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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 53

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 53 Kurfrsten. Dieser beanspruchte zwar die schleichen Herzogtmer, allein sterreich nahm sie in Besitz. Friedrich Ii. erneuerte, seine Ansprche auf jene Gebiete. Doch Maria Theresia von sterreich wies ihn mit seinen Anforderungen ab. Da griff Friedrich zu den Waffen, rckte mit seinem Heere in Schlesien ein und nahm das ganze Land in Besitz. Die sterreicher zogen heran; bei Mollwitz (beibrieg) kam es zur Schlacht, in welcher der preuische General Schwerin einen blutigen Sieg errang. Friedrich schlug darauf die Feinde bei Czaslan (stl. von Prag). Maria Theresia bat um Frieden. Er wurde zu Breslau geschlossen. Prenen erhielt Schlesien. Der zweite schlesische Krieg. 17441745. Maria Theresia verbndete sich mit England und Sachsen gegen Preußen, um Schlesien zurckzuerobern. Friedrich kam aber seinen Feinden zuvor und rckte in Bhmen ein; so entstand der zweite schlesische Krieg. Bei Hohenfriedberg in Unterschlesien und Soor in Nordbhmen' schlug der König die sterreicher, bei Kesselsdorf (westlich von Dresden) sein tapferer Feldherr, der alte Dessauer, die Sachsen. Hieraus wurde zu Dresden Friede ge-schlssen. sterreich verzichtete abermals aus Schlesien; Sachsen mute mehrere Millionen Mark Kriegskosten zahlen. Friedrich zog nach Berlin zurck; das jubelnde Volk begrte seinen tapferen König mit dem Rufe: Es lebe Friedrich der Groe!" Der dritte schlesische oder der siebenjhrige Krieg. 17561763. Maria Theresia konnte den Verlust von Schlesien nicht ver-schmerzen; gern wre sterreich wieder im Besitze dieser blhenden Provinz gewesen. So oft die Kaiserin einen Schlesier sah, weinte sie. Sie verband sich deshalb mit Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen. Sie alle wollten Preußen unter sich verteilen. Friedrich erhielt ^ von diesem Plane Kenntnis. Er fiel pltzlich in Sachsen ein, besetzte Dresden und nahm das schsische Heer bei Pirna gefangen. Darauf besiegte er die sterreicher bei Lowositz (in Bhmen) und Prag; bei Kolin aber wurde er geschlagen. Vor der Schlacht bei Prag bat der erfahrene Feldherr Schwerin seinen König, den ermdeten Soldaten einige Ruhe zu gnnen. Friedrich aber sprach: Frische Fische, gute Fische!" und gab den Befehl zum sofortigen Angriff. An der Ostseite der Stadt entbrannte eine mrderische Schlacht; die Preußen wurden auf allen Seiten zurckgedrngt und begannen zu fliehen. Da spraug der alte Schwerin vom Pferde, ergriff eine Fahne und trug sie mit den Worten: Mir nach, Kinder!" gegen die Feuerschlnde der Feiude. Von mehreren Karttschenkngeln getroffen, sank der Helden-greis tot zu Boden. Der Tod des geliebtes Fhrers entflammte die Sol-baten zur uersten Tapferkeit. Der Sieg war errungen, aber sehr teuer erkauft. Den gefallenen Feldherrn beklagte der König mit den Worten: Der ist allein 10 000 Mann wert."

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1. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 56

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
56 die Kavallerie ist nicht wert, daß sie der Teufel holt." Im folgenden Jahre wurden die Österreicher nochmals besiegt. Maria Theresia sah sich gezwungen, den Frieden g n Breslau zu schließen, in dem sie Schlesien an Fried- rich abtrat. Zweiter Schlesischer Krieg (1744—1745). Nachdem sich Maria Theresia mit glücklichem Erfolge gegen ihre übrigen Feinde gewandt hatte, sollte setzt die Reihe an den „Räuber Schlesiens" kommen. Friedrich aber kam ihr zuvor. Er fiel siegreich in Böhmen ein und drang bis Prag vor. Aber Hunger und Feinde nötigten ihn zum Rückzüge nach Schlesien. Im Kloster Kamenz hätten ihn Kroaten säst gefangen genommen, der Abt rettete ihn dadurch, daß er ihn in ein Mönchsgewand steckte. Der Reitergeneral Zielen schlug sich mit seinen Husaren durch die Reihen der Feinde, indem er sie durch die neuen Uniformen täuschte, die den österreichischen sehr ähnlich waren. Durch die Siege bei H o h e n f r i e d b e r g in Schlesien und bei S o rr in Böhmen bekam Fried- rich die Oberhand über seine Feinde. Als dann der alte Dessauer die Sachsen bei K e s s e l s d o r s unweit Dresden besiegte, bat Maria Theresia um Frieden. Dieser wurde zu Dresden abgeschlossen. Friedrich blieb im Besitze Schlesiens, erkannte aber den Gemahl Maria Theresias, Franz I., als deutschen Kaiser an. Der Siebenjährige Krieg (1756—1763). Maria Theresia gab die Hoff- nung, Schlesien wiederzugewinnen, nicht auf. Sie sah sich nach Bundesgenossen um. Schon 1746 schloß Österreich mit Rußland ein Bündnis, dem später auch Frankreich, Schweden und Sachsen beitraten. Friedrich sollte zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigt werden, 1757 wollte man gemeinsam über ü)u herfallen. Der König aber erhielt Kunde von den Plänen und ivollte seinen Feinden zuvorkommen. 1756. pirrta und Lowositz. Unvermutet siel Friedrich im August 1756 in Sachsen ein, nahm die Hauptstadt Dresden und umzingelte die sächsische Armee bei Pirna. Ein österreichisches Heer rückte zum Entsätze heran. Friedrich zog ihm mit einem Teile seines Heeres entgegen und schlug es bei Lowositz an der Elbe. Infolge dieses Sieges waren die Sachsen zur Übergabe gezwungen. Friedrich entließ die sächsischen Offiziere aus ihr Ehrenwort, nicht mehr gegen ihn zu kämpfen; die Gemeinen steckte er in sein Heer. 1757. präg. Im Frühjahr 1757 rückte Friedrich in Böhmen ein und griff die Österreicher an, die sich aus den Höhen bei Prag verschanzt hatten. Obwohl die Truppen ermüdet waren, befahl Friedrich den Angriff mit den Worten: „Frische Fische, gute Fische." Es entspann sich ein blutiger Kamps. Tausende wurden von den Kugeln der Feinde niedergestreckt oder versanken in den Morästen und Sümpfen. Schon wankten die Reihen der Preußen. Da ergriff Schwerin eine Fahne, stellte sich an die Spitze der Stürmenden und ries: „Mir nach, wer kein Feiger ist!" Aber bald sank der greise Feldmarschall, von meh- reren Kugeln durchbohrt, zu Boden. Der Tod des Helden feuerte die Soldaten zu wahrem Löwenmute an. Bald waren die Höhen erklommen und die Feinde in die Flucht geschlagen. Aber der Sieg war teuer erkauft. Über 18 000 Preußen bedeckten das Schlachtfeld. Der Verlust Schwerins schmerzte den König tief. Mit bewegter Stimme sprach er: „Der war allein 10 000 Mann wert." Kolin. Friedrich belagerte nun Prag, um die Stadt durch Hunger zur Über- gabe zu zwingen. Der österreichische Feldmarschall Dann ivollte Prag entsetzen. Der König zog ihm entgegen. Bei Kolin kam es zur Schlacht, in der Friedrich gänzlich besiegt wurde. Den fliehenden Soldaten rief er zu: „Ihr Racker, ivollt ihr denn ewig leben?" Er selbst stellte sich an die Spitze einer Kompagnie, um eine feindliche Batterie zu erobern. Erst als ein Soldat ihm zurief: „Majestät, wollen Sie die Batterie allein erobern?" erkannte Friedrich seine schlimme

2. Realienbuch - S. 28

1907 - Danzig : Axt
28 Geständnissen gedient hatte, durfte nicht mehr angewendet werden. Als in seinem ersten Regierungsjahre eine Hungersnot ausbrach, ließ er aus den Staatsmagazinen zu ganz billigen Preisen Getreide an die Untertanen verteilen. 28. Der erste und zweite Schtestsche Krieg. Der erste Schlesische Krieg. 1740—1742. Als der deutsche Kaiser Karl Vi. (1740) starb und keinen männlichen Erben hinterließ, bestieg seine Tochter Maria Theresia den Thron. Friedrich aber erhob jetzt Ansprüche auf gewisse Teile Schlesiens, weil schon seine Vorfahren sich auf diese Ländereien ein Anrecht erworben hatten. Als Maria Theresia seine Forderung abwies, sammelte er rasch die Truppen um (ich und überschritt mit ihnen bald darauf die Grenze. Da Schlesien von den Österreichern nur schwach besetzt war, so hatten die Preußen bald den größten Teil des Landes erobert. Bei Mollwitz, einem Dorfe bei Brieg, besiegte Friedrich der Große 1741 den Feind. Auch in der Schlacht bei Caslau (Tschaslaus in Böhmen unterlagen (1742) die Österreicher. Im Jahre darauf schloß Maria Theresia mit Friedrich den Breslauer Frieden, worin sie ihm Schlesien zuerkannte. Der zweite Schlesische Krieg. 1744—1745. Maria Theresia konnte ihr geliebtes Schlesien nicht so leicht verschmerzen, und es kam 1744 zu einem zweiten Kriege. Friedrich schlug die Österreicher in der Schlacht bei Hohen- friedeberg, südlich von Liegnitz, jöri Kesselsdorf, in der Nähe Dresdens, besiegte der alte Dessauer die mit Österreich verbündeten Sachsen. Im darauf folgenden Dresdener Frieden bestätigte Maria Theresia die Abtretung Schlesiens an den König von Preußen. 29. Der Siebenjährige Krieg. 1756—1763. Ursache des Krieges. Nach einem elfjährigen Frieden, welchen der König benutzt hatte, für das Wohl seines Volkes zu sorgen und sich zu einem Kriege vorzubereiten, den er wohl vorausgesehen, brach ein neuer Sturm gegen ihn los. Österreich verband sich in der Stille mit Frankreich, Rußland, Sachsen und Schweden, um den König von Preußen zu demütigen. Wie sollte er den Kampf gegen die größte Hälfte Europas wagen! Doch Friedrich, ohne sich lange zu besinnen, beschloß, den Feinden zuvorzukommen. Schnell eilte er mit seinem Heere nach Sachsen und bemächtigte sich des Landes. Dies war der Beginn des Siebenjährigen Krieges. Schwerin und die Schlacht bei Prag. 1757. Zu den tapfersten Helden Friedrichs gehörte der Feldmarschall Schwerin, welchen die Soldaten aus Ehrfurcht „Vater Schwerin" nannten. Als dieser mit seinen Truppen in die Nähe von Prag kam, wollte Friedrich den Feind sofort angreifen und sprach: „Frische Fische, gute Fische!" Da zog Schwerin den Degen, und fort ging es in die Schlacht. Sowie aber die Preußen nach hartem Kampfe wankten, ergriff der alte Feldmarschall eine Fahne und rief: „Heran, meine Kinder, wer kein Feigling ist, der folgt mir nach." Die Soldaten zogen begeistert mit ihm und siegten; doch der Feldmarschall erlitt den Heldentod. Der König pries den gefallenen Helden mit den Worten: „Der ist allein 10000 Mann wert." Niederlage , bei Kolin. 1757. Kurz darauf stand Friedrich bei Kolin in Böhmen den Österreichern schlachtbereit gegenüber. Hier erlitt er eine Niederlage, und zum Rest seiner Garde sprach er unter Tränen: „Kinder, ihr habt heute einen schlimmen Tag gehabt; aber habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen." Seydlitz und die Schlacht bei Rostbach. 1757. Friedrich der Große hatte einen Feldherrn, der hieß Seydlitz. Dieser war schon in seiner Jugend ein verwegener Reiter. Auf den unbändigsten Rossen jagte er wag- halsig über Gräben und Zäune. Sogar zwischen sausenden Windmühlen.

3. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 43

1911 - Berlin : Winckelmann
43 sterreicher bei Sorr in Bhmen. Der alte Dessauer aber erfocht bei K e s s e l s d o r s unweit Dresden einen Sieg der die Sachsen. Diese Erfolge fhrten den Frieden zudresden herbei (174o), in welchem Schlesien zum zweiten Male anpreuen abgetreten wurde. Bei seinem Einzge in Berlin nannte das Volk seinen König F r i e -brich den Groe n". 19. Der Siebenjhrige Arieg. 17561763. Ursachen und Ansang des Krieges. Maria Theresia gab den Gedanken nicht auf, sich Schlesiens bald wieder zu bemchtigen. Sie suchte sich deshalb mit Friedrichs Feinden zu verbinden. In aller Stille kam ein Bndnis zwischen sterreich, Rußland, Frankreich, Sachsen, Schweden und dem grten Teile des Deutschen Reiches zustande, um der den König von Preußen herzufallen und ihn wieder zum Range eines Kurfrsten von Brandenburg zu erniedrigen. Sobald aber Friedrich hiervon Kunde erhalten hatte, beschlo er, nicht zu warten, bis sie mit ihren Rstungen fertig wren. Unvermutet drang er (1756) in Sachsen ein und brachte dieses Land in seine Gewalt. Die an-rckenden sterreicher wurden bei Lo wo sitz (in Bhmen) geschlagen, und das schsische Heer mute sich infolgedessen bei Pirna ergeben. Das war der Ansang des Siebenjhrigen Krieges. Schwerin und die Schlacht bei Prag. 1757. Einer der tapfersten Helden Friedrichs war der Feldmarfchall Schwerin, der aus Pommern stammte. Im ersten Schleichen Kriege zeichnete er sich besonders in der Schlacht bei M o l l w i tz aus. Als er im Siebenjhrigen Kriege mit dem Könige nach Prag kam, wollte dieser die sterreicher sofort angreifen und sprach: F r is ch e F is ch e, g u t e F i s ch e!" Da zog Schwerin seinen Degen, und sort ging es zum Kampfe. Als die Schlacht fr die Preußen ungnstig stand, ergriff Schwerin eine Fahne mit den Worten: Mir nach, Kameraden!" und sank kurz darauf, von vier Karttschenkugeln getroffen, in den Tod. Tie sterreicher aber wurden besiegt. Der König pries den gefallenen Schwerin.

4. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 156

1911 - Berlin : Winckelmann
— 156 — von Liegnitz) zur Schlacht, wo die Preußen einen glänzenden Sieg erfochten. Darauf schlug Friedrich die Österreicher bei S o o r in Böhmen, und bei K e s s e l s d o r f unweit Dresden trieb der alte Dessauer die Sachsen in die Flucht. Diese Erfolge führten (1745) den Frieden zu Dresden herbei, in welchem Schlesien zum zweiten Male an Preußen abgetreten wurde. Friedrich aber erkannte Maria Theresiens Gemahl Franz I., der zum Kaiser gewählt worden war, als solchen an. Bei seinem Einzuge in Berlin nannte das Volk seinen König „Friedrich den Großen". Ter Österreichische Erbfolgekrieg. 1741—1748. Schon nach Beginn des ersten Schlesischen Krieges erhob der Kurfürst Karl Albert von Bayern, ein Verwandter der Habsburger, Erbansprüche auf die österreichischen Länder. Von einem französischen Heere unterstützt, drang er (1741) in das Erzherzogtum Österreich ein. In ihrer Bedrängnis begab sich Maria Theresia nach Ungarn, und auf dcnt Landtage zu Preß bürg bat sie die Abgeordneten um Hilfe. Ihre Schönheit, ihre Worte und Tränen begeisterten die Anwesenden derartig, daß sie die Schwerter zogen und riefen: „Es lebe uuser König Maria Theresia!" — Außerdem stellten sie ihr sofort 100 000 Mann zur Verfügung, die gegen den Kurfürsten von Bayern zogen. Als später auch England aus ihre Seite trat, wurde ein französisches Heer an: Main besiegt. Darauf erhielt sie auch uoch andere Bundesgenossen, die ihr Hilfe leisteten, bis es endlich 1748 zum Frieden z u A a ch e n kam, in welchem die pragmatische Sanktion anerkannt wurde. Schlesien mit Glatz blieben aber preußisch. 90. Der Siebenjährige Arieg. 1756—1763. Ursache und Anfang des Krieges. Maria Theresia gab den Gedanken nicht auf, sich Schlesiens bald wieder zu bemächtigen. Sie suchte sich deshalb mit Friedrichs Feinden zu verbinden. In aller Stille kam ein Bündnis zwischen Österreich, Rußland, Frankreich, Sachsen, Schweden und dem größten Teile des Deutschen Reiches zustande, um über den König von Preußen herzufallen und ihn wieder zum Range eines Kurfürsten von Brandenburg zu erniedrigen. Sobald aber Friedrich hiervon Kunde erhalten hatte, beschloß er, nicht zu warten, bis sie mit ihren Rüstungen fertig wären. Unerwartet drang er (1756) in Sachsen ein und brachte dieses Land in seine Gewalt. Die heranrückenden Österreicher wurden bei L o w o s itz an der Elbe (in Böhmen) geschlagen, und das sächsische Heer mußte sich infolgedessen bei Pirna ergeben. Das war der Anfang des Siebenjährigen Krieges. Schwerin und die Schlacht bei Prag. 1757. Einer der tapfersten Helden Friedrichs war der Feldmarschall Schwerin, der aus Pommern stammte. Im ersten Schlesischen Kriege zeichnete er sich besonders in der Schlacht bei Schwerin.

5. 2 - S. 145

1856 - Breslau : Leuckart
Der siebenjährige Krieg. 145 heiten. Theresia hatte das Glück, über alle ihre Feinde zu siegen. Friedrich aber sah voraus, daß sie suchen würde, chm mit überlegener Macht sein Schlesien wieder zu nehmen, sobald sie die andern Feinde los geworden wäre. Erimachle deßhalb mit ihren Gegnern nochmals gemeinschaftliche Sache, brach in Böhmen ein, eroberte Prag und bemächtigte sich schnell des ganzen Landes. Aber eben so schnell zog er nach Schlesien zurück, weil man ihm die Zufuhr ab- geschnitten hatte. Im Jahre 1745 fielen die Oesterrelcher und Sachsen in Schlesien ein, erlitten aber bei Hohensriedeberg eine völlige Niederlage. Später schickte Friedrich den alten Des- sauer mit einem Heere gegen Dresden. Dieser besiegle die Sachsen und nahm ihre Hauptstadt ein. Dadurch wurde das Ende des Kampfes beschleunigt und der Friede zu Dresden abgeschlossen, in welchem Friedrich Schlesien behielt und There- siens Gemahl, Franz den Ersten, der zum Kaiser gewählt war, als solchen anerkannte. Der siebenjährige Krieg. Nachdem der zweite schlesische Krieg beendigt war, wandte Friedrich alle seine Thätigkeit auf nützliche Einrichtungen für das Wohl seiner Unterthanen. Er legte Fabriken an und ließ viele morastige Gegenden an der Wartha und Ober in Brandenburg urbar machen, indem er Dämme auswarf, Gräben und Kanäle zog. Als er einst von einem solchen Damme tue nun wohlange- baute Gegend übersah, rief er freudig aus: „Ich habe eine Pro- vinz gewonnen!" Indessen wurde ein großes Bündniß im Stillen gegen Fried- rich geschlossen. Maria Theresia, August, König von Po- len und Kurfürst von Sachsen, Elisabeth von Rußland, die Könige von Frankreich und Schweden gehörten dazu. Fried- rich erfuhr alles von einem Geheimschreiber m Dresden, rüstete sich schnell und kam seinen Feinden, die erst im folgenden Jahre gegen ihn auftreten wollten, zuvor. Im Herbst 1756 rückte er unvermuthet in Sachsen ein, nahm das Land weg, und das säch- sische Heer, bei Pirna eng eingeschlossen, mußte sich ergeben, nachdem vorher die Preußen bei Lowositz über die Oesterreicher gesiegt hatten. Den Feldzug 1757 eröffnete Friedrich mit der blutigen Schlacht bei Prag, die er zwar gewann, in welcher aber sein ausgezeichneter Feldherr Schwerin und über 12,000 Preußen blieben. Prag wurde belagert, ergab sich jedoch nicht. Fünf Wochen später erlitt Friedrich eine Niederlage bei K oll in und mußte Böhmen räumen. Dies erhob den Muth der Feinde. Die Rendschm. Leseb. f. ob. Kl. 11. Aust. 10

6. Nr. 23 - S. 60

1904 - Breslau : Hirt
60 § 30. Friedrich Ii., der Große. deren Recht auf die Erbfolge anerkannt hatten, fo erhoben sich sehr bald viele Feinde, um ihr die Erbschaft streitig zu machen. Friedrich bot ihr feine Unterstützung an, wenn sie ihm Schlesien, auf das er ja gerechte An- sprüche hatte (siehe § 25. 7), herausgeben wolle. Gleichzeitig ließ er aber sein Heer im Dezember 1740 in Schlesien einrücken. Maria Theresia wies stolz das Ansinnen Friedrichs zurück, und so mußte das Schwert entscheiden. Schon hatten die Preußen den größten Teil Schlesiens besetzt, da rückte ein österreichisches Heer gegen sie heran. Bei Mollwitz, unweit Brieg, kam es am Io. April 1741 zur Schlacht. Die österreichische Reiterei war der preußischen durchaus überlegen, schlug diese und stürmte nun auf die In- fanterie ein. Aber jetzt zeigten sich die Früchte der zwanzigjährigen Arbeit Friedrich Wilhelms I. und des alten Dessauers. Die Preußen schossen so ruhig und schnell wie auf dem Exerzierplätze. Ein solch sicheres Feuer hatten die kriegsgewohnten Österreicher noch nie erlebt, und demselben stand- zuhalten, war ihnen nicht möglich; die Preußen siegten. Der junge Preußen- könig hatte sich im Kampfe allzu sehr ausgesetzt und war von dem General Schwerin bewogen worden, Truppen, die weiter weg standen, herbeizu- führen. Hierbei geriet er fast in Gefangenschaft, und nur sein schneller „Mollwitzer Schimmel" rettete ihn. 2. Maria Theresia eilte nach Preßburg und bat die Ungarn um Hilfe. Diese rüsteten ihr ein neues Heer aus, das aber von Friedrich, der in- zwischen seine Reiterei vermehrt und verbessert hatte, bei Chotusitz und Czaslau (östlich von Prag) 1742 auch vollständig geschlagen wurde. Auch von andern Feinden hart bedrängt, mußte Maria Theresia im Frieden zu Breslau 1742 Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten- 6. Der zweite Schlesische Krieg (1744 und 45). Ihre anderen Feinde besiegte Maria Theresia bald und rüstete sich im stillen schon zu einem neuen Kriege gegen Friedrich. In diesem Vor- haben wurde sie von dem Könige von England bestärkt; dieser hatte ihr als Trost sagen lassen: „Was leicht gewonnen ist, kann auch leicht wieder herausgegeben werden!" Friedrich aber kam seiner Gegnerin zuvor und zog 1744 bis Prag. Doch wurde er durch die Feindschaft der Bewohner- Böhmens und durch Mangel an Lebensmitteln gezwungen, Böhmen zu verlassen. Inzwischen waren die Österreicher in Schlesien eingefallen. Friedrichs Lage war sehr schwierig, da seine Feinde von allen Seiten auf ihn eindrangen. Bei Hohen friedeberg und Striegau aber schlug er am 4. Juni 1745 dieselben so entscheidend, daß sie Schlesien räumen mußten. Erzog den Feinden nach Böhmen nach und besiegte sie mit seinem kleineren Heere bei Soor, unfern Trautenau. Nachdem auch noch der alte Dessauer ein Heer der verbündeten Österreicher und Sachsen im Dezember bei Kesselsdorf, in der Nähe von Dresden, mit dem größten Mute geschlagen hatte, kam es zum Frieden von Dresden, der den Breslauer Frieden bestätigte.

7. Teil 2 = 6. Schulj., Schülerbd. - S. 54

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
54 nach längerer Hast ward Friedrich entlassen. Der Vater zwang ihn fleißig zu lernen. Er sollte sich die Kenntnisse erwerben, die zur Verwaltung eines Staates nötig sind. Das tat der Kronprinz mit solchem Eifer, daß der versöhnte König auf dem Sterbebette sagen konnte: „Ich sterbe zufrieden, da ich einen so würdigen Sohn und Nachfolger hinterlasse." Der siebenjährige Krieg. (1756—1763). Im Jahre 1740 bestieg Friedrich den Thron. Er forderte von Maria Theresia, die im selben Jahr Kaiserin von Österreich wurde, auf Grund alter Erbverträge das Herzogtum Schlesien. In zwei Kriegs, den sogenannten schlesi- schen, blieb Friedrich Sieger und Herr dieses Landes. Aber Maria Theresia verbündete sich mit Frankreich, Schweden, Rußland und Sachsen um Schlesien wieder zurückzugewinnen. Fried- rich erfuhr von dem geheimen Bündnis und rückte, ehe die Feinde ihre Rüstungen beendet hatten, ohne Kriegserklärung in Sachsen ein. Nachdem er die sächsische Armee bei Pirna eingeschlossen und zur Übergabe gezwungen hatte, besiegte er in der Schlacht bei Prag die Österreicher. Einige Wochen darauf erlitt er durch diese bei Kol in eine schwere Niederlage, doch schlug er in der Schlacht bei Roßbach (1757) die Franzosen und die Reichsarmee und einen Monat später die Österreicher bei Leuth en. Die Russen besiegte er im folgenden Jahr in der mörderischen Schlacht bei Zorndorf, doch brachten ihm bald darauf die Österreicher durch einen Überfall bei Hochkirch eine schwere Niederlage bei. Nachdem er im nächsten Jahr den vereinigten Österreichern und Russen bei Kunersdorf unterlegen war, erfocht er bei L i e g n i tz und T o r g a u zwei große Siege über die Öster- reicher. Im Frieden zu Hubertsburg (1763), einem Jagdschloß zwi- schen Dresden und Leipzig, mußte Maria Theresia endgültig auf Schlesien verzichten. Durch diesen Krieg gegen halb Europa hat Friedrich das kleine Preußen, das damals kaum 5 Millionen Einwohner zählte, zu einem der mächtigsten Staaten in Europa gemacht. Mehrere Umstände trugen zu diesem glücklichen Ausgang bei: Friedrich hatte von seinem Vater einen wohlgeordneten Staat, gefüllte Kriegskassen und ein trefflich geschultes Heer übernommen. Vortreffliche Generäle dienten ihm, darunter Schwerin, der bei Prag den Heldentod starb, „der alte Dessauer", der Husarengeneral Zielen, der Reitergeneral Seid- litz und des Königs Bruder, Prinz Heinrich von Preußen. Dann stand hinter dem König ein Volk, das ihn verehrte und liebte und freudig alles für das Vaterland hingab. Dazu war Friedrich selbst ein großer Kriegsheld; er verzweifelte auch in höchster Not nicht. Wegen seiner Tapferkeit und Klugheit nannte man ihn schon bei Lebzeiten den Großen. Diesen Namen verdiente Friedrich aber nicht minder durch seine Friedenstätigkeit, die er sofort nach Beendigung des Krieges damit begann, daß er Saatkorn, Pferde und Geld unter die Bewohner seines erschöpften Landes verteilen ließ. Friedrich bevölkerte sein

8. Teil 2 - S. 28

1916 - Arnsberg i.W. : Stahl
— 28 — rückte er wieder in Böhmen ein und eroberte Prag. Im folgenden ^ahre schlug er die Österreicher bei Hohenfriedberg «„ Schlesien) und bet Sorr (in Böhmen). Nachdem auch der alte Dessauer bei Kesselsdorf (unweit Dresden) die mit Österreich Verbündeten Sachsen besiegt hatte wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich behielt Schlesiens mußte aber den Gemahl der Maria Theresia als Kaiser anerkennen. Es folgten nun elf Friedensjahre, in welchen Friedrich mit großem Etfer für das Wohl seiner Untertanen sorgte. Zugleich suchte er sein Heer immer mehr zu vervollkommnen; denn er ahnte, daß ihm ein noch größerer Kampf bevorstand. 405. Ii. Der Siebenjährige Krieg (1756—1763). Ursache. Der Verlust Schlesiens und Preußens wachsende Macht bewogen Maria Theresia, den Kampf mit Friedrich wieder aufzunehmen, ©te verband ]tch tn der Stille mit Rußland, Frankreich, Sachsen und Schweden. Es wurde beschlossen, Friedrich im Frühjahre 1757 unerwartet zu überfallen. Man wollte ihm alle feine Lander außer Brandenburg nehmen und ihn wieder zum Markgrafen erniedrigen. e Friedrich erhielt frühzeitig Kunde von dem geheimen Bündnis feiner Fetnde und entschloß sich, ihnen zuvorzukommen. Nur von England und einigen kleinen deutschen Staaten wurde er unterstützt. Beginn des Kampfes. Im August 1756 fiel der kühne Held plötzlich tn Sachsen etn, besetzte Dresden und schloß die sächsische Armee bei Pirna ein. Den heranziehenden Österreichern zog er mit einem Teile seines Heeres entgegen und schlug sie bei Lowositz (in Böhmen). Nun mußte sich auch das sächsische Heer ergeben, und Friedrich blieb den Winter über in Sachsen. Sieg bei Prag (1757). Im Jahre 1757 erschienen alle Feinde Friedrichs im Felde. Eine Macht von einer halben Million Streiter zog gegen ihn in den Kampf, denen er nur 200000 Mann entgegenstellen konnte. Dennoch verzagte der mutige König nicht. Zuerst wandte er sich gegen die Österreicher und rückte im Frühjahr unerwartet in Böhmen ein. Bei Prag stieß er auf den Feind, der sich auf steilen Anhöhen fest verschanzt, hatte. Der General Schwerin riet deshalb von der Schlacht ab. Friedrich aber sagte: „Frische Fische, gute Fische!" und griff den Feind sofort an. Aber reihenweise wurden seine tapferen Soldaten niedergeschmettert. Schon mußten sie auf allen Seiten zurückweichen. Da ergriff der General Schwerin eine Fahne. Mit dem Rufe: „Mir nach, Kinder!" stürmte er die Anhöhe hinaus. Alsbald aber sank er, von fünf Kugeln durchbohrt, tot zu.boden. Sein Heldentod entflammte die Preußen zur äußersten Tapferkeit, und sie gewannen endlich die Schlacht. Als der König hörte, daß Schwerin gefallen fei, rief er schmerzvoll ans: „Er war mir mehr wert als 10000 Mann!" Niederlage bet Koltn (1757). Bald nachher griff Friedrich ein doppelt so starkes österreichisches Heer bei Kolm (in Böhme») an. Trotz der

9. Nr. 15 - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einen: Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten „Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schone Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und fiel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unter- stützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich, der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohen- fried eberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor snnweit Trautenauj, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winter- quartiere auf. d) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Öster- reicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Daun [ „der Zauderer") mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einen: Teile

10. Geschichte für katholische Schulen - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten „Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich H. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und siel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unterstützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Höh en-fr iedeb erg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor [unweit Trautenou], während die Sachsen bei Kesselsdors [in der Nähe von Dresden] vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winterquartiere aus. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Österreicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Daun [„der Zauderers mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile

11. Kurzgefaßte Geschichtsbilder für einfache Schulverhältnisse - S. 39

1879 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Friedrich Ii., der Groe, 1740-1786. 39 Tochter Maria Theresia in der Regierung, gegen welche sich ringsumher allerlei Feinde erhoben. Auch Friedrich machte seine Erbansprche auf die schlesi-schen Frstenthmer geltend, welche seinen Vorfahren seit 1675 widerrechtlich vorenthalten worden waren. Da sprach die junge Kaiserin: Eher mten die Trken vor Wien stehen, als da ich auf Schlesien verzichtete!" Friedrich besetzte Schlesien ohne Schwertstreich, und Schwerin schlug die Oesterreicher unter dem Feldmarschall Neipperg bei Mollwitz 1741. Von allen Seiten drangen jetzt feindliche Truppen in Oesterreich vor. Doch Maria Theresia wankte nicht; sie eilte nach Preburg und rief die Ungarn um Beistand an. So kam es 1742 bei Chotu-sitz und Cza slau noch einmal zum Kampfe. Die Preußen siegten wieder, und Maria Theresia mute im Frieden zu Breslau ganz Schlesien sammt der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten. 3. Der zweite schlesische Krieg, 1744 45. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen, und da sie gegen ihre brigen Feinde sieg-reich war, so frchtete Friedrich, da die Reihe nun bald auch an ihn kommen werde, und griff auf's neue zu den Waffen. Die Preußen rckten in Bhmen ein und nahmen Prag mit Sturm. Bald muten sie jedoch vor der Uebermacht der Oesterreicher wieder nach Schlesien zurckweichen. In der Schlacht bei Hohen-sriedberg, 1745, in der Nhe von Striegau, wurden indes die Oesterreicher vollstndig besiegt; ein einziges Dragonerregiment erbeutete 67 Fahnen und eine M enge Kanonen. Als man jetzt zum Frieden rieth, sagte Maria Theresia: Eher will ich den Rock vom Leibe, als Schlesien verlieren." Doch Friedrich siegte bald darauf bei Sorr und der alte Desfauer bei Kesselsdorf unweit Dresden. Hier schlo man Frieden; Friedrich behielt Schlesien und erkannte den Ge-mahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 4. Der siebenjhrige Krieg, 1756 bis 1763. Die Kaiserin vermochte sich indessen nicht der den Verlust Schle-siens zu trsten. So oft sie einen Sch lesier sah, traten ihr die Thrnen in die Augen. Um das verlorene Land wiederzugewinnen und Preußen ' zu vernichten, schlo sie im Gehei-men ein Bndnis mit Sachsen, Ru-land, Frankreich und Schweden. Man hatte den Plan, Preußen zu zer-stckeln und dem Könige nur die Mark Brandenburg zu lasten. Dieser aber erfuhr die ganze Verabredung, und, um seinen Feinden zuvorzukom- Schwerin. men, fiel er 1756 in Sachsen ein. Den bedrngten Sachsen kamen jetzt die Oesterreicher zuhilfe; doch Friedrich schlug die letzteren bei Lowositz an der Elbe und nahm hierauf die ganze schsische Armee bei Pirna gefangen. Im Jahre 1757 entbrannte der Krieg auf allen Seiten; wohl an 500,000 Mann standen bereit, um der Friedrich Ii. herzufallen. " Dieser siel in Bhmen ein und stand bald vor Prag, wo ihn die Oesterreicher auf wohlverschanzten Anhhen erwarteten. Friedrich wollte gleich den Feind angreifen. Die Generle jedoch widerriethen ihm. Da fagte er: Frische Fische, gute Fische." Der Kampf begann; Tausende wurden von den Feuerschlnden der Oesterreicher nieder-gemacht. Schon wankten die Reihen; da ergriff der greise Feldmarschall Schwerin eine Fahne und drang auf den Feind ein. Doch gleich darauf sank er von vier Kugeln durchbohrt zusammen. Sein Heldentod entflammte die Preußen zur grten Tapferkeit und Anstrengung. Der Sieg war errungen, doch theuer er-

12. Lehr- und Lesebuch der Geschichte von der Gegenwart bis auf Kaiser Karl den Großen - S. 154

1892 - Berlin : Mittler
154 X. Preuens Emporkommen. unter seine Gegner geteilt und er wieder zum einfachen Markgrafen gemacht werden. Er mute seine Feinde berraschen, wollte er ihrer groen Zahl widerstehen. Weil aber Maria Theresia die Zusicherung verweigerte, da sie ihn in den nchsten Jahren nicht angreifen wrde, rckte er mit einem Heere im Herbst 1756 in das mit sterreich ver-bndete Sachsen ein. Die berraschte schsische Armee, welche bei Pirna ein festes Lager bezog, mute sich bald ergeben, nachdem ein zu ihrem Entsatz herbeieilendes sterreichisches Heer von Friedrich bei Lowositz glnzend geschlagen war. Maria Theresia und ihr Gemahl Franz I., der Kaiser war, suchten nun beim Reichstag in Regensburg Friedrichs Einfall in Sachsen als einen frevelhaften Friedensbruch hinzustellen. (Reichsacht.) berall wurde der König von Preußen als treulos verschrieen, nur England, Hessen-Kassel, Gotha und Braunschweig standen ihm im Ringen gegen die groen Mchte helfend zur Seite. Wenn ihm aber auch seine Feinde an Truppenzahl bedeutend berlegen waren, so vertraute er auf sein Feldherrngenie und seine durch ihn und tchtige Generale wohl-geschulte Armee. 50. Prag, Kolin. Den Winter hatte Friedrich in Dresden zugebracht, während seine Truppen in Sachsen Winterquartiere bezogen. Mit Beginn des Frhjahrs 1757 rckte er wieder nach Bhmen vor und stie bei Prag auf die sterreicher. Die Generale rieten davon ab, sogleich mit der durch Mrsche ermdeten Armee den Angriff zu wagen, aber der König erwiderte: Nichts, nichts, es mu heute noch sein. Frische Fische, gute Fische." So rckten denn die preuischen Regimenter im Sturm gegen die Hhen stlich von Prag vor, wo die sterreicher eine sehr gnstige Stellung eingenommen hatten. Erst nach langem, harten Kampfe wurden die Feinde geschlagen. (Schwerins Tod.) Aber die Festung Prag fiel nicht in die Hnde des Knigs, der nun-mehr in derselben das ganze sterreichische Heer eingeschlossen hielt und belagerte. Als eine andere sterreichische Armee unter dem Feldmarschall Daun zum Entsatz nahte, zog Friedrich ihr schnell mit einem Teile seines Heeres entgegen. Bei Kolin traf er auf den Feind. Als die Preußen zum Angriff schritten, wurde der Zusammenhang in ihrer Schlachtlinie nicht hergestellt; daher ging die Schlacht verloren, und Friedrich war zum erstenmale mit groen Verlusten besiegt. Am Abend sa der König nachsinnend auf einer Brunnenrhre und trstete die ihn umgebenden Offiziere: Kinder, Ihr habt heute einen schweren Tag gehabt. Habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen." (Tod der Knigin Mutter.)

13. Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht - S. 90

1881 - Berlin : Wohlgemuth
— 90 — aus. Im In- und Auslande erregte er Bewunderung. Die Armen seines Landes überschüttete er mit Wohlthaten. Übrigens änderte er wenig an den Einrichtungen seines Vaters. Er erklärte, daß der Vorteil des Landes seinem eigenen voranstände. An diesem Grundsätze hat er in der langen Zeit seiner Regierung zum Segen des Landes festgehalten. Wie sein Vater, so lebte auch er sehr einfach. Nach einer bestimmten Ordnung verrichtete er sein Tagewerk. Waren die Regierungsgeschäfte beendet, so widmete er sich seinen gelehrten Studien. Zur Erfrischung seines Geistes und zur Erholung veranstaltete er oft Concerte, in welchen er selbst die Flöte blies. An seiner Tafel, wo es meistens recht heiter zuging, liebte er die Gesellschaft geistreicher Männer. Auf seinen vielen Reisen, die er alljährlich machte, lernte er sein Land sehr genau kennen. Das Volk verehrte und liebte ihn, da es sah, daß der Fürst in Wahrheit das war, was er sein wollte, nämlich der erste Diener seines Volkes. Kaum war Friedrich König geworden, als der Kaiser Karl Vi. starb. Diesen Augenblick hielt er für geboten, um aus Grund alter Erbansprüche von Maria Theresia mehrere schlesische Fürstentümer zurückzufordern. Da sie ihm verweigert wurden, so begann der erste schlesische Krieg (1740—1742). Schnell besetzte Friedrich Schlesien und besiegte durch den Feldmarschall Schwerin die Österreicher bei Mollwitz (1741). Nach einem neuen Siege bei Chotu-sitz in Böhmen erhielt er im Frieden zu Breslau (1742) Schlesien und die Grafschaft Glatz. Als aber Maria Theresia gegen ihre andern Feinde bedeutende Fortschritte machte, wurde Friedrich wegen Schlesien besorgt und begann daher den zweiten schlesischen Krieg (1744—1745). Durch die Schlachten bei Hohensried-berg (bei Schweidnitz), bei Sorr (in Böhmen) und bei Kessels-d orf (bei Dresden), sicherte er sich im Frieden zu Dresden (1745) den Besitz des eroberten Landes. Inzwischen hatte er sein Land auch nach anderer Richtung vergrößert, indem er nach dem Tode des letzten Fürsten Carl Edzard (1744) Ostfriesland in Besitz nahm. Auf diesen Krieg folgten zehn glückliche und für Preußen höchst segensreiche Friedensjahre, in welchen der König für sein Volk und seinen hohen Beruf leben konnte. Aber die wohlthätige Ruhe ward zum dritten Male unterbrochen; denn Maria Theresia sann im stillen auf Rache, verband sich mit Rußland, Sachsen, Frankreich und Schweden gegen Friedrich, um ihm Schlesien zu entreißen und ihn womöglich zum Markgrafen von Brandenburg zu erniedrigen. So entstand der siebenjährige Krieg (1756—1763). Friedrich, im Bunde mit England, Hessen, Braunschweig und Gotha, drang in Sachsen ein, nahm das sächsische Heer bei Pirna gefangen, schlug die österreichische Armee bei Lowositz (in Böhmen) 1756 und siegte bei Prag (1757), wo der Feldmarschall Schwerin seinen Tod fand. Wiewohl der König bei Kollin (an

14. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Achtzehnten Jahrhunderts - S. 192

1911 - Langensalza : Beltz
192 Friedrich der Große. Fische!" führte er die Preußen gegen den Feind. Ern furchtbares Gemetzel entstand. Tausende wurden niedergeschmettert oder versanken im Moore, das sie für grüne Saatfelder gehalten hatten. Das Feuer wurde immer heftiger, und die Grenadiere zogen sich schon über die Teichdämme zurück. Ae Reiterei wurde vom Feinde zurückgeschlagen. Sie sammelte sich jedoch wieder und stürmte mit Verstärkung von neuem auf den Feind los. Da wurde das preußische Fußvolk durch den entsetzlichen Eisenhagel zurückgetrieben. Der Feldmarschall Schwerin hatte es rechtzeitig bemerkt und bemühte sich, die Infanterie wieder zu ordnen. „Dann stellte er sich an die Spitze seines Regiments und ergriff mit den Worten: Heran, meine Kinder! eine Fahne, die in seiner Hand den Weg des Sieges bezeichnen sollte. Die Preußen fanden mich diesen Weg, allein der edle Wegweiser fiel, durch vier Kartätschenkugeln zu Boden gestreckt. Die Fahne deckte ihn und verhüllte seine Todeszüge. Andere preußische Feldherrn folgten diesem Beispiele und führten ihre Brigaden zu Fuß an. Nun wurden die Österreicher bis zu ihren Zelten zurückgetrieben". (Archenholtz.) Der Tod des Helden Schwerin entflammte oen gesunkenen Mut der Preußen. Sie warfen sich mit ganzer Kraft auf den Feind. Dieser mußte weichen und suchte Schutz in der Festung Prag. Friedrich belagerte die Stadt. Aber es gelang ihm nicht, die Festung einzunehmen. Wie kam das? Überschrift: Friedrichs Sieg bei Prag. b) Maria Theresia sandte ein anderes Heer aus, um die Preußen einzuschließen und die Belagerten zu befreien. Als Friedrich das erfuhr, rückte er mit einem Teile seiner Armee dem neuen Feinde entgegen, erlitt aber bei Kollin eine vollständige Niederlage. Der Unüberwindliche war besiegt. Fast die Hälfte seiner Truppen hatte er verloren. Als er am Abend, auf einem Brunnenrohre sitzend und mit dem Stocke Figuren in den Sand zirkelnd, die gelichteten Reihen seiner Regimenter vorüberziehen sah, übermannte ihn der Schmerz. Ein Soldat reichte ihm einen frischen Trunk und sprach ihm Trost zu: „Majestät, trinken Sie doch und lassen Sie Schlacht Schlacht sein. Die Kaiserin kann ja auch wohl einmal eine Schlacht gewinnen, davon wird uns der Teufel nicht holen. Es ist nur gut, daß Sie noch leben. Unser Herrgott wird uns schon wieder den Sieg verleihen." Der König erhob sich und erwiderte: „Kinder, ihr habt heute einen schweren Tag gehabt; aber ich will alles wieder gutmachen." An seinen Freund Keith schrieb er: „Das Glück hat mir den Rücken gekehrt. Ich sollte darauf gefaßt sein; es ist ein Weib, und ich bin nicht zuvorkommend. Ich hätte mehr Infanterie nehmen sollen; dreiundzwanzig Bataillone reichten nicht hin, um sechzigtausend Mann aus einer vorteilhaften Stellung zu vertreiben. Wir werden unsere Sache ein andermal bessermachen. Der Große Kurfürst würde erstaunen, seinen Enkel mit den Russen, den Österreichern, mit fast ganz Deutschland und hunderttausend helfenden Franzosen im Kampfe zu sehen. Für mich würde es keine Schande sein, einer solchen Menge von Feinden zu unterliegen, für sie aber ein winziger Ruhm, mich zu besiegen." *) Mit dem Rest seines Heeres zog er sich eiligst über das Gebirge nach Sachsen zurück. Überschrift: Die Niederlage bei Kolli ns 1 Besprechung und Vertiefung. Der Sieg bei Prag war teuer erkauft. Inwiefern? *) v. Archenholtz. S. 48.

15. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 37

1912 - Münster i.W. : Schöningh
37 den schlieen und zum zweitenmal auf Schlesien ver-Lichten. Als Friedrich seinen Einzug in Berlin hielt, begrte ihn das jubelnde Volk mit dem Rufe: Hoch lebe Friedrich der Gro e!" Der dritte Schleiche oder der Siebenjhrige Krieg. 17561763. Ursache und Beginn des Krieges. Maria Theresia konnte den Verlust von Schlesien nicht verschmerzen: so oft die Kaiserin einen Schlesier sah, meinte sie. Sie verband sich deshalb mit Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen. Sie alle rvollten Preußen unter sich verteilen. Friedrich erhielt von diesem Plane Kenntnis. Obgleich der grte Teil von Europa gegen ihn die Waffen ergriffen hatte, mar er entschlossen, den Kampf aufzunehmen. Er fiel in Sachsen ein, besetzte Dresden und nahm das schsische Heer gefangen. Darauf besiegte er die sterreicher bei Pr a g. Schlacht bei Prag 1757. Feldmarschall Schwerin. Vor der Schlacht bei Prag bat der erfahrene Feldherr Schwerin feinen König, den ermdeten Soldaten einige Ruhe zu gnnen. Friedrich aber sprach: Frische Fische, gute Fische!" und gab den Befehl zum sofortigen Angriff. An der Ostseite der Stadt entbrannte eine mrderische Schlacht; die Preußen wurden auf allen Seiten zurckgedrngt und begannen zu fliehen. Da sprang der alte Schwerin vom Pferbe, ergriff eine Fahne und trug sie mit den Worten: Mir nach, Kinder!" gegen die Feuer-fchtnbe der Feinde. Von mehreren Karttschenkugeln getroffen, fanf der Heibengreis tot zu Boben. Der Tod des geliebten Fhrers entflammte die olbaten zur uersten Tapferkeit. Der Sieg wrbe er-rungen, war aber fehr teuer erkauft. Den gefallenen Felbherrn beklagte der König mit den Worten: Der ist allein 10 000 Mann wert." Schlacht bei Robach 1757. General Seydlih. Die mit den sterreichern oerbnbeten Franzofen waren bis Robach vorgebrungen. Friedrich zog gegen den neuen Feind. Die Franzofen aber spotteten der das kleine Heer der Preußen und sagten: Die nehmen mir zum Frhstck, und den König schicken mir als Gefangenen nach Paris." Friedrich zog mit feinem Heere auf einen Hgel und lie die Zelte aufschlagen. Die Soldaten fochten ruhig ihr Mittagessen. Die Franzosen marschierten um den Hgel und glaubten, den König schon gefangen zu haben. Pltzlich ertnten die Trompeten; im Nu stauben die preuischen Soldaten fertig ba und strzten mit lautem Hurra aus die Feinde. Der tapfere Reitergeneral Seyblitz brach aus einem Hinterhalt hervor, warf Zum Zeichen des Angriffs feine kurze Tabakspfeife in die Hhe und

16. Illustriertes Realienbuch - S. 74

1902 - Leipzig : Hofmann
74 I Auf dem Schlosse Rheinsberg lebte Friedrich im Kreise von Freunden der Kunst und Wissenschaft. Mehrere Schriften aus jener Zeit bekunden die tiefe Einsicht Friedrichs in staatliche Fragen und in die Pflichten eines Regenten. Folgende Sätze daraus sind die Leitsterne für seine Regierung geblieben: „Die Fürsten sind einzig dazu eingesetzt, daß sie für die öffentliche Wohlfahrt sorgen. — Der Fürst ist daher nicht der unumschränkte Herr, sondern nur der erste Diener des Staates. — Der Fürst soll das Glück des Volkes, das Volk der Ruhm des Fürsten sein." — Immer mehr lernte der Vater den Sohn schätzen, und auf dem Totenbette rief er mit Thränen: „Mein Gott, ich sterbe zufrieden, da ich einen so würdigen Sohn und Nachfolger hinterlasse." 4. Der erste schlesische Krieg (1740—42). Im Jahre 1740 bestieg Friedrich den Thron. In demselben Jahre starb Kaiser Karl Vi. Dieser hatte durch eine Verordnung seine einzige Tochter Maria Theresia zur Erbin seiner Länder bestimmt. Aber Feinde ringsum erhoben sich nach seinem Tode und machten ihr die Erbschaft streitig. So forderte auch Friedrich Schlesien zurück, das nach dem Erbvertrage Joachims Ii. seinem Hause ge- hörte. Doch die edle, mutige Fürstin sprach: „Eher müßten die Türken vor Wien stehen, ehe ich auf Schlesien verzichte!" Ihr Gesandter warnte Fried- rich: „Ihre Truppen sind schön, aber unsere haben vor dem Feinde gestanden!" Friedrich antwortete: „Ich hoffe, Ihnen zu beweisen, daß sie auch gut sind!" So rückte er über die Grenze mit dem Entschlüsse, „Ehre von diesem Unter- nehmen zu haben oder unterzugehen." Sein Wahlspruch war: „Für den Ruhm und das Vaterland!" Schon hatte er fast ganz Schlesien einge- nommen, da rückte der österreichische Feldmarschall Neipperg über Schnee und Eis heran und lieferte ihm die Schlacht bei Mollwitz. Lange schwankte die Wage; Friedrich selbst geriet in Gefahr und wurde zuletzt durch den schnellen „Mollwitzer Schimmel" aus der Schlacht getragen; endlich aber siegte die Feldherrnkunst seines Schwerin. Maria Theresia beschwor in ihrer Not mit Thränen in den Augen und ihrem Söhnlein auf dem Arm die Ungarn in Preßburg, ihr zu helfen. „Blut und Leben für unsere Königin Maria Theresia!" gelobten sie begeistert. Friedrich mußte sich zurückziehen, erfocht jedoch abermals einen Sieg bei Czaslau und Chotusrtz, worauf Maria Theresia im Frieden zu Breslau Schlesien abtrat. 5. Der zweite schlesische Krieg (1744—45), Als Maria Theresia siegreich gegen ihre übrigen Feinde war und in Gedanken auch schon gegen den „Räuber Schlesiens" zog, da griff Friedrich abermals zum Schwerte und drang bis Prag vor. Doch Hunger und Feinde nötigten ihn zum Rückzüge und brachten ihn in Bedrängnis. Im Kloster Kamen; hätten ihn Kroaten fast gefangen, aber der Abt rettete ihn dadurch, daß er ihn in eine Mönchs- kutte steckte. In dieser Zeit schlug sich sein wackerer Husarengeneral Zieten durch 20 000 Österreicher, indem er sie anfangs durch die neuen Uniformen seiner Husaren täuschte. Der Sieg bei Hohenfriedberg machte Friedrich endlich Luft. Von Frieden wollte Maria Theresia aber noch nichts wissen und lieber das Hemd vom Leibe als Schlesien verlieren. Da siegte Friedrich bei Soor und der alte Dessauer bei Kesselsdorf. Die Truppen des letzteren wateten durch eisige Moräste und stürmten den mit Schnee und Eis bedeckten Hügel, auf dem die Sachsen standen. Maria Theresia trat nun im Frieden von Dresden Schlesien abermals an Friedrich ab; dieser hingegen erkannte ihren Gemahl Franz I. als Kaiser an. 6. Der siebenjährige Krieg (1756—63). a.) Veranlassung. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen, und die Thränen

17. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 193

1891 - Leipzig : Voigtländer
193 Frieden zu Dresden 1745 herbei, in welchem Friedrich Schlesien 1745 behielt. Die Franzosen setzten den Kampf gegen fterreich noch fort und eroberten (unter dem Marschall von Sachsen) die sterreichischen Niederlande (Belgien). Doch gaben sie in dem allgemeinen Frieden zu Aachen 1748ihre Eroberungen an Maria Theresia zurck. 133. Der Siebenjhrige Krieg 17561763. 1. Die zwei ersten Kriegsjahre. Um Schlesien wieder zu er-langen und Preuens aufstrebende Macht zu vernichten, hatte Maria Theresia (auf den Rat ihres Ministers Kaunitz) mit Frankreich, Rußland (unter der Kaiserin Elisabeth, Peters des Groen Tochter) und Sachsen ein geheimes Bndnis verabredet. Von der ihm drohen-den Gefahr unterrichtet, beschlo Friedrich, nur mit England verbn-det, dem Angriff seiner Feinde zuvorzukommen, und begann den Krieg, indem er 1756 unvermutet in Sachsen einfiel und Dresden 1756 einnahm. Er schlug die heranrckenden sterreicher in der Schlach t bei Lobositz (in Bhmen) und nahm das schsische Heer bei Pirna gesangen. Im folgenden Jahre traten auch Schweden und das Deutsche Reich auf sterreichs Seite. Einer halben Million feindlicher Truppen konnte Friedrich nur 200 000 Mann entgegenstellen. Zunchst wandte er sich gegen die sterreicher und erfocht, in Bhmen einrckend, den mit schweren Verlusten und dem Heldentode des Feldmarschalls Schwerin erkauften Sieg bei Prag, wurde dann aber von dem sterreichischen 1757 Feldherrn Daun in der Schlacht bei Kolin (in Bhmen) geschlagen, so da er Bhmen rumen mute. Nach dieser Niederlage des Knigs drangen im Westen die Franzosen bis zur Weser vor, die Russen fielen in Ostpreuen ein. Aber inmitten dieser Bedrngnis bewhrte Fried-rich sein unvergleichliches Feldherrntalent. Mit einem Heere von nur 22 000 Mann jagte er die Franzosen samt der deutschen Reichsarmee (Reiausarmee"), 64000 Mann stark, in der Schlacht bei Rotzbach (unweit Merseburg), bei der sich namentlich der khne Reitergeneral Seydlitz hervorthat, in schimpfliche Flucht. Ganz Deutschland sroh-lockte der die lustige Franzosenjagd"; der Tag von Robach erschien als ein Ehrentag fr die ganze Nation; denn ein deutscher Held war es, der den bermtigen Franzosen deutsche Hiebe erteilt hatte. Auch im brigen Europa bewunderte man seitdem den groen König des kleinen Preuenlandes. Vier Wochen nach der Schlacht von Ro- Andr-Sevin, Abri der Weltgeschichte. 13

18. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 49

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
T 49 Die schleichen Kriege. Wenige Monate nach der Thronbesteigung Friedrichs Ii. starb der | deutsche Kaiser Karl Vi, und hinterlie die sterreichischen Lnder seiner .-Tochter Maria Theresia. Weil aber der Kurfürst von Bayern ihr die Erbschaft streitig machte und bei Sachsen, Spanien und Frankreich Unter-* sttzung fand, so mute Maria Theresia zu den Waffen greifen, um ihren , Besitz zu verteidigen. Da bot Friedrich Ii. ihr seine Hilfe an unter der Bedingung, da sie ihm die schlesischen Frstentmer Liegnitz, Brieg, Wohlan ;<?und Jgerndorf abtrete. Er sttzte sich bei diesem Verlangen auf den Erb-1 vertrag, den Joachim Ii. 1537 mit den schlesischen Herzgen abgeschlossen ! hatte. 1675 war die Familie dieser Herzge ausgestorben; aber trotz des ^Widerspruches des Gcom Karfrsteil hatte sich der Kaiser der streitigen i Lnder bemchtigt, ebenso wie sterreich auch das einem Hohenzollern- > frften gehrige Frstentum Jgerndors kurze Zeit nach Beginn des a 30iahrtgen Krieges widerrechtlich besetzt hatte. Als Maria Theresia das > Angebot König Friedrichs zurckwies, beschlot er, Schlesien gewaltsam in seine Hand zu bringen, wie ehemals auch sterreich dasselbe gewaltsam an sich gebracht hatte, und so begannen die drei schlesischen Kriege. |1 Der 1. schlesische Ki.'ieg 1710 1742. Das preuische > Heer marschierte Ende 1740 in Schlesien ein und besetzte fast das ganze Land, ohne Widerstand zu finden. Erst vier Monate spter rckte ein sterreichisches Heer unter dem Feldmarschall .petpperg von Neie her zum Angriffe heran. Bei Mollwitz, Dwestlich von Brieg, trafen die feindlichen Heere am. 10. April ||^11 usarrurtm. Die weite Ebene war mit Schnee tief bedeckt. I|?fef fhrte den rechten, Feldmarschall Schwerin den^linken ik ^lugel des Heeres. Anfangs gewannen die sterreicher Vorteile, 5 und die Preußen gerieten in Unordnung, die der König vergeblich ; Zu heben suchte. Da bat ihn Schwerin, das Schlachtfeld zu verlassen und neue Truppen herbeizufhren. Nur ungern erfllte If 5 43ttte; aber in feiner ^lbwefenheit gelang es Schwerin, die ' f ^puppen niieder zu ordnen und einen vollstndigen Sieg zu^erringen. $1 _ Hierauf rckte Friedrich in Bhmenein, wo er beichotusik f sdstlich von Kolin, am 17. Mai 1742 in drei Morgenstunden i abermals die sterreicher berwand. In Folge dieses Sieges kam der Friede zu Breslau zu Stande, durch welchen Friedrich H|m den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz gelangte. ,11. Der 2. schlesische Krieg 1744 - 1745. Bald nach Been-i digung des l. schlesischen Krieges schlo Maria Theresia ein Jt / J den Englndern und Sachsen. Weil Friedrich Mertannte da dasselbe gegen ihn gerichtet fei, rckte er im Herbste > m mit 80000 Mann in Bhmen ein und bemchtigte sich : Prags. Doch mute er die Stadt und das Land wieder auf- u^etl er sich der heranrckenden sterreichischen bermacht ; gcma^eii praubte. Bei dem Ubergange der die obere ' ? Schlesien geriet die Armee in groe efatre, und nur a durch den Heldenmut des Obersten von Wedell, der mit einem o emzigen Negimente 5 Stunden lang der bermacht Stand hielt, zu entkomm en ^' mt dem H^uptteile der Truppen unbehelligt 4

19. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 28

1911 - Breslau : Handel
28 3. Kriege. Friedrich der Große führte drei Kriege mit Maria Theresia, der Deutschen Kaiserin. Es handelte sich dabei um die Provinz Schlesien. Deshalb heißen diese Kriege die Schlesischen Kriege. Bald nach dem Regierungsantritte Friedrichs des Großen starb der Deutsche Kaiser Karl Vi. und hinterließ seine Länder seiner Tochter Maria Theresia. Friedrich verlangte von ihr die Herzogtümer Liegnitz. Brieg und Wohlau. Er berief sich dabei auf den Vertrag, den einst Joachim H. mit dem Herzog dieser Länder geschlossen hatte. (S. 19.) Als Maria Theresia seine Forderung zurückwies, rückte er mit einem Heere in Schlesien ein. a. Der erste Schlesische Krieg. 1740—1742. Die Hauptschlacht in diesem Kriege war bei Mollwitz, unweit Brieg (1741). Hier wurden die Österreicher besiegt (Schwerin). Der Friede wurde in Breslau geschlossen. Friedrich erhielt Schlesien. b. Der zweite Schlesische Krieg. 1744—1745. Die Österreicher hatten sich mit den Sachsen verbunden. Friedrich besiegte die Österreicher bei Hohenfriedeberg unweit Striegau (1745). Der „alte Dessauer" schlug die Sachsen bei Keffelsdorf unweit Dresden. Der Friede wurde zu Dresden geschlossen. Friedrich behielt Schlesien. Auch bei Soor in Böhmen wurden die Österreicher geschlagen. - Die Berliner empfingen ihren siegreichen König mit dem Rufe: „@8 lebe Friedrich der Große!" C. Der dritte Schlesische oder Siebenjährige Krieg. 1756—1763. Noch 11 Friedensjahren begann ein neuer Krieg, der sieben Jahre dauerte. Maria Theresia hatte sich mit Sachsen, Rußland, Frankreich und Schweden verbunden. Sie wollte Friedrich dem Großen alle Länder nehmen und nur Brandenburg allein lassen. Friedrich erfuhr dies. Er kam seinen Feinden zuvor. 1756 zog er mit seinem Heere nach Sachsen und schloß das sächsische Heer bei Pirna ein. Die Österreicher wollten die Sachsen befreien. Sie wurden aber bei Lowositz in Böhmen besiegt. Nun mußten sich auch die Sachsen ergeben. 1757 zog Friedrich nach Böhmen. Er besiegte hier die Österreicher in der Schlacht bei Prag. Bei Prag standen die Österreicher auf einem Hügel. Vor demselben lagen sumpfige Wiesen. General Schwerin riet dem Könige von einer Schlacht ab. Er wollte den müden Soldaten noch einen Tag Ruhe gönnen. Friedrich aber griff die Österreicher an. Die Preußen konnten auf dem sumpfigen Boden nur langsam vorwärts kommen. Viele von ihnen wurden getötet. Da ergriff Schwerin eine Fahne und rief: „Mir nach, Kinder!" Er wurde getötet; aber die Preußen gewannen die Schlacht. Friedrich sagte von Schwerin: „Er ist allein 10 000 Mann wert/'

20. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 108

1893 - Berlin : Nicolai
108 _ Schon glaubten die Östreicher gesiegt zu haben, denn ihre Reiterei hatte die preußische in die Flucht gejagt, aber wie die Mauern standen die Regimenter des Fußvolkes, kaltblütig wiesen sie alle Angriffe zurück. Als sie nun Schwerin selbst mit fliegenden Fahnen und unter den Klängen der Feldmusik gegen den Feind führte, trat Neiperg den Rückzug an. Friedrich rückte darauf in Böhmen ein und besiegte den östreichischen Feldherrn Karl von Lothringen bei Chotusitz (1742). Durch diese Erfolge gezwungen, schloß Maria Theresia mit Friedrich den Frieden zu Breslau und überließ ihm, wenn auch mit schwerem Herzen, Schlesien. Das hatte sie aber nur gethan, um ihre Macht ganz gegen ihre andern Feinde wenden zu können. Denn sie war eine herzhafte Königin und fest entschlossen, ihr Reich zu verteidigen. In ihrer Bedrängnis hatte sie sich an die Ungarn gewendet und von ihnen auch Hülfe erhalten. Der Feind mußte Böhmen räumen und Karl Albert sogar aus seinem Lande fliehen. Friedrich fürchtete nun, Maria werde sich nach Beendigung dieses Krieges (östreichischer Erbfolgekrieg) mit ganzer Macht gegen ihn wenden, um ihm Schlesien wieder zu entreißen. Dem Angriffe zuvorkommend, begann er den zweiten schlesischen Krieg. Auch diesen führte er siegreich zum Ziele. Nachdem er die Östreicher und Sachsen bei Hohenfriedberg geschlagen, drang er in Böhmen ein und besiegte die Feinde bei Sorr. Auch der alte Dessauer hatte nach Erstürmung der eisbedeckten Höhen von Kesselsdorf (bei Dresden) einen ruhmvollen Sieg errungen. Da willigte Maria Theresia in den Frieden von Dresden (1745), in welchem sie aufs neue auf Schlesien verzichtete. t Der dritte schlesische (siebenjülsrige) Krieg 1756—63. In der Zeit von 1745 bis 56 lebte Friedrich den ernsten Geschäften der Regierung, sowie den heitern Genüssen der Kunst und der Geselligkeit im Verkehr mit geistvollen Männern, meist in Potsdam auf seinem Schlosse Sanssouci. Allein die Hoffnung, fortan fein Land in Frieden regieren zu können, betrog ihn, denn es zogen sich Wolken über seinem Haupte zusammen, welche auf noch größere Stürme hindeuteten, als er sie bisher überstanden hatte. Maria Theresia hatte nie den Wunsch aufgegeben, Schlesien wieder zu erobern. Der Neid, welchen das mächtige Wachstum Preußens bei den alten europäischen Großmächten erregte, bewirkte, daß sie Bundesgenossen fand. Der scharfe Spott, welchen Friedrich über die sittenlose Kaiserin