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1. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 246

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
- 246 sisches Heer zu den sterreichern; voll bermutes drang 1805 Alexander aus eine Entscheidung. In der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz erfocht Napoleon einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im Feldlager Napoleons um Frieden und erhielt ihn in Pre brg. Er mute Veuetieu an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vorder-sterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ein Groherzogtum. 2. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen ver-sumt; König Friedrich Wilhelm Iii. meinte seinem Volke den Frieden wahren zu mssen um jeden Preis. Jetzt mute es gegen die Abtretung von Ansbach und Bayreut, die 1791 wieder an das Hohenzollerische Hauptlaud gekommen waren, Hannover annehmen. Der Korse machte seinen lteren Bruder Joseph zum König von Neapel, Ludwig zum König von Holland. Die kleinen Fürsten Sdwestdentschlauds vereinigte er zu einem Rheinbunde; sie muten aus dem Reich aus-treten und fr die Kriege ihres Protektors" jeder ein Kon-tingent", eine bestimmte Anzahl Truppen stellen; zum ersten Male winkte den Sddeutschen die Bahn des Kriegsruhmes. Das Deutsche Reich war damit ausgelst; Franz Ii. legte 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder. Seit 1804 fhrte er den Titel: Kaiser von sterreich. 3. Auch Preußen sollte gedemtigt werden. Napoleon bot den Englndern die Rckgabe Hannovers an. Der Krieg war unvermeidlich; die preuischen Offiziere sahen ihm mit prahlendem Selbstvertrauen entgegen. Vergebens machte Ge-neral Scharnhorst den König auf die veralteten Zustnde im Heer, der Fiuauzminister Freiherr von Stein auf die Uu-fhigkeit der Kabinettsrte anfmerkam. Preußen gewann keine Verbndeten auer dem Kurfrsten von Sachsen und dem Herzog Karl August von Sachseu-Weimar; die russische Hilfe konnte vor der Entscheidung nicht eintreffen. Mit franzsischen und Rheinbundstruppen zog Napoleon rechts und links der Saale hinunter. In einem Gefechte bei Saalfeld siel der feurige Prinz Ludwig Ferdinand. Um sich der von Osten her drohenden Umgehung zu entziehen, marschierten die Preußen nordwrts der Ksener Pforte zu; 14. Okt. bei Jena wurde Fürst Hohenlohe, welcher den Rckzug decken 1806 sollte, von Napoleon und gleichzeitig das Hauptheer unter Ferdinand von Braunschweig bei Au er st dt vom Marschall Davout geschlagen. Dem Herzog wurden beide Augen aus-geschossen; der König entging mit Not der Gefangenschaft. In voller Auflsung wlzte sich das fhrerlose Heer Magde-

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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 266

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 266 - Republik wandelte er um in ein Knigreich Italien; sein Stief-shn Eugen Beanharnais wurde Vizekuig. 6. Austerlitz, Ieua, Kolberg. 1. Bald entbrannte der Krieg mit England aufs neue. Wieder rstete Napoleon zu einer Landung in Grobritannien; er lie Hannover besetzen, ausplndern und entwaffnen. Verjnge Preuenknig Friedrich Wilhelm Iii. scheute sich vor jeder Einmischung; er meinte seinem Volke den Frieden wahren zu mssen um jeden Preis. Dagegen bildete England mit Ru-land und sterreich eine dritte Koalition. berraschend erschien Napoleon in Sddeutschland, dessen Fürsten er in ein Bndnis zog. Die sterreichische Armee, die unter dem eiteln General Mack bei Ulm stand, trieb er durch eine Reihe blutiger Gefechte in die Festung und zwang sie zur Ergebung. Die vollstndige Niederlage der franzsischen Flotte, die Admiral Nelson beim Vorgebirge Trasalgar an der Sd-spitze Spaniens mit dem Leben erkaufte, hinderte den Vormarsch auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preuens, das durch die Verletzung seines Gebietes gekrnkt war. In Mhren stie ein starkes russisches Heer zu den sterreichern; voll ber-mutes drang Alexander aus eine Entscheidung. In der Drei- 1805 kaiserschlacht bei A uste rlitz erfocht Napoleon einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im Feldlager-Napoleons um Frieden; er erhielt ihn sofort in Preburg. Er mute Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vordersterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche. 2. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen ver-sumt; es mute gegen die Abtretung vou Ansbach und Bayreut Hannover annehmen. Der Korse machte seinen lteren Bruder-Joseph zum König von Neapel, einen der jngeren, Ludwig, zum König von Holland. Die kleinen deutschen Fürsten ver-einigte er zu einem Rheinbunde; fr die Kriege ihres Pro-tektors" hatte jeder ein Kontingent", eine bestimmte Anzahl Truppen zu stellen; zum ersten Male winkte den Sddeutschen die Bahn des Kriegsruhmes. Das Deutsche Reich war aus- 1806 gelst; Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder. Seit 1804 fhrte er den Titel: Kaiser von sterreich. 3. Auch Preueu sollte gedemtigt werden. In neuen Verhandlungen bot Napoleon den Englndern die Rckgabe Hannovers an. Der Krieg war unvermeidlich ; die preuischen Offiziere sahen ihm mit prahlendem Selbstvertrauen entgegen.

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 219

1896 - Hannover : Manz & Lange
Napoleon I. wird Kaiser der Franzose. Der dritte Koalitionskrieg. 219 Dagegen wurden die drei Kurfrsten von Baden, Wrttemberg und Baiern veranlat, sich Frankreich anzuschlieen. Mit gewaltigen Heeresmassen erschien Napoleon im Herbst 1805 auf dem rechten Rheinuser. Er schlo den sterreichischen General Mack in Ulm ein und zwang ihn, sich mit 24000 Mann kriegsgefangen zu geben. Zwar erfocht wenige Tage nachher die englische Flotte unter Nelson einen glnzenden Seesieg der die Franzosen beim Kap Trafalgar; aber dieser Erfolg hatte keine Einwirkung auf den Gang des Krieges. Durch den Sieg in der Dreikaiser-fchtacht1) bei Austerlitz am 2. Dezember 1805, am Jahrestag seiner Kaiserkrnung, entschied Napoleon den Feldzug. Am zweiten Weihnachtstag 1805 schlo Franz Ii. zu Pre-brg seinen Frieden mit dem Sieger. Er mute Venetien an das Knigreich Italien abtreten. Tirol und Vorarlberg fielen an Baiern, dessen Kurfürst zum König erhoben ward. An Wrttemberg, dessen Kurfürst gleichfalls den Knigs-titel erhielt, kamen sterreichische Besitzungen im stlichen Schwarzwald. Baden erhielt von der sterreichischen Beute den westlichen Teil des Breisgaues mit Freiburg und die Stadt Konstanz. Der König von Neapel wurde von seinen festlndischen Be-sitznngen verjagt, und diese wurden von Napoleon seinem lteien Bruder Josef als selbstndiges Knigreich bertragen. Einige Wochen spter setzte Napoleon seinen jngeren Bruder Ludwig in der batavischen Republik als König von Holland ein. 3) Der Rheinbund 1806. Im Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten, deren Beispiel spter fast alle brigen folgten, von Kaiser und Reich i) Sie heit so, weil drei Kaiser, nmlich Napoleon, Alexander I. und Franz Ii., zugegen waren.

3. Der Lehrstoff der zweiten Klasse - S. 140

1904 - Breslau : Hirt
140 Hauptereignisse vom Westflischen Frieden bis zum Wiener Kongre. 168. d) Bayern bekam fr die Kurpfalz und fr die Herzogtmer Jlich und Zweibrcken u. a. die Bistmer Bamberg, Wrzburg und Passau und siebzehn freie Reichsstdte, darunter Ulm. e) Hannover erhielt Osnabrck. f) Auch Baden und Wrttemberg bekamen reiche Entschdigungen. 3. nderungen im Kurfrstenkolleginm. An Stelle der aus dem Kurfrstenkollegium ausscheidenden geistlichen Fürsten von Cln und Trier traten die weltlichen Fürsten von Wrttemberg, Baden, Heffen-Kassel und Salzburg. Das Erzbistum Salzburg fiel als weltliches Kurfrstentum an den Groherzog von Toskana.' Da die Mehrzahl der Kurfrsten jetzt der evangelischen Religion angehrte, so verlor das deutsche Kaisertum (vgl. 1. Abtl. 23, 3) seine ursprngliche Bestimmung als Schutzmacht der katholischen Kirche und ihres Oberhauptes. Kaiser Franz Ii., der die baldige Auflsung des Deutschen Reiches voraussah, nannte sich, um seiner Familie den Kaisertitel zu erhalten, bereits im Jahre 1804 Kaiser von sterreich. 4. nderungen der bestehenden Rechtsverhltnisse. Die geistlichen Fürsten, Bischfe und bte, die bisher souverne Herren gewesen waren, wurden jetzt Untertanen des Staates, dem sie einverleibt wurden. Whrend frher ein Teil ihrer Wirksamkeit der Erledigung der Staats-geschste gewidmet war, erstreckte sich ihre Ttigkeit nunmehr aus-schlielich aus die Erfllung der Pflichten ihres geistlichen Amtes. Aber auch jetzt noch behielten sie einen ihrer frhern Wrde ent-sprechenden Rang. Infolge der Skularisation gingen auch ein Teil oder alle Kir-chengter der geistlichen Herrschaften an die weltlichen Herren der. Aus den Einknften dieser Gter waren die Bedrfnisse der Geistlichkeit, des Kultus und des Unterrichts gedeckt worden. Die weltlichen Herreu, die ihren Gebieten skularisiertes Gut einverleibten, muten nun aus Staatsmitteln fr die genannten Zwecke sorgen. Naturgem er-langten sie aber auch dafr, da sie die Geistlichen und die Schulen unterhielten, Einflu auf die Besetzung der Kirchen- und Schulmter^ 168. Napoleon als erster Konsul. 1. Wiederherstellung der christlichen Religion. In Anerkennung der Wahrheit, da nur die Religion dem Staate eine feste und dauernde Sttze verleiht, war die erste Sorge Napoleons die Wiederherstel-luug der christlichen Religion. Am 15. Juli 1801 kam zwischen Kirche und Staat folgendes Konkordat*) zustande: Konkordate sind beiderseits bindende Willensmeinungen zwischen Staat und Kirche, als Vertrge zweier fr besonderes Gebiet selbstndig berechtigter Mchte, nach

4. Geschichte der neuesten Zeit - S. 26

1910 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
26 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. Ii. Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. 1. Die Dritte Koalition 1805. 1. Der politische und wirtschaftliche Aufschwung Frankreichs und be-sonders die schweren Schutzzlle, die Napoleon auf englische Waren legte, machten die Englnder besorgt um ihre Weltmacht und ihren Welthandel. Ihr Minister Pitt wnschte den alten Feind seines Volkes niederzuringen, ehe er zu mchtig wrde. Er begann, Bndnisse zu schlieen und ins-geheim zu rsten. Da mute Napoleon seine Friedensarbeit unterbrechen: er bereitete abermals eine Landung in England vor und lie zugleich Han-nover besetzen und ausplndern. Nun brachte England die Dritte Roa = lition gegen Frankreich zustande mit Rußland und sterreich, das durch das neue Knigreich Italien seine Vormacht auf der Halbinsel ge-fhrdet sah. 2. Zur berraschung seiner Gegner erschien der Kaiser in Sddeutsch-land, dessen Fürsten er in ein Bndnis zog. Die sterreichische Armee stand unter General Mack bei Ulm. Rasch zog Napoleon seine Streit-krfte zusammen; ein Korps, das er aus Hannover berief, nahm seinen Weg durch das preuische Frstentum Ansbach: durch Mrsche wurde Mack umstellt, durch eine Reihe blutiger Gefechte in die Festung ge-trieben und zur Ergebung gezwungen. Die vollstndige Niederlage der franzsischen Flotte, die Admiral Nelson beim Vorgebirge Trafalgar mit dem Leben erkaufte, hinderte den Vormarsch auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preuens, dessen König und Volk durch die Verletzung seines Gebietes gereizt war. Immerhin stand Erzherzog Karl in seinem Rcken; in Mhren stie ein russisches Heer zu den sterreichern; Preußen machte sich bereit zum Ein-greifen. Aber die Verbndeten warteten es nicht ab: im bermut fhrte Alexander eine voreilige Entscheidung herbei. Am Jahrestag seiner Kaiser-krnung erfocht Napoleon in der Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im franzsischen Feldlager um Frieden und erhielt ihn in Preburg. Er mute Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vordersterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ein Groherzogtum. 3. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen versumt. Jetzt kam sein Entschlu bewaffneter Vermittlung zu spt: es mute Ansbach an Bayern abtreten und dafr Hannover annehmen. Damit stellte es sich tatschlich auf Napoleons Seite: ein Bruch mit England trat ein, dessen Kaperschiffe dem preuischen Handel schwere Wunden schlugen. Tief ver-drossen kehrte das Heer zurck, das in stolzer Zuversicht ausgezogen war.

5. Deutsche Geschichte - S. 204

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
204 8. Austerlitz. Das Jahr 1805 rief Napoleon abermals zu den Waffen. England hetzte ihm sterreich und Rußland auf den Hals, und beide erklrten ihm den Krieg. In gewaltiger Eile flog er von Paris herbei und ber-schritt den Rhein. Die sddeutschen Fürsten brachte er durch Drohungen oder Versprechungen auf feine Seite. Bei Ulm zwang er ein sterreichisches Heer zur Kapitulation. Nun stand ihm der Weg nach Wien offen; als Sieger zog er in die wehrlose Haupt-stadt ein. In Mhren erwarteten ihn sterreicher und Russen. Am 2. Dezember kam es zur Dreikaiser-schlacht" von Austerlitz. Als der Abend der die Winterlandschaft herabsank, war das Heer der Ber-bndeten vernichtet. Da zog sich Kaiser Alexander eilig zurck und lie Osterreich im Stich. Franz Ii., dessen Mnt vllig gebrochen war, schlo schon nach einigen Wochen mit Napoleon den Frieden zu Pre-brg. Er verlor groe Gebiete, darunter das treue Tirol, das an Bayern fiel. Die deutschen Fürsten, die fr Frankreich gekmpft hatten, empfingen reichen Lohn an Land und Leuten. Auerdem wurden Bayern und Wrttemberg zu Knigreichen, Baden und Hessen zu Groherzogtmern erhoben. 9. Der Rheinbund und die Auflsung des Deutschen Reiches. 1806. Im Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten ans Napoleons Befehl vom Reiche los und schlssen den Rheinbund, der unter seinen Schutz trat. Sie muten sich verpflichten, ihm im Kriege 63000 Soldaten zu stellen; sonst sollten sie souvern sein. In Wirklichkeit freilich waren sie in allen Dingen Napoleons gehorsame Vasallen. So lste sich das Deutsche Reich in aller Stille auf. Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich hinfort nur Kaifer von sterreich. Das Volk sah dem Untergang des tausendjhrigen Reiches gleich-gltig zu. Nun zerfiel Deutschland in drei Stcke: Preußen, sterreich und den Rheinbund. sterreich war eben niedergeworfen worden, und der Rheinbund folgte ganz Napoleons Wink. Es war klar, da jetzt die Reihe an Preußen kommen mute. sterreichische Truppen.

6. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 392

1882 - Münster : Coppenrath
392 brach Napoleon in Sturmeseile mit seinen besten Feldherren und Truppen nach Deutschland zum Kriege gegen sterreich auf. Baden, Wrttemberg und Bayern muten sich ihm anschlieen. sterreich stand noch allein, die Russen waren erst im nznge. Eine sterreichische Heeresabteilung unter dem General Mak wurde bei Ulm umzingelt und mute sich kriegsgefangen ergeben (17. Oktober 1805). Nun stand dem Sieger auch der Weg nach Wien offen. Dieses wurde besetzt. Dann zog er nach Mhren gegen die hier unter Oberanfhrung ihrer Kaiser selbst aufge-stellten sterreicher und Russen. Am ^ Dezember (1805), am Jahrestage der Krnung Napoleons, wurde die berhmte Drei-kaiserschlachtbeiansterlitz geschlagen, in welcher Napoleon Sieger blieb. Zu entmutigt fr den Augenblick schlo Kaiser Franz in einer persnlichen Zusammenkunft mit Napoleon Waffen-stillstand. Noch schien nicht alles verloren. Nene sterreichische Heere waren im vollen Anzge, und Preußen drohete mit einer Kriegserklrung an Frankreich. Allein der Waffenstillstand fhrte auch zum Frieden. Napoleon berlie in einem besonderen Ver-trage das den Englndern entrissene Hannover an Preußen, wo-gegen dieses das Frstentum Neufchatel (Neuenbrg) in der Schweiz und einen Teil des Herzogtums Cleve att Frankreich, das Frstentum Ansbach an Bayern abtreten mute. Nun kam auch der Friede mit dem alleinstehenden sterreich zu Preburg zum Abschlu (1805). Es mute Venedig an das Knigreich Italien abtreten, auf Tirol und alle Besitzungen in Schwaben verzichten, mit welchen Napoleon seine Bundesgenossen, Bayern, Wrttemberg und Baden, beschenkte. Bayern erhielt Tirol und zugleich^ die Knigswrde mit aller Unabhngigkeit vom Kaiser und Reich. Auch das Kurfrstentum Wrttemberg wurde in ein unabhngiges Knigreich verwandelt, auch Baden wurde fouverain oder unabhngig, und so der Reichsverband immer mehr zerrissen. Der russische Kaiser Alexander aber kehrte, ohne Frieden zu schlie-eu, zrnend heim. Zur See waren indes die Franzosen nicht glcklich. Am 21. Oktober 1805 wurde die verbndete Flotte der Franzosen und Spanier bei Trasalgar, einem spanischen Vorgebirge un-

7. Geschichte der Neuzeit seit dem Jahre 1648 - S. 103

1910 - Leipzig : Voigtländer
Die dritte Koalition. Der Rheinbund. 103 80. Napoleons Krieg gegen die dritte Koalition 1805. Der Rheinbund 1806. 1. Die dritte Koalition 1805 und der Krieg von 1806. Nachdem es bereits 1803 zwischen Frankreich und England von neuem zum Bruche gekommen mar, hatte Napoleon Hannover besetzt und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich verboten. Daher ward auf Pitts Betreiben 1805 die dritte Koalition^ f80a5= zwischen England, Rußland, sterreich und Schweden gegen Frankreich geschlossen. Zur See wurde Englands Alleinherrschaft durch den Sieg bei Trafalgar ( 83, 1) entschieden. Napoleon, mit Baden, Wrttemberg und Bayern ver-bndet, drang berraschend schnell gegen den sterreichischen General Mack in Ulm vor und zwang ihn sich zu ergeben. Murat besetzte Mackinuim Wien. Darauf wurden die Russen und sterreicher von Napoleon, dessen glnzende Feldherrnkunst sich auj ihrer Hhe zeigte, in der Dreikaisexschlacht bei Austerlitz' am L.dezember 1805 be-T-W^ siegt. sterreich trat im Frieden zu Preburg Venedig an Mede^zu Italien, Tirol an Bayern ab und erhielt nur Salzburg; Bayern 1 8 und Wrttemberg wurden Knigreiche; der Preußen s. unten S. 105. Napoleons bergewicht in Europa war befestigt. Dem Könige beider Sizilien entri er 1806 Neapel und gab es sememw^mg Bruder Josef; die batavische Republik erhielt als Knigreich Holland sein Bruder Ludwig; sein Schwager Murat wurde Ludwig K-Groherzog von Berg. Icmb 2. Der Rheinbund. Ende des Heiligen Rmischen Reiches deutscher Nation. Um Deutschland vllig zu beherrschen, bildete Napoleon 1806 den Rheinbund, dem 16 deutsche Fürsten Rheinbund angehrten. Die zwischen den Gebieten des neuen Staatenbundes liegenden Besitzungen kleinerer Reichsstnde wurden mediatisiert (S. 100); dadurch verschwand die Reichsritterschaft fr immer. Allmhlich traten auer sterreich und Preußen alle deutschen Staaten dem Rheinbunde bei, dessen Kern Bayern, Wrttemberg und Baden bildeten und dessen Protektorat" Napoleon bernahm. Auf solche Weise knechtete er den einen Teil Deutschlands Erschieung des Buchhndlers Palm1) und bedrohte den anderen. Auf seinen Wunsch erklrte Franz Ii. 1806 die deutsche Kaiserwrde fr^ndedes^ !) S. Teil Ii S. 203.

8. Geschichte der neuesten Zeit - S. 26

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
26 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. Ii. Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. 1. Die Dritte Koalition 1805. 1. Der politische und wirtschaftliche Aufschwung Frankreichs und be-sonders die schweren Schutzzlle, die Napoleon auf englische Waren legte, machten die Englnder besorgt um ihre Weltmacht und ihren Welthandel. Ihr Minister Pitt wnschte den alten Feind seines Volkes niederzuringen, ehe er zu mchtig wrde. Er begann, Bndnisse zu schlieen und ins-geheim zu rsten. Da mute Napoleon seine Friedensarbeit unterbrechen: er bereitete abermals eine Landung in England vor und lie zugleich Hannover besetzen und ausplndern. Nun brachte England die Dritte Koa-lition gegen Frankreich zustande mit Rußland und sterreich, das durch das neue Knigreich Italien seine Vormacht auf der Halbinsel ge-fhrdet sah. 2. Zur berraschung seiner Gegner erschien der Kaiser in Sddeutschland, dessen Fürsten er in ein Bndnis zog. Die sterreichische Armee stand unter General Mack bei Ulm. Rasch zog Napoleon seine Streit-frfte zusammen; ein Korps, das er aus Hannover berief, nahm seinen Weg durch das preuische Frstentum Ansbach: durch Mrsche wurde Mack umstellt, durch eine Reihe blutiger Gefechte in die Festung ge-trieben und zur Ergebung gezwungen. Die vollstndige Niederlage der franzsischen Flotte, die Admiral Nelson beim Vorgebirge Trafalgar mit dem Leben erkaufte, hinderte den Vormarsch auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preuens, dessen König und Volk durch die Verletzung seines Gebietes gereizt war. Immerhin stand Erzherzog Karl in seinem Rcken; in Mhren stie ein russisches Heer zu den sterreichern; Preußen machte sich bereit zum Ein-greifen. Aber die Verbndeten warteten dies nicht ab: im bermut fhrte Alexander eine voreilige Entscheidung herbei. Am Jahrestag seiner Kaiser-frnung erfocht Napoleon in der Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im franzsischen Feldlager um Frieden und erhielt ihn in Preburg. Er mute Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vordersterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ein Groherzogtum. 3. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen versumt. Jetzt kam sein Entschlu bewaffneter Vermittlung zu spt: es mute Ansbach an Bayern abtreten und dafr Hannover annehmen. Damit stellte es sich tatschlich auf Napoleons Seite: ein Bruch mit England trat ein, dessen Kaperschiffe dem preuischen Handel schwere Wunden schlugen. Tief ver-drossen kehrte das Heer zurck, das in stolzer Zuversicht ausgezogen war.

9. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 178

1893 - München : Pohl
178 Bndnisse traten sterreich, Schweden und Neapel bei, spter auch das anfangs neutral gebliebene Preußen. Bayerns Lage war wieder eine hchst bedenkliche. Napoleon lie Max Joseph ein Bndnis anbieten, während sterreich in strengem Stillschweigen gegen ihn verharrte. Der Kurfürst wollte neutral bleiben und suchte um die Genehmigung hiezu nach. Als Antwort forderte Kaiser Franz Il die Vereinigung der bayerischen Heeresmacht mit der sterreichischen unter der Androhung, im Falle der Allianz-Verweigerung den Inn zu berschreiten. Auf dies hin schlo sich Max Joseph (und mit ihm Wrttemberg und Baden) an Napo-1805 leon an (durch Allianzvertrag vom 24. August 1805) und ging, da ein sterreichisches Heer in Bayern eindrang, nach Wrzburg, wo seine Truppen gesammelt standen. Hier vereinigte sich Marschall Bernadette mit der bayerischen Armee und zog durch preuisches Ge-biet im Ansbachischen an die Donau. Diese Verletzung der Neutralitt veranlat Preußen zum Anschlsse an die Iii. Koalition. Nach der Kapitulation Ulms von dem sterreichischen General Mack mit 25 000 Mann am 17. Oktober 1805 unter demtigenden Bedingungen eingegangen rckte die franzsische Armee nach sterreich vor, und am 13. November zog Napoleon in Wien ein. Inzwischen hatten sich die sterreicher, sowie ein bereits bis zur Donau vor-gedrungenes russisches xer, nach Mhren zurckgezogen, wo sich Kaiser Franz Ii. mit Kaiser Alexander von Rußland und einem zweiten russischen Heere vereinigte. Napoleon folgte ihnen und schlug sie am 2. Dezember 1805 (dem Jahrestage seiner Krnung) 1805 bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht) so entscheidend, da Kaiser Franz persnlich einen Waffenstillstand nachsuchte, dem am 26. Dezember 1805 der Friede zu Pretzburg folgte. sterreich mute Tirol, Vorder-sterreich und das venetianische Gebiet, Preußen, welches schon am 15. Dezember zu Schnbrunn mit Napoleon Frieden geschlossen hatte, die Markgrasschaft Ansbach abtreten. Bayern erhielt einen Lnderzuwachs von fast 600 Quadrat-metlen mit 870 000 Einwohnern und den Rang eines souvernen Knigreiches. (Auch Wrttemberg wurde zum Knigreiche erhoben, Baden zu einem Groherzogtum.) Die neuerworbenen Gebiete waren: Tirol und Vorarlberg mit den Frsten-tmern Brixen und Trieut, die Markgrasschaft Burgau, Jmmenstadt, Staufen, Lindau, die Reichsstadt Augsburg, die Reste der Hochstifter Eichsttt und Passau und die Markgraffchast Ansbach. Dagegen mute Bayern an Napoleon das Herzogtum Berg, Wrzburg aber an den,bisherigen Kurfrsten von Salzburg berlassen, welch letzteres an sterreich kam. f "1~

10. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 200

1898 - Altenburg : Pierer
200 Dabei war er jedoch durch preuisches Gebiet gerckt, obgleich Preußen s teilnahm Jetzt war Mack guzlich eingeschlossen. und F^lge tkvon? ^au^eere war unmglich geworden. Anstatt sich zu verteidigen, ergab sich Mack den Feinden. 23000 fter-mchei darunter 18 Generale, gerieten in Kriegsgefangenschaft, Die Soldaten muten vor dem Sieger ihre Gewehre strecken, ihre uicniq Hefe"^ nteberie9en mtb Wg bespannte Kanonen ihm der berschrift: Die Kapitulation von Ulm. haben?*^ Folgen wird diese Niederlage der sterreicher ^tjmte Napoleon mit seinen Armeen weiter ostwrts vor. Die firein ^fre -en ^.mehreren Gefechten geschlagen und immer weiter m tue sterreichischen Lander zurckgedrngt. Auch die Russen die inzwischen unter Fhrung des General Kutusow bis Sddeutschland 5sben Wenfalls zum Rckzug gezwungen und fahren zurck. Der franzsische General Murat 1 1! al?n r . fast ohne Gegenwehr genommen wurde. ?pfint2 n Napoleons verfolgte das sterreichisch-russische Heer unter bestndigen Gefechten nach Mahren. Napoleon hatte seine Heere gegen Brunn geschickt. Hier beschlossen die Verbndeten, ohne die Verstrkung abzuwarten, den Feind anzugreifen. Bei Ansterlitz kam es am 2. De-zember 1805 zur Schlacht, in welcher die Verbndeten geschlagen Warden. berschrift: Die Dreikaiserschlacht bei Ansterlitz. Ob die Verbndeten den Krieg fortsetzen werden? Kaiser Franz trat jetzt mit Napoleon in Unterhandlungen, welche zu einem Waffenstillstand fhrten. Obgleich die Verstrkungstruppeu ictu 9?a.ll0l)?Jefr0nsn^' und obgleich auch Preußen jetzt dem Bndnis bei-getreten, schlo Kaiser Franz Ii. mit Napoleon zu Preburg Frieden. Was ist nun in diesem Frieden bestimmt worden? 1. sterreich mute das frher erworbene venetiamsche Gebiet an Italien abtreten, . 2' .Tirol, Vorarlberg und einige andere Landschaften an Baveru, den grten Teil des Breisgaus mit der Stadt Konstanz an Baden, die Donaustadte und einige Striche in Schwbisch-Osterreich an Wrttemberg uberlassen. .3- Die Kurfrsten von Bayern und Wrttemberg erlangten den onigstitel mit Landessonvernitt, ohne da sie jedoch aufhren sollten, oem deutschen Staatenbund anzugehren. Der Kurfürst von Baden wurde zum Groherzog erhoben und ihm neben kniglichen Rechten und Vorzgen die Landessouveruitt zugestanden. berschrift: Der Friede zu Preburg. Sachliche Vertiefung: Inwiefern trugen die Preburger ^riedensartikel zum Untergang des deutschen Kaiserreichs l*l{ ^erreich verlor dadurch emen groen Teil wichtiger Landesteile, bte also bedeutend an seiner ueren Machtstellung ein. Dadurch, da

11. Stoffsammlung für die Wiederholung im Geschichtsunterricht - S. 37

1902 - Hamburg : Klofs
37 Kurfrstentmer Trier und Kln werden 4 neue errichtet: Hessen-Kassel, Wrttemberg, Baden und Salzburg. 1804. Napoleon I., Kaiser der Franzosen. 1805. Dritter Koalitionskrieg (England, Schweden, Rußland, sterreich). Die Kurfrsten von Bayern und Baden auf Napoleons Seite. General Mack ergiebt sich bei Ulm, nachdem der franzsische General Bernadotte durch das neutrale preuische Gebiet von Ansbach marschiert und ihm in den Rcken gefallen ist. Nelsons Seesieg bei Trafalgar. .Dreikaiserschlacht bei Ansterlitz. Friede zu Pre brg: sterreich verliert das veuetiauische Gebiet an Italien, Tirol an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden; Bayern und Wrttemberg werden zu Knigreichen, Baden zum Groherzogtum erhoben. Stiftung des Rheinbundes unter Napoleons Schutz-lofjo. Herrschaft. Ende des alten Deutschen Reichs. (300 reichsunmittelbare Gebiete; die drei Kollegien auf dem Reichstage; Bedeu tungslosigkeit des Reichskammergerichts und der Reichsarmee.) Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder und nennt sich Kaiser von sterreich. (Napoleons Brder Josef und Ludwig Könige von Neapel und Holland; sein Schwager Murat Groherzog von Berg.) Krieg mit Preußen und Rußland. Grnde der preuischen Kriegserklrung: Wegnahme von Wesel, Essen und Verden; Verletzung der Neutralitt Preuens; Anerbieten Napoleons an England, Preußen das ihm kurz vorher aufgedrungene Hannover wieder ab-zunehmen. Preußen verbndet mit Rußland und Sachsen. Zustand des preuischen Heeres. Niederlage des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalfeld. Das Hauptheer wird in der Doppelschlacht bei Jena (Fürst Hohenlohe) und Auerstdt (Herzog Ferdinand v. Braunschweig) gnzlich besiegt. Einnahme Berlins. bergabe smtlicher Festungen bis auf Kolberg (Gneisenau, Schill, Nettelbeck) und Graudeuz (Courbitzre). Kontinentalsperre (Absperrung aller englischen Schiffe und Waren von den Hfen des Festlands). Besonders hart werden die Hansestdte betroffen. Schmuggelhandel. Sachsen tritt zu Napoleon der und wird zum Knigreich erhoben. der unentschiedenen Schlacht bei Preuisch-laud, Eylau siegt Napoleon der die Russen bei Friedland. Friede zu Tilsit; Preußen verliert das Gebiet westlich

12. Deutsche Geschichte - S. 204

1912 - Halle a.S. : Schroedel
204 8. Austerlitz. Das Jahr 1805 rief Napoleon abermals zu den Waffen. England hetzte ihm Osterreich und Rußland auf den Hals, und beide erklrten ihm den Krieg.- In gewaltiger Eile flog er von Paris herbei und ber-schritt den Rhein. Die sddeutschen Fürsten brachte er durch Drohungen Bayern und Wrttemberg zu Knigreichen, Baden und Hessen zu Groherzogtmern erhoben. 9. Der Rheinbund und die Auflsung des Deutschen Reiches. 1806. Im Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten auf Napoleons Befehl vom Reiche los und schlssen den Rheinbund. Sie stellten sich unter Napoleons Schutz und verpflichteten sich, ihm im Kriege 63000 Soldaten zu stellen; sonst sollten sie unabhngig sein. In Wirklichkeit freilich waren sie in allen Dingen Napoleons gehorsame Vasallen. So lste sich das Deutsche Reich in aller Stille auf. Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich hinfort mir Kaiser von sterreich. Das Volk sah dem Untergang des tausendjhrige Reiches gleichgltig zu. Nun zerfiel Deutschland in drei Stcke: Preußen, sterreich und den Rheinbund. sterreich war eben niedergeworfen worden, und der Rheinbund folgte ganz Napoleons Wink. Es war klar, da jetzt die Reihe an Preußen kommen mute. sterreichische Truppen. In Mhren erwarteten ihn sterreicher und Russen. Am 2. Dezember kam es zur Dreikaiser-schlacht" von Austerlitz. Als der Abend der die Winterlandschaft herabsank, war das Heer der Verbndeten vernichtet. Da zog sich Kaiser Alexander eilig zurck und lie sterreich im Stich. Franz Il, dessen Mut vllig gebrochen war, schlo schon nach einigen Wochen mit Napoleon den Frieden zu Pre-brg. Er verlor groe Gebiete, darunter das treue Tirol, das an Bayern fiel. Die deutschen Fürsten, die fr Frankreich gekmpft hatten, empfingen reichen Lohn an Land und Leuten. Auerdem wurden oder Versprechungen auf feine Seite. Bei Ulm zwang er ein sterreichisches Heer zur Kapitulation. Nun stand ihm der Weg nach Wien offen; als Sieger zog er in die wehrlose Hauptstadt ein. C 10x(,Vh ;c

13. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 100

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Das Zeitalter d, Zerstrung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. von den Englndern nicht gerumt worden; bereits 1802 brach der Krieg mit England wieder aus. Napoleon schritt jetzt zur Be-fetzung von Hannover, die Preußen nicht zu hindern wagte, obwohl es dadurch zugleich politisch und wirtschaftlich geschdigt wurde; ferner vereinigte er eine Armee bei Boulogne, die England mit einem Einfall bedrohte. Koaution Die weitere Ausbreitung Mpoleons. aitmctl in Italien, fhrte Eng-1805. I n n b , O st e r r e i ch , N it land und S d) wede n 31t einer brittcn Koalition zusammen^ F r i e d r i ch W i I h c 111t Iii. von Preu c n erklrte auch biesmal, an dem Bunde nicht, teilnehmen zu wollen; ja als Rußland sich anheischia.machte, ihn mit Gewalt zu einer Entscheidung zu ntigen, machte er zum Schutze seiner Neutralitt mobile Indessen war die franzsische Armee von Boulogne nach Sddeutschland marschiert, wo Bayern, Wrttemberg, Hessen-Darmstadt und Baden auf franzsischer Seite standen. Mass Vei^U l m wurde der sterreichische General M a cf abgeschnitten und mit Ergebung. feiner Armee zur Ergebung gezwungen. Dieses Ergebnis wrde besonders dadurch erreicht, da ein franzsisches Korps unter Bernadette, ohne Preuens Neutralitt zu achten, durch das preuische Ansbach marschiert war. Jetzt nherte sich Friedrich Wilhelm den Verbndeten; Alexander, mit dem er schon 1802 auf einer Zusammenkunft zu Vertrag von Memel in freundschaftliche Beziehungen getreten war, kam nach P 0 t s -dam, und hier schlssen beide einen Vertrag, wonach Preußen Napoleon ein Ultimatum stellen und, wenn er es ablehnte, am Krieg teilnehmen sollte. Ehe aber .Preußen in den Krieg eintrmn konnte, stellten sich auf Alexanders Verlangen Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht bei 2^Dezember A u st e r l i tz (in Mhren) Napoleon, der indessen Wien besetzt hatte, ent-1805. gegen und wurden vllig geschlagen. Jetzt knpfte Franz Ii. mit ihm Ver-Handlungen an, die zum Friede n v 0 11 P r c b u r g fhrten: fter-friede von reich trat die venetianischen Besitzungen an das Knigreich Italien, Tiro^ e urg. ^ Vorarlberg an Bayern, das nebst Wrttemberg zum Knigreich er-hoben wurde, Vordersterreich art Baden und Wrttemberg ab; Baden bekam den Westen des Breisgaus mit Freiburg und die Stadt Konstanz, die Ortenau, Wrttemberg in Oberschwaben die Grafschaft Hohenberg, die Landgrafschaft Nellenburg, den Nordosten des Breisgaus u. a.; Oster-reich erhielt nur Salzburg als Entschdigung. Mit Rußland dauerte der Kriegszustand fort, ebenso Mit England. Dessen Admiral Nelson hatte soeben die französisch Manische Flotte in der Tramar. Seeschlacht bei.tr af ala ar, in der er selbst fiel, vernichtet und damit eine Zeit der unbedingten Seeherrschaft Englands begrndet.

14. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 280

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
— 280 — scheu Flotte beibrachte, hinderte den Vormarsch des Kaisers auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preußens, welches durch die Verletzung seines Gebietes gekränkt war. In Mähren ,land ein starkes österreichisch-rnssisches Heer; voll" Übermutes drang Alexander auf eine Entscheidung. In der Dreikaiser-1605 schleicht bei Austerlitz erfocht Napoleon einen seiner glän-Mdsten Siege. Franz Ii. erhielt in Preßburg den Frieden, um welchen er persönlich im Feldlager Napoleons gebeten hatte. Er mußte Venetien an das Königreich Italien, Tirol au Bayern Vorderösterreich an Württemberg und Baden abtreten. Barern und Württemberg wurden Königreiche. Preußen, welches den Angenblick zum Losschlagen versäumt hatte, mußte gegen die Abtretung anderer Gebiete Hannover annehmen, wenn es nicht den ganzen Grimm des Korsen auf sich laden wollte. Denn eben damals machte er durch eineu Federstrich den älteren seiner Brüder, Joseph, zum König von Neapel, den jüngeren, Ludwig, zum König von Holland.' Die sudwestdeutschen Fürsten vereinigte er zu einem Rheinbünde; ,kjc Eriege ihres „Protektors" hatten sie eine genau vorae-1 " " '/schriebene Truppenzahl (ein Kontingent) zu stellen. Damit war 1806 das Deutsche Reich aufgelöst, und Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder. Er und seine Nachfolger führen seit 1804 den Titel: Kaiser von Österreich. Auch das verhaßte Preußen sollte gedemütigt werden. In neuen Verhandlungen bot Napoleon den Engländern die Rück-gäbe Hannovers an. Der Krieg war unvermeidlich, und die preußischen Offiziere prahlten, als wäre er schon gewonnen. Aufs beste vorbereitet, zog Napoleon mit französischen und Rheinbuuds-Truppeu von Oberfranken aus die Saale hinunter. In einem Vorpostengefechte bei Saalfeld fiel der feurige Prinz 14.oft. -udwig Ferdinand, und nach einigen Tagen wurde das preußische 1806 Heer in der Doppelschlacht bei Jena und Anerstädt vollkommen zermalmt. „Lieber tausendmal sterben, als das noch einmal erleben," so schilderte später Gneisenan die Greuel jener L>chreckensnacht, in der sich die Trümmer der Armee, vom Feinde verfolgt, nordwärts wälzten, um in einzelnen Abteilungen rühmlos gefangen zu werden. Heldenmütig focht Blücher und fein Generalstabschef Scharnhorst; auch sie mußten sich ergeben. Die kummervolle Flucht der Königsfamilie nach Königsberg und Tilsit hat der damals neunjährige zweite Sohn des Herrscherpaares sein Lebenlang nicht vergessen. Vierzehn Tage nach der Schlacht zog Napoleon in Berlin ein. Nach dem Vorbild ihres Herrn, welcher den Degen Friedrichs des Großen und das von Gottfried Schadow' gegossene

15. Erzählungen aus der Geschichte - S. 258

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
258 sten Umgebung getroffen. Am schwersten aber drckte des Mchti-gen Hand das unglckliche Deutschland. 146. Tie dritte Coalition. Der Rheinbund. Die Ans-lsnng des deutschen Reiches. Als Kaiser Napoleon mit emprender Willkr Alles seine Gewalt fhleu lie, bildete sich 1805 die dritte Coalition zwischen England, Oesterreich, Rußland und Schweden, um Europa vom Joche Napoleons zu befreien. Preußen blieb neutral. Uu-verweilt berschritt Napoleon den Rhein und rckte ohne Widerstand nach Oesterreich vor, nachdem der sterreichische General Mack in schmhlicher Unterwerfung Ulm mit 25,000 Mann dem Feinde bergeben hatte. Nachdem er in Wien eingezogen war, richtete er seinen Marsch nach Mhren gegen die dort vereinigten Oesterreicher und Russen. In der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (in der Nhe von Brnn) wurden die Verbndeten. am 2. Dezember 1805 so entscheidend geschlagen, da Franz Ii. sofort den Frieden zu Pre brg abschlo. Er mute Venedig an das Knigreich Italien, Tyrol an Bayern, die vordersterreichischen Besitzungen in Schwaben cnt Baden und Wrttemberg abtreten und die Knigs-wrde Bayerns und Wrttembergs, sowie die Sonveruett Badens, welches Groherzogthum wurde, anerkennen und erhielt dafr das Kurfrstenthum Salzburg. Auerdem wurden noch mehrere andere Laudervertheiluugeu in Deutschland ganz nach dem Willen des Siegers bestimmt. Von jetzt an verthellte Napoleon ihm nicht gehrige Lnder ganz nach Willkr. Niemand schien ihm Widerstand leisten zu knnen. Seinen Bruder Josef setzte er als König von Neapel ein, sein Bruder Ludw ig wurde König von Holland, sein Schwa-ger Murat Groherzog von Berg und Cleve, Marschall Berthier erhielt Neuenburg u. s. w. In Bayern, Wrttemberg, Baden fesselte er die Fürsten durch Familienbande an seine Sache und nthigte Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Nassau nebst elf anderen kleineren deutschen Fürsten den Rheinbund zu schlieen, den franzsischen Kaiser als Proteetor anzuerkennen und vom Reiche sich loszusagen. Noch in demselben Jahre 1806, als die schon lange gelste Einheit des deutschen Reiches auf so traurige Weise zu Grabe ge-tragen wurde, legte Franz Ii. die Krone als deutscher Kaiser

16. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 82

1912 - Paderborn : Schöningh
82 - dem englischen Minister Pitt, Osterreich und Rußland, wo auf den ermordeten Paul I. inzwischen sein Sohn Alexander I. gefolgt war, zu einem neuen Bunde zu bestimmen. Beide Mchte hatte das eigenmchtige Verfahren Napoleons in Italien aufgebracht. Dieser verwandelte nmlich damals die oberitalienische (cisal-pinische) Republik in eine Monarchie und krnte sich zu Mailand als König von Italien (1805). So begann der dritte Koa-litionskrieg. 3. Niederwerfung sterreichs. Auf die Kunde von den R- stungen sterreichs warf Napoleon das im Norden Frankreichs ge-sammelte Heer mit groer Schnelligkeit an die obere Donau und gewann die Kurfrsten von Bayern, Wrttemberg und Baden als Bundesgenossen. Auch das franzsische Corps in Hannover rckte unter dem Marschall Bernadotte sdwrts zur Donau, wobei es, ungeachtet der Neutralitt Preuens, seinen Marsch durch das preuische Gebiet von Ansbach nahm. Das sterreichische Heer unter Mack, das bis Ulm vorgerckt war, sah sich umklammert und streckte die Waffen. Die Franzosen rckten auf Wien los, und Napoleon hielt seinen Einzug in sterreichs Hauptstadt. Dann zog er nach Mhren gegen das vereinigte russisch-sterreichische Heer, bei dem sich auch die Kaiser Franz Ii. und Alexander I. be-fanden. Am 2. Dezember 1805, dem Jahrestage seiner Kaiser-krnung. siegte er in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz; das an Zahl berlegene Heer der Verbndeten erlitt eine solche Niederlage, da Kaiser Franz alsbald im Lager des Siegers der einen Waffenstillstand unterhandelte. Dieser fhrte kurz darauf zum Frieden von Preburg (1805). Osterreich wurde ganz aus Italien herausgedrngt, da es seine venetianischen Besitzungen an das Knigreich Italien abtreten mute; ferner verlor es Tirol an Bayern sowie seine zerstreuten Besitzungen am oberen Rhein und an der oberen Donau an die drei sd-deutschen Staaten Bayern, Wrttemberg und Baden. Von diesen wurden Bayern und Wrttemberg zu selbstndigen (also vom Reiche unabhngigen) Knigreichen, Baden zu einem selbstndigen Groherzogtum erhoben. Mit Rußland blieb Frankreich im Kriegszustnde. So glnzend aber Napoleons Siegeszug gegen sterreich gewesen war, so unglcklich war der Seekrieg gegen England verlausen. Die

17. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 170

1905 - Leipzig : Voigtländer
170 Die Neuzeit. 90] 112. Napoleons Krieg gegen die dritte Koalition und das Ende des deutschen Reiches. 2- oamion i. Die dritte Koalition 1805. Zwischen Frankreich und England kam es schon 1803 wegen Nichterfllung des Friedens von Hintens (1802) zu neuem Zwist. Huf Englands Kriegserklrung wurde von Napoleon Hannover besetzt und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich verboten. Der englische Minister Pitt suchte hierauf Frankreich auf seine alten Grenzen zu beschrnken und brachte zu diesem Zwecke eine dritte Koalition zwischen England, Hutzland, sterreich, Schweden gegen Frankreich zustande 1805. Napoleon jedoch schlotz Vertrge mit Baden, Wrttemberg, Bayern, mack w mm brachte das sterreichische hauptheer unter Mack in Ulm zur Ergebung, drang, ohne Widerstand zu finden, in sterreich ein, besetzte Wien und be-2.z^i?os siegte die Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht bei Cluster-Preburg ^ *n Fhren am 2. Dezember 1805. 3m Frieden zu pretzburg trat sterreich V ettedig an das Knigreich 3talien, Tirol an Bayern ab. Ruch wurden Bayern und Wrttemberg zu Knigreichen erhoben. leonische Ideil König Ferdinand von Neapel im verlaufe des Krieges die an= Vasallen- dung einer russisch-englischen Flotte zugelassen hatte, erklrte Napoleon von ltaaten dem Schlosse Schnbrunn bei Wien aus: Das Haus Bourbon in Neapel hat aufgehrt zu regieren" und gab das Knigreich Neapel an seinen Bruder Joseph. Doch behauptete Ferdinand die 3nsel Sizilien. Die Bata-vische Republik vergab Napoleon als Knigreich Holland anleinen Bruder Ludwig, das (Brotzherzogtum Berg an seinen Schwager Itturat. 2. Das Ende des rmisch-deutschen Keiches 1806. Sogleich Rheinbund seinem Siege der die dritte Koalition schuf Hapoleon den Rheinbund, 1806 der Deutschlands Fürsten in dauernde Abhngigkeit von Frankreich bringen sollte. Durch diesen Bund traten zunchst 16 sd- und westdeutsche Fürsten unter Napoleons Schutzherrschaft. Die zwischen den Gebieten dieser Fürsten liegenden Besitzungen der kleineren Heichsstnde wurden der Landeshoheit der Verbndeten unterworfen; durch diese Ittebiatisterung" wurde das Ende der deutschen Reichsritterschaft herbeigefhrt. Die Folge des Ade des Hheinbundes war die Stuflsung des tausendjhrigen deutschen Reiches 1806 Heiches 1806. Kaiser Franz Ii. legte die deutsche Kaiserwrde ab und nannte sich hinfort Kaiser Franz I. von sterreich (1806-1835). Napoleon aber nannte sich jetzt Kaiser der Franzosen, König von atanne? 3talien, Protektor des Rheinbundes. Er bte in allen Lndern,

18. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 496

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
496 Zehnter Zeitraum. B aiern, Wurtemberg, Baden, Berg, Darm- stadt, letztere drei als Großherzogthüm er; Nassau-Weil- burg und Usingen/als Herzogthümer; Hohenzollern, Salm, Pse nburg, Lich ten stein, Ah renberg und Lep- en. Franz Ii. legte seine Würde als deutscher Kaiser nieder den 6. Aug. So gebot Napoleon über Frankreich, Spanien, Italien, den Rheinbund, Holland, und lenkte mehr als 68 Millionen Menschen nach seinem Willen. Noch lagen seit der Schlacht von Austerlitz die Angelegenhei- ten zwischen Frankreich und Rußland ohne Bestimmung, welche der nach Paris abgeschickte ruffische Staatsrath Oubril friedlich auszugleichen im Begriff stand, den 20. Juli; doch die Errich- tung des Rheinbundes entfremdete den Kaiser Alexander aufs neue. Auch mit England fanden Unterhandlungen statt, bei wel- chen sich Napoleon zur Zurückgabe Hannovers an Großbritan- nien erbot. Diese Verhöhnung Preußens entflammte den kampf- lustigen Kriegerstand und entrüstete die Prinzen des königlichen Hauses; ringsum ward der König zur Ergreifung der Waffen be- stürmt, wozu sich der weise Monarch, die Wichtigkeit des Unter- nehmens richtig erwägend, zögernd nur entschloß. Die von ihm beabsichtigte Stiftung eines nordischen Bundes war unaus- geführt geblieben. Seine an Napoleon erlassene Foroerung der Räumung Deutschlands von allen französischen Truppen, den 1. Oct., galt diesem für eine Kriegserklärung, und sofort ließ er seine Colonnen gegen die Pässe des Thüringer Waldes vorrücken. Der Churfürst von Würzburg erklärte sich bei seiner Annäherung eben- falls für den Rheinbund, welchem er als Großherzog seines Landes beitrat den 25. Sept., der Churfürst von Hessen-Cas- sel hatte Neutralität erlangt. Der 72jährige Herzog Ferdinand von Braunschweig erhielt den Oberbefehl über die preußische Armee, zu welcher 22,000 Mann Sachsen stießen; eine russische Hülfs- armee wurde erwartet. Der Kampf begann unter unglücklichen Vorzeichen; ein unter dem General Tauenzien bls Hof vorgescho- benes Corps warf So ult zurück den 7. Oct., ein bei Saalfeld zur Vorhut der Hohenlohenschen Armee ausgestelltes preußisch - sächsisches Corps unter dem Prinzen Ludwig Ferdinand wurde zerstreut und der Prinz selbst getödtet den 10. Oct., Hohen- lohe nahm eine Stellung hinter Jena, die Hauptarmee hinter Auerstädt, beide wurden am 14. Oct. in einer Doppelschlacht bis zur gänzlichen Auflösung geschlagen und zerstreut. Der Her- zog von Braunschweig erhielt eine röotliche Schußwunde am Kopfe, an welcher ec zu Ottensen, unweit Altona, starb, den 10. Nov. 1806. Raschen Schrittes drang Napoleon vorwärts, mit beispiel- loser Geisteslähmung "ergaben sich die Festungscommandanten. Erfurt capitulirte den 16. Oct., Spandau den 23.; den 17. Oct. entließ Napoleon die gefangenen Sächsin mit der Erklärung, er

19. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 217

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das napoleonische Kaisertum und der dritte Koalitionskrieg- 217 214. Der dritte Koalitionskrieg. 1805. Fr den Augenblick stand 1805. gegen Napoleon nur England unter den Wctffen, das 1802 Frieden geschlossen, 1803 aber den Krieg wieder begonnen hatte. Damals plante er trotz der berlegenheit der englischen Flotte eine Landung an der englischen Kste und sammelte bei B o u l o g n e ein Heer und eine Menge von Trans-portschiffen. Indessen bildete sich die dritte Koalition; sie umfate ^ed^te England, Osterreich und Rußland, wo nach der Ermordung Pauls I. im Jahre 1801 Alex and er I. den Thron bestiegen hatte. Kaum aber hatte Napoleon sichere Nachrichten der die Rstungen seiner Gegner, als et seine Truppen von Boulogne nach dem Rheine marschieren und in Sddeutschlaud einbrechen lie. Hier schlssen sich Bayern, Wrttemberg und Baden an ihn an. Eine franzsische Heeresabteilung, die unter dem Befehl des Marschalls Bernadette stand, zog aus dem von ihr bisher besetzt gehaltenen Hannover herbei und marschierte, ohne Preuens Neutralitt zu achten, durch das preuische Ansbach; so wurde es mglich, da dem fter-reichischen General Mack, der eine Stellung bei Ulm eingenommen hatte,uim. der Rckzug verlegt und er zur Ergebung gezwungen wurde. In denselben Tagen freilich erlitt die franzsische Flotte, mit der sich die spanische vereinigt hatte, bei Trafatgar an der spanischen Sdkstetrafaigar. unweit Cadiz durch die englische Flotte eine furchtbare Niederlage; zwar Nelson fiel, aber die feindliche Seemacht wurde vernichtet. Eine Zeitlang drohte auch der Eintritt Preuens in die Koalition. Denn Friedrich Wilhelm Iii. war der die Verletzung seiner Neutralitt mit Recht ent-rstet. Er nherte sich den Verbndeten und erneuerte mit Alexander, der nach Potsdam kam, am Sarge Friedrichs des Groen dm frher geschlossenen Freundschastsbund. Der König von Preußen versprach, falls Napoleon die von ihm gemachten Vermittelungsvorschlge nicht annhme, der Koalition beizutreten und begann sein Heer in den Kriegszustand zu versetzen. Ehe aber die preuische Armee in der Lage war am Kmpft teilzunehmen, lieferten die Russen und sterreicher den Franzosen am 2. Dezember, dem Krnungstage Napoleons, die Schlacht bei Austerlitz, die Dreikaiserschlacht"; war einer der glnzendsten Siege Napoleons. 1805. Darauf schlo Kaiser Franz mit Napoleon denfriedenvon Pre - Mbu?g" b u r g, in welchem er das vor kurzem erst erworbene Venetim an das Knig-reich Italien, das treue Tirol an Bayern abtreten mute. Die vorder-streichischm Lnder in Schwaben und der Breisgau kamen an Wrttemberg und Baden. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben. Preußen aber, ebm noch bereit am Kriege gegen Frankreich teilzu-nehmen, befolgte aus Friedensliebe eine schwchliche Politik. Der von dem

20. Examinatorium der Geschichte - S. 82

1910 - Magdeburg : Selbstverl. E. Lebegott
- 82 612. Wie demtigte Napoleon nunmehr Oesterreich und das deutsche Reich? Im Frieden zu Preburg mute Oesterreich groe Teile / seines Gebietes abtreten, so Tyrol an Bayern; ebenso vergrerte er Wrttemberg und Baden, machte Bayern und Wrttemberg zu Knigreichen und bildete dann 1806 den Rheinbund, d. h. einen Bund deutscher Staaten unter seinem Protektorat. 613. Welche greren Staaten gehrten dem Bunde an? Was hatte die Bildung desselben zur Folge? Die Bildung des Rheinbundes, dem Bayern. Wrttem-berg, Baden, Hessen-Darmstadt angehrten, hatte zur Folge, da Franz Ii. die Kaiserkrone niederlegte und das Reich zerfiel. 614. Wodurch entstand der unglckliche Krieg Preuens gegen Napoleon? Preußen, das sich seit dem Frieden zu Basel, 1795, neutral gehalten hatte, erhielt (1806) nach dem Preburger Frieden von Napoleon das von ihm besetzte, England gehrige Hannover. Bald aber bot Napoleon dies wieder Cngland an. Diese sowie andere schwere Demtigungen | ntigten den König schlielich zur Kriegserklrung an I Frankreich. 615. Erzhle den Verlauf des Krieges im Jahre 1806! Der Krieg begann im Oktober 1806 in Thringen. Die j Preußen verloren die Schlacht bei Saalseld, in der Prinz Louis Ferdinand, ein 'Better des Knigs, fiel, und bald darauf die Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt, in der der Oberbefehlshaber des Heeres ttlich verwundet und das preuische Heer zur Auflsung gebracht wurde. 616. Welche Folgen hatte dies? Die Festungen Erfurt und Magdeburg kapitulierten ohne Kampf, ebenso, nachdem Napoleon in Berlin eingezogen, Spandau, Kstrin und Stettin. Das Knigspaar floh nach Knigsberg, spter nach Memel. 617. Erzhle die Ereignisse des Jahres 1807! Die Russen kamen nun Preußen zu Hilfe. Napoleon wurde bei Pr. Chlau besiegt, die Festungen Graudenz und insbesondere das von Gneisenan, Schill und Nettelbeck ver-teidtgte Colberg hielten sich tapfer, schlielich aber errang Napoleon im Juni 1807 den entscheidenden Sieg bei Pr. Friedlaud der die Russen, die nunmehr Preußen im Stich lieen.