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1. Geschichte des Altertums - S. 274

1889 - Wiesbaden : Kunze
274 Dritter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. in seinem Heere, die feindliche Übermacht besiegte. Er behandelte die Gefangenen mit Großmut und schenkte den vornehmen Römern bald wieder die Freiheit. Pompejus war glücklich entkommen und hatte sich nach Kleinasien gewandt, wo er Schutz und Aufnahme zu finden hoffte. Allein die Städte und Könige, welche er früher erhoben hatte, verließen ihn jetzt und nötigten ihn mit seiner Gemahlin Cornelia zur Flucht nach Ägypten. Hier fand er unerwartet seinen Tod. Der König von Ägypten, Ptolemäus, glaubte nämlich sich Cäsar gefällig zu erweisen, wenn er denselben von seinem Gegner befreie, und gab den Befehl, den Pompejus, sobald er ans Land steige, zu töten. So geschah es: ohne einen Laut des Schmerzes hören zu lassen, endete Pompejus 48. Als Cäsar drei Tage nachher landete und den Kopf und Siegelring seines ehemaligen Eidams erblickte, wußte er den Mördern keinen Dank, sondern wandte sich mit Verachtung von ihnen und vergoß Thränen über das traurige Schicksal dessen, der ihm einst so nahe gestanden hatte. §. 50. ®a|ats Mlatfit und inde. Cäsar hatte nur ein Heer von 3000 Mann mit nach Ägypten genommen. Trotzdem mischte er sich in den Thronstreit zwischen dem jungen König Ptolemäus Ix. und dessen Schwester Cleopatra, welche sich heimlich zu Cäsar begab und ihm klagte, daß ihr Bruder sie verjagt und das Testament ihres Vaters umgestoßen habe. Kleopatra war eine schöne, geistreiche, stolze Frau und wußte ihre Bitten so schmeichelnd und einnehmend vorzutragen, daß Cäsar ihr Beistand versprach. Dadurch geriet er aber in einen Krieg mit Ptolemäus und dem ägyptischen Volk, der ihn in große Gefahr brachte. Er wurde 9 Monate lang in Alexandrien eingeschlossen, wo er sich in der Königsburg mit wunderbarer Kunst verteidigte. Als dieselbe mit einem Teil der alexandrinischen Bibliothek in Flammen aufging, wußte er sich auf der naheliegenden Insel Pharus noch so lange zu halten, bis er aus Asien Verstärkung erhielt. Der ägyptische König wurde nun in die Flucht geschlagen und ertrank 47 im Nil. Cäsar übertrug hierauf der Kleopatra Ägypten als Lehnsreich und gab ihr einen jüngeren Bruder als Mitregenten. Auf die Nachricht, daß Pharnaces, der Sohn des Mithridates von Pontus, sich empört habe, eilte Cäsar sofort nach Asien und vernichtete mit einem Schlage das ganze Heer des feindlichen Königs.

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1. Römische Geschichte - S. 140

1881 - Leipzig : Teubner
140 Das erste Triumvirat (60). M. Bibulus. pejus in den oben erwähnten Verlegenheiten; er versprach ihm, wenn er ihn bei seiner Bewerbung um das Konsulat unterstütze, werde er als Konsul die Bestätigung seiner Anordnungen in Asien und die Ackerverteilung an seine Veteranen durchsetzen. Pompejus ging gerne darauf ein, und nun zogen sie auch noch den Crassus, dessen Geld Cäsar zu verwenden verstand, in den Bund, in welchem sie sich eidlich versprachen, daß sie nichts im Staate geschehen lassen wollten, was einem von ihnen mißfällig wäre. Dieser geheime Bund, der aber bald offenkundig ward, hieß das Triumvirat (Dreimännerbund). Cäsar vermählte damals dem Pompejus auch seine liebenswürdige Tochter Julia. Cäsar wurde gegen den Willen der Nobilität für das I. 59 zum Konsul gewählt und erhielt zum Kollegen einen starren leidenschaftlichen Aristokraten, M. Bibulus, dessen Wahl die Aristokraten durch großartige Bestechung durchgesetzt hatten. Kaum hatte Cäsar sein Amt angetreten, so beantragte er bei dem Volke ein Ackergesetz zu Gunsten der Veteranen des Pompejus. Bibulus trat in leidenschaftlichster Weise gegen dasselbe ans, so daß es in der Volksversammlung zum Handgemenge kam; er wurde die Stufen der Rednerbühne hinabgeworfen und mit Schmutz bedeckt, seine Fasces zerschlagen, zwei Tribunen, die ihm beistanden, neben ihm verwundet, und als er auch jetzt noch nicht wich, sondern seinen Hals entblößte, um für das Recht sich töten zu lasten, führten ihn seine Freunde mit Gewalt fort. Cäsar sorgte durch seine Gerichtsdiener dafür, daß ihm weiter kein Leid geschah. Seitdem hatte Bibulus den Mut verloren; er wagte während seines ganzen Amtsjahres nicht mehr das Haus zu verlassen, und man nannte daher spottweise dieses Konsulat nicht das des Julius Cäsar und Bibulus, sondern das des Julius und des Cäsar. Das Ackergesetz des Cäsar war nach der Entfernung des Bibulus in der Volksversammlung angenommen worden, und ebenso setzte er auch in der Folge die Bestätigung der Einrichtungen des Pompejus in Asien und manche andere Gesetze durch das Volk durch, ohne sich um den Senat zu

2. Die vorchristliche Zeit - S. 490

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
490 Die Römer in der Zeit der Umwälzungen und der Bürgerkriege. ohne daß es zu der Frage nach dem von einem letzten und höchsten Zwecke abhängigen Werthe des Bestrebens kam. Am meisten befand sich damals Pompejus in einer solchen Lage. Die Mäßigung und Be- scheidenheit, die er bei der Rückkehr aus Asien gezeigt, war entweder der Zuversicht auf eine ohne Gewaltthat zu gewinnende Herrschaft ent- sprungen oder wurde durch ein neues nach eingetretener Ruhe erwachtes Bedürfniß höherer Macht verdrängt^ Neben ihm, den glänzende Waffen- thaten in diese Lage gebracht hatten, befand sich in einer ähnlichen sein alter Gegner Crafsus durch unermeßlichen Reichthum. Standen Beide dem in seinem Ansehen neu befestigten Senate als Einzelne noch mit ge- ringer Aussicht auf Erfolg gegenüber, so bildete sich durch das Auftreten eines Dritten, der sie beide gewann und sich so mit ihnen zu einem Bunde vereinigte, eine Gewalt, die sich leicht über alle verfassungsmäßi- gen Beschränkungen hinwegsetzen und, wo Benutzung der verfassungs- mäßigen Mittel nicht ausreichte, zu offener Willkühr schreiten konnte. Deutlicher als es Pompejus und Crassus bisher gethan, verfolgte Julius Cäsar, der Sohn des gleichnamigen Feldherrn im Bundesgenoffenkriege, die demokratische Richtung, in welcher die Verwirklichung von Plänen der Herrschbegierde allein zu finden war. Als Neffe von der Frau des Marius und Gatte von der Tochter des Cinna hatte er seine Ueber- einstimmung mit den Bestrebungen dieser Parteihäupter nicht verhehlt und war der Rache Sulla's, der in ihm den Marius vervielfältigt sah, nur durch dringende Verwendung entzogen worden. Er war eine der hochbegabten Naturen, die, ohne mühsame Schule, sobald sie ihr Talent in Thätigkeit setzen, gleich das Größte leisten. Mit reicher wissenschaft- licher Bildung verband er die Kunst, Gemüther für sich einzunehmen und die Fähigkeit, Verhältnisse und Personen rasch zu durchschauen. Er war in Cieero's Consulatsjahr Prätor gewesen und hatte im folgenden Jahre das jenseitige Spanien zur Verwaltung erhalten. Als er von dort im Jahre 60 zurückkehrte, fand er den Pompejus, welchen Cicero gern als einen Schützer der Optimaten an den Senat gefesselt hätte, mit dem Senate entzweit. Pompejus hatte unbedingte Bestätigung der von ihm in Asien getroffenen Einrichtungen und Belohnung seiner Sol- daten vergeblich verlangt. Da verband sich Cäsar mit ihm und Crassus zu dem Zwecke, ihren Einfluß dahin zu richten, daß ihr gemeinsamer Vortheil die Richtschnur in allen öffentlichen Angelegenheiten würde. In dieser Verbindung, welche man das Triumvirat nannte, wandte er dem Kriegsruhme des einen und dem Reichthum des anderen Genossen die Unterstützung seines überlegenen Talentes zu. Der erste Erfolg, den die Genossen hatten, war der, daß Cäsar für das Jahr 59 Cónsul wurde. Nun wurde die Bestätigung der Pompejanischen Anordnungen in Asien durchgesetzt und Cäsar bewirkte, indem er den Widerspruch

3. Sagen und Geschichten aus dem Altertum - S. 211

1890 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 211 — «einer festen Stellung bei Dyrrhächium an. Doch war das erste Zusammentreffen für Cäsar unglücklich; er wurde geschlagen und mufste sich in öde, unfruchtbare Gegenden zurückziehen. Aber er verlor den Mut nicht. Seine Soldaten waren rauhe, abgehärtete Krieger und an die Mühseligkeiten des Feldzuges gewöhnt; aufser-dem hatte er viele deutsche Soldaten bei sich, auf die er grofses Vertrauen setzte. In dem Heere des Pom-pejus hingegen befanden sich fast nur die verweichlichten Söhne vornehmer römischer Familien, denen schon der Gedanke schrecklich erschien, dafs ihre Gesichter eine Narbe davontragen könnten. Bei Phar-sälus in der Landschaft Thessalien kam es denn auch zu einer zweiten entscheidenden Schlacht, worin Cäsar glänzend siegte. „Ora ferlte!“ (Ihre Antlitze treffet!) hatte er den Deutschen befohlen,, die in seinem Heere dienten, und die römischen Weichlinge waren voller Entsetzen geflohen. Pompejus erreichte mit wenigen Getreuen die Küste und schiffte sich nach Ägypten ein. Der junge König von Ägypten fürchtete den Cäsar und liefs den Pompejus bei seiner Landung ermorden. Man schnitt ihm das Haupt ab und liefs den Körper unbe-stattet liegen. Als aber Cäsar einige Tage später in Ägypten erschien, sprach er laut seinen Abscheu aus über diese ruchlose That; er entsetzte den König seiner Würde und übergab die Herrschaft der Kleöpätra, einer Schwester des Königs. 5. Cäsar in Asien, Afrika und Spanien. Pompejus war besiegt, aber seine Partei gab ihre Sache noch nicht verloren und zwang den Cäsar, noch mehrere harte Kämpfe zu bestehen. Zuerst ging er nach Asien, wo Phärnäces, der Sohn des Mithridates, sich empört u*

4. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 95

1868 - Elberfeld : Volkmann
95 Schlacht den Kopf verloren; er eilte aus seinem Lager, in das er geflohen war, nach dem Meeresstrande, bestieg ein Schiff und begab sich über Lesbos und Cypern nach Aegypten. Der junge König dieses Landes, Ptolemäus, beschloß auf den Rath seiner Minister, sich durch die Ermordung desselben den Dank Cäsars zu verdienen. In einem kleinen Kahne wurde Pompejus von dem Schiffe, das in einiger Entfernung vom Gestade hielt, ab- geholt; schweigend gelangte man zum Lande, indem Pompejus eine Rede überlas, die er an den König zu halten gedachte. Kaum war man dort angekommen, als die Bemannung des Kah- nes, die aus einem höheren Officier und mehreren Soldaten be- stand, über ihn herfiel und ihn zusammenhieb. Das römische Schiff, welches ihn hergebracht hatte, entfloh mit seiner jammern- den Gemahlin Cornelia, die von ferne der Mordthat zugesehen hatte. Dem Leichnam wurde das Haupt abgeschnitten, um das- selbe einbalsamirt dem nacheilenden Cäsar zu übergeben. Dieser aber wandte sich mit Abscheu ab und vergoß Thränen über den Ausgang des Mannes, der einst sein Freund und Schwiegersohn gewesen war. In Aegypten war damals ein Thronstreit zwi- schen dem jungen Ptolemäus und seiner älteren Schwester Cle- opatra; letztere von jenem vertrieben, kehrte nun zurück und wandte sich hülfesuchend an Cäsar. Als dieser sich für sie ent- schied und sie zur Mitregentin einsetzte, entstand der sogenannte alexandrinische Krieg, da die Anhänger des jungen Königs, un- ter ihnen sein Feldherr Achillas, dies nicht dulden wollten. Cäsar wurde in Alexandrien eingeschlossen und vertheidigte sich hier neun Monate gegen weit überlegene Streitkräfte. Endlich er- schienen Verstärkungen aus Asien; jetzt schlug er das feindliche Heer vollständig, der junge König und sämmtliche Theilnehmer an der Ermordung des Pompejus kamen um, und Cleopatra wurde zur Beherrscherin des Landes erhoben. Ehe Cäsar nach Rom ging, eilte er nach Asien, in welcher der Sohn des Mithri- dates, Pharnaces, aus seinem Reiche Bosporus eingefallen war; da derselbe dort bereits große Eroberungen gemacht und Cäsars Statthalter besiegt hatte, so durfte er nicht unbeachtet gelassen werden. Cäsar beendigte den Feldzug gegen ihn in so kurzer Zeit, daß er denselben in die seitdem sprüchwörtlich gewordenen

5. Geschichte des Altertums - S. 134

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
134 Rmische Geschichte. weiter ausbilden wollte) zeigte er Seerubern gegenber seltene Khnheit und Tatkraft. In Rom schlo er sich zuerst dem Pompejus an und gewann durch Liebenswrdigkeit und Freigebigkeit, sowie durch Prozesse gegen gewaltttige Sullaner die Gunst des Volkes. Als dil im Jahre 65 entfaltete er bei den ffentlichen Spielen solche Pracht, da man ihn berall rhmte. So konnte er es wagen, sich im Jahre 63 um das Oberpriesteramt zu bewerben, das ihm denn auch trotz seiner Jugend zufiel. Im Jahre 62 wurde er Prtor. Gegen seinen Einspruch wurden die in Rom verhafteten Genossen Catilinas vom Senat verurteilt und hingerichtet. Whrend Pompejus nach dem zweiten (dritten) Mithrida-tischen Kriege die Verhltnisse Asiens ordnete, erwarb sich Caesar in Spanien, wohin er, nachdem Crassns sich fr seine vielen Schulden ver-brgt hatte, als Proprtor gesandt war, durch geschickt gefhrte Grenz-kriege glnzenden Feldherrnruhm und nach der Weise der rmischen Ver-waltungsbeamten reiche Schtze. So konnte er im Jahre 60 dem Pompejus als ein gefhrlicher Nebenbuhler im Kampfe um die Herrschaft entgegen-treten. Er war eine Herrschergestalt, hochgewachsen, durch lebhafte schwarze Augen fesselnd, trotz etwas schwacher Gesundheit^) ausdauernd im Ertragen von Beschwerden, besa einen Herrschergeist, der alle Verhltnisse schnell und richtig auffate und voll Selbstbeherrschung den rechten Augenblick zu erfassen und zu benutzen verstand, und zeigte Herrscherkraft und -geschick, indem er mit khner Unternehmungslust khle Furchtlosigkeit in Gefahr ver-band und durch Liebenswrdigkeit und Gromut die Herzen des Volkes und der Feinde gewann. Staunenswert war seine Vielseitigkeit: er war Staats-mann und Feldherr, Geschichtschreiber2) und Redner, Sprachforscher und Mathe-matiker in einer Person. 2. Der Abschlu des Triumvirts" (60). Gegen Ende des Jahres 62 landete Pompejus aus Asien in Brnndisinm. Zum allgemeinen Erstaunen entlie er sein Heer. Mit einem Schlage war er aus einem beraus ge-frchteten Heerfhrer ein machtloser Einzelmensch geworden. Der Senat bewilligte ihm zwar einen glnzenden Triumph, verweigerte ihm aber die Besttigung seiner fr Asien getroffenen Anordnungen und die geforderten Landanweisungen an seine Soldaten. Voll Groll nahm Pompejus seine alten 'Beziehungen zu Caesar wieder auf, der ihn mit Crassus vershnte. Diese drei Männer schlssen nun einen anfnglich geheimen Bund zu 60 gegenseitiger Untersttzung, das fog. erste Triumvirat, im Jahre 60. Dem gemeinsamen Wirken der drei Männer gelang es, Caesar fr das Jahr 59 das Konsulat zu verschaffen und die Forderungen des Pompejus durchzusetzen. Nach Ablauf des Amtsjahres erhielt Caesar gegen *) Er litt an Krmpfen. 2) Er schrieb sieben Bcher vom gallischen Krieg und drei Bcher vom Brgerkrieg.

6. Alte Geschichte - S. 234

1848 - Leipzig : Brandstetter
234 §♦ 4. Das Triumvirat. Doch Volksgunst hat selten Bestand. Cicero hatte kaurn das Con- sulat niedergelegt, als neue Ereigniste das Andenken an die jüngst über- wundene Gefahr verwischten. Pompejus kam aus Asien zurück und hielt zwei Tage lang einen Triumph, der alle Pracht vormaliger Triumphe über- bot. Zwei Könige, der jüngere Tigranes und Aristobul, deren Ge- mahlinnen und Kinder, sowie die hinterlafsenen Familienglieder des Mi- thridates schmückten den Aufzug. Bei demselben waren 250 Wagen mit griechischen Kunstwerken, und auf dem Verzeichnisse der Siege las man die Namen von mehr als 15 eroberten Königreichen, 1000 Festungen, 000 Städ- ten, 800 Kriegsschiffen, von 399 wieder aufgebauten und bevölkerten Städ- ten; die Zahl der Gefangenen war auf 2 Millionen angegeben. Zeder Soldat bekam über 300 Reichsthaler unseres Geldes, und dennoch über- lieferte Pompejus, der gewiß seinen Theil auch zurückbehalten hatte, dem öffentlichen Schatze gegen 25 Millionen Reichsthaler. Kein Wunder, wenn dieß Alles den Pompejus stolz machte, daß er sogar seinem Freunde Cicero, der ihm eigentlich zu der Feldherrenstelle verholfen hatte, kaltsinnig begegnete und von dem großen Verdienste desselben ganz ohne Beifall und Theilnahme sprach. Ebenso wußte Cäsar das Volk bald vergessen zu machen, daß er im Verdachte gestanden hatte, ein Mitwisser der Verschwörung Catilina's gewesen zu sein. Er fuhr fort durch Leutseligkeit und Freigebigkeit die Augen des großen Haufens auf sich zu ziehen, indem er zugleich die wah- ren Patrioten im Senate, besonders den Cicero, Cato und Catulus dadurch sicher machte, daß er mehr noch als ehedem blos dem geselligen Vergnügen lebte und sich darin zu gefallen schien, in gewähltem Anzuge und mit ge- kräuseltem Haare von Haus zu Haus zu laufen, um schönen Frauen auf- zuwarten. Plötzlich aber that er einen Schritt, der seine herrschsüchtigen Plane deutlich verrieth. Die Oberpriesterstelle ward erledigt; nur ältere Männer, die sich schon Verdienste um den Staat erworben hatten, pflegten um sie anzuhalten, doch Cäsar beschloß, Alles in Bewegung zu setzen, um diese Würde zu erhalten, sollte es auch zu einem Volksaufstande kommen. Als er an dem Wahltage auf den Markt ging und von seiner Mutter schied, die Unglück befürchtete und ihn mit Thränen entließ, sprach er mit fester Stimme: „Heute wirst Du, liebe Mutter, Deinen Sohn ent- weder als Oberpriester, oder als Verbannten sehen." Und wirklich sahen die Männer der Republik an diesem Tage mit Schrecken, in welchem Grade dieser junge Mann die Liebe des Volkes besaß: — er wurde beinahe ein- stimmig zum Oberpriester erwählt. Auch Pompejus und Crassus, die bis- her das meiste Gewicht im Staate hatten, suchten von nun an seine Freund- schaft, weil sie sich nicht zutrauten, ihn bei dem Volke mit ihrem Ansehen zu überbieten. Das Jahr darauf erlangte Cäsar die Statthalterschaft von

7. Die vorchristliche Zeit - S. 220

1877 - Leipzig : Brandstetter
220 bestehen. In Afrika hatte Kato ein großes pompejanisches Heer gesammelt, mit dem er gegen Cäsar als einen Tyrannen und Feind der Republik ziehen wollte. In Asien hatte der Sohn des Königs Mithridates sich empört, in Spanien stellten sich die Söhne des Pompejus an die Spitze der treu gebliebenen Soldaten. Zuerst eilte Cäsar nach Asien und endigte dort die ganze Empörung mit einer einzigen Schlacht; das ging so schnell, daß er den Bericht nur in drei Worte abfaßte: „Veni, vidi, vici!“ — „Ich kam, sah, siegte!" Als er nun zurückkehrte, um nach Afrika überzusetzen, schien ihm doch sein Glück untreu zu werden. Es brach eine Empörung in seinem eigenen Heere aus; die Soldaten wollten, ehe sie weiter zögen, erst das Geld in Empfang nehmen, das ihnen Cäsar versprochen hatte. Sie wären eigentlich die Herren, so meinten sie, ihnen hätte Cäsar seine Erfolge zu verdanken. Schon waren mehrere Hauptleute, welche die Aufrührer zur Ruhe bringen wollten, ermordet; da trat Cäsar furchtlos unter sie. Bisher hatte er sie immer Soldaten und „Kameraden" genannt, nun redete er sie also an: „Bürger, da ihr es so verlangt, so seid ihr hiermit aus dem Dieust entlassen. Die versprochenen Belohnungen sollt ihr haben, aber erst, wertn ich mit andern Truppen in Afrika gesiegt habe!" Das überraschte die Aufrührer und sie fühlten, daß sie ohne Cäsar nichts waren. „Nimm uns wieder auf," so flehten sie, „wir wollen dir folgen, wohin du willst!" Cäsar setzte mit ihnen erst nach ©teilten, dann nach Afrika über. Dort hatten die Pompejaner sich mit dem König von Numidien verbündet und ihr Heer war viel stärker, als das des Cäjar. Dessen Truppen begannen schon zu weichen, Cäsar aber stemmte sich den Fliehenden entgegen, jagte sie zurück in die Schlacht und einen Fahnenträger, der in vollern Lauf war, ergriff er, drehete ihn um und rief: „Dort sind die Feinde!" Mit Mühe errang er den Sieg. Als diese Nachricht nach Uti ka gelangte, wo Kato mit einer Schaar lagerte, wollte der edle Republikaner den Triumph des Tyrannen nidjt überleben und stieß sich den Dolch in's Herz. Rom war aber schon längst nid)t mehr frei. Auch in Spanien wurde auf Tod und Leben gestritten, auch hier begann das Heer des Cäsar zu weichen. Da sprang der tapfere Feldherr vom Pferde, lief durd) die Glieder und schrie: „Schämt ihr euch denn nicht, den Cäsar, euern Feldherrn, zweien Knaben in die Hände zu liefern?" Vergebens, sie neigten fid; zur Flucht. Da stürzte er wie ein gemeiner Soldat mit Schwert und Sd)ild auf die feindlichen Reihen und rief: „So sei denn dieser Tag der letzte meines Lebens". Das brad)te die Soldaten wieder zum Stehen; sie fochten mit beispielloser Wuth, bis der blutige Sieg gewonnen war. Und Cäsar gestand, in dieser Schlacht (es war bei Sjiunda) habe er zum ersten Mal um sein Leben gefochten. 8. So oft Cäsar nach Rom kam, empfingen ihn seine Anhänget: mit

8. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 157

1903 - Leipzig : Roßberg
— 157 — zwischen hatte Cicero schriftliche Beweise von der Verschwörung erhalten, die Catilina angezettelt, nun nahm er fünf Führer der Verschworenen fest; nach einer Verhandlung im Senat wurden sie — ohne Prozeß — im Gefängnis erdrosselt. Gegen Catilina wurden Truppen ausges. ickt. Er und die Seinen fielen tapfer kämpfend. So war Rom gerettet; Cicero wurde als Vater des Vaterlandes begrüßt. Die Unterdrückung der Catilinarischen Verschwörung war der letzte Sieg der Senatspartei. 8 76. Das erste Triumvirat. Die Unsicherheit der Zeiten des Catilina mochte manchen mit der Überzeugung erfüllt haben, daß nur dann auf dauernde Besserung zu hoffen sei, wenn ein einziger Mann mit kräftiger Hand die Zügel des Staates ergriffe. Diesen Mann glaubten viele in dem Feldherrn Pompejus zu finden. Pompejus hatte als Feldherr in den letzten Jahren viel Glück gehabt; er hatte dem Sulla bei der Niederwerfung ferner Gegner gedient, in Spanien die Unruhen unterdrückt, den Rest der Sklaven besiegt und erfolgreich gegen die Seeräuber gekämpft, ebenso hatte er in Asien das Ansehen Roms wieder hergestellt. Auch Pompejus hatte nach seiner Rückkehr aus Asien gehofft, die erste Rolle im Senate spielen und alle seine Wünsche durchsetzen zu können. Aber in dieser Hoffnung sah er sich bitter getäuscht. Der Senat bewilligte ihm wohl einen Triumphzug, den er unter Entfaltung ungeheueren Glanzes feierte, aber im übrigen erfüllte er keinen seiner Wünsche, nämlich feine Einrichtungen in Asien zu genehmigen und seinen ausgedienten Soldaten die verlangten Staatsländereien anzuweisen. Da schloß sich Pompejus im Jahre 60 60. mit den Führern der Volkspartei Crassus und Cäsar zu einer Vereinigung zusammen, die man das erste Triumvirat nennt. Zwischen Pompejus und Cäsar wurde noch ein engerer Bund geschlossen, indem Pompejus sich mit Cäsars Tochter Julia vermählte. Pompejus besaß von den Triumvirn den größten Ruhm, Crassus den größten Reichtum, Cäsar aber das größte Genie. Ihrer Verbindung konnte der Senat keinen Widerstand leisten; die Triumvirn waren tatsächlich die Herren Roms. Das erste' was sie durchsetzten, war, daß Cäsar für das nächste Jahr zum Konsul gewählt wurde. § 77. Gaius Julius Cäsar. 1. Cäsars Emporkommen, a) Gaius Julius Cäsar war im Jahre 100 geboren. Er stammte aus einem altadligen Geschlecht, aber er hatte von früh an der Volkspartei angehört. Sein Oheim war Marius, seine

9. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 153

1840 - Münster : Theissing
Römer. 153 schanzt, vermied lange eine allgemeine Schlacht. Endlich wurden die vornehmen Herren ungehalten, daß er den Krieg in die Länge ziehe, weil es ihn kitzele, so lange der Anführer eines Heeres von Patriziern zu seyn. Das verleitete Pompejus endlich zu einer Schlacht. Cäsar ließ vor derselben sein Lager vernichten, um seiner^Kriegern den Muth der Verzweiflung einzuflößen, und gebot ihnen, während der Schlacht nur in die Gesichter der Feinde zu stechen, jedem aber Pardon zuzu- rufen. Das geschah: die Schlacht bei Pharsalus machte Cäsarn zum Alleinherrscher im römischen Staate, verwandelte die Republik in eine Monarchie. Pompejus ganzes Heer wurde theils niedergehauen, theils zerstreuet, die meisten Pompejaner aber nahmen den Pardon an, und gingen zu Casar über. Pompejus kämpfte nicht einmal bis zkkm Ende der Schlacht, floh nach Kleinasien, sammelte sich wieder eine kleine Flotte, und^ steuerte nach Aegypten, von dessen jungem König er sich sichere Hülfe ver- sprach, denn er hatte dessen Vater ehemals auf den Thron gesetzt. Der jungekönig hieß Ptolomäus Xi!., seine Schwester Kleopa- tra machte ihm aber den Thron streitig und führte einen offenen Krieg gegen ihn. Die Minister des Königs beschlossen, des Pompejus Ge- such ganz zu verschweigen, und der Grieche Theodotus, der den jungen König in der Beredsamkeit unterrichtete, gab sogar den Rath, den Pompejus zu ermorden, damit sie Cäsar zum Danke verpflichten, und durch den großen Pompejus ihr Ansehen beim Könige nicht ver- lören, denn — sagte er — die Todten können nicht beißen. Sein Rath ging durch: der Feldherr Achillas und ein ehemaliger römischer Hauptmann Septimius holten den Pompejus von seinem Schiffe in einem Kahne an's Land, und als dieser die Hand seines Freigelas- senen Philippus faßte, den Fuß ans Ufer zu setzen, erstach ihn Sep- timius, und auch vom Ufer her drangen hundert blanke Degen auf ihn ein. Ohne einen unwürdigen Laut sank er in die Arme seines Frei- gelassenen, der seine Leiche nach Römerst'tte verbrannte, und die Asche seiner trauernden Wittwe zustellte. Bald darauf kam Cäsar mit Flotte und Heer nach Aegypten, und die Minister übergaben ihm Pompejus Kopf und Siegelring. Cä- sar vergoß Thränen,^ und ließ dem Pompejus in Aegypten einen Tem- pel und eine Ehrensäule errichten. Er erklärte sich für'kleopatra ge- gen ihren Bruder, und half ihr denselben bekriegen, nicht ohne viele Gefahren.^ Einmal ließ er seine eigene Flotte verbrennen, um sie nicht in die Hände der Feinde kommen zu lassen. Einmal ruderte er nach dem Pharus, von feindlichen Schiffen umringt, als er eben wichtige Papiere bei sich hatte; er sprang ins Meer, ruderte mit den Füßen und einer Hand, mit der andern Hand hielt er die Schriften hoch über dem Wasser empor. Der junge Ptolemäus ertrank im Nil, und nun war Kleopatra die unstreitige Königinn. Cäsar verweilte bei ihr ein ganzes Jahr, schien sogar Rom zu vergessen. Als aber das Gerücht erscholl, Pharnaces, des Mithridates Sohn, habe mehrere römische Provinzen angegriffen, da raffte er sich auf, führte drei Legionen nach Asien, vernichtete schnell des Pharnaces Heer, und schrieb nach Rom: Veni, vidi, vici. (Ich kam, sah, siegte).

10. Das Altertum - S. 247

1883 - : Kirchheim
Cäsars Sieg über Pharnakes, König von Pontus. 247 dessen König, der 13jährige Ptolemäus, ihm viele Verbindlichkeiten schuldig war. Er warf an der ägyptischen Küste die Anker aus, und ließ den König um Aufnahme bitten. Aber die Ratgeber des Königs rieten diesem, den Pompejns lieber umzubringen; das würde Cäsar gewiß sehr gut aufnehmen. Der königliche Kuabe ließ sich leicht überreden. Man schickte ein Boot ab, den Römer ans Land zu holen. Sobald aber das Boot ans Land stieß und Pompejns aussteigen wollte, fielen die Mörder über ihn her, und stachen ihn nieder, vor den Augen seiner Frau, die vom Schiffe aus die gräßliche That sah, und nicht helfen konnte. Schnell lichteten die Schiffe die Anker, und segelten mit ihr fort. Cäsar folgte uach der Schlacht bei Pharsälus seinem Feinde nach Ägypten. Als er drei Tage nach dessen Ermordung ans Land trat, brachten ihm jene Ratgeber des Königs den Kopf des Pompejns entgegen, und hofften dafür von ihm eine große Belohnung zu erhalten. Er aber wandte sich mit Abscheu ab. Mit Thränen betrachtete er dann die Züge des Mannes, den er einst geliebt hatte, und dessen Freund er bis an den Tod geblieben wäre, wenn nicht die Ehrsucht sie getrennt hätte. Er ließ den Kopf mit köstlichen Specereieu verbrennen, und die Asche in einem Tempel beisetzen, die schändlichen Mörder aber büßten nachmals mit dem Tode. (i Cäsars Alleinherrschaft intii Tod. In Ägypten war damals ein Thronstreit zwischen jenem Ptole-inäns und seiner älteren Schwester, der schönen K l eo patra ausge-brocheu. Diese wußte in einer persönlichen Zusammenkunft den Cäsar für sich zu gewinnen. Aber das Volk erklärte sich für den Ptole-mäns, und es erhob sich in Alexandrien ein so furchtbarer Aufruhr gegen die Römer, daß sich Cäsar, der selbst in Lebensgefahr geriet, nur dadurch retten konnte, daß er die ägyptischen Schiffe im Hafen in Brand steckte, wodurch aber zugleich ein Teil der Stadt niederbrannte. Dadurch ging auch die berühmte alexandrinische Bibliothek in Flammen ans. Erst als eine neue Legion in Ägypten landete, bekam er die Oberhand. Bald daraus ertrank Ptolemäus im Nil; Kleopatra wurde nun als Königin anerkannt, und Ägypten unterwarf sich. Während Cäsar sich noch in Ägypten aushielt, wo er keinen Augenblick vor Meuchelmord sicher war, hörte er, daß sich Pharnakes, der König von Pontus, wider ihn empört habe. Schnell eilte er nach Asien, überwand den Feind in einer einzigen Schlacht, und schrieb nach Rom die

11. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 99

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 99 — gesehen hatte. Dem Leichnam wurde das Haupt abgeschnitten, um dasselbe einbalsamirt dem nacheilenden Cäsar zu übergeben. Dieser aber wandte sich mit Abscheu ab und vergoß Thränen über den Ausgang des Mannes, der einst sein Freund und Schwiegersohn gewesen war. In Aegypten war damals ein Thronstreit zwischen dem jungen Ptolemüus und seiner älteren Schwester Cleopatra; letztere, von jenem vertrieben, kehrte nun zurück und wandte sich hilfesuchend an Cäsar. Als dieser sich für sie entschied und sie zur Mitregeutin einsetzte, entstand der sogenannte alexandrinische Krieg, da die Anhänger des jungen Königs, unter ihnen sein Feldherr Achillas, dies nicht dulden wollten. Cäsar wurde in Alexandrien eingeschlossen und vertheidigte sich hier nenn Monate gegen weit überlegene Streitkräfte. Endlich erschienen Verstärkungen aus Asien; jetzt schlugt er das feindliche Heer vollständig, der junge König und sämmtliche Theilnehmer an der Ermordung des Pompejus kamen um, und Cleopatra wurde zur Beherrscherin des Landes erhoben. Ehe Cäsar nach Rom ging, eilte er nach Asien, in welches der Sohn des Mithridates, Phar-naees, aus seinem Reiche Bosporus eingefallen war; da derselbe dort bereits große Eroberungen gemacht und Cäsar's Statthalter besiegt hatte, so durfte er nicht unbeachtet gelassen werden. Cäsar beendigte den Feldzug gegen ihn in so kurzer Zeit, daß er denselben in die seitdem sprichwörtlich gewordenen Worte fassen konnte: Ich kam, sah und siegte (veni, vidi, vici). Nun ging er nach Rom, konnte aber dort nicht lange verweilen, da er noch einen beschwerlichen Feldzug zu unternehmen hatte. In Afrika nämlich hatten die tapfersten Anhänger des Pompejus, unter ihnen Cato, ein Heer zusammengebracht, um von hier aus den Widerstand gegen den Sieger fortzusetzen. Cäsar sah wohl ein, daß er seine Sache nicht für gewonnen halten konnte, so lange er dieselben nicht niedergeworfen hatte, begab sich dorthin, hatte aber vorher noch einen Aufstand seiner Soldaten zu dämpfen, die ihren Abschied forderten und nicht folgen wollten. Bei seiner Landung siel er, als er aus dem Schiffe sprang, auf die Hand, und als seine Soldaten dies als eine üble Vorbedeutung ansahen, rief er mit rascher Geistesgegenwart: „Ich halte dich fest, Afrika!" Bei Thapsns kam es zu einer blutigen Schlacht, in welcher Cäsar siegte. Die Häupter der Gegenpartei tödteten sich selbst, unter ihnen Cato, der nach Utica geeilt war und dort, nachdem er die Schrift 7*

12. Alte Geschichte - S. 68

1878 - Braunschweig : Bruhn
68 61 Cäsar als Proprator m Spamen. t ^ Resultate: 1. Ruf als tüchtiger Feldherr und bedeutender Statsmann. (Sr unterwirft die bisher völlig selbständige Nordkuste 2. Er bezahlt seine Schulden. . Wie alle Beamten sammelt er Schätze m der Provinz. tz. 45. Datz 1, Triumvirat und die Ereignisse vor dem Bürgerkriege. Pompejus kehrt aus dem Orient zurück, mit vierfachem Lorbeer ge- Alt^der Spitze seiner Truppen hätte er Alleinherrschaft gewinnen Aber^er war zu unentschlossen, entließ die Truppen und ergötzte sich Er teilte bic Herrschaft freiwillig mit Cäsar und Crassus und schloß mit ihnen 60 das 1. Triumvirat — Pomperus, C a s ar, Crasjus. Eigentlich nur Privatverbindung der drei mächtigsten Männer. (..Verbindung der Klugheit mit Kriegsruhm und Reichtum") Beweggründe: 1. Pompejus wollte der Herrschaft ganz sicher (ein (unterschätzte Cäsar). _ .. i 2. Der Senat weigerte Bestätigung der den Loldaten versprochenen Ackerverteilung und der Anordnungen des Pompejus in Asien. (Gegner: M. Porcius Cato der Jüngere, ein Republikaner von altem Lchrot und Korn, und Cicero.) 3. Er wollte dies durch das Volk erreichen und bedurfte der Hülfe seiner Leiter. Crassus hinzugezogen: 1. Cäsar war ihm verpflichtet und teilte mit chm Leitung des Volkes. 2. Man bedurfte seines Geldes. Folgen: Cäsar kam seinem Ziele bedeutend näher. 1. Senatspartei verlor Herrschaft an die Itch auf das Volk stützenden Triumvirn. 2. Cäsar erhielt hohe militärische Stellung. 3. Cäsar erhielt Gleichstellung mit Pompejus und mußte vermöge seiner höheren Begabung bald das Uebergewicht ge- winnen. (Vgl. Gleichstellung zwischen Kaiser und Papst. Gleichstellung aller Klassen in Athen.) 59 Cäsar Consul. Führer der Senatspartei, Cicero und Cato, aus Rom entfeinil 58 Cäsar erhält durch Volksbeschluß auf 5 Jahre das diesseitigegallien mit 3 Legionen, eine 4. Legion und das jenseitige Gallien (Provence) fügte der Senat hinzu.

13. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 51

1897 - Breslau : Handel
7. Die Bürgerkriege 51 ■ober die Optimalen mißtrauisch gemacht, und nach Entlassung des Heeres fürchteten sie ihn auch nicht mehr. Als er daher Bestätigung seiner Einrichtungen in Asien und Ackerland für seine Veteranen forderte, stieß er im Senat auf entschiedenen Widerstand. Er sah sich endlich genötigt, die Hilfe der Volkspartei in Anspruch zu nehmen, um wenigstens diejenigen Anträge durchzusetzen, auf welche er ehrenhalber nicht verzichten konnte. Der Führer der Volkspartei war damals Julius Cäsar. Julius Cäsar stammte aus einer der angesehensten Adelsfamilien Roms. Seinen Vater verlor er frühzeitig. Von seiner trefflichen Mutter Aurelia erhielt er eine sorgfältige Erziehung und erwarb sich bei seiner außerordentlichen Geistesbegabung reiche Kenntnisse. Vermöge seines scharfen, durchdringenden Verstandes vermochte er Personen und Verhältnisse rasch zu durchschauen und in seinen Handlungen stets das Richtige zu treffen. Von ungewöhnlicher Stärke war sein Gedächtnis; er konnte zu gleicher Zeit schreiben, lesen, hören oder mehrere Briefe diktieren. Besonnenheit, Mut und Ausdauer im Handeln, treue Anhänglichkeit an seine Freunde und seltene Milde gegen seine überwundenen Gegner wurden ihm selbst von seinen Feinden nachgerühmt. Als Feldherr lieferte er 50 siegreiche Schlachten, als Redner übertraf ihn nur Cicero, als Geschichtsschreiber ist er ein unerreichtes Muster. Cäsar und Sulla. Cäsar war mit einer Tochter Cinnas verheiratet; die Witwe des Marius war seines Vaters Schwester. Diese Verwandtschaft machte ihn in den Augen Sullas verdächtig. Aber sein mutiger, entschlossener Geist beugte sich nicht vor dem allmächtigen Diktator, vor dem damals ganz Rom zitterte. Als Sulla ihn aufforderte, seine Frau zu entlassen, weigerte er sich. Dafür kam er auf die Proscriptionslisten und mußte flüchten. Auf Bitten seiner Freunde begnadigte ihn Sulla mit den Worten: „So nehmt ihn denn hm, euren Cäsar; aber merket, in dem einen Cäsar stecken viele Marius." Cäsar traute aber der Gesinnung des Diktators nicht, sondern begab sich nach Asien, wo er an einem Feldzuge teilnahm, und dann nach Rhodus, um sich bei dem berühmten Redner Milo in dessen Kunst auszubilden. Cäsars erste Thätigkeit im Staatsdienst. Nach Sullas Tode kehrte Cäsar nach Rom zurück und trat zunächst als Redner auf. In seiner ersten Rebe klagte er einen Statthalter wegen Erpressung an und erregte dadurch allgemeines Aufsehen. Dieses steigerte sich noch, als er es wagte, der Witwe des Marius, seiner Tante, eine treffliche Leichenrede zu halten, denn dazu gehörte der damals herrschenden Partei gegenüber ein ungewöhnlicher Mut. Cäsar aber stellte sich von vornherein mit Bestimmtheit auf die Seite der Volkspartei. Es entging feinem Scharfblicke nicht, daß die Republik sich überlebt hatte, und er beschloß, eine Partei durch die andere zu stürzen, um selbst herrschen zu können. Die Gunst des Volkes gewann und erhielt er sich durch seine Leutseligkeit und seine wahrhaft königliche Freigebigkeit. Er verteilte Getreide, unternahm prächtige Bauten und gab glänzende Spiele. Freilich geriet er dadurch in Schulden, aber seine Freunde, vor allem der reiche Crassus, gaben willig Geld her. So erstieg Cäsar, getragen von der Gunst des Volkes, rasch die Stufenleiter der höheren Staatsämter. Im Jahre 62 4*

14. Geschichte der Römer - S. 251

1836 - Leipzig : Baumgärtner
251 lassen, allein Crassus und andere Freunde verbürgten sich für ihn. Nach Ablauf eines Jahres hatte ihm seine Provinz schon so viel ein- gebracht, daß er seine Schulden bezahlen und noch Gelder in den öffentlichen Schatz legen konnte. Ohne seinen Nachfolger abzuwarten, eilte er nach Rom zurück und bewarb sich um das Consulat, wofür er seine Ansprüche auf den Triumph, den er sich in Lusitanien erkämpft hatte, aufgab. Damals hatte Pompejus die Bestätigung seiner Ein- richtungen und Schenkungen in Asien vom Senate nicht erlangen kön- nen, weil Cato, Lucullus und Crassus aus Neid sich widersetzten. Darüber unwillig befreundete sich Pompejus mit Cäsar, dem er zum Consulat behülflich zu seyn eidlich gelobte. Cäsar dagegen söhnte ihn mit Crassus aus. Die drei Verbündeten versprachen sich gegenseitige Unterstützungen in ihren öffentlichen Bestrebungen. Einige nennen diese noch im Jahr 60 geschlossene geheime Verbindung das erste Trium- virat (Dreimännerbund), obgleich Cäsar, Pompejus und Crassus über ihre Vereinigung amtlich nichts laut werden ließen und sich auch selbst nicht Triumvirn nannten, wie es später Octavian, Antonius und Le- pidus thaten. Die Römer nannten jene Privatverbindung nur spott- weise ein Triumvirat. Cäsar erhielt das Consulat für das Jahr 59; sein College wurde Marcus Bibulus, der nach den Absichten des Senats den ge- fährlichen Staatsstreichen Cäsars kräftig entgegen treten sollte. Um sich die Gunst des großen Haufens zu verschaffen und so die Macht des Senats zu schwächen, machte Cäsar einen Gesetzvorschlag zur Ver- theilung kampanischer Ländereien an 20,000 arme Bürger und Vete- ranen. Nur mir Gewaltthätigkeit konnte das Gesetz bestätigt werden; Cäsar's Anhänger erschienen mit Dolchen bewaffnet auf dem Forum, wo Bibulus und Cato, den Cäsar vorher in der Hitze des Streits ver- möge seiner consularischen Macht aus dem Senate sogar ins Gefängniß ge- schickt hatte, vergebens dagegen eiferten. Das Gesetz über die Acker- vertheilung ging durch mit der Clausel, daß jeder Senator bei Todes- strafe oder Landesverweisung dasselbe beschwören sollte. Die Senatoren mußten der Nothwendigkeit weichen und schwuren, nur Cato zögerte zuletzt. Als aber Cicero ihm bemerkte: „Du kannst Rom entbehren, aber Rom dich nicht; gieb ihren und deinen Feinden nicht einen solchen Sieg über dich, « so schwur auch er. Bei der Feigheit und Nachgie- bigkeit der meisten Senatoren sah Bibulus keine Möglichkeit, ferner Widerstand zu leisten. Er kündigte daher Ferien oder Stillstand der Staatsgeschäfte an. Cäsar kehrte sich aber nicht daran, versammelte den Senat nicht mehr, sondern setzte Alles in der Volksversammlung

15. Alte Geschichte - S. 63

1888 - Braunschweig : Bruhn
— 63 — Anhänger: 1. Ruinierte Adlige. 2. Mordgesellen aus der Hefe des Volkes. Entdeckung der Verschwörung durch M. Tullius Cicero, Cousul 63. Er war besonders durch die Anklage gegen Verres emporgekommen. Cicero läßt angehört die Anhänger des Catilina hinrichten. Catilina flieht nach Etrurien, wo die Verschworenen ein Heer gesammelt haben. 62 Pistoria. — Catilina fällt tapfer kämpfend. 61 Cäsar als Proprätor in Spanien. Folgen: 1. Ruf als tüchtiger Feldherr und bedeutender Staatsmann. Er unterwirft die bisher völlig selbständige Nordküste. 2. Er bezahlt seine Schulden. Wie alle Beamten sammelt er Schätze in der Provinz. § 44» Das 1. Triumvirat und die Ereignisse vor dem Bürgerkriege. Pompejns kehrt ans dem Orient zurück, mit vierfachem Lorbeer geschmückt. Statt an der Spitze feiner Truppen Alleinherrschaft zu gewinnen, entließ er sie und ergötzte sich am Triumph. Er teilte die Herrschaft freiwillig mit Cäsar und Crassus und schloß mit ihnen 60 I. Triumvirat: — Pompejus, Cäsar, Crassuö. Eigentlich nur Privatverbindung der drei mächtigsten Männer. (Verbindung der Klugheit mit Kriegsruhm und Reichtum.) Beweggründe: 1. Pompejus wollte der Herrschaft ganz sicher sein (unterschätzte Cäsar). 2. Der Senat verweigerte Bestätigung der den Soldaten versprochenen Ackerverteilnng und der Anordnungen in Asien. (Gegner: M. Porcins Cato d. I. und Cicero § 41.) 3. Er wollte dies durch das Volk erreichen und bedurfte der Hilfe feiner Leiter. Crafsns hinzugezogen: 1. Cäsar war ihm verpflichtet. 2. Man bedurfte seines Geldes. Folgen: Cäsar kam seinem Ziele bedeutend näher: 1. Die Senatspartei verlor die Herrschaft an die sich auf das Volk stützenden Trinmvirn. 2. Cäsar erhielt hohe militärische Stellung. 3. Cäsar erhielt Gleichstellung mit Pompejus „und mußte vermöge seiner höheren Begabung bald das Übergewicht gewinnen.

16. Griechische und römische Geschichte - S. 222

1894 - Leipzig : Voigtländer
— 222 — Einschreiten mit seinem Heere anzurufen, so befreite ihn dieser selbst durch seine maßvolle Haltung von der neuen Sorge darum, welche Machtstellung der siegreiche Feldherr für sich beanspruchen werde; denn nachdem Pompejus Ende des Jahres 62 in Brundisium gelandet war, entließ er sein Heer und begab sich dadurch des starken Mittels, mit dem er seinen Forderungen hätte Gewicht geben können. Was er dann forderte, überstieg keineswegs das Maß der Billigkeit. Den Triumph, den man ihm gewährte, feierte er 61 mit vorher nicht gesehenem Glanze. Alles übrige, was er verlangte: für sich das zweite Konsulat, Äckeranweisungen für feine Soldaten, ferner die Genehmigung seiner Anordnungen in Asien, zögerte der Senat zu bewilligen. Auf die erste Forderung verzichtete er nachher; um die andern durchsetzen zu können, ging er mit den demokratischen Führern, M. Liciniuscrassus und C. I u l i u s Cäsar, jene geheime Verbindung ein, die in der Geschichte das erste Triumvirat genannt wird. Daß sie zustande kam, war das Hauptverdienst des jüngsten unter den drei bedeutenden Männern, die sie zu gegenseitiger Unterstützung abschlössen, des C. Julius Cäsar. Er versöhnte die beiden andern, Pompejus und Crassus, nachdem sie durch jahrelange Eisersucht voneinander getrennt waren, unter sich; er aber auch als der staatsklügste und thatkräftigste von ihnen dreien zog für sich die größten Vorteile aus dieser Verbindung. Zunächst gewann er die Unterstützung der beiden Freunde bei seiner Bewerbung um das Konsulat sür das Jahr 59. C. Julius Cäsar, 100 (ober 102) in Rom aus altpatrizischem Geschlechte geboren, genoß unter Leitung feiner trefflichen Mutter Aurelia eine sorgfältige Erziehung, und wenn er auch in jungen Jahren den Ausschweifungen der Vornehmen bamaliger Zeit nicht fern blieb, so führte ihn boch fein hochftrebenber Ehrgeiz roieber zu klarer Besonnenheit und ruhiger Selbstbeherrschung zurück. In früher Jugenb burchlebte er die Stürme des ersten Bürgerkrieges und bewies dem Diktator Sulla gegenüber, dem er schon als Neffe des Marius verhaßt war, feine Glaubhaftigkeit bctburch, daß er sich weigerte, feine Gattin, eine Tochter Cirmas, zu verstoßen. Dafür auf die Liste der Geächteten gefetzt, entging er nur mit Mühe der ihm brohenben Tobesgefahr, und als Sulla endlich einflußreichen Freunden, die für ihn baten, feine Begnadigung zugestand, nahm Cäsar, um ferneren Anfeindungen aus dem Wege zu gehen, einen längeren Aufenthalt im entlegenen Asien. Das Urteil freilich, das Sulla, feine hohe Begabung richtig erkennend, bei jener Gelegenheit über ihn ausfprach, daß in dem schlecht gegürteten Knaben mehr als ein Marius stecke, hat Cäsar in der Folge auf feine Weise als zutreffend bestätigt. In Asien verwanbte er feine Zeit dazu, an kriegerischen Unternehmungen teilzunehmen, auch hörte er die Vorträge des berühmten Rhetors Apollonius in Rhobos und gewann durch ihn die Vollenbung in der Berebfamkeit, durch die er sich unter den Zeitgenossen hervorthat. Nach Sullas Tode 78 kehrte er nach Rom zurück und hielt sich zur Volkspartei, die nach ihrer Nieberlage erst allmählich roieber zu Kräften kam, unterstützte auch bei verschobenen Gelegenheiten den ihr bamals ebenfalls naheftehenben Pompejus. Die Menge aber liebte ihn wegen feiner Leutseligkeit und verfchwenberifchen Freigebigkeit, und auf ihre Gunst vertrauenb, bürste er es

17. Geschichte des Altertums - S. 161

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Cäsar als Demagoge. 161 düng in Bruudisium und beraubte sich so der Macht, um seine Forderungen, die Bestätigung seiner Anordnungen in Asien und die Anweisung von Land an seine Veteranen, beim Senat durchzusetzen. Nur ein Triumph wurde ihm bewilligt, bei dem der größte Glanz entfaltet wurde. Erbittert schloß er sich mit C. Cäsar und M. Crassus zusammen zu einer Verbindung, die man das erste Triumvirat genannt hat; aber nicht Pompejus mehr war die leitende Persönlichkeit, 60 sondern Cäsar. Die Zeit Cäsars 60—44. Cäsar als Demagoge. § 133. C. Julius Cäsar, geboren im Jahre 100, hatte, obwohl aus altadliger Familie stammend, immer der demokratischen Partei angehört; seine Tante Julia war des Marius Gattin, seine erste Gemahlin war Cinnas Tochter gewesen. Sulla, der „in dem schlechtgegürteten Knaben mehr als einen Marius" vermutete, hatte ihn präskribieren wollen; flüchtig irrte er damals im Sabinergebirge umher und begab sich dann in den Orient, wo er den Studien oblag, und von wo er erst in dem Jahre nach Sullas Tode zurückkehrte. Wie Cicero machte auch er sich durch seine gerichtliche Tätigkeit bekannt, indem er gegen einige Anhänger Sullas Klage erhob, zugleich aber durch kriegerische Entschlossenheit, z.b. als er beim Einbruch des Mithridates in Asien im Jahre 74 mit einem schnell zusammengerafften Heerhaufen ihm entgegenging. Er wurde Quästor und Ädil; als solcher machte er durch seine prachtvollen Spiele Aufsehen. Im Jahre 62 war er Prätor; nachher verwaltete er das jenseitige Spanten, das ihm die Mittel gewährte, sich seiner ungeheuren Schulden zu entledigen. Im Jahre 59 wurde er Konsul. Bisher kannte man ihn als einen hoch- 59. begabten Mann, einen Redner ersten Ranges, einen geschickten, aber auch unbedenklichen Parteiführer, der sogar mit Catilina Verbindungen angeknüpft hatte. Als Konsul ließ er sich durch den heftigen Widerstand des Senates unter der Führung seines starrsinnigen Kollegen M. C a l p u r -nius Bibulus, der durch Auffindung ungünstiger Himmelszeichen die Kontitten zu stören suchte, und des M. Cato nicht anfechten; er setzte ebenso das von Pompejus gewünschte Ackergesetz wie die Bestäti-gung seiner Anordnungen in Asien durch. Sodann ließ er sich vom Volke das cisalpinische Gallien als Provinz auf fünf Jahre übertragen, wozu der Senat auf des Pompejus Antrag noch das narbonensische G-ailten hinzufügte. Mit Pompejus trat er Neubauer, Lehrbuch der Geschichte. Iii. Teil. 21. Aufl. 11

18. Geschichtstabellen für Gymnasien und Realschulen - S. 17

1890 - Altenburg : Pierer
— 17 — 80—72 74—63 73 70 67 66 63 60 58—50 49- Q. Sertorius, Anhänger des Marius in Spanien, von Pompejus bekämpft, von Perperna ermordet. Zweiter Mithridatischer Krieg. L. Licinius Lucnllns kämpft glücklich in Asien gegen Mithridates und seinen Schwiegersohn Ti-gränes von Armenien, den er (69) bei Ti grauo-certa besiegt. 71 Sklavenausstand in Italien unter Spartakus, durch M. Licinius Crassus unterdrückt. Pompejus stellt als Konsul die Tribunengewalt wieder her. Sein Kollege Crassus der Reiche. Pompejus erhält durch die lex Gabinia den Oberbefehl zur See und vernichtet die Seeräuber. Pompejus erhält den Oberbefehl in Asien durch die lex Manilia, schlägt den Mithridates und macht Syrien und Poutus zu römischen Provinzen. Mithridates tötet sich selbst. Ciceros Konsulat. Die catilinarische Verschwörung. Erstes Triumvirat: Pompejus, Cäsar, Crassus. C. Julius Cäsar erobert Gallien. (Seine Gegner Ariovistus und Vercingetorix.) Crassus in Asien von den Parthern besiegt (f). Zweiterbürgerkrieg. Cäsar bekriegt den Pompejus und den Senat. Cäsar überschreitet den Rubikon und bemächtigt stch Roms, Italiens und Spaniens. Schlacht bei Pharsalus. Cäsar siegt; Pompejus aus der Flucht in Ägypten getötet. Alexandrinisch er Krieg gegen Kön. Ptolemäus. Kleopatra durch Cäsar Königin von Ägypten. Cäsar besiegt Pharnaces, des Mithridates Sohn, der Pontus besetzt („veni, vidi, vici“). Afrikanischer Krieg. Cäsar besiegt bei Th apsus die Pompejauer und Kön. Juba von Nmnidien. Cato tötet sich selbst zu Utica; Numidien röm. Provinz. Spanischer Krieg. Cäsar besiegt die Söhne des Pompejus bei Munda. Cäsar vom Senat zum Diktator aus Lebenszeit ernannt mit dem Titel eines Imperators. 53 -45 49 48 47 47 46 45

19. Die vorchristliche Zeit - S. 218

1866 - Leipzig : Brandstetter
220 bestehen. In Afrika hatte Kato ein großes pompejanisches Heer gesam- melt, mit dem er gegen Cäsar als einen Tyrannen und Feind der Re- publik ziehen wollte. In Asien hatte ein Sohn des Königs Mithridates sich empört, in Spanien stellten sich die Söhne des Pompejus an die Spitze der treugebliebenen Soldaten. Zuerst eilte Cäsar nach Asien und endigte dort die ganze Empörung mit einer einzigen Schlacht; das ging so schnell, daß er den Bericht nur in drei Worte abfaßte: „Veni, vidi, viei!" — „Ich kam, sah, siegte!" Als er nun zurückkehrte, um nach Afrika überzusetzen, schien ihm doch sein Glück untren zu werden. Es brach eine Empörung in seinem eigenen Heere aus; die Soldaten wollten, ehe sie weiter zögen, erst das Geld in Empfang nehmen, das ihnen Cäsar versprochen hatte. Sie wären eigent- lich die Herren, so meinten sie, ihnen hätte Cäsar seine Erfolge zu ver- danken. Schon waren mehrere Hauptleute, welche die Aufrührer zur Ruhe bringen wollten, ermordet; da trat Cäsar furchtlos unter sie. Bis- her hatte er sie immer Soldaten und „Kameraden" genannt, nun redete er sie also an: „Bürger, da ihr es so verlangt, so seid ihr hiermit aus dem Dienst entlassen. Die versprochenen Belohnungen sollt ihr haben, aber erst, wenn ich mit andern Truppen in Afrika gesiegt habe!" Das überraschte die Aufrührer und sie fühlten, daß sie ohne Cäsar nichts waren. „Nimm uns wieder auf," so fleheten sie, „wir wollen dir folgen, wohin du willst!" Cäsar setzte mit ihnen erst nach Sicilien, dann nach Afrika über. Dort hatten die Pompejaner sich mit dem König von Numidien verbündet und ihr Heer war viel stärker, als das des Cäsar. Dessen Truppen be- gannen schon zu weichen, Cäsar aber stemmte sich den Fliehenden entgegen, jagte sie zurück in die Schlacht und einen Fahnenträger, der in vollem Lauf war, ergriff er, drehete ihn um und rief: „Dort sind die Feinde!" Mit Mühe errang er den Sieg. Als diese Nachricht nach Utika gelangte, wo Kato mit einer Schaar lagerte, wollte der edle Republikaner den Triumph des Tyrannen nicht überleben und stieß sich den Dolch in's Herz. Rom war aber schon längst nicht mehr frei. Auch in Spanien wurde auf Tod' und Leben gestritten, auch hier begann das Heer des Cäsar zu weichen. Da sprang der tapfere Feldherr vom Pferde, lief durch die Glieder und schrie: „Schämt ihr euch denn nicht, den Cäsar, euern Feldherrn, zweien Knaben in die Hände zu liefern?" Vergebens, sie neigten sich zur Flucht. Da stürzte er wie ein gemeiner Soldat mit Schwert und Schild auf die feindlichen Reihen und rief: „So sei denn dieser Tag der letzte meines Lebens!" Das brachte die Soldaten wieder zum Stehen; sie fochten mit beispielloser Wuth, bis der blutige Sieg gewonnen war. Und Cäsar gestand, in dieser Schlacht (es war bei Mnnda) habe er zum ersten Mal um sein Leben gefochten. 8. So oft Cäsar nach Rom kam, empfingen ihn seine Anhänger mit

20. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 93

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Pompejus und Cäsar. 93 Kleopatra, die ihn durch ihre Schönheit gewonnen, übertragen hatte, zog er gegen den König Pharnaces, den Sohn des großen Mithridates, zu Felde. Fünf Tage genügten dem römischen Feldherrn, den Feind zu überwinden und zur Flucht in die heimischen Gebirge und Steppen zu nöthigen. Den glücklichen Ausgang des Kampfes meldete Cäsar mit den Worten nach Rom: „Ich kam, ich sah, ich siegte." — Während er so das römische Ansehn in Asien neu befestigte, sammelten sich die Anhänger des Pompejus und der republikanischen Verfassung in Afrika. Unter ihnen war Porcius Cato, ein Mann von altrömischer Gesinnung, der die hereinbrechende Alleinherrschaft am eifrigsten bekämpft hatte. Cäsar eilte herbei und errang einen vollständigen Sieg. Cato, der den Untergang der Republik nicht überleben wollte, stieß sich mit eigener Hand den Dolch ins Herz. So hatte denn Cäsar keinen Nebenbuhler mehr, und als er in Rom anlangte, fand er ein unterwürfiges Volk, das sich besserte, durch alle denkbaren Huldigungen seine Ergebenheit zu beweisen. Man begrüßte den heimkehrenden Sieger als „Befreier" und „Vater des Vaterlandes", ernannte ihn zum Dictator auf Lebenszeit und zum Cousul auf zehn Jahre und legte ihm den Titel „Imperator" bei. Sein Standbild wurde auf dem Capitol neben denen der sieben Könige aufgestellt und ein zweites im Tempel des Quiriuius errichtet, welches die Inschrift trug: „Dem unüberwindlichen Gotte." Sein Geburtstag sollte als allgemeines Freudenfest gefeiert werden und der Monat, in welchen derselbe fiel, fortan seinen Namen (Inlius) tragen. Im Senat, bei Gerichtstagen, im Theater und bei den Spielen thronte er ans goldenem Stuhle, und bei feierlichen Aufzügen wurde sein Bilo mit denen der Götter auf einem Prachtwagen vorangeführt. Zwar ließ man alle bisherigen Aemter und Würden fortbestehen, aber die Inhaber derselben waren in Wirklichkeit nur Stellvertreter des Imperators, der auf ihre Ernennung den höchsten Einfluß ausübte. Und Cäsar machte von seiner erhabenen Stellung den rühmlichsten Gebrauch. Er war auf alle Weise bemüht, das Volk den Verlust seiner Freiheit nicht empfinden zu lassen. Seine Gegner behandelte er mit Milde und Nachsicht; Leidenschaft, Haß und Rachsucht waren seiner Seele fremd. Bei allen seinen Gesetzen und Einrichtungen bewährte er sich als großer Staatsmann, der die Sicherheit und Wohlfahrt des Reiches im Auge hat. Unter Anderem führte er an Stelle des bisher gebräuchlichen Kalenders, der in völlige Unordnung und in Widerspruch mit dem Sonnenjahr gerathen war, den nach ihm benannten j ult ant scheu Kalender ein, in welchem das Mondjahr von 355 Tagen durch das Sonnenjahr von 365l/4 Tagen ersetzt wurde. Cäsars geheimer Wunsch war, zu der Machtvollkommenheit eines Königs auch den Namen und die äußern Zeichen eines solchen zu erhalten. Es wurde bekannt, und die Folge davon war,