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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 198

1873 - Heidelberg : Winter
198 Kap. 160. Wiener Congre. Schlacht 6. Waterloo. Neuordnung Deutschlands. Tagen (10.-14. Febr.) schwere Verluste bei. Aber Blcher sammelte rasch wieder seine gesprengten Truppen und marschirte, nachdem er die Truppen Blow's an sich gezogen, weiter auf Paris los. Umsonst warf sich Napoleon wieder auf ihn; er ward bei Laon (10. Mrz) von Blcher geschlagen. Ver-gebens versuchte er die Hauptarmee aufzuhalten; bei Ar eis sur Aube (20. Mrz) ward er von Schwarzenberg zurckgeworfen. Den letzten Wider-stand der Franzosen brach Blcher durch seinen Sieg bei La Fsre Cham-penoise der Napoleon's Generale. Am 30. Mrz erstrmte Blcher den Montmartre, und am 31. zogen die Verbndeten in Paris ein. Hierauf erfolgte die Absetzung Napoleon's und seine Verweisung nach der Insel Elba, die Wiedereinsetzung derbourbonen mit Ludwig Xviii., der Frankreich durch die Charte eine neue Verfassung gab. Im Pariser Frieden wurde Frankreich auf die Grenzen von 1792 beschrnkt. Whrend aber die Monarchen Europa's auf dem Miener Congre mit der Neuordnung der europischen Verhltnisse beschftigt waren, und dabei der die polnische und schsische Frage uneinig wurden, in Frankreich aber die antibourbonischen Parteien Unzufriedenheit mit der Regierung Ludwig's Xviii. erregten, verlie Napoleon pltzlich Elba und kehrte nach Frankreich zurck (1. Mrz 1815), wo ihn das Heer mit Begeisterung empfieng und ihm zur Wiederherstellung des Kaiserthums verhalf. Doch, von den europischen Mchten in die Acht erklrt, mute er durch 1815 Wellington^ und Blcher's Sieg bei Waterloo nach hundert Tagen seine Herrschaft abermals aufgeben. Vom Schlachtfeld nach Paris zurckge-kehrt, entsagte er zu Gunsten seines Sohnes und entfloh bei der Annherung der Verbndeten nach Rochefort, wo er sich in den Schutz der Englnder begab, die ihn aber nach dem Beschlsse der Verbndeten als Europa's Gefangenen nach St. Helena brachten, wo er nach sechs Jahren starb (5. Mai 1821). In dem zweiten Pariser Frieden wurde Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschrnkt, mute 700 Mill. Fr. Kriegsentschdigung zahlen und ein Bundesheer in sieben Grenzfestungen aufnehmen. Ludwig Xviii. (18151824) wurde wieder eingesetzt und die Familie Bonaparte bei Todesstrafe aus Frankreich verbannt. Die Wiener Congreacte setzte die neuen Staatenverhltnisse fest, wiewohl in Bezug auf Deutschland in einer Weise, die den Vaterlandsfreunden nicht gefallen konnte, welche gerne Lothringen und das Elsa mit Straburg wieder mit Deutschland vereinigt ge-sehen und Preußen einen Antheil an der Nordsee (durch Ostfriesland) gegnnt htten, zumal es am meisten zur Befreiung Deutschlands beigetragen hatte. Oesterreich, Preußen, Hannover, Bayern und Hessen erhielten Ln-derzu wachs; Oesterreich: das lombardisch-venetianische Knigreich, Tirol, Salzburg, Galizien; Preußen: Posen, Pommern, Westphalen, Neufchatel, die Rheinprovinz und einen Theil Sachsens; Ansbach und Bayreuth kamen an Bayern, Ostfriesland an Hannover. Weimar, Oldenburg und die beiden Mecklenburg wurden zu Groherz o g thme r n erhoben, Frankfurt a. M., Hamburg, Bremen, Lbeck als freie Städte belassen und smmtliche 38 deutsche Staaten Deutschlands in den deutschen Bund vereinigt, der durch den Bundestag zu Frankfurt unter Oesterreichs Vorsitz reprsentirt wurde, eine Einrichtung, die freilich das deutsche Volk nicht befriedigte, da sie mehr die Schwche und Zerrissenheit, als die Einheit und Kraft Deutschlands darstellte und frderte, und dehalb, fo lange sie bestand, die Quelle der Unzufriedenheit und aufstndischer Bewegungen des deutschen Volkes war. Ein Theil Polens wurde zum Knigreich erhoben und der Herrschaft Rulands unterstellt; Belgien und Holland zu einem Knigreich der Niederlande verbunden, Neapel an die Bourbonen zurckgegeben, Sardinien mit Savoyen und Genua vergrert. In den Friedensjahren suchte König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen,

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1. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 117

1843 - Altona : Hammerich
117 Kräften unterstützte, und Rußland, das durch seine Lage vor allen Angriffen Frankreichs gestchert schien. Es war nicht sicher und verband sich mit England. Im Sommer 1812 ging Napoleon über den Niemen, und zog wenige Monate später in Moskau ein. Aber hier war der Wendepunkt seines Glücks. Während er in der Hauptstadt des Reiches rastete, mehrten und stärkten sich Rußlands Krieger. Er mußte zum Rück- züge aufbrechen, und ward unterwegs von einem schrecklichen Froste ergriffen, der in Verbindung mit dem nachfolgenden Feinde sein Heer aufrieb, und nichts als schmähliche Trümmer übrig ließ. Jetzt vereinigten sich Rußland, Preußen und Oesterreich, denen bald Schweden und viele Fürsten Deutschlands beitraten. Am 18. Octvber 1813 erfochten die Verbündeten einen herrlichen Sieg bei Leipzig, und am 31. März 1814 hielten Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. ihren Ein- zug in Paris. Den 3. April ward Napoleon des Thrones entsetzt, die Insel Elba ihm zum künftigen Aufenthalt angewiesen, Ludwig Xviii. zurückgerufen, und im Mai durch einen allgemeinen Frieden zu Paris Frankreich auf seine alten Gränzen eingeschränkt. Al- lein schon am 1. März 1815 verließ Napoleon die In- sel Elba und landete in Frankreich; sein Anhang wurde bald bedeutend; und da der größere Theil des Heeres zu ihm übertrat, so sah sich Ludwig Xviii. genöthigt, Paris zu verlassen, wo Napoleon bald darauf seinen Einzug hielt. Unterdeß hatten Oesterreich, Preußen, Rußland und England ihren Bund gegen Napoleon erneuert, und ihre zahlreichen Heere zogen über den Rhein. Napoleon wurde von den Preußen und Eng- ländern bei la belle Alliance am 18. Juni völlig ge-

2. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte - S. 143

1873 - Karlsruhe : Braun
143 7. Zwar siegte Napoleon mit den letzten Krften Frankreichs noch in einzelnen Schlachten, wie bei n ^hr. Ltzen (2. Mai 1813). Als aber auch Oesterreich Vlker-fr die gemeinsame Befreiung von franzsischer Gewalt- schlacht _ bei Herrschaft sich erhob, wurde er in der groen Völker- getpyfl. schlacht bei Leipzig (16.18. October 1813) so entscheidend geschlagen, da er eilig nach Frankreich fliehen mute. 8. Die Heere der Verbndeten gingen nun (in der _. Neujahrsnacht 1814) an verschiedenen Stellen der den Rhein und besetzten am 31. Mrz Paris. Napo- E^rpa-leon wurde von seinem eigenen Senat abgesetzt, er Fnede. selbst aber von den Verbndeten auf die Insel. - Elba verwiesen, die er als ein selbststndiges Frstenthum erhielt. Die zurckgekehrten Bourboueu kamen mit Ludwig Xviii., dem Bruder des hingerichteten Knigs, wieder auf den franzsischen Thron. Frankreich erhielt in dem mit den Verbndeten zu Paris (am 30. Mai 1814) geschlossenen Frieden seine Grenzen wieder, wie sie vor der Revolution gewesen waren, und Ludwig Xviii. gab dem Lande eine der englischen nachgebildete Ver-fassnng, die sogen. Charte. 112. Der Congre zu Wien. 1. Whrend ein groer (Song.re der verbndeten Mchte zu Wien die Verhltnisse der europischen Staaten von neuem ordnen sollte, kehrte Napoleon pltzlich von der Insel Elba nach Frankreich zurck (1. Mrz 1815), und wurde dort mit Jubel empfangen. Der Krieg begann auf's neue. 2. In der Schlacht bei Waterloo*) in Belgien __ (18. Juni 1815) wurde Napoleon von den Eng- 1815 lndern unter Wellington und von den Pren- . en unter Blcher gnzlich besiegt. Er entsagte Waterloo/ daraus der franzsischen Krone und wurde als Gesan- - gener auf die ferne Insel St. Helena gebracht, wo er nach langen Leiden starb (5. Mai 1821). 3. Nach den Bestimmungen des Wiener Congresses wurde Deutschland ein Staatenbund von 38 grern und kleinern Staaten, deren Abgesandte nach der Bundesakte vom 8. Juni 1815 auf dem Bundestage zu Frankfurt die gemeinsamen Angelegenheiten des deutschen Vaterlandes berathen sollten. *) Nach einem dabei gelegenen Pachthofe auch die Schlacht bei Belle Allrance genannt.

3. Die deutsche Geschichte - S. 111

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
111 zichtete er selbst auf Frankreichs Thron und erhielt die In- sel Elba bei Italien als Herzogthum. Dahin reiste Na- poleon am 20. April ab und schlug dort seinen Wohnsitz auf. In Paris aber zog am 3. Mai Ludwig Xviii. ein und bestieg seines Bruders Thron, 21 Jahre nach des- sen Hinrichtung. Am 30. Mai unterzeichneten die verbün- deten Monarchen zu Paris einen großmüthigen Frieden mit Frankreich, indem Frankreich alles behielt, was es zur Zeit der Könige, und sogar noch einige Landstriche, die es seit der Revolution besaß. — Jetzt schien Europa beruhigt zu seyn. 98. Der Wiener Congreß im Winter 1814—15. Neuer Kampf wider Napoleon 1815. Durch die über 25 Jahre geführten Kriege, waren nicht nur die Angelegenheiten Deutschlands, sondern die des halben Europa, in Verwirrung gerathen und es be- durfte vieler Ausgleichungen, um die Ordnung wieder her- zustellen. In dieser Absicht kamen die verbündeten Fürsten Europa's im Oktober 1814 in Wien zusammen, selbst die minder mächtigen Fürsten Deutschlands durften diesen Con- grcß beschicken, um bei der neuen Einrichtung und Verfas- sung , welche Deutschland erhalten sollte, mitzusprechen. Schon war das Geschäft weit gediehen, doch lag auch noch Vieles unentschieden da, und es fanden sich große Schwie- rigkeiten zu beseitigen. Da erscholl plötzlich, zum unbe- schreiblichen Erstaunen und Schrecken von ganz Europa, die Kunde, Napoleon habe (am 26. Februar 1815) Elba verlassen , und sey bei E a n n e s , an der Küste der Pro- vence (1. Marz) mit 1100 Mann von seiner alten Garde, an das Land gestiegen. Ludwig Xviii. erklärte den Ge- landeten als Verräther und Rebellen, und schickte seine Heere gegen ihn aus, die ihn lebendig oder todt einliefern sollten. Aber diese Heere gingen zum Feinde über, ganz Frank- reich erklärte sich für Napoleon, schon nach 20 Tagen (am 20. Marz) zog er in Paris ein, und schien wieder im Besitze dieses Reiches zu seyn. Ludwig Xviii. flüchtete in die Niederlande. Man mußte sich also zu einem neuen Kampfe rüsten. Gleichzeitig suchte Joachim Murat, König von Neapel, der bisher zum Schein von seinem Schwager abgefallen war, und auf dem Thron von Nea-

4. Teil 3 - S. 146

1913 - Leipzig : Freytag
146 mit der Insel Rgen. Mithin war Preußen um 600 Quadratmeilen kleiner geworden; aber es hatte den Vorteil, da es von der groen Masse der polnischen Bevlkerung befreit und ein rein deutscher Staat geworden war.es war tief in das Deutsche Reich hineingewachsen; seine Lndermassen erstreckten sich von der Memel bis zur Mosel. Es hatte jetzt diewachtanzweigrenzen bernommen. Zugleich wurde ihm noch eine neue Aufgabe gestellt, nmlich seine beiden groen Gebiete, die durch Hannover getrennt wurden, zu vereinigen. Das konnte es aber nur, wenn es ganz Deutschland wirtschaftlich und staatlich zu einer Einheit zu-sammenschlo. Zugleich suchte der Wiener Kongre dem Deutschen Reiche eine neue Ver-f assung zu geben. Die Besten der Nation hatten gehofft, da aus den Strmen der Befreiungskriege ein neues Kaisertum hervorgehen wrde. Daran war aber nicht zu denken; denn England, Frankreich und Rußland wnschten kein einiges Deutschland, weil es zu mchtig wrde, und sterreich verzichtete auf die deutsche Kaiserkrone, da sie ihm nur Pflichten auferlegte. Auerdem wollten die deutschen Fürsten nichts von ihren Herrscherrechten abtreten. Preußen aber hatte noch nicht den Willen und die Kraft, die Einigkeit mit Blut und Eisen" durchzusetzen. So machte man durch diedeutschebundesakte vom 8. Juni 1815 das Deutsche Reich zu einem lockern Staatenbunde von38 selbstndigen Staaten, dessen Geschfte durch den Bundestag geleitet wurden. Er bestand aus den Ver-tretem der einzelnen Staaten und hatte seinen stndigen Sitz zu Frankfurt am Main. Whrend der Beratungen fhrte der sterreichische Bevollmchtigte den Vorsitz. In dem Bundestage hatten auch auslndische Fürsten Sitz und Stimme, nmlich der englische König fr Hannover und der König von Dnemark fr Holstein. Leider hatte der Deutsche Bund keine Bundeseinknfte und kein Bundesheer; damit war ihm jedes energische Auftreten nach auen versagt. 6. Der Feldzug 1815. Die Uneinigkeit der verbndeten Mchte zu Anfang des Wiener Kongresses und die Unzufriedenheit des franzsischen Volkes und Heeres mit der Herrschaft der Bourbouen veranlaten Napoleon, seine Hand noch einmal nach der Kaiser-krne von Frankreich auszustrecken. In aller Stille verlie er mit seinen Getreuen die Insel Elba, landete am 1. Mrz bei.cann es, unternahm einen beschwerlichen Marsch der die Seealpen und eroberte im Fluge die Herzen seiner Soldaten. Selbst Marschall Ney verga den Eid, den er Ludwig Xviii. geschworen hatte, und trat zu seinem alten Gebieter der. Schon am 20. Mrz war Napoleon wieder in Paris und bezog unter dem Jubel der Massen die Tnilerien. Die Bour-bonen hatten zum zweitenmal den Thron verloren. Mit Sturmeseile verbreitete sich die Nachricht von Napoleons Landung durch ganz Europa. Sofort standen die Mchte vereint gegen ihn auf, erklrten ihn als Friedensbrecher in die Acht Europas und zogen ihre Heere zusammen. Abermals sollte der Krieg der Europas Fluren dahinrasen. Die Preußen und Englnder waren zuerst auf dem Plane. Die Preußen wurden wieder von Blcher befehligt, dem abermals G n e i f e n a u als Berater zur

5. Die neue Zeit - S. 398

1877 - Leipzig : Brandstetter
398 Die Schlacht bei Waterloo (Belle-Alliance). Napoleons Ende. Der Ruhm des glorreichen Jahres 1813 war noch dadurch erhöht worden, daß die Verbündeten den Usurpator in seinem eigenen Lande aufsuchten und endlich einmal wieder es den Franzosen fühlbar machten, was es heißt, den Krieg im eigenen Lande zu haben. Im Januar und Februar des folgenden Jahres erlitt Napoleon auf eigenem Boden bedeutende Niederlagen (Treffen von Brienne am 29. Januar 1814, Schlacht bei la Rochiere am 1. Februar), welche die Besetzung von Troyes, der Hauptstadt der Champagne, durch die Verbündeten zur Folge hatten. Zwar sollte ihm noch einmal das Kriegsglück lächeln, indem er die ungeregelt vordringenden Heerhaufen seiner Gegner in einzelnen Gefechten und Treffen wieder zurückschlug. Doch gerade dieses Glück gereichte ihm zum Verderben, denn er verwarf die im Februar zu Chatillon auf einem Friedenskongresse ihm angebotenen, sehr annehmbaren Bedingungen — die Verbündeten wollten ihm seinen Kaiserthron lassen und Frankreich in den Grenzen von 1792 — und wollte durchaus nicht ablassen von seiner Forderung der Alpen- und Rheingrenze mit Belgien, sowie des Königreichs Italien für Eugen. Die Verhandlungen wurden abgebrochen und die Tage bei Laon (9. und 10. März), bei Soissons (13. März) und Arcis (20.—22. März) stellten das Kriegsglück der Verbündeten, welche sich durch Napoleon's Operationen in ihrem Rücken nicht abhalten ließen, geradezu auf Paris vorwärts zu dringen, so vollständig wieder her, daß sie schon am 30. März die Höhen des Montmartre vor Paris erstürmten und Tages darauf in die französische Hauptstadt selber einziehen konnten. Am 2. April sprach der französische Senat Napoleon's Absetzung aus, und dieser, da alle ferneren Machinationen scheiterten, unterzeichnete am 11. April seine Abdankung, wogegen er den unumschränkten Besitz der Insel Elba und gewisse Summen für sich und seine Familie erhielt. Am 28. April schiffte er sich nach Elba ein. Im ersten Frieden von Paris, geschloffen am 31. Mai, wurde Frankreich auf seine Grenzen, die es im Anfang des Jahres 1792 hatte, zurückgeführt und Ludwig Xviii., der Bruder des letzten Königs, als König von Frankreich anerkannt. Deutschlands innere Angelegenheiten und die politischen Verhältnisse Europa's sollten in Wien geordnet werden, allwo mit seltener Pracht (im Oktober 1814) ein Kongreß zusammentrat, an welchem persönlich die Kaiser von Oesterreich und Rußland, der König von Preußen, die Könige von Dänemark, von Bayern und Württemberg (der durch die Schlacht von Leipzig in Gefangenschaft gerathene, nun aber in Freiheit gesetzte König von Sachsen hielt sich in der Nähe auf) nebst einer großen Zahl von deutschen Fürsten, sowie die Gesandten aller deutschen und europäischen Staaten (mit alleiniger Ausnahme der Pforte) Theil nahmen. Die Aufgabe, Aller Ansprüche

6. Die neue Zeit - S. 398

1866 - Leipzig : Brandstetter
398 Die Schlacht bei Waterloo (Belle-Alliance). Napoleon's Ende. Der Ruhm des glorreichen Jahres 1813 war noch dadurch erhöht worden, daß die Verbündeten den Usurpator in seinem eigenen Lande auf- suchten und endlich einmal wieder es den Franzosen fühlbar machten, was es heißt, den Krieg im eigenen Lande zu haben. Im Januar und Februar des folgenden Jahres erlitt Napoleon auf eigenem Boden bedeutende Nieder- lagen (Treffen von Brienne am 29. Januar 1814, Schlacht bei la Rochiere am 1. Februar), welche die Besetzung von Trohes, der Hauptstadt der Champagne, durch die Verbündeten zur Folge hatten. Zwar sollte ihm noch einmal das Kriegsglück lächeln, indem er die ungeregelt vordringenden Heerhaufen seiner Gegner in einzelnen Gefechten und Treffen wieder zu- rückschlug. Doch gerade dieses Glück gereichte ihm zum Verderben, denn er verwarf die im Februar zu Chatillon auf einem Friedenskongresse ihm angebotenen sehr annehmbaren Bedingungen — die Verbündeten wollten ihm seinen Kaiserthron lassen und Frankreich in den Grenzen von 1792 — und wollte durchaus nicht ablassen von seiner Forderung der Alpen- und Rheingrenze mit Belgien, sowie des Königreichs Italien für Eugen. Die Verhandlungen wurden abgebrochen und die Tage bei Laon (9. u. 10. März), bei Soissons (13. März) und Arcis (20.—22. März) stellten das Kriegsglück der Verbündeten, welche sich durch Napoleons Operationen in ihrem Rücken nicht abhalten ließen, geradezu auf Paris vorwärts zu dringen, so voll- ständig wieder her, daß sie schon am 30. März die Höhen des Montmartre vor Paris erstürmten und Tages darauf in die französische Hauptstadt selber einziehen konnten. Am 2. April sprach der französische Senat Napoleon's Absetzung aus, und dieser, da alle ferneren Machinationen scheiterten, unter- zeichnete am 11. April seine Abdankung, wogegen er den unumschränkten Besitz der Insel Elba und gewisse Summen fiir sich und seine Familie erhielt. Am 28. April schiffte er sich nach Elba ein. Im ersten Frieden von Paris, geschlossen am 31. Mai, wurde Frankreich auf seine Grenzen, die es im Ansang des Jahres 1792 hatte, zurückgefiihrt und Ludwig Xviii., der Bruder des letzten Königs, als König von Frankreich anerkannt. Deutschlands innere Angelegenheiten und die politischen Verhältnisse Europa's sollten in Wien geordnet werden, allwo mit seltener Pracht (im Oktober 1814) ein Kongreß zusammentrat, an welchem persönlich die Kaiser von Oesterreich und Rußland, der König von Preußen, die Könige von Dänemark, von Baiern und Württemberg (der durch die Schlacht von Leipzig in Gefangenschaft gerathene, nun aber in Freiheit gesetzte König von Sachsen hielt sich in der Nähe auf) nebst einer großen Zahl von deutschen Fürsten, sowie die Gesandten aller deutschen und europäischen Staaten (mit alleini- ger Ausnahme der Pforte) Theil' nahmen. Die Aufgabe, Aller Ansprüche

7. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 70

1910 - Berlin : Parey
70 Preußens Niedergang und Erhebung. französischem Boden noch manchen hartnäckigen Kampf. Aber Blücher rückte unermüdlich- vorwärts. Am 30. März wurden die Höhen um Paris erstürmt, und am andern Tage zogen die Sieger in Paris ein. An der Spitze der Truppen ritten der Kaiser vvn'mß-länd und der König von Preußen, zwischen ihnen der österreichische General von Schwarzenberg. ^ Mit Napoleons Herrlichkeit war es nun aus. Er wurde seines Thrones entsetzt; aber den Kaisertitel und ein Bataillon seiner alten Garde ließ man ihm. Zu seinem Aufenthaltsort überwies man ihm die kleine Znfel E_lba als unabhängiges Fürstentum und ein ansehnliches Iahrgehalt, und Ludwig Xviii, der Bruder des 1793 Hingerichteten Königs, wurde als König von Frankreich eingesetzt. Mit diesem schlossen die Verbündeten den ersten Pariser Frieden. Frankreich wurde sehr milde behandelt; es behielt die Grenzen, die es 1792 gehabt hatte, und brauchte nicht einmal Kriegskosten bezahlen. Von den geraubten Kunstschätzen wurden auch nur wenige herausgegeben, nur die Viktoria vom Brandenburger Tor nahmen die Preußen wieder mit. Die Monarchen und Staatsmänner versammelten sich nach Beendigung des Krieges in Wien, wo die Verhältnisse Europas, vor allem Deutschlands, neu geordnet und der Länderbesitz der einzelnen Staaten festgestellt werden sollte. Diese Versammlung nennt man den {;2biener Kongreß". 4. Napoleons Rückkehr. Die Verhandlungen auf dem Wiener Kongreß zogen sich sehr in die Länge; denn es war eine schwere Aufgabe, bei der Länderverteilung allen Wünschen gerecht zu werden. Ilnd so entstand bald Unzufriedenheit und Uneinigkeit unter den Mächten, die fast zu offner Feindseligkeit auszuarten drohte. Von diesen Vorgängen war Napoleon auf Elba gut unterrichtet. Auch hatte er gehört, daß ein großer Teil des französischen Volkes mit dem neuen Könige unzufrieden sei und das Heer sich nach den Zeiten Napoleons zurücksehne. Nun hatte er keine Ruhe mehr auf seiner Insel. Er verließ mit seiner Garde heimlich Elba und landete am 1. März 1815 in Südfrankreich. Jubelnd nahm ihn das Volk auf; die Soldaten, die man gegen ihn schickte, gingen zu ihm über, und nach 20 Tagen konnte er triumphierend in Paris einziehen. Er nahm [einen Kaiserthron wieder ein, während Ludwig Xviii. flüchtete. Die alten Soldaten, die von der neuen Regierung ohne Ruhegehalt entlassen worden waren, eilten herbei und schlossen sich haufenweise ihrem „alten Kaiser" wieder an. Die Nachricht von diesen Ereignissen stellte die Einigkeit unter den Kongreßmächten in Wien mit einem Schlage wieder her. Als

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 49

1875 - Paderborn : Schöningh
— 49 — der preußische König, der russische Kaiser und der Fürst Schwarzenberg ihren Einzug. Napoleon entsagte der Krone Frankreichs und erhielt die Insel Elba als Fürstenthum. Der neue französische König, Ludwig Xviii., schloß am 30. Mai Frieden mit den Verbündeten. Noch war kein Jahr vergangen, als Napoleon von Elba zurückkehrte. Er landete am 1. März 1815 in Frankreich und hielt, da die gegen ihn ausgesandten Truppen zu ihm übergingen, schon am 20. März seinen Einzug in Paris. Rasch sammelte er ein Heer und zog nach Belgien, wo Preußen und Engländer lagerten. Blücher wurde in einer mörderischen Schlacht bei Ligny am 16. Juni besiegt. Da Napoleon sich nun von dieser Seite sicher glaubte, griff er nach zwei Tagen Wellington bei Waterloo an. Lange schwankte der erbitterte Kamps, und schon wollten die Engländer weichen, als die Preußen gegen Abend aus dem Schlachtfelde erschienen und die Franzosen in die Flucht schlugen. Mit dieser Niederlage war das Schicksal Napoleons entschieden. Den nachsetzenden Preußen kaum entgangen, fiel er in die Gewalt der Engländer; diese brachten ihn nach der entlegenen Felseninsel St. Helena, wo er 1821 starb. Die Verbündeten zogen am 7. Juli abermals in Paris ein und schlossen am 20. Nov. mit Ludwig Xviii. einen neuen Frieden, worin Preußen außer einer Geldentschädigung die Festung Saarlouis gewann und die ihm geraubten Kunstschütze zurückerhielt. d. Auf einem Kongresse oder einer Zusammenkunft von Fürsten, Staatsmännern und Feldherrn zu Wien wurden 1815 die Grenzen der Staaten besonders in Deutschland genau bestimmt. Preußen erhielt von den abgetretenen polnischen Besitzungen die Provinz Posen zurück und als weitere Entschädigung einen Theil von Sachsen; die Provinz Pommern wurde durch den schwedischen Theil im Westen der Peene vervollständigt; die früheren Gebiete im nordwestlichen Deutschland wurden bahin erweitert, daß sie sich zu den beiden Provinzen Westfalen und Rheinlanb abrundeten.— An Stelle des Kaiserreichs trat ein deutscher Bund oder eine Verbindung der einzelnen deutschen Staa- 4

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 268

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
268 Neue Geschichte. zu groß, und so kapitulirte Paris 31. März 1814, weil Frankreich wirklich seiner müde geworden war. Napoleon wurde des Thrones entsetzt, und mußte sich mit dem Besitz der Insel Elba begnügen. Dagegen bestieg Ludwig Xviii., Bruder des enthaupteten Ludwig, den französischen Thron. Allein noch saßen die Fürsten zu Wien beisammen, um die babylonische Verwirrung unter Fürsten Marschall Blücher. und Völkern zurechtzubringen, als die Nachricht erscholl (März 1815), Napoleon sei entsprungen und throne bereits wieder als Kaiser in Paris. Nicht sowohl das Volk, als das aus der deutschen Gefangenschaft zurückgekehrte Militär wurde, wo es sich ihm entgegenstellte, von seiner Erscheinung und seinen Worten bezaubert. Seine Regierung aber dauerte nur 100 Tage. Denn im

10. Der neue deutsche Kinderfreund - S. 246

1815 - Halle : Kümmel
L46 Xii. Von der bürgerlichen Gesellschaft verübt hatten; allein großmüthig und edel schonten sie den wehrlosen Bürger und Landmann, und sagten ihnen, daß sie nicht Rache nehmen, nichts erobern, sondern nur den Völkern den Frieden, und Deutschland Ruhe und Sicherheit erkämpfen wollten. Nur wo die Einwohner ihre Wohnplätze verlassen, oder die Waffen ergriffen hat- ten, traten die schrecklichen Verheerungen des Krieges ein. Es wurden vom ersten Zanuar bis zum neun und zwanzigsten Marz 18,4. in Frankreich mehrere kleine und große Schlachten geliefert, in denen die Franzosen, die Napoleon wieder gesammelt hatte, oft mtt Verzweif, lung, die Deutschen mit ihrem gewöhnlichen Heldenmu, the fochten. Die Schlachten von Laon und Brienne ge- hören zu denen, die den Ruhm der Deutschen, wenn er noch einer Erhöhung fähig gewesen wäre, erhöhet hät- ten. Stad) einem blutigen Kample rückten die Verbün- deten im Triumphe den Zrsten März 1814. in das stolze Paris ein, und großmüthig wurde weder geplündert, noch irgend eine Gewaltthätigkeit von ihnen begangen. O wie beschämten diese braven Heere die französischen Heere! Das französische Volk setzte nun selbst seinen Kai- ser ab, verbannte ihn nach Elba, und rief den rechtmä- ßigen Thronerben, Ludwig Xviii., zum Könige aus. Der Friede wurde geschlossen, Deutschland war erlöset, und Frankreich war durch zwanzigjährige Leiden für seine Untreue gegen seinen rechtmäßigen König von Gott hart gezüchtigt. Ungeachtet der Großmuth, mit der die Ver, bünderen das französische Volk behandelten, zeigte dieses auf jede Weise einen bitteren Haß gegen jeden Deutschen, und betrug sich so, daß Deutschland Ursach hat, stets gegen dasselbe auf seiner Huch zu seyn und gerüstet zu stehen, obgleich unter der letzigen Regierung der bessere Theil des Volkes wieder die Oberhand gewinnen, und die Verwilderung, welche durch die Revolution und die unaufhörlichen Kriege bewirkt wurde, sich verlieren wird. Lieben Kinder, banket Gott, daß er es den edeln Fürsten und euern tapferen Landsleuten gelingen ließ, die- sen furchtbaren Feind zu vertreiben. Wäre es nicht ge- lungen, so wäre euer ganzes Vaterland verwüstet, eure Eltern wären an den Bettelstab gekommen, ihr würdet

11. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 152

1901 - Paderborn : Schöningh
152 2. England gewann Malta und Helgoland, sowie das Protektorat der die jonischen Inseln. Hannover nebst Ostfriesland kam wieder in den Besitz des englischen Knigshauses. 3. Schweden hatte von Dnemark (im Frieden zu Kiel, 14. Jan. 1814) die Abtretung von Norwegen erlangt. Dnemark erhielt dafr als Entschdigung Schwedisch-Pommern, welches es mit Preußen gegen Wallenburg austauschte. Schweden und Norwegen traten in eine Per-sonalunion. 4. Holland und Belgien wurden, um eine Grenzwehr gegen Frankreich zu bilden, als Knigreich der Bereinigten Niederlande unter dem Hause Oranien vereinigt. 5. Die Schweiz wurde durch die Kantone Gens und Wallis und das unter preuischer Hoheit stehende Nenschtel vergrert. 6. In Italien stellte der Kongre die Herrschaft der frheren Frstenhuser wieder her. Doch erhielt Napoleons Gemahlin Marie Luise die Herzogtmer Parma und Piacenza, welche nach ihrem Tode wieder an die frheren Besitzer zurckfallen sollten. Sein Sohn Napoleon erhielt spter den Titel Herzog von Reichstadt (in Bhmen, f 1832). Napoleons Rckkehr von Elba, die Herrschaft der 100 Tage, 1815. 48. Sobald Napoleon auf Elba durch seine Kundschafter benach-richtigt wurde, da sich in Frankreich eine Mistimmung gegen die neue Regierung rege, und da selbst die Verbndeten auf dem Kongre zu Wien sich zu entzweien drohten, gedachte er die verlorene Krone wieder zu gewinnen. Er landete am 1. Mrz bei Cannes, und von der Bevl-kerung und seinen alten Soldaten mit Jubel empfangen, eilte er gerades-Wegs nach Paris. Die ihm entgegengesandten Truppen unter Labe-doyre und Ney gingen zu ihm der; baid strmte alles seinen Fahnen zu. und am 20. Mrz zog er wieder als Kaiser in die Hauptstadt ein, während Ludwig Xviii. nach Gent entfloh. Durch Unterhandlungen mit seinem Schwiegervater, dem Kaiser von sterreich, hoffte er die Koalition der Verbndeten zu sprengen. Dieses schien um so leichter zu sein, da auch der russische Kaiser dem Bourbonen Ludwig Xviii., welcher auf dem Wiener Kongre die Absichten Rulands auf Warschau und Preuens auf Sachsen durch Talleyrands Gegenwirkung zu durchkreuzen suchte, seine Gunst entzogen hatte. Aber Murats unzeitiges und tollkhnes Vorgehen in Italien stellte unter den Verbndeten bald die bedrohte Einigkeit wieder her.

12. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 283

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
283 » Napoleon konnte nun nicht mehr daran denken, sich in Deutschland zu behaupten. Mit den Trümmern seines Heeres eilte er über den Rhein nach Frankreich zurück. Der Rheinbund löste sich aus, und die deutschen Fürsten, welche ihm angehört hatten, schlossen sich den Verbündeten au. Das Königreich Westfalen verschwand ganz mit seinem französischen Herrscher, und ein preußisches Heer entriß in raschem Siegesläufe auch Holland den Handen der Franzosen. Dann drangen die Verbündeten in Frankreich selber ein. Die Hauptarmec unter Schwarzenberg rückte durch die Schweiz vor; Blücher mit seinem Heere setzte in der N e uj a h r s n a ch t 1813 zu 1814 mit dem Schlage zwölf bei dem Städtchen Kaub über den Rhein. Noch gab es auf französischem Boden manchen hartnäckigen Kampf; aber der kühne Blücher drängte unermüdlich vorwärts, und am 31-März zogen die Verbündeten als Sieger in die stolze Hauptstadt Paris ein. Nun war es aus mit Napoleon's Herrlichkeit; er wurde des Thrones entsetzt und mußte sich nach der kleinen Insel Elba im Mittelmcere begeben, die ihm zum Eigenthum angewiesen wurde. Ein Bruder des enthaupteten Ludwig Xvi. wurde als Ludwig Xviii. König von Frankreichs 33. Der letzte Kampf gegen Napoleon. Nach dem Sturze Napoleon's war cs nun die nächste Aufgabe der verbündeten Fürsten, die Vertheilung der wieder eroberten Länder festzu- stellen. Sie veranstalteten zu diesem Zwecke eine Versammlung (Kongreß) in Wien, an welcher die Kaiser von Oesterreich und Rußland, der König von Preußen und viele andere Fürsten und Staatsmänner theilnahmen. Da gab es manche schwierige und verwickelte Verhandlungen, und es ver- ging viele Zeit, ohne daß man sich einigen konnte. Ja, es drohte sogar aus den Beratbungcn neuer Zwiespalt und Kampf hervorzugehen. Das erfuhr der Verbannte auf der Insel Elba. Er erfuhr weiter, daß die Franzosen ihren neuen König nicht liebten und ein großer Theil des Volkes noch immer seinem Kaiser Napoleon anhange, der cs so mächtig gemacht, ihm so glänzenden Schlachtenruhm erworben hatte. Da faßte er einen kühnen Entschluß. Mit einem kleinen Häuflein seiner alten Sol- daten verließ er plötzlich sein Elba und landete an Frankreichs Küste. Jubelnd wurde er aufgenommen; die gegen ihn ausgesandten königlichen Regimenter gingen unter dem Rufe: „Es lebe der Kaiser!" zu ihm über, und in kurzem hielt er triumphierend seinen Einzug in Paris, während der König Ludwig eiligst aus dem Lande floh. Die Kunde von diesen Ereignissen stellte die Einigkeit unter den in Wien versammelten Fürsten rasch wieder her. Sie erklärten Napoleon als „Feind und Störer der Ruhe der Welt" in die Acht und rüsteten sich unverzüglich zu neuem Kampfe. Der greise Blücher mit seinen Preußen und der englische Feldherr Wellington mit einem aus Engländern, Hol- ländern und Deutschen gemischten Heere drangen durch Belgien nach der französischen Grenze vor. Rasch rückte ihnen Napoleon entgegen und

13. Die deutschen Freiheitskriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 78

1890 - Hannover : Hahn
78 Das Jahr 1814. dm Dienst versagte, war er schwach, wie ein anderer Mensch. Sein Trotz war pltzlich gebrochen; das Gefhl einer unerbittlichen Nothwendigkeit fam der ihn, weil er ein mildes allsehendes Auge der Weltrcgiernng niemals erkannt hatte; und ein Strom von Thrnen strzte, vielleicht zum ersten Male, der seine Wangen. Noch einen Versuch wollte er machen, um vielleicht seinem Sohne, den er den König von Rom genannt, die Krone Frankreichs zu retten. Er entsagte derselben unter der Bedingung, da dieser sie erhalten solle; aber auch davon wollten die Verbndeten, so wie die einstweilige Regierung in Paris, nichts wissen. Am 6. April rief der Senat daz alte Knigsgeschlecht zurck und erkannte Ludwig Xviii. als König von Frankreich; Napoleon aber wurde ein freier Wohnsitz auf der Insel Elba, an der italienischen Kste, welche er als Souveraiu mit Beibehaltung des Kaisertitels besitzen sollte, angeboten. Wider Erwarten nahm er diesen Antrag ganz ruhig an und unterschrieb am Ii. April seine unbedingte Abdankung. Wahrscheinlich lag im Hintergrunde seiner Seele schon der Gedanke, nur jetzt dem Drange des Augenblicks zu weichen und knftig, bei gnstiger Stunde, wenn Europa das Schwert wieder eingesteckt habe, pltzlich aus seinem Hinterhalte wieder hervorzutreten. Er reiste am 20. April nach Elba ab und schlug dort seine Wohnung aus. In Paris aber zog am 3. Mai Ludwig Xviii. ein und bestieg seines Bruders Thron, einundzwanzig Jahre nach dessen Hinrichtung. Am 30. Mai schlo Europa mit Frankreich den ersten Pariser Frieden. Es war ein gromtiger Friede, denn Frankreich behielt seinen ganzen Umfang, wie er zur Zeit der Könige gewesen; behielt also Elsa und Lothringen, die es frher dem deutschen Reiche geraubt, und bekam sogar noch einige Landstriche dazu, die es erst seit den Revolution^ kriegen besa. Ueberdies brauchte es keinen Ersatz der Kriegskosten zu bezahlen; die Stadt Paris brauchte die, aus aller Welt geraubten, Kunst-schtze nicht herauszugeben und die vielen Tausende von franzsischen Kriegsgefangenen in Rußland, sterreich, Preußen und England erhielten ihre Freiheit, ohne Entgelt. Auf Gromut und Dankbarkeit sollte dieser Friede, wie auf festen Pfeilern, ruhen. Aber kaum waren die ersten Monate des nchsten Jahres verflossen, kaum fingen die Völker an, .sich dem Gefhle der Ruhe berlassen zu wollen, so wurde der Friede schon wieder gebrochen.

14. Bilder aus der deutschen und preußischen Geschichte für Elementarschulen - S. 73

1878 - Münster : Regensberg
— 73 — Die Flasche zwingt mir niemand ab, Sie bleibt mein höchster Schatz: Und fierb’ ich, stellt sie mir auf's Grab Und untenher den Satz: „ Er focht bei Leipzig, der hier ruht In diesem engen Haus; Die Flasche war sein höchstes Gut, Sein König trank daraus!" — Einzug der Verbündeten in Paris. Die Verbündeten zogen nun unter Anführung Schwarzenbergs und Blüchers nach Frankreich, nm den Krieg auf französischem Boden fortzusetzen und zu beenden. In der Neujahrsnacht 1814 überschritten sie der Coblenz, Mannheim, Caub und Basel den Rhein. Nach mehreren hartnäckigen Kämpfen kamen sie am oo. März 1814 vor Paris an und hielten am 31. ihren feierlichen Einzug in die stolze und mächtige Hauptstadt. Napoleon wurde als Kaiser abgesetzt, erhielt jedoch die Insel Elba als Fürstenthum und ein jähr-. liches Einkommen von zwei Millionen Franken zugesichert. _ Ludwig Xviii. bestieg hierauf als König von . Frankreich den Thron, den seine Väter vor der Ne-volntion Jahrhunderte lang besessen hatten und schloß mit den Verbündeten Frieden zu Paris am 30. Mai 1814. Die Schlacht bei Waterloo. Leider sollte dieser Friede nicht lange dauern. "ie Fürsten Europas in Wien versammelt waren, um die verwickelten Verhältnisse in Europa und namentlich in Deutschland wieder zu ordnen, verließ Napoleon die Insel Elba und landete am 1. März J5 *n Frankreich. Der größte Theil des Volkes ^ ganze Heer hingen ihm an; der König Ludwig Xviii. mußte fliehen, und Napoleon zog am 20. Max% unter unbeschreiblichem Jubel wieder in Paris Kruse, Bilder a. d dtsch. u. preuß. Gesch. \

15. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 260

1916 - Stuttgart : Bonz
260 (spr- San) an; er wrbe zurckgeschlagen. Er warf sich wieber auf die Hauptarmee; auch sie schlug ihn bei Arcis sur Aube. Ver-gebeus warf sich dann Napoleon in den Rcken der Verbnbeten, um sie von Paris abzuziehen. Die Verbnbeten lieen sich nicht aufhalten. Auch das Hauptheer unter Schwarzenberg folgte ihm nicht nach Osten, soubern rckte auf die Hauptstabt los. Als Napoleon es erfuhr und seinen Truppen voran auf Paris zueilte, war bort der Kampf einschieben. Nach tapferem Wiberstanb in einer letzten Schlacht vor Paris hatten seine Marschlle Paris dem Feind bergeben. Alles war verloren. Der Senat, der kaum zuvor Mechenb die Befehle des Kaisers befolgt hatte, erklrte ihn fr abgesetzt. Seine Marschlle waren des Kriegs, der keine Wen-bung der Lage mehr versprach, mbe und sorberten, der tapfere Ney an der Spitze, seine Abbankung. Er bankte ab zu Gunsten seines Sohnes, fr den die Kaiserin die Regentschaft bernehmen sollte. Man forberte feine bebingnngslofe Abbankung. Da feine Marschlle ihn im Stich lieen, blieb nichts anberes brig. Man lie ihm den Kaisertitel und wies ihm die Insel Elba als selb-staubigen Besitz zu. _ Darauf wrbe der Bruder des Hingerichteten Ludwig als Ludwig Xviii. König. Mit ihm fchlo man den ersten Pariser Frieden, der auerorbentlich gnstig fr Frankreich war. Man lie ihm die Grenzen von 1792, so ba es noch 825 qkm mehr hatte als vor der Revolution, auch Mmpelgarb, Savoyen, Saarbrcken und Lanbau behielt. Im Herbst 1814 begaben sich die Fürsten, Staatsmnner und Felbhenen nach Wien, um auf dem Wiener Kongre der die knftige Einrichtung Europas zu beraten. 1815. 4. Belle-Alliance (1815). Whrenb man in Wien noch unter unaufhrlichen Festlichkeiten und fortwhrenber Uneinigkeit an dem Neubau arbeitete, erscholl die Kuube, ba Napoleon Elba verlassen habe und am 1. Mrz 1815 in Frankreich gelanbet sei. Die Bonr-bonen waren in Frankreich in kurzer Zeit unbeliebt geworben. Das Heer namentlich fhlte sich zurckgesetzt und gebachte mit Sehnsucht des alten Herrn. Auch wute Napoleon, ba die Verbnbeten in Wien zuzeiten recht uneinig geworben waren, und rechnete barauf. Nur die ersten Schritte auf franzsischem Boben waren schwierig, ba die Bevlkerung im Sben kniglich gesinnt war. Als er Gre-noble erreicht hatte uitb bort die erste grere Truppenschar zu ihm berging, war alles entschieben. berall traten die Soldaten auf feine Seite. Selbst der Marschall Ney, der von Ludwig Xviii. ihm entgegengeschickt werben war und dem König versprochen hatte, Napoleon in einem eisernen Kfig einzuliefern, lie sich von den Truppen mitfortreien und fchlo sich ihm an. Schon am 20. Mrz zog er in Paris ein. Aber ihm gegenber waren die europischen Mchte boch einig. Eine frmliche chtung wrbe der den

16. Erzählungen aus der preussischen Geschichte - S. 113

1893 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 113 — Während die Verbündeten nunmehr ihren Marsch auf Paris fortsetzten, warf er sich ihnen in den Rücken und hoffte durch einen Zug an den Rhein seine Gegner von der Verfolgung ihrer Absicht abzuschrecken. Doch unbeirrt verfolgten diese ihren Weg und erreichten die feindliche Hauptstadt am 29. März. Blücher erzwang durch die Erstürmung des Montmartre die Übergabe, und am 31. März hielten die drei Monarchen ihren Einzug in Paris. Mit ihrer Einwilligung riefen die Franzosen das alte Königsgeschlecht der Bourbonen zurück und erkannten Ludwig Xviii. als König an. Napoleon mufste der Krone entsagen und erhielt die Insel Elba im mittelländischen Meere als Wohnung zugewiesen. 1815. 15. Es galt jetzt, die durch Napoleons Willkürherrschaft in Europa und besonders in Deutschland geschaffenen Verhältnisse einer Neuordnung zu unterziehen. Zu diesem Ende tagte in Wien seit dem Ende des Jahres 1814 in Anwesenheit der drei verbündeten Herrscher eine Versammlung europäischer Staatsmänner. Aber inmitten ihrer Beratungen verliefs Napoleon plötzlich an ■der Spitze des ihm verbliebenen Bestes seiner alten Garde die Insel Elba und landete am 1. März 1815 an der französischen Küste. Die Unzufriedenheit des Volkes mit der neuen Herrschaft bewirkte, dafs er überall mit Jubel empfangen wurde ; das Heer, welches der König von Frankreich ihm entgegensandte, ging zu ihm über, und schon am 20. März 1815 hielt er seinen Einzug in Paris. Ludwig Xviii. war entflohen. Sofort erliefsen die verbündeten Mächte eine Achtserklärung gegen den Ruhestörer und rüsteten zum neuen Kampfe. Die Eng-Buschmann, Sagen u. Gesch. Iii. 2. Aufl. 8

17. Geschichtsstoff für die einfachsten Volksschulverhältnisse, insbesondere für ein- u. zweiklassige utraquistische Volksschulen - S. 26

1901 - Neumark, Westpr. : Koepke
— 26 — Das Jahr 1814. Die Verbündeten zogen ihm nach, schlugen ihn noch an vielen Orten in Frankreich und rückten am 31. März 1814 in Paris ein. Am 30. Mai schlossen sie den ersten Pariser Frieden. Napoleon mußte als Kaiser abdanken und aus die kleine Insel Elba im mittelländischen Meere gehen, die ihm geschenkt wurde. Frankreich bekam nun den Bruder des ermordeten Ludwig Xvi. zum Könige. Er hieß Ludwig Xviii. Napoleon kehrt von Elba zurück. Die Fürsten Europas kamen nun in Wien zusammen, um alles wieder zu ordnen, was Napoleon umgestoßen hatte. Napoleon aber war unterdessen von Elba entflohen und kam plötzlich am 1. März 1815 nach Frankreich zurück. Die Franzosen empfingen ihn mit großer Freude. Ihr König mußte fliehen, und Napoleon wurde wieder Kaiser von Frankreich. Das Jahr 1815. Nun zogen die Verbündeten wieder gegen ihn in den Krieg. Die größte Schlacht war bei Bellealliance oder Waterloo (unweit Brüssel). Napoleon wurde geschlagen (18. Juni 1815), und die Verbündeten zogen zum zweiten Male in Paris ein. Dorthin kam auch der König Ludwig Xviii., und mit ihm schlossen die Verbündeten den zweiten Pariser Frieden (20. November 1815). Napoleons Ende. Napoleon wurde auf die Insel St. Helena, 800 Meilen von Europa entfernt, gebracht. Dort starb er im Jahre 1821 als ein Gefangener. Feldmarschall von Blücher. Der größte Held des Freiheitskrieges war Gebhard Lebrecht von Blücher. Er stammte aus einer alten adligen Familie in Mecklenburg. Am 16. Dezember 1742 war er geboren. Sein Vater hatte ihn- zum Soldaten bestimmt, und als solcher hat er viel geleistet. Er kämpfte tapfer schon in dem unglücklichen Kriege. Später wurde er General und zeichnete sich namentlich in den Schlachten an der Katzbach und bei Leipzig aus. Überall war'er mit seinen Soldaten voran und rief ihnen zu: „Vorwärts, Kinder, vorwärts!" Darum nannten ihn die Soldaten auch den Marschall „Vorwärts" und liebten ihren Vater Blücher über alles. In der Neujahrsnacht 1814 zog er als der erste mit feinen Soldaten über den Rhein nach Frankreich. Nun führte er auch hier das Heer von Sieg zu Sieg. Zweimal, im Jahre 1814 und 1815, zog er mit den siegreichen Truppen jn Paris ein. König Friedrich

18. Die neue Zeit - S. 142

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
142 Dritter Zeitraum: 17891872. und nahmen nun die gerade Richtung auf Paris. Auch das kecke Wagestck, da sich Napoleon ihnen pltzlich in den Rcken warf, beirrte sie nicht im Vormarsche. Noch unmittelbar vor Paris kam es zu einem hitzigen Kampf gegen die Marschlle Marmont und Mortier. Erst als Blcher am 30. Mrz die Hhe des Montmar,t^e erstrmt hatte ergab sich die Hauptstadt. Am 31. Mrz zogen Kaiser Alexander und König Friedrich Wilhelm mit ihren Generalen und den Garden feierlich in Paris ein. Napoleons Entthronung; König Ludwig Xviii. Mit nicht sehr rhmlicher Eile fand sich der franzsische Senat in den Wechsel der Dinge; er sprach die Absetzung Napoleons aus. Umsonst suchte dieser den Thron seinem Sohne zu erhalten. Am 7. April mute er die Urkunde der unbedingten Entsagung unterzeichnen. Die Verbndeten wiesen ihm die Insel Elba bei Italien als Wohnsitz an, gestatteten ihm jedoch, den Kaisertitel zu tragen und 400 Mann seiner Garde um sich zu haben. In Fontainebleau nahm der Kaiser rhrenden Abschied von seinen Soldaten; dann reiste er, von den Verwnschungen und Drohrufen des Volkes begleitet, an die Kste, um sich nach Elba ein-zuschiffen. Die Herrschaft der Frankreich aber fiel an das Haus Bourbon zurck. Vom franzsischen Volke berufen und von den Verbndeten besttigt, bestieg am 3. Mai Ludwig Xviii., der Bruder Ludwigs Xvii., den franzsischen Knigsthron. Der erste pariser Friede Am 30. Mai 1814 kam zwischen den Verbndeten und Frankreich der Pariser Friede zu stnde. Aber es war kem Abkommen, dem volle Gerechtigkeit innewohnte. Frank-reich erhielt nicht nur den Gebietsumsaug von 1792, sondern noch eine Vergrerung um hundert Quadratmeilen, wozu . deutscherseits Landau und Saarlouis gehrten. Auch die meisten der verlorenen Kolonien wurden an Frankreich zurck-gegeben. Selbst die Kunstschtze, die in der napoleonischen Zeit aus Deutschland entwendet worden, kehrten nur zum kleinsten Teile zurck. Mit solcher Rcksicht behandelte man das Frankreich, von dem zwei Jahrzehnte lang Krieg, Raub und Tyrannei der ganz Europa ausgegangen. %

19. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 197

1877 - Mainz : Kunze
197 der Verbndeten nach Osten folgen wrden, begab sich nach Fontainebleau, wo noch 50,000 Mann seine Befehle erwarteten. Er machte das Anerbieten, zu Gunsten seines Sohnes zu ent-sagen; dasselbe wurde aber zurckgewiesen. Da auch seine Generale, Ney an der Spitze, die er zu einem Sturm auf Paris aufforderte, den Gehorsam verweigert hatten, unterschrieb er (11. April) zu Fontainebleau seine unbedingte Ent-sagung auf den Thron. Die Verbndeten wiesen ihm da-gegen die Insel Elba als souvernes Frstenthum und eine von Frankreich zu zahlende Rente von 2*,a Mill. Francs an. Nach einem rhrenden Abschiede von seiner Garde im Schlo-Hofe zu Fontainebleau (20. April) begab er sich nach Elba, wo er am 4. Mai anlangte. Seine Gemahlin erhielt das Herzog-thum Parma, Piacenza und Guastalla. Die Bourbonen wurden zurckgerufen. Ludwig Xviii. (18141824), der Bruder Ludwigs. Xvi., bestieg den ftan-zsischen Thron und gab eine der englisch ennachgebildete Ver-fassung, nach welcher das Land in einer Pairs- und Deputi rten kammer vertreten sein sollte. Ludwig Xviii. erhielt Frankreich nach dem ersten Pariser Frieden (30. Mai 1814) im ganzen mit den Grenzen vom Jahre 1792. Die brigen europischen An-gelegenheiten sollten auf einem Congresse zu Wien geordnet werden. 5+ Der Wiener Congretz (!? November 1814 bis 9. Juni !815)* Napoleons Rckkehr und Untergang. Am 1. November 1814 wurde ein Congre zu Wien erffnet, auf welchem ganz Europa vertreten war; persnlich waren zugegen der Kaiser von Oesterreich und Rußland, die Könige von Preußen, Dnemark, Bayern und Wrtemberg und viele andere deutsche Fürsten; es galt die groe Aufgabe: die durch die franzsische Revolution aus den Fugen gebrachten europischen Angelegenheiten zu ordnen. Es hatte sich schon eine bedeutende Spannung (wegen Sachsen) zwischen den einzelnen Staaten gebildet, als die Nach-richt, da Napoleon nach Frankreich zurckgekehrt sei. wie ein Donnerschlag wirkte und die Einigkeit sofort wieder herstellte.

20. Erzählungen aus der deutschen und mecklenburgischen Geschichte - S. 38

1897 - Wismar : Hinstorff
38 - Kampf eingestellt werde, um dem Blutvergieen zu wehren. Dann fielen sie auf ihre Kniee und dankten Gott fr den Sieg. Am folgenden Tage drangen die Sieger in die Stadt, während die Franzosen eiligst dem Rheine zu flohen. Viele Tausende wurden noch gefangen. Im Ganzen kostete die Schlacht die Franzosen 70000 Mann. Aber auch die Verbndeten zhlten gegen 50000 Todte und Verwundete. 4. Die ferneren Siege. Napoleon konnte nun nicht mehr daran denken, sich in Deutschland zu behaupten Mit dem klglichen Rest seines Heeres eilte er nach Frankreich. Doch die Sieger folgten ihm. In der Neujahrsnacht 1813 zu 1814 setzte Blcher der den Rhein. Nim gings nach Frankreich hinein. Nach manchen harten Gefechten ward auch hier endlich der Sieg errungen, und am 31. Mrz zogen die Verbndeten als Sieger in Paris, die Haupt-stadt Frankreichs, ein. Mit Napoleons Herrlichkeit war es vorbei. Er wurde abgesetzt und erhielt die Insel Elba, die im Mittelmeer liegt, als Eigentum. Hier sollte er leben. Ein Bruder des in der Revolution enthaupteten Knigs wurde als Ludwig Xviii. König von Frankreich. _ 23. Der letzte Kampf gegen Napoleon. 1. Der Wiener Kongre. Nach dem Sturze Napoleons war es die nchste Aufgabe der verbndeten Fürsten, die wieder-eroberten Lnder zu verteilen. Sie beriefen deshalb eine Versamm-lnng (Kongre) nach Wien, an der die Kaiser von sterreich und Rußland, der König von Preußen und viele andere Fürsten und Staatsmnner teilnahmen. Da gab es manche schwierigen _ Verhandlungen, ehe man sich einigte. Ja, es drohte neuer Streit aus diesen Beratungen hervorzugehen. 2. Napoleons Wiederkehr. Das erfuhr der Verbannte auf Elba. Er erfuhr weiter, da das franzsische Volk den neuen König nicht liebte, sondern da ein groer Teil noch dem alten Kaiser anhange, der es groß gemacht und ihm so herrlichen Schlachten-rhm erworben. Da fate er einen khnen Entschlu. Mit seinen wenigen getreuen Soldaten verlie er pltzlich Elba und laudete am 1. Mrz 1815 in Frankreich. Jubelnd wurde er aufgenommen. Die gegen ihn ausgesandten Regimenter gingen unter dem Rufe: Es lebe der Kaiser!" zu ihm der. Nach kurzer Zeit hielt er von neuem seinen Einzug in Paris, während der König Ludwig eiligst aus dem Lande floh. 3. Blcher bei Ligny. Als die versammelten Fürsten von diesem Ereignis Kunde erhielten, stellte sich schnell die Einigkeit her. Sie erklrten Napoleon als Friedensstrer der Welt" in die Acht, und zogen abermals gegen ihn aus. Der greise Blcher mit^seinen Preußen und der englische Feldherr Wellington drangen durch