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1. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 58

1881 - Trier : Lintz
58 33. Ir suit hie beliben und doit mit mir diu leit. so e^ tagen beginne, ir beide vil gemeit, so helfet mir besarken den minen lieben man.“ dö sprächen die degene: „da^ soi werden getan.“ 34. Nune künd'iu niemen das; wunder wol gesagen von ritern unde fron wen, wie man die borte klagen, dö wart man des wuofes in der stat gewar: vil der burgære die körnen gàhénde dar. 35. Si klagten mit den gestern, wände in was starke leit; die Sifrides schulde in niemen bet geseit, wà von der edele recke verlür den sinen lip. dö weinten mit den fr ou wen der guoten burgære wîp. 36. Smide liiez man gaben bewürben einen sarc von edelm märmelsteine, vil michel unde starc: man biej in vaste binden mit gespenge guot. dö was al den buten barte trûréc der muot. 37. Diu nabt diu was zergangen: man sagt', e^ wolde tagen, dö bat diu edele frouwe zuo dem minister tragen den vil edeln töten, ir vil lieben man: swa^ er dà friunde bête, die sach man weinende gàn. 38. Dö man in zem minister bràbte, vil der glocken klanc; dö bort’ man allenthalben vil maniges pfatfen sanc. dö kom der künec Günther mit den sinen man, mit im der grimme Dagene, zuo dem wüofé gegän. 39. Er sprach: „vil liebiu sw ester, owê der leide diu, daj wir der starken leide niht mokten über sin: wir inneren klagen immer den Sifrides lip.“ „daj tuot ir âne schulde,“ sprach dö daz jämerbafte wip. 40. „Wær’ iu dar umbe leide, sone wær’ es niht geschehen, ir betet min vergeben, des mag ich wol nu jehen, da ich dà wart gescheiden von mime lieben man. daz wolde got von himele, wær' ez mir selber getan.“ 41. „Dir ist von minen Huten leides niht geschehen,“ sprach der künec Günther; „des wil ich dir verjehen.“ „die wellen sin unschuldec, die beizet näher gen,“ sprach si, „zuo der bäre, daz wir die wär beit verstên.“ 42. Daz ist ein michel wunder, vil dicke ez noch geschiht: swä man den mortmeilen bi dem töten sibt, sö bluotent im die wunden, als euch dà geschaeh; dà von man die sculde dà ze Dagene gesach1). 43. Die wunden vluzzen sêre, also si täten ê: die e dà sêre klageten, des wart nu michel mê. dö sprach der künec Günther: „ich wil'z iuch wizzen län;. in sluogen schàchære, Dagene hat es niht getän.“ 44. Si sprach: „die selben schàchman sint mir wol bebaut., got läz ez noch errechen siner friunde hant. *) *) Davon sah man, daß die Lcbutd bei Hagen war.

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1. Teil 7 = Für Obersekunda - S. 25

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
— 25 — 78. (432) Sîfride dem küenen von munde brast daz bluot. yil balde spranc er widere: dö nam der beit guot den gêr, den si gescbozzen im bete durch den rant: den schôz dö bin widere des starken Sifrides bant. 79. (433) Daz fiwer stoup uz ringen, als ob ez tribe der wint. den gêr scböz mit eilen daz Sigmundes kint. sine mobte mit ir breite des scbuzzes nibt gestän. ez enbete nimmer der künic Günther getan. 80. (434) Brünbilt diu schcene balde ui spranc: 'edel riter Günther, des scbuzzes habe danc.’ si wände, daz erz bete mit sîner kraft getan: nein, si bete gevellet ein verre kreftiger man. 81. (435) Dö gie si bin balde: zornic was ir muot: den stein buop vil höhe diu edel maget guot. si swanc in krefticlîcbe verre von der bant: dö spranc si nach dem würfe, daz löte erklang ir gewant. 82 (436) Der stein was gevallen zwelf kläfter dan: den wurf brach mit Sprunge diu maget wol getan, dar gie der snelle Sîfrit, dâ der stein gelac: Günther in wegete, der beide des wurfes pflac. 83. (437) Sîfrit was küene kreftic unde lanc: den stein warf er verrer, dar zuo er wîter spranc. von sînen schœnen listen bet er kraft genuoc, daz er mit dem Sprunge den künic Guntbere truoc. 84. (438) Zuo ir ingesinde ein teil si lute sprach, dö si ze ende des rin ges den beit gesunden sacb: 'balde körnet her näher, mage und mine man: ir suit künic Günther alle werden undertän.’ 85. (439) Dö leiten die vil küenen diu wafen von der bant, si buten sich ze füezen von Burgonden lant Günther dem rieben, vil manie küener man. si wänden, er bête mit sîner kraft diu spil getan. 86. (440) Er gruoztes minneclîcbe: jä was er tugende rieb. dö nam in bi der bende diu maget lobelicb: si erloubte im, daz er solde haben da gewalt. des freuten sich die degne vil küene unde halt. Str. 82 kläfter, Klafter, Bereich der ausgebreiteten Arme, wegen sv. v. bewegen, schwingen, brach durchbrach, übertraf. 85. buten, Prät. Plur. zu bieten, niederknien.

2. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 28

1872 - Stolp : Eschenhagen
28 366. Dô stuonden in diu venster diu minneclîchen kint. ir schif mit dem segele ruorte ein hoher wint. die stolzen hergesellen sâzen an den Ein. dô sprach der künic Günther: ‘wer soi schifmeister sin?* 367. ‘Daz vil ich,’ sprach Sifrit. ‘ich kan iuch ûf der fluot hinnen wol gefüeren * daz wizzet, helde guot ! die rehten wazzersträze sint mir wol bekant.’ si schieden frœlîche ûz Burgonden lant. 368. Sifrit dô balde ein schalten gewan, von stade er schieben vaste began. Günther der küene ein ruoder selbe nam. dô huoben sich von lande die snellen riter lobesam. 369. Si fuorten riche spise, dar zuo guoten win, den besten, den man künde vinden umben Ein. ir ros stuonden ebene, si heten guot gemach. ir schif gienc ouch ebene ; lützel leides in geschach. — 371. An dem zwelften morgen, so wir hœren sagen, heten si die winde verre dan getragen gegen Isensteine in Prünhilde lant' daz was niemen mère wan Sifride bekant. 372. Dô der künic Günther so vil der bürge sach und ouch die witen marke, wie balde er dô sprach : ‘saget mir, friunt, her Sifrit, ist iu daz bekant? wes sint die bürge und daz herliche lant?’ 373. Des antwurte Sifrit: ‘ez ist mir wol bekant. ez ist Prünhilde, bürge unde lant und Isenstein diu veste, als ir mich hoeret jehen. dâ muget ir hiute schœner frouwen vil gesehen. 374. Ich wil iu helden räten, ir habet einen muot, ir gehet gelîche (jä dunket ez mich guot), 375. Günther si min hêrre unde ich sin man. des er hät gedingen, daz wirt allez getan.’ 376. Des wären si bereite; swaz er si loben hiez, durch ir übermüete deheiner ez niht liez, si jähen swes er wolde; dâ von in wol geschach, dô der künic Günther Prünhilde sach. — Dô die edele recken vol körnen an daz lant, ros diu snêblanken zugens ûf den sant; 387. si liezen âne huote daz schiffel bi der fluot. sus riten zuo der bürge die helde küene unde guot.

3. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 32

1872 - Stolp : Eschenhagen
32 432. Sifride dem küenen von munde brast daz bluot. vil balde spranc er widere, do nam der heit guot den ger, den si geschozzen im hete durch den rant; den schoz do hin widere des starken Sifrides hant. Er däht.‘ Sch wil niht schiezen daz schoene magedin.’ er kert des geres snide hindern rücke sin; mit der gerstangen schoz si der küene man also krefticliche, daz si strüchen began. 433. Daz viuwer stoup üz ringen, als ob ez tribe der wint. den ger schoz mit eilen daz Sigmundes kint. sine mohte mit ir krefte des schuzzes niht gestan. ez en hete der künic Günther entriuwen nimmer getan. 434. Prünhilt diu schcene balde üf spranc: ‘edel riter Günther, des schuzzes habe danc!’ si wände, daz erz hete mit siner kraft getan; nein, sie hete gevellet ein verre kreftiger man. 435. Do gie si hin balde, zornic was ir muot. den stein huop vil hohe diu. edel maget guot. si swanc in krefticliche verre von der hant; do spranc si nach dem würfe, daz lute erklang ir gewant. 436. Der stein was gevallen zwelf kläfter dan; den wurf brach mit Sprunge diu maget wol getan, dar gie der snelle Sifrit, da der stein gelac. Günther in wegete, der helde des wurfes pflac. 437. Sifrit was küene, kreftic unde lanc; den stein warf er verrer, dar zuo er witer spranc. daz was ein michel wunder und künsteclich genuoc, daz er mit dem Sprunge den künic Gunthere truoc. Der sprunc der was ergangen, der stein der was gelegen, do sach man ander niemen wan Günther den degen. Prünhilt diu schoene wart in zorne rot. Sifrit het geverret des künic Guntheres tot. 438. Zuo ir ingesinde ein teil si lute sprach, do si ze ende des ringes den heit gesunden sach: ‘balde körnet her näher, mäge und mine man! ir sult künic Günther alle werden undertän. 439. Do leiten die vil küenen diu wäfen von der hant, si buten sich ze füezen von Burgonden lant Günther dem riehen, vil manic küener man. si wänden, er hete mit siner kraft diu spil getan.

4. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 87

1881 - Trier : Lintz
— 87 — des wart dö betwungen von im der küene man. Günther der edele dar umbe trüren began. 30. Hagenen bant dö Dietrich und inort in da er vant die edeln küniginne, und gab ir bi der haut den küenisten recken der ie swert getruoc. nach ir vil starkem leide dö wart si vroelich genuoc. 31. Vor liebe neic dem degene daz vil edel wip: „immer si dir sselic din herze und ouch din lip. du hast mich wol ergötzet aller miner not. daz sol ich immer dienen, mich ensüme der tot." 32. Dö sprach der her re Dietrich: „ir sult in län genesen, edeliu küniginne. und mag daj noch gewesen, wie wol er iuch ergötzet da^ er iu hat getan! er sol des niht entgelten daz ir in gebunden sehet stau.“ 33. Dö hiez si Hagenen füeren an sinen ungemach, da er lac besloj^en und da in niemen sach. Günther der künic edele niesen dö began: „war kom der heit von Berne? der hat mir leide getan.“• 34. Dö gie im hin engegene der herre Dietrich, da^ Guntheres eilen da^ was vil lobelich. dö enbeit ouch er niht mere, er lief her für den sal, von ir beider swerten huop sich ein greulicher schal. 35. Swie vil der herre Dietrich lange was gelobt, Günther was so sere erzürnet und ertobt, wan er nach starkem leide dö sin vient was: man sagt ej noch ze wunder da^ dö her Dietrich genas. 36. Ir eilen und ir Sterke beide wären groz. palas unde türne von ir slagen dö^, dö si mit swerten hiuwen üf die helme guot. ej bet der künic Günther einen herlichen muot. 37. Sit twanc in der von Berne, als Hagenen e geschach. daz bluot man durch die ringe dem beiden fließen sach, von einem starken swerte: daz truoc her Dietrich: doch het gewert her Günther nach müede lobelichen sich. 38. Der herre wart gebunden von Dietriches hant, swie künege niene selten liden solhiu bant. er däht’, ob er si lieje1), den künec und sinen man, alle die si fünden, die müesen tot vor in bestän. 39. Dietrich von Berne der nam in bi der hant: dö fuort’ er in gebunden da er Kriemhilde vant. dö waj mit sinem leide ir sorgen vil erwant. si sprach: „willekommen Günther üjer Bürgenden lant.“ 40. Er sprach: „ich solde iu nigen, vil liebiu swester min,, ob iuwer grüezen möhte vil gemedeclicher sin. ich weij iuch, küniginne, so zornic gemuot, äaz ir mich unde Hagenen vil swachej grüejen getuot.“ *) *) wenn er sie frei gäbe.

5. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 17

1872 - Stolp : Eschenhagen
17 160. ‘So heizet mir gewinnen tüsent iur man, sit daz ich der minen bi mir niht enhän niwan zwelf recken — so wer ich iuwer lant. iu sol mit triuwen dienen immer Sifrides hant. 162. Und lät die boten riten heim in ir herren lant! daz si uns da sehen schiere, daz tuo man in bekant, so daz unser bürge müezen fride hän.’ dö hiez der künec besenden beide mäge unde man. 163. Die boten Liudigeres ze hove giengen do. daz si ze lande solden, des waren si vil frö. do bot in riebe gäbe Günther der künic guot, und schuof in sin geleite; des stuont in hohe der muot. 164. ‘Nu saget,’ sprach do Günther, ‘den starken vinden min, si mugent mit ir reise wol da heime sin. welln aber si mich suochen her in miniu lant, mirn zerinne friunde, in wirt arebeit bekant.’ 165. Den boten riche gäbe man do für truoc ; der het in ze gebene Günther genuoc. die wolden niht versprechen die Liudgeres man. dos urloup genämen, si schieden froeliche dan. 166 Do die boten wären ze Tenemarken körnen, und der künic Liudgast hete daz vernomen, wie sie von Dine körnen, als im daz wart geseit, ir starkez übermüeten was im waerliche leit. 167. Si sagten, daz si heten vil manegen küenen man. ouch sähen si dar under einen recken stän, der was geheizen Sifrit, ein heit üz Niderlant. ez leidete Liudgaste, do er daz msere bevant. 168. Do die von Tenemarke ditze hörten sagen, do ilten si der friunde deste me bejagen, unz daz er Liudgast siner mäge und man zweinzec tüsent degne ze siner reise gewan. 169. Do besant sich ouch von Sahsen der küene Liudger, unz si vierzec tüsent heten und dannoch mer, mit den si wolden riten in Burgonden lant. dö hete ouch sich hie heime der künic Günther besant. 173. ‘Her künic, sit hie heime,’ sprach dö Sifrit, ‘sit daz mir iuwer recken wellent volgen mit; helibet bi den frouwen und traget höhen muot! ich trou iu wol behüeten beide ere unde guot.’ 2

6. Altdeutsches Lesebuch - S. 60

1905 - Bamberg : Buchner
60 46 Brünhilt diu schcene balde üf spranc: <434) „edel riter Günther, des schugges habe danc!“ sie wände, dag erg hete mit silier kraft getan: nein, si líete gevellet ein verre kreftiger man. 47 Do gie si hin balde: zornic was ir muot: («5) (]eu stein puop vil höhe diu edel maget guot. si swanc in krefticliche yerre von der hant: dö spranc si nach dem würfe, dag lute erklang ir gewant. 48 Der stein was gevallen zwelf kläfter dan: (436) ^en wurf brach mit Sprunge diu maget wol getan, dar gie der snelle Sifrit, da der stein gelac: Günther in wegete, der beide des wurfes pflac. 49 Sifrit was küene, kreftic linde lanc: <437) den stein warf er verrer, dar zuo er witer spranc. von sinen schcenen listen het er kraft genuoc, dag er mit dem Sprunge den künic Gunthare truoc. 50 Zuo ir ingesinde ein teil si lute'sprach, O38) dö si ze ende des ringes den heit gesunden sacli: „balde körnet her näher, mäge und mine man: ir sult künic Günther alle werden undertän.“ 51 Dö leiten die vil küenen diu wäfen von der hant, <439) si buten sich ze fliegen von Burgonden lant Günther dem riehen, vil mauic küener man. si wänden, er hete mit siner kraft diu spil getan. 52 Er gruogtes minnecliche: jä was er tagende rieh. (44°) dö nam in bi der hende diu maget lobelich: sie erlaubte im, dag er soldé haben dä gewalt. des freuten sich die degne vil küene unde halt. 53 Sifrit der snelle, wise er was genuoc, (442) sjne tarnkappe er ze behalten truoc. 46 * * * 50 * 52 46, 4 eiii verre kreftiger, ein viel kräftigerer. 47, 1 dö zeitlich, da räum- lich. 4 gewant, Rüstung. 48, 1 kläfter, Weite zwischen den ausgestreckten Armen (alle ursprünglichen Maße vom menschlichen Körper genommen: Fuß, Elle, d. i. Unter- arm, Klafter). 2 brach, überholte. 4 wegen, in Bewegung setzen, wägen, des w. pflac, besorgte das Werfen, vollführte den Wurf. 49, 4 mit, zugleich mit, während. 50, 1 ein teil lute, ziemlich laut. 2 rinc, der kreisförmig abgegrenzte Kampfplatz. 3 balde, rasch, sogleich. 51, 1 leiten — legeten. 2 buten, boten (huldigten knieend). 52, 1 gruoges = gruogte si. tilgende (Gen. Plur.) rieb, von feinem Benehmen. 4 halt, tapfer, verwegen. 53, 1 wise, vorsichtig. 2 behalten, aufbewahren, s. 27, 4.

7. Teil 7 = Für Obersekunda - S. 30

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
30 122. (795) Der künic kom mit recken. weinen er dò sach sine triutinne: güetlich er do sprach: 'saget mir, liebiu vrouwe, wer hat in iht getan?’ si sprach zuo dem künige: 'ich muoz unfroelichen stän. 123. (796) Von allen minen cren mich diu sweater din gerne wolte scheiden. dir sol geklaget sin: si gihet, mich habe gekebeset Sìfrit ir man.’ dò sprach der künic Günther: 'so hetes übele getan.’ 124. (797) 'Si treit hie minen gürtel, den ich hàn verlorn, und min golt daz rote. daz ich ie wart geborn, daz riwet mich sère. du beredest, künic, mich der vii grözen schänden, ich minne niemer mère dich.’ 125. (798) Do sprach künic Günther: 'er sol her für gän. hat er sichs gerüemet, daz sol er beeren län: oder sin muoz lougen der heit üz Niderlant.’ dò wart der küene Sìfrit harte balde dar besaut. 126. (799) Do der hèrre Sìfrit die ungemuoten sach, ern weste niht der msere. balde er dò sprach: 'waz weinent dise vrouwen? daz bet ich gerne erkant; oder von weihen schulden ich da bere sì besaut.' 127. (800) Dò sprach künic Günther: 'mir ist harte leit. mir hat min vrowe Brünhilt ein msere hie geseit: du habest dich gerüemet, du waerst ir èrster man. so seit din wip Kriemhilt: hästu, degen, daz getan?’ 128. (801) 'Nein ich,’ sprach dò Sìfrit. 'und hat si daz geseit, end ich er winde, daz muoz ir werden leit: und wil dirz gerihten vor allen dinen man mit minen hohen eiden, daz ich irs niht gesaget hàn.’ Vh. àventiure: wie Sìfrit verràten wart. Vili, àventiure: 12. wie Sìfrit erslagen wart. 129. (859) Günther und Hagne, die recken vii halt, lobeten mit untriuwen ein pirsen in den walt. mit ir scharpfen g^ren si wolden jagen swin, bereu unde wisende: waz künde küeners gesin? Str. 124. du beredest mich der ... wenn bu mich nicht reinigst von . .. 125. sin (Genet.) lougen . . . es verneinen, widerrufen. 128. end ich erwinde bevor ich zu- rücktrete, ablasse — gerihten in Ordnung bringen.

8. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 44

1872 - Stolp : Eschenhagen
44 789. 790. 792- 793. 794. 795. 796. 797. 798. 799. 800. des mich sô lûte zîhet daz wortræze wîp. hât er sichs gerüemet, ez gêt im wærlîch an den lip.’ • Nu kom diu edel Kriemhilt mit manegem küenen man. do sprach diu frouwe Prünhilt: ‘ir suit noch stille stän. ir jâhet mîn ze kebsen; daz suit ir läzen sehen, und suit ez hie bewæren, wâ mir daz laster si geschehen.’ Do sprach frou Kriemhilt: 4r möht mich läzen gän. ich erziugez mit dem golde, daz ich enhende hän — ich erziugez mit dem gürtel, den ich hie umbe hän, daz ich niht liuge; jä wart Sifrit din man.’ Von Ninnivê der siden si den horten truoc, mit edelem gesteine ; jä was er guot genuoc. do den gesach frou Prünhilt, weinen si began. daz muoste freischen Günther, dar zuo alle sine man. Do sprach diu küniginne : ‘heizet here gän den fürsten von Eine! ich wil in hœren län, wie mich liât gehœnet siner swester lip. si seit hie offenliche, ich si Sîfrides wîp.’ Der künic kom mit recken, weinen er do sach sine triutinne ; wie güetlich er sprach : ‘saget mir, liebiu frouwe, wer hât iu iht getän ? ’ si sprach zuo dem künige : ‘von schulden muoz ich trûric stän. Von allen mînen êren mich diu swester din gerne wolte scheiden, dir soi geklaget sin: si gihet, mich habe gekebeset Sifrit ir man.’ do sprach der künic Günther : ‘so hetes übele getän ’ ‘Si treit hie mînen gürtel, den ich hän verlorn, und min guldin vingerlin. daz ich ie wart geborn, daz riuwet mich sêre. dune beredest mich, künic, der grozen schänden, ich minne niemer mère dich.’ Do sprach künic Günther : ‘er sol her für gän. hat er sichs gerüemet, daz soi er hœren lân, oder sin muoz lougen der heit uz Niderlant.’ do wart der küene Sifrit harte balde dar besant. Do der hêrre Sifrit die ungemuoten sach, ern weste niht der mære, balde er do sprach : ‘waz weinent dise frouwen? daz het ich gerne erkant* oder von welchen schulden ich dâ here si besant.’ Do sprach künic Günther : ‘mir ist harte leit. mir hât min frouwe Prünhilt ein mære hie geseit:

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 91

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
Kraft und Schönheit besaß. Wer um sie warb, mußte chr den Sieg abgewinnen im Speerwerfen, Steinschleubern und Springen. Wer batet unterlag, büßte den Tod. Schon mancher Helb hatte im Kampfsviele mit der schönen Brunhilbe sein Leben verloren. Günther beschloß trotz “der Gefahr, um die Königin zu werben, und forberte Siegfrieb auf, chm zu helfen. Siegfrieb versprach, die Gefahr mit ihm zu theilen, wenn er ihm seine Schwester Kriemhilbe zum Weibe gelobe. Günther willigte freubig ein, und so fuhren sie, von einigen Helben begleitet, auf prächtig ausgerüsteten Schiffen ab. Nach zwölftägiger Fahrt kamen sie nach Jsensteiu, wo Brunhilbe herrschte. In frember, unheimlicher Pracht ragten 80 Türme am Seegestabe empor; die Paläste waren von grünem Marmor erbaut. Als bic stolze Bewohnerin die fremben Männer sah, ließ sie Siegfrieb kommen, bet ihr schon bekannt war, und sprach: „Seib will- kommen, Herr Siegfrieb, hier in meinem Laube! Was bebeutet eure Reise? Das möcht ich gern wissen?' „Da steht," antwortete Siegfrieb, „Günther, ein König von bein Rheine, der betne Liebe und Freunbschaft zu erwerben begehrt. Er ist mein Herr, ich fein Dienstmann; um beinetwillen kommen wir." Jetzt begann das Kampfspiel, in welchem Günther sicher besiegt worben wüte, wenn nicht Siegftieb ihm geholfen hätte. Dieset hatte heimlich feine Tarnkappe geholt, wobutch er unsichtbat wutbe, und warf für Gunthet den (Speer, fchteuberte für ihn den Stein, den kaum zwölf Männer trugen, und sprang dem Steine nach, inbent er zugleich Günther mit sich nahm. Brunhilbe, die fest glaubte, König Günther habe in fast übermenschlicher Kraft den Kampf bestauben, erklärte sich für besiegt und reiste mit den Burgunben nach Worms, wo sie sich mit Günther , ihrem Besieger, vermählte. Siegfrieb erhielt die Hand der guten Kriemhilbe, die ihm schon lange zugethan war, und feierte seine Hochzeit mit Günther an einem Tage. Groß schien aller Glück. Aber währenb des Mahles erblickte Brunhilbe die schöne Kriemhilbe an Siegsriebs Seite und begann bitter zu weinen. Erstaunt und besorgt fragte Günther nach der Ursache ihrer Thränen. „Um Kriemhilbe, beine Schwester, weine ich," antwortete bte stolze Brunhilbe, „daß bu sie nicht einem Könige gegeben, fonbern durch die Hetrath mit beinern Dienstmann erniebrigt hast." „Sei still, schöne Frau," entgegnete Günther verlegen, „das will ich bit zu einer anbetn Zeit erzählen, weshalb ich Kriemhilbe Siegfrieb verlobte. Siegfrieb besitzt Burgen und Laub wie wir. Kriemhilbe wirb mit ihm ein fröhliches Leben führen." Doch Brunhilbe ließ sich nicht beschwichtigen. Siegfrieb reifte mit feinet Gemahlin zu feinen alten Eltern und genoß bort 10 Iahte lang viel Freube. Er gebot über ein großes Reich, besaß den unermeßlichen Schatz der Nibelungen und war bet mächtigste bet Könige, währenb Kriemhilbe die schönste und glücklichste aller Königinnen war. 4. Brunhilbe fühlte sich ittbes in ihrem Stolze baburch beleibigt, daß Siegfrieb währenb langer Zeit nicht an den Hof gekommen war. Sie suchte ihren Gemahl zu bewegen, daß et Siegfrieb gebiete, zu Worms

10. Teil 5 - S. 26

1910 - Straßburg : Bull
26 du hast mich wol ergetzet aller miner not. daz sol ich immer dienen, mich ensüme’s der tot 32. Do sprach der herre Dietrich : ‘ir sult in län genesen, edeliu küneginne, und mac daz noch gewesen, wie wol er iuch ergetzet daz2) er iu hat getan! er sol des niht entgelten, daz ir in seht gebunden stän.’ 33. Do hiez si Dagenen füeren an sin ungemach?), da er lac beslozzen und da in niemen sach. Günther der künec edele rüefen dö began : ‘war kom4) der heit von Berne? der hat mir leide getan.’ 34. Dö gie im hin engegene der herre Dietrich, daz Guntheres eilen daz was vil lobelich : done beit ouch er niht mere, er lief her für den sah von ir beider swerten huop sich ein groezlicher scal. 35. Swie vil der herre Dietrich lange was gelobet, Günther was so sere erzürnet und ertobet: wand’ er nach starkem leide sin herzevient was, man saget ez noch ze wunder, daz dö her Dietrich genas. 36. Ir eilen und ir Sterke beide wären gröz. palas unde türne von den siegen döz, dö si mit swerten hiuwen üf die hei me guot. ez bet der künec Günther einen herlichen muot. 37. Sit twang in der von Berne, sam Dagenen e geschach. daz pluot man durch die ringe dem beide vliezen sach von einem scarpfen swerte: daz truoc her Dietrich: dö bet gewert her Günther nach müede5) lobeliche sich. 38 Der herre wart gebunden von Dietriches hant, swie künege niene solden liden solhiu hant. er däht’ ob er si lieze, den künec und sinen man, alle die si fünden, die müesen tot vor in bestän6). 39. Dietrich von Berne der nam in bi der hant: dö fuort’ er in gebunden, da er Kriemhilde vant. dö was mit sinem leide ir sorgen vil erwant1). si sprach : ‘willekomen Günther, üzer Bürgenden laut.’ 40. Er sprach : ‘ich solde iu nigen, vil edele swester min, ob iuwer grüezen mühte gensedeclicher sin. ich weiz iuch, küneginne, so zornec gemuot, daz ir mich und Dagenen vil swache grüezen getuot8).’ 9 es sei denn, daß der Tod mich daran verhindere. 2) kann dies noch geschehen, so wird er Euch gewiß entschädigen für das, was. . . 3) Unbequemlichkeit (— Kerker) 9 Wohin ist gekommen? 9 trotz seiner Ermüdung «) wenn er sie freiließe, .., müßten alle. . . sterben. 9 viele ihrer Sorgen beendigt. 9 sehr schwach (—nachlässig) grüßt.

11. Aus alten Zeiten - S. 10

1883 - Hannover : Hahn
— 10 — mühete er sich und bat den König von seinem Vorhaben abzulassen. Jedoch vergeblich! Hartnäckig bestand Günther auf seinem Willen. Da gehorchten die Mannen, griffen nach den Waffen und iaaten zum Thore hinaus. 7. Walther war unterdes vom Rhein unablässig landeinwärts fortgeeilt und hatte nunmehr den Wasgenwald erreicht. Dort ragten dicht neben einander zwei hohe Berge in die Luft empor und bildeten zwischen sich eine enge Schlucht. Diese verengte sich immer mehr und endigte in eine geräumige Höhle, deren zackiges Felsdach von grünen Sträuchern und Ranken auf das anmutigste umschlungen war. — Als Walther diesen zur Verteidigung wohlgeeigneten Ort sah, sprach er: „Laß uns hier Rast machen, denn schon'allzulange habe ich des Schlafes entbehrt." Bisher hatte er immer der Jungfrau Schlaf bewacht, er selber aber hatte in den ganzen vierzehn Tagen nur selten das Haupt auf den Schildrand gelehnt um ein wenig zu nicken. — Jetzt that er unbesorgt zum ersten Mal die Last der Waffen von sich und legte sein müdes Haupt in Hildegundens Schoß. „Laß mich nun einmal deiner Wachsamkeit genießen," sagte er; „habe ich wieder Kraft gesammelt, so kann ich um so besser dein Beschützer sein. Schau mit deinen reinen Augen sorgsam umher und sobald du in der Ferne Staub aufsteigen siehst, so wecke mich leise, doch nicht allzu hastig, auch wenn eine ganze Schar von Feinden daher gestürmt kömmt." So schlief Walther ein. Günther hatte bald die Spuren des flüchtigen Rosses im Sande entdeckt. „Vorwärts, ihr Mannen!" rief er, „noch heute fangen wir den Flüchtling mit den entwendeten Schätzen." Hagen aber schüttelte bedenklich das Haupt und sagte: „So glatt wird das nicht abgehen. Ich war mit Walther in vielen Schlachten und weiß, daß er Lanze und Schwert nur allzu gut handhabt. Darum laß ab, König Günther, und begib dich nicht in große Gefahr." Vergebens war die Warnung; im schnellsten Laus ritten die Franken dem Wasichensteine zu. Don der Felsburg schaute Hildegunde ins Thal hinab. Da bemerkte sie in der Ferne aufwirbelnden Staub. Mit leisem Finger berührte sie das braune Haar ihres Verlobten und sagte: „Wach auf, Walther! eine Schar nahet uns." Da rieb sich der Held den Schlaf aus den Augen, rüstete sich und schwenkte das Schwert prüfend durch die Luft. Als Hildegunde das Blitzen der Lanzen sah, warf sie sich wehklagend vor Walther zu Boden. „Nun sind die Hunnen da," ries sie, „und sie werden mich in schmachvolle Gefangenschaft zurückführen. Da ich nun dein nicht werden kann, mein Geliebter, so rette mich von Schande und töte mich." — Walther erwiderte: „Das sei serne von mir, daß ich mit deinem schuldlosen Blute meine gute Klinge beflecke. Zage nicht zu sehr! Der gute Gott im Himmel, der schon in so manchen Nöten mir ein starker Hort war, wird uns auch heute beschützen." Als er nun genauer nach den heranziehenden Reitern ausgeschaut hatte, sagte er: „Es sind keine Hunnen, sondern fränkische Männer." — „Und," fügte er lachend hinzu, „dort sehe ich auch meinen alten Kamps-

12. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 48

1881 - Trier : Lintz
1. Primhilde Sterke grœÿhehen schein. man truoc ir zuo dem ringe einen swæren stein, groj und ungefüege, michel unde wel: in truogen kûme zweite beide küene unde snel. 2. Den warf si ze allen ziten, so si den gèr verschön, der Burgonden sorge was vil harte groz. „waten,“ sprach Hagene, „was; hat der künec ze trat! ja sol si in der helle sin des ühelen tiuvels brüt!“ 3. An ir vil wizen armen si die ermel want, si begunde vazzen den schilt an der haut, den gèr si höhe zucte : do gie e^ an den strit. die eilenden geste vorhten Prünhilde nit. 4. Unde warne im Sifrit niht da ze helfe körnen, so hêté si Günther sinen lip benomen. er gie dar tougenliche und mors im sine haut. Günther sine liste harte sorclich ervant. 5. Er sprach: „gip mir von banden den schilt, là mich tragenr unde merke rehte waz du mich beerest sagen. nu habe du die gebærde : diu werc wil ich begän.“ do er in erkunde, ez was im liebe getan. 6. Do schô^ vil krefticlîchen diu hêrlîche meit iis einen schilt niuwen, michel unde breit: den truoc an sîner hende da^ Sigelinde kint. daj tiuwer spranc von stâle sam e^ wæté der wint. T. Des starken gères snîde al durch den schilt brach, daz man da^ tiuwer lougen den ringen such. des schu^es beide strüchten die kreftigen man: wan1) diu tarnkappe, si wseren tôt dâ bestân. 8. Sîfride dem küenen vom munde brast daj bluot. vil balde spranc er widere: do nam der heit guot den gèr den si geschoben im bete durch den raut; den schö^ do hin widere des starken Sifrides haut. 9. Da^ tiuwer stoup 115 ringen, als ob ez tribe der wint. den gèr schô^ mit eilen da^ Sigemundes kint. sine moitié mit ir krefte des schu^es niht gestàn. 67, en bete nimmer der künic Günther getan. 10. Prünhilt diu schœne balde üf spranc: „edel riter Günther, des schuj^es habe danc.“ si wände da^ er’^ böte mit siner kraft getan: nein, si liête gevellet ein verre kreftiger man. 11. Do gie si hin balde: zornic was ir muot; den stein huop vil höhe diu edel maget guot. si swanc in krefticlîche verre von der hant: do spranc si nach dem würfe, daj lùte erklanc ir ge want. 12. Der stein was gevallen zwelf kl äst er dan: den wurf brach mit Sprunge diu maget wol getan2). ’) Wäre nicht gewesen. — 2) Sie sprang noch weiter, als sie den Stein geworfen Hatte

13. Aus alten Zeiten - S. 72

1883 - Hannover : Hahn
- 72 — Tochter freudig empfangen, ©otelitib aber konnte nicht unterlassen zu fragen wohin bei König ihn senbe. Da sagte ihr Rübiger, daß er nach u>orms reiten und für seinen Herrn um Krimhilben werben wollte.^ ..Das wolle Gott," sprach die eble Markgräfin, „daß Krimhüb Königin bet den Hunnen werbe! Wie ich gehört habe ist sie es wohl wert, uns unsere gute Herrin Helche zu ersetzen." ' _ Am siebenten Morgen nahm Rübiger mit seinen Recken wieber abschied. fröhlich zogen sie durch Baiern dem Rheine zu. Nach zwölf Tagen kamen sie bort an. Da warb dem König Günther und den Seinen angesagt, es wären srembe Gäste in die Stadt gekommen. Auch ibr Reichtum warb gerühmt, benn man hatte wohl ihre prächtige Kleidung und die Menge bet schwerbelabenen Saum-roiie gesehen, die sie mit sich führten. — Als Hagen die Helben sah, fprach er erftaunt: „Zwar hab ich in langen Tagen Rübiqern nicht gesehen, aber bte]e Boten sinb so gefleibet, als wär es der kühne Degen aus Hunnenlanb." Bald überzeugte er sich, daß er sich nicht geirrt hätte. „Nun seien uns alle diese Degen willkommen, der ^ogt von Bechlarn mit seinem ganzen Gefolge!" rief er mit lauter Stimme, eilte den Anfmntnenben entgegen und empfing sie aufs herzlichste. Rübiger und leine Mannen bankten der Begrüßung, dann gmgen sie nach dem Saal, wo sie den König Günther fanden Günther erhob sich und führte den Markgrafen zu dem Sitze woraus er felber faß. Dann ließ er den Gasten einschenken von dem guten Meth und von dem besten Wein, den man in den Rhein* landen nur finden mochte. Als sie sich eine gute Weile ausgeruht patten, fragte Günther nach dem Bcfinben des Königs Etzel und der ^■rau Helche. Da erhob sich Rübiger vom Si&e mit seinem ganzen Gefolge und sprach: „Mein großer König entbietet euch seine getreuen Dienste. Auch läßt er euch feine Rot klagen: benn Frau Helche ist nicht mehr am Leben. Seit ihrem Tode lebt mein Aerr m großem Kummer. Nun ist ihm gesagt worben, daß Sigfrid gestorben und Krimhilb ohne Mann wäre: wollt ihr es vergönnen so foll sie fortan die Krone tragen über die Recken feines Landes." Darauf erwiberte Günther: „Es ist mir nicht zuwiber, wenn sie es gerne thut. Das will ich euch in drei Tagen verkünben." 2. Günther berief den Rat seiner Freunde und fragte, ob es fte wohlgethan beuchte, daß Krimhilb den König Etzel zum Mann nähme. Alle rieten dazu, nur Hagen stand es nicht an. „Wenn euch Etzels Macht bekannt wäre wie mir/' sprach er, „so würdet ihr die Werbung abschlagen, wenn auch Kritnhild sie annähme; es konnte euch sonst zu großen Sorgen gedeihen."' Günther entgegnete: 7was künftig noch Krimhilben Liebes geschehen mag, das will ich ihr gerne gönnen, ist sie boch meine Schwester. Leicht vermeiben wir es ja, Etzeln je so nahe zu kommen, daß wir von ihm Leib zu befahren hatten." Da sprach auch der junge Giselher: „Nun mögt ihr, Freund Hagen, noch Treue beweisen: entschäbigt sie für das Leib, das ihr ihr angethan habt." Aber Hagen blieb unbeweglich und sprach: „Soll Krimhilb Helchens Krone tragen, so wird sie uns allen viel Leib schaffen. Helben ziemt es, das Leib zu ver-

14. Bd. 3 - S. 29

1899 - Leipzig Leipzig : Brandstetter
29 fragte die Königin: „Weiß jemand, wer die Helden sind, die dort über das Meer herkommen? ihre schönen Segel sind weißer, als der Schnee." Da sprach Günther: „Es sind meine Mannen, die ich unterwegs zurückgelassen habe." Als die Schiffe näher kamen, sah man Siegfried vorn in einem Schiffe stehen, herrlich gekleidet, und bei ihm noch manchen anderen Mann. Da fragte die Königin: „Herr König, saget mir, ob ich die Gäste empfangen soll oder ob ich sie lieber nicht grüße." Günther antwortete: „Gehet ihnen vor den Palast entgegen, damit sie merken, daß sie gern gesehen sind." Brunhild that es; den Siegfried aber grüßte sie wicht so freundlich wie die anderen Helden. Dann wurde den Angekommenen Herberge angewiesen und die Rüstungen wurden ihnen abgenommen und aufbewahrt. Als man endlich heim wollte in das Land der Burgunden, sprach die Königin Brunhild: „Dem wollte ich hold sein, der meinen und des Königs Gästen mein Silber und Gold, dessen ich so viel habe, austeilen wollte." Alsbald bot sich Dankwart als Kämmerer an, und die Königin war es zufrieden. Da zeigte sich, daß Dankwart nicht geizig war. Manche reiche Gabe bot seine Hand, und viele Arme wurden durch seine Freigebigkeit fröhlich. Endlich ward es der Königin doch zu viel und sie sprach zu Günther: „Herr König, euer Kämmerer läßt mir nichts; von meinen Kleidern und von meinem Golde giebt er so reiche Gabe, als ob ich bald sterben wollte. Ich gedenke, schon selber noch etwas von dem zu brauchen, was mir mein Vater hinterlassen hat. Wenn ihr ihm also wehren wolltet, mein Gut so zu verschwenden, so wollte ich es euch großen Dank wissen." Hagen tröstete die Königin: „Herrin, wisset, daß mein König so viel Gold und kostbare Kleider besitzt, daß wir das, was wir von hier mitnehmen würden, wohl entbehren können." — „Nein," erwiderte die Königin, „mir zu- liebe laßt mich zwanzig Reisekasten mit Gold und Seide füllen, damit ich etwas zu geben habe, wenn wir in König Günthers Land kommen." Da wurden zwanzig Schreine mit dem Edelsten gefüllt, was sie besaß, und ihr eigener Kämmerer mußte bei dem Einpacken zugegen sein, weil sie Dankwart nicht recht traute. Günther aber und Hagen mußten darüber lachen. Darauf sprach die Königin: „Wem soll ich mein Land über- lassen, wenn ich nun fortziehe?" Günther antwortete ihr: „Wen ihr wollet, den machet zum Vogt." Da rief die Königin einen ihrer nächsten Verwandten, den Bruder ihrer Mutter, und sprach zu ihm: „Laßt euch das Land und die Burgen befohlen sein, bis auch hier der König Günther die Herrschaft selbst übernehmen wird." Darnach wühlte sie aus ihren Recken zweitausend Mann aus, die mit ihr zu dem Lande der Burgunden fahren sollten, und

15. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 56

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
56 Das Nibelungenlied. 2285. Dò Dietrich gehörte den grimmen Hagen muot, den schilt vii balde zucte der snelle degen guot. wie balde gein im Hagne von der stiegen spranc! Nibelunges swert das guote vii lute ùf Dietrich erklanc 2286. Do wesse wol her Dietrich daz der küene man vii grimmes muotes waere: schirmen im began der berrò von Berne vor angestlichen siegen, vii wol erkanter Hagenen den vii zierlichen degen. 2287. Ouch vorht er Balmunge, ein waten stare genuoc. under wilen Dietrich mit listen wider sluoc, unz daz er Hagenen mit strite doch betwanc, er sluog im eine wunden; diu was tief unde lane. 2288. Do gedàht der bórre Dietrich »du bist in not erwigen: ich haus liitzel ère, soltu tòt vor mir geligen. ich wil ez sus versuo'chen, ob ich ertwingen kan dich mir ze einem gisel.« daz wart mit sorgen getan. 2289. Den schilt liez er vallen : sin Sterke diu was gròz : Hagen von Tronge mit armen er beslóz. des wart dò betwungen von im der küene man. Günther der edele dar urnbe trüren began. 2290. Hagne bant dò Dietrich und fuori in dà er vant die edeln küniginne, und gab ir bi der hant den küenisten recken der ie swert getruoc. nach ir vii starkem leide do wart si vroelich genuoc. 2291. Vor liebe neigt dem degne daz vii edel wip: »immer si dir saelic din herze und och din lip. du hast mich wol ergötzet aller miner nòt. daz sol ich immer dienen, mich ensùme der tót.v 2292. Do sprach der bórre Dietrich »ir sult in lan genesen, edeliu küniginne. und mag daz noch gewesen, wie wol er iueh ergötzet daz er iu hat getan! er sol des niht engelten daz ir in gebunden sehet stàn.« 2293. Dò hiez si Hagnen stieren an sinen ungemach, dà er lac beslozzen und dà in niemen sach. Günther der künic edele rüefen dò began »war kom der heit von Berne? der hàt mir leide getan.« 2294. Dò gie im hin engegene der hèrre Dietrich. Guntheres eilen daz was vii lobelich. do enbeit och er niht mère, er lief her für den sah von ir beider swerten huob sich ein groezlicher schal. 2295. 8wie vii der hèrre Dietrich lange was gelobt, Günther was so sère erzürnet und ertobt: wan er nàch starkem leide dò sin vient was, man sagt ez noch ze wunder daz dö her Dietrich genas. 2296. Ir eilen und ir Sterke beide wären gröz. palas unde türne von ir siegen dòz, dò si mit den swerten hiuwen üf die beline guot. ez bet der künic Günther einen berücken muot. 2297. Sit twanc in der von Berne, als Hagen è gesehach. daz bluot man durch die ringe dem hehle fliezen sach, von einem starkem swerte: daz truog her Dietrich: doch bet ge wert her Günther nàch müede löblichen sich. 2298. Der hèrre wart gebunden von Dietriches hant, swie künege niene selten liden solhiu bant. er dàht, ob er si lieze, den künec und sinen man, alle die si fünden, die rnüesen tòt vor in bestàn. 2299. Dietrich von Berne der nam in bi der hant: dò fuort er in gebunden da er Kriemhilde vant. si sprach »willekomen, Günther, ein heit üz Bürgende laut.« »nu Iòne iu got, Ivriembilt, ob mich iwer triwe des ermant.«

16. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 114

1872 - Stolp : Eschenhagen
114 1920. Kriemhilt diu riche rief Dietrichen an: ‘hilf mir, ritter edele, mit dem libe dan, durch aller fürsten tugende üz Amelunge lant! wan erreicht mich Hagne, ich hän den tot an der hant.’ 1923. ‘Daz wil ich yersuochen, ob ich iu gehelfen kan; wan ich in langen ziten nie gesehen hän so bitterlich erzürnet manegen ritter guot, ja sihe ich durch die helme von swerten springen daz bluot.’ 1924. Mit kraft begunde rüefen der ritter üz erkorn, daz sin stimme erlüte alsam ein wisents horn, und daz diu burc vil wite von siner kraft erdöz. diu sterke Dieteriches was unmaezlichen gröz. 1925. Do gehörte rüefen Günther disen man in dem vil herten sturme; losen er began. * ‘Dietriches stimme ist in min öre körnen. ich woen, im unser degne haben etwen benomen. 1926. Ich sihe in üf dem tische winken mit der hant. friunt unde mäge von Burgonden lant, habet üf des strites! lat hoern unde sehen, waz hie dem degne von minen mannen si geschehen.’ 1927. Do der künic Günther bat und ouch gebot, si liabten üf mit swerten in des strites not. daz was gewalt yil grözer, daz da niemen sluoc. er fragte den von Berne der maere schiere genuoc. 1928. Er sprach: ‘vil edel Dietrich, waz ist iu hie getan von minen friunden ? willen ich des hän, buoze unde suone der bin ich iu bereit. swaz iu iemen tsete, daz waer mir innerclichen leit.’ 1929. Do sprach der herre Dietrich: ‘mir ist niht getan, lät mich üz dem hüse mit iurme fride gän von disem hertem strite mit dem gesinde min! daz wil ich umb iuch degene immer dienende sin.’ 1931. Do sprach der künic Günther: ‘erlouben ich iu wil, füert üz dem hüse wenic oder yil, äne mine vinde; die suln hie bestän. si hant mir zen Hiunen so rehte leide getän.’ 1932. Als er daz erhörte, under arm er beslöz die edeln küniginne; ir sorge was vil gröz. dö fuort er anderthalben Etzeln mit im dan. ouch gie mit Dietriche vil manic waetlicher man. -•t

17. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 51

1881 - Trier : Lintz
51 11. Dò von des trachea wunden vlòz daz heize bluot, und sich dar inue badete der küene recke guot, dö gehafte im zwischen herten ein linden blat vii breit: dà mac man in verhouwen. des ist mir sorgen vii bereit.“ 12. Dò sprach der ungetriuwe: „üf daz sin gewant nset ir ein kleinez zeichen mit iuwer selbes haut, wà ich in siile behüeten, daz ich daz rnüge verstau.“ si wànde’n heit dò vristen — ez was ùf sinen tot getan. 13. Si sprach: „mit kleinen siden nse ich ùf sin gewant ein tougenlichez kriuze. dà sol, heit, din haut den minen man behüeten, sò'z an die berte gàt, und er in starken stürmen vor sinen .vianden stàt.“ 14. „Daz tuen ich,“ sprach dò Lagene, „vil liebin frouwe min.“ dò wànde ouch diu frouwe, ez solde ir frum sin: dà mite was verraten der vil küene man. urloup nam dò Lagene: dò gie er vrceliche dan. Jetzt glaubte Hagen seinen Zweck auf einem anderen Wege leichter erreichen zu lönnen; er schickte daher abermals zwei falsche Boten, welche berichten sollten, daß Liudeger Frieden halten wolle. Günther aber ließ ans Hägens Rat eine große Jagd ansagen, zu welcher alle Helden eingeladen wurden. Xvi. Wie Sifrit erslagen wart. 1. Günther und Lagene, die recken vil halt, lobeten mit untriuwen ein pirsen in den walt. mit ir scharpfen géren si wol den jagen swin, beren unde wisende : waz künde kiienérs gesin ? 2. Dà mite reit ouch Sifrit in hèrlìchem site, maneger hande spise die fuorte man in mite, zuo eime kalten brunnen verlos er sit den lip. daz hete geraten Prünhilt, künic Guuthéres wip. 3. Dò gie der (legen küene da er Kriemkilde vant. dò was nu ùf gesoumet sin edel pirsgewant, und ouch der gesellen: si wolden über Rin. do endorfte Kriemhilde nimmer leider gesin. 4. Sine triutinne kust’ er an den munt: „got làze mich dich, frouwe, gesehen noch gesunt, und mich ouch diniu ougen. mit holden màgen din solt du kurzwilen: i’ne mac keime nikt gesin.“ 5. Dò dàhte s? an diu rnaere (si entorste ir niht sagen) diu si Hagenen seite: dò begunde clagen diu edele küniginne daz si ie gewan den lip. dò weinde àne màze daz vii wunderschoene wip. 6. Si sprach zuo dem recken: „làt iuwer jagen sin. mir troumte hint leide, wie iuch zwei wildiu swin jageten über beide: dà wurden bluomen ròt. daz ich so sère weine, des gét mir wserliche nòt. 7. Ich färbte harte sère etelichen rat, ohe man der deheinem missedienet hàt, 4*

18. Teil 5 - S. 9

1910 - Straßburg : Bull
9 2. Den stein warf si verre, dar nach si wîten spranc. swer ir minne gerte, der muose âne wanc driu spil an gewinnen der frouwen wol geborn : gebrast *) im an dem einem, er bete daz bonbet sin verlorn . . 3. Dô sprach der vogt von Rlne : ‘ich wil nider an den sê hin ze Prünhilde, swie ez mir ergê. ich wil durch ir minne wägen mînen lîp : den wil ich Verliesen, sine werde min wlp. '... 4- Er sprach : ‘wil du mir helfen, edel Slvrit, werben die minnecllchen ? tuostu des ich dich bit, und wirt mir z’eime träte *) daz minnecllche wlp, ich wil durch dlnen willen wagen ère unde llp.’ 5. Des antwurte Slvrit, der Sigemundes sun : ‘gistu mir dîne swester, so wil ich ez tuon, die scœnen Kriemhilde, ein hüneginne her : so ger ich keines lönes nach mînen arebeiten mêr.’ 6. ‘Daz lobe ich', sprach dô Günther, ‘Slvrit, an dîne liant, und kumt diu scœne Prünhilt her in ditze laut, sö wil ich dir ze wîbe mine swester geben : so mahtu mit der scœnen immer vrœlîche leben.’ 7. Des swuoren si dô eide, die recken vil hêr. des wart ir arebeiten verre deste mêr 3), ê daz si die frouwen brühten an den Rin. des muosen die vil küenen slt in grözen sorgen sin. 8. Slvrit der muose stieren die kappen mit im dan, die der heit vil küene mit sorgen gewan ab eime getwerge, daz liiez Albrlch. sich bereiten zuo der verte die recken küen' unde rieh.......... 9. Ir goltvarwen scilde man truog in üf den sant unde brühte in zuo z’in4) allez ir gewant: ir ros liiez man in ziehen : si wolden rlten dan. da wart von scœnen frouwen vil michel weinen getan. 10. Dô stuonden in den venstern diu minnecllchen kint. ir seif mit dem segele daz morte5) ein hoher wint. die stolzen hergesellen die sâzen üf den Rin. dô sprach der künec Günther: ‘wer sol nu scifmeister sin?’. . . 11. Slvrit dô balde ein scalten 6) gewan: von stade begunde schieben der kreftige man. Günther der küene selbe ein ruoder nam. dô huoben sich von lande die snellen ritter lobesam. 9 9 mangelte 2) zur Geliebten 3) um so viel mehr 4) dahin, wo sie waren °) setzte in Bewegung «) Stange zum Abstoßen

19. Altdeutsches Lesebuch - S. 56

1905 - Bamberg : Buchner
56 und wirt mir ze trüte dag minnecliche wip, ich wil durch dinen willen wägen ere unde lip.“ 17 Des antwurte Slfrit Sigmundes snon: (332) du mir diu swester, so wil ich eg tuon, die sch eenen Kriemhilde, ein küniginne her: so gere ich niht lönes nach miuen arbeiten mer.“ 18 „Dag lobe ich,“ sprach Günther, „Sifrit, an dine hant. (333) unde kumet diu schoene Prünhilt in dag laut, so wil ich dir ze wibe mine swester geben: so mäht du mit ir immer vroelichen leben.“ 19 Des swuoren si dö eide, die reken vil her. <33b des wart ir arbeite verre dester mer, e dag si die frouwen brähten an den Rin. des muosen die küenen sit in grögen noeten sin. 20 Sifrit muose liieren die kappen mit im dan, - (38ö) der heit kiiene mit sorge gewan ab eime getwerge, dag bieg Albrich. sich garten zuo der verte reken kiiene unde rieh. 21 Ir goltvarwen Schilde man truoc in üf den saut (365) nnde brähte in zuo zin alleg ir gewant: ros bieg man in ziehen: si wolden riten dan. da wart von schoenen frouwen michel weinen getan. 22 Do stuonden in diu venster diu minneclichen kint. (3ö6) jr gohif mit dem segele ruorte ein höher wint. die stolzen hergesellen sägen an den Rin. dö sprach der kiinic Günther: „wer sol schifmeister sin?“ 23 Sifrit dö balde ein schalten gewan, (36s von stade er schieben vaste began. Günther der kiiene ein ruoder selbe nam. dö huoben sich von lande die snellen riter lobesam. 16,8 dag triit (traut), der und die Geliebte. 4 durch dinen w illen, um deinet- willen. 17, 2 giss, gibst. 18, 1 loben, geloben, an dine Hand, in deine H-, mit Handschlag. 4 mahl du von niiigen, mögen, können, sollen. 16, 3 die frouwen, Einzahl, wie noch in Goethes Iphigenie. 26, 1 die Tarnkappe, dan, von dannen. 3 Albrich, Albensürst. 4 garwen, gerwen, gar, bereit machen, rüsten. 21, 1 goltvar, goldfarben, sank, Sand, Ufer. 2 zuo zin — zuo ze in. hin zu ihnen. 22, 1 stuonden in diu v., traten in die Fensternischen. 2 ruorte, rührte, setzte in Bewegung, hoch, stark. 3 begaben sich ans den Rhein, d. h. in das ans dem Rhein schwimmende Fahr- zeug. 23, 1 balde, rasch, ein = eine, diu schalte, Stange zum Abstoßen des Schiffes. 2 dag stat, Gestade, vaste, fest, mit Kraft. 4 wurden flott.

20. Altdeutsches Lesebuch - S. 59

1905 - Bamberg : Buchner
59 39 (427) 40 (428) 41 (429) 42 (430) 43 (431) 44 (432) 45 (433) grög und ungefüege, michel linde wel: in truogen küme zwelfe der küenen beide und snel. An ir vil wige arme si die ermel want, si begunde vaggen den schilt an der haut, den ger si hohe zucte: dö gie eg an den strit. die eilenden geste vorhten Prünhilde nit. Unde wsere im Sifrit niht da ze helfe körnen, so liefe si Günther sin eh lip benomen. er gie dar tougenliche und ruort im sine hant. Günther sine liste harte sorclich ervant. Er sprach: „gip mir von banden den schilt lä mich tragen unde merke rehte, wag du mich beerest sagen, nu habe du die gebserde: diu werc wil ich begän.“ dö er in bekunde, eg was im liebe getan. Dö schög vil krefticlichen diu herliche meit uf einen schilt niuwen, michel unde breit; den truoc an sin er hende dag Siglinde kint. dag fiur spranc von st.äle, sam eg wate der wint. Des starken geres snide al durch den schilt gebrach, dag man dag flwer lougen üg den ringen such, des schugges beide strüchten die kreftige man: wan diu tarnkappe, si wseren tot da bestan. Sifride dem küenen von munde brass dag bluot. vil balde spranc er widere: den ger, den si geschoggen den schög dö hin widere Dag flwer stoup üg ringen, den ger schög mit eilen sine molite mit ir krefte eg en bete nimmer der dö nam der heit guot im liefe durch den rant: des starken Sifrides hant. als ob eg tribe der wint. dag Sigmundes kint. des schuges niht gestän. künic Günther getan. 38,3 wel, runb. 4kiime, mit Mühe. 39, 4 eilende, in fremdem Lande, fremd, nit, feindliche Gesinnung. 40, 2 lip, Leben. 4 ervant, empfand. 41, 1 den schilt gehört zu gip und zu tragen. 3 mache du die Gebärde, die Arbeit will ich Vollführen. 4 bekande, erkannte, liebe Adv. 42, 4 fiur, Feuer, stäl — stahel, Stahl, sam eg wate, als ob es wehte. 43, t al durch gebrach, brach, drang ganz durch. 2 flwer, Feuer. lougen, lohen, eine, Panzerring. 3 des schugges, infolge d. Sch. struchen, straucheln. 4 wan, nur; wan d. t., wenn nicht die T. gewesen wäre, bestan, geblieben. 44, 1 brast, brach. 2 widere, entgegen, empor. 4 hin widere, zurück. 45, 1 stoup, stob, von stieben, wie Staub auseinander fliegen. 3 mit, trotz.