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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 266

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 266 - Republik wandelte er um in ein Knigreich Italien; sein Stief-shn Eugen Beanharnais wurde Vizekuig. 6. Austerlitz, Ieua, Kolberg. 1. Bald entbrannte der Krieg mit England aufs neue. Wieder rstete Napoleon zu einer Landung in Grobritannien; er lie Hannover besetzen, ausplndern und entwaffnen. Verjnge Preuenknig Friedrich Wilhelm Iii. scheute sich vor jeder Einmischung; er meinte seinem Volke den Frieden wahren zu mssen um jeden Preis. Dagegen bildete England mit Ru-land und sterreich eine dritte Koalition. berraschend erschien Napoleon in Sddeutschland, dessen Fürsten er in ein Bndnis zog. Die sterreichische Armee, die unter dem eiteln General Mack bei Ulm stand, trieb er durch eine Reihe blutiger Gefechte in die Festung und zwang sie zur Ergebung. Die vollstndige Niederlage der franzsischen Flotte, die Admiral Nelson beim Vorgebirge Trasalgar an der Sd-spitze Spaniens mit dem Leben erkaufte, hinderte den Vormarsch auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preuens, das durch die Verletzung seines Gebietes gekrnkt war. In Mhren stie ein starkes russisches Heer zu den sterreichern; voll ber-mutes drang Alexander aus eine Entscheidung. In der Drei- 1805 kaiserschlacht bei A uste rlitz erfocht Napoleon einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im Feldlager-Napoleons um Frieden; er erhielt ihn sofort in Preburg. Er mute Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vordersterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche. 2. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen ver-sumt; es mute gegen die Abtretung vou Ansbach und Bayreut Hannover annehmen. Der Korse machte seinen lteren Bruder-Joseph zum König von Neapel, einen der jngeren, Ludwig, zum König von Holland. Die kleinen deutschen Fürsten ver-einigte er zu einem Rheinbunde; fr die Kriege ihres Pro-tektors" hatte jeder ein Kontingent", eine bestimmte Anzahl Truppen zu stellen; zum ersten Male winkte den Sddeutschen die Bahn des Kriegsruhmes. Das Deutsche Reich war aus- 1806 gelst; Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder. Seit 1804 fhrte er den Titel: Kaiser von sterreich. 3. Auch Preueu sollte gedemtigt werden. In neuen Verhandlungen bot Napoleon den Englndern die Rckgabe Hannovers an. Der Krieg war unvermeidlich ; die preuischen Offiziere sahen ihm mit prahlendem Selbstvertrauen entgegen.

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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 26

1910 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
26 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. Ii. Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. 1. Die Dritte Koalition 1805. 1. Der politische und wirtschaftliche Aufschwung Frankreichs und be-sonders die schweren Schutzzlle, die Napoleon auf englische Waren legte, machten die Englnder besorgt um ihre Weltmacht und ihren Welthandel. Ihr Minister Pitt wnschte den alten Feind seines Volkes niederzuringen, ehe er zu mchtig wrde. Er begann, Bndnisse zu schlieen und ins-geheim zu rsten. Da mute Napoleon seine Friedensarbeit unterbrechen: er bereitete abermals eine Landung in England vor und lie zugleich Han-nover besetzen und ausplndern. Nun brachte England die Dritte Roa = lition gegen Frankreich zustande mit Rußland und sterreich, das durch das neue Knigreich Italien seine Vormacht auf der Halbinsel ge-fhrdet sah. 2. Zur berraschung seiner Gegner erschien der Kaiser in Sddeutsch-land, dessen Fürsten er in ein Bndnis zog. Die sterreichische Armee stand unter General Mack bei Ulm. Rasch zog Napoleon seine Streit-krfte zusammen; ein Korps, das er aus Hannover berief, nahm seinen Weg durch das preuische Frstentum Ansbach: durch Mrsche wurde Mack umstellt, durch eine Reihe blutiger Gefechte in die Festung ge-trieben und zur Ergebung gezwungen. Die vollstndige Niederlage der franzsischen Flotte, die Admiral Nelson beim Vorgebirge Trafalgar mit dem Leben erkaufte, hinderte den Vormarsch auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preuens, dessen König und Volk durch die Verletzung seines Gebietes gereizt war. Immerhin stand Erzherzog Karl in seinem Rcken; in Mhren stie ein russisches Heer zu den sterreichern; Preußen machte sich bereit zum Ein-greifen. Aber die Verbndeten warteten es nicht ab: im bermut fhrte Alexander eine voreilige Entscheidung herbei. Am Jahrestag seiner Kaiser-krnung erfocht Napoleon in der Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im franzsischen Feldlager um Frieden und erhielt ihn in Preburg. Er mute Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vordersterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ein Groherzogtum. 3. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen versumt. Jetzt kam sein Entschlu bewaffneter Vermittlung zu spt: es mute Ansbach an Bayern abtreten und dafr Hannover annehmen. Damit stellte es sich tatschlich auf Napoleons Seite: ein Bruch mit England trat ein, dessen Kaperschiffe dem preuischen Handel schwere Wunden schlugen. Tief ver-drossen kehrte das Heer zurck, das in stolzer Zuversicht ausgezogen war.

2. Geschichte der neuesten Zeit - S. 26

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
26 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. Ii. Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. 1. Die Dritte Koalition 1805. 1. Der politische und wirtschaftliche Aufschwung Frankreichs und be-sonders die schweren Schutzzlle, die Napoleon auf englische Waren legte, machten die Englnder besorgt um ihre Weltmacht und ihren Welthandel. Ihr Minister Pitt wnschte den alten Feind seines Volkes niederzuringen, ehe er zu mchtig wrde. Er begann, Bndnisse zu schlieen und ins-geheim zu rsten. Da mute Napoleon seine Friedensarbeit unterbrechen: er bereitete abermals eine Landung in England vor und lie zugleich Hannover besetzen und ausplndern. Nun brachte England die Dritte Koa-lition gegen Frankreich zustande mit Rußland und sterreich, das durch das neue Knigreich Italien seine Vormacht auf der Halbinsel ge-fhrdet sah. 2. Zur berraschung seiner Gegner erschien der Kaiser in Sddeutschland, dessen Fürsten er in ein Bndnis zog. Die sterreichische Armee stand unter General Mack bei Ulm. Rasch zog Napoleon seine Streit-frfte zusammen; ein Korps, das er aus Hannover berief, nahm seinen Weg durch das preuische Frstentum Ansbach: durch Mrsche wurde Mack umstellt, durch eine Reihe blutiger Gefechte in die Festung ge-trieben und zur Ergebung gezwungen. Die vollstndige Niederlage der franzsischen Flotte, die Admiral Nelson beim Vorgebirge Trafalgar mit dem Leben erkaufte, hinderte den Vormarsch auf Wien so wenig wie die drohende Haltung Preuens, dessen König und Volk durch die Verletzung seines Gebietes gereizt war. Immerhin stand Erzherzog Karl in seinem Rcken; in Mhren stie ein russisches Heer zu den sterreichern; Preußen machte sich bereit zum Ein-greifen. Aber die Verbndeten warteten dies nicht ab: im bermut fhrte Alexander eine voreilige Entscheidung herbei. Am Jahrestag seiner Kaiser-frnung erfocht Napoleon in der Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz einen seiner glnzendsten Siege. Franz Ii. bat persnlich im franzsischen Feldlager um Frieden und erhielt ihn in Preburg. Er mute Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, Vordersterreich an Wrttemberg und Baden abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ein Groherzogtum. 3. Preußen hatte den Augenblick zum Losschlagen versumt. Jetzt kam sein Entschlu bewaffneter Vermittlung zu spt: es mute Ansbach an Bayern abtreten und dafr Hannover annehmen. Damit stellte es sich tatschlich auf Napoleons Seite: ein Bruch mit England trat ein, dessen Kaperschiffe dem preuischen Handel schwere Wunden schlugen. Tief ver-drossen kehrte das Heer zurck, das in stolzer Zuversicht ausgezogen war.

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 219

1896 - Hannover : Manz & Lange
Napoleon I. wird Kaiser der Franzose. Der dritte Koalitionskrieg. 219 Dagegen wurden die drei Kurfrsten von Baden, Wrttemberg und Baiern veranlat, sich Frankreich anzuschlieen. Mit gewaltigen Heeresmassen erschien Napoleon im Herbst 1805 auf dem rechten Rheinuser. Er schlo den sterreichischen General Mack in Ulm ein und zwang ihn, sich mit 24000 Mann kriegsgefangen zu geben. Zwar erfocht wenige Tage nachher die englische Flotte unter Nelson einen glnzenden Seesieg der die Franzosen beim Kap Trafalgar; aber dieser Erfolg hatte keine Einwirkung auf den Gang des Krieges. Durch den Sieg in der Dreikaiser-fchtacht1) bei Austerlitz am 2. Dezember 1805, am Jahrestag seiner Kaiserkrnung, entschied Napoleon den Feldzug. Am zweiten Weihnachtstag 1805 schlo Franz Ii. zu Pre-brg seinen Frieden mit dem Sieger. Er mute Venetien an das Knigreich Italien abtreten. Tirol und Vorarlberg fielen an Baiern, dessen Kurfürst zum König erhoben ward. An Wrttemberg, dessen Kurfürst gleichfalls den Knigs-titel erhielt, kamen sterreichische Besitzungen im stlichen Schwarzwald. Baden erhielt von der sterreichischen Beute den westlichen Teil des Breisgaues mit Freiburg und die Stadt Konstanz. Der König von Neapel wurde von seinen festlndischen Be-sitznngen verjagt, und diese wurden von Napoleon seinem lteien Bruder Josef als selbstndiges Knigreich bertragen. Einige Wochen spter setzte Napoleon seinen jngeren Bruder Ludwig in der batavischen Republik als König von Holland ein. 3) Der Rheinbund 1806. Im Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten, deren Beispiel spter fast alle brigen folgten, von Kaiser und Reich i) Sie heit so, weil drei Kaiser, nmlich Napoleon, Alexander I. und Franz Ii., zugegen waren.

4. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 100

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Das Zeitalter d, Zerstrung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. von den Englndern nicht gerumt worden; bereits 1802 brach der Krieg mit England wieder aus. Napoleon schritt jetzt zur Be-fetzung von Hannover, die Preußen nicht zu hindern wagte, obwohl es dadurch zugleich politisch und wirtschaftlich geschdigt wurde; ferner vereinigte er eine Armee bei Boulogne, die England mit einem Einfall bedrohte. Koaution Die weitere Ausbreitung Mpoleons. aitmctl in Italien, fhrte Eng-1805. I n n b , O st e r r e i ch , N it land und S d) wede n 31t einer brittcn Koalition zusammen^ F r i e d r i ch W i I h c 111t Iii. von Preu c n erklrte auch biesmal, an dem Bunde nicht, teilnehmen zu wollen; ja als Rußland sich anheischia.machte, ihn mit Gewalt zu einer Entscheidung zu ntigen, machte er zum Schutze seiner Neutralitt mobile Indessen war die franzsische Armee von Boulogne nach Sddeutschland marschiert, wo Bayern, Wrttemberg, Hessen-Darmstadt und Baden auf franzsischer Seite standen. Mass Vei^U l m wurde der sterreichische General M a cf abgeschnitten und mit Ergebung. feiner Armee zur Ergebung gezwungen. Dieses Ergebnis wrde besonders dadurch erreicht, da ein franzsisches Korps unter Bernadette, ohne Preuens Neutralitt zu achten, durch das preuische Ansbach marschiert war. Jetzt nherte sich Friedrich Wilhelm den Verbndeten; Alexander, mit dem er schon 1802 auf einer Zusammenkunft zu Vertrag von Memel in freundschaftliche Beziehungen getreten war, kam nach P 0 t s -dam, und hier schlssen beide einen Vertrag, wonach Preußen Napoleon ein Ultimatum stellen und, wenn er es ablehnte, am Krieg teilnehmen sollte. Ehe aber .Preußen in den Krieg eintrmn konnte, stellten sich auf Alexanders Verlangen Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht bei 2^Dezember A u st e r l i tz (in Mhren) Napoleon, der indessen Wien besetzt hatte, ent-1805. gegen und wurden vllig geschlagen. Jetzt knpfte Franz Ii. mit ihm Ver-Handlungen an, die zum Friede n v 0 11 P r c b u r g fhrten: fter-friede von reich trat die venetianischen Besitzungen an das Knigreich Italien, Tiro^ e urg. ^ Vorarlberg an Bayern, das nebst Wrttemberg zum Knigreich er-hoben wurde, Vordersterreich art Baden und Wrttemberg ab; Baden bekam den Westen des Breisgaus mit Freiburg und die Stadt Konstanz, die Ortenau, Wrttemberg in Oberschwaben die Grafschaft Hohenberg, die Landgrafschaft Nellenburg, den Nordosten des Breisgaus u. a.; Oster-reich erhielt nur Salzburg als Entschdigung. Mit Rußland dauerte der Kriegszustand fort, ebenso Mit England. Dessen Admiral Nelson hatte soeben die französisch Manische Flotte in der Tramar. Seeschlacht bei.tr af ala ar, in der er selbst fiel, vernichtet und damit eine Zeit der unbedingten Seeherrschaft Englands begrndet.

5. Geschichte der Neuzeit seit dem Jahre 1648 - S. 103

1910 - Leipzig : Voigtländer
Die dritte Koalition. Der Rheinbund. 103 80. Napoleons Krieg gegen die dritte Koalition 1805. Der Rheinbund 1806. 1. Die dritte Koalition 1805 und der Krieg von 1806. Nachdem es bereits 1803 zwischen Frankreich und England von neuem zum Bruche gekommen mar, hatte Napoleon Hannover besetzt und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich verboten. Daher ward auf Pitts Betreiben 1805 die dritte Koalition^ f80a5= zwischen England, Rußland, sterreich und Schweden gegen Frankreich geschlossen. Zur See wurde Englands Alleinherrschaft durch den Sieg bei Trafalgar ( 83, 1) entschieden. Napoleon, mit Baden, Wrttemberg und Bayern ver-bndet, drang berraschend schnell gegen den sterreichischen General Mack in Ulm vor und zwang ihn sich zu ergeben. Murat besetzte Mackinuim Wien. Darauf wurden die Russen und sterreicher von Napoleon, dessen glnzende Feldherrnkunst sich auj ihrer Hhe zeigte, in der Dreikaisexschlacht bei Austerlitz' am L.dezember 1805 be-T-W^ siegt. sterreich trat im Frieden zu Preburg Venedig an Mede^zu Italien, Tirol an Bayern ab und erhielt nur Salzburg; Bayern 1 8 und Wrttemberg wurden Knigreiche; der Preußen s. unten S. 105. Napoleons bergewicht in Europa war befestigt. Dem Könige beider Sizilien entri er 1806 Neapel und gab es sememw^mg Bruder Josef; die batavische Republik erhielt als Knigreich Holland sein Bruder Ludwig; sein Schwager Murat wurde Ludwig K-Groherzog von Berg. Icmb 2. Der Rheinbund. Ende des Heiligen Rmischen Reiches deutscher Nation. Um Deutschland vllig zu beherrschen, bildete Napoleon 1806 den Rheinbund, dem 16 deutsche Fürsten Rheinbund angehrten. Die zwischen den Gebieten des neuen Staatenbundes liegenden Besitzungen kleinerer Reichsstnde wurden mediatisiert (S. 100); dadurch verschwand die Reichsritterschaft fr immer. Allmhlich traten auer sterreich und Preußen alle deutschen Staaten dem Rheinbunde bei, dessen Kern Bayern, Wrttemberg und Baden bildeten und dessen Protektorat" Napoleon bernahm. Auf solche Weise knechtete er den einen Teil Deutschlands Erschieung des Buchhndlers Palm1) und bedrohte den anderen. Auf seinen Wunsch erklrte Franz Ii. 1806 die deutsche Kaiserwrde fr^ndedes^ !) S. Teil Ii S. 203.

6. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 153

1907 - Paderborn : Schöningh
153 geworfen, wo es sich mit einem zweiten russischen Heere verband. Inzwischen hatte Joachim Murat die Hauptstadt Wien, deren Kom-mandant sich durch die falsche Nachricht von einem Wafsenstillstanbe tuschen lie, fast ohne Schwertstreich eingenommen und Napoleon seinen feierlichen Einzug gehalten. Dann rckte der Sieger gegen die vereinigten Heere der Russen und der sterreicher, bei denen sich auch die Kaiser Alexander und Franz befanden, nach Mhren vor. Dadurch da er absichtlich den Angriff verzgerte, brachte er die Verbndeten dahin, da sie ihm entgenrckten, um ihn zur Schlacht zu zwingen. Am Jahrestage seiner Kaiserkrnung, am 2. Dezember 1805, kam es zu der berhmten Dreikaiser-schlacht bei Austerlitz, wo der groe Schlachtenlenker seine Kunst auf das glnzendste offenbarte. Das Heer der Verbndeten wurde so vollstndig geschlagen, da der Kaiser Franz zwei Tage baraus persnlich mit dem Sieger einen Waffenstillstanb abschlo, dem balb der Friebensfchlu folgte. 3. Der Friede zu Preburg (1805). sterreich mute die 1797 erhaltenen venetianischen Besitzungen an das Knigreich Italien, Tirol und Vorarlberg an Bayern, die vorderster-reichischen Besitzungen an Bayern, Wrttemberg und Bben abtreten. Als Ersatz erhielt es Salzburg, besten bisheriger Inhaber (der frhere Groherzog von Toscana) mit Wrzburg entfchbigt wrbe. Hierburch wrbe also Osterreich von Deutschland abgebrngt und aus Italien vollstnbig herausgeworfen. Bayern und Wrttemberg wrben zu Knigreichen erhoben. 4. Ter Seekrieg nahm fr Frankreich einen unglcklichen Aus-gang. Nelson lockte die vereinigten Flotten Frankreichs und Spaniens aus dem Hafen von Cadix ins offene Meer und schlug sie bei Trafalgar vollstndig (Oktober 1805). Der Sieg war durch den Tod des Admirals teuer erkauft, aber Englands ber-gewicht zur See war von neuem befestigt, und Napoleon mute nun den Plan einer Landung in England endgltig aufgeben. Ii. Bi Schpfung franzsischer Vasallenstaaten (1806). In hnlicher Weise, wie frher die franzsische Republik zu ihrer Sttze in den Nachbarlndern Schwesterrepubliken eingerichtet hatte, benutzte der Kaiser Napoleon das bergewicht, das ihm seine

7. Deutsche Geschichte - S. 204

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
204 8. Austerlitz. Das Jahr 1805 rief Napoleon abermals zu den Waffen. England hetzte ihm sterreich und Rußland auf den Hals, und beide erklrten ihm den Krieg. In gewaltiger Eile flog er von Paris herbei und ber-schritt den Rhein. Die sddeutschen Fürsten brachte er durch Drohungen oder Versprechungen auf feine Seite. Bei Ulm zwang er ein sterreichisches Heer zur Kapitulation. Nun stand ihm der Weg nach Wien offen; als Sieger zog er in die wehrlose Haupt-stadt ein. In Mhren erwarteten ihn sterreicher und Russen. Am 2. Dezember kam es zur Dreikaiser-schlacht" von Austerlitz. Als der Abend der die Winterlandschaft herabsank, war das Heer der Ber-bndeten vernichtet. Da zog sich Kaiser Alexander eilig zurck und lie Osterreich im Stich. Franz Ii., dessen Mnt vllig gebrochen war, schlo schon nach einigen Wochen mit Napoleon den Frieden zu Pre-brg. Er verlor groe Gebiete, darunter das treue Tirol, das an Bayern fiel. Die deutschen Fürsten, die fr Frankreich gekmpft hatten, empfingen reichen Lohn an Land und Leuten. Auerdem wurden Bayern und Wrttemberg zu Knigreichen, Baden und Hessen zu Groherzogtmern erhoben. 9. Der Rheinbund und die Auflsung des Deutschen Reiches. 1806. Im Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten ans Napoleons Befehl vom Reiche los und schlssen den Rheinbund, der unter seinen Schutz trat. Sie muten sich verpflichten, ihm im Kriege 63000 Soldaten zu stellen; sonst sollten sie souvern sein. In Wirklichkeit freilich waren sie in allen Dingen Napoleons gehorsame Vasallen. So lste sich das Deutsche Reich in aller Stille auf. Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich hinfort nur Kaifer von sterreich. Das Volk sah dem Untergang des tausendjhrigen Reiches gleich-gltig zu. Nun zerfiel Deutschland in drei Stcke: Preußen, sterreich und den Rheinbund. sterreich war eben niedergeworfen worden, und der Rheinbund folgte ganz Napoleons Wink. Es war klar, da jetzt die Reihe an Preußen kommen mute. sterreichische Truppen.

8. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 231

1903 - Wiesbaden : Behrend
231 Frstentmern ausgestattet. Ein neuer Adel entstand; es waren die Offiziere des Kaisers, meist Leute von niederer Herkunft. Fr Siege erhielten sie gewhnlich den Herzogstitel mit dem Namen des Schlachtortes. 6. Austerlitz. 1805. Aber noch war das jeegewaltige England unbesiegt. Mit seiner ganzen alles niederwerfenden Energie rstete Napoleon jetzt zum Kampfe gegen diesen gefhrlichsten Feind. Durch un-ablssige bung hatte er sein Heer zur hchsten Vollkommenheit gebracht. Gelang ihm eine Landung von Truppen in England, so war er seines Erfolges sicher. Eine solche bereitete er vor. Vierundzwanzig Stunden Herr des Kanals Herr der Welt!" das waren seine Worte. Aber die Englnder hielten mit ihren Kriegsschiffen scharfe Wacht. Auch brachten sie ein neues Bndnis mit sterreich und Rußland zustande. Daher strte eine Kriegserklrung sterreichs 1805 Napoleons Plne. Voll rger wandte er sich von England ab und gegen die sterreicher, die ihn wieder in Italien erwarteten. Aber diesmal zog er durch Deutschland gegen sie. Die sddeutschen Fürsten, durch groe Versprechungen gewonnen, schloffen sich ihm an. Bei Ulm zwang er ein sterreichisches Heer unter dem unfhigen General Mack zur Kapitulation. Zwar erhielt er bald die Nachricht, da seine Flotte von Nelson bei Trasalgar an der Kste von Sdspanien gnzlich ver-nichtet sei, und es wurde ihm dadurch klar, da er zur See England nicht mehr beikommen werde; aber sein Siegeslaus gegen sterreich wurde dadurch nicht aufgehalten. Bald war Wien in seinen Hnden. In Mhren erwartete ihn ein sterreichisch-russisches Heer. Am 2. Dezember 1805 kam es zur Dreikaiserschlacht von Austerlitz. Als der Abend der die Winterlandschaft herabsank, da war das H eer der Verbndeten gnzlich vernichtet. sterreich schlo bald darauf Frieden. Es wich ganz aus Italien und trat seine italienischen Vorlande und Tirol ab. Napoleons deutsche Verbndete teilten sich in den Raub an deutschen Lndern und wurden zum Lohn fr ihre Hilfe mit Rangerhhungen bedacht. Bayern, Wrttemberg und Sachsen wurden Knigreiche, Baden wurde Groherzogtum. 7. Der Rheinbund; Auflsung des Deutschen Reiches. Diese durch Napoleon erhobenen und andere Fürsten schloffen sich dann auf feinen Befehl 1806 zum Rh einbnnd zusammen, der in ein ewiges Bundesverhltnis" zu Frankreich trat. Seine 16 Mitglieder muten fr den Krieg Napoleon ihre Truppen zur Verfgung stellen, sonst aber sollten sie souvern (unabhngig) sein. Aus dem Deutschen Reiche traten sie aus, und so lste dieses sich in der Stille aus. Der Kaiser Franz legte die deutsche Kaiserkrone nieder, nannte sich hinfort nur Kaiser von sterreich" und nderte dabei seinen Namen Franz Ii. in Franz I. um. So endete das 1000jhrige deutsche Reich! Dem Rheinbund gegenber vereinigten sich Preußen, Hessen und zgernd Kursachsen. Letzteres lste sofort nach Preuens Fall

9. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 126

1901 - Paderborn : Schöningh
126 in einzelnen Gefechten zurckgeworfen. Joachim Murat nahm Wien, dessen Kommandant sich durch die falsche Nachricht des Waffenstillstands tuschen lie, fast ohne Schwertstreich ein, und Napoleon hielt seinen feierlichen Einzug in die Hauptstadt. Dann rckte der Sieger gegen das vereinigte sterreichisch-russische Heer, bei dem sich auch die Kaiser Franz und Alexander befanden, nach Mhren vor. Hier schlug er am Jahres-tage seiner Kaiserkrnung, am 2. Dezember 1805, aus einem selbstgewhlten Schlachtselde die berhmte Dreikaiserschlacht bei Auster litz, in der der groe Schlachtenlenker seine Kunst aus das glnzendste offen-barte. Das berlegene Heer der Verbndeten (90 000 Mann gegen 70 000) wurde so vollstndig geschlagen, da der Kaiser Franz selbst im Lager des Siegers der den Waffenstillstand unterhandelte. Hatte der Tag von Marengo Napoleon die Herrschaft der Frankreich eingebracht, so befestigte der Sieg von Austerlitz sein bergewicht in Europa. 3. Der Friede zu Preburg (1805). Preußen, welches mit seinem Beitritt zu den Verbndeten zu lange gezaudert hatte, schlo jetzt mit dem Sieger einen Bertrag zu Schnbrunn, worin der Minister Hangwitz ohne knigliche Vollmacht Ansbach an Bayern, Cleve und Neuchatel an Frankreich abtrat, aber Aussicht auf Entschdigung durch Hannover erhielt (15. Dezbr. 1805). sterreich mute im Frieden zu Preburg (26. Dezbr.) Venedig an Italien, Vorarlberg, Tirol und einen Teil der vordersterreichischen Besitzungen an Bayern, Wrttemberg und Baden abtreten, wogegen es zum Ersatz die Gter des skularisierten Deutschen Ordens und Salzburg erhielt, dessen bisheriger Besitzer, der Groherzog von Toskana, mit Wrzburg entschdigt wurde. Im ganzen bte sterreich gegen 55000 qkm ein; es wurde von der Schweiz und Italien fast ganz abgeschnitten und verlor seine hervorragende Stellung in Deutschland. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knig-reichen. Baden zu einem Groherzogtum erhoben. Der Seekrieg nahm fr Frankreich einen unglcklichen Ausgang. Als sich die franzsische Flotte auf Grund eines besonderen Bndnisses mit der spanischen vereinigt hatte und im Hafen vor Cadix vor Anker lag. lockte sie Nelson ins offene Meer und schlug sie bei Trasalgar vollstndig (21. Okt. 1805). Freilich war der Sieg durch den Tod des Admirals teuer erkauft: aber Englands bergewicht zur See war von neuem befestigt. Napoleon mute jetzt den Gedanken einer Landung in England aufgeben. 4. Die Schpfung neuer Frstentmer und der Rheinbunds

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 94

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Das Zeitalter d. Zerstrung d. alten Reichs it. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. Tie Beilegung sterreichs (dritter Koalitionskrieg 1805) und Preutzens 1806/7. Krieg mit 81. Der dritte Koalitionskrieg. 1805. Bereits 1803 war der England ^eg mit England wieder ausgebrochen, welches den Kriegszustand, während dessen es die Meere beherrschte, gnstiger fr seinen Handel fand als den Friedenszustand, in welchem Napoleon Frankreich und die von ihm abhngigen Lande durch Zollgrenzen gegen die englische Einfuhr abschlo. Die Bedingungen des Friedens von Amiens waren zum Teil nicht erfllt, insbesondere Malta von den Englndern nicht gerumt worden. Napoleon begann den Krieg durch die Besetzung von Hannover, die Preußen nicht zu hindern wagte, obwohl es dadurch zugleich politisch und wirtschaftlich geschdigt wurde, und vereinigte eine Armee bei Boulogne, die England mit einem Einfall bedrohte. Die dritte Die weitere Ausbreitung Napoleons, zumal in Italien, fhrte Koamion England, sterreich, Rußland und Schweden zu einer dritten Koalition zusammen. Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen er-klrte auch diesmal an dem Bunde nicht teilnehmen zu wollen; ja, als Rußland sich anheischig machte ihn mit Gewalt zu einer Eni-scheidung zu ntigen, machte er zum Schutze seiner Neutralitt mobil. Indessen war die franzsische Armee von Boulogne nach Sddeutsch-land marschiert, wo Bayern, Wrttemberg und Baden auf franz-uw. fifcher Seite standen. Bei Ulm wurde der sterreichische General Mack abgeschnitten und mit dem Rest seiner Armee zur Ergebung gezwungen. Dies Ergebnis wurde besonders dadurch erreicht, da ein franzsisches Corps unter Bernadette, ohne Preuens Neutralitt zu achten, durch das preuische Ansbach marschiert war. Jetzt nherte sich Friedrich Wilhelm den Verbndeten; Alexander, mit dem er Vertrag von schon 1802 aus einer Zusammenkunft zu Meine! in freundschaftliche Potsdam. Begehungen getreten war, kam nach Potsdam, und hier schlssen beide einen Vertrag, wonach Preußen an Napoleon ein Ultimatum stellen und, wenn er es ablehnte, am Kriege teilnehmen sollte. Adlitz Ehe aber Preußen eingreifen konnte, traten auf Alexanders Ver- 2. Dez. 1805. langen Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Mhren Napoleon, der indessen Wien besetzt hatte, entgegen und wurden vllig geschlagen. Jetzt knpfte Franz Ii. mit ihm V er Hand-Friede von hingen an, die zum Frieden von Preburg fhrten: sterreich Preburg. die venetianischen Besitzungen an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern, das riebst Wrttemberg zum Knigreich erhoben wurde, Vordersterreich an Baden und Wrttemberg ab und erhielt nur Salzburg als Entschdigung. . Mit Rußland dauerte der Kriegszustand fort, ebenso mit England. Dessen Admiral Nelson Hatte soeben die franzsisch-spanische

11. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 82

1912 - Paderborn : Schöningh
82 - dem englischen Minister Pitt, Osterreich und Rußland, wo auf den ermordeten Paul I. inzwischen sein Sohn Alexander I. gefolgt war, zu einem neuen Bunde zu bestimmen. Beide Mchte hatte das eigenmchtige Verfahren Napoleons in Italien aufgebracht. Dieser verwandelte nmlich damals die oberitalienische (cisal-pinische) Republik in eine Monarchie und krnte sich zu Mailand als König von Italien (1805). So begann der dritte Koa-litionskrieg. 3. Niederwerfung sterreichs. Auf die Kunde von den R- stungen sterreichs warf Napoleon das im Norden Frankreichs ge-sammelte Heer mit groer Schnelligkeit an die obere Donau und gewann die Kurfrsten von Bayern, Wrttemberg und Baden als Bundesgenossen. Auch das franzsische Corps in Hannover rckte unter dem Marschall Bernadotte sdwrts zur Donau, wobei es, ungeachtet der Neutralitt Preuens, seinen Marsch durch das preuische Gebiet von Ansbach nahm. Das sterreichische Heer unter Mack, das bis Ulm vorgerckt war, sah sich umklammert und streckte die Waffen. Die Franzosen rckten auf Wien los, und Napoleon hielt seinen Einzug in sterreichs Hauptstadt. Dann zog er nach Mhren gegen das vereinigte russisch-sterreichische Heer, bei dem sich auch die Kaiser Franz Ii. und Alexander I. be-fanden. Am 2. Dezember 1805, dem Jahrestage seiner Kaiser-krnung. siegte er in der berhmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz; das an Zahl berlegene Heer der Verbndeten erlitt eine solche Niederlage, da Kaiser Franz alsbald im Lager des Siegers der einen Waffenstillstand unterhandelte. Dieser fhrte kurz darauf zum Frieden von Preburg (1805). Osterreich wurde ganz aus Italien herausgedrngt, da es seine venetianischen Besitzungen an das Knigreich Italien abtreten mute; ferner verlor es Tirol an Bayern sowie seine zerstreuten Besitzungen am oberen Rhein und an der oberen Donau an die drei sd-deutschen Staaten Bayern, Wrttemberg und Baden. Von diesen wurden Bayern und Wrttemberg zu selbstndigen (also vom Reiche unabhngigen) Knigreichen, Baden zu einem selbstndigen Groherzogtum erhoben. Mit Rußland blieb Frankreich im Kriegszustnde. So glnzend aber Napoleons Siegeszug gegen sterreich gewesen war, so unglcklich war der Seekrieg gegen England verlausen. Die

12. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 120

1892 - Leipzig : Voigtländer
120 Napoleon lie sich am 2. Dezember 1804 zu Paris vom Papste salben und setzte sich und seiner Gemahlin die Krone auf. Ein glnzender Hofstaat und Erzmter wurden eingefhrt, Grobeamte des Reiches, unter diesen 16 Marschlle, ernannt. Die italienische Republik wurde 1805 in das Knigreich Italien umgestaltet, dessen eiserne Krone Napoleon sich aufs Haupt setzte. Seinen Stiefsohn Eugen ernannte er zum Vizeknig von Italien; die ligurifche Republik vereinigte er mit Frankreich. 68. Napoleons Krieg gegen die dritte Koalition 1805. Der Rheinbund 1806. 1. Schon 1803 war es wegen Nichterfllung des Friedens von Amiens zwischen Frankreich und England von neuem zum Bruche gekommen. Auf Englands Kriegserklrung hatte Napoleon Hannover besetzt und die Einfuhr der englischen Waren in Frankreich verboten (Ansang der Kontinental-sperre). Um Frankreich auf seine alten Grenzen zu beschrnken, bewirkte nun Pitt die drittekoalition zwischen England, Rußland, sterreich und Schweden gegen Frankreich 1805. 2. Napoleon, verbndet mit Baden, Wrttemberg und Bayern, drang, nachdem der sterreichische General Mack in Ulm (mit 25000 Mann) sich ergeben hatte, ohne Widerstand in sterreich ein, besetzte Wien und besiegte die Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dez.) 1805. sterreich trat darauf im Frieden zu Pretzburg (26. Dez.) Venedig an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern ab und erhielt dafr nur Salz-brg. Bayern und Wrttemberg wurdenknigreiche. Preußen mute Ansbach, Kleve und Neufchatel abgeben und dafr Hannover annehmen. 3. Weil Neapel während des Krieges die Landung einer rufsisch-engli-schen Flotte zugelassen hatte, erklrte Napoleon von Schnbrunn aus: Der König von Neapel hat ausgehrt, zu regieren", und gab dessen Land mit Ausnahme von Sizilien, in dessen Besitz der König sich behauptete, seinem Bruder Josef. Die batavifche Republik als K n i g r e i ch H o l l a n d er-hielt sein Bruder Ludwig; sein Schwager Joachim Murat wurde Groherzog von Berg. 4. Um Deutschlands Abhngigkeit zu sichern, schuf Napoleon (12. Juli 1806) den Rheinbund, dem 16 deutsche Fürsten angehrten (der bisherige Reichserzkanzler Dalberg Frst-Primas"). Das hatte die Auflsung des tausendjhrigen deutschen Reiches zur Folge. Der Kaiser Franz Ii. legte

13. Deutsche Geschichte - S. 204

1912 - Halle a.S. : Schroedel
204 8. Austerlitz. Das Jahr 1805 rief Napoleon abermals zu den Waffen. England hetzte ihm Osterreich und Rußland auf den Hals, und beide erklrten ihm den Krieg.- In gewaltiger Eile flog er von Paris herbei und ber-schritt den Rhein. Die sddeutschen Fürsten brachte er durch Drohungen Bayern und Wrttemberg zu Knigreichen, Baden und Hessen zu Groherzogtmern erhoben. 9. Der Rheinbund und die Auflsung des Deutschen Reiches. 1806. Im Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten auf Napoleons Befehl vom Reiche los und schlssen den Rheinbund. Sie stellten sich unter Napoleons Schutz und verpflichteten sich, ihm im Kriege 63000 Soldaten zu stellen; sonst sollten sie unabhngig sein. In Wirklichkeit freilich waren sie in allen Dingen Napoleons gehorsame Vasallen. So lste sich das Deutsche Reich in aller Stille auf. Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich hinfort mir Kaiser von sterreich. Das Volk sah dem Untergang des tausendjhrige Reiches gleichgltig zu. Nun zerfiel Deutschland in drei Stcke: Preußen, sterreich und den Rheinbund. sterreich war eben niedergeworfen worden, und der Rheinbund folgte ganz Napoleons Wink. Es war klar, da jetzt die Reihe an Preußen kommen mute. sterreichische Truppen. In Mhren erwarteten ihn sterreicher und Russen. Am 2. Dezember kam es zur Dreikaiser-schlacht" von Austerlitz. Als der Abend der die Winterlandschaft herabsank, war das Heer der Verbndeten vernichtet. Da zog sich Kaiser Alexander eilig zurck und lie sterreich im Stich. Franz Il, dessen Mut vllig gebrochen war, schlo schon nach einigen Wochen mit Napoleon den Frieden zu Pre-brg. Er verlor groe Gebiete, darunter das treue Tirol, das an Bayern fiel. Die deutschen Fürsten, die fr Frankreich gekmpft hatten, empfingen reichen Lohn an Land und Leuten. Auerdem wurden oder Versprechungen auf feine Seite. Bei Ulm zwang er ein sterreichisches Heer zur Kapitulation. Nun stand ihm der Weg nach Wien offen; als Sieger zog er in die wehrlose Hauptstadt ein. C 10x(,Vh ;c

14. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 392

1882 - Münster : Coppenrath
392 brach Napoleon in Sturmeseile mit seinen besten Feldherren und Truppen nach Deutschland zum Kriege gegen sterreich auf. Baden, Wrttemberg und Bayern muten sich ihm anschlieen. sterreich stand noch allein, die Russen waren erst im nznge. Eine sterreichische Heeresabteilung unter dem General Mak wurde bei Ulm umzingelt und mute sich kriegsgefangen ergeben (17. Oktober 1805). Nun stand dem Sieger auch der Weg nach Wien offen. Dieses wurde besetzt. Dann zog er nach Mhren gegen die hier unter Oberanfhrung ihrer Kaiser selbst aufge-stellten sterreicher und Russen. Am ^ Dezember (1805), am Jahrestage der Krnung Napoleons, wurde die berhmte Drei-kaiserschlachtbeiansterlitz geschlagen, in welcher Napoleon Sieger blieb. Zu entmutigt fr den Augenblick schlo Kaiser Franz in einer persnlichen Zusammenkunft mit Napoleon Waffen-stillstand. Noch schien nicht alles verloren. Nene sterreichische Heere waren im vollen Anzge, und Preußen drohete mit einer Kriegserklrung an Frankreich. Allein der Waffenstillstand fhrte auch zum Frieden. Napoleon berlie in einem besonderen Ver-trage das den Englndern entrissene Hannover an Preußen, wo-gegen dieses das Frstentum Neufchatel (Neuenbrg) in der Schweiz und einen Teil des Herzogtums Cleve att Frankreich, das Frstentum Ansbach an Bayern abtreten mute. Nun kam auch der Friede mit dem alleinstehenden sterreich zu Preburg zum Abschlu (1805). Es mute Venedig an das Knigreich Italien abtreten, auf Tirol und alle Besitzungen in Schwaben verzichten, mit welchen Napoleon seine Bundesgenossen, Bayern, Wrttemberg und Baden, beschenkte. Bayern erhielt Tirol und zugleich^ die Knigswrde mit aller Unabhngigkeit vom Kaiser und Reich. Auch das Kurfrstentum Wrttemberg wurde in ein unabhngiges Knigreich verwandelt, auch Baden wurde fouverain oder unabhngig, und so der Reichsverband immer mehr zerrissen. Der russische Kaiser Alexander aber kehrte, ohne Frieden zu schlie-eu, zrnend heim. Zur See waren indes die Franzosen nicht glcklich. Am 21. Oktober 1805 wurde die verbndete Flotte der Franzosen und Spanier bei Trasalgar, einem spanischen Vorgebirge un-

15. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 147

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
147 Bayern und rckte pltzlich in Sddeutschland ein, wo er mit Verna-dotte zusammen kam, der von Hannover durch das neutrale Ansbach nach Bayern gezogen war. Ein sterreichisches Korps unter Mack wurde von den Franzosen umgangen, vom Hauptheere abgeschnitten und nach Ulm zurckgeworfen, wo es schmachvoll kapitulierte. Darauf drang Napoleon in sterreich ein, lie Wien von Murat besetzen und wandte sich von hier gegen das fterreichisch-russische Heer in Mhren. In der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz unweit Brnn am 2. Dezember 1805 erfocht er einen glnzenden Sieg. Der Kaiser Franz Ii. willigte, anstatt die Untersttzung des Erzherzogs Karl, der aus Italien herbei marschierte, abzuwarten, in einen Waffenstillstand, dessen Hauptbedingung der Abzug der Russen war. Im Frieden zu Pre brg, Ende Dezember 1805, trat sterreich Venedig an Italien ab, Tirol mit Vorarlberg an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ward ein Groherzogtum. Das Kurfrstentum Salzburg war sterreichs einzige Entschdigung. Damit Franz Ii. nicht mehr seine Hoffnung auf Preußen setzte, ntigte Napoleon auch diesen Staat, das bergewicht Frankreichs an-zuerkennen. Der preuische Minister Haugwitz war zwar nach der Verletzung des frnkischen Gebietes mit einem Ultimatum gegen den franzsischen Kaiser hervorgetreten, schlo aber jetzt ein Bndnis mit demselben. Fr Cleve und Neuchatel, das an Frankreich kam, und fr den Ver-lust von Ansbach, das Bayern erhielt, sollte Preußen ohne Zustimmung Englands durch Hannover entschdigt werden. Die Folge dieses Ver-trges war Entzweiung Englands mit Preußen und dessen Abhngig-fett von Frankreich. Mit dem Siege bei Austerlitz hatte Napoleon seine Herrschaft in Europa begrndet. Um dem franzsischen Kaisertum die Zahl seiner Vasallenstaaten zu mehren, verfgte er 1806 von Schnbrunn aus die Absetzung der Bourbonen in Neapel und gab dieses Knigreich seinem lteren Bruder Joseph. Ebenso machte er seinen jngern Bruder Louis zum König von Holland. Der Wheinbund. Auflsung des Deutschen Weiches. 2. Die neue bonapartische Lehnspolitik vernichtete auch den Rest von deutscher Unabhngigkeit. 1806 traten 16 sd- und westdeutsche 10*

16. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 217

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das napoleonische Kaisertum und der dritte Koalitionskrieg- 217 214. Der dritte Koalitionskrieg. 1805. Fr den Augenblick stand 1805. gegen Napoleon nur England unter den Wctffen, das 1802 Frieden geschlossen, 1803 aber den Krieg wieder begonnen hatte. Damals plante er trotz der berlegenheit der englischen Flotte eine Landung an der englischen Kste und sammelte bei B o u l o g n e ein Heer und eine Menge von Trans-portschiffen. Indessen bildete sich die dritte Koalition; sie umfate ^ed^te England, Osterreich und Rußland, wo nach der Ermordung Pauls I. im Jahre 1801 Alex and er I. den Thron bestiegen hatte. Kaum aber hatte Napoleon sichere Nachrichten der die Rstungen seiner Gegner, als et seine Truppen von Boulogne nach dem Rheine marschieren und in Sddeutschlaud einbrechen lie. Hier schlssen sich Bayern, Wrttemberg und Baden an ihn an. Eine franzsische Heeresabteilung, die unter dem Befehl des Marschalls Bernadette stand, zog aus dem von ihr bisher besetzt gehaltenen Hannover herbei und marschierte, ohne Preuens Neutralitt zu achten, durch das preuische Ansbach; so wurde es mglich, da dem fter-reichischen General Mack, der eine Stellung bei Ulm eingenommen hatte,uim. der Rckzug verlegt und er zur Ergebung gezwungen wurde. In denselben Tagen freilich erlitt die franzsische Flotte, mit der sich die spanische vereinigt hatte, bei Trafatgar an der spanischen Sdkstetrafaigar. unweit Cadiz durch die englische Flotte eine furchtbare Niederlage; zwar Nelson fiel, aber die feindliche Seemacht wurde vernichtet. Eine Zeitlang drohte auch der Eintritt Preuens in die Koalition. Denn Friedrich Wilhelm Iii. war der die Verletzung seiner Neutralitt mit Recht ent-rstet. Er nherte sich den Verbndeten und erneuerte mit Alexander, der nach Potsdam kam, am Sarge Friedrichs des Groen dm frher geschlossenen Freundschastsbund. Der König von Preußen versprach, falls Napoleon die von ihm gemachten Vermittelungsvorschlge nicht annhme, der Koalition beizutreten und begann sein Heer in den Kriegszustand zu versetzen. Ehe aber die preuische Armee in der Lage war am Kmpft teilzunehmen, lieferten die Russen und sterreicher den Franzosen am 2. Dezember, dem Krnungstage Napoleons, die Schlacht bei Austerlitz, die Dreikaiserschlacht"; war einer der glnzendsten Siege Napoleons. 1805. Darauf schlo Kaiser Franz mit Napoleon denfriedenvon Pre - Mbu?g" b u r g, in welchem er das vor kurzem erst erworbene Venetim an das Knig-reich Italien, das treue Tirol an Bayern abtreten mute. Die vorder-streichischm Lnder in Schwaben und der Breisgau kamen an Wrttemberg und Baden. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben. Preußen aber, ebm noch bereit am Kriege gegen Frankreich teilzu-nehmen, befolgte aus Friedensliebe eine schwchliche Politik. Der von dem

17. Deutsche und preußische Geschichte seit 1740 - S. 44

1913 - Paderborn : Schöningh
Die franzsische Revolution und^Napoleon I. Priestern und den meisten ausgewanderten Adligen (Emigranten) die Rckkehr gestattet und die Verhltnisse der katholischen Kirche durch ein Abkommen mit dem Papste geregelt. Er brachte auch die Finanzen wieder in Ordnung und erwarb sich um die Rechts-pflege, das Bildungswesen und um Handel und Verkehr seines Reiches die grten Verdienste. Seine Waffenerfolge schmeichelten der nationalen Eitelkeit, aber durch seinen matzlosen Ehr-geiz strzte er das franzsische Volk in unaufhrliche Kriege und brachte Unheil der ganz Europa. 2. Die dritte Koalition. Schon 1803 kam es zwischen Frankreich und England zu einem neuen Kriege. Die Franzosen er-oberten ohne Mhe das mit England in Personalunion oerbun-dene Kurfrstentum Hannover, und Napoleon lie wieder, wie im Jahre 1798, eine groe Flotte rsten und am Kanal ein mchtiges Heer sammeln, um eine Landung in England zu wagen. Da gelang es dem englischen Minister Pitt, sterreich und Rußland, wo auf den ermordeten Paul I. inzwischen sein Sohn Alexander I. gefolgt war, zu einem neuen Bunde zu bestimmen. Beide Mchte hatte das eigenmchtige Verfahren Napoleons in Italien aufgebracht. Dieser verwandelte nmlich damals die ober-italienische (cisalpinische) Republik in eine Monarchie und krnte sich zu Mailand mit der eisernen lombardischen Krone als König von Italien (1805). So begann der dritte Koalitions-krieg. 3. Niederwerfung sterreichs. Auf die Kunde von den R- ftungen sterreichs warf Napoleon das im Norden Frankreichs gesammelte Heer mit groer Schnelligkeit an die obere Donau und gewann die Kurfrsten von Bayern, Wrttemberg und Baden als Bundesgenossen. Auch das franzsische Corps in Hannover rckte unter dem Marschall Bernadotte sdwrts zur Donau, wobei es. ungeachtet der Neutralitt Preuens, seinen Marsch durch das preuische Gebiet von Ansbach nahm. Das sterreichische Heer unter Mack, das bis Ulm vorgerckt war, sah sich umklammert und streckte die Waffen. Die Franzosen rckten auf Wien los, das Murat fast ohne Schwertstreich besetzte. Napoleon hielt seinen Einzug in sterreichs Hauptstadt und zog dann nach Mhren gegen das vereinigte russisch-sterreichische Heer, bei dem sich auch die Kaiser Franz Ii. und Alexander I. befanden. Am 2. Dezember

18. Der Lehrstoff der zweiten Klasse - S. 140

1904 - Breslau : Hirt
140 Hauptereignisse vom Westflischen Frieden bis zum Wiener Kongre. 168. d) Bayern bekam fr die Kurpfalz und fr die Herzogtmer Jlich und Zweibrcken u. a. die Bistmer Bamberg, Wrzburg und Passau und siebzehn freie Reichsstdte, darunter Ulm. e) Hannover erhielt Osnabrck. f) Auch Baden und Wrttemberg bekamen reiche Entschdigungen. 3. nderungen im Kurfrstenkolleginm. An Stelle der aus dem Kurfrstenkollegium ausscheidenden geistlichen Fürsten von Cln und Trier traten die weltlichen Fürsten von Wrttemberg, Baden, Heffen-Kassel und Salzburg. Das Erzbistum Salzburg fiel als weltliches Kurfrstentum an den Groherzog von Toskana.' Da die Mehrzahl der Kurfrsten jetzt der evangelischen Religion angehrte, so verlor das deutsche Kaisertum (vgl. 1. Abtl. 23, 3) seine ursprngliche Bestimmung als Schutzmacht der katholischen Kirche und ihres Oberhauptes. Kaiser Franz Ii., der die baldige Auflsung des Deutschen Reiches voraussah, nannte sich, um seiner Familie den Kaisertitel zu erhalten, bereits im Jahre 1804 Kaiser von sterreich. 4. nderungen der bestehenden Rechtsverhltnisse. Die geistlichen Fürsten, Bischfe und bte, die bisher souverne Herren gewesen waren, wurden jetzt Untertanen des Staates, dem sie einverleibt wurden. Whrend frher ein Teil ihrer Wirksamkeit der Erledigung der Staats-geschste gewidmet war, erstreckte sich ihre Ttigkeit nunmehr aus-schlielich aus die Erfllung der Pflichten ihres geistlichen Amtes. Aber auch jetzt noch behielten sie einen ihrer frhern Wrde ent-sprechenden Rang. Infolge der Skularisation gingen auch ein Teil oder alle Kir-chengter der geistlichen Herrschaften an die weltlichen Herren der. Aus den Einknften dieser Gter waren die Bedrfnisse der Geistlichkeit, des Kultus und des Unterrichts gedeckt worden. Die weltlichen Herreu, die ihren Gebieten skularisiertes Gut einverleibten, muten nun aus Staatsmitteln fr die genannten Zwecke sorgen. Naturgem er-langten sie aber auch dafr, da sie die Geistlichen und die Schulen unterhielten, Einflu auf die Besetzung der Kirchen- und Schulmter^ 168. Napoleon als erster Konsul. 1. Wiederherstellung der christlichen Religion. In Anerkennung der Wahrheit, da nur die Religion dem Staate eine feste und dauernde Sttze verleiht, war die erste Sorge Napoleons die Wiederherstel-luug der christlichen Religion. Am 15. Juli 1801 kam zwischen Kirche und Staat folgendes Konkordat*) zustande: Konkordate sind beiderseits bindende Willensmeinungen zwischen Staat und Kirche, als Vertrge zweier fr besonderes Gebiet selbstndig berechtigter Mchte, nach

19. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 14

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. franzsischen Staatswesens die grten Verdienste. Er ordnete die Verwaltung, regelte die verwahrlosten Finanzen, gab dem franzsischen Volke ein Gesetzbuch, den Code Napolon, und frderte den Verkehr im Inneren, während er zugleich durch Schutzzlle die Ein-fuhr fremder Waren erschwerte und dem darniederliegenden Gewerbe zu neuer Blte verhalf. Zugleich schmeichelte er durch seine glanzvolle europische Politik und seine siegreichen Kriege, soviel Menschenleben diese auch kosteten, doch der nationalen Eitelkeit der Franzosen^ 1805 -Hr 16. Der dritte Koalitionskrieg. 1805. Fr den Augenblick stand gegen Napoleon nur England unter den Waffen, das zwar Frieden geschlossen, bald aber den Krieg wieder begonnen hatte. Da-mals plante er trotz der berlegenheit der englischen Flotte eine Lan-dung an der englischen Kste und sammelte bei Boulogne ein Heer und Koalition e*ne Menge von Transportschiffen. Indessen bildete sich die dritte Koalition; sie umfate England, sterreich und Ru-l a n d, wo nach der Ermordung Pauls I. im Jahre 1801 Alexander I. den Thron bestiegen hatte. Kaum aber hatte Napo-leon sichere Nachrichten der die Rstungen seiner Gegner, als er seine Truppen von Boulogne nach dem Rheine marschieren und in Sddeutsch-land einbrechen lie. Hier schlssen sich Bayern, Wrttemberg und Baden an ihn an. Ein franzsisches Korps, das von Norden heranzog, marschierte unter rcksichtsloser Verletzung der Neutralitt durch das preuische Ansbach (vgl. 18); so gelang es, dem sterreichischen General Ulm M a ck, der eine Stellung bei Ulm eingenommen hatte, den Rckzug zu verlegen und ihn zur Ergebung zu zwingen. In denselben Tagen freilich erlitt die franzsische Flotte, mit der Trafalgar sich die spanische vereinigt hatte, bei T r a f a l g a r an der spanischen Sdkste unweit Cadiz durch die englische Flotte eine furchtbare Nieder-lge; zwar Nelsons fiel, aber die feindliche Seemacht wurde vernichtet. Seitdem besa England ungehindert die Herrschaft zur See. s^Dezbr. Am 2. Dezember aber, seinem Krnungstage, schlug Napoleon die 1805 Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht" bei A u st e r l i tz in Mhren; es war einer der glnzendsten Siege Napoleons. Hretzburg" Darauf schlo Kaiser Franz den Frieden von Preburg; das vor kurzem erst erworbene Venetien mute er an das Knigreich Italien, das treue Tirol an Bayern abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben. 1) Nelsons letzte Worte: England expeets every man to do hia duty.

20. Von der Französischen Revolution bis auf unsre Zeit - S. 26

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Das Zeitalter der Zerstrung des alten Reichs und der Entstehung des neuen deutschen Kaisertums. franzsisches Korps unter Bernadotte auf Napoleons Befehl, ohne Preuens Neutralitt zu achten, durch das preuische Ansbach marschiert war. Diese Miachtung Preuens aber hatte zur Folge, da sich Friedrich Wilhelm den Verbndeten nherte; Alexander, mit dem er schon 1802 auf einer Zusammenkunft zu Memel in freund-schaftliche Beziehungen getreten war, kam nach Potsdam, und hier schlssen beide einen Vertrag, wonach Preußen Napoleon ein Ultimatum stellen und, wenn er es ablehnte, am Kriege teilnehmen sollte. 2^ezeircher jedoch Preußen in den Krieg eintreten konnte, traten auf 1805 Alexanders Verlangen Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Mhren Napoleon, der indessen Wien besetzt hatte, entgegen und wurden vllig geschlagen. Jetzt knpfte Franz Ii. mit ^r?&bw!gn i!)ln Verhandlungen an, die zum Frieden von Preburg ' fhrten: sterreich trat die venetianischen Besitzungen an das Knig-reich Italien, Tirol an Bayern, das nebst Wrttembera 311111 Knigreich erhoben wurde, Vordersterreich an Baden und Wrttemberg ab und erhielt nur Salzburg als Entschdigung. Mit Rußland dauerte der Kriegszustand fort, ebenso mit England. Dessen Admiral Nelson hatte soeben die franzsisch-spanische Flotte in Trafalgar der Seeschlacht bei T r a f a l a a r . in der er selbst fiel/) vernichtet und damit eine Zeit der unbedingten Seeherrschaft Englands begrndet. Indessen schlo der preuische Minister Graf Haugwitz, der das Ultimatum hatte berreichen sollen, anstatt dessen den Vertrag von Schnbrunn ab. Preußen trat mit Frankreich m ein Schutz- und /Trutzbndnis; Hannover sollte in Preuens Besitz bergehen, ob-V wohl Georg Ii. keineswegs darauf verzichtet hatte, dafr aber Ans-b a ch an Bayern abgetreten werden. Als die preuische Regierung zgerte, diesen Vertrag zu genehmigen, zugleich aber abrstete, wurde sie von Napoleon zu dem noch schmhlicheren Vertrage bort Paris gezwungen, /f Ein zweites Nachspiel des dritten Koalitionskrieges war die Ab-setzung der bourbonischen Dynastie von Neapel. La dynastie de Naples a cess de r.gner" dekretierte Napoleon und erhob seinen ltesten Bruder Joseph zum König bort Neapel. Wenige Monate spter wurde die batabische Republik in ein Knigreich Holland Kg von verwandelt, das Napoleon seinem Bruder Ludwig berlieh. Am Holland Niederrhein schuf er das Groherzogtum Berg und berlieh es seinem Schwager, dem Reitergeneral Joachim M u r a t. ^ 1) Nelsons Wort: England expects everyman to do his duty.