 Mill. Mark gestiegen und beläuft sich heute auf 400 Mill. Mark. Deutschland bezieht von dort Baumwolle, Jute, Häute, Reis (fein wichtigstes Bezugsland), Ölfrüchte (Mohn, Raps, Leinsaat, Sesam, Rizinussamen), Schellack, Kautschuk, Kopra und Pfeffer. Deutschland sendet dorthin Textil- und Eisen- waren und chemische Erzeugnisse. 4. Hauptkanäelsplätze. Kalkutta, lvs Mill. Ew., das „indische London", hat als Handelsplatz seit Herstellung des Suez- kanals und der indischen Eisenbahnen alle anderen indischen Häfen überflügelt. Fahrtdauer nach London 21 Tage, d. h. durch den Suez- kanal. Von gleicher Bedeutung für den Außenhandel ist Bombay, " i Mill. Ew., an der Küste Malabar gelegen. Die Überfahrt von

12. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 113

1883 - Wiesbaden : Kunze
Asien. 113 Mais, Hirsearten, Baumwolle, Indigo, Ingwer u. s. w. ge- baut, im Winter dagegen unsere europäischen Getreidearten und Gemüse. Noch eine Menge anderer Pflanzen- Produkte liefert der indische Boden: das unverwüstliche Tikholz zum Schiffsbau, das wohlriechende Sandelholz, Palmen in großer Mannigfaltigkeit, Opium, Zucker, Pfeffer, Zimmet (auf Ceylon) u. a. Gewürze, Tabak, Kaffee, Thee, Traubeu, Pisang, Jams, Bataten ic.; die Tierwelt, nir- gends auf der Erde so reich als in Indien, enthalt zwar ge- fährliche Tiere genug, z. B. Tiger, Brillen- und Boaschlangen, Gaviale, aber auch Pfauen und Fasanen, Papageien, Gazellen, Schildkröten, Perlenmuscheln bei Ceylon, den nützlichen Elefan- teu, und die Haustiere: Ziege, Rind (in verschiedenen Arten), Pferd u. s. w. An Mineralien besitzt die Halbinsel die nützlichsten sowohl als die teuersten: Edelmetalle zwar wenig, aber Diamanten (Golkonda) u. a. Edelsteine, sowie Stein- kohlen, Eisen, Zink, Kupfer :c. Die Nordwestecke Indiens (Pandschäb, Fünfstromland) bildet ein abgesondertes Glied der indischen Welt, von der es durch die Sindwüste (Thurr) getrennt ist, sodaß nur ein schmaler Kulturstreifen im N das- selbe mit dem Gangeslande verbindet; wie feine eigene Ge- schichte, so hat dieser Teil Indiens auch feine eigenen Produkte: die tropischen Kulturgewächse der Halbinsel, ihre Gewürze und das Zuckerrohr, sowie die Riesenbäume ihrer Wälder sehleu hier bereits, statt des Elefanten tritt das Kamel als Lasttier auf, mit ihm die Dattelpalme u. f. w. Die Hindus oder Jndier bilden den weitaus größten Teil der Bevölkerung. Von der Gesamtbevölkerung der Halb- insel siud etwa 194 Mill. Bramaverehrer, 40 Mill. Muhamme- dauer, nur 5 Mill. Buddhisten, obgleich Vorderindien das Heimatland des Buddhismus ist, 3 Mill. Sikhs und bloß l1u Mill. Christen. — Die britische Regierung ist iu den letzten Jahrzehnten außerordentlich bemüht gewesen, durch Anlegung vou Landstraßen, Kanälen, Eisenbahnen und Tele- grapheu, Bewässerungsanstalten u. s. w. den materiellen Wohlstand der Bevölkerung zu heben, sowie sie anderseits Schachts Schulzeographie, 10. Aufl. 8

13. Teil 2 - S. 24

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 § 10. Vorderindien. 2. Klima, Flora und Fauna. Vorderindien, ebenso Hinter- indien und die s. Inselwelt stehen unter dem Einfluß der Monsune, welche in ersteren beiden infolge der sommerlichen Erhitzung Südasiens sw. Richtung haben und im Sommer den Regen vom Indischen Ozean ins Land bringen, während auf den Inseln durch die Erhitzung Australiens nw. Winde im Winter herrschen. Ganz Vorderindien, zumal Hindostan und die Insel Ceylon, ist durch den Reichtum seiner Tier- und Pflanzenwelt ausgezeichnet. Hier lebt der indische Elefant, der Tiger und die Riesenschlange, im Ganges das Krokodil; hier ist Baumwolle, Zuckerrohr und Indigo heimisch, die Banjane oder heilige Feige der Hindus bildet mit ihren aus den Ästen senkrecht in den Boden wachsenden Luftwurzeln natürliche Tempelhallen; das Hauptgetreide ist der Reis (wie im ganzen Monsun-Gürtel); an der Malabar-Küste wächst der kletternde Pfefferstrauch, auf Ceylon der beste Zimmetlorbeer nebst ganzen Wäldern von Kokospalmen; auf Ceylon baut man jetzt auch ausgezeichneten Kaffee und am Himalaja Tee. Die wichtigsten Produkte, welche ausgeführt werden, sind: Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Mohn (Opium), Flachs (Jute), Indigo, Tee, Kaffee, Gewürze. 3. Bevölkerung, geschichtliche und staatliche Verhält- nisse. Von den 291 Millionen, welche die Halbinsel bewohnen, sind 57 Mill. Mohammedaner, so daß der König von England mehr moham- medanische Untertanen hat als der türkische Sultan. Christen da- gegen sind nur 2,3 Mill. Der weitaus größte Teil der Bewohner gehört dem Volke der Hindus an, das die dreigeteilte Einheit der Götter Brahma, Wischnu, Schiwa verehrt. Es ist in „Kasten" geteilt, die mit größter Strenge voneinander getrennt gehalten werden: die vor- nehmste ist die weiße der Brahminen oder Priester. Die Hindus sind ein sanftes und friedfertiges Volk, fast ausschließlich von Ackerbau lebend. Die gewaltigen Denkmäler, Tempel und Paläste, sowie die Dichtungen der „Bedas" zeugen von ihrem Kunstsinn; sie haben auch das System unfrer 10 Ziffern und das Schachspiel lerfunden. Sie haben durch Unterwerfung der Dravidas, der dunklen Urbevölkerung Indiens, sich zu Herren des Landes gemacht, jedoch nie an Eroberungen über ihre Halbinsel hinaus gedacht; um so öfter freilich sind sie in späteren Jahrhunderten die Beute fremder Eroberer geworden. Die Mohammedaner eroberten seit dem 11. Jahrhundert Indien, die Mongolen gründeten im 16. Jahrhundert das Reich des Großmoguls mit der Hauptstadt Delhi. Seitdem der Portugiese Vasco (wasko) da Gama 1498 den Seeweg um Afrika nach Indien fand, haben europäische

14. Lernbuch der Erdkunde - S. 129

1902 - Gotha : Perthes
129 3. Gang es-Brahmaputra-Gebiet, tropisch warm und regen- reich, daher sehr fruchtbar (auch regelmäßige Überschwemmungen); hier gedeihen: Reis (2 bis 3 Ernten jährlich), Zuckerrohr, Bananen, Baum- wolle, Mohn (Opium). Am Südfuß des Himalaja das Sumpsgebiet der Tar ai („Dschun- geln") mit Fieberluft. 4. Hochlandgebiet, Klima gemildert, zum Teil trockeu und steppenartig, Küste regenreich, warm, sehr fruchtbar. Außer den schon genannten Pflanzen gedeihen in Indien, bzw. sind hier einheimisch: Kokospalme, Indigo, Pfeffer, Zimt, Lotosblume. Tierwelt: Elefant, Tiger, Nashorn, Krokodil, giftige Schlangen (20000 Menschen fallen ihnen jährlich zum Opfer); Heimat des Pfaus. Bewohner'. 287mill.einw., Urbewohner sind Dravida (dunkel- farbig, noch im Dekan und auf Ceylon), mit ihnen vermischt arische Hindu oder Jndier, Brahmanen, streng in „Kasten" geteilt; Mu- hammedaner (57 Millionen), besonders im Pandschab; wenig Christen (2^-Mill.). — Ackerbau geht zurück, Industrie steigt, Produkte außer den oben genannten: Elfenbein, Seide, Jute, Perlen, Steinkohle und Eisen, auf dem Dekan Diamanten. Größtes Eisenbahnnetz Asiens. § 144. Geschichtliches. 1. Die Dravida wurden sehr frühzeitig von den vom Kabulgebiet eingewan- derten Hindu unterjocht. 2. Seit 1000 n. Chr. drangen von ebendaher Muhammedaner ein, 1526 Begründung des Reiches des Groß - Mogul zu Delhi durch einen turkmenischen Er- oberer. 3. Nach Vasco da Gamas Entdeckung des Seewegs nach Ostindien 1498 Eindringen verschiedener europäischer Völker (Engländer, Franzosen, Holländer, Portugiesen), von denen seit dem 18. Jahrhundert die Engländer die Oberhand gewannen. 4. Die Verwaltung ging 1858 von der englisch - ostindischen Kompagnie an den englischen Staat über, seit 1876 Kaisertum Indien, dessen Kaiser der König von England ist, von einem englischen Vizekönig verwaltet: 2/3 ist unmittelbar britischer Besitz, den Rest bilden abhängige Vasallenstaaten. 1. Himalajagebiet. Landschaft im Nordosten? Im Nordwesten Kaschmir, herrliches Land mit schönstem Klima; — Kaschmirziege! Auch der Karakorum liegt im englischen Gebiet. Nb. An: Himalaja zwei unabhängige Staaten? Dcnncrt, Lernbuch der Erdkunde. q

15. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 103

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
103 § 8. Die Britischen Inseln. Siebenmal so groß wie das Deutsche Reich ist Indien mit rund (Vorderindien.) 300 Mill. <$., beinahe Vs der Menschheit, nächst China das volkreichste Land der Erde. England beherrscht es mit wenigen Tausenden der Seinen. Der größte Teil des Heeres besteht aus Seapoys ssipeusj, d. h. Eingeborenen- Truppen. England hat den Anbau, Gewerbesleiß und Verkehr so sehr geför- dert, daß die Hälfte der asiatischen Ein- und Ausfuhr auf Indien kommt. Indien hat ein so großartiges Eisenbahnnetz erhalten wie außerhalb Europas und der Union kein anderes Land. Indien liefert nächst der Union die meiste Baumwolle, aber auch viel Getreide zur Ausfuhr, obwohl im übervölkerten Gangesgebiet ein einziges Ausbleiben des Monsunregens genügt, um furchtbare Hungersnot durch unzureichende Ernte herbei- zuführen; denn die Bevölkerung ist wegen ihrer Dichtigkeit auf Vollernten angewiesen. Hindostau liefert ferner Indigoh das massenhafteste Opiums in seinem So. (Bengalen) die Jute sdschütes^, am Himalaja den von den Engländern erst nach Indien gebrachten Tee; an der Malabarküste und in Ceylon wächst die duftigste Rinde des Zimt-Lorbeers; Ceylon ist durch seine Kokoswälder, durch den mit Glück dort angepflanzten Chinarindenbaum, vor allem aber durch seinen Tee wichtiger als durch seine wertvollen Perlen und Edelsteine. Die Gangesebene enthält die meisten der etwa 30 indischen Großstädte über 1 Ht. E. Die besonders dichtbevölkerte Landschaft nach der Mündung hin heißt Bengalen; hier ^Kalkutta fkalkataj, wichtiger Ein- fuhrhafen Indiens am Hugli, dem auch für Seeschiffe befahrbaren, west- lichsten Mündungsarm im großen Gangesdelta, Sitz der Regiernng Indiens (des britischen Vizekönigs), noch im 18. Jahrhundert ein Fischerdorf, jetzt über 1 Mill. E. Am Zusammenfluß von Ganges und Dschamna *Alla- habad fallahabädj, n. davon *Lucknow fläknauj, flußabwärts ^Benares sbenaresj, Hauptsitz der brahmanischen Gelehrsamkeit und Frömmigkeit, mit heiligen Badeplätzen am Ganges, der göttliche Verehrung genießt; auf den Straßen wandeln heilige Rinder. *Delhi an der Dschamna, früher Residenz des Groß-Moguls, voll prächtiger Paläste. — Im Himalaja gehört das Land Sikkim zum britischen Besitz, ebenso im W. das schöne Hochtal 1 Infolge der Herstellung von künstlichem Indigo durch die deutsche chemische Industrie ist die Indigo-Ausfuhr auf 1/7 des Wertes eingeschrumpft, den sie vor 10 Jahren hatte. — 2 Ein getrockneter Milchsaft der unreifen Kapseln des auch bei uns gebauten Schlummermohns (Papäver somniferum). Indisches Opium ist für die Eng- länder ein gewinnreicher Ausfuhrgegenstand nach China, da sich die Chinesen weit und breit dem Laster des Opiumrauchens ergeben, das leider ihre Gesundheit und Arbeits- kraft untergräbt. — 3 Faser eines Krautes, das zu sehr festen Geweben für Waren- ballen, auch für Möbel- und Gardinenstoffe verarbeitet wird.

16. Für Seminare - S. 153

1912 - Breslau : Hirt
5. Südasien. 153 tätigfeit, besonders in Baumwolle und Jute, zu rascher Entwicklung gebracht. Heute treten die Erzeugnisse dieser Zweige der indischen Textilindustrie mit den europäischen Waren auf den asiatischen Marken in Wettbewerb. Dagegen wird im „reichen" Indien bei nicht genügendem Regenfall die bäuerliche Be- völkerung, die in gewöhnlich ausreichend benetzten und darum uicht künstlich be- wässerten Gebieten wohnt, nicht selten von verheerender Hungersnot heimgesucht. 91. Indischer Arbeitselefant. Der gezähmte Elefant findet in Indien die vielseitigste Verwendung. Bei Festen der Hindu und Moslemin wirkt er in kostbarer Anschirrung, bemalt und mit Silberketten behangen, mit. Nicht minder wird er als Jagdelefant wegen seiner Tigerfestigkeit geschätzt. Am nützlichsten aber ist er als Arbeitstier, wenn es sich um Bewegung schwerer Lasten handelt, wie aus Holzlagerplätzen, Die Kulturarbeit der Engländer hat in Indien nicht nur kostspielige Bewässerungsanlagen hergestellt, wichtige Kulturpflanzen neu eingeführt (z. B. Kaffee und auf Ceylon sowie in den Vorbergen des westlichen Himalaja Tee), sondern auch ein ausgedehntes Netz von Straßen und Eisenbahnen (50000 km) geschaffen. Dadurch hat man den Verkehr gewaltig gesteigert, die Hungersnöte vermindert und gemildert und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bedeutend gefördert. Unter allen asiatischen Ländern steht Indien mit seinem Handelsverkehr an erster Stelle. Wegen der ungemein reichen Produktion des Landes und der geringen Konsumfähigkeit feiner Bewohner überwiegt die Ausfuhr. Der größte Handelsverkehr ist nach England gerichtet: der Handel mit Deutschland folgt erst in weitem Abstände, obschon er ständig wächst. Unter den von Indien nach Deutschland eingeführten Gütern sind an erster Stelle Inte, Baumwolle und Ölfrüchte zu nennen; Deutsch- land versendet vornehmlich Web-, Eisenwaren und chemische Erzeugnisse.

17. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 136

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 136 — stellt sind außerdem die Inselgruppen der Andamanen und Nikobaren (S. 142) und Aden (S. 116), während die Insel Ceylon eine eigene Kolonie bildet. Der Träger der Krone ist der jeweilige englische König, der darum auch den Nebentitel eines Kaisers von Indien führt. An seiner Stelle regiert das Land ein General-Gouverneur, der gewöhnlich als Vizekönig bezeichnet wird. Der Regierungssitz war bisher Kalkutta, ist aber 1912 nach Delhi verlegt worden. Das Indische Kaiserreich besteht teils aus unmittelbaren, teils aus mittelbaren Besitzungen. Jene umfassen ungefähr 8/5 der ungeheuren Landfläche, aber 4/5 der Be- wohner. Sie sind in Provinzen eingeteilt und werden von englischen Beamten verwaltet. Das übrige Gebiet besteht aus über 600 Schutzstaaten, die ihre eignen Fürsten und freie innere Verwaltung haben. Aber an jedem Hose befindet sich ein englischer Beamter, der dem Fürsten als „Berater" zur Seite steht und ihn nötigenfalls überwacht. Schon im Altertuiu wurde Indien wegen seiner reichen Erzeugnisse als „Wunderland" bezeichnet. Angelockt durch seine Reichtümer, sind mehrfach fremde Völker erobernd in die Halbinsel eingedrungen, so besonders im Mittelalter Mongolen. Einem mongolischen Herrscher (Babur) gelang es 1525, Delhi zu erobern und eine dauernde Herrschaft, das mohammedanische Reich des Großmoguls, zu gründen, das unter seinen Nachfolgern fast die ganze Halbinsel umfaßte und erst 1788 zusammenbrach. Schon im Mittelalter wurden auch indische Erzeugnisse, namentlich Gewürze, nach Europa gebracht. Persische, arabische und ägyptische Kaufleute vermittelten diesen Handel. Die Waren kamen auf dem Landwege mit Karawanen an die Mittelmeerküste, von wo italienische Kaufleute sie weiter- beförderten. Die ungeheure Verteurung der Waren, die durch die weite Landbeförderung, die Zölle und den Gewinn der Kaufleute entstand, trieb dazu, den Seeweg nach Indien zu suchen. 1498 landete der Portugiese Vasco da Gama als erster Europäer im Hafen von Kalikut. In der Folge erwarben dann die Portugiesen durch Verträge mit den Fürsten große Besitzungen an der Westküste Indiens, die aber später fast sämtlich an die Holländer verloren gingen. Diese, wie auch die Franzosen, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahr- Hunderts Niederlassungen an der Ostküste gründeten, sind aber nach und nach von den Engländern verdrängt worden. Im Jahre 1600 wurde in England die Ostindische Kompagnie gegründet, eine Handelsgesellschaft mit einem Kapital von 600000 Mk. Sie erwarb vom Großmogul die Erlaubnis zur Anlage von Handelsniederlassungen und erzielte bald Gewinne von 100—200 °/0. Durch kluge Benutzung der Streitigkeiten unter den ein- heimischen Fürsten verstand es die Gesellschaft, ihren Einfluß immer mehr zu erweitern und ihre Nebenbuhler zu verdrängen. Als 1857 ein großer Aufstand ausbrach, griff die englische Regierung ein, auf die dann der ganze Besitz der Kompagnie als Indisches Vize- königtum überging. 1876 wurde dieses zum Kaisertum erhoben. Die Engländer haben in Indien eine große Kulturarbeit verrichtet. Das Land ist unter ihrer Verwaltung emporgeblüht. Sie haben Wege, Eisenbahnen und Häfen gebaut und durch Bewässerungsanlagen gewaltige Flächen für den Anbau gewonnen. Die Erzeugnisse sind auf das Mehrfache ihres früheren Wertes gestiegen. Wenn auch die englische Herrschaft nicht frei geblieben ist von Härten und Grausamkeiten, so kann sie doch für das indische Volk als ein Segen bezeichnet werden. Sie hat den beständigen Kriegen der zahlreichen Staaten ein Ende bereitet und für Ruhe und Ordnung gesorgt. Sie hat auch der mitunter sehr harten Bedrückung der Untertanen durch verschwenderische Fürsten gesteuert, das Los der verachteten untern Volksklassen verbessert und durch Verbreitung von Bildung das ganze Volk gehoben. Großes ist auch zur Bekämpfung der Cholera, der Pest u. a. Landeskrankheiten

18. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 37

1917 - Breslau : Hirt
V. Südasien. 37 tätigfeit, besonders in Baumwolle und Jute, zu rascher Entwicklung gebracht. Heute treten die Erzeugnisse dieser Zweige der indischen Textilindustrie mit den europäischen Waren auf den asiatischen Märkten in Wettbewerb. Dagegen wird im „reichen" Indien bei nicht genügendem Regenfall die bäuerliche Be- völkernng, die in gewöhnlich ausreichend benetzten und darum nicht künstlich be- wässerten Gebieten wohnt, nicht selten von verheerender Hungersnot heimgesucht. 24. Indischer Arbeitselefant. Der gezähmte Elefant findet in Indien die vielseitigste Verwendung. Bei Festen der Hindu und Moslemin wirkt er in kostbarer Anschirrung, bemalt und mit Silberketten behangen, mit. Nicht minder wird er als Jagdelefant wegen seiner Tigerfestigkeit geschätzt. Am nützlichsten aber ist er als Arbeitstier, wenn es sich um Bewegung schwerer Lasten handelt, wie auf Holzlagerplätzen. Die Kulturarbeit der Engländer hat in Indien nicht nur kostspielige Bewässerungsanlagen hergestellt, wichtige Kulturpflanzen neu eingeführt (z. B. Kaffee und auf Ceylon fowie in den Vorbergen des westlichen Himalaja Tee), sondern auch ein ausgedehntes Netz von Straßen und Eisenbahnen (50000 km) geschaffen. Dadurch hat man den Verkehr gewaltig gesteigert, die Hungersnöte vermindert und gemildert und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bedeutend gefördert. Unter allen asiatischen Ländern steht Indien mit seinem Handelsverkehr an erster Stelle. Wegen der ungemein reichen Produktion des Landes und der geringen Konsnmfähigkeit feiner Bewohner überwiegt die Ausfuhr. Der größte Handelsverkehr ist nach England gerichtet! der Handel mit Deutschland folgt erst in weitem Abstände, obschon er ständig wächst. Unter den von Indien nach Deutschland eingeführten Gütern sind an erster Stelle Jute, Baumwolle und Ölfrüchte zu nennen; Deutsch- land versendet vornehmlich Web-, Eisenwaren und chemische Erzeugnisse.

19. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 192

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
192 Il Außereuropäische «Erbteile. Land der Erde. England beherrscht es mit wenigen Tausend der Seinen. Der größte Teil des Heeres besteht aus Seapoys [fipcuöj, d. h. Ein- geborenen - Truppen. Der Anbau, Gewerbefleiß und Verkehr ist so sehr gefördert, daß die Hälfte der asiatischen Ein- und Ausfuhr auf Indien zureichende Ernte herbeizuführen; denn die Bevölkerung ist wegen ihrer Dichtigkeit auf Vollernten angewiesen. Hindostan liefert ferner das massenhafteste Oyi.um^. in seinem So. j^eaghien) die Jute Jjjchutej,2 am Himalaja den von den Engländern erst nach Indien gebrachten Tee; an der Malabar-Küste und in Ceylon wächst die duftigste Rinde des Zimt-Lorbeers; Ceylon ist durch seine Kokoswälder, durch den mit Glück dort angepflanzten Chinarindenbaum, vor allem aber durch seinen Tee wichtiger als durch Perlen und Edelsteine. Dagegen hat der einst reiche indische Jndigo-Anbau fast ganz aufgehört, weil die deutsche chemische Industrie künstlichen Indigo billiger liefert, d) Siede- 1. Das Gangesgcbitt enthält die meisten der etwa 30 Großstädte lnngen. über 1 Ht. E. Die besonders dichtbevölkerte Landschaft nach der Mün- '^aub.^' dung hin heißt Bengalen; hier "Kalkutta [falfsta], wichtiger Einfuhr- hafen Indiens am Hugli, dem auch für Seeschiffe befahrbaren westlichsten * Eingetrockneter Milchsaft der unreifen Kapseln des auch bei uns ge- bauten Schlummermohns (Papäver somniferum). Indisches Opium ist für die Engländer ein gewinnreicher Ausfuhrgegenstand nach China, da sich die Chinesen weit und breit dem Laster des Opiumrauchens ergeben, das leider ihre Gesundheit und Arbeitskraft untergräbt. — 2 Faser eines Krautes, das zu sehr festen Geweben sür Warenballen, auch für Möbel- und Gardinenstoffe verarbeitet wird. Abb. 59. Ausdehnung der künstlichen Berieselung, kommt. In den Bezirken, wo der Regen für reichliche Ernten nicht ausreicht, ist künstliche Be- rieselung eingeführt. Indien hat ein so großartiges Eisenbahn- netz erhalten wie außerhalb Europas und der Union kein an- deres Land. Indien liefert nächst der Union die meiste Baumwolle, aber auch Säme- reien und Reis zur Ausfuhr, ob- wohl im übervölkerten Ganges- gebiet ein einziges Ausbleiben des Monsunregens genügt, um furchtbare Hungersnot durch un-

20. Geschichte der neuesten Zeit - S. 148

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
148 Das Zeitalter des Deutschen Kaiserreichs. Krger, begnadigte ihn und wollte den Streit um das Wahlrecht dem Haager Schiedsgericht unterbreitet wissen, das eben damals auf Anregung des Zaren Nikolaus Ii. ins Leben trat. England aber wnschte den Krieg: Der Sand in Paul Krgers Uhr ist ausgelaufen," sprach der englische Kolonialminister Ehamberlain ffentlich. Entschlossen trat der Oranje-Freistaat an Transvaals Seite, um seine Abwehr und sein Schicksal zu teilen. 1899 6. In zahlreichen Schlachten erfochten die waffengebten Buren, ein schwaches Volk von Hirten", glnzende Siege der die doppelte bermacht des Herrn der Welt". Endlich holte England seine besten Heerfhrer heran: aus Indien Lord Roberts, Kitchener aus gypten. Die Haupt-stdte Bloemfontein und Pretoria fielen, 15 000 Buren wurden als Kriegs-gefangene nach Ceylon oder St. Helena geschafft, ihre Angehrigen in Konzentrationslagern so nachlssig verpflegt, da namentlich die Kinder zu Tausenden hinstarben. Trotzdem wehrten sich die Buren unter Botha, De Wet, Delarey mit unverwstlicher Ausdauer und einer Khnheit, die manchen Einzelerfolg errang und England ermdete. 1902 So erfolgte der Friedensschlu, den der neue König von England, Eduard Vii., wnschte: die Buren erkannten den König als ihren Herrn an; dafr durften sie auf ihre Hfe zurckkehren, zum Wiederaufbau ihrer Huser erhielten sie unverzinsliche Vorschsse. Auch wurde ihnen zugesichert, da die hollndische Sprache in Schule, Gericht und Ver-waltung weiter im Gebrauch bleiben sollte. 7. England hatte den Krieg unter Miachtung des Vlkerrechts her-vorgerufen, mit schonungsloser Hrte durchgefhrt. Aber schon nach wenig Jahren verlieh es den besiegten Staaten eine Verfassung, die den Buren gleiche Rechte mit den Englndern und ihren Krften freien Spielraum gewhrte. Als englische Kolonien erfreuen sie sich innerer Unabhngig-keit: Buren und Uitlanders beginnen zu einer germanischen Vlkerschaft zusammengewachsen. Die Farbigen sind von allen politischen Rechten aus-geschlossen. Und heute bilden die zwei ehemaligen Burenrepubliken zusammen mit den Kolonien Kapland und Natal eine britische Kolonie Sdafrika" wie die Dominion of Canada und wie die um dieselbe Zeit gegrndete Commonwealth der sieben australischen Staaten: unter einem Gouverneur, den der König sendet, fhrt ein aus einheimischen Mnnern bestehendes Mi-nisterium die Regierung der die sdafrikanische Nation"; der König hat lediglich das Einspruchsrecht in Fragen, die das ganze britische Reich angehen. Und der erste Ministerprsident dieses sdafrikanischen Reiches wurde Louis Votha, der ehemalige Burenfeldherr.