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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 171

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Erste Reise. 171 lieblichen Insel, die von den Einwohnern Guanahäni genannt wurde; Colnmbus aber nannte sie San Salvador („Erlöserinsel"). Freundliche, braune Bewohner kamen arglos herbei und staunten die weißen Männer an. Columbus schenkte ihnen allerlei Glasperlen, Nadeln, Schellen und dergleichen, und bald waren sie ganz zutraulich. Sie waren fast nackt, trugen nur eine Art Schürze aus Blättern, Gras oder Baumwollsasern; sie hatten langes, straffes, schwarzes Haar. Freundlich gaben sie das Gold, das einige als Nasenschmuck trugen; aber als die gierigen Spanier mehr wollten, wiesen sie über das Meer nach Südwesten. So fuhr Columbus weiter und erreichte die große Insel Cuba. Die Bewohner nahmen sie auf wie Gesandte des Himmels, küßten ihnen die Hände und trugen sie in ihre Hütten. Hier sahen die Spanier zum ersten Male das Rauchen; die Einwohner hielten brennende Rollen von Blättern im Munde, die sie „tabaco" nannten. Bald darauf kehrte Columbus wieder um und gelangte nach furchtbaren Stürmen glücklich wieder nach Palos. c. Erfolge Jetzt war er die Hauptperson im Lande. Im Triumphe zog er einher, und alles staunte über das viele Gold, über die fremden Pflanzen und die sieben braunroten Menschen, die er mitgebracht hatte. Er kam an den Hof und durfte sich in Gegenwart des Königs und der Königin setzen, was damals die höchste Ehre war, und von seinen Entdeckungen berichten. Alle waren begeistert und glaubten, der nächste Weg nach Indien sei gefunden, und Columbus nannte die braunen Bewohner Indianer. Der Entdecker aber wurde, wie er es sich vorher ausbedungen hatte, in den Adelsstand erhoben, er wurde Admiral und Vizekönig aller von ihm entdeckten Länder. — Noch drei Reisen hat Columbus gemacht und fast alle Inseln Mittel-Amerikas und auch die Küste von Südamerika entdeckt. Er selbst aber hatte wenig Glück, denn er hatte viele Feinde. Wohl hat er sie einmal beschämt. Als eine übermütige Gesellschaft bei Tisch meinte, was er getan hätte, das hätten sie alle auch gekonnt, forderte er sie aus, ein Ei so aus die Spitze zu stellen, daß es nicht umfalle. Viele versuchten es, aber das Ei fiel immer wieder um; da stieß es Columbus so kräftig mit der Spitze auf den Tisch, daß die Schale zerbrach, und nun stand es! „Oho", riefen alle, „das hätten wir auch gekonnt!" — „Ja wohl, meine Herren", sagte Columbus, „so ist es auch mit der Neuen Welt da drüben. Sie hätten sie entdecken können, und ich habe sie entdeckt." Aber der Groll verstummte nicht. Die Spanier beneideten den Fremden und verleumdeten ihn; seine eigenen Seeleute empörten sich gegen sein strenges Regiment. Während der dritten Reise ernannten König und Königin sogar einen andern Statthalter, und dieser schickte Columbus in Ketten nach Spanien zurück. Wohl wurde er hier gleich befreit und in seine Ehren wiedereingesetzt; aber er hat die Kränkung nie vergessen. Als er im Jahre 1506 starb, ließ er sich die Ketten, mit denen ihn das undankbare Spanien gefesselt hatte.

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1. Mittelalter - S. 105

1879 - Dillenburg : Seel
— 105 — seien Söhne der Götter. Bald aber näherten sie sich und vertauschten die Goldbleche, welche sie als Zierrat an sich trugen, gegen Flitter, Glas und Spielwaaren. Auf die Frage, woher sie die Goldbleche hätten, wiesen sie nach Süden. Dorthin steuerte Columbus und entdeckte aus dieser Fahrt die Inseln Cuba und Hayti, welch' letztere er Hispaniola, d. i. spanische Insel, nannte. Da eins von seinen drei Schiffen untergegangen war und das andere sich heimlich entfernt hatte, um die neue Entdeckung zuerst in Spanien zu verkünden, so blieb dem Admiral nichts übrig, als die Rückkehr anzutreten. Nachdem er aus Hayti eine kleine Festung errichtet und einen Theil seiner Mannschaft daselbst zurückgelassen hatte, ging er im Anfang des Jahres 1493 in See. Bald darauf traf er das heimlich entwichene Schiff, bestrafte jedoch den Befehlshaber desselben nicht, sondern verzieh ihm. Als während der Fahrt ein Sturm dm beiden Schiffen den Untergang drohte, schrieb Columbus die Nachricht von seiner Entdeckung auf Pergament, verschloß dasselbe in eine Tonne und warf diese ins Meer. Doch retteten sich beide Schiffe aus dem Unwetter und langten glücklich in dem Hafen Pa los an. Ungeheuer war der Jubel, mit welchem er von Tausenden empfangen ward. Da der Hof zu der Zeit in Barcelona sich aufhielt, begab sich Columbus mit seinen Gefährten dorthin. Mit der ausgesuchtesten Höflichkeit und Zuvorkommenheit wurde er empfangen; sein Einzug, bei welchem die mitgebrachten Kostbarkeiten vor ihm hergetragen wurden, war ein förmlicher Triumphzug. Vor dem auf dem Throne sitzenden Herrscherpaare erstattete er Bericht über seine Reise. c. Weitere Reisen des Columbus. Der glückliche Erfolg der ersten Reise des Columbus erregte einen wahren Sturm von Begeisterung für die neuentdeckten Länder; in kurzer Zeit hatten sich über 1500 Personen zur Ueberfahrt gemeldet, so daß der König siebzehn Schiffe ausrüsten lassen mußte; unter den Mitreisenden waren Bergleute, Ackerbauer und Handwerker. Weit besser ausgerüstet als zur ersten Reise trat Columbus am 25. September 1493 seine zweite Reife an. Auf derselben entdeckte 1493 er die karaibischen Inseln, die Insel Porto riko und einige von den kleinen Antillen. In Hayti fand er die von ihm angelegte Festung zerstört und die zurückgelassenen Spanier, welche durch unmenschliches Verhalten gegen die Eingebornen den Haß derselben auf sich geladen hatten, getödtet. Columbus grün-

2. Für die dritte Bildungsstufe - S. 467

1855 - Hamburg : Kittler
467 Flusses aufgerissen worden zu sein schien, sah den Zweig eines Dornbusches nebst dessen Frucht und fühlte ungleichen Wind, besonders Nachts, was der erfahrene Columbus nur von der Nahe des Landes erklären konnte. Nun verwandelte sich die Verzweiflung der Mannschaft in lautes Hoffen. Er benachrichtigte sie noch vor dem Ablaufe des dritten Tages, daß er diese Nacht Land zu erblicken hoffe, und befahl den Steuermännern wachsam und.aus ihrer Hut zu sein. Am 11. Oktober Abends um 10 Uhr erblickte Columbus ein Licht in der Ferne, das hin und her bewegt wurde. Auch zwei andere Reifende, die er zu sich rief, sahen dasselbe und wie es feinen Standort veränderte. Zwei Stunden nach Mitternacht, also den 12. Oktober, riesen zwei Matrosen der Pinta, welche vorauseilte: „Land! Land!" und gaben noch andere Zeichen der Freude. Sie hatten auch die Küste in der That entdeckt und wa- ren nur noch 2 Meilen davon entfernt. Bei Tagesanbruch sah man eine schöne, flache Insel, in dem Schmucke der Tropenvegetation. Columbus kleidet sich in Scharlach, befiehlt die Anker fallen zu lassen, die Boote zu bemannen und mit einer eigens zu diesem Zwecke verfertigten Fahne in der Hand betritt er das Boot. Ein grünes Kreuz, zu dessen beiden Seiten die Anfangsbuchstaben der Namen beider spanischen Monarchen und unter denen Kronen prangten, sah man aus den Fahnen, welche die Befehlshaber in ihren Händen flattern ließen. So nahten sich die ersten Europäer dem lieblichen Gestade. Columbus stieg zuerst ans Land, fiel auf seine Knie, welchem Beispiele die ganze mit ihm gelandete Mannschaft folgte, und betete: „Allmächtiger, ewiger Gott, der du durch die Kraft deines heiligen Wortes Himmel, Erde und das Meer erschaffen hast, Lob, Ehre und Preis fei deinem heiligen Na- men ! Angebetet werde deine Majestät, die du durch deinen geringen Diener, damit sie in diesem entfernten Theile der Erde verehrt werde, hast verkündigen lassen." Nach diesem Gebete erhob sich Columbus, zog das Schwert, ließ die königliche Fahne wehen und nahm im Namen der Kronen Spaniens feierlich vom Lande Besitz. Nachdeul alle Formen beobachtet waren, ließ er sich als Vice-König, Admiral und Stellvertreter der Souveraine Gehorsam leisten und durch den Eid der Treue hul- digen. Seine ganze Mannschaft drängte sich um ihn, fiel ihm vor die Füße, küßte seine Hände voll Dankbarkeit und äußerte das höchste Entzücken, verbunden mit tiefster Bewunderung und Ehrfurcht. Der bisher von ihnen verachtete Ausländer wurde nun zu den größten Menschen gezählt und fast angebetet. Schüchtern und mit ängstlichem Staunen sah allem diesen ein kupferfarbenes Volk zu, welches das ganze Ufer besetzt hatte und mit zitternder Neugierde die Schiffe betrachtete, die es für Ungeheuer hielt. Als die nackten Wilden wahrnahmen, daß ihnen kein Leid geschah, nahten sie sich den Fremden, ihre Kleidung, Waffen, Boote, die Hautfarbe, besonders aber die majestätische Gestalt des Admirals bewundernd. Sie waren mit größter Ehrfurcht und allen Zeichen der Anbetung genahet, wurden aber zutraulich, als sich der Admiral gegen sie so freundlich und liebreich benahm. Nun glaubten sie, die Fremden seien vom Himmel herabgestiegen und hielten sie für himmlische Wesen. Die Spanier betrachteten diese Naturkinder, die völlig nackt mit verschie- denen Farben bemalt und meistens von schlanker Gestalt und von angenehmen Ge- fichtszügen waren und schwarzes, buschiges Haar hatten, mit nicht geringerer Neu- gierde. Columbus glaubte nicht anders, als daß er Indien berührt habe; er gab daher den Eingeborenen den Namen Indier, der damals ohne alle Untersuchung angenommen wurde und später aus alle neuentdeckten wilden Völker überging; ja sogar dem Lande verblieb der Name, das noch heute Westindien heißt. Diese erste Insel, von den Eingeborenen Guanahani genannt, erhielt von Columbus den Namen San Salvador und ist eine der Lucahischen oder Bahama- Jnseln. An dem Landungsplätze, der jetzt Port Howe genannt wird, steht gegen- wärtig ein Landhaus, das zu Ehren des Columbus den Namen Columbia führt. 30*

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 402

1859 - Essen : Bädeker
402 Blicke den kühnen Abenteurern. Nach mehreren Tagen erhob sich ein Ostwmd, der die Fahrt rasch förderte. Bald war alles Land verschwunden. Ein entsetz- licher Gedanke für Menschen, die sich zum ersten Male auf einem von der ganzen lebendigen Welt abgeschnittenen Gezimmer von Balken und Brettern den wilden Wogen Preis gegeben sahen; rings umher Meer und Himmel, immer weiter und weiter fortgetrieben, von einem Verwegenen angeführt, der keine andere Kunde vom Ziele hatte, als die, welche seine Einbildung ihm vorspiegelte! Wahrlich, es war den Beherztesten nicht zu verdenken, wenn ihnen bange wurde; wenn sie den Rasenden verwünschten, der mehr als hundert Menschen so kaltblütig, wie es ihnen schien, mit in sein eigenes Verderben zog. Columbus flößte ihnen indessen durch seine eigene Ruhe Bewunderung und Vertrauen ein. Unermüdet stand er mit Senkblei und Beobachtungsinstrumenten auf dem Verdecke, schlief nur wenige Stunden und zeichnete auch das kleinste Eretgniß auf. Wo er Angst und Traurigkeit bemerkte, da redete er freundlich zu, die Murrenden heiterte er mit Versprechungen auf. Der Wind blies immer stärker, und die Schiffe flogen wie Pfeile dahin. Am 1. Oktober waren sie schon 707 Seemeilen von ihrer Heimath entfernt. Ihre Angst wuchs von Stunde zu Stunde. Da zeigte sich ihnen ein Hoffnungsstrahl. Ein ganzer Schwarm Vögel setzte sich auf ihre Masten nieder. Aber sie wußten noch nicht, daß die Seevögel viele hundert Meilen weit fliegen können. Einige Tage später war die See mit grünem Meergrase bedeckt, so daß die Schiffe in ihrem Lauf fast aufgehalten wurden. Aber Gras und Vögel verschwanden wieder, und die Armen sahen sich aufs neue auf dem wetten öden Ocean allein. Da brach unter der Mannschaft der Sturm des Aufruhrs endlich los; einige faßten sogar den verruchten Gedan- ken, den Columbus, wenn er sich weigere, zurückzukehren, über Bord zu wer- fen. Columbus stellte sich, als ob er ihre meuterischen Absichten gar nicht merke, und es gelang ihm nochmals, sie durch sein heiteres Vertrauen zu besänf- tigen; er erklärte, daß er mit seinen bisherigen Fortschritten zufrieden sei und gewiffe Hoffnung habe,'sein Ziel bald zu erreichen. Vögel erschienen und verschwanden wieder; die Sonne ging auf und unter, und die Schiffe flogen noch immer pfeilschnell nach Westen. Die Angst der Schiffsleute verwandelte sich in Verzweiflung, und sie erklärten, daß sie nicht weiter gehen würden. Da entfaltete Columbus die ganze Kraft seines Geistes. Mit Festigkeit erklärte er ihnen, es sei alles umsonst, er werde von dem Unter- nehmen nicht abstehen, bis er mit Gottes Hülfe Indien gefunden habe. — Schwer- lich aber würde er im Stande gewesen sein, die verzagte meuterische Rotte noch länger im Zaume zu halten, wenn sich nicht am folgenden Tage bestimmtere Spuren von der Nähe des Lanoes gezeigt hätten. Rohr und ein Baumast mit rothen Beeren schwammen auf sie zu und sogar einen künstlich geschnitzten Stab fischten sie auf. Die Sonne war eben untergegangen. Columbus befahl, sorgfältige Wache zu halten, um nicht etwa bei Nacht auf Klippen zu stoßen. Dem, welcher zuerst Land erblicken würde, versprach er eine große Belohnung. Die größte Aufregung herrschte auf den Schiffen; kein Auge schloß sich. Zwei Stunden vor Mitternacht erblickte Columbus ein Licht von ferne. Der Schim- mer war vorüberschwimmend und ungewiß; aber Columbus betrachtete ihn als eine sichere Bürgschaft des Landes, und wirklich erscholl um 2 Uhr des Morgens (am 12. Oktober) von einem andern Fahrzeuge ein Kanonenschuß, — und „Landl Land!" erscholl es jetzt aus jedem Munde. Man stürzte einander in die Arme, einer schluchzte vor Freude an des andern Brust. Nach der ersten Trunkenheit des Entzückens erinnerte man sich seiner höher» Pflicht und stimmte mit innigster Andacht das Te De um (Herr Gott, dich loben wir) an. Als der Morgen anbrach, sah das Schiffsvolk — mit welchen Empfindungen! — eine schöne grüne Insel vor sich liegen. Mit Sonnenaufgang bestiegen sie die Boot« und ruderten unter kriegerischer Musik mit fliegenden Fahnen dem Lande zu. Am Ufer hatten sich viele Einwoh- ner der Insel versammelt, die eben so sehr über die seltsamen Gäste erstaunten,

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 403

1859 - Essen : Bädeker
403 als sie selber bet diesen Staunen erregten. Sie waren ganz nackt und von röth- licher Kupferfarbe, ohne Barthaare, übrigens wohlgebtldet. Um Kopf und Len- den trugen sie einen schönen Kranz von bunten Vogelfedern. Ihre Sprache hatte etwas Unzusammenhängendes und Thierisches. Das ganze Geschlecht hatte über- haupt viel Ähnliches mit einer Heerde gutmüthiger Schafe oder Rehe; gerade so scheu, so wehrlos, so behende trippelte es hin und her, und aus allem, was man an ihnen sah, leuchtete so wenig Verstand hervor, daß die Spanier auf den Ge- danken geriethen, es möchten wohl gar keine wirklichen Menschen sein. Den Ge- brauch des Feuers kannten sie nicht; die züngelnde Flamme hielten sie. für ein lebendiges Thier; in das scharfe Schwert griffen sie unbedacht, bis das Blut von ihren Händen rann; nicht einmal den Ackerbau kannten sie; das milde Klima, und die Fruchtbarkeit des Bodens gewährte ihnen Mais und Maniokwurzcl im Über- fluffe, und zwang sie nicht zur Sorge für wärmende Kleidung und Wohnungen. Große Thiere gab es dort gar nicht, und ein europäischer Bullenbeißer konnte eine ganze Heerde dieser schüchternen Wesen in die Flucht jagen. Columbus, in einem reichen Kleide und den bloßen Degen in der Hand, stand an der Spitze des ersten Bootes, welches ans Land stieß, um der erste Europäer zu sein, der die neue Welt betrete. Ihm folgten die andern, und in dem unaussprechlichen Gefühle des glücklich geretteten Lebens, nach mehr als 40tägiger Todesangst auf schwankenden Brettern, warfen sie sich alle nieder, küßten mit Inbrunst die sichere Erde, errichteten dann ein Kreuz und stammelten vor demselben ihre frommen Gebete. Sie drängten sich in ihrer Begeisterung um den Admiral, umarmten ihn, küßten ihm die Hände und thaten alles, um dem Manne, dessen Leben sie vor einigen Tagen noch bedroht hatten, die größte Ehr- furcht und Dankbarkeit zu bezeigen. Für Columbus in der That ein großer Augenblick! So hatte er denn endlich erreicht, was Jahrelang wie ein Traum- bild vor seiner Seele geschwebt! Jetzt aber stand es verwirklicht vor seinen Augen! Columbus nahm die Insel mit den üblichen Formen und Feierlichkeiten für die spanische Krone in Besitz. Die guten Indianer sahen das mit an, ohne etwas davon zu begreifen; freilich hätten sie wohl auch vergebens gefragt, nach welchem Rechte fremde Ankömmlinge ein schon bewohntes Land ohne weiteres für sich in Besch nähmen. Die Insel führte den Namen Guanahani; der Entdecker nannte sie San Salvador. Columbus war wirklich der Meinung, an einer zu Indien gehörigen Insel angelangt zu sein, und erst spät überzeugte man sich davon, daß man einen neuen Erdtheil entdeckt habe. Dieser Irrthum veran- laßte auch, daß man die Eingebornen Indianer nannte; und erst später unter- schied man die hier liegenden Inseln durch^'den Namen Westindien von dem alten und von jetzt an Ostindien genannten Indien. Er entdeckte bald noch größere Inseln, wie Cuba, Haity; die Küsten zeigten ihm überall einen Reich- thum der Pflanzenwelt, eine Schönheit der Gegend, eine krystallene Durchsichtig- keit der Gewässer, eine schimmernde Bläue des Himmels, einen strahlenden Glanz der nächtlichen Gestirne, wie er solche noch nie erlebt. Bald stießen sie auch auf mehr gebildete und kriegerische Einwohner. Ihre Könige hießen Kaziken. Einer derselben erzählte dem Columbus, freilich mehr durch Zeichen, als durch Worte, daß zuweilen Feinde von den benachbarten karaibischen Inseln sie überfielen, die Gefangenen fortschleppten, brieten und — auffräßen. Auch gab er ihm eine Menge Gold für kleine Messer, Spiegel, Schnüre und ähnliches Spielzeug, be- merkte ihm aber, das eigentliche Goldland sei weiter gegen Süden zu suchen. Columbus gab dem Kaziken zu verstehen, er wolle auf seiner Insel (Hispaniola oder Haity) eine kleine Festung zum Schutze gegen jene Menschenfresser erbauen und eine Hülfsbesatzung darin zurücklassen, was denn die Eingebornen mit großer Freude erfüllte. Columbus selbst mußte an seine Rückkehr denken, weil ein Schiff ihm gescheitert war und ihm seine Begleiter nicht sehr zuverlässig schienen; 39 Spanier ließ er zurück, ermahnte sic zu einem friedlichen Benehmen gegen die Indianer, nahm einige Eingeborne und Erzeugnisse ihres Bodens mit an Bord und ging endlich am 3. Januar 1493 wieder unter Segel. Ein fürchterlicher Sturm hätte aber den kühnen Seglern und ihren wichtigen 26*

5. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 257

1869 - Essen : Bädeker
255 kürzer ist, als bet um Afrika herum? Auch manche Erzählungen portugiesischer Seeleute schienen darauf hinzuweisen, daß im Westen Land zu finden ser. Man habe, hieß es, zuweilen ungewöhnlich großes Schilfrohr, künstlich bearbeitetes Holz, ja einmal sogar zwei Leichname von ganz eigenthümlicher Körperbildung von Westen her über's Meer schwimmen und an's Land treiben sehen. Es wurde daher der feurigste Wunsch des Columbus, eine Entdeckungsfahrt nach Westen hin zu unternehmen. Zuerst machte er seiner Vaterstadt Genua das Anerbieten und verlangte einige Schiffe. Allein man erwiderte ihm: „Du bist ein Träumer", und wies ihn ab. Hierauf wandte er sich an den König von Portugal; doch ebenfalls umsonst. Nun ging er nach Spanien; aber auch hier dauerte es acht lange Jahre, bis der beharrliche Mann mit seinem Vorhaben durchbranq. Endlich gab ihm die Regierung im Jahre 1492 drei kleine Schiffe und 90 Mann, um die große Reise anzutreten. 2. Voll kühnen Muthes fuhr nun Columbus in's wilde, unbekannte Meer hinaus. Der Wind blies günstig, und pfeilschnell flogen die Schiffe dahin. Aber wo fand sich das gesuchte Land? Sechszig Tage hatte die Fahrt schon gedauert, und noch immer sah man nichts, als die unendliche Wasserwüste ringsum und darüber die weite Himmelsdecke. Da ergriff Angst auch die Be- herztesten unter den Schiffsleutcn. „Was soll aus uns werden?" fragten sie zitternd. „Er führt uns in den gewissen Untergang." Nur Columbus verlor keinen Augenblick den Muth. „Seid getrost", rief er den Verzagten zu, „bald ist das Ziel erreicht." Und unermüdet stand er Tag und Nacht auf dem Ver- deck und beobachtete und leitete alles. Aber endlich versagte ihm die verzwei- felnde Mannschaft den Gehorsam. In wilder Wuth stürzen die Matrosen auf ihn los und drohen ihn über Bord zu werfen, wenn er nicht alsbald umkehre. „Nur drei Tage noch fordere ich", erwidert Columbus, „sehen wir dann kein Land, so fahren wir heimwärts." Das nahmen die Empörten an. Und siehe, schon am folgenden Tage erreichte das Senkblei den Meeresgrund; Rohr und ein Baumast mit rothen Beeren schwammen aus sie zu, und Landvögel flogen auf die Masten. Die Sonne ging unter; noch sah man nichts. Doch ließ Columbus die Segel einreffen, um nicht etwa bei Nacht auf Klippen getrieben zu werden. Gegen Mitternacht erblickte man ein Licht in der Ferne. „Land! Land!" erscholl es jetzt aus jeder Brust; man stürzte einander in die Arme, alle weinten vor Freude und baten knieend den Columbus um Verzeihung. Als der Morgen anbrach — es war am 70sten Tage nach der Abfahrt — sahen sie eine schöne grüne Insel vor sich liegen. 3. Mit Sonnenaufgang ruderten fle nun unter kriegerischer Musik an's Land; Columbus, eine Fahne in der einen Hand, einen Degen in der andern, war der erste, der die neue Welt betrat. Nachdem er mit der ganzen Mann- schaft Gott aus den Knieen gedankt, nahm er die Insel feierlich für den König von Spanien in Besitz. Die Inselbewohner, welche von allen Seiten am Ufer zusammengeströmt waren, betrachteten mit Erstaunen die weißen Männer, ihre Kleidung, Schiffe und Waffen. Niemals hatten sie solcherlei gesehen. Sie selbst waren nackt, von kupferrother Hautfarbe; viele trugen als Zierrath Gold- bleche in Nase und Ohren. Ihre Insel nannten sie G u an ah ani; Columbus aber gab ihr den Namen San Salvador, d. i. Erlöserinsel. Nach kurzem Verweilen setzte er dann seine Entdeckungsfahrt weiter fort und fand die großen Inseln Kuba und Hayti (San Domingo). Sie waren mit dem üppigsten Pflanzenwuchse bedeckt, aber von Anbau zeigte sich keine Spur; Herden nackter Menschen rannten thierähnlich umher und flohen beim Anblick der fremden Menschen wie schüchterne Rehe. Allmählich jedoch wurden sie zutraulicher und brachten Wurzeln, Früchte, Papageien und Fische herbei. Was sie an Gold- blechen hatten, gaben sie den gierigen Spaniern für gefärbte Scherben und blinkendes Glas gern hin. Columbus ließ auf Hayti eine kleine Festung erbauen, in welcher 38 Spanier zurückblieben; mit seinen übrigen Gefährten trat er dann die Heimreise an, um die wichtige Entdeckung in Europa zu verkünden.

6. Die Neuzeit - S. 10

1884 - Mainz : Kirchheim
10 Columbus. Entdeckung der Inseln San Salvador und Haiti. aus frommem Dankgefühl gegen den Erlöser, der ihn aus großen Gefahren gerettet: San Salvador. Columbus sah wohl, daß hier von den Schätzen Indiens noch nicht viel anzutreffen fei, und beschloß daher weiter zu steuern. Die Indianer, die die Begierde der Spanier nach den kleinen Goldblechen, welche einige Zum Zierrat in der Nase oder in den Ohren trugen, bemerkten, wiesen sie südwärts hiu. Man kam anf dieser Fahrt bei einigen flachen Inseln vorbei und fand zuletzt eine größere, die die Indianer, welche man mitgenommen hatte, Cuba1) nannten, lind die Columbus beim ersten Anblick schon für das feste Land von Indien hielt. Er segelte um die Insel herum, fand überall einen Reichtum der Vegetation und eine Schönheit der Gegenden, die ihn in Erstaunen setzte; aber von Aubau wiederum keine Spur. Herden nackter Menschen rannten eben so tierähnlich und schüchtern wie in Guauahani herum, und schienen sich weder um Gold noch um Brod zu bekümmern. Als man thuen Goldbleche vorhielt, riefen sie Haiti2) und zeigten nach Osten. Columbus folgte dem Wink und kam am 6. December (1492) nach Haiti, welches er Hisp aniola (Sandomingo) nannte. Auch hier fand er dieselbe Schönheit der Landschaften, dieselbe Fruchtbarkeit des Bodens und dieselbe gutmütige schwache Menschenart, die weder von Kleidung noch von Arbeit einen Begriff hatte. Doch hatten sich diese Insulaner schon in mehrere Stämme geteilt, deren jeder ein Oberhaupt hatte, welches sie K azi ken nannten. Hier legte nun Columbus aus den Trümmern eines gescheiterten Schiffes eine kleine Festung, das Fort Navidad, cm. Die Indianer brachten alles, was sie an Goldblech zusammenbringen konnten, herbei und tauschten es für Glas-korallen und andere wertlose Sachen ein, und aus Befragen zeigten sie nach Süden, als dem rechten Goldlande. Columbus war indessen nicht mehr imstande, weitere Entdeckungsreisen zu machen, denn eins seiner Schiffe war gescheitert und mit dem andern hatte sich fein Gefährte Pinzo n heimlich entfernt, um das wahre Goldland für sich auszusuchen. So blieb unserm Helden nichts weiter übrig, als nach Spanien zurückzureisen. Er ließ 1) Die Insel Cuba gehört zu den großen Antillen und ist noch jetzt im Besitze der Spanier. Der Irrtum, daß die von Columbus neuentdeckten Länder zu Asien gehören und mit Ostindien zusammenhängen sollten, wurde Veranlassung, daß man das Gebiet von der Halbinsel Florida bis zur Mündung des Orinoko „Westindien" und die Bewohner „Indianer" nannte. 2) Haiti gehört zu den großen Antillen und ist jetzt Negerstaat.

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 433

1863 - Essen : Bädeker
433 auf dem Verdecke, schlief nur wenige Stunden und zeichnete auch das kleinste Ereianiß auf. Wo er Angst und Traurigkeit bemerkte, da redete er freundltck zu die Murrenden heiterte er mit Versprechungen auf. Der Wind blies immer stärker, und die Schiffe flogen wie Pfeile dahin. Am 1. Oktober waren sie schon 707 Seemeilen von ihrer Heimach entfernt. Ihre Angst wuchs von Stunde zu Stunde. Da zeigte sich ihnen ein Hoffnungsstrahl. Ein ganzer Sckwarm Vögel setzte sich auf ihre Masten nieder. Aber sie wußten noch nicht, daß die Seevögel viele hundert Meilen weit fliegen können. Einige Tage später war die See mit grünem Meergrase bedeckt, so daß die Schiffe in ihrem Lauf fast ausgehalten wurden. Aber Gras und Vögel verschwanden wieder, und die Armen sahen siä- aufs neue auf dem weiten öden Ocean allein. Da brach unter der Mannschaft Aufruhr los; einige faßten sogar den verruchten Gedanken, den Columbus, wenn er sich weigere, zurückzukehren, über Bord zu werfen. Columbus stellte sich, als ob er ihre meuterischen Absichten gar nicht merke, und es gelang ihm noch- mals, sie zu besänftigen; er erklärte, daß er mit seinen bisherigen Fortschritten zufrieden sei und gewisse Hoffnung habe, sein Ziel bald zu erreichen. Vögel erschienen und verschwanden wieder; die Sonne ging auf und unter, und die Schiffe flogen noch immer pfeilschnell nach Westen. Die Angst der Schiffsleute verwandelte sich in Verzweiflung, und sie erklärten, daß sie nicht weiter wollten. Da entfaltete Columbus die ganze Kraft seines Geistes. Mit Festigkeit erklärte er ihnen, es sei Alles umsonst; er werde von dem Unternehmen nicht abstehen, bis er mit Gottes Hülfe Indien gefunden habe. — Schwer- lich aber würde er im Stande gewesen sein, die verzagte meuterische Rotte noch länger im Zaume zu halten, wenn sich nicht am folgenden Tage bestimmtere Spuren von der Nähe des Landes gezeigt hätten. Rohr und ein Baumast mit rothen Beeren schwammen auf sie zu und sogar einen künstlich geschnitzten Stab fischten sie auf. Die Sonne war eben untergegangen. Columbus befahl, sorgfältige Wache zu halten, um nicht etwa bei Nacht auf Klippen zu stoßen. Dem, welcher zuerst Land erblicken würde, versprach er eine große Belohnung. Die größte Aufregung herrschte auf den Schiffen; kein Auge schloß sich. Zwei Stunden vor Mitternacht erblickte Columbus ein Licht von ferne. Der Schim- mer war vorüberschwindend und ungewiß; aber Columbus betrachtete ihn als eine sichere Bürgschaft des Landes, und wirklich erscholl um 2 Uhr des Morgens (am 12. Oktober) von einem andern Fahrzeuge ein Kanonenschuß, — und „Landl Land!" erscholl es jetzt aus jedem Munde. Man stürzte einander in die Arme, und nach der ersten Trunkenheit des Entzückens stimmte man mit innigster Andacht das Te De am (Herr Gott, dich loben wir) an. Als der Morgen anbrach, sah das Schiffsvolk — eine schöne grüne Insel vor sich liegen. Columbus, in einem reichen Kleide und den bloßen Degen in der Hand, stand an der Spitze des ersten Bootes, welches ans Land stieß. Ihm folgten die andern, und in dem unaussprechlichen Gefühle des glücklich geretteten Lebens, nach mehr als 40tägiger Todesangst, warfen sie sich Alle nieder, küßten mit Inbrunst die sichere Erde, errichteten dann ein Kreuz und stammelten vor dem- selben ihre frommen Gebete. Sie drängten sich in ihrer Begeisterung um den Admiral, küßten ihm die Hände und thaten Alles, um dem Manne, dessen Leben sie vor einigen Tagen noch bedroht hatten, die größte Ehrfurcht und Dankbarkeit zu bezeigen. Columbus nahm die Insel unter den üblichen Formen und Feierlichkeiten für die spanische Krone in Besitz. Sie führte den Namen Guanahani; der Entdecker nannte sie San Salvador (heiliger Erlöser). Columbus war wirklich der Meinung, an einer zu Indien gehörigen Insel angelangt zu sein, und erst spät überzeugte man sich davon, daß man einen neuen Erdtheil entdeckt habe. Dieser Irrthum veranlaßte auch, daß man die Eingebornen Indianer nannte; und erst spater unterschied man die hier liegenden Inseln durch den Namen Westindien vom alten und von jetzt an Ostindien genannten Indien. Er entdeckte bald nock größere Inseln, wie Cuba, Haity; die Küsten zeigten ihm überall einen Reich- tz -esters' Lesebuch für Oberkl. evangel. Volkssch, 28

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 464

1872 - Essen : Bädeker
464 auf dem Verdecke, schlief nur wenige Stunden und zeichnete auch das kleinste Ereigniß auf. Wo er Angst und Traurigkeit bemerkte, da redete er freundlich zu, die Murrenden heiterte er mit Versprechungen auf. Der Wind blies immer stärker und die Schiffe flogen wie Pfeile dahin. Am 1. Oktober waren sie schon 707 Seemeilen von ihrer Heimath entfernt. Ihre Angst wuchs von Stunde zu Stunde. Da zeigte sich Ihnen ein Hoffnungsstrahl. Ein ganzer Schwarm Vögel setzte sich auf ihre Masten nieder. Aber sie wußten noch nicht, daß die Seevögel viele hundert Meilen weit fliegen können. Einige Tage später war die See mit grünem Meergrase bedeckt, so daß die Schiffe in ihrem Lauf fast aufgehalten wurden. Aber Gras und Vögel verschwanden wieder, und die Armen sahen sich aufs neue auf dem weiten öden Ocean allein. Da brach unter der Mannschaft Aufruhr los; einige faßten sogar den verruchten Gedanken, den Columbus, wenn er sich weigere, zurückzukehren, über Bord zu werfen. Columbus stellte sich, als ob er ihre meuterischen Absichten gar nicht merke, und es gelang ihm noch- mals, sie zu besänftigen; er erklärte, daß er mit seinen bisherigen Fortschritten zufrieden sei und gewisse Hoffnung habe, sein Ziel bald zu erreichen. Vögel erschienen und verschwanden wieder; die Sonne ging auf und unter, und die Schiffe flogen noch immer pfeilschnell nach Westen. Die Angst der Schiffsleute verwandelte sich in Verzweiflung, und sie erklärten, daß sie nicht weiter wollten. Da entfaltete Columbus die ganze Kraft seines Geistes. Mit Festigkeit erklärte er ihnen, es sei Alles umsonst; er werde von dem Unternehmen nicht abstehen, bis er mit Gottes Hülfe Indien gefunden habe. — Schwer- lich aber würde er im Stande gewesen sein, die verzagte meuterische Rotte noch länger im Zaume zu halten, wenn sich nicht am folgenden Tage bestimmtere Spuren von der Nähe des Landes gezeigt hätten. Rohr und ein Baumast mit rothen Beeren schwammen auf sie zu und sogar einen künstlich geschnitzten Stab fischten sie auf. Die Sonne war eben untergegangen. Columbus befahl, sorgfältige Wache zu halten, um nicht etwa bei Nacht auf Klippen zu stoßen. Dem, welcher zuerst Land erblicken würde, versprach er eine große Belohnung. Die größte Aufregung herrschte auf den Schiffen; kein Auge schloß sich. Zwei Stunden vor Mitternacht erblickte Columbus ein Licht von ferne. Der Schim- mer war vorüberschwindcnd und ungewiß; aber Columbus betrachtete ihn als eine sichere Bürgschaft des Landes, und wirklich erscholl um 2 Uhr des Morgens (am 12. Oktober) von einem andern Fahrzeuge ein Kanonenschuß, — und „Landl Land!" erscholl es jetzt aus jedem Munde. Man stürzte einander in die Arme, und nach der ersten Trunkenheit des Entzückens stimmte man mit innigster Andacht das Te Denm (Herr Gott, dich loben wir) an. Als der Morgen anbrach, sah das Schiffsvolk — eine schöne grüne Insel vor sich liegm. Columbus, in einem reichen Kleide und den bloßen Degen in der Hand, stand an der Spitze des ersten Bootes, welches ans Land stieß. Ihm folgten die andern, und in dem unaussprechlichen Gefühle des glücklich geretteten Lebens, nach mehr als 40tägiger Todesangst, warfen sie sich Alle nieder, küßten mit Inbrunst die sichere Erde, errichteten dann ein Kreuz und stammelten vor dem- selben ihre frommen Gebete. Sie drängten sich in ihrer Begeisterung um den Admiral, küßten ihm die Hände und thaten Alles, um dem Manne, dessen Leben sie vor einigen Tagen noch bedroht hatten, die größte Ehrfurcht und Dankbarkeit zu bezeigen. Columbus nahm die Insel unter den üblichen Formen und Feierlichkeiten für die spanische Krone in Besitz. Sie führte den Namen Guanahani; der Entdecker nannte sie San Salvador (heiliger Erlöser). Columbus war wirklich der Meinung, an einer zu Indien gehörigen Insel angelangt zu sein, und erst spät überzeugte man sich davon, daß man einen neuen Crdthcil entdeckt habe. Dieser Irrthum veranlaßte auch, daß m-an die Eingebornen Indianer nannte; und erst später unterschied man die hier liegenden Inseln durch den Namen Westtndien vom alten und von jetzt an Ostindien genannten Indien. Er entdeckte bald noch größere Inseln, wie Cuba, Haity; die Küsten zeigten ihm überall einen Reich-

9. Bd. 2 - S. 103

1873 - Köln : Schwann
— 103 — wenn er ermordet sei, hielt sie noch ab. Er verlangte noch drei Tage. Sähe man dann noch kein Land, so wolle er umkehren. Nur widerstrebend gingen die Leute auf diese Bedingung ein. Wahrscheinlich hatte Columbus bereits bestimmte Andeutungen, daß das Land nicht mehr ferne sein könne, denn am folgenden Tage erreichte das Senkblei den Grund des Meeres. Rohr und ein Baumast mit rothen Beeren schwammen auf das Schiff zu, und Landvögel besuchten die Masten. Das gab Hoffnung. Die Sonne ging unter; Columbus ließ die Segel einziehen, um langsamer zu fahren und nicht in der Dunkelheit auf Sandbänke oder Klippen getrieben zu werden. Zwei Stunden vor Mitternacht erblickte er in der Ferne ein Licht. „Land! Land!" erscholl es aus jeder Brust; man stürzte einander in die Arme, weinte vor Freuden, und Columbus hatte die Genugthuung, diejenigen, die vorhin sein Leben bedroht hatten, zu seinen Füßen zu sehen. Nach der ersten Trunkenheit des Entzückens dankten alle Gott und stimmten das Tedeum an. Die ganze Nacht brachte man mit Jubeln zu, und als der Morgen anbrach, sahen sie eine schöne grüne Insel vor sich. Columbus legte seine Staatsuniform an, als Admiral nahm er in die Linke die spanische Fahne, in die Rechte sein Schwert, und so stellte er sich vorne in das Boot, das nach der Küste ruderte. Mit klingendem Spiele landeten die Spanier. Columbus betrat zuerst den Boden, fiel nieder und küßte die Erde. Dann machte er mit seinem Schwerte einige Kreuze in die Luft und erklärte, daß er dieses Land für den König von Spanien in Besitz nehme. Dann errichtete man ein Kreuz und dankte vor demselben Gott, daß inan festen Boden unter den Füßen habe. Indessen kamen die Bewohner des Landes, röthlich braun, nackt und bemalt, herbei und staunten die weißen Fremdlinge an. Sie waren scheu wie die Hirsche und trippelten auch so behende umher. Als die Spanier ihnen aber freundlich winkten, kamen sie herbei und fielen vor ihnen auf die Knie, weil sie die weißen bekleideten Menschen für Götter

10. Bd. 2 - S. 104

1873 - Köln : Schwann
— 104 — hielten. Columbus vertheilte Glaskorallen, Schellen, Nadeln, kleine Spiegel, Messer, Scheeren u. s. w. unter sie, wo durch tie sich überaus beglückt fühlten. Durch Zeichen erfuhr man von ihnen, daß das Land eine Insel sei und Guauaham heiße; aber der fromme. Columbus gab ihr den Namen St. Salvador (Erlöser), weil sie hier aus der Todesangst erlöset wären. Columbus glaubte, die Insel gehöre zu Indien, sah aber, daß hier von den Schätzen Indiens noch nicht viel anzutreffen sei und beschloß daher, weiter zu steuern. Die Bewohner, welche die Begierde der Spanier nach den kleinen Goldblechen, welche einige als Zierrath in der Nase oder den Ohren trugen, bemerkten, wiegen nach Süden. Man kam auf dieser Fahrt an einigen kleinern Inseln vorbei und fand zuletzt eine größere, welche die Indianer, welche man mitgenommen hatte, Cuba nannten und die Columbus für das feste Land von Indien hielt. Er war entzückt über den Anblick der hohen Bäume, welche die Küste bedeckten; einige blühten, andere prangten mit Früchten. Hier waren auch schon Häuser, und die Spanier sahen zum erstenmale das Tabakrauchen, nur mit dem Unterschiede, daß der Dampf nicht mit dem Munde, sondern mit den Nasenlöchern eingesogen wurde; doch konnten die Spanier dem Tabak anfangs keinen Geschmack abgewinnen. Bald nachher fand Columbus die Insel Haiti, die auch wohl St. Domingo genannt wird. Hier war der Boden noch fruchtbarer, auch Gold in Menge vorhanden, doch nicht so viel, wie die Spanier erwarteten, denn viele von ihnen meinten, in dem neuen Lande müßte: der Boden mit Gold bedeckt sein. Aber Nahrungsmittel brachten ihnen die Indianer, soviel sie wollten. Hier strandete dem Columbus ein Schiff, mit einem zweiten entfernte sich der Befehlshaber desselben heimlich, um das wahre Goldland für sich auszusuchen. Columbus wollte nun nach Spanien zurückkehren und seinem Könige von der glücklichen Entdeckung Nachricht geben, aber die guten Wilden wollten ihn durchaus nicht ziehen lassen. Als er auf seinem Vorsatze bestand, baten sie

11. Bd. 2 - S. 107

1873 - Köln : Schwann
— 107 — am Leben fand. Alle waren von den Wilden gelobtet worden, weil sie diese durch ihre Härte gereizt hatten. Columbus legte nun eine neue Stadt an, die er der Königin zu Ehren Jsabella nannte, baute Brücken und Mühlen, rodete Wälder aus und machte den Boden urbar zu Aeckern und Gärten. Aber die Arbeit stand seinen Leuten nicht an, die nur, um Geld zu gewinnen, mitgereist waren. Dazu kam, daß auch der König von Spanien nächstens ein Schiff mit Gold erwartete. Was war zu thun? Colum bus mußte Gold schaffen, um seine Gefährten und seinen König zu befriedigen. Daher sah er sich genöthigt, die armen Wilden grausam zu unterjochen und zu einem Tribut an Gold zu zwingen. Dann umschiffte er die Insel Cuba fast ganz und entbeckte Jamaika. Hunger und Krankheiten nöthigten ihn, nach Haiti zurückzukehren. Dort fartb er alles in Aufruhr. Die Spanier hatten abermals die Wilben mit unmenschlicher Härte behanbelt, biefe hatten aus Rache alle spanischen Anpflanzungen vernichtet, viele unzufrie bene Spanier waren nach Europa zurückgekehrt. Diese schwärzten Columbus bei dem Könige und bcr Königin an, und es erschien 6alb ein spanischer Hofjunker auf Haiti, Der die Klagen gegen Columbus untersuchen sollte. Dieser, entrüstet über ein solches Verfahren gegen ihn, reifte nach Spanien zurück, um die Verläumbungen zu widerlegen. Und er hatte wirklich die Freude, am Hofe alle seine Feinde zu beschämen; es wurden ihm sogar neue Würden angetragen, die er aber ausschlug, um nicht mehr Neider zu erwecken. Aber es dauerte zwei Jahre, ehe er eine neue Flotte erhielt, und man gab ihm weiter keine Leute mit, als eine Anzahl grober Verbrecher, die er aus Noth, um nur abschiffen zu können, sich erbeten hatte. 4. Des Columbus dritte Reise. ei der dritten Fahrt richtete Columbus seinen Laus noch weiter nach Süden und entdeckte die Insel Trinidad. Hier stürzt der meilenbreite Drtnoco ins

12. Unser Vaterland - S. 351

1900 - Berlin : Bruer
— 351 — Da war weder Festung noch Besatzung zu finden. Diese hatte sich unmenschlich gegen die Indianer benommen, die sich in geiechtei Notwehr gerächt hatten. Ein neues Fort wurde errichtet, das der spanischen Königin zu Ehren Jsabella genannt wurde, und weiter ging es zu neuen Entdeckungen. Da wurde Jamaika gefunden und kleinere Inseln; aber das Leben in dem neuen Erdteile war nicht ganz so leicht und glücklich, wie es anfangs schien. Es galt, Eroberungen zu bewahren, die sich die Wilden nicht gefallen lassen wollten, wenigstens wollten sie nicht so beherrscht sein, als es Hochmut und Habsucht der Spanier begehrten. Diesen gefiel das neue Land darum auch nicht sonderlich, und viele Unzufriedene kehrten nach L-panien zurück, be- richteten mancherlei böse Dinge, die sie erlebt hatten, und wie doch längst nicht alles sich so verhalte, wie Columbus es geschildert habe und dergleichen mehr. Der spanische König forderte Rechenschaft; ein Gesandter sollte streng untersuchen, wie die Verhältnisse des neuen Landes wären, und ob Columbus nicht umsonst so viele Opfer gefordert habe. Voller Entrüstung über solches Mißtrauen häufte dieser Schätze auf, Haufen Goldes sollten dem König beweisen, was das neue Land wert sei. Was Columbus von den Wilden nicht freiwillig erhielt, nahm er mit Gewalt, und die Massen Goldes, die er nach Spanien führte, hatten manches Menschenleben gekostet. Die glänzenden Beweise galten zwar in Spanien als Recht- fertigung; aber es verging ein ganzes Jahr, ehe Columbus die erbetenen Kolonisten erhielt, durch welche er die entdeckten Inseln für Spanien zu sichern hoffte. Schließlich gab man ihm nur Verbrecher mit, die sonst in den Bergwerken arbeiten sollten. Sie in Zucht und Ordnung zu halten, war seine erste, schwere Aufgabe. In acht Schiffen führte er die neue Bevölkerung (1498) in südwestlicher Richtung über den Ozean und stieß auf die große Insel Trinidad an der Mündung des Orinocoslusses. Er war damit dem Festlande des heutigen Amerika nahe gekommen, das er endlich an der Stelle betrat, wo heute die Stadt Karthagena liegt. Fast Schritt um Schritt des Landes mußte jetzt schwer errungen werden. Waren die Wilden anfangs den Spaniern zutraulich entgegen gekommen, so hatten sie nun, durch die erlittenen Grausamkeiten der Weißen gereizt, nur Rachegedauken gegen sie. Columbus wußte sich endlich nicht anders zu helfen, als indem er jedem Spanier eine Anzahl Eingeborener als

13. Theil 2 - S. 353

1864 - Mainz : Kirchheim
353 wind, der die Fahrt rasch förderte. Bald war alles Land verschwunden. Ein entsetzlicher Gedanke für Menschen, die sich zum ersten Male auf einem von der ganzen lebendigen Welt abgeschnittenen Gezimmer von Balken und Bret- tern den wilden Wogen Preis gegeben sahen; rings umher Meer und Him- mel, immer weiter und weiter fortgetrieben, von einem Verwegenen angeführt, der keine andere Kunde vom Ziele hatte, als die, welche seine Einbildung ihm vorspiegelte! Wahrlich, es war den Beherztesten nicht zu verdenken, wenn ihnen bange wurde; wenn sie den Rasenden verwünschten, der mehr als hundert Menschen so kaltblütig, wie es ihnen schien, mit in sein eigenes Ver- derben zog. Columbus flößte ihnen indessen durch seine eigene Ruhe Bewunderung und Vertrauen ein. Unermüdet stand er mit Senkblei und Beobachtungsin- stxumenten auf dem Verdecke, schlief nur wenige Stunden und zeichnete auch das kleinste Ereigniß auf. Wo er Angst und Traurigkeit bemerkte, da redete er freundlich zu; die Murrenden heiterte er mit Versprechungen auf. Der Wind blies immer starker, und die Schiffe flogen, wie Pfeile, dahin. Am 1. October waren sie schon 707 Seemeilen von ihrer Heimath entfernt. Ihre Angst wuchs von Stunde zu Stunde. Da zeigte sich ihnen ein Hoffnungsstrahl. Ein ganzer Schwarm Vögel setzte sich aus ihre Masten nieder. Aber sie wußten noch nicht, daß die Seevögel viele hundert Meilen weit fliegen können. Einige Tage später war die See mit grünem Me er grase bedeckt, so daß die Schisse in ihrem Laufe fast aufgehalten wurden. Aber Gras und Vögel verschwanden wieder, und die Armen sahen sich auf's Neue auf dem weiten öden Oceane allein. Da brach unter der Mannschaft der Sturnr des Aufruhrs endlich los; Einige faßten sogar den verruchten Gedanken, den Columbus, wenn er sich weigere, zurückzukehren, über Bord zu werfen. Columbus stellte sich, als ob er ihre meuterischen Absichten gar nicht merke, und es gelang ihm noch- mals, sie durch sein heiteres Vertrauen zu besänftigen; er erklärte, daß er mit seinen bisherigen Fortschritten zufrieden sei und gewisse Hoffnung habe, sein Ziel bald zu erreichen. Vögel erschienen und verschwanden wieder; die Sonne ging auf und unter, und die Schiffe flogen noch immer pfeilschnell itach Westen. Die Angst der Schiffsleute verwandelte sich in Verzweiflung, und sie erklärten, daß sie nicht weiter gehen würden. Da entfaltete Columbus die ganze Kraft seines Geistes. M'.t Festigkeit erklärte,er ihnen, es sei Alles umsonst, er werde von dem Unternehmen nicht abstehen, bis er mit Gottes Hülfe Indien gefunden habe. — Schwerlich aber würde er im Stande gewesen sein, die verzagte meu- terische Rotte noch länger im Zaume zu halten, wenn sich nicht am folgenden Tage bestimmtere Spuren von der Nähe des Landes gezeigt hätten. Rohr und ein Baum äst mit rothen Beeren schwammen auf sie zu, und sogar einen künztlich geschnitzten Stab fischten sie auf. Die Sonne war eben unter-, gegangen. Columbus befahl, sorgfältige Wache zu halten, um nicht etwa bei Nacht auf Klippen zu stoßen. Dem, welcher zuerst Land erblicken würde, versprach er eine große Belohnung. Die größte Aufregung herrschte auf den Kicsfrr, Lierttl Lks«buch. Ii. 23

14. Theil 2 - S. 355

1864 - Mainz : Kirchheim
355 (Sotumbu3 nahm die Insel mit den üblichen Formen und Feierlich- keiten in Besitz. Die guten Indianer sahen das mit an, ohne Etwas davon zu begreifen; freilich hätten sie wohl auch vergebens gefragt, nach welchem Rechte fremde Ankömmlinge ein schon bewohntes Land ohne Weiteres für sich in Be- sitz nähmen. Die Insel führte den Namen Guanahani; der Entdecker nannte sie San Salvad or. Coluinb us war wirklich der Meinung, an einer zu Indien gehörigen Insel angelangt zu sein, und erst spät überzeugte man sich davon, daß man einen neuen Erd theil entdeckt habe. Dieser Irr- thum veranlaßte auch, daß man die Eingebvrnen Indianer nannte, und erst später unterschied man die hier liegenden Inseln durch den Namen W e st- indien von dem alten und von jetzt an Ostindien genannten Indien. Er entdeckte bald noch größere Inseln, wie Cuba, Hahty; die Küsten zeig- ten ihm überall einen Reichthum der Pflanzenwelt, eine Schönheit der Gegend, eine krystallene Durchsichtigkeit der Gewäsier, eine schirmende Bläue des Him- mels, einen strahlenden Glanz der nächtlichen Gestirne, wie er solche noch nit erlebt. Bald stießen sie auch auf mehr gebildete und kriegerische Einwohner. J,hre Könige hießen Kaziken. Einer derselben erzählte dem Columbus, freilich mehr durch Zeichen, als durch Worte, daß zuweilen Feinde von den benachbarten karai bi scheu Inseln sie überfieln, die Gefangenen fortschlepp- ten, brieten und — auffräßen. Auch gab er ihm eine Menge Gold für kleine Messer. Spiegel, Schnüre zmd ähnliches Spielzeug, bemerkte ihm aber, das eigentliche Goldland seit weiter gegen Süden zu suchen. Columbus gab dem Kaziken zu verstehen, er wolle auf seiner Insel (Hispaniola oder Haity) eine kleine Festung zum Schutze gegen jene Menschenfresser erbauen und eine Hülfsbesatzung darin zurücklassen, was denn die Eingebornen mit großer Freude erfüllte. Columbus selbst mußte an seine Rückkehr denken, weil ein Schiff ihm gescheitert war, und ihm seine Begleiter nicht sehr zuverlässig schie- nen; 39 Spanier ließ er zurück, ermahnte sie zu einem friedlichen Benehmen gegen die Indianer, nahm einige Eingeborne und Erzeugnisse ihres Bodens mit an Bord und ging endlich am 3. Januar 1493 wieder unter Segel. Ein fürchterlicher Sturm hätte aber den kühnen Seglern und ihren wich- tigen Nachrichten beinahe Vernichtung gebracht. Columbus, dem Alles daran lag, daß die wichtige Aufgabe seines Lebens, die er nun gelöst, der Menschheit nicht verloren gehe, schrieb eilig eine Nachricht von seinen Ent- deckungen auf Pergament, steckte dies, sorgfältig verwahrt, in eine Tonne und warf sie in's Meer. Nun erwartete er ruhig sein Schicksal. Doch sollte ihm die Freude zu Theil werden, selbst das Gelingen seines Unternehmens zu be- richten. Der Himmel klärte sich auf, und am 15. März 1493 lief Colum- bus in den spanischen Hafen von Palos ein. Mit welchem Jubelgeschreie wurde er da von der gaffenden Menge empfangen, die ihn vor 7 Monaten an eben der Stelle abfahren sah! Man läutete die Glocken, feuerte die Kanonen ab und erdrückte ihn beinahe, als er, ein frommer Christ, mit den Seinen in Prozession nach der Hauptkirche ging. Der Hof hielt sich damals in B arcel- lonq auf, und Columbus mußte daher der Länge nach ganz Spanien 23*

15. Theil 2 - S. 224

1827 - Breslau : Max
224 nur nicht fürchten; das wären gute Leute, die vom Himmel kä- men, und ihnen schöne Geschenke brächten, so kamen sie schnell wieder zurück, zeigten den Spaniern große Ehrfurcht und tiefe Unterwerfung, und boten ihnen Alles an, was sie hatten: Früchte, Wurzeln, Fische und Papagaien. Es waren seelengure Men- schen, die gar nicht wußten, was sie ihren Gästen Liebes und Gutes genug erweisen sollten. Dabei waren sie wohlgcbildeter als die von den andern Inseln. Einmal ließ sich auch einer ihrer Für- sten oder Kaziken herbeitragen, von mehr als 200 Personen be- gleitet, und kam auf das Schiff des Columbus, dem er einen Gürtel und einige Goldblättchen zum Geschenk mitbrachte. Mit größter Verwunderung betrachtete er hier Alles, stieg auch in die Kajüte hinab, setzte sich hier zu Columbus, der eben speiste, mit dem ernsthaftesten Gesichte hin, und seine nächsten Begleiter ließen sich zu seinen Füßen nieder. Columbus ließ ihm mehrere Speisen und Getränke geben, wovon er aber nur kostete; das Uebrige schickte er seinen Leuten aufs Verdeck- Zuletzt erhielt er einen Teppich, Bernsteinkorallen, rothe Schuhe und eine Flasche Orangcnessenz zum Geschenk, worüber er eine große Freude äu- ßerte. Dann kehrte er, wie er gekommen war, auf einer Trage sitzend, wieder nach Hause. Gold fand man hier mehr als an- derswo, und die Eingebornen gaben es gleichgültig an die Spa- nier, die gierig darnach gafften; aber man merkte wohl, daß hier immer noch nicht das eigentliche Goldland sey. So wie Colum- bus weiter fuhr, fand er die Indianer eben so freundschaftlich. Er landete an andern Stellen der Insel; überall kamen ihm die guten Leute entgegen, und überhäuften ihn und die Sei- nigen mit Liebkosungen und Geschenken. Sie brachten eine Menge Früchte, baumwollene Zeuche, Papagaien, Ganse und Gold her- bei, und drangen Alles dies den Spaniern recht auf. Auch er- schien ein Gesandter eines benachbarten mächtigen Kaziken, der den Columbus einlud, doch zu ihm zu kommen; da wolle er ihm Alles geben, was er nur verlange. Columbus segelte hin, und wurde mit Frohlocken empfangen. Männer, Weiber und Kinder strömten zu Tausenden herbei, und staunten die wunderbaren Gäste an. Sie schleppten das Beste herbei, was sie hatten, und ließen nicht ab mit Bitten, daß die Spanier cs nur annehmen möchten. Dem Columbus schenkte der Kazike unter Anderm eine

16. Teil 3 - S. 142

1896 - Berlin : Oehmigke
142 daneben lenkte sich aber seine Sehnsucht schon früh auf das blaue Meer. Die stolzen Handelsschiffe segelten in den Hafen Genuas ein, um die Schätze aus dem fernen Indien auszuladen: schimmernde Seide, glänzendes Elfenbein, kostbare Perlen, Gewürze und Edelgestein. Columbus versuchte sich schon früh auf der See und gelangte ostwärts bis zum griechischen Jnselmeer. Das Leben an Bord mit seinen Gefahren, der Aufenthalt in der Fremde gefiel dem kühnen Jüngling besser als die Arbeit am Webstuhl. Er vertauschte die Stille des Vaterhauses mit dem wechselvollen Leben eines See- mannes. Im Alter von 27 Jahren treffen wir ihn in Portugal, wo er sein Glück als Schiffer versuchte. Die Portugiesen bemühten sich damals eifrig, einen Seeweg nach Indien zu finden; denn der alte Weg dorthin bestand, durch Land, Meer, Gebirge und Wüsten gehend, aus vielen ungleichen Strecken, die man nur mit großer Mühe zurücklegen konnte; auch litten die Waren durch das vielfache Umpacken und wurden sehr verteuert. Die Portugiesen hofften nun, um die Südspitze Afrikas herum zu Schiffe nach Indien gelangen zu können. Schon kannte man die kanarischen Inseln, und bald wurde das reiche Guinea erreicht. An diesen Fahrten nahm auch Columbus teil, und in seiner Seele kam der Gedanke auf, daß die entdeckten Inseln nicht das äußerste nach Westen gelegene Land seien. Da Columbus von der Kugelgestalt der Erde fest überzeugt war, so glaubte er sicher, daß er auch auf einer Westfahrt die Länder Ostasiens erreichen werde, und weil man damals die Ausdehnung Asiens nach Osten hin arg überschätzte, so hielt Columbus die Fahrt über den atlantischen Ozean für kürzer als die Reise um Süd- afrika, welche die Portugiesen versuchten. Mit Spannung hörte er den Erzählungen der Schiffer zu, welche nach Westen über die Azoren hinausgekommen waren; in der That wußten sie von sichern Anzeichen westlich gelegenen Landes zu berichten: Leichname von fremdländischem Aussehen waren über das Meer getrieben, einen künstlich geschnitzten Stab hatte man aufgefischt. Columbus versenkte sich nun in die Karten, auf denen das atlantische Meer dargestellt war. Daß sich zwischen Europa und Asien von Pol zu Pol ein ganzer Erdteil erstreckte, davon wußte er freilich ebensowenig wie seine Zeckgenossen.

17. Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte, deutsche Sagen - S. 62

1902 - Leipzig : Roßberg
62 eine groe Sehnsucht nach fernen Lndern. Er wurde See-mann, studierte fleiig weiter und brachte es vom Matrofen bis zum Kapitn. d) Teeweg nach Indien. Die kostbaren Erzeugnisse Indiens wurden damals zu Lande herbeigebracht. Das war aber sehr beschwerlich und oft auch gefhrlich, deshalb bemhten sich die Seefahrer in Spanien und Portugal, einen Seeweg nach Indien zu finden. Auch Columbus beschftigte sich mit diesem Gedanken. Er meinte, da die Erde eine Kugel sei und Indien im Osten liege, so msse man auch dorthin gelangen knnen, wenn man immer westwrts segele. c) Erste Reise. Um seinen Plan auszufhren, begab sich Columbus zu dem König von Portugal und bat um Schisse und Untersttzung; aber er fand kein Gehr. Daraus wandte er sich an den König von Spanien, der auf die Plne des Seemanns eingegangen wre, wenn er nicht gerade einen Krieg zu führen gehabt htte. Als dieser Krieg fr Spanien glcklich abgelaufen war, wurden fr Columbus drei Schiffe ausgerstet. Im August 1492 segelte Columbus mit 90 Mann ab. Zuerst ging die Fahrt nach bekannten Inseln, aber bald ging sie ins unbekannte Meer hinaus. Schon waren zwei Monate seit der Abfahrt verstrichen und noch zeigte sich kein Land, da wurde die Mannschaft der Schiffe ungeduldig und wollte durchaus umkehren. Columbus aber vertrstete sie und stellte demjenigen Matrosen, eine reiche Belohnung in Aussicht, der zuerst Land entdecken wrde. Noch vergingen zehn Tage, da ertnte ein Schu und vom Mastkorbe rief ein Matrose: Land, Land!" Es war die Insel Guanahani, welche Columbus entdeckt hatte. Die Bewohner derselben gingen nackt und hatten eine kupferrote Hautfarbe. Sie hielten die Weien fr Götter. Nachdem Columbus noch die Inseln Cuba und Haiti entdeckt hatte, kehrte er nach Spanien zurck, wo er am kniglichen Hofe mit groen Ehren empfangen wurde. (1) Fernere Reisen und Tod. Columbus unternahm nun noch drei Reisen nach dem neu entdeckten Lande. Bald aber erntete er den schndesten Undank, indem ihn seine Neider am Hofe verleumdeten, ja nach feiner dritten Reise wurde er sogar als Gefangener nach Spanien gebracht. Zwar durste er noch eine vierte Reise unternehmen, aber diese Brachte ihm nichts als Unglck, Gram und Kummer. Krank kehrte er nach Spanien zurck, wo er khl ausgenommen wurde. Alle die Versprechungen, die ihm frher gemacht worden waren, blieben unerfllt So starb der groe Entdecker, schon bei Lebzeiten vergessen, mit Undank belohnt. e) Folgen der Entdeckung Amerikas. Durch die Ent-Deckung Amerikas kamen zunchst unermeliche Reichtmer nach

18. Für Oberklassen - S. 368

1870 - Altenburg : Bonde
368 nichts. Nun ging er nach Spanien, wo Ferdinand und Jsabella regierten. Anfangs hörte man auch da nicht auf ihn. „Du Thor," sagten die Mönche, „wenn du nach Westen segelst, geht's ja immer berg- unter, weil die Erde eine Kugel ist. Wie willst du denn wieder zurück- kehren und den Wasserberg hinauf schiffen können?" Die Königin Jsabella hatte aber mehr Verstand als diese Mönche, und sie betrieb es namentlich, daß drei Schiffe für das Unternehmen des Columbus aus- gerüstet wurden. Diese Schiffe waren nicht die besten, aber Columbus war entschlossen, auch mit diesen drei kleinen, alten, gebrechlichen Fahr- zeugen die gefährliche Reise zu unternehmen. Die Schiffsmannschaft bestand nur in 90 Seeleuten und Freiwilligen; mehr waren nicht aus- zubringen. Denn wer mochte gern auf gut Glück mitfahren in's un- bekannte, wilde Meer! Am 3. August 1492 ging die kleine Flotte unter Segel. Columbus sprach erst auf den canarischen Inseln ein, die er den 7. September aus dem Gesicht verlor, und nun fuhr er auf einem ganz unbekannten Meere immer in westlicher Richtung. Er hatte alle Mühe, seine Leute bei gutem Muthe zu erhalten. Man sah oft Zeichen eines nahen Landes, nur kein Land. Als nach drei Wochen noch immer kein Land erschien, machte der ängstliche Gedanke, was in diesem frem- den, weiten Meere aus ihnen werden würde, einen solchen Eindruck auf seine Leute, daß sie nach Hause zurückzukehren verlangten, und einige droheten sogar, den Admiral in's Wasser zu werfen. Columbus setzte ihnen Geduld, Versprechungen, Drohungen und List entgegen. Den 7. October brach der Aufruhr heftiger als jemals aus und ward allgemein. Columbus sah kein anderes Mittel ihn zu stillen, als daß er den Vorschlag that: wenn in drei Tagen kein Land zum Vorschein komme, so wolle er gestehen, daß er sich geirrt habe, und sich ihrer Rache preisgeben. Diese Erklärung des großen Mannes entwaffnete ihren Zorn. Drei Tage lang wollten sie es noch mit ansehen. Die Zeit war genau abgemessen. Am dritten Tage, oder am 10. October, merkte Columbus aus mehreren Zeichen, z. B. aus nahenden Land- vögeln, welche die Schiffe umschwärmten, aus Baumstämmen, welche nur von einem nahen Lande herkommen konnten, und aus der schnellen Veränderung der Winde, daß das Land sehr nahe sei. Er kündigte dieß dem Schiffsvolke an und empfahl die äußerste Vorsicht. Um 10 Uhr des Abends sah Columbus plötzlich ein Licht. Er rief zwei Offiziere, die es gleichfalls sahen. Zwei Stunden nach Mitternacht, also am Morgen des 11. Octobers, riefen die Matrosen auf dem voraus segelnden Schiffe: Land! Land! und die neue Welt war entdeckt. Das erste Land Amerikas, welches die Europäer sahen, war eine Insel, welche die Einwohner Guanahani nannten; Columbus aber, dem sie Leben und Ehre gerettet hatte, gab ihr den Namen St. Sal- vator. Es war eine von den Bahama-Jnseln. Hierauf entdeckte er noch mehrere Inseln, besonders Cuba und Hispaniola oder St. Domingo, wo die erste europäische Colonie angelegt wurde. Dann kehrte er zu- rück. Den 15. März 1493 langte er wieder in eben dem Hafen an, aus welchem er im Jahre zuvor ausgelaufen war, und erfüllte die alte

19. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 98

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
98 der Matrose Rodrigo einen flachen, sandigen Strand im Mondenschein leuchten. Ein Kanonenschu verkndigte die glckliche Entdeckung, und als es Tag wurde, sah man eine anmutig grne Insel vor sich liegen. Entzckt und mit Freudenthrnen im Auge stimmte Columbus den Lobgesang Te deum laudamus an, und alle Gefhrten stimmten ein; jubelnd brachte man dem noch vor kurzem geschmhten Helden seine Huldigung dar. Die Befehlshaber der Schiffe landeten nun mit bewaffneten Bten. Unter fliegenden Fahnen stiegen sie ans Land und warfen sich nieder, den Boden zu kssen. Columbus nannte dies erste Eiland San Salvador und weihte es dadurch zu einem Erstlingsopfer dem Heiland der Welt. Tie braunen Insulaner scharten sich harmlos um die fremden, dem Meere entstiegenen Männer, und Columbus teilte, um sie zutraulich zu machen, kleine Geschenke unter sie aus: Glasperlen, Nadeln, kleine Schellen. Aus dem goldenen Nasenschmuck der Eingebornen, sowie aus den einfachen, aus einem Stamme gearbeiteten Ruderkhnen schlssen die Spanier, da noch andre Inseln in der Nhe sein muten. Columbus steuerte weiter und entdeckte schlielich Kuba und Haiti, deren Natur-schn heiten er begeistert pries; er grndete die Kolonie Navidad und hoffte, bei seiner Rckkehr eine Tonne Goldes zu finden, welche seine Matrosen eingetauscht haben wrden. mit welchem Gelde er seinen König in den stand setzen wollte, Jerusalem zu erobern. Nach schweren Strmen und mancherlei Kmpfen gelangte Kolumbus im Mrz 1493 wieder in Lissabon an. Er wurde mit viel Ehren ans-genommen, und es wurden ihm alle verheienen Titel und Wrden zugesagt. Columbus bezweifelte keinen Augenblick, da er im indischen Meere gewesen sei. Aber da dieses groe Unternehmen so glnzend verlaufen, ist nicht mein Verdienst, sondern dasselbe gebhrt dem heiligen katholischen Glauben und der Frmmigkeit unsrer Monarchen. Es mgen deshalb Prozessionen begangen und heilige Feste gefeiert werden, weil so vieler Völker verlorne Seelen nun gerettet sind." D i e dritte Reise. Nachdem Columbus von 14931496 eine zweite Fahrt unternommen hatte, trat er am 30. Mai 1498 seine dritte Reise an. Auf seinen Schiffen fhrte er eine Zahl Strflinge mit sich, um die neuen Kolonien zu bevlkern. Er erreichte Trinidad und kehrte ins caritnsche Meer zurck. Verschiedene Erscheinungen, die sich Colum-bus falsch deutete, fhrten ihn zu der Annahme, die Erde habe die Gestalt einer Birne; die Waffer des Orinoco hielt er fr aus dem Paradiese kommend. Ein Leichtes wre es ihm gewesen, jetzt das Vorhandensein eines Kontinents festzustellen; aber er legte mehr Wert auf die Perlen der Jnfel Margarita, als auf die Entdeckung des festen Landes. Unter-des hatten ihn seine Neider und Feinde in Spanien verklagt, und bei seiner Rckkunft nach Haiti nahm ihn Bovadilla famt seinen zwei Brdern gefangen, lie ihn in Ketten legen und fhrte ihn so nach Spanien, damit das Land wie er sagte die Schmach sehe, die ihm auf knigliches Gehei als Lohn fr seine Dienste angethan war. Zwar wurde er bald seiner Fesseln entledigt und ihm mit Auszeichnung begegnet, allein in seine Hoheitsrechte der die neue Welt setzte man ihn nicht wieder ein. Vierte Reise und Ende des Columbus. Columbus beabsichtigte noch eine Fahrt zu unternehmen, um das portugiesische Indien zu erreichen, und zwar, wie er hoffte, mit Hilfe der gewaltigen Meeres-ftrmung an der Kste Sdamerikas, die nach seiner Vorstellung durch eine noch unerforschte Meerenge führen msse. 1502 trat er die letzte Reise an. Von Domingo aus suchte er vergeblich die westliche Durchfahrt

20. Geschichte des Mittelalters - S. 311

1872 - Münster : Coppenrath
311 rigen Zustande. Tie Insulaner waren durch die Grausamkeit der Spanier zur uersten Rache gereizt worden. Sie hatten die Ln-dereien verwstet und ihren Peinigern alle Lebensmittel entzogen. Columbus konnte die Ruhe nur durch das harte Mittel herstellen, da er die Lndereien unter die Spanier vertheilte und Jedem derselben mehre Eingeborene als Sklaven gab, die nun ihr sr-heres Eigenthum fr ihre grausamen Herren bebauen muten. Columbus Feinde waren unterdessen nicht mig gewesen. Eben jetzt kam ein neuer Bevollmchtigter, mit Namen Boba-dilla, der vom Könige mit unumschrnkter Gewalt versehen war, die angebrachten Klagen gegen Columbus zu untersuchen. Dieser Mann, auch ein persnlicher Feind des Angeklagten, lie ihn auf die Aussage einiger nichtswrdigen Zeugen ohne Umstnde ver-haften, in Ketten legen und nach Europa abfhren. Als aber das Schiff nicht mehr weit von der spanischen Kste war, trat der Befehlshaber ehrerbietig zu ihm und wollte ihm die Fesseln abneh-men. Allein Columbus litt es nicht; ganz Spanien feilte sehen, wie man den Entdecker einer neuen Welt belohne. Der König berzeugte sich iude bald von seiner Unschuld. Er nahm ihn gtig auf, versicherte ihn, da seine Mihandlung nicht sein Wille gewesen sei und lie Bobadilla sogleich abrufen. Jedoch blieb noch immer ein geheimes Mitrauen in dem Herzen des Kniges zurck. Es wurde nicht Columbus, sondern ein anderer zum Statthalter der neu endeckten Lnder ernannt. Auch lie man ihn zwei Jahre vergeblich um eine Flotte bitten. Am 2. Mrz 1502 unternahm Columbus die vierte Fahrt. Als er auf der Rhede vou Hayti anlangte, verweigerte der schnd-liehe Befehlshaber dem Entdecker der Insel sogar die Landung. Er segelte deshalb von da weiter in den Meerbusen von Mexico und suchte sich nun eine Durchfahrt lngs der Landenge von Darien in die Sdsee. Er fand aber die gehoffte Durchfahrt nicht; eines seiner Schiffe ging sogar im Sturme unter. Endlich erreichte er nach vielen Gefahren und Widerwrtigkeiten Jamaika. Hier strandeten auch seine brigen Schiffe, und die ganze Schiffsgesell-