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1. Hellas - S. 421

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Lyrik. 421 Hchste von Anmuth und Holdseligkeit Es haben sich einige Oden (Hochgesnge) von ihr erhalten. Erinna die jugendliche Freundin der Sappho war eine der bedeutendsten Dichterinnen, obgleich sie schon im 20. Jahre starb. J'bykos aus Rhegion bekannt durch sein trauriges Ende. Als er sich nmlich einst zu den isthmischen Festspielen begeben wollte, wurde er unterwegs von Rubern erschlagen. Sterbend rief er vorberfliegende Kraniche zu Rchern seines Mordes auf Uud als die Festverfammluug im Theater auf dem Jsthmos ver-sammelt war, da flogen wieder die Kraniche der die Hupter der Zuschauer hin. Bleich vor Schrecken rief Einer aus der Menge: sieh dck, die Kraniche des Jbykos!" Er und sein Gefhrte wurde festgenommen, und die Mrder des Sngers mussten ihre That gestehen. Ankreon von Teos in Jonien war ein Zeitgenosse des Polykrtes und des Peisistratos und starb 474 v. Chr. 85 Jahre alt. Er ist namentlich berhmt durch die Heiterkeit seines genussvollen Alters und war ein Snger des Weines und der Siebe. Nach der Einnahme von Teos durch Hrpagos begab er sich mit den Teern nach Abdera in Thrakien, von wo ihn Hipparchos nach Athen holte. In allen Werken der lyrischen Poesie dieser Zeit herrscht die Lehre: der Mensch ist hinfllig und schwach, das Leben kurz; also geniee es vollstndig. 2. Die dorische Lyrik. Sie war vorzugsweise Chorgesang, wie der Gesang des Terpander und des Thaletas, und wurde zum Chortanze gesungen bei feierlichen, ffentlichen Gelegenheiten Der Chor bestand gewhnlich aus der Strophe, der Anti-strophe und der Epode (Schlussgesang): sein Inhalt war von allgemeinem Interesse. Bedeutende Dichter: Alkman. Er wurde als Knabe aus Sardes geraubt und nach Sparta gebracht, wo er durch sein Talent die Freiheit erlangte. Er ward Chorlehrer und bildete besonders den Chorgesang aus, fang aber auch von der Liebe, dem Weine und der Tafelfreude. Stesichoros aus Himera auf Stellten 632 - 556 v. Chr. Er behandelte nament-lieh Mythen, fo dafs man von ihm sagte, er trage die Last des epischen Gedichtes mit der Lyra. Arion von Lesbos 600 v. Chr. (s. 43). Er machte mit dem Dithyrambos den Anfang zur dramatischen Poesie. Der Dithyrambos wurde von Chren, die den brennenden Opferaltar umschtten, gesungen. jtoritina aus Botien, das schnste Weib ihrer Zeit. In einem Weit-streite trug sie den Sieg der Ptnbar davon. Pindros ans Theben 522442 v. Chr. Zu seiner Entwicklung soll Korinna viel beigetragen haben. Sie trat ihm erst in den Agnen (Wettkmpsen) entgegen und besiegte ihn 5 mal, gab ihm aber darnach manchen guten Rath. Korinna war es, welche den Pinbar aufforderte, feine Gedichte mit mythischen Erzhlungen auszuschmcken. Als sie darnach einen seiner Versuche hrte, in dem sich die mythischen Anspielungen zu sehr huften, sagte sie lchelnd: man mnss mit der Hand, nicht mit dem vollen Sacke sen." Pindar wurde der gefeiertste lyrische Dichter. Alle Staaten und Stmme gaben ihm Beweise der Anerkennung. Die Athener ernannten ihn zu ihrem ffentlichen Gastfreunde und an dem Hofe Hierons I. von Syrakus war er ein willkommener Gast. Da er während der pythifchen Spiele das Licht der Welt er-blickt hatte, fo betrachtete er dies spter als Vorbedeutung und weihte seinen Gesang dem pythischen Apollon, bei dessen Spielen er sich immer einfand. In dem Tempel Apollons wurde ihm auch ein Sessel bereitet, auf dem er feine Lieder fang. 45 Lobgesnge auf die Sieger in den 4 groen griechischen Nationalspielen haben sich von ibnt erhalten. Er wei in denselben auf seine Weise mit den Lobpreisungen Er-Mahnungen vor Uberhebung anzubringen, und lfst immer das Lob der Götter dem menschlichen Lobe vorangehen. Er knpfte an das Vaterland des Siegers an, an sein Geschlecht und die Geschichte seiner Stadt, und die meisten Städte hatten ja Shne der Götter zu Erbauern. Frmmigkeit und religise Bildung waren das innerste Wesen Pindars. Dar-auf beruhte seine heitere Seelenruhe und seine Charakterfestigkeit. Er hatte auch eine reinere und erhabenere Vorstellung von den Gttern als die lteren Dichter. Seine Hymnen sind voll feierlicher und stiller Wrde. Seine Sprache ist reich, prachtvoll, voll von Bildern, die sich wie ppige Blumenranken verschlingen. Da er aber seine Gedanken oft dicht drngt, ohne Uebergattg hart an einander treten lfst, so erscheint er oft dunkel. Kurz vor seinem Tode soll ihm Persephone im Traume erschienen sein

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1. Bd. 1 - S. 119

1854 - Leipzig : Engelmann
Die griechische Welt 119 aufgelöst und vernichtet worden; die noch vorhandenen anakreontischen Lieder, worin ein lebenslustiger Greis im grauen Haar mit jugendlichem Frohsinn für Wein und Liebe schwärmt, sind aus späterer Zeit. Die vollendetsten lyrischen Gedichte sind von Simomdes und Pindar, die mit einander um die Siegespalme in der Dichtkunst wett- eiferten. Simonrdes lebte eine Aeitlang zu Athen in dem um Hipparch versammelten Dichterkreise, begab sich dann nach Thessalien, wo er um Sold die reichen Herrscherhäuser der Alcuaden u. A. feierte und sich den Borwurf eines Fürstenschmeichlers und Schma- rotzers zuzog, wiewohl er hie und da auf die feinste Weise den Machthabern auch die Wahrheit zu sagen pflegte. Die schwungvolle Zeit der Perserkriege, denen er manches treffliche Gedicht widmete, verlebte er wieder in Athen, in Umgang mit Themistokles und begab sich dann an den Hof des Tyrannen Hieron von Syrakus, wo er als gekrönter Sieger in vielen poetischen Wettkämpfen in seinem neunzigsten Lebensjahr starb. So sehr das ganze Alterthum sein Dichtertalent anerkannte und ehrte, so scharf rügte man seine Erwerbsucht und seinen Geiz; doch tragen seine Gedichte nirgends die Spuren der Käuf- lichkeit. Simonides war ein gewandter Weltmann; „auf dem Schauplatz der weitesten griechischen Gesellschaft, der ihm eine Fülle der Erfahrung bot, bewegte er sich mit Sicher- heit und feinem Takt; seine Lebensklugheit wußte jedes Verhältniß zu beherrschen, und ein Heller Verstand, durch Witz und scharfsinnige Rede unterstützt, ließ ihn überall die rechte Mittelstraße gewahr werden." Seine Dichtungen sind mannichfaltiger Art und durch Glätte, Zartheit der Empfindung und Eleganz ausgezeichnet, auch sind sie nicht ohne Kraft, wenn sie gleich Pindars erhabenen Schwung nicht erreichen. Sein Neffe Bakchylides versuchte sich auf gleicher Bahn, gelangte aber nicht zu dem Ruhme des Oheims. Pindar, der Böotier, aus Kynoskephalä bei Theben, der gepriesenste lyrische Nationaldichter der Griechen, der von den demokratischen Städten nicht minder gesucht und geehrt ward, als von den Fürstenhöfen und den reichen Adelsfamilien. Der Umstand, daß er die meisten seiner Gedichte aus Bestellung und um Lohn ausarbeitete, schadete seinem Charakter und seiner Ehre keineswegs, da er sich nie zum Schmeichler herabwürdigte und bei seinen Ge- legenheitsgedichten immer solche Seiten hervorzukehren wußte, die den wahren Dichter zu begeistern im Stande waren. Pindar glänzte in allen Gattungen der lyrischen Poesie, vom feierlichen P äa n und schwärmenden Dithyramb bis zu den fröhlichen Tischlied ern (Skolien); doch sind seine Siegeslieder (Epinikien), zur Verherrlichung der in den großen Nationalspielen zu Olympia, Delphi u. a. O. gekrönten Sieger, die Per- len seiner Poesie. Diese Siegeshymnen „wurden entweder aus dem Kampfplatz beim Fest- zuge, oder bei dem aus die Wettspiele folgenden Festgelage (Komos), oder bei Einholung eines Siegers, oder beim Einzuge desselben in seine Vaterstadt, oder bei einem deshalb an- gestellten Dankseste im Tempel (oder bei später» Erinnerungsfesten) von einem Chor ge- sungen. In diesen Hymnen brachte er immer den Ruhm des Siegers in Zusammenhang mit dem Zustand und der Vergangenheit des Stammes und Staates, aus dem er hervor- gegangen, und ermahnte stets, das errungene Glück würdig zu tragen und zu nutzen oder die bewiesene Tü chtigkeit auch durch andere Tugenden, besonders durch Frömmigkeit zu erhöhen;" denn „sein innerlichstes Element war Frömmigkeit und religiöse Bildung, woraus die heitere Seelenruhe dieses Melikers, die Festigkeit des Charakters und die Klarheit seines Blickes ruhen." Seine schwungvolle Phantasie, die ihn oft zu den kühnsten Bildern und Gleichnissen führt, seine sentenzenreiche, feierliche Sprache, seine raschen, unverhofften Uebergänge machen seine Gedichte oft dunkel und unverständlich, da- her schon im Alterthumc Commentare dazu geschrieben wurden. — Außer Sappho zeich- neten sich noch mehrere Frauen als Dichterinen aus, darunter Korinna aus Tanägra in Böotien (o. 500), eine durch Geist und Schönheit ausgezeichnete Frau, die mit ihrem Landsmann Pindar in Verkehr gestanden. — Die schwungvollste Gattung der Lyrik ist der mit dem Dionysoscult verbundene Dithyrambos, worin eine bis zur Schwärmerei

2. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 8

1873 - Münster : Coppenrath
8 auf einer breiten Felsplatte neben dem den Musen geweihten Kastalischen Quell der einer Grotte, die betubende Dnste aushauchte. An diesem Sitze des Orakels war es, wo alle vier Jahre die Pythischen Spiele gefeiert, und jhrlich die Sitzungen des Amphiktyonenbmtdes gehalten wurden. Merkwrdig ist auch die Stadt Krissa mit dem Hafen Cirrha, ferner die Grenz-sestung Elatea am Kephissus, dem Hauptflu des Landes, der sich in den botischen See Kopais ergiet, und Anticyra oder Anticirrha am korinthischen Meerbusen durch die hier zube-reitete Nieswurz (helleborus) womit man Wahnsinnige und Milzsuchtige heilte. Westlich senkt sich das parnassische Gebirge zum tieferen Botien ab. 6. Botien ist durch die Gebirgsketten des Helikon, Ci-thron und Parnassus ringsum eingeschlossen. Zahlreiche Flsse bewssern den Boden, der zu dem fruchtbarsten Griechenlands gehrt. Weil aber die Flsse in dem Gebirgskessel nur schmale Abzge ihrer Gewsser haben, so hatte sich hier der See Ko-pa'is, der grte in Griechenland, gebildet, der aber jetzt nur einem halbgetrockneten Sumpfe gleicht. Botien war von allen griechischen Landschaften vielleicht am strksten bewohnt; denn keine andere hatte eine solche Zahl bedeutender Städte aufzuweisen. Hier finden wir unter anderen Plata, Leuktra, Ta-nagra, Geburtsort der Dichterin Korinna, Thespi, Ch-ronea, Geburtsort des Plutarch, Koronea, Orchomenus, Ha-liartus, die Kstenstadt Aulis, wo Agamemnon die griechische Flotte gegen Troja versammelte, und Askra mit einer berhm-ten Sngerschule, in welcher Hesiod gebildet wurde. In der Nhe von Askra, auf der Hhe des Helikon, war der den Mu-fen geheiligte Hain mit den begeisternden Quellen Hippokrene und Aganippe. Fast jede Stadt hatte ihr eigenes Gebiet, jedoch alle berragte das siebenthorige Theben (jetzt Thiva) mit der Burg Kabmea an dem Bache Ismenus, bte Vaterstabt des berhmten Dichters Pinbar. Auch ist kein anberes Land geschichtlich merkwrbiger geworben; in Botien warb fast immer Griechenlanbs Schicksal einschieben, und bte meisten der vorgenannten Stbte erinnern an entscheibenbe Schlachten. Obschon der Zauber der Dichtkunst und der heiligen Sage der bieses Land ausgegossen war, so galt boch kein Volk in Griechenlanb fr

3. Geschichte der Griechen und Römer - S. 456

1858 - Hannover : Hahn
456 vereit Formen der Dichtung mit gleich hoher Kraft sich versuchte, zugeschrieben wird. Der Jambus war die ursprüngliche Form der Spottlieder des Archilochos. An diesen schließt sich zunächst Simonides von Samos (660) als satirischer Jambiker an. Von allen diesen Dichtern sind uns übrigens nur Frag- mente erhalten. 5) Später verallgemeinerte sich der Gebrauch des Jambus, und er ward, als der Prosa am nächsten stehend, die gewöhnliche Form des Drama. §. 239. Die neun kanonischen Lyriker. 1) Die alexandrinisch en Gelehrten nahmen in den Ca- non der Lyriker im engern Sinne, deren Poesie in Hinsicht auf das Metrum strophisch ist, neun Dichter auf. Aber auch von diesen, wie von den vorher genannten, besitzen wir meist nur noch geringe Ueberreste, die Gesänge Pindar's ausgenommen. 2) Jene neun Lyriker, die zwischen 650—450 lebten, sind: A l k m a n aus Sardes (um 640); A lk ä o s von Mytilene; Sappho, ebenfalls aus Mytilene und Zeitgenossin des Alkäos; Stesichoros aus Himera auf Sicilien; Jbikos aus Rhe- gium; Bakchylides aus Keos; Simonides aus Keos; Anakreon aus Teos (um 530), Muster des leichten, scherzen- . den lyrischen^Gesanges, der von ihm den Namen führt. Wir besitzen eine Sammlung von etwa 70 sogenannter anakreonti- scher Lieder, von denen jedoch nur Weniges ächt ist; die meisten Lieder sind aus verschiedenen zum Theil sehr späten Zeiten. — Der größte Lyriker ist Pindaros. §. 240. Pindar. 1) Pindar, 522 v. Chr. im Gebiete von Theben gebo- ren (er starb 81 Jahre alt), gehört mit der Dichterin Korinna, die als seine Nebenbuhlerin auftrat, dem Lande Böotien an, wo sich seit Hesiod Liebe für Poesie und Musik erhalten hatte. Wie Homer in der epischen, so ist Pindar in der lyrischen Poesie nicht nur der größte Dichter des Alterthums, sondern aller Zeiten. 2) Außer Fragmenten sehr verschiedenartiger lyrischer Ge- dichte sind von ihm noch 45 Sieg es Hymnen oder Gesänge, Epinikien (¿irivfoi« aafiaxa), im dorischen Dialekt aus die Sie- ger in den olympischen, pythischen, nemeischen und isthmischen Festspielen erhalten. 3) Die Form und Anlage dieser Gedichte ist eine höchst kunstvolle; sie sind ch orisch aus Strophe, Antistrophe und Epodos

4. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 600

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
600 Die Griechische Literatur und ihre Dialekte. er uns aufrollt, die Thaten der älteren und der neueren Zeit, den Wandel der Völker und ihrer Könige, wunderbare und unmuthige Abenteuer, weise und vielbedeutende Reden, merk- würdige Sitten und Lebensweisen der Völker und seltene Erscheinungen der Natur und des menschlichen Kunstfleißes. Auch hier ist alles gestaltvoll, lebendig und ausführlich. Aber diesem epischen Geiste war die Dorische Mundart kein passendes Organ, und sie zu diesem Zwecke umzugestalten, mochte zu jener Zeit, wo ihr Charakter schon fest stand, unmöglich scheinen. So nahm er, was sich von selbst darbot, die dem Epos geweihte, und folglich auch seinem geschichtlichen Epos analoge, Jonische Mundart aus. Und nie ist eine Wahl glücklicher gewesen. Wer möchte die Musen Herodot's in einer anderen Sprache lesen, oder wer ist alles-Sinnes für Angemessenheit so beraubt, um Herodot's Jonismus, der sein ganzes Werk vom Anfang bis zum Ende durchdringt, in eine andere Mundart, etwa die Attische, übersetzt zu wünschen? Denn auch hier zeigt sich, was überhaupt die Griechische Kunst auf eine so herrliche Weise auszeichnet, jener wundervolle Zusammenklang des Inhalts und der Form, jenes Zusammentreffen der inneren und äußeren Musik, dieser ersten und nothwen- digsten Bedingung zur Schönheit, die von den Neueren so oft vernachlässigt, häufig verkannt, ja, wohl gar mit einer nur Barbaren zustehenden Stumpfheit des Gefühls abgeläugnet wird. Denn eben darin thut der Barbar sich kund, daß er, die Form vernachlässigend, nur an dem Stoffe hängt, beides vereinzelt und die harmonische Eintracht von beiden weder beachtet noch würdigt. Als nun die Periode der Kindheit von Hellas sich in das Jünglingsalter verlor und die erste frische Begier nach dem Neuen und Wunderbaren gestillt war, als gleichsam der Jüngling in sich selbst erwachte und in sein Inneres zu schauen begann, da ward, durch die näher liegende, kräftig erregte Welt seiner inneren Natur, der äußern Welt ein Theil ihres Glanzes entzogen, und die epische Muse trat vor der lyrischen zurück. Andere Blumen, tiefer gefärbt und von einem kräftigeren Wohlgeruch, gingen jetzt in dem Garten der Dicht- kunst auf. In den klangreichen Liedern einer Sappho, eines Alkäus, einer Korinna, sprach sich das innerste Gemüth tiefer Gefühle aus, die Seele trat in die äußere Gestalt, und auf den Wellen des Wohllauts getragen, strömte das begeisterte Wort in die Herzen der Zuhörer über und öffnete ihnen, indem es sie in ihren Tiefen bewegte, ihre innerste Welt. Wie nun die Lyrik den Menschen, indem sie ihn in sich hinabdrängt, über sich selbst erhebt, so bedarf sie auch einer tieferen, gedrängteren und schwebenderen Sprache, wie die Aeolische und Do- rische war, die eben so das eigenthümliche Organ der Lyrik wurde, wie die Jonische das Organ der epischen Poesie. Derselbe Charakter größerer intensiver Kraft, der sich in den volleren Lauten, den tieferen Tönen und den härteren Wortformen des Dorismus ankün- digt, empfahl ihn auch, wie es scheint, in Verbindung mit seiner Alterthümlichkeit — denn er war von der ursprünglichen Sprache Griechenlands am wenigsten abgewichen —, der Pythagoräischen Schule, obschon ihr Stifter ein Ionier war; indem der hohe und begeisterte Stil dieser Schule eben so der Lyrik entsprach, wie die phantasireude Physik der Jonischen Weisheit der epischen Dichtkunst verwandt war. Aber noch waren die Tugenden dieser früheren Perioden nur eine einseitige Vortresf- lichkeit. Das männliche Alter kam mit dem Flore der Attischen Zeit, und mit ihm schloß sich der Kreis der Kunst. Hier fanden die einzelnen Strahlen der Vortrefflichkeit ihren Mit- telpunkt. Die heitere Ausführlichkeit der Jonischen Epik und die tiefe Fülle der Dorischen Lyrik trafen im Drama zusammen, in welchem sich der epische Stoff der Zufälligkeit ent- ledigte/ und die subjective Einseitigkeit des lyrischen Gedichtes durch seine Vermählung mit dem dramatischen Stoff eine objective Allgemeinheit erhielt. So wie die Poesie in dieser ihrer höchsten Blüte, so ward in Attika alles und jedes, was in früheren Zeiten und in anderen Gegenden von Griechenland begonnen hatte, zur Vollendung gebracht. Hier trat die Prosa mit der Verskunst in die Schranken und erfand einen eigenthümlichen Silbentanz, durch

5. Geschichte des Altertums - S. 196

1889 - Wiesbaden : Kunze
196 Zweiter Abschnitt. Dritter Zeitraum. Die Ehen wurden in der Regel ohne gegenseitige Neigung eingegangen. In den meisten Fällen gründete sich die Wahl der Braut nicht auf nähere Bekanntschaft, sondern man sah mehr darauf, aus welcher Familie sie abstamme und welche Mitgift sie erhalte^ als auf ihre persönlichen Eigenschaften. Dem Hochzeitstage selbst gingen mehrere feierliche Gebräuche voraus. Der wichtigste darunter war das Opfer, welches den sämtlichen Schutzgöttern der Ehe dargebracht wurde, dem Zeus und der Hera, der Artemis und Athene rc. Die Braut wurde gewöhnlich gegen Abend vom Bräutigam zu Wagen abgeholt und saß zwischen diesem und dem Brautführer, der entweder ein naher Verwandter oder ein geachteter Freund war. Dem Zuge schlossen sich wahrscheinlich noch mehr Personen an. Braut und Bräutigam und die Begleiter waren festlich geschmückt und trugen Kränze. Auch die Eingänge zu den beiden hochzeitlichen Häusern pflegte man mit Laubgewinden festlich herzurichten. Unter Absingung des mit Flöten begleiteten Hochzeitliedes bewegte sich der Zug nach dem Hause des Bräutigams, dessen Eltern das hochzeitliche Mahl bereiten ließen. Bei diesem waren die Frauen zugegen, was sonst nicht üblich war. Am folgenden Tage erhielt die junge Frau von ihrem Manne und beide von Verwandten und Freunden Geschenke; jetzt zeigte sich die Neuvermählte unverschleiert und bewohnte fortan die Behausung der Frau. Sie hatte von nun an das gesamte Hauswesen zu besorgen, die Kranken zu pflegen und die Erziehung der Kinder zu leiten, die der Knaben bis zur Zeit des Unterrichts, die der Mädchen bis zu ihrer Verheiratung. Starb der Vater, so hatten die Töchter keinen Teil an der Erbschaft, und nur wenn keine Söhne vorhanden waren, fiel dieselbe an die Tochter. Sie mußte aber in diesem Falle den nächsten Verwandten heiraten, und war sie bereits verheiratet, sich scheiden lassen, um die gesetzlich vorgeschriebene Ehe eingehen zu können. Der Mann konnte im Testamente die Hand der Witwe vergeben; war dies nicht geschehen, so that es entweder der eigne Sohn, wenn er mündig war, oder der nächste männliche Verwandte. Unter diesen Umständen ist es begreiflich, warum so wenige athenische Frauen in der Geschichte auftreten. Auf die Angelegen- heiten des Staates haben sie keinerlei Einfluß geübt, so wenig wie sie sich in der Kunst oder Wissenschaft auszeichneten. Nicht eine Dichterin hat Athen aufzuweisen, welche neben Säppho aus Mytilene, Erinna, Korinna, Praxilla aus Sykion, Telesilla aus Argos und Anyte aus Arkadien genannt werden könnte.

6. Alte Geschichte - S. 35

1886 - Berlin : Hofmann
§ 14. Kunst und Wissenschaft. 35 und in welchen er die griechischen Stämme zur Wahrung alter Sitte, Xugenb und Frömmigkeit mahnte, ungeheure Erfolge erzielte. Da gerabe seine Gebichte eng an die Musik gebunben waren und feine Rhythmen außerordentlich kunstvoll sinb, wie feine Sprache bunkel ist, so bereitet das Verstänbnis der pinbarischen Gebichte heutzutage große Schwierigkeiten. — Als Dichterin fei noch erwähnt Korinna, die Freunbin und Lanbsmännin des Pinbar. Anmerkung. Die Musik würde von Terpanber (ca. 670) zuerst zu dem Rang einer Kunst erhoben. Er vervollkommnete die Kithara, welche bisher nur vier Saiten gehabt hatte, zu einer sieben-foitigen. Doch war die von ihm gepflegte Musik noch burchaus ernst, gemessen und feierlich. Allmählich würden die Instrumente mannigfaltiger und baburch die Musik in staub gesetzt, allen Stimmungen in gleicher Weise zu bienen (Phrynis von Lesbos). — Wie sehr die Griechen die Musik schätzten, zeigten die Wunberwir-fungen, welche in der alten sinnigen Sage dem Gesang und Spiel des Orpheus zugeschrieben würden (Orpheus und Eurybike). (Gute Nachbilbungen griechischer Lyriker finbet man in: Geibel, klassisches Lieberbuch, und Branbes, ein griechisches Lieberbuch. Hannover 1881.) Auch die Wissenschaft erhielt schon in biefer Periobe eine vielversprechend Grunblage. Die Philosophie, in enger Beziehung zur Naturwissenschaft, fanb zuerst ihre Pflege. In ihr zeichnete sich aus Thales von Milet, der für den Urftoff der Welt das Wasser hielt, und Pythagoras aus Samos; der letztere grünbete feine Schule in Unteritalien und pflegte vor allem das Stubium der Zahlen und der Raumlehre, baneben aber fanb in dem Bnnbe der Pythagoräer eine geläuterte Sittenlehre praktische Ausübung. Ihre Anwenbnng auf das Leben fanb die philosophische Erkenntnis von der Stellung des Menschen in Leben und Welt in einzelnen Sentenzen, als bereu Urheber die sogenannten sieben Weifen bezeichnet werben. "Maß zu halten ist gut" so lehrt Kleobulos von Lindos. „Jegliches vorbedacht" heißt Ephyras (Korinths) Sohn Periander. „Wohl erwäge die Zeit" sagt Pittakos von Mitylene. „Mehrere machen es schlimm" wie Bias meint von Priene. „Bürgschaft bringet dir Leid", so warnt der Milesier Thales. „Kenne dich selbst" so gebeut der Lacedämonier Chilon. Endlich: „nimmer zu sehr" befiehlt der Kekropier Solon. 3*

7. Geschichte des Alterthums - S. 291

1852 - Weimar : Albrecht
291 Liebe zur Musik und Poesie. Gleichzeitig mit Pindar lebten zwei böotische Dichterinnen, Myrtis und Korinna, die mit ihm in der Poesie gewetteifert haben sollen. Auch Pindars eigne Familie war der Kunst zugethan, und nach böotischer Sitte erhielt der Knabe zuerst Unterricht im Flötenspiel. Ec widmete sich ganz der Poesie und Musik, und bald verbreitete sich der Glanz seines Ruhmes durch ganz Griechenland, und Könige und Städte rangen darnach von ihm besungen zu werden. Wenn er auch Geschenke für seine Gedichte empfing, so waren seine Gesänge doch der Ausdruck seiner Herzens- meinung und innigen Ueberzeugung; stets blieb er seinem Grund- sätze treu, daß Geradheit und Aufrichtigkeit überall an ihrer Stelle sei. Er scheint ein einfaches und anspruchsloses Leben geführt zu haben, gefällig gegen alle, die feiner bedurften, fromm gegen die Götter, die er durch Gesänge verherrlichte und durch Weihgeschenke verehrte, und deßhalb geliebt und ausgezeichnet von Göttern und Menschen. Bei vielen Festen, für die er Lieder dichtete, war er persönlich zugegen, besonders zu Olympia und Delphi, wo er wohl m der Regel selbst den Chor einübte. Auf die wiederholte Einla- dung des Hiero von Syrakus lebte er auch einige Zeit in Sieilien. Er soll in hohem Alter zu Argos sanft entschlummert sein. Pindar hat sich in allen Gattungen der Chorpoesie ausgezeich- net, er hat Hymnen auf die Götter, Päane, Dithyramben, Pro- cessionslieder, mimische Tanzlieder, Tischlieder, Trauergesänge und Lobgesänge auf Fürsten gedichtet; besonders berühmt waren seine Siegeshymnen (Epinikien) auf die Sieger in den Nationalspielen der Griechen. Die Siegeshymnen zeichnen sich durch großen Ge- dankenreichthum und kunstvolle Anlage aus; der in denselben herr- schende Stil ist bald strenger und ernster, bald heitrer und leichter. Pindar weiß dem Siege eine höhere Bedeutung für das Leben des Siegers zu geben; der gegenwärtige Ruhm des Siegers erscheint ihm im Zusammenhange mit dem Zustande und der Vergangenheit des Stammes und Staates, aus dem jener hervorgegangen ist. Er ermahnt, das errungene Glück würdig zu ertragen und die bewiesene Tüchtigkeit durch andere Tugenden zu erhöhen. Erhabene, sinnvolle Wahrheiten gehen wie Göttersprüche aus seinem Munde hervor und erschüttern wie mit einer Zauberruthe das Gemüth des Lesers. 3n)i)ci)en Homer und Pindar liegt eine große Periode der Bil- dung des griechischen Geistes; es ist als wenn der eine Dichter einem anderen Weltalter angehörte als der andere. In Homer finden wir jene Jugend des menschlichen Geistes, die noch ganz in der An- schauung und der Phantasie lebt, deren Hauptgenuß in der leben- digen Borstellung von Erscheinungen, Thaten und äußern Ereig- nissen besteht, ohne daß sie dabei sonderlich nach Ursachen und Fol- gen fragt. In Pindar dagegen erscheint der griechische Geist un- endlich reifer und ernster; sein Hauptbestreben rst, die Gesetze einer- sittlichen Weltvrdnung in dem eignen Innern zu finden, und diese Gesetze wendet er dann zu einer scharfen Kritik jener schönen und lebensvollen Gebilde an, welche die Phantasie der früheren Zeitalter erjchaffen hat. Am meisten weicht er von Homer in der Darstel- lung des Schicksals der Gestorbenen ab, die nach der Schilderung f 19 * L. im ° Theologische Poesie

8. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. 260

1869 - Leipzig : Teubner
260 Religion, Litteratur, Kunst. losigkeit, frevelhafter Antastung des Heiligen, die am grellsten in dem Gebaren mit den Tempelschätzen von Olympia und von Delphoi hervorspringt. Aber das Bild wird noch erschreckender, wenn wir aus den Rednern ersehn, wie auch im Privatleben Ehrlichkeit und Treue immer mehr schwinden, die Lüge triumphiert, die unnatürliche Lasterhaftigkeit das Recht zu ihren Gunsten beugt und den Reinen und Schuldlosen in's Verderben bringt. Eine Erholung war nicht möglich, da die ewigen Gruudpseiler zum Neubau des Lebens fehlten. Mahnend für alle Völker steht da der Fall des edeln Griechenvolks. 5. Denn den edeln Kern des Griechenvolks, eine göttliche Bevorzugung vor den andern heidnischen Völkern, erkennen wir an ihm auch noch Wärend seines Verfalls. Die alles durchdringende Zwietracht hat freilich die Blüte des Ruhms und der Macht und Größe unrettbar zertreten, aber sie hat auch den Geist geweckt und geschärft: die Zerrißenheit des Lebens hat sreilich Zahllose in Elend oder dem Laster in die Arme gestürzt, aber sie hat auch manchen Edeln dem Ewigen, dem Forschen und dem Sinnen über die wahren Grundlagen des Lebens und des Glücks zugewandt: die Not der Zeiten hat nicht allein Ver- zweiflung hervorgerufen, sie hat auch die entschloßensten, kräftigsten, nnermüd- lichsteu Bestrebungen für Beßerung und Rettung zur Reife gebracht. Die gesunde Kraft des griechischeil Volks und die Nachhaltigkeit der von ihm er- reichten Bilduug beweisen eben so die großen Männer der That, welche mitten im Verderben auftraten, wie die herlichen Geistesblüten, welche der welk werdende Stamm noch in Litteratur und Kunst trieb. Daß aber Athen der wahre Mittel- Punkt des gesamten griechischen Geisteslebens war, wird dadurch erwiesen, daß unter den hervorragenden Größen der Litteratur und Kunst viele Athener sind, die meisten in dieser Stadt Anregung, Aufenthalt, Ehre fanden. Die Poesie. 8 97. 1. In allen Gattungen der lyrischen Poesie, welche zuletzt vor dem Ausbruch der Perserkriege in höchster Blüte und Ehre stand, zeichnete sich aus Simonides voukeos (556—468), mit den mächtigsten und hervorragendsten Männern der Zeit in wirksanier Verbindung, voll inniger Teilnahme für alle Verhältnisse und Begebenheiten seiner vielbewegten Zeit, sinnvoll, witzig, lebens- klug, aber edler und frommer Gesinnung, gewandt in künstlichen Rythmen und gewählten Worten die Thaten lebendig anschaulich vor Augen zu stellen^). Aus seiner Schule ist der tüchtigste Dichter seiu Schwestersohn Bakchylides, der aber mehr schon den Freuden des Lebens seine Kunst widmete-). Alle lyrische Dichter der Vorzeit übertraf Piudaros, der Thebäer (522 — 442 ohngef.). Obgleich die Liebe zu seiner Vaterstadt und die Vorliebe für die Aristokratie eine Zeit lang ihn die Großthaten der Perserkriege verkennen ließ, sein Geist wand sich zur Klarheit bald hindurch. Der kühne Aufschwung Atheus ergriff ihn und die Begeisterung für Hellas' Ehre verlieh seinen Gedichten jenen erhabnen Schwung, der als unerreichbar von den Alten anerkannt ward. Die auf uns gekommenen Epinikien (Chorlieder bei den Festfeiern wegen eines in den öffent- 1) Plat. 6e rep. I 331 e; aocpog xci dvrjg. Vgl. Herod. V 102. Yii 228. Seine sittliche Lebensansicht zeigt das Bruchstück bei Plat. Protag. 339 f. Die Viel- seitigkeit seiner Bildung bekundet, daß er Erfinder der Mnemonik heißt. — 2) Andre lyrische Dichter dieser Zeit sind Lasos und des Themistokles Feind Timokreon, Dichterinnen Korinna aus Tanagra, ihre Landsmännin Myrtis, Telesilla ans Argos, Praxilla anö Sikyon.

9. Geschichte des Altertums - S. 152

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 A. Aus der griechischen Litteratur. Nach ihrem Inhalte unterscheidet man auch Epithalamien (Hoch- zeitlieder), Hymnen (Lieder auf die Götter), Dithyramben (Lieder auf den Weingott Dionysos), Päane (Lieder an Apollon, dann Siegesgesänge [vgl. Hom. Ii. Xxii, 391]) u. a. Bedeutendste Me- liker: Alkaios aus Mytilene (Ende des 7. und erste Hälfte des 6. Jh.) nahm persönlichen Anteil an den Kämpfen des Adels von Lesbos gegen die Tyrannen. Nachahmungen seiner Lieder bei Horaz carm. I, 14. 18.1 372; Iii, 123. Seine Landsmännin (geb. in Eresos, dann in Mytilene wohnend) und Zeitgenossin war Sappho, die „lesbische Nachtigall“, über deren Schicksale allerlei Romanhaftes erzählt wurde. (Als Dichterinnen werden noch ge- nannt der Sappho Freundin Erinna, die Böotierin Myrtis, Korinna aus Tanagra). Anakreon aus Teos besang den heiteren Lebens- genufs. Unter den chorischen Dichtern ragen hervor Alk- man, Arion (Legende von seiner Seefahrt von Tarent nach Korinth), Ibykos aus Rhegion, der auf einer Reise bei Korinth ums Leben kam (Sage von den Kranichen \tßv'/.es], die seinen Tod rächten), Simonides von Keos, der zur Zeit der Perserkriege aufser cho- rischen und melischen Liedern auch Elegieen und Epigramme, namentlich solche zur Erinnerung an die großen Ruhmesthaten verfafste, und der Thebaner Pindaros (522 — 448), der gefeiertste Lyriker der Griechen, von dessen zahlreichen Gedichten sich 4 Bücher Siegeslieder auf Siege in den großen Festspielen, den olympischen, pythischen, nemeischen, isthmischen, erhalten haben. 3. Das Drama. Alle drei Arten des Dramas (öqccucc = Handlung) sind aus Aufführungen bei dem Feste des Dionysos hervorgegangen, die Tragödie (wohl rqaycov (ydy, weil die Sänger, welche das Gefolge des Gottes bildeten, als Böcke verkleidet waren) aus dem ernsten Dithyrambos, die Komödie (xw^og = lustiger Schwarm) aus dem ausgelassenen Mummenschanz bei dem Feste des Weingottes, desgl. das Satyrspiel, dessen Chor aus verkleideten Satyrn gebildet 1) Mrjdtv äklo qvrsvorjs kqotsqov $tv$Qtov ufxtialw. 2) Nov %Qt] faaöuod-rjv xkc tlvcc nqbg ßiuv 7iujvr)v, inaid'rj xut&uve Mvqgixog. 3) ,Efxe itildv, Ifie nuaüv xuxotutwv ntdt/oiauv.

10. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 130

1873 - Münster : Coppenrath
130 sang zur Leier oder Flte bestimmt. Sie wurde bei allen griechischen Stmmen, vorzglich aber den dorischen und olischen, in allerlei Formen ausgebildet. Zu den berhmtesten Lyrikern gehren: Archilochus aus Paros (700 vor Chr.), Erfinder der beienden Jamben, mit welchen er den Maler Lycambes zur Verzweiflung brachte, als dieser treulos ihm seine Tochter ver-weigerte. Als Erfinder der Skolien oder Rundgesnge, die vorzglich zur Wrze frhlicher Mahle dienten, ward der Ton-knstler Terpander aus Antissa auf Lcsbos (650 vor Chr.) angegeben. A lcu s aus Mitylene auf Lesbos (600 vor Chr.), wo damals eine ganze Dichterschule blhete, war als Dichter und Kmpfer fr die Freiheit seiner Vaterstadt gleich ausgezeich-net. Die alcische Strophe fhrt von ihm, als ihrem Erfinder, den Namen Die glhende Dichterin Sappho, berhmt durch ihre unglckliche Liebe zu dem Jnglinge Phaon, und Erinna waren beide aus Lesbos und Zeitgenossinnen des Alcus. Als eigentlicher Begrnder der Liebespoesie wird sein Zeitgenosse Alkman aus Lydien angegeben, der aber grtentheils zu Sparta lebte und dort sehr beliebt war; sein Schler Arion, aus Methymna auf Lesbos, bekannt durch die schne Fabel vom rettenden Delphine, soll zuerst den Dithyrambus, oder Lobgesang auf Bacchus, gedichtet und zu Korinth gelehrt haben. Eben so berhmt waren Stesichorus aus Himera auf teilten (550), der vorzglich Enkomien zum Preise der Götter und Helden dich-tete, so wie seine Zeitgenossen Jbykus aus Rhegium, Hip-ponar aus Ephesus und besonders Anakreon aus Teos, der von den Alten vorzugsweise der Liederdichter genannt wurde. Sein Freund, Simonides aus Keos, erwarb sich groen Ruhm besonders durch seine rhrenden Klagelieder der das menschliche Leben 3). An der Spitze aller aber steht P i n d a r aus Theben (520), von dem wir noch vierzehn olympische, zwlf pythische, acht isthmische und elf nemeische Siegeshymmen besitzen. Er wurde durch die Lyriker Lasos und Simonides, so wie die Sn-gerinnen Myrtis und Korinna gebildet. Da er noch Knabe war, benetzten schon, wie die Dichtung trefflich sagt, Bienen dessen Lippen mit Honig, und als Mann war er der Liebling der a) Daher auch die Ceae naeniae bei Horaz.

11. Geschichte des Altertums - S. 185

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Poesie. ' -J^jycdu /[ob I/O S Dithyramben (Lieder auf den Weingokudionysos). Uaiane~(Lieder an Apollon, dann Siegesgesänge [vgl. Horn. Ii. Xxii, 391]) u. a. Bedeutendste Meliker: Alkaios aus Myfilene (Ende des und erste Hälfte des 6. Jh.) nahm persönlichen Anteil an den> 0/^/0 Kämpfen des Adels von Lesbos gegen die Tyrannen. Nachahmungen r,. seiner Lieder bei Horaz carm. I, 14yd8.1 371 2; Iii, 123. Seine Landsmännin (geb. in Eresos, dann in Mytilene wohnend) und Zeitgenossin war Sappho,, die „lesbische Nachtigall“, über deren Schicksale allerlei Romanhaftes erzählt wurde. (Als Dichterinnen werden noch genannt der Sappho Freundin Erinna, die Böoterin Myrtis, Korinna aus Tanagra). Anakreon aus Teos besang den heiteren Lebensgenuß. Unter den chorischen Dichtern ragen hervor Alkman, Arion aus Methymna auf Lesbos, Ibykos aus Rhfigjpn, der auf einer Reise bei Korinth ums Leben kam (Sage von den Kranichen [ißvxes], die seinen Tod rächten), Simonides von Keos, der zur Zeit der Perserkriege außer chorischen und melischen Liedern auch Elegien und Epigramme, namentlich solche zur Erinnerung an die gmßenruhmestaten verfaßte, und der Thebaner Pin-_________ daros (^&£-448), der gefeiertste Lyriker der Griechen, von Messen zahlreichen Gedichten sich 4 Bücher Siegeslieder auf Siege in den großen Festspielen, den olympischen, pythischen, nemei- schen, isthmischen erhalten haben. 3. Das Drama. o. Alle drei Arten des Dramas (dqäfxa = Handlung) sind aus Aufführungen bei dem Feste des Dionysos hervorgegangen, die Tragödie (wohl Tqccywv cpdr/, weil die Sänger, welche das Ge- folge des Gottes bildeten, als Böcke verkleidet waren) aus dem ernsten Dithyrambos, die Komödie (xr^uog = lustiger Schwarm) aus dem ausgelassenen Mummenschanz bei dem Feste des Wein- gottes, ebenso das Satyrspiel, dessen Chor aus verkleideten Satyrn gebildet wurde. 1) Mr\&tv äxxo (pvrevarjt; ngórsgov áévágsov àfxnéxw. 2) Nvv ygr¡ fxtq-vg\h}v xaí riva ngòg ßiav ncóvrjv, íneifir] xút&uvs Mvgoixog. 3) ’Efxs Suxáv, ifxi viccgctv x.uxotúrcov ntsíyoiúav.

12. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 20

1885 - Berlin : Gaertner
20 dert, der durch einen Ansschuss (Prytanen) die laufenden Geschfte besorgte; es whlte ferner die Staatsbeamten, entschied der die zu gebenden Gesetze und der Krieg und Frieden. Die 9 an der Spitze der Regierung stehenden Archonten durften nur aus den drei ersten Klassen gewhlt werden; ihnen kam es zu, die Richter (Geschworene) zu ernennen, deren Zahl fr das ganze Jahr 6000 war. Zum Schutz der Verfassung und der Sittlichkeit bestand der aus den gewesenen Archonten und den edelsten Brgern gewhlte Areiopag. Durch die Lasten-abschttelnng (Seisachthie) vermittelst Herabsetzung des Mnzfues erleichterte Solon die Schuldverhltnisse. Nachdem die Athener geschworen hatten, an dieser Gesetzgebung 10 Jahre nichts zu ndern, verlie Solon Athen. Im Jahre 560 ward Peifistratos durch Hilfe des Volkes Alleinherrscher (Tyrann) von Athen. Auch er machte sich wie andere Tyrannen, die damals hufig in Griechen-land aus dem Kampf der Demokratie und Aristokratie hervorgingen (Periander in Korinth, Polykrates in Samos), um das geistige und materielle Wohl des Volkes verdient. Ihm folgen (527) seine Shne Hippias und Hipparch. Die Ermordung des letzteren durch Harmodios und Aristogeiton machte den ersteren zu einem Despoten; dies fhrte seine Vertreibung durch die Spartaner und durch die verbannten Alkmoniden herbei (510). Die solonische Verfassung ward nun durch Kleisthenes noch demokratischer gemacht (500 Senatsmitglieder, Wahl der meisten Beamten und der Richter durchs Los, Ostrakismos). Vergebens suchten die Aristokraten unter Jsagras und mit Hilfe der Spartaner diese Verfassung um-zustrzen. . 16. Litteratur und Kunst. Nachdem in den ersten Zeiten eine religise Poesie bestanden hatte, entwickelte sich in der Periode vom trojanischen Kriege bis auf Peifistratos, vorzugsweise in den Kolonieen Kleinasiens, die epische Poesie, die ihren Stoff in den Thaten des heroischen Zeitalters fand (Homer, Rhapsoden; Jlias und Odyssee; allmhliches Weiterbilden; Grundlage grie-chischer Erziehung; hchste Vereinigung von Natur- und Kunstdichtung). Auer den epischen Dichtungen der Homeriden und der Kykliker sind die des Mischen Dichters Hesidos (c. 850; Theogonie; Werke und Tage) bemerkens-wert, in denen sich ein bergang zur nchternen Prosa zeigt, dem sich empor-richtenden Brgertum entsprechend. Sodann entwickelte sich, namentlich an den Hfen der Tyrannen, die lyrische Poesie, vom leichten Liebesliede (Anakreon von Teos, c. 500) und Spottgedichte bis zur feierlichen Ode (Sappho von Lesbos, Simonrdes, der Botier Pindar und feine Freundin Korinna 500). Zugleich machte die Musik (Terpander) und die an religisen Festen be-deutungsvolle Orchestik (Tanz) Fortschritte. Die griechische Philosophie beginnt im 7. Jahrhundert in drei Richtungen: als Naturphilosophie (bei den Joniern; Thales, Heraklit, Demokrit), als reine Denklehre (bei den Eleaten, Xenophanes, erster Pantheist), als ethische, auf Mathematik und Musik begrndete Philosophie (Pythgoras von Samos, geb. 584, grndete in Kroton in Unter-italien den pythagorischen Bund; strenge Lebensformen, aristokratische Einrich-hingen). Die bildende Kunst war in den Zeiten vor den Perserkriegen noch steif und, im Dienste der Religion, an herkmmliche starre Formen gebunden (ginetische Bildwerke in Mnchen). Iii. Griechenlands Bltezeit. . 17. Die Perserkriege. Nachdem Kyros (Cyrus) 556 die griechischen Kolonieen in Kleinasien unterworfen hatte, setzten die persischen Könige dort

13. Alte Geschichte - S. 38

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
38 Das Privatleben. Je mehr der Staat die Mitwirkung des Mannes beanspruchte, desto schlechter wurde die Stellung der Frau. Whrend sie bei den oliern und Doriern noch eine gewisse Freiheit der Bewegung geno, wie die Dichterinnen Sappho aus Lesbos und Korinna aus Tanagra beweisen, war sie bei den Joniern, besonders den Athenern, ganz an das Hans ge-sesselt. Nur bei Festen und Aufzgen durfte sie ffentlich hervortreten. Ihre Aufgabe war neben der Besorgung des Hauswesens und der Aufsicht der die Sklaven spinnen, weben und sticken; an eine geistige Gemeinschaft mit dem Manne war nur in sehr seltenen Fllen zu denken. Dagegen verfolgte die Erziehung der Knaben eine allseitige Ausbildung: geleitet von dem Pdagogen, besuchten sie die Schule, wo sie nicht nur im Lesen (Homer) und Schreiben (auf einer wachsberzogenen Schreibtafel) sondern auch in den gymnastischen und musischen Knsten unterrichtet wurden. Ihren Krper sthlten sie in der Palstra (Ringschule), wo Ringen, Laufen, Springen, Diskuswerfen und Speerwerfen gebt wurden. Zur Erzielung grerer Gewandtheit und Abhrtung war der Krper unbekleidet. Der Unterricht in der Musik umfate Gesangs) und Saitenspiel2), hauptschlich auf der Lyra.3) Mit dem 16. Jahre wurde der Knabe ein Jnglings) (Ephebe). Jetzt setzte er die gymnastischen bungen in einem der drei Gymnasien auerhalb der Stadt (Akademie, Lyceum, Kynosarges) fort. Vom 18. bis zum 20. Jahre gengte er der allgemeinen Dienstpflicht und trat dann in den Genu der brgerlichen Ehrenrechte. Die Wohnhuser der Hellenen waren sowohl ihrem Umfange als ihrer Ausstattung nach sehr einfach, ja drftig. Vor dem Hause stand ein Bild des Hermes, des Beschtzers der Straen. Der Eintritt erfolgte in den Hausflur, zu dessen Seiten entweder Geschftsrume von Kaufleuten und Handwerkern, die einen Zugang von der Strae hatten, oder Stlle lagen. Aus dem Hausflur trat man in den Hof. Er bildete den Mittelpunkt des Hauses, vermittelte ihm Licht und Luft und diente am Tage den Bewohnern zum Aufenthalt. Hier befand sich der Altar des Zeus Herkeios. Dem Eingange gegenber lag der Mnnersaal, an den anderen Seiten die Kche, die Frauengemcher und die anderen Zimmer. War das Haus zweistckig, so fhrte von der Strae eine Treppe zum oberen Stockwerk. Die Dcher waren meistens flach, so da man auf ihnen gehen oder ruhen konnte. Das wichtigste Mobiliar bildeten die mit Matratzen und Decken belegten Lagersttten. Auf ihnen lagen die Männer, den linken Arm aufgesttzt, bei den Mahlzeiten. Die Tische bestanden in der lteren Zeit aus Holz, 1) (iexoq Lied. 2) xisaqiq (Xi&Ocqk). 3) ) fyyoq.

14. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 227

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Ii. s 74. Die Lyrik. 227 74. Die Lyrik. Als sich nach der Heraklidenwanderung die republikanischen Verfassungen in Griechenland entwickelten, erwachte die Jnglingskraft des hellenischen Volkes. _ Die Dichtung, die sich frher kindlich der Auenwelt Angegeben hatte senkte sich m die um Tiefe der Menschenbrust herab, aus ihr heraus schaffend. Ihre Sprache war von 700 ba an die Lyrik. Die ersten Lyriker dichteten legteert, dte wichtigsten sind: v.chr. 1 Tyrtos, s. 41; 3 seiner Gedichte sind erhalten. 2. Mimnermos ans Kolphon. .. 3 Solon in dessen Gedichten dieselben milden und liebenswrdigen Eigen- v.chr. schasten herrschen, wie in seiner Gesetzgebung. 4. Theognis aus Megara zur Zeit der dorischen Volksaufstande lebend 5 Simonldes aus Keos (Elegieen, Epigramme (Sinngedichte), Siegeslieder 556 und Klagelieder) stand im Rufe der Gewinnsucht; an den Hfen der Tyrannen war 468 er em |er^r5a^U@on ^aros fhrte das jambische Versma -) in die 730-Lyrik ein. Der Name dieses Versmaes rhrt von Jambe (Spott) her, weil Ar cht-- 660 lchos namentlich Spottgedichte machte. v.chr. 7. Terpander von Lesbos s. 71. 9 wpos^der Erfinder der nach ihm benannten sopischen Fabel, in um welcher er eine Sittenlehre vortrug, indem er die Eigenschaften und Naturtriebe der 560 Thierwelt mit den menschlichen Verhltnissen verglich. Er war em Sklave ans v.chr. Phrygien und lebte am Hofe des Krofos zu Sardes, wo er ebensowohl durch ferne Witze, als durch seine bucklige Gestalt Jedermann belustigte. .. In der Lyrik machten sich bald 2 verschiedene Arten geltend. 1. dte avlrsche und 2. die dorischem ^ , ... , . 1 Die olische Lyrik, fr den Vortrag emes Einzelnen bestimmt, druckt persnliche Gedanken und Empfindungen aus. Bedeutende Dichter: Alkos aus Mitylene. Von wilder Freiheitsliebe begeistert, reizte er die 600 Bewohner Kleinasiens zum Aufstande gegen die Tyrannen , . v.chr. Sappho von Lesbos, die jngere Zeitgenossin des Maos, dichtete tn erneut eigeften, dem sapphischen, Versme. Einige ihrer Oden sind erhalten. Erinna, die jugendliche Freundin der Sappho. Ibykos aus Rhealon, bekannt durch sein trauriges Ende Anakreon von Teos in Jrnen, ein Zeitgenosse des Polykrates berhmt t 474 durch die Heiterkeit seines genuvollen Alters, ein Snger des Wemes und der Liebe. v.chr. In allen Werken der lyrischen Poesie dieser Zeit herrscht die Lehre: der Mensch ist hinfllig und schwach, das Leben kurz, also geniee es vollstndig. 2. Die dorische Lyrik, vorzugsweise Chorgelang und zum Chortanze gesungen bei feierlichen, ffentlichen Gelegenheiten. Bedeutende Dichter: Alkman, als Knabe aus Sardes geraubt und nach Sparta gebracht, wo er durch sein Talent die Freiheit erlangte. Er war Chorlehrer und bildete besonders den Chorgesang aus. Arron von Lesbos, s. 43, _ _ miiri Korinna aus Botien, das schnste Weib ihrer Zeit. In erneut Wettstreite trug sie beu Sieg der Pindar davon. Pindros aus Theben, der gefeiertste lyrische Dichter. Alle Staaten und 522 Stmme gaben ihm Beweise der Anerkennung (an dem Hose Hierons I. von 440 Syrakus war er ein willkommener Gast). Seine Sprache ist reich und voll Bilder. v.chr. 75. Das Drama. Drama bedeutet wrtlich so viel als Handlung und zwar eine Handlung, die nicht als eine lngst vergangene erzhlt wird, wie in der epischen Poesie, sondern vor den Augen der Zuschauer oder wenigstens während des Hrens vor-zugehen scheint. Die dramatische Poesie entwickelte sich erst in der Blthe- 15*

15. Bd. 1 - S. 169

1846 - Braunschweig : Westermann
167 Achtes Kap. Geschichte der Griechen. Alten war die dumpfe, trägmachende Lust dieses Landes, welches gleichwohl, außer vielen Heroen, einen Hesiod und Pindar, eine Korinna, einen Plutarch, einen Pelopidas und Ep am in on das zeugte, und auf der Höhe des Helikon den lieblichsten Hain der Musen besaß. Von den vielen Bergen Böotiens, worunter der rauhe Cithäron, ergoß sich eine Menge von Bächen; die meisten derselben, mit dem böotischen Cephissus, stürzten in den großen See Kop als, welcher, ein anschwellendes Binnenwasser, das ganze Land würde bedeckt haben, wenn nicht schon in vorhistorischen Zeiten die Natur selbst oder die Hand herkulischer Menschen — nachgeholfen hat solche offenbar — ihm einen geheimen Abfluß in den opuntischen Meerbusen durch lange Höhlungen im Berge Ptous verschafft hätte. Westlich an Böoticn, von dem korinthischen Busen bis zum hohen Deta- gebirge, lagen die kleineren Länder Phokis, Doris und das dreifache Lokris. Das erste durch den delphischen Tempel auf dem Parnassus, das zweite (von seinen ältesten Einwohnern auch Dryopia genannt) als der Punkt merkwürdig, von welchem aus die Hcraklidcn erobernd auf den Peloponncsus stürzten. Dorer und Phoker waren Hellenen, und so auch die Lokrer, von denen die Ozolcr am Anfange des korinthifchen Busens, die Opuntier und Epiknemidier aber am euböischcn Meere wohnten. In das Land der leztcrcn führte aus Thessalien zwischen den schroffen Felsen des Oeta und dem Meere der Engpaß Thermopylä, welchen eine der höchsten Erinnerungen des Alter- thumes heiligt. Die Lokrer selbst haben einen geringen Antheil an dem grie- chischen Ruhme. Dasselbe ist von den Bewohnern Aetolicns und Akarnanicns, in dem west- lichen Theile von Hellas, zu sagen. Als wilde Raubhorden waren die Acto- 11 er berüchtigt; und blieben immer diesem Charakter getreu. Erst bei dem Verfalle Griechenlands, nach Alexanders ivl. Zeiten, spielen sie eine bedeu- tende Rolle. Von Akarnanien mag aus Abgang eigenen Ruhmes bemerkt wer- den, daß hier, beim Vorgebirge Aktium — gegenüber Epirus —- der Römer Oktavian die Herrschaft der Welt erkämpfte, auch daß in den leukadischen Fluten viele Liebende, wie Sappho, eine hoffnungslose Flamme löschten. § 12. Von Epirus und Thessalien. Zu Nord - Griechejffand wird von Einigen blos Thessalien (Janniah), von Anderen auch das westlich daran stoßende Epirus gerechnet. Aber die

16. Theil 2 - S. 729

1810 - Berlin : Duncker & Humblot
Kallimachos, y6. Kallistheneö, 627. Kambyses, Zi. Kampaner, 714. Karduchen, 417. Karthager, 17z, zu. Kassiterische Inseln, 8. Kasten in Aegypten u. In- dien, zi. Kersobleptes, 940, 55;. Kimou, 188, 199, 2v7, siz. verbannt, 21 3. zu- rückgerufen, 223, f 225. Kleandridas, 239. Klearchos, 410, f 416. Klcitos, 629. Kleombrotos, 46;, 470, 472/ 476. Kleoinenes, 78, 80, 83* Kleon, 260, 266, 279, f 282. Kleruäios, 267. Kloaken, 663. Knidos, Seescklacht bei, 448° Kollatinns, 671. Komödie, 396. neuere, 660. Konfuzius, 66. 1 Konon, 364, 442, 448, 494. Korcyra, 124, 246, 270. Blutbad daselbst, 271. Korinna, 393. Korintber, wollen Krieg, 248, 289. Koronea, Schlacht, 237, 449. Krakeros, 619, 690. Kreta, 124. Krieg, heiliger, 236, 9ii. der Bundesgenossen, 907. 'Kriegs'ribunen, 700. Kritias, 383, t Z84. Krösus, Z8. Kunara, Schlacht, 414. -Kpros der jüngere, Z6ü, 409, t 414. Kpthera, Insel, besetzt, 278. §akedaimonius, 246. Lamachos, Feldherr, Z08- t 312. Lampsakos, 369. Lateiner, 673, 689« Leàna, 76. Lcichencerenionien der Skp< then, 19. Leokrates, Feldherr, 2z8. Leonrdas, 128, 1" Iz4- Leonnatos, 437* Lesbos, Abfall, 269, Zr6. Leukas, Schlacht, 474. Leuktra, Schlacht, 476. Lichas, Zz9.

17. Theil 1 - S. 129

1875 - Leipzig : Brandstetter
129 Von nun an erhob sich die mit Chören vorgetragene dorische Lyrik in vollem rauschenden Strome, mit Musik und mimischen Tänzen begleitet. Es ward diese Chorpoesie allmählich in ganz Griechenland heimisch und fehlte bei keiner Festfeier. Die begleitenden Instrumente waren die Kithara, das Barbiton, die Flöte. Der Tanz mußte seiner religiösen Natur nach ernster Art sein; er bestand in einem taktmäßigen und kunstreich verschlungenen Umwandeln der Altäre, welches sich nach den vorgetragenen Strophen richtete. Simonides aus Keos, der Verfasser der hochberühmten Inschrift bei Thermopylä, und die Dichterin Korinna aus dem böotischen Tanagra gehörten zu den Vorzüglichsten dieser Gattung. Al km an und Stesichoros haben hier den ersten Ton angeschlagen; vor Allen aber Pindar, der Sänger der olympischen und pythischen Siegeshymnen, „der mit Apollon selbst und mit den veilchengelockten Musen die goldene Leier theilte, dessen beim Festesbeginn der Tanzschritt blühender Jugend horchte." Pindar glänzte in allen Gattungen der lyrischen Poesie, vom feierlichen Päan, vom schwärmenden Dithyrambos und vom festlichen Chorgesang bis zu den fröhlichen Tischliedern (Skolien); doch sind die Siegeslieder (Epinikien) zur Verherrlichung der in den großen Nationalspielen zu Olympia und Delphi, im Thäte von Nemea und im Fichtenhain des Jsthmos gekrönten Sieger die Perlen seiner Poesie. Pindar war ein Böotier und in Kynoskephalä im Jahre 522 v. Chr. geboren. Er stammte aus einer musikalischen Familie und seine Jugend ward recht eigentlich von dem Strome der melischen oder dorischen Chorpoesie getragen, der er anfangs als Flötenspieler diente, um später als Schöpfer und höchster Herrscher in ihrem Reiche zu walten. Seine Dichtung trägt den ächt hellenischen Charakter strengen Maßes neben dem kühnen Sturme großartiger Begeisterung. „Erfindungsreich mit Gebühr im Aufschwung der Mufen möcht' ich sein, Mir steh'u zur Seite umfassende Kraft und Kühnheit," sagt er von sich selber in einer olympischen Ode und das Lob, welches er dem von ihm aus Bestellung besungenen Sieger spendet, tritt nie unmittelbar hervor, sondern es erscheint im Rahmen der Verherrlichung von Göttermythen oder historischer Erinnerungen, oder aber es ist geknüpft an Tugend- und Weisheitslehren und nicht selten mit Mahnung und leisem Vorwurs verbunden. Immer jedoch gilt der höchste Preis dem edelsten Geschenk der Götter, der Gabe der Dichtkunst und des Gesanges. „Wenn die Thaten welken," sagt Pindar, „dann besteht und wirkt das Wort, das mit dem Gelingen der Musen die Lippe schöpft aus tiefem Herzen. Was schön gesprochen ist, das wandert dahin über Meere und fruchtreiche Länder als ewig unerloschener, schöner Thaten-stern." Oeser's Weltgeschichte. I. 7. Aufl. 9

18. Erzählungen aus den Sagen des klassischen Altertums und aus den deutschen Götter- und Heldensagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 9

1910 - Leipzig : Hirt
Ii. Griechische Heldensagen. 9 Kadmus dankte und setzte der den Berg Parnassus seine Wandrung fort. Da erblickte er das Rind. An dem glatten Nacken erkannte er, da es noch kein Joch getragen habe. In jenen gebirgigen Gegenden Griechenlands werden Rinder und Khe als Zugtiere gebraucht. Er folgte der Spur des Tieres, und wo es sich im Grase niederlie, machte auch er Rast und sandte seine Gefhrten aus, um Wasser zu suchen. Diese kamen in einen Urwald, der noch von keiner Axt oerletzt war. Dort fanden sie eine Quelle, die von einer Mauer und von Gestrpp umgeben war. Als sie ihre Krge hinab-lieen, kam eine greuliche Schlange hervor, die die Gefhrten ttete. Kadmus war inzwischen der das lange Ausbleiben der Gefhrten ungeduldig geworden, und er ging, sie zu suchen. Als er ihre Leichen und den Drachen gefunden hatte, rstete er sich zum Kampfe gegen das Untier. Seine Waffen, Wurfspie und Lanze, trug er immer bei sich, mit einem Lwenfelle war er bekleidet. In hartem Kampf erlegte er den Drachen, indem er die Lanze in dessen Weichen trieb. Whrend der Sieger den frchterlichen Feind betrachtete, erschien seine Schutzgttin Pallas Athene und befahl ihm, die Drachenzhne zu sen. Kadmus gehorchte. Aber aus den Zhnen wuchsen bewaffnete Männer hervor. Kadmus staunte ob des seltsamen Anblicks und wollte sich zum zweiten Kampfe rsten. Da rief einer aus der Zahl der Männer: Waffne dich nicht!" Dann erlegte er einen seiner Brder, ihn ein andrer, bis zuletzt nur. fnf brig waren. Von diesen bat einer Kadmus um Frieden und Freundschaft. Kadmus gewhrte die Bitte, nahm die fnf als Gefhrten mit, und sie halfen ihm eine Burg erbauen, die nach feinem Namen Kadmea genannt wurde. Um diese Burg hat sich die Stadt Theben angebaut, die zur Hauptstadt der Landschaft Botieu geworden ist. Die ebene Landschaft eignete sich zum Ackerbau und zur Viehzucht. Viele Städte entstanden dort in der Folge. Die Bewohner waren tchtige Landwirte, aber fr Kunst und Wissenschaft hatten sie wenig Interesse. Deshalb wurde in Griechenland ein ungebildeter Mensch Botier genannt. Doch stammen zwei berhmte Dichter aus Botieu, Pindar und Hesiod, auch eine Dichterin mit Namen Korinna. Diese war sogar die Lehrerin des Dichters Pindar. Die Sage von der Grndung Thebens durch den Phnizier Kadmus stammt aus Asien. Sie bedeutet, da aus Asien Ansiedler gekommen sind, die das Schwesterland Europa, wo noch in Urwldern gefhrliche Tiere hausten, kultiviert haben. Tatschlich haben phnizische Ansiedler in grerer Zahl sich in Botieu niedergelassen. Die Landschaft hat aber ihren Namen von dem Stamme der Boter, der aus Thessalien ein-wanderte und die phnischen Ansiedler vertrieb. 5. Der Trojanische Krieg. Paris, der Sohn des Knigs Priamus von Troja in Kleinasien, war bei dem Könige Menelaus von Sparta

19. Die Weltgeschichte - S. 100

1881 - Heidelberg : Winter
100 l?a£. 36. § 131. Griechische Dichtkunst (mythische, epische, lyrische, didaktische). rasier und hing mit den Mysterien oder mythischen Geheimlehren zusammen, indem sie in ihren Kosmogonien die Entstehung der Welt, in ihren Theogonien und Heroogonien den Ursprung und die Verwandtschaft der Götter und Heroen besang und vorzüglich von den pierisch-thra-kischen Dichtern Orpheus und Musäus gepflegt wurde. Aus den Heroensagen entstand dann das Epos oder die epische und episch-heroische Dichtkunst, welche zuerst im kleinasiatischen Jonien durch besondere Dichter- und Sängerschulen ausgebildet wurde. Darauf folgte die lyrische Dichtkunst, welche gleichfalls das durch politische Freiheit und Handelswohlstand blühende Kleinasien zur Wiege hatte und in verschiedenen Zweigen und Mundarten eine große Anzahl vorzüglicher Dichter ausweisen konnte. Der erste und größte Epiker ist Homer, der um das Jahr 1000 v. Chr. durch seine beiden schon oben § 108 berührten Dichtungen (bte zum Volksbuch geworbene Ilias und die O b y s s e e) auf das tiefste auf bte Bilbung des gesamten Hellenentums eingewirkt hat (Cic. Tusc. V, 39). Mündliche Ueberlieferung (durch Rhapsoden ober herumziehende Sänger) pflanzte bte homerischen (Schichte fort, bis sie auf des Pisistratus Betrieb durch Diaskeuasten (kritische Xieberarbeiter) ausgezeichnet und georbnet würden. An die Homeriben ober Dichter der jugenblich-phantasiereichen ionischenschule schlossen sich die K y c l i k e r an, die dichterischen Bearbeiter des griechischen Sagenkreises, welcher bett homerischen Sagenstoff einschließt. Einige besangen die Nostoi, d. t. die Heimfahrten der griechischen Fürsten, andere die K y p r i e n , d. i. den Ursprung des troischen Kriegs bis zur Ilias. Dahin gehört auch die A ethiopis, welche den Tod des Achilles erzählte und die Jliup ersis (die Zerstörung Trojas) des Arktinus. Zwischen 900 und 800 v. Chr. blühte bte ernste äolisch-böotische Schule des Hefiodus aus Askra in Böotien, dessen Geist in Lehrgedichten (in seiner „Theo-gonie", in seinem ©ebicht „über das Tagewerk der Land- und Hauswirtschaft" und in seinem „Schilb des Herakles") sich über die Bebrängnisse des Lebens emporzuheben und in etwas Höherem Beruhigung zu finden suchte. Die älteste lyrische Dichtkunst war die elegische mit ihrem bctlb weich-schmelzen-ben, bald männlich-kräftigen Charakter lebhaft aufregenber Empfinbung. Ihre vorzüglichsten ionischen Vertreter sinb: ihr Urheber Kallinus aus Ephesus, der Kriegssänger Tyrtäus aus Athen, bet Klagesänger Mimnermus aus Kolophon, der Erfinber des iambischen Versmaßes Archilochus aus Paros, besonbers aber der ebelgcsinnte und vielseitig gebilbete Simonides aus Keos (556—468), der Freunb des Themistokles und der Tyrannen Pittakus von Mytilene, Hipparch von Athen und Hiero von Syrakus. Er feierte in schwungvollen Epigrammen die Helben der Schlachten von Marathon, Salamis, Platää. — Zu den Lyrikern in äolischer Munbart gehörte der patriotische Dichter Alcäus aus Mytilene und seine Zeit- und Vaterlanbsgenofsin, die glühend leidenschaftliche Sappho, mit ihrer Freunbin Erinna; an sie schließt sich der feinsinnlichen Lebensgenuß preifenbe Anakreon aus Jonien (560). — Unter den Lyrikern borischer Munbart zeichneten sich aus: der erotische Alkman aus Sardes (um 685); der tyrannenhassenbe Stesichorus aus Himera als Verbesserer des Chorgesangs und Erfinber des Hirtengebichts; der Dithyrambenbichter (b. i. Dichter bacchifcher Festlieber) Arton aus Lesbos, der Freunb des korinthischen Alleinherrn Perianber, und bte schöne Korinna aus Tanagra; der feurige Jbykus aus Rhegium (um 560), vor allen aber der ernsterhabene Hymnenbichter Pindar aus Theben (522—442), der in feinen 45 Siegesgesängen (Epinikien) die Sieger in den griechischen Nationalspielen feierte. Wie Homer in der epischen, so ist Pinbar in der lyrischen Dichtung der größte Dichter des Altertums. Sein Ruhm war überall, wo die griechische Zunge erklang, so verbreitet, daß Länber und Städte, Könige und Republiken barnach rangen, von ihm besungen zu werben, obgleich feine männlich-gerabe, unbestechliche Muse keinem schmeichelte. Ueber Terpanber f. § 130. Die mehr auf das praktische Leben gerichtete bibaktische Poesie erzeugte die Gnomen ober Denksprüche, in welcher Dichtgattung sich besonbers Theognis aus Megara (um 540) und Phokylibes auszeichneten; hierher gehört auch die politische Elegie und Spruchdichtung des Solon (Elegie Salamis), — die Fabel, in welcher vorzüglich

20. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 30

1878 - Berlin : Nauck
30 Alte Geschichte. Ii. Abschnitt. 2. Kapitel. nach ihm wurde die dorische Lvrik weiter qebildet von Stesichoros aus Sicilien und Jbykos aus Unteritalien. Zum erhabensten Schwnge aber erhob sich die lyrische Dichtkunst bei Pindar aus Theben (c. 500), der in begeisterten Liedern den Wettkampf der olympischen und anderer ffentlichen Spiele verherrlichte. Seine Zeitgenossin war Korinna. die sich ebenfalls hufig in Theben aufmt und fnfmal im musikalischen Wettkampf der ihn den Sieg davorl gerragen haben soll. Die Sitte, das Mahl durch Gesnge zu wrzen, erzeugte spter eine eigene Dichtungsart, die Skolien, die von smmtlichen Gsten aus dem Stegreif gedichtet und gesungen wurden, und deren Gegenstand das Lob der Götter und der Heroen, Ermahnung zur Tugend, Vaterlandsliebe und Tapferkeit, und Er-munterung zu heiterem Gensse des Lebens bildete. Auch der berhmte Fabeldichter Aes6pus aus Phrygien lebte zur Zeit des Solou. Er war anfangs ein Sclave, und spter freigelassen, hielt er sich besonders am Hofe des Crsus auf; seine Fabeln aber erhielten sich lange Zeit in dem Munde des Volkes. Zweites Kapitel. Vom Anfang der Perserkriege bis auf Alexander den Groen; c. 500 bis 336 v. Chr. (Die Zeit der hchsten Blthe Griechenlands, bis zum Untergange der griechischen Freiheit.) . 19. Miltiades. Whrend bis dahin Sparta das grte Ansehen in Griechenland gehabt hatte, hob sich durch die nun beginnenden Kmpfe gegen die Perser die Macht Athens. Histius (. 8) hatte den Verdacht des Darms erregt und war deshalb zum Könige nach Susa berufen worden, während sein Schwiegersohn Aristagoras, die Herrschaft der Milet erhielt. Diesen beweg er, sich an der Spitze der Jonier zu 500 empren. Athen und Eretria untersttzten den Aufstand der Jonier; derselbe wurde aber von den Persern unterdrckt, ob-gleich Sardes von den Joniern verbrannt ward. Um sich an den europischen Griechen zu rchen, schickte Darius seinen Schwiegersohn Mardonius nach Griechenland. Die 492 Flotte desselben scheiterte jedoch am Vorgebirge Athos, und ein neues Heer, das Darius, nachdem er durch Gesandte die Griechen hatte zur Unterwerfung auffordern lassen, unter Datis und Artaphernes nach Griechenland sandte, wurde 490 in der Schlacht bei Marathon von den Athenern unter Miltiades vernichtet (Phidippides). Dem Miltiades zog sein Ruhm viele Feinde zu (Themistokles), und sie benutzten ein unglckliches Unternehmen gegen die Insel Paros, um ihn