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1. Geschichte des Altertums - S. 74

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
74 Geschichte der Rmer. steigen. Und in der Tat folgte ihm der grte Teil der Versammlung. Doch verlie er darauf Rom und begab sich auf sein campanisches Landgut. Dort starb er bald; wie er es angeordnet hatte, wurde seine Asche nicht nach der Hauptstadt bergefhrt. Cato. Zu seinen Gegnern gehrte Marcus Porcius Eato, ein ehren-hafter, sittenstrenger, vaterlandsliebender Mann, der mit ganzer Seele auf die Erhaltung des echten Rmertums bedacht war. Er sah mit tiefer Sorge, wie sich in Rom seit den unerhrten Siegen der letzten Jahrzehnte alle Ver-Hltnisse nderten, wie Genusucht, Habgier und Miggang einzogen und die frhere Einfachheit und Strenge verdrngten, wie die Bildung und die Anschauungen der von ihm als leichtfertig verachteten Griechen immer weitere Fortschritte machten und der die berlieferungen und Sitten der Vorfahren den Sieg zu gewinnen schienen. Er war der Sohn eines Landwirts; Land-Wirtschaft blieb auch spter seine Lieblingsbeschftigung. Den Hhepunkt seines Lebens erreichte er in seiner Eensur, die er mit einem gleich-gesinnten Amtsgenossen zusammen bekleidete; mit groer Schrfe bten beide das ihnen zustehende Recht, solche Persnlichkeiten, denen man einen un-wrdigen Lebenswandel vorwarf, aus dem Senat oder aus dem Ritterstande auszustoen oder ihnen eine Rge zu erteilen. 81. Die Einverleibung Makedoniens, Griechenlands, Asiens. Perseus, Indessen machte König Perseus von Macedonien noch einmal den Versuch, das rmische Joch abzuschtteln. Mehrere Jahre dauerte der Krieg. Aber als Lucius Amilius Paullus, der Sohn des bei Eann gefallenen Konsuls, bei der Stadt P y d n a an der macedonischen Kste im Jahre 168 einen vlligen Sieg errungen hatte, gab Perseus die Hoffnung auf und verlie flchtig sein Land; er ward jedoch gefangen genommen, und milius fhrte ihn mit sich nach Italien und lie ihn bei dem glnzenden Triumph, den er feierte, mit auffhren. Etwas spter, 146, wurde Mace-^vobtn]6" dornen zur rmischen Provinz gemacht. In demselben Jahre nahm die Freiheit Griechenlands ein Ende. Der a ch i s ch e Bund, der zahlreiche griechische Städte vereinigte, hatte es ge-wagt, sich gegen die rmische Willkr aufzulehnen. Aber die Griechen von damals waren ihren Vorfahren sehr unhnlich, ein sittlich gesunkenes Volk . ohne Tapferkeit und Vaterlandsliebe. Nach kurzem Widerstande wurden sie geschlagen; die Stadt Korinth wurde im Jahre 146 von dem Konsul Luciusmummius genommen und zerstrt. So hatten es aus Handels-eifersucht die rmischen Kaufleute gewnscht; Roms politische Macht wurde dazu benutzt, um auch dem Handel Roms hie Herrschaft in den Lndern des

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1. Theil 1 - S. 317

1875 - Leipzig : Brandstetter
Wohl bekannt mit den schwachen Seiten der Griechen, von denen die Eitelkeit nicht die kleinste war, ließ jetzt der kluge und feine Fla-minius auf auffällige und prunkhafte Weise bei der isthmischen Fest-feier die Befreiung Griechenlands unter maßlosem Jubel der Anwesenden verkündigen. Philipp willigte in den Frieden, indem er die Unabhängigkeit Griechenlands anerkannte, alle auswärtigen Besitzungen abtrat, seine Flotte und eine große Summe Geldes auslieferte und dem Rechte eigenmächtiger Kriegführung entsagte. Als Geißel für die Aufrechthaltung des Vertrages mußte Philipps Sohn Demetrius nach Rom wandern, während Flaminius an die Ordnung und Organisirung der griechischen Staaten erste Hand anlegte. Ein Theil der spartanischen Periöken wurde im Süden der Halbinsel als „freies La-konien" angesiedelt; Athen erfreute sich der römischen Auszeichnung und Unterstützung im höchsten Maße; der achäische Bund ward erweitert; nur die widerspenstigen und anmaßenden Aetoler mit einiger Strenge zur Ruhe verwiesen und der kleine spartanische Tyrann und Raubherr Rabis, welcher sich weigerte, das ihm von Philipp überwiesene Aegos herauszugeben, mit Gewalt der Waffen bezwungen. Es mag den Römern, für den Augenblick wenigstens, Ernst mit der Befreiung Griechenlands gewesen sein. Die politische Berechnung machte sie möglich; zur Wirklichkeit wurde sie durch die eben damals in Rom, und vor Allem in Flaminius selbst unbeschreiblich mächtigen hellenischen Sympathien. Die Freiheit aber kann selten geschenkt, sie muß erworben und verdient werden. Und wie hätte in einem so bis in's Innerste zerrissenen Gemeinwesen, wie Griechenland war, ein geordneter freier Zustand Raum finden sollen, Rom gegenüber, dessen erste Eigenschaft es war, keine andere Macht neben sich dulden zu können. Es zeigte sich bald, daß die Griechen nur die Herren gewechselt hatten, und die anfängliche Begeisterung erkaltete in dem leichtbeweglichen Volke so schnell, als sie erwacht war. Die Aetoler, wild und fehde-lustig und den Römern wenig zugethan, wie sie waren, wandten sich an den syrischen König Antiochus Iii. um Hülfe gegen die neuen Befreier Griechenlands. Richt minder mochte Hannibal, welcher als Flüchtling an dem Hofe des syrischen Königs lebte, dazu beitragen, diesem eine römerfeindliche Gesinnung beizubringen. Antiochus entschloß sich zum Kriege; statt aber, wie es Hannibals Rath war, die Hülfe des Königs von Macedomett zu suchen und im Verein mit diesem und den Aetolern rasch voran zu gehen, verschwendete er die kostbare Zeit mit schwelgerischen Festen auf Euböa. Indessen rückte ein römisches Heer unter Porcius Cato, dem sich für diesmal Philipp von Macedonien und die Achäer bundesfreundlich erzeigten, durch die Thermopylen heran. Ohne Schwierigkeit ward der syrische König besiegt und zur Rückkehr nach Asien genöthigt. Aber auch dahin folgte ihm die römische Macht und die mörderische Schlacht bei Magnesia

2. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. IX

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
Ix Seite h. 173 Abrahams Geschlecht .......................211 §. 174 Zeit der Richter und der Könige . . . 212 h. 175- Verfall des Reiches...........................213 H. 176. Alte Monarchien und Republiken . . 214 177. Das älteste Griechenland und Rom . . 215 §. 178- Die Heroenzeit................................216 §. 179- Gründung neuer Reiche.........................216 h. 180. Griechische Staaten ....... 217 §. 181 Babylonisches Reich............................218 Das dritte Weltalter. §. 182- Das medisch-persische Reich .... 219 §. 183- Die Karthrger.................................221 §. 184. Rom wird Republik . '..................222 §. 185- Persische Könige ........ 222 §. 186- Griechenlands geistige Buithcnzeit. . . 224 h. 187- Griechenlands Verfall.........................225 h. 188. Alexander der Mazedonier ..... 226 §. 189- Theilung des großen Reiches .... 228 $. 190 Roms Kämpfe mit Karthago .... 229 tz. 191- Die Deutschen................................230 §. 192- Untergang der römischen Republik . . 232 §. 193. Die römischen Cäsaren.........................233 §. 194. Regierung des Angustus........................234 §. 195- Roms geistige Blüthezeit......................236 §• 196 Christus der Herr .............................236 Das vierte Weltalter. §. 197- Tod des Augustus..............................237 §. 198. Damaliger Zustand der Welt .... 237 H. 199. Das Heilmittel des allgemeinen Verderbens 239 §- 200- Die römischen Kaiser vom I. 14 —180 n. Chr. Geb...............................240 §. 201- Das römische Herrscherreich von 180—285 242 §- 202 Kaiser Dioclkian (Die Christenverfolgungen) 244 §. 203. Constantin der Große..........................247 §- 204. Kaiser aus Constantins des Großen Hause, 337—363 247 -

3. Geschichte des Altertums - S. 283

1889 - Wiesbaden : Kunze
52. Die Regierung des Kaisers Augustus. 283 bei Aktium in Griechenland kam, welche durch die rasche Flucht der Kleopatra zu Gunsten Octavians entschieden wurde. Das Land-Heer des Antonius wartete noch sieben Tage auf die Rückkehr seines Gebieters, welcher Kleopatra nachgeeilt war, und ging dann zu Octavian über. Antonius und Kleopatra waren nach Ägypten geflohen und mußten sich bald überzeugen, daß jeder Widerstand vergeblich sei. In dieser Lage verließ die nichtswürdige Kleopatra den Antonius in der Absicht, jetzt den Octavian zu fesseln. Sie begab sich in ihr Grabmal und ließ dem Antonius melden, sie habe sich getötet. Was sie gewollt, geschah. Antonius stürzte sich in sein Schwert. Allein Octavian, der seinen Weg von Griechenland über Syrien genommen hatte, ließ sich von Kleopatra nicht bethören und gab der Königin deutlich zu verstehen, daß er sie zur Verherrlichung seines Triumphes als Gefangene nach Rom mitzunehmen gedenke. Diese Schmach mochte die stolze Königin nicht erleben. Mutig nahm sie zu einer vergifteten Nadel (nach andern Mitteilungen zu einer Natter) ihre Zuflucht und endete ihr Leben durch Selbstmord. Ägypten wurde eine Provinz des römischen Reichs. Octavian feierte nach seiner Rückkehr in Rom einen dreifachen Triumph. Er stellte im ganzen Reiche den Frieden her, und wie unter Numa und nach dem ersten punischen Kriege konnte jetzt zum dritten male der Tempel des Janus geschlossen werden. Die Republik hatte sich ausgelebt. Dritter Zeitraum. Rom als Kaiserreich 30 v. Chr. — 476 n. Chr. §. 52. Die Regierung des Kaisers äugujttis. Cäsar Octavianus Augustus 30 v. — 14 n. Chr. vereinigte, nachdem alle tüchtigen, republikanisch gesinnten Männer in den greuelvollen Bürgerkriegen gefallen waren, die ganze Macht des römischen Reiches in seinen Händen und wußte die Republik in vorsichtiger und kluger Weise allmählich in eine Monarchie umzuwandeln. Es begünstigte ihn bei diesem Streben nicht bloß ein tüchtiges, ihm ergebenes Heer, sondern auch die Erschlaffung der großen Masse des Volkes, dem über den Genüssen des Augenblicks der Sinn für Freiheit und Bürgertugend erstorben war. Nach seinem Großoheim nannte er sich Cäsar, woraus das Wort „Kaiser" entstanden ist.

4. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 439

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
439 noch einen höheren Zweck der Entwickelung: die möglichste Annäherung an die Jbeeen des Gottesreiches. Diejenige Nation, der es gelingt, nicht nur an der Spitze der materiellen und geistigen Kultur zu marschieren, sonbern zunächst in allen ihren Gliedern die Erneuerung und Vertiefung des inneren, aus dem Ewigen stammenden Lebens zu erwecken, wird nicht nur sich selbst vor dem Untergänge retten, sonbern auch den wahren Fortschritt der Menschheit förbern. Die bedeutendsten Kulturstaaten des Altertums, Griechenland und Rom, gingen zu Grunde, weil sie die tiefsten und innerlichsten Kräfte des Geistesleben, b. I). die religiösen und die sittlichen, nicht zu schätzen wußten, weil trotz alles Fortschrittes der Kultur biefe Kräfte im steten Rück-schreiten sich besanben; so zerfielen die Nationen selbst, und einseitig nur ist die Nachwirkung geblieben, die sie auf die Menschheit ausgeübt haben: Griechenland aus den Gebieten von Kunst und Wissenschaft, Rom durch die Idee des Staates und des Rechtes. Der wahre Fortschritt und die wahre Freiheit der Menschheit beruhen in der inneren Befreiung der Menschen von der Macht des Böfen und der Selbstsucht, in der Loslösung von irdischen Begierden, in der Hinlenkung auf das Ewige. Ge-rabe unser deutsches Volk scheint geeignet und berufen, biefen wahren Fortschritt zu förbern. Wohl mag es manchem bei dem wüsten Getöse unserer Tage scheinen, als ob das deutsche Gemüt bereits zu sehr gelitten, als daß es noch der Lösung einer solchen Riesenaufgabe fähig wäre; indessen, wer in die Tiefe unserer Volksseele hinabsteigt, der wirb sinben, daß noch nicht alle Bronnen des Gemütes verschüttet finb. Noch giebt es bar in eine Fülle religiösen Empfindens und ernsten sittlichen Sinnes. Diesen Schatz gilt es zu heben und wieber an die Oberfläche emporzubringen. Das ist die höchste Aufgabe, an der alle mitzuarbeiten berufen finb, Gemeinbe und Familie, H'aus und Schule, Kirche und Staat, Volk und Fürst. Wenn erst wieder der rechte Psingstgeift christlichen Lebens und christlicher Liebe, auf dem Grunde des Evangeliums und seiner Bekenntnisse ruhend, das Staatsleben durchdrungen haben wird, dann wird es ebensowenig wie in den ersten Christengemeinden auch in Zukunft eine Besorgnis erregende sociale Frage geben; dann wird auch der einzelne erkennen, daß es trotz allem, was

5. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 124

1852 - Leipzig : Wigand
124 Dritter Zeitraum. I. Abschnitt. lichen. Die Tempel, Portiken, Triumphbögen, Theater, sowie die Kloaken, das Capitolium, der Circus marimus geben Zeugniss davon. Dennoch erreichten sie in mancher Beziehung ihre griechischen Vorbilder nicht. Griechenland war voll der herrlichsten Schöpfungen der Archi- tektur und der Plastik und den ungeheuren Reichthum an solchen Werken kann man daraus erkennen, dass, trotz der großartigen Beraubung durch die Römer, Delphi allein zu Plinius Zeit noch 3000 Statuen zählte. Fast eben so sehr strahlte die Herrlichkeit Alcrandria's. Es wird genü- gen, die Namen der vorzüglichsten bildenden Künstler anzuführen, als: Praxiteles, Phidias, Skopas, Lysippus, Apelles, Zeuris, Parrha- sius. Die drei auf eiuander folgenden Säulenordnungen der dorischen, jonischen und korinthischen entsprechen dem hohen, schönen und üppigen Baustile. — „Was ließe sich sagen," spricht v. Rotteck, „über die grie- chische Kunst, das nicht schon viel Mal und besser gesagt worden wäre? Man erkennt, dass diese Kunst einzig ist, das unerreichbare Vorbild für alle späteren Zeiten. Man begreift auch, warum dem also ist, und warum jene Kunst eben so wenig zurückkehren kann, als eine griechische Reli- gion, Dichtkunst, Verfassung, Sitte, mit allen klimatischen und geneti- schen Charakterzügen des alten Hellenenvolkes, wieder erstehen kann." Dritter Zeitraum. Von der Begründung des Kaiserthums bis zum Untergange desselben in Rom, oder von Augustus bis Romulus Augustulus (30 v. Chr.—476 n. Chr.). I. Abschnitt. Allgemeiner Ueberblick. - Wir haben im vorigen Zeiträume die alte Welt in ihrem hellsten Glanze gesehen, alle Künste und Wissenschaften standen auf höchster Stufe der Entwickelung, wir sahen Griechenland sich immer herrlicher entfalten, freilich aber auch untergehen, wir bewunderten Alerander's Heldenzug, Alerandria's Größe und Gelehrsamkeit, Karthago's Macht und Todeskampf gegen seine Erbfeindin Rom, und wir begleiteten Rom durch seine mühsamen Kämpfe bis zur Beherrschung der Welt. Ueberall fanden wir eine übersprudelnde Kraftfülle des vollendeten Manncsalters der Menschheit, während der erste Zeitraum noch ganz deren Kindheit bezeichnet. Ein ganz anderes Bild führt uns dieser dritte Zeitraum vor die Augen. Die alte Freiheit der Griechen und Röiner war vernichtet,

6. Alte Geschichte - S. 182

1887 - Wiesbaden : Kunze
182 und Gröfse, war überhaupt auf das Nützliche und unmittelbar Brauchbare gerichtet. Künstlerische Produktivität ist daher in keiner Weise bei den Römern zu finden. Einheimische Maler und Bildhauer waren sehr selten in Rom; diese Künste waren fast ausschliefslich durch Griechen vertreten. Auch in der Baukunst haben die Römer keine neuen Formen geschaffen; sie entlehnten dieselben von den Etruskern und Griechen und verbanden den Gewölbebau der ersteren mit dem Säulenbau der letzteren. In der Königszeit und in der Zeit der Republik bis zur Unterwerfung Griechenlands (146) war die etruskische Baukunst vorherrschend; seitdem aber aus Griechenland Säulen und Kunstwerke jeder Art nach Rom wanderten, gewannen die griechischen Formen den etruskischen den Rang ab. Die Römer wählten aus den Säulenordnungen die reiche korinthische aus, welche ihrer Prachtliebe am meisten zusagte. Nachdem unter Augustus die Revolution geschlossen und Ruhe in dem römischen Reiche eingetreten war, kam die Baukunst in besondere Blüte; sie wurde ferner gefördert durch Yes-pasian, Titus, Trajan (forum Traiani) und Hadrian. Später entfernte sich die römische Baukunst in ihrem Streben nach Wirkung und nach neuen fremdartigen Formen immer mehr von gesunden Regeln und war bereits unter Constantin in Verfall geraten. Die römischen Tempel stimmten im allgemeinen mit den griechischen überein; unter den runden Tempeln war der bedeutendste der Kuppelbau des Pantheon (etwa 41 m hoch), dar= 25 25 n. Chr. vollendet wurde. Den öffentlichen Spielen dienten die Theater, welche den griechischen ähnlich waren, und Amphitheater (Theater von eirunder Grundform, die ringsum von Sitzreihen umgeben waren; in der Mitte war die Arena, wo Kampfspiele und Tierhetzen aufgeführt wurden). Das größte Amphitheater war das in gewaltigen Überresten noch erhaltene Kolosseum. Die Cirkus waren für Wettrennen bestimmt und den Amphitheatern ähnlich; das Wettrennen fand auf einem erhöhten Raume (der Spina) statt; der Cirkus maximus war für 260000 Zuschauer eingerichtet. Der Gewölbebau kam am grofsartigsten zur Ausführung in den öffentlichen Bädern (Thermen), grofsartigen Gebäilüeif^d^e mit Bassins, Schwitzbädern, Säulenhallen, Sälen mit Bibliotheken etc. ausgestattet

7. Alte Geschichte - S. 169

1848 - Leipzig : Brandstetter
169 Philipp (Iii.) den macedonischen Thron, unter dem die Römer zuerst in Griechenland eindrangen. In dem ersten macedonischen Kriege, in den er mit den Römern verwickelt wurde, weil er mit ihren Feinden, den Cartha- gern, ein Bündniß geschlossen hatte, wurde er von Titus Quintius Fla- min ius nach einem dreijährigen Kriege besiegt und seine Macht gelähmt, denn er mußte 1000 Talente den Römern zahlen, seinen Sohn als Geißel geben, die Flotte ausliefern und die Freiheit Griechenlands anerkennen, die Flaminius feierlich verkündete, als die Gesandten aller griechischen Staaten bei den isthmischen Spielen versammelt waren. Freilich gaben sich die Römer den Anschein, als ob sie gekommen waren, nur um Philipp als den Unterdrücker der griechischen Freiheit zu demüthigen, allein in dem Anscheine lag nur das Streben, die Herrschaft Griechenlands von Macedo- nien an Rom zu bringen. Dieß zeigte Rom deutlich in seinem Kampfe mit den Aetoliern, die überwältigt wurden und römische Oberherrschaft aner- kennen mußten. Hiermit zerfiel auch der Bund der Aetolier, deren Gebiet bald darauf eine römische Provinz wurde. Da stand noch ein Mann auf, den man mit Recht den letzten großen Griechen nennt, Philop ömen aus Ar- kadien, der im Stande gewesen wäre, des Vaterlandes Untergang aufzuhalten, wäre nicht die Uneinigkeit und die Schlechtigkeit der Gesinnung unter den Griechen schon so weit gediehen, daß an keine Rettung mehr zu denken war. Selbst die Spartaner, die durch die Gesetze Lykurg's am längsten frei*geblieben waren, hatten durch eigene Könige, welche grausame Tyrannen waren, ihre Freiheit verloren. Philopömen, der Feldherr der Achäer, schlug zwei Könige der Spartaner, die sich nun wirklich mit ihm zur Verfechtung der guten Sache, für die er alle griechischen Städte zu gewinnen suchte, verbanden. Allein nur wenige blieben ihm getreu, und eben als Philopö- men die abtrünnige Stadt Messene zum Gehorsam zurückführen wollte, wurde er auf einem Streifzuge von feindlichen Reitern überfallen. Er stürzte vom Pferde, wurde gefangen genommen, als 78jähriger Held von den Machthabern der Stadt eingekerkert und zum Giftbecher verurtheilt. Allein die Achäer rächten auch seinen Tod, sie eroberten Messene, ließen die Leiche Philopömen's mit allem Gepränge, das bei der Todtenfeier großer Männer üblich war, verbrennen und bestatten. Die Asche wurde in einer Urne in feierlichem Zuge in seine Vaterstadt Megalopolis getragen und dort in ei- nem prächtigen Grabmale beigesetzt. Das ganze Heer der Achäer und die Abgesandten vieler griechischen Städte begleiteten den Zug, und auf dem Grabe wurden die Urheber des grausamen Urtheils aus Messene hingerich- tet. Nach dem Tode Philipp's (Iii.) rüstete sich dessen heldenmüthiger Sohn und Nachfolger, Perseus, voll Haß gegen Nom zum Kriege und so entstand der zweite macedonische Krieg. Mit ihm griff zugleich Gen- tius, König von Jllyrien, die Römer an. Letzter ergab sich, sobald die Römer nahten. Erster kämpfte drei Jahre lang und oft siegreich, bis ihn Aemilius Paulus, ein Sohn des bei Cannä gefallenen Eon-

8. Die vorchristliche Zeit - S. 371

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
und der Unterwerfung Italiens- 371 wickelten Leben des Staates ergriffen wurden. Dieses allmälige und keineswegs bloß äußerliche Anwachsen bewahrte fortwährend ein Bewußt- sein von der Bedeutung, die der Einzelne im staatlichen Leben hat und war zu gleicher Zeit Förderungsmittel und Ergebniß einer Sitte, ver- möge deren alle besonderen Bestrebungen in dem Leben des Staates aufgingen. Da jedoch nicht in den einzelnen entscheidenden Zeitpunkten dieses Ziel des römischen Staatslebens klar vor den Augen Aller lag, waren die einzelnen Theile des Weges nur mittelst heftigen Kampfes zurückzulegen und, während der Staat durch Krieg und Eroberung sich erweiterte, bestand er in dem Streite, den der Gegensatz älterer und jüngerer Ansprüche in seinem Innern erregte, schwere Proben. Daß er aber in denselben sich immer mehr befestigte, verdankte er einer der ursprünglichen Anlage und Neigung des Volkes entsprechenden, im Laufe der Zeit mit Ueberlegung gepflegten Kunst, bindende Formen zu finden und die Achtung vor denselben zu erhalten. Die ganze Grund- lage des Staates war Uebereinkunft und Beobachtung der dadurch fest- gestellten Regeln. Das Volk selbst ist nicht ein unmittelbar mit einer bestimmten Eigenthümlichkeit in die Geschichte eintretendes, sondern eine künstliche Einheit verbindet Stämme mit einer Festigkeit, wie sie nur das tiefste Bedürfniß der Einigung und die tiefste Ehrfurcht vor dem Vertrage gemeinsam Hervorbringen können. Daher ist der römische Staat eine Schule des Rechts, das er als eine Kunst und als eine Wissenschaft übt und ausbildet. In Rom erprobt es sich, welche bin- dende Kraft in den rechtlichen Formen liegt und wie weit die Kraft derselben reicht, um menschliche Ziele zu setzen und zu erreichen. Wie daher Griechenland in der Kraft, mit welcher das Leben des Einzelnen Ideen entdeckt und verwirklicht, seine Bedeutung hat, wird Rom die Lehrerin der Völker in der Kunst, die Bedingungen des gemeinschaftlichen menschlichen Daseins festzustellen und die Willkühr des Einzelnen unter die Herrschaft eines schrittweise entwickelten und vertragsmäßig festge- stellten Rechtes zu bannen. Freilich konnte dieser Dienst rechtlicher Formen nur für eine Zeitlang dem Leben einen Gehalt geben. Rom langte gleich Griechenland an einem Punkte an, wo die seinem Geiste eigenthümlichen Bestrebungen ihre Unfähigkeit, den Menschen in seinen tiefsten Bedürfnissen zu ergreifen, herauöstellten. Die Kraft, mit welcher Rom Jahrhunderte lang immer Neues nicht bloß an sich gezogen, son- dern auch mit sich verbunden hatte, mußte endlich versiegen. Die Er- gebnisse griechischer Bildung drangen, so viel sie den Einzelnen ver- sprachen und für einige Zeit auch leisteten, auflösend in das römische Leben ein und der Gang, in welchem der Staat durch Anwachsen sich zugleich verjüngte, wurde unterbrochen, als Selbstsucht die lang geach- teten Schranken durchbrach und den Kämpfen, die einer Ausgleichung 24*

9. Theil 1 - S. 409

1875 - Leipzig : Brandstetter
409 aus dem Griechischen. Lenophon, Homer, Euripides gehörten zu den Autoren, die er gerne übersetzte. Zugleich versuchte er sich in eigenen Dichtungen nach griechischem Muster. Griechische Philosophie, vor allem Platon, studirte er unter dem Akademiker Philo und Larissa. Mit dem größten Eifer bemächtigte er sich aller Hülsswissenschasten zur Kunst der staatlichen Beredsamkeit. Diese war von Anfang an das Ziel, dem er entgegenstrebte, Demosthenes sein Vorbild, dem ähnlich zu werden ihn glühender Ehrgeiz antrieb. Man sieht, es war damals nicht viel leichter als jetzt, ein gelehrter Mann zu werden. In Rom wie in Griechenland übte die Redekunst auf die Geistesrichtung des Volkes den entschiedensten Einfluß; in Rom wie in Griechenland war sie dem Staate dienstbar und erhielt dadurch eine viel höhere praktische Bedeutung, als dies sonst durch Sophisten und Rhetorenschulen je gelungen wäre. Sulpicius Rufus hatte die erste Rechtsschule gegründet. Ihm folgten, verschiedene Richtungen einschlagend, Antistius Labeo und Atejus Capi-tus. Staatsredner, wie Antonius und Mucius Scävola, die beide in den marianischen Unruhen ihren Tod fanden, wie die beiden Gracchen, welche ihrer volksfreundlichen Gesinnung zum Opfer fielen, hatten die Bahn gebrochen, die Cicero als Meister in Wohlredenheil, Sprachschön-heit und geschmackvoller Darstellung vollendete. Seine Wortfülle, sein schlagender Witz, seine rednerischen Wendungen, seine Geberden fesselten und bezauberten die Menge, und seine Ueberredungsgabe machte ihn den Häuptern seiner Partei unentbehrlich. Ein Mann von schneller Auffassung und feuriger Einbildungskraft, wußte er durch gemüthergreifende Darstellung Furcht, Haß, Mitleiden zu' erregen und jede ihm zusagende Leidenschaft zu entflammen. Die meisten seiner Reden wurden erst nach dem mündlichen Vortrag ausgearbeitet, wobei er den Zauber des lebendigen Wortes durch stylistischen Schmuck zu ersetzen suchte. Unter den. vielen uns erhaltenen Reden des Cicero nennt man die vierzehn gegen Antonius gehaltenen und unter dem Namen Philippica bekannten Reden die Krone und den Schmuck ciceronischer Beredtsamkeit. Eine entfernte Ahnung der Wirkung seines Talentes mag uns ergreifen, wenn wir beispielsweise die Worte lesen, mit welchen er den Antonius vor dem Senate angriff, nachdem dieser in öffentlicher Versammlung dem Cäsar das königliche Diadem dargeboten hatte. „Damit mein Vortrag," so sprach Cicero vor dem versammelten Rathe, „unter den vielen Thaten des Antonius nicht Eine, die herrlichste, zufälliger Weise übergehe, so wollen wir jetzt von den Lupercalien reden. Er kann es nicht verbergen, versammelte Väter: er fühlt sich offenbar getroffen; der Schweiß bricht an ihm hervor; er erblaßt. — Auf der Rednerbühne faß dein Anttsgenoffe, mit der Purpurtoga angethan, auf einem goldenen Stuhle, den Kranz aus dem Haupte. Du steigst hinauf—

10. Griechische und römische Geschichte - S. 52

1917 - Leipzig : Hirt
52 Geschichte der Rmer. und Getreidespenden zu lindern, aber gerade diese Spenden und die Zirkus-spiele, zu denen die Brger oft freien Zutritt hatten, lockten immer mehr arme Menschen nach der Hauptstadt. Daher wohnten hier unermelicher Reichtum, Verschwendung und bitteres Elend dicht nebeneinander. Auch fr die Sitten und das Familienleben war die Sklaverei eine Gefahr. Die Haussklaven stammten nmlich meistens aus Griechenland und Klein-asten, wo die Sitten seit langer Zeit verdorben waren. Das Beispiel, das solche Sklaven gaben, wurde in vielen Fllen der vornehmen Jugend in Rom verhngnisvoll. '3- Familienleben; Erziehung. In der rmischen Familie war anfangs die Zucht besser und strenger als in Griechenland. Der Vater hatte eine uneingeschrnkte Gewalt der alle Mitglieder der Familie; weil aber die Rmer in jener Zeit meistens tchtige und gerechte Männer waren, wurde die vterliche Gewalt auch von den erwachsenen Kindern nicht als Hrte empfunden. Auerdem hatte auch die Mutter groen Einflu, so da das ganze Familienleben in Rom herzlicher und edler war als in Griechen-land. Dementsprechend erfreuten sich die Frauen der Rmer einer grern Achtung als bei den Griechen. Sie geboten der das Hauswesen, nahmen am gemeinsamen Familienmahl teil und leiteten die Erziehung der Kinder, auch der Shne. In ihrer freien Zeit beschftigten sie sich mit Spinnen und Weben. Von einer guten Frau verlaugte man in Rom, da sie fromm und sittenrein, fleiig und huslich sei. Auf einem alten Grab-stein, der uns erhalten ist, stehen die Worte: Kurz, Wandrer, ist mein Spruch. Halt' an und lies ihn durch. Es deckt der schlichte Grabstein eine schne Frau. Mit Rainen nannten sie die Eltern Klaudia. Zwei Shne hatte sie; den einen lie auf Erden sie Zurck, den andern barg sie in der Erde Scho. Sie war von artiger Rede und von edlem Gang, Besorgt' ihr Haus und spann. Ich bin zu Ende; geh! Gelehrte Bildung war bei den rmischen Frauen selten, wie ja ber-Haupt der Sinn der Rmer mehr auf das Ntzliche ging. Doch gab es auch einzelne Frauen von ausgezeichneter Bildung. Eine der edelsten rmischen Frauen war Cornelia, eine Tochter des ltern Scipio, die Mutter der beiden Gracchen. Sie unterrichtete ihre Shne selbst in der griechischen Sprache. Die Erziehung ihrer Kinder war ihr eine so heilige Aufgabe, da sie die Bewerbung eines gyptischen Knigs, der sie nach dem Tode ihres Mannes zu seiner Gemahlin machen wollte, ausschlug. Eines Tages erhielt sie den Besuch einer vornehmen Rmerin, die gern mit ihren kost-baren Steinen prunkte. Als diese die Cornelia fragte, wo sie denn ihre Juwelen habe, rief Cornelia ihre Shne herbei und sagte: Dies sind meine Edelsteine?"

11. Bd. 1 - S. 453

1883 - Leipzig : Engelmann
§. 256. Das Römerreich. 453 Kürze und schwülstigem Pomp", aber ohne Kenntniß und Genauigkeit. Suetonius Tran-<,uillus (75—160), Geheimschreiber bei Hadrian, verfaßte Lebensbeschreibungen der zwölf ersten römischen Kaiser, eine Sammlung biographischer und historischer Nottzen und Anekdoten über die Kaiserzeit, größtenteils aus öffentlichen Acten oder mündlicher Erzählung geschöpft. Schon unter Tiberius hatte Valerius Maximus eine Anekdotensammlung aus der alten Geschichte mit deklamatorischem Schwulst und gemeiner Denkart verfaßt. Von Iusti--nus besitzt man einen ungenauen und mittelmäßigen Auszug aus dem lehrreichen, wohlgeordneten und gut geschriebenen Werk des Trogus Pompejus, eines gallischen Geschichtsforschers unter Angnstus, welcher die Geschichte der dem makedonischen Reiche angehörenden griechischen und asiatischen Staaten aus den besten Quellen in ethnographischer Anordnung bearbeitet hatte. Die klägliche Zeit der Soldatenherrschaft behandelt eine klägliche Sammlung kleiner Geschichtschreiber der Kaiserzeit, unter denen nur Vopiscus von Syracus eine Erwähnung verdient, obwohl auch er gute Quellen in den meisten Fällen eilfertig und oberflächlich benutzte und mitunter aus persönlichen Rücksichten die Wahrheit verschweigt. Ganz flüchtig ist die Kaisergeschichte von Marius Maximus, obwohl im Alterthum und durch das Mittelalter weit verbreitet und vielgelesen. Diese stellen ohne alle Ordnung und kritische Sichtung Alles zusammen, „was sie aus Archiven, Protokollen und andern ossiciellen Quellen zusammentreiben sonnten", geben aber durch ihre rohe Sprache, durch ihre Gedankenarmuth und durch ihr historisches Unvermögen ein sprechendes Zeugniß von dem Verfall der Literatur und Bildung. Von Eutropius, einem Zeitgenossen Julian's des Apostaten, besitzt man einen vielgelesenen Abriß der römischen Geschichte, „in faßlicher Mittelmäßigkeit". Den Schluß der römischen Geschichtschreibung in lateinischer Sprache macht des Vorigen Zeitgenosse, Ammianus Marcellinus (um 410), der die spätere Kaisergeschichte in geordneter Darstellung, kritischer Anordnung und „begeistertem Eifer gegen das herrschende Sittenverderben und die Unterdrückung der edelsten Bestrebungen und Institute" behandelt hat, mit Wahrheitsliebe und frei von religiösen Vornrtheilen. Aber seine schwerfällige Sprache und sein „durch ein geschmackloses poetisches Farbenspiel gedunsener Ausdruck" verrathen den literarischen Ungeschmack der Zeit. 5. Griechische Literatur. Bedeutender als die römischen sind die griechischen Ge-schichtschreiber der Kaiserzeit, wenn gleich auch sie die Spuren der Zeit, „wo Despotis- W*1; mus und Aberglauben die Geister gefangen hielt", an sich tragen. Der Mangel an Freimuth, bung. Urtheil und männlicher Gesinnung wird durch den rhetorischen und sophistischen Firniß, von dem ihre Schriften überzogen sind, nicht verdeckt. Knechtsinn und Schmeichelei, die Grundübel ihres schlaffen und entarteten Jahrhunderts, leiten ihre Feder und ihr Urtheil. Zu den bedeutendsten ge- P^arch«, hört Plutarch, unter Trajan Staatsmann, unter Hadrian, seinem Freund und Schüler, Statthalter c.^50-von Griechenland, ein fruchtbarer, vielgelesener philosophischer und historischer Schriftsteller. Seine Werke werden gewöhnlich eingetheilt in ethische (moralische), worin er theils die platonischen Lehren erläutert, theils die Grundsätze der Stoiker und Epikuräer bekämpft, theils sich über praktische Gegenstände (z. B. Kindererziehung) verbreitet, und in Biographien (Z. 253). Nicht ohne Sinn für die Größe des alten Griechenlands und Roms, deren Großthaten und Heldenzeiten er poetisch und rhetorisch als Ideal hinzustellen suchte, wußte er zugleich die vornehmen Kreise seiner Zeit, denen er durch seine Bildung und Stellung angehörte, angenehm zu erregen, indem er Phantasie und Gefühl weckte und ihnen eine geistreiche und witzige Unterhaltung gewährte. Plutarch legt mehr Werth auf Charakterzeichnung, als auf die geschichtlichen Thaten und ist daher reich an einzelnen Zügen, Anekdoten und Reflexionen. Nach seiner t'tgettetx Angabe ist oft eine kleine Geschichte, ein Wort, ein Scherz, eine bessere Bezeichnung des Charakters, als große Schlachten und Städteeroberungen. Er besaß eine außerordentliche Belesenheit, aber wenig Kritik und Auswahl der Quellen. Dennoch sind seine Biographien für die Geschichtskunde des Alterthums von großem Werthe, da er ans vielen Schriftstellern geschöpft hat, die nicht auf unsere Zeit gekommen sind. — Zu den ehrenwerthesten Erscheinungen in dieser ^ erschlafften und sittenlosen Zeit gehört der stoische Philosoph Epiktet, der im I. 50 im 60 — Sklavenstand geboren, unter Nero mit der Freiheit beschenkt, dann, von Domitian aus Rom c-12°* verjagt, durch ein achtbares Leben bewies, daß die Lehren von der innern Würde des Menschen, von sittlicher Freiheit und von der geringen Bedeutung äußerer Leiden, den Menschen auch in der niedrigsten Umgebung zu adeln vermögen. Seine zuerst in Rom, dann nach der Verbannung zu Nikopolis in Epeiros einem kleinen Kreise empfänglicher Freunde und Zuhörer mitgetheilten

12. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 127

1810 - Berlin : Hayn
Sechster Zeitraum. 127 doch könnten und sollten sie die bessere Kraft mehren, weil sie den Sitten jenen schönen Zusatz von Liebreiz geben, ohne welchen ein Volk den wilden Thieren des Waldes gleich und nur die Körperkraft das höchste Gut ist. Sie mehren ferner, gut angewandt, die Em- pfänglichkeit für das Gute, und tragen daher den Keim der Tugend in sich. Wisset Ihr aber wol, woher das Gegentheil entsteht? Wenn jene Künste und Wis- senschaften nur als Zeitvertreib, bloß als Mittel zum Vergnügen, betrachtet werden- So leisten sie dem Müßiggänge, der Lüsternheit, der Trägheit, der Uep- pigkeit Vorschub. Daher der Verfall des griechischen Staates, daher der eben eintretende Untergang Roms. Doch muß man auch nicht vergessen, daß jedes Reich in stolzer Gewalt da steht, so lange es wircklich große Männer besitzt, und daß die Größe augenblicklich schwindet, wenn es Mangel daran leidet. Somit Grie- chenland, so mit Rom. Doch scheint es Bestimmung zu seyn, daß große Reiche aufblühen und wieder ver- gehen. Dies zu bemerken habt Ihr schon jetzt oft Ge- legenheit gehabt, und werdet sie noch häufig erhalten. Denket an Griechenland: Wie mächtig und würdig kannten wir es! Und was ist es jetzt? Kaum nennt man es noch. Die Nachfolger im Glück und Unglück waren die Römer. Bald werdet ihr das große Reich derselben auch zertrümmert sehen. Griechenland und Rom besaßen aber die Achtung der Welt weniger wegen des Umfanges als um des Werthes ihrer Bewohner willen. Welche herzerhebende Handlungen vollende- ten sie! Und mit welcher Seelengröße unternahmen sie diese Handlungen! Muth, Ausdauer, Entschlossen- heit, und vor allen die edle Liebe für Vaterland und

13. Theil 2 - S. 110

1806 - Leipzig : Hinrichs
210 Dritte Periode. Der junge Römer aus den hohem Ständen fand itzt Geschmack an griechischer Kunst und Wissenschaft; Kunst- werke aller Art schmückten die öffentlichen Gebäude und Pri, vcttwohnungen in Rom, die man aus dem ausgeplünderten Griechenland hierher versetzt hatte; man las die Schriften der griechischen Dichter, Redner und Philosophen; man wandte die Beredsamkeit, die man an den Griechen bewun- derte, auf die öffentlichen Verhandlungen an; — So total aber auch die Umbildung der hohem Stande Roms unter diesen Einflüssen der griechischen Kultur in diesem Zeitalter war; so blieb doch diese ganze Kultivirung der Römer eine sremdher versetzte Pflanze, die aus ihrem einheimischen Bo- den gerissen ward, um im Auslande eine dürftige Blüthe zu treiben. Der eigenrhümiiche Ausflug des römischen Gei- stes zu selbstständig ausgearbeiteter Wissenschaft und Kunst war durch die streng zuqemessenen und berechneten Formen der ganzen Sraatsverfassung zu sehr beengt; in römischem Blute lag nicht jene höhere Lebendigkeit, Bewegung und Gewandtheit des Geistes, wodurch die Griechen die Schöpfer der schönen Welt der Künste und der Wissenschaften gewor- den waren. Das verarmte Griechenland hatte seine reif- sten Früchte, seine selbstständigste Kraft an ein eroberndes Volk verloren, das höchstens gut genug dazu war, der De- pofltair zusammenqeplünderter Schatze zu werden, das aber in dem Drängniffe weitgehender politischer Entwürfe, und in dem zügellosen entnervendsten Luxus des Privatlebens den freiern reinen Sinn für alle höhere Angelegenheiten des Geistes, mit Ausnahme weniger ihr Volk überfliegender Männer, verschwelgte. Nie darf man, wenn man die folgenden stürmischen Zeiten Roms gehörig würdigen will, diese totale römische ‘j..' Sit-

14. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 82

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
82 Fragen: Welchen Einflu hatten die er-oberten Schtze und Lnder auf Rom? Welche Lnder besa Rom 133 v. Chr., und wie waren sie an Rom gekommen? Welchen Einflu hatte die Berhrung mit Griechenland? Schildere einen Triumphzug! Der Triumphator" von Schack. 22. Sittenverfall in Rom. 1. Leben und Sitten im alten Rom. Das Leben der alten Rmer war einfach und schlicht, die Sitten rauh aber bieder. Man begngte sich mit einfacher Kost aus Speltbrei (Spelt ist eine Weizenart), Hlsenfrchten und Gemse. Erst als man in Griechenland das Brotbacken kennen gelernt hatte, a man auch Brot. Fleisch kam in alter Zeit wenig auf den Tisch. Auch die Getrnke beschrnkten sich anfangs auf Wasser und Milch; spter kam einfacher (verdnnter) Landwein dazu. Die Hauptmahlzeit fand nachmittags statt. Der Land bau war der einzige Erwerbszweig, der eines freien Man-nes wrdig war. Herren und Sklaven be-sorgten ihn gemeinsam. Mancher berhmte Feldherr, z. B. Cincinnatns, wurde vom Pfluge hinweg zur Fhrung des Heeres berufen, legte nach dem Siege den Feld-Herrnstab aus der Hand und baute wieder seine Rben. Bergwerke gab es nicht, Handel 50. Rmische Frau in der palla. nur wenig. Das Handwerk wurde von Sklaven und Freigelassenen betrieben. Unter den Sklaven in vornehmen Husern waren alle Beschftigungen vertreten, sogar Knstler, rzte, Musiker, Schauspieler. Der Vater war Herr der das Leben seiner Kinder. Die Frauen waren tugendhaft und charaktervoll und wurden hoch geachtet; sie lebten eingezogen, leiteten die Wirtschaft und erzogen die Kinder. Das Gewand des rmischen Brgers war die Toga, ein halb-rundes Stck Zeug, meist Wollenstoff, das der die Schulter geworfen wurde, so da ein Arm bedeckt war, der andere aber frei blieb; darunter trug man die Tunika, eine Art Hemd. An der Tunika der Senatoren und Ritter war ein Purpurstreifen angebracht, der vom Halse bis zum Grtel reichte. Auch die Frauen trugen die Tunika, Matronen darber die Stola, ein langes, faltenreiches Gewand. Gingen sie aus, so wurde noch die Palla, das eigentliche Putzkleid, bergeworfen. Als Kopf-bedecknng der Frauen kamen Hauben vor. Die Männer setzten im Freien und auf Reisen Kappen oder Hte auf. Im Hause ging man auf San-dalen; fr Ausgnge zog man Schuhe an.

15. Theil 2 - S. 25

1806 - Leipzig : Hinrichs
Von Alexander bis auf August. 2; nehmr'gung keinen auswärtigen Krieg führen, muß 1000 Taienre bezahlen, und seinen Sohn Demetrius als Geisel stellen. l . Die schlaue Politik Noms hatte nun in den für iht der Freiheit zurückgegebenen griechischen Städten Bundesgenossen, die es, sobald es wollte, in Besiegte verwandeln konnte; denn allerdings gab es auch in Griechenland eine antirömische Parrhei, welche der römischen Großmuth mißtraute, und in Roms übrigen Schritten Griechenlands künftiges Schicksal vorher sah. Drückend mußte dem Philipp von Macedonken die ihm von Rom ausgedrungene Bundesgenvssenschaft werden, beson- ders da alle Klagen gegen ihn in Rom willig ausgenommen wurden. Vielleicht hätte der in Rom gebildete Demetrius eine bessere Zukunft herbeigeführt, wenn er, nach dem Willen der Römer, den macedonischen Thron bestiegen hätte; allein der Vater mußte ihn, da der politische Verdacht von dem ältern Bruder Perseus gegen ihn angesponnen war, 181 hinrichten lassen. Dieser Perseus folgte 179 seinem Vater mit dem unauslöschbarsten Hasse gegen Rom. Ec zog den germanischen Stamm der Bastarner in die Nähe der Donau, um in ihnen eine Schutzmauer gegen Nom zu haben; er suchte das vorige Verhältnis Macedoniens zu dem übrigen Griechenlands wieder herzustellen, da selbst die Achäer Roms Absichten zu ahnen anftngen, und der bejahrte Philopömen sich dem schiedsrichterlichen Einflüsse der Römer in Griechenland muthig widersetzt hatte. Sein Nachfolger Kallikrates war gefälliger gegen Rom. - k End-

16. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 123

1852 - Leipzig : Wigand
Culturzuftände. 123 die Heldenthaten der Vorfahren zu erzählen und der Staat erwies den Erzählern so große Ehre, dass selbst die höchsten Staatsbeamten und Machthaber es für lohnend ansahen, Geschichtswerke zu verfassen. Enniuö, Fabius Pictor, Lutatius Catulus und Andere, selbst Sulla, Cäsar und Augustus verfassten eigenhändige Geschichtswerke. — Eine nicht geringere Pflege genoss in Achen wie in Rom die Beredsamkeit, wiewohl sie sich viel später entfaltete, als die Dichtkunst. Die erste Schule der Rhetorik stiftete Korar in Syrakus und bald entstanden ähn- liche in Griechenland. Leider bemächtigten sich derselben die Sophisten, ohne dass sie jedoch im Stande gewesen wären, die edle Beredsamkeit zu unterdrücken. Welchen Ruhm sich auch schon Solon und Pisistratus, später Perikles, Alcibiades, Aeschines und Jsokratcs (letzterer in schrift- lichen Reden) erwarben, so verdunkelte sie doch alle der große Demo- sthenes. Rach ihm sank die Beredsamkeit herab, trotz der Schulen zu Athen und Rhodus, denn die Bedingung ihrer Blüthe, die Freiheit, war vernichtet. An die Stelle der alten Würde, Kraft und Einfachheit trat Ueberladung von Bildern, Künstelei und Wortgepränge. Auch in Rom fand die Rhetorik einen günstigen Boden, wie sehr sich auch altrömische Eiferer dagegen sträubten. Schon Cato's körnige, schmucklose Reden bezeichnen den Anfang der Beredsamkeit, welche für die Römer bald nicht nur der Inbegriff aller höhern Bildung und Wissenschaft, sondern auch der einzige Weg zu Erlangung von Staatsämtern wurde. Obgleich der Senat die Philosophen und Rhetoren aus Rom verbannte (163), errichtete doch bald darauf L. Plotius eine Schule der Rhetorik und das Forum ward der Schauplatz, auf dem fortan die ausgezeichnetsten Red- ner glänzten, so Antonius (dessen Ermordung durch Cinna in Rom tief betrauert wurde), Cotta, voll Würde und Anmuth, Sulpitius, weniger pathetisch, dafür aber lichtvoller und gründlicher auf das Recht eingehend, H or ten si u s, der König des Forums, und Cicero, der größte Redner Latiums, würdig neben Demosthenes zu stehen. Beide Heroen der Beredsamkeit sind gleich groß und doch so verschieden. Von jenem darf man nichts hinwegnehmen, diesem (Cicero) darf man nichts zusetzen. Auch Cäsar war ein nicht ^bedeutender Redner. — Die Poesie endlich wird in Griechenland durch Pindar, Anakreon, Thcokrit, Bion, Moschus und durch die Dramatiker Aeschylus, Sophokles, Euri- pides und Aristophanes verherrlicht. Leider sind die Werke Menan- der's verloren, der sich in seinen Komödieen bis zu idealen Charakteren erhoben hatte. Es klingt fabelhaft, welche ungeheure Vorliebe die Griechen für das Theater hatten, wenn man liest, dass die Aufführung einiger sophokleischen Tragödieen mehr gekostet habe, als der ganze peloponnesische Krieg. Die Römer haben in diesem Zeiträume außer Livius Andronicus (240), Plautus und Terentius wenig Erhebliches aufzuweisen; die Blüthe der Poesie fällt erst in den folgenden Zeitraum. Dagegen waren sie groß in der Baukunst, sowohl der schönen als nütz-

17. Vorschule der Geschichte Europas - S. 51

1834 - Berlin : Enslin
— 51 — ihnen noch immer nach dem Leben trachtete, da kehrten sie es um; sie tödeten ihn und setzten nun ihren Oroß- vater Numitor wieder allein auf den Thron. Doch blie- den sie nicht in Alba Longa, ob sie gleich jetzt die Hoff- nung hatten, nach dem Tode ihres Großvaters dieses Königreich zu erben, sondern sie gingen wieder nach der Stelle hin, wo sie ausgesetzt und von der Wölfin waren gerettet worden, um hier zum Andenken an ihre wun- derbare Rettung eine neue Stadt zu erbauen. Diesen Vorsatz führten sie auch aus, und die Stadt, welche mit allerlei Einwohnern aus den übrigen Städten der Umgegend erfüllt wurde, die sich auf ihre Einladung da niederließen, bekam von Romulus den Namen Rom. Er wurde auch König über dieselbe, und eroberte meh- rere Städte und Gebiete der Umgegend, so daß auf diese Weise in der Mitte Italiens, um die Tiber her, das Königreich Rom entstand. Das alte Königreich Rom. § 3. Ob es nun gleich mit der Entstehung dieses Königreichs nicht ganz so hergegangen seyn mag, wie es hier erzählt worden, so ist es doch gewiß, daß das- selbe in jenen Zeiten bestanden hat, aber nur einen ge- ringen Umfang hatte, während im ganzen übrigen Ita- lien noch vielerlei Völker wohnten, die theils auch kleine Königreiche, theils aber auch Republiken bildeten. So bestand in diesem Lande eine sehr vielfache und gemischte Herrschaft. Die Könige in Rom aber, von welchen Ro- mulus der erste war, waren nicht mächtiger als jene' Fürsten in Griechenland, welche einst den trojanischen Krieg geführt hatten. Denn einmal war ihr Königreich nur klein, und zudem hatten sie in der Stadt selbst noch eine obrigkeitliche Versammlung, den Senat, welcher in der Regierung mit sprach, so daß die Könige nicht alles thun und befehlen konnten, was sie nur wollten, und es war hier schon die königliche Herrschaft mit der re- publikanischen gemischt. Und endlich kam es hier eben so, wie in Griechenland, daß die königliche Würde ganz abgeschafft, und eine republikanische Regierung eingeführt wurde. Dieses geschah auf folgende Weise. 4 * /

18. Geschichte - S. 23

1898 - Gießen : Roth
Die Römer. (Rom ein Kaiserreich.) 23 Cäsar siegreich vor den Thoren Roms. Pompejns und sein Anhang flohen nach Griechenland. Auch hierher folgte ihm sein unerbittlicher Gegner und besiegte ihn bei Pharsalus (48). Pompejus flüchtete weiter nach Ägypten, wo er meuchlerisch ermordet wurde. Seine Anhänger stellten nun große Heere auf, aber alle wurden nach blutigen Schlachten von Cäsar besiegt. Jetzt kehrte Cäsar nach Rom zurück und feierte glänzende Triumphe. Seine Soldaten erhielten reiche Belohnungen. 72 Millionen Thaler legte er in den Staatsschatz. Unter das Volk ließ er Geld, Korn und Ol verteilen und ergötzte es durch glänzende Schauspiele. Zum Schlüsse einer solchen Festlichkeit ließ er das ganze Volk an 22000 Tischen anss köstlichste bewirten. Um den Senat von sich abhängig zu machen, vermehrte er die Zahl der Senatoren durch seine Anhänger auf 900. Ganz Rom gehorchte ihm. Zn seinem Ruhm muß gesagt werden, daß er mit Klugheit und weiser Mäßigung regierte und manche nützliche Einrichtung schuf. So führte er den nach ihm benannten julianischen Kalender ein. Den Ansang des Jahres setzte er ans den 1. Januar fest. Die Zahl der Monate wurde auf zwölf (vorher zehn) erhöht, und die Zahl der Tage so festgesetzt, wie sie noch heute besteht. Der neu eingereihte siebente Monat trägt ihm zu Ehren noch heute den Namen Julius, wie der achte den Namen feines Neffen, des Kaisers Augustus. Cäsars Ermordung. Aber es gab doch manchen Bürger, der es nicht ertragen mochte, daß einer Herr sei. Es entstand eine Verschwörung, an deren Spitze Cäsars eigener Stiefsohn Brutus stand. Während einer Senatssitzung fielen die Verschworenen über Cäsar her. Als er Brutus aus sich eindringen sah, dem er unzählige Wohlthaten erwiesen hatte, da ries er schmerzbewegt aus: „Auch du, Brutus?" hüllte sich in seinen Mantel und sank, von 23 Stichen durchbohrt, zu Boden (44 v. Chr.). Das zweite Triumvirat. Oktavianns. Trotzdem erreichten die Mörder ihren Zweck nicht. Das römische Volk war so verdorben, daß es sich nicht mehr selber regieren konnte. Bald fanden sich andere ehrgeizige Männer, die nach der Herrschaft strebten. Es bildete sich ein neues Triumvirat mit dem Zwecke, die republikanische Partei zu unterdrücken und die Provinzen zu teilen. Jahrelang wütete der Bürgerkrieg. Nachdem die Verteidiger der Freiheit, Brutus und Cassius, unterlegen waren, teilten die Triumvirn das römische Reich. Mit List wußten zwei derselben den dritten seiner Macht zu berauben. Zuletzt blieben nur übrig: Julius Cäsar Oktavianns, der Neffe des großen I. Cäsar, und Antonius, dem die Länder des Morgenlandes zugefallen waren. Da dieser in schmähliche Abhängigkeit von der ägyptischen Königin Kleopntra sich begeben hatte, erklärte ihm der Senat aus Betreiben Oktavians den Krieg. Oktavianns besiegte ihn (31 v. Chr.) in einer großen Seeschlacht bei Aftium (an der Westküste Griechenlands). Oktavian war jetzt Alleinherrscher und nannte sich Augustus, d. H. der Erhabene. Nach seinem großen Oheim legte er sich zugleich den Titel Cäsar bei, aus dem das Wort Kaiser entstanden ist. Die römische Republik hatte 480 Jahre bestanden. Rom ein Kaiserreich. Kaiser Augustus, der durch Klugheit und Glück zur höchsten Würde ^gelangt war, wußte diese durch Mäßigung und Beibehaltung der republikanischen Formen zu behaupten und zu befestigen. Zur Sicherheit für feine Person gründete er eine Leibwache von 10 000 Mann, deren Anführer nach dem Kaiser die wichtigste Person des Reiches war. Die übrigen Legionen standen zerstreut in den Provinzen des ausgedehnten Reiches*). Unter Augustus und seinen *) Eine Legion zählte etwa 6000 Mann. Römischer Krieger.

19. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 237

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Vierter Zeitraum. Von 323 bis 30 v. Chr. 237 Dieser verblendete alsbald die Griechen durch das Zauber- wort der Freiheit, und gewann endlich auch die Achäer. Nom hatte nun beinahe alle Nachbarn Maccdoniens auf seiner Seite, Philippus aber war fast jeder Hülfsquelle be- raubt. Bald bestimmte ihn daher eine Niederlage, wel- che er bei Kynoskephalä (1q7) erlitt, um Frieden bitten. Dieser ward ihm unter der Bedingung ge- währt, daß er nur Macedonien behalte, Alles aber, was er außer den Gränzcn dieses Landes besitze, abtrete, und besonders Griechenland für frei erkläre. Auch mußte ec seine Flotte auöliefern, hundert Talente bezahlen, und seinen Sohn Demetrius als Geißel nach Nom schicken. Hierauf ließen die Römer Macedonien zunächst in Ruhe, schnitten demselben aber den Duell ab, aus welchem es neues Leben empfangen konnte, indem sie die Griechen, unter dem Scheine, ihnen die Freiheit zu geben, in ver- derbliche Abhängigkeit von Rom brachten. Denn bald nach dem Siege über Philippus kündigte (196) T. Duinctius Flamininus bei der Feier der isthmi- schen Spiele den Griechen die Freiheit an, wofür diese ihn als ihren größten Wohlthater vergötterten. Als hier- auf auch griechische Plätze und Besitzungen von den Rö- mern zurückgegeben wurden, war die Freude der Ge- täuschten, welche nicht ahneten, daß sie bald die Fesseln ihrer Befreier tragen würden, noch größer. Allein in Kurzem erzeugte das Geschenk der Freiheit vielfache Strei- tigkeiten in den griechischen Staaten, wobei die Römer die Friedensstifter und Schiedsrichter machten. Ja, je größer die Reizbarkeit der Griechen war, und je mehr sich unter denselben bald Parteien für oder wider Rom bildeten, desto leichter konnten die Römer ihren schädlichen Einfluß auf Griechenlands Angelegenheiten geltend ma- chen. Indessen die Ätolier, welche sich zuerst unter den griechischen Völkern an Rom angeschlossen, waren, weil sie die von der Niederlage Philipps erwarteten Früch- te nicht geerndtet hatten, und sich von Flamininus ge- kränkt glaubten, auch die Ersten, welche von Rom abfie- len. Wenige Jahre nach der Schlacht bei Kpnoskepha- lä nahmen sie sogar an einem Krieg wider Rom sehr leb- haften Antheil.

20. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte des Altertums - S. 58

1896 - Leipzig : Roßberg
gründeten Städte und legten Wasserleitungen oder Häfen an, ebenso wurde die Rechtspflege bald geordnet. 2. Die Bedeutung der Eroberung Griechenlands für Kam. „Das besiegte Griechenland nahm den wilden Sieger gefangen und hat Kunst und Wissenschaften in das bäuerische Latium verpflanzt." Die römische Kultur rührt erst von den Zeiten her, in denen die Römer mit den Griechen in nähere Berührung gekommen sind. Die Römer an sich hatten wenig Statt für Schönheit und für künstlerische Leistungen. Die Reichen verschwendeten mehr aus Prachtliebe als aus wahrer Kunstbegeisterung unermeßliche Summen mit dem Ankauf griechischer Gemälde und Bildsäulen für ihre Landhäuser. Die schönen Paläste, Landhäuser, Tempel und Bäder, welche in Rom und Umgegend erbaut wurden, sind Werke griechischer Baumeister. Manche schöne Bildsäule oder geschnittene Edelsteine (Gemme) wurden von Griechen in Rom gearbeitet. Römische Schiffe gingen hin und her, um die berühmten Werke längst verstorbener Künstler aus Griechenland nach Rom zu führen. Biele der ausgewanderten Griechen nährten sich in Rom als Sprachmeister oder als Lehrer der Redekunst, noch andere als Philosophen oder Musiker. Auch mit den Meisterwerken der griechischen Dicht- und Redekunst wurden die Römer zuerst auf diesem Wege bekannt. Die Kunst, welche die Römer seit dieser Zeit am meisten zu üben anfingen, war die gerichtliche Beredsamkeit. Schriftsteller bearbeiteten griechische Lustspiele für das römische Theater. Viele Römer waren gegen das griechische Wesen eingenommen, besonders der alte Cato. Vi. Innere Zustände in Nom. Aus Patriziern und Plebejern war ein Bürgerstand entstanden, aber ein neuer Adel bildete sich aus den Familien, deren Mitglieder im Senat saßen. Die höheren Beamten wurden aus einem bestimmten Kreise von Familien gewählt. Selten gelang es einem Manne aus einer andern als Senatsfamilie, zu einem höheren Amte zu gelangen. Aus dem Volke heraus bildete sich der neue Stand der Ritter. (Geldadel.) Es waren ursprünglich diejenigen, welche durch ihr Vermögen zum Reiterdienst berechtigt waren. Sie hatten in der Regel ihre Reichtümer dadurch erworben: daß sie, 1. zu Gesellschaften verbunden, die Steuern einer Provinz pachteten, 2. große Ländereien erwarben und sie mit Sklavenscharen bearbeiteten, 3. als Großindustrielle mit zahlreichen Sklaven arbeiteten. Es waren also 3 Stände: 1. Senatoren, 2. Ritter, 3. Volk.