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1. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 60

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
6ö Vierte Periode^ völlig ein, und allmählig brachten die-Hohenprre- I.d-W. fter die Statthalterwürde an sich. Iadsua wae ^ Hoherpriefter, wie Alexander die Regierung tit ^ 34 Macedonien antrat, dem bald Palästina unter- würfig ward. Wer gab Len Juden Erlaubniß, in ihr altes Land zu^ rück zu ziehen? Wann erhielten sie diese Erlaubniß? Welches Recuerungsjahr des Cyrus ist zu verstehen un- ter dem ersten Regierungsjahre, wo den Juden diese Erlaubniß abgeben ward? Wanderten alle Juden aus Babylon nach Palästina zus ruck? Wer führte die oberste Regierung? Wer hinderte sic l»ry ihrem Tempelbau? Wer richtete ihre ganze kirchliche und bürgerliche Ver- fassung wieder ein ? Wer führte die Statthaltcrwürde zu den Feiten de- Makedonischen Alexanders? Perser« §. 2. Bei den Persern herrschte Evrus nach der Eroberung von Babylon noch wenige Jahre. Man erzählt, er fei bei einem ungerechten Kriege gegen die Tomyris, einer Königin der Massage- ten, geblieben, und sein Körper von ihr noch sehr sonderbar behandelt worden. Allein die Wahrheit dieser Erzählung ist sehr ungewiß. Don der Eroberung Mediens an gerechnet, beträgt die Dauer des Persischen Reichs 229 Jahr. Sein Sohn und Nachfolger V.a„ibvsev, ein uns I. d. W. besonnener rascher Prinz, erobert Egypten, und behandelt dessen Einwohner mit vieler Härte. ‘ * ' Ec mordet heimlich seinen Bruder Smerdis, und eine unglückliche Unternehmung gegen die be- nachbarten Aerhioprer veranlaßt eine Empörung. ?<attibyses auf dem Marsch gegen die Empörer, J. d. W. verwundet sich bei dem Aufsteigen auf das Pferd -J6z- mit dem Seitengewehr, und stirbt den eiifteit E-rr. Tag

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1. Vorderasien und Griechenland - S. 223

1874 - Leipzig : Teubner
- 223 — Miethstruppen zu Fuß zur Schlacht aufgestellt. Alexander war entschlossen, sogleich anzugreifen; aber sein alter erfahrener Feldherr Parmenion rieth, vorerst sich am Fluß zu lagern, damit man am andern Morgen, wenn die Perser sich zurückgezogen, ohne Gefahr übersetzen könne. Aber Alexander sagte: „Ich würde mich schämen, wenn ich den Hellespont leicht überschritten hätte und dies kleine Wasser uns abhalten sollte, sogleich überzusetzen." Und sofort schickte er seine Truppen in den Fluß und sprengte selbst hinein, warf die Perser vom Ufer zurück und begann in der Ebene eine wilde heiße Reiterschlacht, in der die Perser mit ungeheurer Tapferkeit fochten, aber zuletzt besiegt wurden. Alexander, kenntlich anseinem weißen Helmbusch, kam selbst während deskampses inlebensgefahr.mithridates,einschwiegerfohndesdareios, sprengte ans ihn heran; Alexander rannte ihm seinen Speer ins Gesicht, daß er todt vom Rosse fiel. Das sah des Gefallenen Bruder, und er zerschmetterte mit seinem Säbel des Königs Helm; doch in demselben Augenblick bohrte ihm ' Alexander den Speer in die Brust. Eben wollte ein andrer Perser dem König, ohne daß er es merkte, einen Streich über das bloße Haupt versetzen, da sprengt der „schwarze" Kleitos (Clitus) herbei und haut dem Perser den Arm mit dem Schwert vom Leibe. Nachdem die persischen Reiter zersprengt waren, wurden die griechischen Miethstruppen, welche auf einer Anhöhe standen, umzingelt und bis auf 2000 M. niedergehauen, zur Strafe, daß sie als Hellenen gegen die Hellenen für die Perser gefochten hatten. Alexander hatte im Ganzen 115 M. verloren, von den persischen Reitern waren 1000 gefallen. Die Frucht des Sieges am Granikos war der Besitz von ganz Kleinasien. Alexander überwinterte in Phrygien. Auf der Burg der phrygischen Stadt Gordion stand ein heiliger Wagen des alten Königs Midas, dessen Joch durch einen aus Bast geschürzten Knoten so künstlich an die Deichsel befestigt war, daß man weder Anfang noch Ende des Bandes sah. Werdenknotenlösete, dem war nach dem Glauben derasiaten die Herrschaft über Asien beschieden. Alexander löste ihn,

2. Vorderasien und Griechenland - S. 226

1874 - Leipzig : Teubner
- 226 - heutigen Oase Siwah in der libyschen Wüste. Man erzählte sich, der Gott habe ihn als seinen Sohn begrüßt, und Alexander widersprach dem Gerüchte nicht; es mochte ihm erwünscht sein, unter den Völkern des Morgenlandes mit der Glorie göttlicher Abstammung aufzutreten. Nachdem sich Alexander in den Besitz aller persischen Länder am Mittelmeer gesetzt hatte und somit auch Herr des Meeres selbst war, zog er (Frühjahr 331) in das Innere des Reichs. Durch Syrien und Mesopotamien, über den Euphrat und Tigris kam er nach Assyrien, in eine östlich von Ninive gelegene große Ebene, wo die Städte Gauga-mela und Arbela lagen. Hier erwartete ihn Dareios mit einem ungeheuren Heere; nach der höchsten Zahlenangabe war es 1 Mill. Fußvolk, 40,000 Reiter, 200 Sichelwagen und 15 Elephanten, nach der niedrigsten 200,000 M. zu Fuß und 45,000 Reiter. Alexander hatte 40,000 M. zu Fuß und 7000 Reiter. Der vorsichtige Parmenion rieth ihm bei dem Anblick eines so unermeßlichen Heeres, den Feind während der Nacht zu überfallen; aber Alexander antwortete ihm: „Ich will den Sieg nicht stehlen." In offener ehrlicher Feldschlacht wollte er der Welt seine Uebertegenheit zeigen. Der Perserkönig stand wieder in der Mitte seiner Schlachtreihe, Alexander ans seinem rechten Flügel. Auf dem linken Flügel wurde Parmenion hart bedrängt, so daß er dem König melden ließ, es sei alles verloren, wenn er ihm nicht schleunige Hülse sende. Alexander ließ ihm zurücksagen, er müsse sich selbst helfen, und wars sich sofort mit seinen Schaaren in eine Lücke der persischen Aufstellung, die er in der Nähe des Dareios sah. Dareios war wieder einer der Ersten, die sich zur Flucht wandten, und bald floh sein linker Flügel und das Centrum ihm nach. Nun eilte Alexander dem bedrängten Parmenion zu Hülse und entschied auch hier den Sieg (1. Oet. 331). Den Tag und die Nacht bis in den folgenden Tag verfolgte er den flüchtigen Dareios, 600 Stadien weit bis Arbela; aber umsonst. Während Dareios noch dem Osten floh, wandte sich Alexander nach Süden, wo sich ihm die Hauptstädte des

3. Die Geschichte des Alterthums - S. 174

1879 - Münster : Coppenrath
weggeworfen, als er einen Knaben Wasser aus der hohlen Hand trinken sah. Alexander hatte Lust, den Sonderling zu sehen, und ging, von ei-nem glnzenden Zuge begleitet, zu ihm. Diogenes sa gerade vor seiner Tonne und sonnte sich. Als er die Menge auf sich zukommen sah, richtete er sich ein wenig auf. Alexander grte ihn freundlich, unterredete sich lange mit ihm und fand feine Antworten sehr geistreich. Zuletzt fragte er ihn: Kann ich dir eine Gunst erweisen?" O ja," versetzte Diogenes, geh' mir ein wenig ans der Sonne!" Da rief der König ver-wundert aus: Beim Zeus, wre ich nicht Alexander, so mchte ich Diogenes sein!" Bevor Alexander den Zug nach Asien antrat, eilte er in den Norden der Halbinsel zurck, berschritt sogar die Donau und unterwarf in raschem Siegeszuge eine Reihe barbarischer Völker an der Grenze seines Reiches. Pltzlich verbreitete sich das Gercht, der König sei nmgekom-wen. Da war ein Jubel in Griechenland; Feste wurden gefeiert und Opfer gebracht. Die Thebaner tdteten sogar den macedonischen Befehlshaber ihrer Stadt und verjagten die Besatzung. Aber blitzschnell stand Alexander vor ihren Thoren und zeigte ihnen, da er noch lebe. Denn als sie ihm auf seine Aufforderung, sich zu unterwerfen, eine kecke Ant-wort gaben, nahm er mit strmender Hand die Stadt und zerstrte sie von Grund aus. Nur die Tempel verschonte er und das Haus des Dichters Pindar, weil dieser in.so schnen Liedern die Sieger in den griechischen Kam^fspielen besungen hatte. Ein so frchterliches Beispiel der Strenge verbreitete Schrecken der ganz Griechenland. Alle beugten sich vor dem gewaltigen Sieger und gelobten Gehorsam. Alexander verzieh Allen und bewog dadurch die griechischen Staaten um so eher, ihm Truppen zur Heerfahrt gegen Persien zu stellen. Die Spartaner waren wieder die einzigen, die von feiner Befehlshaberschaft nichts wissen wollten. Wir sind gewohnt," lieen sie ihm sagen, andere zu führen, nicht uns führen zu lassen." Sie nahmen keinen Theil an dem Zuge. a. Alexander in Kleinasien. Drei und zwanzig Jahre alt brach Alexander, im Frhlinge des Jahres 334, mit dem Bundesheere der Macedonier und Griechen zu dem Racheznge nach Persien auf. Seinen Feldherrn Antipater lie er als Statthalter in Macedonien zurck, um die feindlich gesinnten Völker, besonders die Spartaner, in Schrecken zu I

4. Vaterländisches Lesebuch - S. 389

1857 - Jena : Mauke
Soldaten entschied er selbst und hielt, wenn der Kläger seine Sache vorbrachte, immer ein Ohr zu, um es, wie er sagte, für den Angeklagten aufzuheben. Auch Egypten ward erobert und Darin- ließ dem Alexander die vortheilhaftesten Friedensvorschläge machen. Aber Darin- erhielt eine stolze Antwort. Bald nachher trafen die Heere in der Ebene bei Gaugamela zusammen und Darin- wurde völlig geschlagen. Die Beute war groß. Opfer- feste und Spiele verherrlichten den Sieg. Alexander ward unter allgemeinen Jubel znm König von Asien ausgerufen. Er zog nach Perfepolis, dem Sommeraufenthalt der Könige von Persien, und verweilte dort 4 Monate. Bor seinem Aufbruch verbrannte er den prächtigen Palast der stolzen Persertönigc. Heute noch'sind die Ruinen davon zu sehen. Darin- floh von Ort zu Ort, wurde von Alexander verfolgt und zuletzt von einem seiner eigenen Leute er- mordet. Ein makedonischer Reiter fand ihn in seinem Blute, nach Wasser lechzend. Der Soldat brachte ihm einen Trunk in seinem Helm. Das erquickte den Sterbenden. „Freund," sagte er, „das ist das höchste meiner Leiden, daß ich dir deine Wohl- that nicht vergelten kann; Alexander wird sie dir vergelten, ich reiche ihn: hier durch dich meine Hand." Alexander kam an, als Darin- eben gestorben war er brei- tete seinen Mantel über ihn, und lieft ihn königlich begraben. Den Mörder ließ er schrecklich hinrichten und den Bruder des verstorbenen König- nahm er unter sein Gefolge auf. Glück und Siege feierte Alexander immer durch Feste, Schmausereien und Spiele; aber er sing bald an, sich selbst asiatischer Weichlichkeit zu ergeben. Er ging in asiatischer Tracht und bevorzugte die Perser. Darüber murrten seine Maeedonier, was den König zu mancher Grausamkeit hinriß. Sogar seinen Freund und Lebens- retter Klitos ermordete er bei einem Festgelage init eigener Hand, weil dieser im Trünke ihm vorwarf, eo sei stolz auf die Siege, die doch seine Soldaten erfochten hätten. Schwere Rene folgte dieser That. Alexander brachte 3 Nächte weinend auf seinem Lager zu; aber Thränen konnten den Klitos nicht wieder lebendig machen. Ein Ing nach Indien rief bald seine Kriegslnst wieder wach. Dieses merkwürdige Land sollte erobert werden, und Alex- ander scheute nicht die fast nnübersteiglichen Hindernisse, ja selbst die Unzufriedenheit seiner Soldaten konnte ihn nicht beirren. Ungeachtet der furchtbaren Hitze, des tapferen Widerstandes der Städte und der Strapatzen und Entbehrungen aller Art drang er siegreich vor. Durch einen Fluß schwamm Alexander voran, weil seine Soldaten die am Ufer stehenden Feinde fürchteten; nun

5. Alte Geschichte - S. 105

1875 - Leipzig : Klinkhardt
— 105 — fanguten machte einen solchen Eindruck auf Alexander, daß er ihn nicht allein frei ließ, sondern ihm auch sein Königreich, ansehnlich vergrößert, zurückgab. — Und weiter und weiter zog Alexander nach Osten, um auch die Gangesländer zu erobern. Da aber brachen die Macedonier in lautes Murren ans und weigerten sich, ihm noch weiter zu folgen. Ein alter Hauptmann, namens Könos, ein siebzigjähriger Greis, sagte ihm offen: „Wir sind müde, o König, der immerwährenden Kriegszüge und sehnen uns ins Vaterland und zu Weib und Kind zurück. Möchtest du nicht auch einmal deine Mutter wiedersehen und daheim dich deines Ruhmes freuen? Kehre doch um! Sieh, unsere Kleider sind zerrissen, unsere Waffen sind untauglich geworden, und dazu naht die schreckliche Regenzeit, die hier Wochen anhält!" Alexander versuchte ihren Widerstand durch freundliche Bitten und durch Strenge zu überwinden, und schloß sich, als das nicht half, mehrere Tage in feinem Zelte ein, weil er hoffte, daß die Unzufriedenen unter der Zeit zur Besinnung kommen werden. Alles war umsonst, und Alexander mußte mit innern Widerstreben den Rückzug antreten. Borher ließ er jedoch 12 thurmähnliche steinerne Altäre errichten und unter denselben Waffen und Gerätschaften von übermäßiger Größe vergraben, damit die Nachwelt glauben sollte, es sei ein Riesengeschlecht bis zu dieser Stätte vorgedrungen. Ein Theil des Heeres fuhr unter Anführung des Feldherrn Neörchus durch das Persische Meer in den persischen Meerbusen und gelangte glücklich nach Babylon zurück, während Alexander selbst mit den übrigen Truppen durch das heutige Belud sch ist au (Gedrosieu) zog. Zwei Monate mußten sich die armen Menschen in diesem Lande der Armuth aufhalten, und drei Viertheile der heldenmütigen Krieger, die in so mancher Schlacht dem Schwert und der Lanze getrotzt hatten, erlagen in der wafferlosen Einöde theils dem Mangel und der Anstrengung, theils der stechenden Sonne, dem glühenden Staube und dem nächtlichen Frost. Alle Zucht und aller Gehorsam hörte auf; jeder dachte nur an die Rettung feines Lebens, warf gleichgültig die kostbare Beute an Gold, Edelsteinen, Teppichen rc. hinweg und schlug sich mit den Söaffengefährten um die spärlichen Verrathe einer Wasserquelle. — Nach seiner Rückkehr bestrafte Alexander die ungetreuen Statthalter und Beamten, welche während seiner Abwesenheit sich arge Frevel und Bedrückungen erlaubt hatten, und dachte dann mehr als je daran, in den unterworfenen Völkerschaften griechische Bildung zu verbreiten und dadurch aus allen ein einziges Volk zu machen, lieber diese Gleichstellung mit den Besiegten wurden die Macedonier wieder unzufrieden und als Alexander nun gar bekannt machen ließ, daß er die Invaliden (durch Alter und Wunden unbrauchbare Krieger) in die Heimat senden wolle, da entstand ein förmlicher Aufruhr, und idas ganze Heer forderte feinen Abschied. Alexander ließ die Rädelsführer in den Fluten des Tigris ertränken und hieß die übrigen mit stolzen Worten gehen, wohin sie

6. Das Altertum - S. 92

1913 - Leipzig : Wunderlich
92 Zur Geschichte der Griechen. scheidung des ganzen Krieges." Darauf entgegnete Alexander: „Wohl sehe ich dies ein, lieber Parmenion, aber ich müßte mich schämen, wenn ich über den Hellespont mit leichter Mühe setzte, nun aber dieser kleine Bach" — so nannte er verächtlich den Granikos — „uns abhalten sollte, ihn unverzüglich zu durchschreiten. Auch wäre dies nach meiner Ansicht weder mit dem Ruhm der Makedonier, noch mit meiner sonstigen Entschlossenheit Gefahren gegenüber vereinbar; zudem würden, glaube ich, die Perser neuen Mut fassen, als seien sie den Makedoniern im Kampfe gewachsen, weil sie im Augenblick nichts von dem betroffen habe, was ihre Furcht verdiente." Alexander siegte, kam aber in der Schlacht selbst in höchste Lebensgefahr. Ein Schwertstreich hatte ihm den Helm zerschmettert; schon schwebte eine feindliche Streitaxt über dem ungeschützten Haupte des Königs: da trennte des tapferen Kleitos sicherer Hieb des Persers Arm vom Rumpfe. b) Der gordische Knoten. (I, 13.) Alexander hatte nach seiner Ankunft in Gordion Lust bekommen, aus die Burg zu gehen, wo der Palast des Gordios und seines Sohnes Midas sich befand, um daselbst den Wagen des Gordios und den Knoten am Joche des Wagens zu sehen. Von dem Wagen ging die Sage: Wer den Knoten am Joche des Wagens auflöse, dem sei die Herrschaft über Asien bestimmt. Der Knoten aber war aus Bast und weder Ende noch Anfang davon sichtbar. Als nun Alexander kein Mittel sah, die Lösung des Knotens zu finden, und ihn doch nicht ungelöst lassen wollte, um nicht dadurch einen Übeln Eindruck bei dem großen Haufen zu erregen, so soll er nach einigen den Knoten mit dem Schwerte zerhauen und so für aufgelöst erklärt haben. Allein Aristobul berichtet, er habe den Deichselnagel, einen hölzernen Pflock, der durch die Deichsel gesteckt war und den Knoten zusammenhielt, herausgezogen und dann das Joch von der Deichsel weggenommen. Wie es nun Alexander mit diesem Knoten gemacht hat, vermag'ich nicht zu erhärten; auf jeden Fall trennten er und fein Gefolge sich von dem Wagen mit der Überzeugung, der Orakelspruch in betreff der Lösung des Knotens sei erfüllt. c) Alexander und sein Arzt Philippos. (H, 4.) Mit der Reiterei und den Flüchtigsten seines leichten Fußvolkes ging Alexander rasch auf Tarfos los. Aber infolge seiner Anstrengungen erkrankte Alexander, wie man wenigstens bei Aristobulos liest. Andere dagegen lassen ihn sich in den Fluß Kydnos werfen und darin schwimmen, um sich abzukühlen, während er voll Schweiß und in erhitztem Zustande gewesen. Der Kydnos fließt nämlich mitten durch die Stadt und führt, da er feine Quellen int Taurosgebirge und überall reinen Gnmd hat,

7. Geschichte und Geographie - S. 14

1886 - Hamburg : Meißner
— 14 — „Eriche dir ein anderes Königreich, mein Sohn, Maeedonien ist für dich zu klein!" Zwanzig Jahre alt (336) folgte er feinem Vater in der Regierung. Die unterworfenen Völker, auch die Griechen, meinten, der jugendliche König fei nicht imstande, feine Herrschaft zu behaupten. Daher empörten sie sich. Doch schnell brachte Alexander sie zum Gehorsam zurück. Die Stadt Theben wurde zur Strafe bis auf den Grund zerstört; nur das Haus eines Dichters und mehrere Tempel wurden verschont. In Korinth ließ sich Alexander zum Oberfeldherrn der Griechen in einem Kriege gegen die Perser erwählen. ^n dieser Stadt lebte damals ein wunderlicher Weiser, Diogenes, welcher als die größte Weisheit Enthaltsamkeit ansah. Er ging mit ungeschorenem Barte, trug einen zerlumpten Mantel, einen häßlichen Ranzen, aß ohne Löffel und wohnte in einer -Lonne auf dem Markte. Alexander wünschte, den Sonderling kennen zu lernen. Er begab sich mit feinem Gefolge zu ihm. Diogenes gab ihm so geistreiche Antworten, dcnz der König ihn aufforderte, sich eine Gnade auszubitten. "Geh' mir ein wenig aus der Sonne," lautete die Bitte des Weisen. „Wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich wohl Diogenes sein," rief Alexander feinem unwilligen Gefolge zu. Nachdem der junge König in Maeedonien und unter den unterjochten Völkern Europas feine Herrschaft gesichert hatte, brach er mit einem auserlesenen Heere nach Kleinasien auf. Eine persische Reiterschar, die sich ihm am Flusse Granlkus in Kleinasien entgegenstellte, wurde nach tapferem Widerstände besiegt. Nun stand ihm die ganze Halbinsel offen. In den meisten Städten wurde er als Befreier Don dem verhaßten persischen Joch freudig begrüßt. In der Stadt Gordium stand auf der Burg von alters her ein Wagen, dessen Deichsel durch einen Knoten an der Mauer befestigt war. Wer diesen Knoten löse, erzählte die Sage, werde Herr von ganz Asien werden. Alexander zerhieb den Knoten mit feinem Schwert, um die Sage auf feine Unternehmungen zu deuten. Auf feinem Zuge durch das südliche Kleinasien erkrankte Alexander infolge eines kalten Bades so sehr, daß man für feilt Leben besorgt war. Die Ärzte getrauten sich nicht, ihm eine Arzenei zu bereiten. Da versprach ein griechischer Arzt, Philippus, dem König Hülse. Während er den heilenden Trank bereitete, wurde Alexander durch den Brief eines feiner

8. Geschichten aus der Geschichte - S. 36

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 36 — ihnen war der König selbst. Als die andern dies sahen, folgten sie seinem Beispiel, und die Schlacht war zu Ende. Reiche Beute fiel den Makedoniern zu; Alexander verteilte sie unter sein Heer, nur ein sehr kostbares von Edelsteinen blitzendes Kästchen nahm er für sich, worin er seitdem die Abschrift der Ilias bewahrte, die er mitgenommen und in der Nacht stets unter seinem Kopfkissen hatte. Zu den Gefangenen gehörten auch die Mutter, die Gemahlin und die Tochter des Dareios. Dieser war bis über den Euphrat geflohen und schrieb, da er kaum noch zu siegen hoffte, an Alexander einen Brief, worin er ihm die Abtretung Asiens bis an den Euphrat und ein großes Lösegeld für seine Familie anbot. Alexander schlug es aus. Parmenion wunderte sich darüber und sagte: „Wenn ich Alexander wäre, würde ich es annehmen." „Auch ich," erwiderte Alexander, „wertn ich Parmenion wäre." Sein Ziel war viel höher gesteckt. Die königlichen Frauen wurden von Alexander freundlich behandelt. Als er hörte, daß sie glaubten, Dareios sei in der Schlacht getötet worden, schickte er einen seiner Freunde zu ihnen, der sie versicherte, daß er lebe. Und am folgenden Tage besuchte er sie selbst mit Hephästion. Die Frauen wußten nicht, wer von beiden der König sei; sie hielten Hephästion dafür, weil er der schönere war, und die Gemahlin des Dareios ging auf diesen zu. Als er zurücktrat, meinte sie Alexander dadurch verletzt zu haben, doch lächelnd sagte er: „Es thut nichts, auch dieser ist Alexander." Die Nachrichten von den Siegen des Königs und der reichen Beute, die auf seinen Feldzügen gemacht wurde, lockten aus Makedonien und Hellas große Scharen neuer Truppen nach Asien. Doch zunächst stand Alexander von der Verfolgung des Perferkönigs ab und zog gegen die kühnen, durch ihre großen Seefahrten und weit verbreiteten Handel berühmten Phönikier, welche den Persern Unterthan waren. Alle übrigen Städte öffneten ihre Thore freiwillig, nur Tyros wagte den Kampf mit dem großen Eroberer. Die Bürger schickten die Frauen und Kinder nach dem befreundeten Karthago in Afrika, alle Männer aber begaben sich auf eine Insel, welche nahe bei Tyros lag. Alexander hatte keine Schiffe zur Hand, daher mußte er vom Ufer der Stadt bis zur Insel hin einen starken Damm aus Steinen bauen lassen, welcher viel Mühe und Zeit kostete. Aber auch, nachdem dieser gangbar war, schlugen die tapferen Tyrier noch sieben Monate lang alle Angriffe des Feindes

9. Teil 1 - S. 64

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
64 Die griechische Weltherrschaft Es war am Abend des Schlachttages, als Mutter, Zrau und Rinder des Dareios in das Zelt des Knigs gefhrt wurden, wo sich nur Alexander und sein Ireund hephstion befanden. Nach orientalischer Sitte fhrte die Kniginmutter als die vornehmste das Wort, und da sie den König nicht kannte, so kniete sie vor hephstion nieder, der von beiden der grere und stattlichere war, um Schonung fr sich und die Ihrigen zu erbitten. Als dann hephstion sie auf ihren Irrtum aufmerksam machte, geriet sie in die tdlichste Verwirrung und glaubte, alles verdorben zu haben. Aber mit jener Liebenswrdigkeit, durch die er jedes herz gewann, wenn er wollte, trat Alexander auf sie zu und hob sie mit den Worten auf: Du hattest Hecht, Mutter, auch dieser ist Alexander." Dann gab er Befehl, die $rauen vorlufig, bis die Verhandlungen der ihre Auslieferung beginnen sollten, nur in leich-mterbieten Haft zu halten, wie sie ihrem hohen Stande angemessen sei. Als Dareios des Daretos oon dieser Behandlung der Seinen erfuhr, wollte auch er an Gromut nicht zurckstehen: in einem eigenhndigen Schreiben bot er Alexander die Hlfte seines Reiches und eine seiner Tchter als Gemahlin, wenn er Frieden machen wolle. Alexander hielt den Brief fr wichtig genug, ihn seinen Generlen vorzulegen; nachdem die Sache irrt Kriegsrat besprochen mar, fate der alte Partnertion die Ansicht seiner Genossen in die Worte zusammen: Ich wrde annehmen, wenn ich Alexander wre." Da brauste der Knigsstolz in Alexander auf, da ein Untertan, und wre es der erste, sich ihm gleichzusetzen wage, und er entgegnete schroff: Ich auch, wenn ich parmenion wre." Dann sandte er seinem Gegner die Antwort, von Bedingungen knne keine Rede sein, es handle sich um alles oder nichts, und so msse das Schwert entscheiden. 28. Die Zertrmmerung des persischen Reiches. So schwer auch die Niederlage gewesen war, die Dareios erlitten hatte, noch immer standen ihm gewaltige hilfsmittel zu Gebote und so begab er sich in die stlichen Provinzen, den eigentlichen Kern des perserreiches, um zur letzten Entschei-Dor?u"ros dung zu rsten. Alexander verfolgte ihn nicht, sondern versicherte sich zunchst der Seekste, um sich den Rcken zu decken. An der Kste phniziens sdwrts ziehend fand er berall Unterwerfung, nur die alte Phnizierstadt <Xyros setzte ihm einen hartnckigen Widerstand entgegen, der nach siebenmonatlicher Belagerung mit der Einnahme und der vlligen Zerstrung der in gypten Stadt endete. Erst gegen Ende 332 erschien Alexander in gypten, wo er mit dem grten Iubel als Befreier von dem verhaten Perserjoch (s. 4) begrt ward. Auch hier verstand es der König, durch seine Leutseligkeit aller herzen zu gewinnen: als er zu Ehren des Gottes Ammon-Re (f. 1) mit dem ganzen Heere eine Wallfahrt in dessen berhmtes Heiligtum unternahm, das in einer Gase der westlich von gypten sich erstreckenden Wste lag und vielfach auch von Griechen besucht ward, da erklrte ihn der (Dberpriester fr einen Sohn des Gottes, wie denn nach gyptischer Vorstellung der König selber ein Gott war. Auf der Rckkehr grndete Alexander die erste der vielen

10. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 238

1873 - Oldenburg : Stalling
238 Taurosgebirge an, doch Alexander wies diesen Vorschlag zurück. Darauf Zog er längs der Küste hinunter nach Süden, eroberte Phönizien und zerstörte die Stadt Tyros. Alexander hatte den Einzug in die Stadt verlangt, um einem der Tyri- schen Götter zu opfern, allein die Tyrier schlugen sein Be- gehren ab. Da ließ Alexander einen zweihundert Fuß breiten Damm durch das Meer aufführen, um das feste Land mit der Insel, worauf die Stadt lag, zu verbinden. Die Mauern der Jnselstadt wurden nun mit Heftigkeit bestürmt, doch widerstand sie noch sieben Monate, und Alexander dachte schon an den Rückzug, als die Tyrier durch einen Traum, daß einer ihrer Götter die Stadt verlassen wolle, entmuthigt wurden. Alexander nahm, nun die Stadt mit Sturm ein, und war über den langen Widerstand so erbittert, daß er 2000 Gefangene kreuzigen und 30,000 als Sklaven ver- kaufen ließ. Auf seinem weiteren Zuge eroberte er Palästina und kam (332) nach Aegypten. Die Aegypter nahmen ihn als einen Befreier von der Persischen Herrschaft freudig auf und unterwarfen sich ihm um so lieber, da er die Sitten und Religionsgebräuche des Landes bestehen ließ. Auch legte Alexander an einer der Mündungen des Nil eine Stadt an, die er nach seinem Namen Alexandria nannte, und welche später der Sitz des Welthandels wurde. Von Aegypten aus unternahm Alexander noch einen Zug in die Lybische Wüste zum Orakel des Jupiter Ammon, wo ihn, der Sage nach, die Priester als einen Sohn des Jupiter begrüßten. Dann zog Alexander wieder nach Norden durch Palästina und Phönizien zurück und ging über den Euphrat und Tigris, wo inzwischen König Dareios ein neues unermeßliches Heer mit 200 Sichelwagen und 15 Elephanten gesammelt hatte. Zwischen Gau gamela und Arb ela trafen beide Heere aufeinander (331). Der Feldherr Parmenio rieth dem Alexander zu einem nächtlichen Uebersall, aber dieser ant- wortete: „Es geziemt dem Alexander nicht, den Sieg zu stehlen!" Noch am Morgen der Schlacht schlief er so fest, daß Parmenio ihn wecken mußte. „Herr," rief er, „du schläfst ja, als ob wir schon gesiegt hätten." — „Haben wir

11. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 20

1897 - Breslau : Handel
20 A. Aus der griechischen Geschichte. stand leistende Theben. Die übrigen griechischen Staaten kehrten erschreckt zum Gehorsam zurück, und Alexander behandelte sie mit Milde und Nachsicht. Zu Korinth ließ er sich, wie sein Vater, zum Oberseldherru gegen die Perser wählen. Alexander in Kleinasien. Sofort nach der Beruhigung Griechenlands schritt Alexander zur Ausführung des großen, von seinem Vater vorbereiteten Unternehmens gegen die Perser. Um während seiner Abwesenheit vor einem Aufstande der Griechen sicher zu sein, nahm er aus allen griechischen Städten die streitbarsten Männer mit nach Asien und ließ ein Heer unter Antrpater in Macedonien zurück. Da er sich als Ziel nicht nur die Eroberung Persiens gesetzt hatte, sondern das ungleich höhere, ganz Asien für griechische Sitte und Bildung zu gewinnen, so ließ er sich von einer Anzahl griechischer Redner, Gelehrten und Künstler begleiten. Das griechisch-macedonische Heer, mit welchem Alexander zur Eroberung Asiens auszog, zählte nur 30 000 Mann Fußvolk und 5000 Reiter. Aber es waren Kerntruppen, geführt von den besten Feldherren aus der Schule Philipps: Klitus, Parmenio, Perdikkas, Seleukus, Ptolemäus. Bei Sestus wurde der Hellespont überschritten und auf den Trümmern Trojas das erste Lager aufgeschlagen. Zu Ehren des Achilles, den Alexander sich zum Vorbilde gewählt hatte, wurden große Feste gefeiert. Diese Verherrlichung ihrer Heroen gewann auch die Griechen für Alexander. 334 Schlacht am Granikns. An dem Ufer des Granikus, eines kleinen Flusses, der ins Marmarameer mündet, erwartete ein starkes persisches Heer das macedonisch-griechische. Alexander überschritt im Angesichte des Feindes den Fluß und ließ sofort angreifen. Die Schlacht endete mit der vollständigen Niederlage der Perser. Während derselben geriet Alexander selbst in Lebensgefahr, da zwei feindliche Heerführer, die ihn erkannt hatten, gleichzeitig auf ihn eindrangen. Alexander erwehrte sich des einen, während der heransprengende Klitus den andern tötete und so seinen König rettete. Da Alexander keine Flotte besaß, so entschloß er sich zunächst zur Eroberung der kleinasiatischen Seeplätze. Die meisten derselben unterwarfen sich freiwillig. Von der Küste wandte sich Alexander nach dem Innern Kleinasiens. Dort befand sich in der Stadt Gordium der Wagen eines sagenhaften Königs. An diesen Wagen war die Deichsel mit einem Baststrick so künstlich befestigt, daß eine Lösung des Knotens unmöglich schien. Der Sage nach sollte der, welcher den Knoten lösen würde, zum Herrscher über Asien berufen sein. Alexander zerhieb ihn mit dem Schwerte, um die Meinung zu erregen, daß er zur Herrschaft über das persische Reich bestimmt sei. Darauf drang Alexander in die Landschaft Cilicien ein. Zu Tarsus erkrankte er gefährlich infolge eines kalten Bades. Sein Arzt Philippus wollte ein letztes, aber gefährliches Mittel anwenden, um den König zu retten. Während der Arzt den Trank bereitete, erhielt

12. Teil 1 - S. 93

1911 - Leipzig : Dürr
— 93 — Sofort kehrte Alexander mit seinen Truppen wieder um und lieferte dem Feinde eine Schlacht, die mit der Niederlage des Perserkönigs endete. Das Lager der Feinde fiel mit ungeheurer Beute in die Hand der Sieger; auch die Mutter, sowie die Gemahlin und mehrere Kinder des Dareios wurden gefangen, aber von dem Sieger edelmütig behandelt. Bald erschienen Gesandte des besiegten Königs mit Friedensanerbietungen. Dareios erbat sich von Alexander die Freilassung seiner Familie und bot Asien westlich des Euphrat an; zum Unterpfand des Friedens solle Alexander eine seiner Töchter zur Gemahlin nehmen. Noch nie hatte ein persischer König sich so tief gedemütigt; Alexander aber lehnte ab, er forderte unbedingte Unterwerfung. 5. Die (Eroberung von Sorten, phörnzien und Ägypten. Alexander folgte dem flüchtigen Dareios nicht, sondern wandte sich südwärts und unterwarf zunächst die Küstenlandschasten. Die syrischen Küstenstädte öffneten ihm freiwillig die Tore, dagegen leistete in Phönizien das mächtige Insel-Tyrns hartnäckigen Widerstand. Nach einer Belagerung von sieben Monaten ergab sich die stolze Stadt. Von Syrien drang der Sieger nach Ägypten vor. Unweit des westlichen Nilarmes auf einer schmalen Landzunge legte er eine neue Hauptstadt, Alexandria, an. Von da zog er weiter, zuerst westwärts an der Küste her und dann südwärts zu der Oase des Ammon, des höchsten ägyptischen Gottes. Beim Besuche des Tempels nannten ihn die Priester einen Sohn dieses Gottes. Das verschaffte ihm in den Augen der abergläubischen Morgenländer großes Ansehen. 6. Der 3ug in das Innere -es persischen Reiches. Im Frühjahr 331 nahm Alexander den Krieg gegen den Großherrn wieder aus. Das Heer war durch Nachsendungen aus der Heimat ergänzt und wurde jetzt nach dem Euphrat gerichtet. Bei Gaugamela, östlich vom Tigris, stieß es auf das ungeheure persische Heer. Die Perser wurden zum drittenmal geschlagen, Dareios jedoch entkam und floh nach Ekbatana im Mederlande; Alexander folgte auch diesmal dem Könige nicht, sondern zog zunächst nach Babylon und von hier über Susa, das ihm gleichfalls keinen Widerstand entgegenstellte, durchs Gebirge nach Persepolis. Unermeßliche Schätze wurden in Susa und Persepolis erbeutet, die Königspaläste aber in Persepolis verbrannt. Nun brach Alexander nach Medien auf, um den Krieg mit Dareios zu beenden. Dieser warf sich abermals in die Flucht, fiel aber unterwegs, kurz bevor ihn Alexander erreichte, durch die Mörderhand des treulosen Statthalters Bessos und einiger verräterischer Großen. Alexander ließ den Mörder, als er nach einiger Zeit seiner habhaft wurde, nach morqen-ländlscher Sitte ans Kreuz schlagen. 7. Alexander, König von Persien. Da Alexander nunmehr die unbestrittene Herrschaft über Persien gewonnen hatte, so mußte, wenn der Besitz des Reiches von Dauer sein sollte, Alexander notwendig die Sitten 7*

13. Biographische Geschichtsbilder aus alter und neuer Zeit für den vorbereitenden geschichtlichen Unterricht (Quinta) - S. 42

1883 - Heidelberg : Winter
42 Alexander der Große. fünfundzwanzig Mann von den Edelscharen und neunzig andere Krieger, deren Hinterbliebene Alexander großmütig beschenkte. Durch den Sieg Alexanders am Granikos wurden die kleinasiatischen Küstenstädte von der persischen Herrschaft befreit. Von der südlichen Küste aus zog Alexander nun nach Norden und drang in das Innere von Phrygien ein. Hier befand sich in der Stadt Gordion der Wagen eines alten phrygischen Königs, an welchem das Joch durch einen sehr künstlichen Knoten von Baumbast befestigt war. Nach einer alten Sage sollte dem, der diesen Knoten lösen würde, die Herrschaft Asiens zufallen. Als es Alexander nicht gelang, die künstlich verschlungenen Enden des Knotens zu finden, zerhieb er denselben mit seinem Schwert, um damit anzudeuten, daß er zum Herru Asiens bestimmt sei. Hierauf zog er südlich nach Kilikieu und schickte sich eben an durch die Gebirgspässe des Tauros in Kilikien einzurücken, als er in der Stadt Tarsos gefährlich erkrankte, entweder infolge der abgestandenen Mühseligkeiten, oder weil er, noch ganz erhitzt, sich in dem jene Stadt durch-fließenden Kydnos gebadet, welcher, im Tanrosgebirge entspringend, einen sehr reinen Grund und sehr kaltes, helles Wasser hat. Der König wurde von Krämpfen, gewaltiger Hitze und anhaltender Schlaflosigkeit befallen. Keiner der Ärzte getraute sich die Heilung zu übernehmen; überzeugt, daß jedes Heilmittel erfolglos bleiben werde, fürchteten sie im Falle eines schlimmen Ausgangs die Vorwürfe und Beschuldigungen der Makedonier. Endlich entschloß sich der Akarnanier Philippos teils im Vertrauen auf feine Freundschaft, teils weil er fich's zur Schande rechnete, wenn er nicht mit feinem Könige die Gefahr teilen und selbst mit Hintansetzung seines Lebeus das Äußerste versuchen wollte, für ihn ein Arzneimittel zu bereiten und beredete ihn, es ohne Bedenken zu nehmen, wenn ihm daran gelegen fei, zur Fortsetzung des Krieges bald wieder zu Kräften zu kommen. Inzwischen schickte der Feldherr Parmenio dem Könige ans dem Lager einen Brief und warnte ihn, dem Philippos zu trauen, weil er von Dareios durch große Schätze und das Versprechen einer Vermählung mit dessen Tochter bestochen fei, den Alexander aus dem Wege zu räumen. Alexander legte den Brief, nachdem er ihn gelesen hatte, unter fein Hauptpolster, ohne ihn einem feiner Freunde zu zeigen. Als Philippos eintrat und die Arznei in einem Becher brachte, gab ihm Alexander den Brief zu lesen, nahm aber den Becher aus feinen Händen und trank ihn aus, während jener las. Dann sahen beide einander an; Alexander gab durch eine heitere, zuversichtliche Miene dem Philippos

14. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 239

1873 - Oldenburg : Stalling
239 denn nicht gesiegt," entgegnete der König, ,,da wir den Feind nun endlich vor uns haben und ihn nicht erst durch Wüsten mehr aufsuchen dürfen?" In der Schlacht leisteten die Perser, namentlich ihre Reiterei, tapferen Widerstand; der linke Flügel der Macedonier, den Parmenio befehligte, gerieth ins Ge- dränge, auf dem rechten Flügel aber war Alexander entschie- den im Vortheil und stellte auch den Kampf auf dem linken glücklich wieder her. Die Folge dieses Sieges war, daß die Hauptstädte Babylon, Susa und Persepolis dem Sieger ihre Thore öffneten. Hier fand Alexander ungeheure Schätze, mit denen er seine Freunde, seine Officiere und Soldaten bereicherte. Einst brachte ihm ein Hauptmann den Kopf eines erlegten Feindes und sagte: „In unserem Lande er- hält man dafür einen goldenen Becher." — „Doch nur einen leeren," antwortete Alexander, „ich will dir diesen voll ein- schenken und ihn dir zutrinken." Ein andermal sah er einen Soldaten einen Esel mit königlichem Gelde vor sich hertreiben. Da der Esel ermüdet war und kaum mehr fort konnte, nahm ihm der Soldat seine Last ab und trug sie keuchend weiter. „Werde nicht müde," rief ihm Alexander zu, „sondern trage es den übrigen Weg noch vollends für dich in dein Zelt." Der geschlagene Dareios war nach Medien und von da nach den nördlichen Provinzen seines Reiches geflohen, und Alexander machte sich auf, ihn zu verfolgen. Auf dem Zuge erfuhr er, daß der Satrap B esso s sich gegen den unglück- lichen Dareios empört habe, und ihn gefangen mit sich führe. Alexander eilte dem Verräther nach. Auf diesem Zuge litt das Heer, da das Wasser gänzlich mangelte, einen quälenden Durst. Endlich brachte ein Soldat dem dürstenden Alexander Wasser in einem Helme. Er nahm es; da er aber seine Soldaten eben so, wie er, vor Durst lechzen sah, sagte er: „Wenn ich allein trinken wollte, so würden diese hier den Muth verlieren," und goß das Wasser aus. Die Soldaten riefen voll Bewunderung über die Enthaltsamkeit des Königs: „Wir sind nicht ermattet, wir sind auch nicht durstig, ja wir halten uns auch nicht für sterblich, so lange wir einen solchen König haben." Bessos dachte bei der Verfolgung durch Alexander nur auf seine eigene Rettung; zuvor aber brachte er mit seinen.

15. Theil 1 - S. 195

1867 - Breslau : Max
Alexander der Große. 195 flüssen (jetzt das Land der Seihks), seinen Marsch auf und jen- seits stand jederzeit ein drohender Feind, den Uebergang zu ver- wehren. Näherte man sich einer Stadt, so mußte diese erst be- lagert werden, ehe man weiter konnte, und solche Belagerung kostete oft Wochen, ja Monate. Wahrlich, der Geduldigste hätte hier die Geduld verloren — nur Alexander nicht. Jede Schwierig- keit steigerte seine Begierde, bis an den Ocean zu kommen; denn diesen vermuthete er gleich hinter Indien. Das Volk, welches er hier fand, war ein sanftes, gutartiges Geschlecht und seine Fürsten benahmen sich mit Würde und Verstand. Als Alexander in die Gegend einer großen Stadt, Nysa, kam, konnte man nicht heran, weil der Fluß dazwischen fluthete. Eine Weile sah Alexander nachdenkend in den Fluß und rief schmerzhaft aus: „Warum habe ich Unglücklicher doch nicht schwimmen gelernt !" — Plötzlich nahm er seinen Schild, stürzte sich ins Wasser und schwamm auf ihm hinüber. Die Einwohner, die seine wilde Kühnheit sahen, ver- zweifelten an einem glücklichen Erfolg ihrer Gegenwehr und schickten Abgesandte zu ihm ins Lager, die einen Vergleich an- bieten mußten. Sie fanden ihn ohne allen königlichen Schmuck, ganz mit Staub und Schweiß bedeckt und völlig bewaffnet; sie konnten ihr Erstaunen darüber nicht bergen. Ihre Fürsten, meinten sie, ließen sich nie anders als prächtig geschmückt sehen. Alexander empfing sie stehend — auch etwas bei ihnen Unerhörtes; und da einer von ihnen ein sehr alter Mann war, so befahl er ein Polster zu bringen und es demselben unterzulegen. Der Greis war über diese Freundlichkeit betreten und fragte ängstlich nach den Bedingungen des Vertrags. „Sie sollen dich", antwor- tete Alexander, „zu ihrem Fürsten machen und hundert ihrer besten Männer mir zu Geißeln geben." — Der Gesandte lächelte. „Höre," sagte er, „ich würde besser regieren, wenn ich dir nicht die besten, sondern die schlechtesten Bürger schicken dürfte." — Alexander freute sich über die verständige Antwort und war mit wenigen Geißeln zufrieden. Dann kam ihm ein anderer indischer Fürst, einer der mäch- tigsten, Taxiles mit Namen, entgegen. „Wozu, Alexander," redete er ihn an: „wozu haben wir erst nöthig, uns zu bekriegen, wenn du nicht kommst, uns das Wasser und die nöthigsten Lebens- bedürfniffe zu nehmen; denn nur darum sollten verständige Menschen sich streiten. Habe ich mehr Geld und Gut als du, so bin ich gern bereit dir einen Theil davon abzugeben; habe ich dagegen 13*

16. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 519

1866 - Leipzig : Teubner
33. Alexander der Große, König von Makedonien. 519 Persepolis und Pasargadä, in Besitz zu nehmen. Die hier seit Jahrhunderten aufgehäuften Reichthümer und Kostbarkeiten der Perserkönige, welche Alexander in die Hände fielen, waren so groß, daß 10,000 Paar Maulthiere und 3000 Kameele nöthig waren, sie fort zu bringen. Alexander stand jetzt mit seinem siegreichen Heere in dem Mittelpunkte des Perserreiches, in dem Heimatlande und bei den Grabstätten des persischen Königshauses; jetzt gilt das persische Königthum, die Herrschaft der Achaimeniden für gestürzt. Als sich Alexander in Persepolis zum ersten Mal feierlichst auf den königlichen Thron der Achaimeniden niederließ, um unter goldenem Thronhimmel die Huldigungen zu empfangen, da brach sein Freund, der Korinthier Demaratos, in Thränen aus und rief: „O welche Freude haben die Hellenen entbehren müssen, welche gestorben find, ehe sie Alexander auf dem Throne des Dareios konnten sitzen sehen!" Jetzt war endlich den Griechen der Tag der Vergeltung gekommen für die verheerenden Kriegszüge eines Dareios und Lerxes, die Zeit der Rache für die Zerstörung ihrer Städte und Tempel. Um einen Aet der Vergeltung zu üben, sich als den Rächer der hellenischen Geschichte zu erweisen, befahl Alexander, den Feuerbrand in die stolze Königsburg der Achaimeniden zu werfen. Parmenion warnte zwar, der König möge das schöne Ge- bäude, jetzt sein Eigenthum, schonen und die Perser nicht durch die Zerstörung dieses nationalen Denkmals kränken; allein Alexander antwortete: „Ich will die Perser strafen für den Brand Athens und für den Frevel an den hellenischen Tempeln, ich will all' das Unheil rächen, das sie -über Hellas gebracht." So sank die Königsburg von Persepolis in Staub und Asche, zugleich den Völ- kern Asiens ein Zeichen, daß die Herrschaft der persischen Königs- familie ihr Ende genommen*). *) Die Erzählung, daß Alexander bei einem schwelgerischen Trink- gelage sich durch die Athenerin Thais habe verleiten lassen, in Begleitung seiner Trinkgenossen mit Fackeln zu dem Palaste zu ziehen und selbst das Werk der Rache zu beginnen, gehört in das Reich späterer Fabeln.

17. Die Geschichte des Alterthums - S. 405

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
105. Alexander's Feldzug nach Indien. 405 Bewohner dieses Gebiets vermocht, ihren Widerstand aufzugeben. Den sich ergebenden freien Indern ließ er ihren Besitz; zu ihren Städten sandte er Porus mit dem Aufträge, in sie Besatzungen zu legen, und übergab ihm den Befehl auch über dieses Land. Dieser erhielt dem- nach die Herrschaft über das ganze ebene Land zwischen dem Hydaspes und dem Hyphasis, so weit es bis dahin von Alexander durchzogen worden war. Er herrschte über sieben Völker, über 2000 ansehnliche Städte und viele Dörfer. Alexander ging von Sangala mit dem Haupttheile seines Heeres nach Norden in das Land der Kekaja, dessen König Sopeithes genannt wird. Dieser zog dem Alexander im festlichen Auszuge entgegen, brachte ihm reiche Geschenke dar und bot ihm sein Reich an. Alexander be- stätigte ihn in seiner Herrschaft und erhielt von ihm 150 der trefflichen Jagdhunde seines Landes. Von hier gelangte Alexander an den Fluß Hyphasis, den östlichsten der Flüsse des Pendschabs, welchen er erreichte. Die Berichte seiner Begleiter lassen uns darüber keinen Zweifel, daß es seine Absicht war, das große innere Indien an dem Ganges auzugreisen und siegreich bis zu den Mündungen des Stromes und dem östlichen Meere vorzudrin- gen; man kann aber bezweifeln, ob er den Gedanken gefaßt habe, dieses unermeßliche Gebiet seinem Reiche einzuverleiben, da die Weise, in wel- cher er die Verhältnisse des Fünfstromlandes ordnete, bekundet, daß er nur eine mittelbare Herrschaft und die Anerkennung seiner Oberhoheit beabsichtigte. Die Ausführung wurde ihm durch den unüberwindlichen Widerwillen der Macedonier unmöglich gemacht. Die wirksamste Ur- sache, daß ein so sieggewohntes und ruhmsüchtiges Heer sich weigerte, seinem Führer zu neuen und größern Siegen zu folgen, war ohne Zweifel der Umstand, daß es während des indischen Feldzuges alle die Be- schwerden zu erdulden gehabt hatte, welche die Regenzeit mit sich führt und die Mühseligkeiten und Strapazen verdoppelt. Die Aussicht, ein zweikes Mal diese Jahreszeit in Indien aushalten zu sollen, mußte be- sonders entmuthigend auf den Geist des Heeres wirken. Eine zweite Ursache waren die Berichte von der großen Macht des Königs der Pra- sier und der Tapferkeit der Inder des innern Landes. Dazu kam noch das Heimweh der Macedonier und die Aussicht, daß die Heimkehr durch dieses Unternehmen in unbestimmte Ferne gerückt werden würde. Auch würde er in dieser Ferne nicht leicht die Verluste seines Heeres haben ersetzen können und bei dem geringsten Unfälle würden die indischen Könige des Fünfstromlandes das ihnen aufgezwungene Joch abgeworfen haben. Alexander gehorchte gegen seinen Willen dem Gesetze seiner Be- stimmung; für Indien war noch nicht die Zeit gekommen, in den Ver- lauf der Weltgeschichte hineingezogen zu werden, und Alexander nicht bestimmt, dieses zu bewirken. Zum Andenken seiner Thaten und zum Danke an die Götter, die ihn so weit siegreich geführt hatten, ließ Alexander zwölf hohe, thurm- ähnliche Altäre aus Quadersteinen errichten, von jeder der zwölf Pha-

18. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 224

1868 - Oldenburg : Stalling
224 „ich will dir diesen voll einschenken und ihn dir zutrinken." Ein andermal sah er einen Soldaten einen Esel mit königlichem Gelde vor sich Hertreiben. Da der Esel ermüdet war und kaum mehr fort konnte, nahm ihm der Soldat seine Last ab und trug sie keuchend weiter. „Werde nicht müde," rief ihm Alexander zu, „sondern trage cs den übrigen Weg noch vollends für dich in dein Zelt." Der geschlagene Dareios war nach Medien und von da nach den nördlichen Provinzen seines Reiches geflohen, und Alex- ander machte sich auf, ihn zu verfolgen. Auf dem Zuge erfuhr er, daß der Satrap B essos sich gegen den unglücklichen Dareios empört habe, und ihn gefangen mit sich führe. Alexander eilte dem Verräther nächst Auf diesem Zuge litt das Heer, da das Wasser gänzlich mangelte, einen quälenden Durst. Endlich brachte ein Soldat dem dürstenden Alexander Wasser in einem Helme. Er nahm es; da er aber seine Soldaten eben so, wie er, vor Durst lechzen sah, sagte er: „Wenn ich allein trinken wollte, so würden diese hier den Muth verlieren," und goß das Wasser aus. Die Soldaten riefen voll Bewunderung über die Enthalt- samkeit des Königs: „Wir sind nicht ermattet, wir sind auch nicht durstig, ja wir halten uns auch nicht für sterblich, so lange wir einen solchen König haben." Bessos dachte bei der Verfolgung durch Alexander nur auf seine eigene Rettung; zuvor aber brachte er mit seinen Gefähr- ten dem unglücklichen Dareios mehrere tödtliche Wunden bei und ließ ihn dann aus seinem Wagen hülflos liegen. Alexan- ders Reiter fanden ihn in seinem Blute. Er bat sie um einen Trunk Wasser. Ein Macedonicr brachte ihm etwas in seinem Helme. Erquickt sprach der Unglückliche: „Freund, das ist das höchste meiner Leiden, daß ich deine Wohlthat nicht einmal ver- gelten kann. Aber Alexander wird sie dir vergelten, und dem Alexander werden die Götter die Großmuth vergelten, die er meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern erwiesen hat. Ich reiche ihm hier durch dich meine Rechte." Der Mace- donier ergriff sie, und Dareios verschied. Gleich darauf kam Alexander; er war sehr bewegt bei dein Anblick, zog sein Ober- kleid aus und breitete cs über den Leichnam, den er in dem königlichen Begräbniß zu Persepolis mit großer Pracht bei- setzen ließ. Auf einem späteren Zuge bekam Alexander den

19. Theil 1 - S. 183

1880 - Stuttgart : Heitz
Alexander der Große. 183 seiner Tonne auf der Erde liegend und sich sonnend, und kaum hob sich Diogenes, als die stattliche Gesellschaft zu ihm herantrat, etwas in die Höhe. Alexander unterhielt sich lange mit ihm und freute sich sehr über die gesunde Vernunft des sonderbaren Alten. Endlich fragte er ihn, womit er ihm wohl eine Gnade erweisen könnte? „Wenn du mir," antwortete der genügsame Philosoph, „mit deinen Leuten da etwas aus der Sonne gingest." Die Begleiter des Königs lachten, dieser aber sagte ernsthaft: „Wahrlich! wäre ich nicht Alexander, ich wünschte Diogenes zu sein!" In Griechenland lernte er auch den berühmten Maler Apelles kennen. Er verweilte mit Vergnügen oft in seiner Werkstatt und sah ihm zu, wenn er arbeitete. Da geschah es denn zuweilen, daß Apelles, wenn Alexander über die Malerei, von der er doch nichts verstand, urtheilen wollte, ihn in seiner Unwissenheit bloßstellte. So ließ sich Alexander sammt seinem Bucephalus— denn das treue Thier mußte überall mit — von ihm malen, hatte aber, als das Bild fertig war, allerhand an der Zeichnung zu tadeln. Das ärgerte den stolzen Künstler; er ließ das Pferd zur Vergleichung holen, und siehe da! als es sein Bild sah, fing es an, laut zu wiehern. „Nun sieh einmal!" sagte Apelles, „dein Pferd versteht sich besser auf die Malerei als du!" — Ein ander Mal schwatzte Alexander über die Kunst der Malerei, über Gemälde und Farben; da stieß ihn endlich Apelles an und sagte: „Höre auf, Alexander; sieh nur, wie dort die Jungen, welche die Farben reiben, schon lachen!" Alexander, der solche Wahrheiten ruhig hinnahm, und Apelles, der sie zu sagen wagte, sind wahrlich beide zu loben.*) *) Von diesem Apelles erzählt man noch Folgendes: Er hatte einmal ein herrliches Gemälde vollendet und öffentlich ausgestellt, und um die freimüthigen Urtheile der Beschauer zu vernehmen, versteckte er sich dahinter. Unter Andern kam auch ein Schuhmacher und tadelte etwas an den Sohlenriemen der gemalten Figur. „Gut!" dachte Apelles, „das willst du verbessern." Als aber der Schuster auch andere Theile der Figur tadeln wollte, sprang jener hervor und rief: „Mein lieber Schuster, bleib bei deinem Leisten!" Einst reiste er nach der Insel Rhodus, um einen dort wohnenden berühmten Maler kennen zu lernen. Er fand den Mann nicht zu Hause, und auf die Frage, seiner Frau: wer er sei? nahm er einen Pinsel und zeichnete auf eine leere Leinwand eine Figur in ganz feinen Umrissen. „Zeige das nur deinem Manne," sagte er und ging. Als dieser nach Hause kam und die Zeichnung sah, rief er: „Das muß Apelles sein!" Er nahm aber auch einen Pinsel und zeichnete mit anderer Farbe auf dieselbe Figur noch zartere Umrisse. Während er nun aber ausgegangen war, kam Apelles wieder. Die Frau zeigte ihm die Striche ihres

20. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 230

1806 - Altona : Hammerich
rzs Streit unter uns abgehen? Nein, das geschieht nicht. Ich werde mich von dir nicht an Großmut!) besiegen lassen. Und Alexander gab ihm Kostbarkeiten, welche die indischen Geschenke weit übertrafen. — Eine Stadt in Indien schickte an Alexander Gesandte, unter denen ihm besonders das edle Betragen eines Greises gefiel. Als dieser nach den Friedensbcdingungcn fragte; antwor- tete Alexander: Sie sollen dich zu ihrem Beherscher an- nehmen, und mir hundert von ihren besten Männern zu Geißeln senden. Doch, antwortete der Greis, würde ich besser regieren können, wenn ich dir nicht die besten, sondern die schlechtesten schicken dürfte. Alexandern frene- te die Antwort, und er nahni nur wenige Geißeln. — Ein indischer König vertheidigte sich tapfer, doch mußte er sich endlich ergeben. Wie willst du behandelt sein? fragte ihn Alexander. — Königlich. — Erbitte dir etwas. — In de nt Worte königlich liegt Alles, was ich zu bit- ten habe. — Und Alexander gab ihm sein Gebiet wieder, und noch einen Theil der angranzenden eroberten Lander dazu. — Einen der gefangenen indischen Weisen oder Braminen fragte Alexander: Ist das Leben starker, oder der Tod? — Das Leben, weil cs so viele Uebel aus- halt. ~~ Einer dieser Braminen folgte dem Alexander. Und als er in Persien krank wurde, ließ er sich nach der Sitte seines Landes feierlich verbrennen. 2) Einen a) Die Juden haben zu den Schriften des alten Testa- ments viele Erklärungen geschrieben, welche gesam- melt den Titel Talmud führen. Darin stehen viele sonderbare Vorschriften; aber auch manche recht nied- liche Geschichte und Fabel. Zu den Fabeln gehört fol- gende: Aus seinem Zuge nach Indien kam Alexander an einen Strom. Er lagerte sich dort, und nahn: kleine gesalzene Fische in seine Hánd, daß er sie in die Flut tauch-