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1. Für die Klassen 7 und 6 - S. 119

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40. Friedrich Ii., der Groe. (1740 1786.) 119 Drei erbitterte Kriege, die drei schlesischen genannt, muteieergert er um dies Besitztum führen, der letzte und blutigste dauerte sieben Jahre f^^en und heit darum der siebenjhrige. Noch im Dezember 1740 berschritt er die schlesische Grenze, und da die sterreicher wenige Truppen dort hatten, besetzte er schnell das ganze Land. Das sterreichische Heer besiegte er dann (1741) beimollwitzin der Nhe von Brieg, besonders mit Hilse seines tchtigen Feldmarschalls Schwerin, der die gut-gebten Fusoldaten wie auf dem Paradeplatze marschieren und angreifen lie. Im Frieden von Breslau mute Maria Theresia ihm ganz Schlesien abtreten, ein Land mit fruchtbarem Boden, einer blhenden In-dustrie, der Leinenweberet, und mit der wichtigen Handelsstrae, der Oder, an ihr die glnzende Stadt Breslau. Doch bald sah er sich gentigt, in einem zweiten Kriege diese schne Provinz zu behaupten, da seine Gegnerin gegen ihre andern Feinde siegreich gewesen war. Doch wieder zeigte sich Friedrich als ein bedeutender Feldherr, der seinen Feinden in der Kriegs-fnft gewaltig berlegen war. Bei H o h e n f r i e d b e r g , am Fue des Riesengebirges, schlug er das Heer der sterreicher und der mit ihnen verbndeten Sachsen vollstndig in die Flucht (1745). Ruhmvoll war der Angriff des Dragonerregiments Bayreuth, des jetzigen Pasewalker Kras-sierregiments Knigin", welches unter Fhrung des Generals von Geler sechs feindliche Regimenter der den Haufen ritt und 66 Fahnen erbeutete. Der groe König ehrte die Heldenschar, indem er nach der Schlacht das ganze Regiment mit der Siegesbeute an sich vorbeireiten lie und während dieser Zeit seinen Dreispitz in der Hand hielt. Im Frieden zu Dresden verzichtete Maria Theresia zum zweiten Male auf Schlesien, wogegen Friedrich ihren Gemahl als deutschen Kaiser anerkannte. Mit Franz I. besteigt das Hans Habsburg-Lothringen den deut-schen Thron, seine Nachkommen sind die jetzigen Kaiser von sterreich. Mit Jubel wurde der König in Berlin begrt, berall hie er schon der Groe". Rastlos war er nun in den Friedensjahren fr sein Reich, das jetzt eine Gromacht in Europa war, und fr das Wohl seiner Unter-tanen ttig. Von seinem Schlosse Sanssouei bei Potsdam aus, das er sich hatte bauen lassen, leitete er die Regierung und arbeitete vom frhen Morgen bis spten Abend. Besonders suchte er sein Heer, das schon so Groes geleistet hatte, immer tchtiger zu machen, da er wohl ahnte, da er noch einmal das Schwert um Schlesien ziehen mte. Denn Maria Theresia konnte den Verlust dieser blhenden Provinz nicht verschmerzen; so oft sie einen Schlesier sah, traten ihr die Trnen in die Augen. So lag ihr vor allem daran, Bundesgenossen gegen den verhaten Preußen-

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1. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 44

1868 - Wesel : Bagel
44 stürzten in eiliger Flucht davon. Es war ein herrlicher Sieg er- kämpft! Diesen benutzte der König sehr weise. Er brachte schnell die Festungen in seine Gewalt und ließ sich dann in Breslau vom Lande huldigen. Seine Huld und Milde, seine Wohlthaten und Gunstbezeugungen erwarben ihm die Herzen seiner neuen Unterta- nen, und die guten Schlesier freuten sich über ihren gütigen Herrn. Maria Theresia wollte jedoch von der Abtretung Schlesiens nichts wissen. Im Jahre 1742 trat dem Könige wieder ein feindliches Heer bei Czaslau in Böhmen entgegen. 40,000 Oesterreicher gegen 26,000 Preußen! Aber auch hier erfocht Friedrich einen glän- zenden Sieg. Nun begriff man in Wien, daß dem kleinen Könige von Preußen doch nicht beizukommen sei. Zu Breslau schloß man Frieden. Unser Vaterland erhielt Ober- und Niederschlesien, samt der Grafschaft Glatz. 27. Der zweite schlesische Krieg. Die arme Maria Theresia hatte sehr böse Jahre verlebt. Nicht allein unser König, sondern auch alle übrigen Feinde waren sehr glücklich gewesen. Der baiersche Kurfürst eroberte fast alle öster- reichischen Länder und nahm von ihnen feierlich Besitz. Er wurde sogar zum deutschen Kaiser erwählt. Die junge Fürstin schien ver- loren, denn woher Rettung? Von ihren großen Besitzungen blieb ihr in dieser Noth nur ein Land, es war Ungarn. Sie eilte hin. Mit Thränen in den Augen redete sie zu den versammelten Großen und bat um Beistand. Und die tapfern Ungarn schwangen begeistert ihre Säbel und riefen: „Wir wollen sterben für unsere Königin Maria Theresia!" Im Nu war ein Heer zusammengebracht, die Feinde aus Oesterreich verjagt, die verlornen Länder erobert und das ganze Baierland in wenigen Tagen genommen. Unserm Könige wurde nicht wohl bei der Sache. Nur an ihn hatte Maria Theresia Länder verloren, sollte sie, die Siegreiche, nicht auch diese wieder zu erobern suchen ? Er bemerkte auch wirklich dazu geheime Anstalten, darum faßte er einen raschen Entschluß. Im Jahre 1744 brach er mit 100,000 Mann abermals gegen die Oesterreicher los. Diese ließen nicht lange auf sich warten, drangen in Schlesien weit vor und hielten dies Land schon für wiedergewonnen. Doch sie sollten ihren Irrthum bald gewahr werden. Am 4. Juni 1745, früh Morgens um 4 Uhr rückte Friedrich bei Hohenfriedberg gegen sie an. Die preußische Reuterei hielt sich hier besser, als bei Moll- witz. Sie hieb wüthend Alles nieder. Ein einziges Dragoner- regiment eroberte 66 Fahnen. Eben so brav stritt das Fußvolk. Fünf Stunden dauerte der Kampf, da hatte unser König den Sieg errungen. Viele Tausende der Feinde lagen auf dem Schlachtfelde,

2. Vaterländische Geschichte - S. 96

1855 - Mülheim am Rhein : Prior
96 rechtlich zukamen, zu verlangen. Er ließ deßwegen durch seinen Gesandten in Wien aufragen, ob man ihm Schle- sien abtreten walle und erklärte sich für diesen Fall be- reit, der Kaiserin gegen ihre Feinde Beistand zu leisten. Als er hierauf eine abschlägige Antwort erhielt, gab er seinen Truppen Befehl, in Schlesien einzurücken. Das war zu Ende des Jahres 1740. Durch die Siege bei M 0 l l w i si und Czaslau ward Maria Theresia ge- nöthigt, ihm Schlesien mit der Grafschaft Glatz abzutreten. Der Friede wurde zu Breslau 1742 geschlossen. Dies war der erste schlesische Krieg. Aber Maria Theresia hatte sich nur deßwegen zu dem Frieden zu Breslau bequemt, weil sie auch noch von an- dern Feinden bedrängt war. Besonders war dieses der Churfürst Ka r l A lb r e ch t v o n B a i e r n, welcher sie nicht als Kaiserin anerkennen wollte, sondern selbst Ansprüche auf die Kaiserkrone machte. Nachdem dieser geschlagen war, fürchtete Friedrich mit Recht, daß Maria Theresia, da sie wieder zur Macht gelangt war, ihm Schlesien nicht lassen werde. Langes Zögern und Ueberlegen war nicht seine Sache, und so rückten denn im August 1744 abermals hunderttausend Preußen zur Behauptung Schlesiens aus," und es begann so der zweite schlesische Krieg. Frie- drich war in den Schlachten bei Hohenfriedberg, Sorr und Kesselsdorf wieder Sieger. Besonders glänzend war der Sieg bei Kesselsdorf. Hier mußten die Preußen steile, mit Eis und Schnee bedeckte Anhöhen hinansklimmen und mit gefälltem Bajonett die Feinde aus ihrer Stellung vertreiben. Aus diesem Grunde war die Schlacht für die Sieger eben so blutig, wie für die Be- siegten; doch machten die Preußen 5000 Gefangene und erbeuteten 48 Kanonen, und die Oestreichs mußten sich eilig zurückziehen. Zehn Tage nachher wurde zu Dres- den 1745 der Friede abgeschlossen, durch welchen Maria Theresia ihr Schlesien nochmals an Friedrich abtrat und der Churfürst von Sachsen, der Verbündete der Kaiserin, eine Million Thaler an Preußen bezahlte.

3. Geschichtsbilder - S. 109

1911 - Leipzig : Brandstetter
6v9 109 6v9 seine Tochter Maria Theresia als Regentin folgte. Und noch in demselben Jahre fam es zwischen Friedrich und Maria Theresia zum Kriege. Friedrich machte aus Grund alter Verträge Ansprüche auf Schlesien, das nach dem Aussterben seiner Herzöge von früheren Kaisern zu den österreichischen Ländern geschlagen worden war. Er rückte mit einem Heere in Schlesien ein, eroberte auch bald dessen Hauptstadt Breslau und besiegte die Österreicher in mehreren Schlachten. Da Maria Theresia zu gleicher Zeit noch gegen einen andern Feind zu kämpfen hatte, nämlich gegen den Kurfürsten von Bayern, der auch Ansprüche an die österreichische Erbschaft erhob, so beschloß sie, zunächst mit dem Könige von Preußen Frieden zu schließen, um alle Kraft zur Abwehr der Bayern verwenden zu können. So kam es zu dem Frieden von Breslau, in dem Schlesien an Preußen abgetreten wurde, und damit endete der erste schlesische Krieg. Maria Theresia war aber keineswegs geneigt, für immer auf Schlesien zu verzichten, und so kam es nach etlichen Jahren zu einem zweiten schlesischen Kriege. Die österreichischen Heere wurden freilich wiederum von den Preußen geschlagen; und in dem Frieden von Dresden mußte Maria Theresia zum zweiten Male zu gunsten Preußens auf Schlesien verzichten. Es blieb nun elf Jahre lang Friede, und König Friedrich widmete sich mit Eifer den Aufgaben friedlicher Regententätigkeit zum Wohle seines Volkes. Maria Theresia konnte jedoch den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen, und all ihr Sinnen war darauf gerichtet, in einem neuen Kriege es zurückzugewinnen. Aber nicht allein wollte sie den neuen Kampf mit Preußen wagen, sie suchte Bundesgenossen und fand solche in den Herrschern von Rußland, Frankreich und Sachsen. Von dieser Übermacht von Feinden sollte das damals noch kleine Preußen erdrückt werden. So kam es zum dritten schlesischen Kriege, der sieben Jahre lang dauerte (1756—1763) und deshalb auch der siebenjährige Krieg genannt wird. 5. König Friedrich erhielt von dem gegen ihn geschlossenen Bündnisse Kunde, und er beschloß, seinen Feinden zuvorzukommen, ehe sie mit ihren Rüstungen vollständig fertig waren. Er rückte im Jahre 1756 unvermutet in Sachsen ein und umstellte mit seinem Heere das verschanzte Lager der Sachsen bei Pirna. Die Sachsen hofften, aus dieser Bedrängnis durch die Österreicher befreit zu werden, die ihnen von Böhmen aus zu Hilfe kommen sollten. Aber auch das vereitelte Friedrichs Schnelligkeit. Er brach nach Böhmen auf und schlug die Österreicher in der Schlacht bei Lo wo sitz. Bald darauf ergab sich das ganze sächsische Heer den

4. Geschichtsbilder - S. 93

1890 - Leipzig : Richter
— 93 — die, wenn sie noch so viel List gebraucht, sich in (Schiffer jmb anbere Hanbwerkslente ober gar in Weibspersonen verkleibet, in Tonnen und Fässer versteckt, benn och ertappt worben waren. Da mußten wir zusehen, wie man sie burd) 200 Mann achtmal die lange Gasse auf und ab Spießruten laufen ließ, bis sie atemlos hinsanken — und des sol-genben Tages aufs neue brau mußten, wie die Kleiber ihnen vom zerhackten Rücken heruntergerissen und toieber frisch barernf losgehauen würde, bis Fetzen geronnenen Blutes herabhingen. Dann sahen Schärer und ich einanber zitternd und totenblaß an. Was auf dem Exerzierplätze vorging, gab uns zu ähnlichen Betrachtungen Anlaß. Auch ba war des Fluchens und Karbatfchens kein (Silbe. Wir selber zwar waren immer von den ersten aus der Stelle und tummelten uns wacker. Aber es that uns nicht minber in der Seele weh, anbere um jeber Kleinigkeit willen so unbarmherzig behaubelt zu sehen. Hub kamen wir dann tobmübe ins Quartier, so giug's schon wieber über Hals und Kops, unsere Wäsche zurechtzumachen und jedes Fleckchen auszumustern; benn bis auf den blauen Rock war unsere ganze Uniform weiß. Gewehr. Patronentasche, Kuppel, jeber Knopf an der Montur, alles mußte spiegelblank geputzt sein. Zeigte sich an einem dieser Stücke die geringste Unthat, ober stand ein Haar in der Frisur nicht recht, so war, wenn man auf den Platz kam, die erste Begrüßung eine derbe Tracht Prügel." 4. Als Friedrich der Große 1740 zur Regierung fam, erfolgte in demselben Jahre ein Thronwechsel in Österreich, wo auf Kaiser Karl Vi. seine Tochter Maria Theresia als Regentin folgte. Und noch in demselben Jahre kam es zwischen Friedrich und Maria Theresia zum Kriege. Friedrich machte auf Gruud alter Verträge Ansprüche auf Schlesien, das nach dem Aussterben seiner Herzoge von früheren Kaisern zu den österreichischen Ländern geschlagen worden war. Er rücftc mit einem Heere in Schlesien ein, eroberte auch bald befielt Hauptstabt Breslau und besiegte die Österreicher in mehreren Schlachten. Da Maria Theresia zu gleicher Zeit noch gegen einen andern Feiub zu kämpfen hatte, nämlich gegen den Kurfürsten von Bayern, der auch Ansprüche an die österreichische Erbschaft erhob, so beschloß sie, zunächst mit dem Könige von Preußen Frieden zu schließen, um alle Kraft zur Abwehr der Bayern verwenden zu sönnen. Lw kam es zu dem Frieden von Breslau, in welchem Schlesien an Preußen abgetreten wurde, und bamit enbete der erste schlesische Krieg. Maria Theresia war aber keineswegs geneigt, für immer auf Schlesien zu verzichten, und so kam es nach etlichen Jahren zu einem zweiten schlesischen Kriege, in welchem freilich die österreichischen Heere wiederum von den Preußen geschlagen würden; und in dem Frieden von Dresden mußte Maria Theresia zum zweiten Male zu ■gunsten Preußens auf Schlesien verzichten. Es blieb nun elf Jahre lang Friede, und König Friedrich wibmete

5. Im alten Reich - S. 233

1914 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
„das geht doch nicht, Sie haben jetzt das Fieber, wer Fieber hat, gehört ins Bett." „Ach was Fieber", sagte der König, „ich habe jetzt was anderes zu tun, als im Bett zu liegen. Ich muß jetzt für mein Land sorgen, und da muß mein Leib gefälligst parieren." Er nahm einfach eine Fiebermedizin, die ihm der Arzt nicht geben wollte, stand auf und ritt nach Berlin, und weil Maria Theresia ihm Schlesien nicht geben wollte, fing er den Krieg an. And eine solche riesige Kraft hatte dieser kleine Mann in seinem Geist, daß das Fieber nicht schlimmer wurde, sondern ihn verließ, und nach einigen Tagen alles in Ordnung war. Da sagte der Doktor: „Der kann mehr als andere Leute." Da begann nun der erste Schlesische Krieg, der dauerte von 1740 bis 1742. Maria Theresia war nicht wenig erschrocken, als Friedrich plötzlich mit seinen Soldaten in Schlesien stand. Aber die Schlesier waren zum größten Teil evangelisch, und die Österreicher waren katholisch, und es war ihnen bei den Österreichern nicht sehr gut ergangen. Darum mochten sie lieber zu Preußen gehören als zu Österreich. Sie waren also sehr freundlich zu dem König, und es dauerte nicht lange, da war er schon in Breslau eingezogen, und nach ein paar Wochen hatte er ganz Schlesien erobert. Endlich kam dann ja auch ein österreichisches Leer herangezogen und wollte das preußische Leer zunichte machen. And beinahe wäre die Sache wirklich schief gegangen. Denn der König hatte seine Regimenter in einer langen Reihe nebeneinander gestellt, in der Mitte standen die Infanterie und die Artillerie, rechts und links aber die Kavallerieregimenter. Die Österreicher gegenüber standen ebenso. Als nun aber die preußischen Kanonen so stark nach rechts hinüberschossen, immer in die österreichischen Reiter hinein, da ritten diese etwas weiter nach der Seite ab, und die Preußen dachten schon, die Österreicher wollten fliehen. Aber mit einem Mal schwenkten die herum und kamen gerade auf die preußische Kavallerie heran und ihnen gerade in die Seite. Weil aber Friedrich lange nicht genug Kavallerie hatte, so waren mitten zwischen die Reiter noch Grenadiere gesteckt, um die Linie länger zu machen. Als nun aber die Kavallerie herumschwenken sollte und die Österreicher wieder von vorne nehmen, konnten die Grenadiere nicht so schnell mit, und alles kam in Verwirrung. Da machte die preußische Kavallerie kehrt und riß aus, was sie nur konnte. So raste die preußische Kavallerie hinter der Artillerie und Infanterie an der Schlachtordnung entlang und die Österreicher hinterher, und es sah aus, als wäre alles verloren. Es war aber ein Teil der Infanterie zurückgezogen worden, weil er zwischen den beiden Kavallerieflügeln keinen Platz mehr gehabt hatte. Der stand nun also

6. Kurzer Inbegriff aller Wissenschaften zum Gebrauch der Kinder von sechs bis zwölf Jahren - S. 276

1786 - Potsdam : Horvath
276 Kurzer Begriff Brieg, Wohlan, Glogau, Oppeln und Nati- bor, weiche semen Vorfahren bisher vorenthalten worden, geltend machen konnte. Denn da Carl der Sechste, als der letzte Lehnsherr dieser Für- stenthümer gestorben, und cs noch ungewiß war, ob dessen Tochter Maria Theresia dre e nzige Besitzerinn der österreichischen Verlassknfchaft bleiben würde, so konnte Friedrich der Zweyte, da seine Anforderungen so gegründet waren, den Besitz von Schlesien selbst übernehmen. Dieses that er auch vermittelst seiner geübten Armee mit einer so unglaublichen Geschwindigkeit, daß er sich schon am roten August 1741. Zu Breslau als obersten Herzog von Schlesien huldigen ließ, nachdem er ganz Schlesien nebst der Grafschaft Glatz erobert hatte, und nun in Möhren und ins Ossirrreichifche eindrang. Bei solchen Umstän- den bor Maria Theresia, die von mehrern Feinden umringet mar, und diesem mächtigen, kühnen und glücklichen Eroberer unmöglich wi- derstehen zu können glaubte, die Hand zum Frie- den, der am Uten Julius 1742 Zn Breslau zu Stande kam, und durch welchen sie dem Kö- nige unter der Bedingung, den Rcklgionszustand der Cakholischen Kirche in der Verfassung zu las- sen, wie er wäre, ganz Nieder-Schlesien, den grösten Theil von Ober-Schlesien, nebst her Graf- schaft Glaß mit völliger Souveränität und Un- abhängigkeit von der Krön Böhmen überließ, auch Crossen und drein der Lausitz gelegene ^Herrschaften, von aller weitern Lehnöverbmdung für frei erklärte. Weil

7. Theil 2 - S. 205

1821 - Nürnberg : Campe
205 und her. Tie Preußen schienen unterliegen zu müssen, schon fing die österreichische Reiterei an, das ,enldliche Lager zu plündern; aber eben dadurch verlor sie den Sieg. Der König von Preußen machte eine glückliche Bewegung, bemächtigte sich einer Anhöhe und nötbigte das österreichische Heer, ihm das Schlachtfeld zu über- lassen. Der Friede war nun erkämpft. Maria Theresia entschloß sich, ihrem glücklichen Feinde Ober- und Rie- der-Schlesien, mit der Grafschaft Glatz, zu überlassen, und mehr verlangte er nicht. Sie behielt sich chas Für- stenthum Teschen, die Städte Iägerndorf und Troppa» * bevor, Friedrich bezahlte die Schulden, die auf Schlö- ssen hafteten, und so wurde denn der Friede am 11. Jun. 1742 zu Breslau unterzeichnet. — Friedrich trennte ssch einseitig von seinen Bundesgenossen, weil er den Krieg auch ohne sse angefangen hatte, und nur schwach und schlecht von ihnen unterstützt worden war. — Auch Sachsen wurde in den Frieden mit eiugcschlossen. Der König benützte die Ruhe des Friedens, sein Heer wieder vollzählig zu machen und seine erschöpfte Schatzkammer zu füllen. » » _______________________________ 13. Zweiter schlesischer Krieg. (I. >744.) Nun da die Königin Maria Theresia ihres gefährlichsten Feindes entlediget war, ging ihr alles nach Wunsch. ,Die österreichischen Heerführer konnten jetzt ihre ganze Kraft gegen die Franzosen und Baiern anwenden. Die Franzosen hatten, unter der Anführung der Marschalle Belleisle und Broglio, Böhmen be-

8. Erziehender Geschichtsunterricht - S. 91

1912 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
91 ich mir jetzt nicht mehr gefallen lassen." Er schmi also, fieberkrank wie er war, sein Bett und seine Decke weg und wollte gleich nach Berlin fahren und! vielleicht gleich mit seinen Soldaten nach Schlesien ziehn. Aber Majestt", sagte der Doktor, das geht doch nicht, Sie haben jetzt das Fieber, wer Fieber hat, gehrt ins Bett." Ach was, Fieber", sagte der König, ich habe jetzt was anderes zu tun, als im Bett zu liegen. Ich mu jetzt fr mein Land sorgen, und da mu mein Leib geflligst parieren." Er nahm einfach eine Fiebermedizin, die ihm der Arzt nicht geben wollte, und stand auf und ritt nach Berlin, und weil die Maria Theresia ihm Schlesien nicht geben wollte, fing er den Krieg an. Und eine solche riesige Kraft hatte dieser kleine Mann in seinem Geist, da das Fieber wirklich nicht schlimmer wurde, sondern ihn verlie, und nach einigen Tagen alles in Ordnung war. Da sagte der Doktor: Der kann mehr als andere Leute." Da begann nun der erste Schlesische Krieg, der dauerte von 1740 bis 1743. Die Maria Theresia war nicht wenig erschrocken, als Friedrich pltzlich mit seinen Soldaten in Schlesien stand. Aber die Schlesier waren zum grten Teil evangelisch, und die sterreicher waren katholisch, und es war ihnen bei den sterreichern nicht sehr gut ergangen. Darum mochten sie lieber zu Preußen gehren als zu Osterreich. Sie waren also sehr freundlich zu dem König, und es dauerte nicht lange, da war er schon in Breslau eingezogen, und noch nach ein paar Wochen da hatte er ganz Schlesien erobert. Endlich kam dann ja auch ein sterreichisches Heer herangezogen und wollte das preuische Heer zunichte machen. Und beinahe wre die Sache wirklich schief gegangen. Denn der König hatte seine Regimenter in einer langen Reihe nebeneinander gestellt, in der Mitte standen die Infanterie und die Artillerie, rechts ^und links aber die Kavallerieregimenter. Die sterreicher gegenber standen ebenso. Als nun aber die preuischen Kanonen so stark nach rechts hin-berschossen, immer in die sterreichischen Reiter hinein, da ritten diese etwas weiter nach der Seite ab, und die Preußen dachten schon, die sterreicher wollten fliehen. Aber mit einem Mal schwenkten die herum und kamen gerade auf die preuische Kavallerie heran und ihnen gerade in die Seite. Weil aber Friedrich lange nicht genug Kavallerie hatte, so waren mitten zwischen die Reiter noch Grenadiere gesteckt, um die Linie lnger zu machen. Als nun aber die Kavallerie herumschwcuken sollte und die sterreicher wieder von vorne nehmen, konnten die Grenadiere nicht so schnell mit, und alles kam in Verwirrung. Da machte die preuische Kavallerie kehrt und ri aus, was sie nur konnte. So raste die preuische

9. 1 = Mittelstufe - S. 27

1913 - Breslau : Handel
27 machte, ließ er in einem Dorfe eines Morgens die Pferde satteln. Er wollte zu seinem Oheim nach England gehen. Zwei Offiziere wußten von dem Plane. Aber er wurde dem Könige verraten. Da war der König zornig. Er wollte den Prinzen mit dem Degen durchbohren; aber ein Major trat mit offener Brust zwischen den König und den Prinzen. Zur Strafe wurde der Prinz auf die Festung Cüstriu gebracht. Hier wurde der eine von den beiden Offizieren vor seinem Fenster hingerichtet. Das machte den Prinzen sehr traurig. Er bereute jetzt, was er getan hatte, und arbeitete in Cästrin sehr fleißig. Als das der König hörte, wollte er nach einem Jahre den Prinzen wiedersehen. Dieser warf sich vor dem Könige auf die Kniee und bat weinend um Verzeihung. Da wurde der König versöhnt. Bei seinem Tode erkannte Friedrich Wilhelm I., daß sein Sohn ein tüchtiger König sein werde. 2. Der erste Schlesische Krieg, 1740—42. a) Veranlassung. Im Jahre 1740 trat Friedrich die Regierung an. In demselben Jahre starb der Kaiser Karl Vi. Nach seinem Willen sollte seine Tochter Maria Theresia ihm folgen. Die Fürsten wollten aber nicht dulden, daß eine Frau in Österreich regiere und Kaiserin wäre. Daher hatte sie viele Feinde. Friedrich wollte sie gegen dieselben schützen, wenn sie Schlesien gutwillig herausgebe. Aus dieses Land hatte er ein Siecht, weil einer seiner Vorfahren einmal mit einem schlesischen Herzoge einen Vertrag abgeschlossen hatte. Aber der Kaiser hatte Schlesien für sich genommen und es bisher nicht hergegeben. Auch Maria Theresia weigerte sich, und darum begann Friedrich den Krieg. b) Die Schlacht bei Mollwih. Mit einem Heere marschierte Friedrich an der Oder entlang und besetzte Breslau. Hier nahmen ihn die Bewohner freudig auf. Da kam ihm von Neiffe her ein österreichisches Heer entgegen. In Mollwitz, einem Dorfe bei Brieg, wollte sich eben der österreichische Feldherr beim Dorffchulzen zu Tisch setzen, da erhielt er die Nachricht, die Preußen seien da. Sofort stellte er fein Heer auf. Unter Musik griffen die Preußen an. Der König focht mitten in der Schlacht; aber feine Generale entfernten ihn daraus. Die preußische Reiterei wurde zurückgeworfen, indes die Fußsoldaten standen wie eine Mauer; sie schossen so ruhig, wie auf dem Exerzierplatz. Fünfmal schlugen sie die Österreicher zurück. Ein solches Feuer hatten die Österreicher noch nicht erlebt. Sie flohen. Friedrich hatte die Schlacht gewonnen. Nun besetzte er ganz Schlesien. Maria Theresia schloß 1742 zu Breslau Frieden. Sie trat Schlesien und die Grafichaft Glatz an Preußen ab. 3. Der zweite Schlesische Krieg, 1744—1745. Gegen ihre übrigen Feinde kämpfte Maria Theresia glücklich. Friedrich merkte, daß sie auch Schlesien wieder erobern wollte. Daher mußte er schon nach zwei Jahren

10. Deutsche Geschichte - S. 175

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
- 175 - zeitig erklrte sein Gesandter in Wien, der König sei bereit, Maria Theresia als Herrin der habsburgischen Lande anzuerkennen und bei der Kaiserwahl fr ihren Gemahl Franz zu stimmen, wenn sie die schlesischenherzogtmer Preußen berlassen wollte. Allein es erfolgte die stolze Antwort: Niemals wird die Knigin Schlesien abtreten." So war der Krieg unvermeidlich. Langsam zog ein sterreichisches Heer heran. Bei Mollwitz kam es 1741 zur Schlacht. Die preuische Reiterei stob beim ersten feindlichen An-griff auseinander; aber das Fuvolk machte alles wieder gut. Es stand wie eine Mauer. Seine drei Glieder luden und schssen so ruhig, als wren sie daheim auf dem bungsplatz. So lichteten sie die Reihen der Gegner Cr Angriff der Preußen bei Mollwitz. Nach Rchling und Kntel. durch furchtbare Salven und gingen dann mit klingendem Spiel und fliegen-den Fahnen zum Bajonettangriff der. Erschreckt rumten die sterreicher das Schlachtfeld. Friedrichs Armee hatte die Feuerprobe bestanden. Die Schlacht bei Mollwitz gab dem Könige eine wichtige Lehre: er muhte eine tchtige Reiterei ausbilden, die sich mit der sterreichischen messen konnte. Und das gelang ihm in kurzer Zeit. War sein Vater der Schpfer der preuischen Infanterie, so schuf er die preuische Kavallerie. Ihre Fhrer Zieten und Seydlitz machten sie bald in der ganzen Welt berhmt. Jetzt fhrte der König sein Heer nach Bhmen. Hier errang er 1742 einen zweiten Sieg bei Chotusitz und Czaslau. Da schlo Maria Theresia mit ihm den Frieden zu Breslau 1742. Mit schwerem

11. Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 69

1912 - Düsseldorf : Schwann
— 69 — Friedrich verlangte nun alsbald von der österreichischen Herrscherin Maria Theresia die Herausgabe Schlesiens, und als diese verweigert wurde, zog er iu den Krieg. Schnell rückte er mit seinen Soldaten in das Land ein. Bei dem Dorfe M o l l w i tz unweit Breslau gewann er an einem Apriltage 1741 seinen e r st e n Sieg. Die Österreicher mußten sich bald aus dem Lande zurückziehen, und im folgenden Jahre bot Maria Theresia dem Könige die Hand zum Frieden: Friedrich erhielt Schlesien. Aber bald mußte er um das Land abermals gegen Maria Theresia kämpfen, denn sie wollte es wiederhaben. Bei Hohen-f r i e d b e r g in Schlesien kam es zu einer blutigen Schlacht. Die Preußen kämpften wie Helden und errangen einen großen Sieg; „niemals", so schrieb der König nach Berlin, „haben die alten Römer etwas Glänzenderes geleistet!" Nach weiteren Niederlagen sah sich die Herrscherin gezwungen, zum zweitenmal auf Schlesien zu verzichten. 6. Der Siebenjährige Krieg. Maria Theresia meinte es jedoch mit dem Frieden wieder nicht ernst, der Verlust von Schlesien schmerzte sie zu sehr; man sagt, jedesmal, wenn sie einen Schlesier sah, habe sie geweint. Im stillen verband sie sich mit anderen Mächten. Diesmal sollte Preußen gründlich geschlagen werden; ja, die Verbündeten hatten vor, den Staat wieder so klein zu machen, wie er ehedem als Markgrafschaft gewesen war. So kam es denn zu dem großen Siebenjährigen Kriege; von 1756 bis 1763 hat er gedauert. Etwa eine halbe Million Soldaten stellten die Verbündeten gegen Friedrich ins Feld, und der Staat Preußen schien verloren zu sein. Aber der König zeigte jetzt so recht, welche Heldenkraft ihn beseelte. In zwölf großen Schlachten schlug er feindliche Heere aufs Haupt. Die glänzendsten Siege gewann sein Schwert im -i ryrry Jahre 1757. Zuerst warf er nämlich bei Roßbach in -*-«£)• Thüringen die übermütigen Franzosen und die Reichstruppen so über den Haufen, daß sie „wie Schafe flohen", und die Kinder auf der Straße sangen den lustigen Vers: „Und wenn der Große Friedrich kommt nub klopft mir auf die Hosen, dann läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen!" Bald daraus traf er die Österreicher bei L e u t h e n in Schlesien. Sie spotteten über sein kleines Heer und nannten es geringschätzig die „Potsdamer Wachtparade". Das sollte ihnen teuer zu stehen kommen. Die Wachtparade tat glänzend ihre Schuldigkeit, und ehe es Abend wurde, stoben die Feinde geschlagen auseinander. Da

12. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 74

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
74 Deutsche Geschichte. trat ein Umschwung ein. Zwar wurde der Kurfürst von Bayern zu Beginn nm/itis. beg Jahwes 1742 in Frankfurt als Karl Vii. zum deutschen Kaiser ge-whlt, und so fiel zum ersten Male wieder seit dreihundert Jahren die deutsche Krone an einen Fürsten, der nicht dem Hause Habsburg entstammte; aber indessen eroberten die Truppen Maria Theresias seine Hauptstadt Mnchen. Unter diesen Umstnden siel 1742 Friedrich in Mhren ein. Zwar milang der Feldzug, und er trat den Rckzug an; als er aber von dem Prinzen Karlvonlothringen,dem Schwager der Maria Theresia, bei Ch otusitz in Bhmen angegriffen wurde, trug er der ihn den Sieg davon. Es war die erste Schlacht, in der er selbst den Oberbefehl fhrte. ^Breslau" entschlo sich Maria Theresia, um sich dieses Gegners zu ent- 1742' ledigen, zum Frieden. In Breslau wurde er abgeschlossen; sie trat Schlesien (auer Troppau und Jgerndorf) und die Grafschaft Glcch an Preußen ab. Der preuische Staat, bei Friedrichs Thronbesteigung 111000 qkrn groß, war um fast ein Drittel des bisherigen Bestandes (38 000 qkm) vergrert worden; ein reiches, im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert durch die deutsche Einwanderung den Slaven ab-gewonnenes Land, wo der Boden fruchtbar war, wo seit alters die Leine-Weberei blhte, mit der wichtigen Wasserstrae der Oder und der groen Handelsstadt Breslau war gewonnen worden. Zwei Jahre spter fiel infolge Ostftiesiand. eines lteren Vertrages Ostfriesland an Preußen, das so auch an der Nordsee festen Fu fate. L7m6t5i745. 76, Der zweite Schleiche Krieg 17441745 und der Fortgang des sterreichischen Erbfolgekrieges. Seit dem Friedensschlu mit Preußen machten die sterreichischen Massen immer weitere Fortschritte. Die Franzosen wurden aus Bhmen ganz hinausgedrngt und durch eine englische Armee der den Rhein zurckzugehen gezwungen. Der neue Kaiser, aus seinen Erb-landen vertrieben, befand sich in einer traurigen Lage; er war vllig abhngig von den Franzosen. Da entschlo sich Friedrich zu einem zweiten Kriege gegen Oster-reich. Er hatte Nachricht davon, da Maria Theresia daran denke, nach Besiegung der Franzosen auch Schlesien wiederzuerobern; so hielt er es denn ssfrich ftr besser ihr zuvorzukommen. Er schlo ein Bndnis mit Lud-tu Bhmen w i g Xv. von Frankreich und berschritt im Sommer 1744 mit 80 000 Mann kaiserlicher Hilfsvlker", wie er sie nannte, die Grenze, nm nach Bhmen einzufallen. Er nahm Prag und drang bis in den Sden des Landes vor. Doch mute er infolge der Schwierigkeit, welche die Verpflegung der Truppen verursachte, wieder nach Schlesien zurckkehren. >

13. Unterrichtsstoff der vaterländischen Geschichte in Volksschulen - S. 37

1913 - Breslau : Handel
37 ihn kommen hörte, versteckte er schnell Schlafrock, Bücher und Flöte-aber der König merkte, was geschehen war, und schalt den Prinzen aus. Ja, es ist sogar vorgekommen, daß er ihn mit dem Stocke geschlagen hat. Da saszte der Prinz den Entschluß zit entfliehen. Auf einer Reise, die er mit dem Vater an den Rhein machte, ließ er in einem Dorse eines Morgens die Pferde satteln. Er wollte zu seinem Oheim nach England gehen. Zwei Offiziere wußten von dem Plane. Aber derselbe wurde dem Könige verraten. Da war der König zornig. Er wollte den Prinzen mit dem Degen durchbohren- aber ein Major trat mit offener Brust zwischen den König und den Prinzen. Zur Strafe wurde der Prinz aus die Festung Cüstrin gebracht. Hier wurde der eine von den beiden Offizieren vor seinem Fenster hingerichtet. Das machte den Prinzen sehr traurig. Er bereute jetzt, was er getan hatte, und arbeitete in Cüstrin sehr fleißig. Als das der König hörte, wollte er nach einem Jahre den Sohn wiedersehen. Dieser warf sich vor dem Könige aus die Knie und bat weinend um Verzeihung. Da wurde der König versöhnt. Bei seinem Tode erkannte er, daß sein Sohn ein tüchtiger König sein werde. 2. Der Erste Schlesische Krieg, 1740—42. a) Veranlassung. In, Jahre 1740 trat Friedrich die Regierung an. In demselben Jahre starb der Kaiser Karl Vi. Nach seinem Willen sollte seine Tochter Maria Theresia ihm folgen. Die Fürsten wollten aber nicht dulden, daß eine Frau in Österreich regiere und Kaiserin wäre. Daher hatte sie viele Feinde. Friedrich wollte sie schützen, wenn sie Schlesien gutwillig herausgebe. Auf dieses Land hatte Friedrich ein Recht, weil der Kurfürst Joachim Ii. mit einem schlesischen Herzoge einen Vertrag abgeschlossen hatte. Aber Maria Theresia weigerte sich, und darum begann Friedrich den Krieg. b) Die Schlacht bei Mollwih. Mit einem Heere marschierte Friedrich an der Oder entlang und besetzte Breslau. Da kam ihm von Neisse her ein österreichisches Heer entgegen. In Mollwitz, einem Dorfe bei Brieg, wollte sich eben der österreichische Feldherr beim Dorfschulzen zu Tische setzen. Da erhielt er die Nachricht, die Preußen seien da. Sofort stellte er sein Heer auf. Unter Musik griffen die Preußen an. Der König focht mitten in der Schlacht- aber seine Generale entfernten ihn daraus. Die preußische Reiterei wurde zurückgeworfen, indes die Fußsoldaten standen wie eine Mauer, sie schossen so ruhig wie aus dem Exerzierplatz. Fünfmal schlugen sie die Österreicher zurück. Ein solches Feuer hatten die Österreicher noch nicht erlebt. Sie flohen. Friedrich besetzte ganz Schlesien. Maria Theresia schloß 1742 zu Breslau Frieden. Sie trat Schlesien und die Grafschaft Glatz an Preußen ab. 3. Der Zweite Schlesische Krieg, 1744—45. Gegen ihre übrigen Feinde kämpfte Maria Theresia glücklich. Friedrich merkte, daß sie auch Schlesien wieder erobern wollte. Daher mußte er schon nach

14. Theil 3 - S. 321

1880 - Stuttgart : Heitz
Erster schlesischer Krieg. 321 man hätte sich nicht wundern können, wenn sie, eine schwache Frau, den Muth verloren hätte. Aber sie zeigte einen männlichen Geist und bewies, daß jedes Unglück durch standhafte Ausdauer endlich zu überwinden ist. Als die feindlichen Heere unter dem Kurfürsten von Baiern nur noch wenige Tagemärsche von Wien entfernt standen und alle Kostbarkeiten des Hofes schon nach Preßburg geschafft wurden, berief sie die ungarischen Stände, die ihr mit großer Ergebenheit anhingen, nach Preßburg und trat in Trauerkleidern mitten unter sie, die ungarische Krone auf dem Haupte, das königliche Schwert an der Seite. Majestätisch schritt sie durch den Saal und stieg zum Throne hinan. In lateinischer Sprache hielt sie eine Rede voll Feuer, in welcher sie ihnen ihre bedrängte Lage vorstellte. „Verlassen von allen vorigen Freunden," so schloß sie, „habe ich keine andere Zuflucht, als zu eurer Treue. Ich werfe mich in eure Arme und erwarte schleunige Hülfe." Diese Worte und die Thränen, die ihr dabei in die Augen traten, rissen die graubärtigen Magnaten zur Begeisterung hin. Sie schwangen die Säbel und riefen mit nassen Augen: „Leben 'und Blut! Wir wollen sterben für unsere Königin Maria Theresia!" — Sechs Tage darauf ereignete sich eine noch rührendere Scene, als die Abgeordneten der Ungern sich vor ihrem Throne einfanden, um den Schwur des Gemahls der Königin zu empfangen. Franz rief dabei aus: „Mein Blut und mein Leben für die Königin und das Königreich Ungarn!" Da nahm Maria Theresia ihren Sohn Joseph, einen zarten Säugling, auf den Arm, zeigte ihn der Versammlung, und alle riefen abermals ftendebegeistert: „Wir wollen sterben für unsere Königin Maria Theresia!" Die Ungern haben auch Wort gehalten und ihrem treuen Beistände verdankte Maria Theresia vorzüglich ihre Errettung aus der großen Bedrängniß. Keiner ihrer Feinde machte ihr aber so viel zu thun als Friedrich Ii., und er behauptete Schlesien, trotz aller Anstrengungen, ihn hinauszutreiben. Vorher hatte er bei Czaslau oder Chotusitz in Böhmen einen Sieg über sie erfochten (1742). Zuletzt schloß sie im dritten Jahre des Krieges Frieden mit ihm in Breslau,*) in welchem sie ihm fast ganz Schlesien, so weit es jetzt noch preußisch ist, überließ und nur froh war, diesen gefährlichen Feind los zu sein. *) Der Präliminarfriede wurde in Breslau, der eigentliche Friede in Berlin abgeschlossen (Juli 1742). Weltgeschichte für Töchter. Iii. 16. Aufl. 21

15. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 60

1834 - Minden : Eßmann
60 so eilig von der Abtretung Schlesiens nichts wissen.' Im Jahr 1742 trat dem Könige wieder ein feindliches Heer bei Czaslau in den Weg. 40,000 Ostreicher gegen 26,000 Preußen. Aber-auch hier erfocht Friedrich einen glänzenden Sieg. Nun begriff man in Wien, daß dem kleinen Könige von Preußen doch nicht bcizukommen sei. Zu Breslau schloß man Frieden. Unser Vaterland er- hieltober- und Niederschlesien sammt der Grafschaft Glatz. Sieben und zwanzigste Erzählung. Der zweite schlesische Krieg. §)ie arme Maria Theresia hatte sehr böse Jahre ver- lebt. Nicht allein unser König, sondern auch alle übri- gen Feinde waren sehr glücklich gewesen. Der baiersche Churfürst eroberte fast alle östreichischen Länder und nahm von ihnen feierlich Besitz. Er wurde sogar zum deutschen Kaiser erwählt. Die junge Fürstinn schien verloren, denn woher Rettung? . Won ihren großen Be- sitzungen blieb ihr in dieser Noth nur Ein Land, es war Ungarn. Sie eilte hin. Mit Thränen in den Augen redete sie zu den versammelten Großen und bat um Beistand. Und die tapfern Ungarn schwangen be- geistert ihre Säbel und riefen: Wir wollen sterben für unsere Königin» Maria Theresia! Denn sie hielten fest an dem angestammten Fürstenhause, und was thut ein treues Volk für dieses nicht! Im Nu, war ein Heer zusammengebracht, die Feinde aus Ostreich verjagt, die verlornen Lander erobert und das ganze Baier- land in wenigen Tagen genommen. Wie durch einen Zauberfchlag stand das östreichische Kaiserhaus in vollem Glanze mächtig da. Unserm Könige wurde nicht wohl bei der Sache. Nur an ihn hatte Maria Theresia Län- der verloren, sollte sie, die Siegreiche, nicht auch diese wieder zu erobern suchen? Er bemerkte wirklich dazu auch schon geheime Anstalten, darum faßte er einen raschen Entschluß. Im Jahre 1744 brach er mit 100,000

16. Deutsche Geschichte - S. 175

1912 - Halle a.S. : Schroedel
175 wie eine Mauer. Seine drei Glieder luden und schssen so ruhig, als wren sie daheim auf dem bungsplatz. So lichteten sie die Reihen der Gegner durch furchtbare Salven und gingen dann mit klingendem Spiel und fliegen-den Fahnen zum Bajonettangriff der. Erschreckt rumten die sterreicher das Schlachtfeld. Friedrichs Armee hatte die Feuerprobe bestanden. Die Schlacht bei Mollwitz gab dem Könige eine wichtige Lehre: er mute eine tchtige Reiterei ausbilden, die sich mit der sterreichischen messen konnte. Und das gelang ihm in kurzer Zeit. War sein Vater der Schpfer der preuischen Infanterie, so schuf er die Preuische Kavallerie. Cr Angriff der Preußen bei Mollwitz. Nach Rchling und Kntel. Ihre Fhrer Zieten und Seydlitz machten sie bald in der ganzen Welt berhmt. Jetzt fhrte der König sein Heer nach Bhmen. Hier errang er 1742 einen zweiten Sieg bei Chotusitz und Czaslau. Da schlo Maria Theresia mit ihm den Frieden zu Breslau 1742. Mit schwerem Herzen trat sie Nieder- und Oberschlesien nebst der Grafschaft Glatz an Preußen ab. 2. Der sterreichische Erbfolgekrieg 1741 bis 1748. Nur weil ihre Not groß war, gab Maria Theresia Schlesien preis; denn nach Friedrichs Sieg bei Mollwitz hatten auch Bayern und Frankreich Mut gefat und die Waffen gegen sie ergriffen. So war der sterreichische Erbsolaekriea ausgebrochen.

17. Vaterlandskunde - S. 176

1831 - Leipzig : Reclam
176 Vl Beschreibung der ^Provinz Sch le sien. Schlesien ist die größte Provinz unsers Vaterlan- des und zeichnet sich durch seine Naturschönheiten, durch die Menge und Mannigfaltigkeit seiner Produkte, durch die Lebendigkeit seiner Industrie und seines Han- dels vor den vorhergehenden Provinzen sehr aus. Sie umfaßt 745-f Q. M. und enthalt 2 Mill. 5i3,ooo Einwohner. Wegen ihrer Wichtigkeit ist sie daher auch lange zwischen Preußen und Oestreich der Gegenstand blutiger Kriege gewesen. Der große Friedrich nehmlich hatte auf den Grund alter Vertrage rechtsgültige An- sprüche auf mehrere Besitzungen in Schlesien und rück- te am 17. Dec. 1740 mit seinem Heere daselbst ein, indem Maria Theresia, die damalige Kaiserin und Besitzerin Schlesiens, eine Frau von männlichem Geiste und fester Entschlossenheit, seine Forderungen verwarf. Mit seinen Generalen Schwerin und Leo- pold von Dessau war Friedrich so glücklich, nach mehreren gewonnenen Schlachten schon 1742 in einem Frieden zu Breslau sich ganz Schlesien feierlich zu- gesichert zu sehen, so daß ganz Europa über das Glück des jungen Königs, welcher damals erst 28 Jahr alt war, staunte, doch Maria Theresia konnte den Ver- lust des schönen Schlesiens nicht verschmerzen und ver- band sich daher mir mehrern Feinden Preußens, worauf der Krieg schon 1744 wieder ausbrach. Die Generale Ziethen, Wedel! und Winterfeld folgten dem Könige aufs Neue mit ihren Schaaren; die Schlach- ten bey Hohen friedberg, bey Sorr und an meh- rern andern Orten erhöheten den Kriegsruhm der Preu- ßen, und Maria Theresia sah sich schon 1746 zum zweiten Male genöthigt, im Frieden zu Dresden Schlesien dem Könige Friedrich zuzusichern. Mit

18. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 266

1888 - Berlin : Hertz
266 Besetzung von Breslau; Verabredung von Klein-Schnellendorf. bienfte stand, noch viel Freunde Oesterreichs waren. Es kam darauf an, sich der Stadt zu versichern. Friedrich ließ unter Schwerin und dem Prinzen von Dessau 8000 Mann in die Nähe von Breslau rücken, verlangte dann für eine Heeresabtheilung den Durchzug durch die Stadt, kaum aber waren die Truppen darin, so verbreiteten sie sich durch alle Straßen, besetzten alle Wachen und hatten in einer Stunde die ganze Stadt inne. Der Feldmarschall Schwerin ließ sofort den Magistrat und die Miliz huldigen und das Volk rief nach seinem Beispiele: „Es lebe Friedrich, König in Preußen, verzog in Schlesien." In den folgenden Tagen huldigte die ganze Bürgerschaft und die Geistlichkeit, am 13. August wurde in allen Kirchen ein Hnl-dignngs- und Dankfest gehalten, und seitdem das Kirchengebet nicht mehr für Maria Theresia, sondern für den König von Preußen gehalten. Die Lage der Königin hatte sich inzwischen sehr verschlimmert: der Kurfürst von Baieru hatte mit den Franzosen Oberösterreich eingenommen, die Stände hatten ihm gehuldigt und der ganze Wiener Hof sah sich genöthigt, nach Preßburg zu fliehen; da entschloß sich Maria Theresia endlich, mit Friedrich in ernste Verhandlungen zu treten, und zu Klein-Schnellendorf in Schlesien wurde zwischen dem Könige, dem Feldmarschalle Neipperg und dem englischen Gesandten Lord Lyndhnrst eine Verabredung getroffen, nach welcher durch einen vor Ablauf des Jahres abzuschließenden Vertrag Niederschlesien mit Neiße an den König von Preußen abgetreten werden sollte (Oc-tober 1741). Die preußischen Truppen bezogen hierauf ihre Winterquartiere. Friedrich ließ sich (am 7. November) von sämmtlichen Ständen der eroberten Lande feierlich huldigen, im Fürstensaale des Rathhauses zu Breslau saß er auf einem aus der Zeit des Kaisers Matthias noch vorhandenen Throne, sein Degen diente als Scepter; er verlangte die Huldigung ausdrücklich nicht als Ueberwinder, sondern als milder Landesvater; denn er wolle eher geliebt, als gefürchtet sein, und halte den Tag verloren, wo er nicht Jemand Gutes gethan. Das übliche Huldigungsgeschenk von 100,000 Thalern lehnte er ab, weil er seinen Unterthanen nicht unnütze Kosten verursachen, vielmehr Alles thun wolle, das Laud in eine blühende Lage zu bringen. Maria Theresia aber hatte inzwischen in. Ungarn Hülfe zur Vertheidigung ihres Thrones gefunden. In kräftigen und zugleich rührenden Worten hatte die junge, schöne Fürstin den ungarischen Ständen ihr Unglück geschildert; verlassen von ihren Bundesgenossen, setzte sie ihr ganzes Vertrauen auf die altbewährte Treue und Tapferkeit der Ungarn. Gerührt durch das harte Geschick und den festen Muth der hohen Frau, erhoben sich vie Ungarn mit Begeisterung, riefen einmüthig: „Leben und Blut, Leben und Blut für unsern König, Maria Theresia!" und rüsteten in Eile 30,000 Mann Fußvolk, 15,000 Reiter und 20,000 Manu Rekruten. Neu ermuthigt, bereitete die Königin Alles zu kräftigem Widerstände vor, ihr Vertrauen wurde noch erhöht durch die Uneinigkeit unter ihren Feinden und durch die Unfähigkeit des Kurfürsten Karl Albert, welcher sich im gefahrvollsten Augenblicke nach Frankfurt begab, sich zum Kaiser wählen zu lassen, und darüber die Vertheidigung seiner Sache vergaß. In kürzester Zeit war Oberösterreich wieder von den Feinden befreit, dann drang das ungarische Heer in Baiern ein. Am 12.

19. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 41

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
- 41 — ihnen eine Spannung, die immer größer wurde. Friedrich mußte oft den Zorn des Königs in der empfindlichsten Weise fühlen. Um der strengen Behandlung zu entgehen, gedachte der Prinz nach England zu seinem königlichen Oheim zu fliehen. Dieser Plan wurde dem Könige verraten und der Prinz in dem Augenblicke, als er sein Vorhaben ausführen wollte, verhaftet. Er wurde auf die Festung Küstrin gebracht. Im Gefängnisse mußte der Königssohn seinen Fehler büßen. Er zeigte ernste Reue und bat seinen Vater brieflich um Verzeihung. Endlich söhnte er sich mit ihm wieder vollkommen aus. Mit Freuden entdeckte der König mehr und mehr die hohen Fähigkeiten seines Sohnes und den militärischen Geist, der in ihm wohnte. 2. Der erste schlesische Krieg. (1740 — 1742.) König Friedrich Wilhelm I. starb am 31. Mai 1740. Nach seinem Tode bestieg Friedrich, erst 28 Jahre alt, den Thron. Ans einer harten Jugend- und Lehrzeit ging er als großer König und Kriegsheld hervor. Er war bestrebt, seinem Staate Ansehen zu verschaffen und ihn in die Reihe der Großmächte Europas einzuführen. „Für Ruhm und Vaterland!" war daher sein Wahlspruch. Als er einige Zeit König war, starb in Österreich der deutsche Kaiser Karl Vi., und seine Tochter Maria Theresia folgte ihm in der Regierung. Von ihr forderte Friedrich Schlesien, aus welches er Ansprüche hatte. (Vgl. S. 34.) Aber seine Vorstellungen und Forderungen fanden kein Gehör. Da Maria Theresia Schlesien nicht gutwillig hergeben wollte, suchte er dasselbe mit Gewalt zu gewinnen. So kam es zum ersten schlesischen Kriege. Noch im Winter des Jahres 1740 rückte Friedrich in Schlesien ein und nahm es rasch in Besitz. Nach zwei für Preußen siegreichen Schlachten bei Mollwitz und Cho-tufitz mußte Maria Theresia im Frieden zu Breslau Schlesien an Friedrich abtreten. Dadurch wurde der Staat um Vs feines bisherigen Besitzes vergrößert. 3. Der zweite schlesische Krieg. (1744 — 1745.) Bald jedoch mußte der Preußenkönig zeigen, daß er auch imstande sei, das Gewonnene zu behaupten. Als Maria Theresia die Absicht merken ließ, daß sie Schlesien wieder

20. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 91

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
91 Der letzte schlesische Herzog starb (1675) während der Regierung des Groen Kurfrsten. Dieser beanspruchte zwar die schlesischeu Besitzungen, allein der Kaiser nahm sie in Besitz. (<5. 52 und 63.) Sobald" Friedrich Il von dem Streite im Nachbarstaate hrte, hielt er den gnstigen Augenblick fr gekommen, die preuischen Rechte auf Schlesien geltend zu machen. Er erneuerte in Wien seine An-sprche auf die genannten Gebiete, auerdem auch auf Jgerudorf (S>. 31) und erbot sich zugleich, Maria Theresia als Erbin der sterrei-chischen Lnder anzuerkeuueu, ihr Hilfe gegen ihre Feinde zu leisten und die Wahl ihres Gemahls Franz von Lothringen zum Kaiser mit seiner Stimme zu untersttzen. Fr sterreich lagen die Verhltnisse zu damaliger Zeit nicht gnstig; seine Finanzen waren zerrttet, auch war es nicht ein Einzel-staat wie Preußen, vielmehr bildete jedes einzelne Land einen Staat sr sich mit eigener Verwaltung. Als Maria Theresia den König mit seinen Forderungen abwies, griff er zu den Waffen und rckte mitten im Winter mit einem schlagfertigen Heere in Schlesien ein. 2. Krieg. Nachdem der König die Grenze berschritten hatte, erlie er eine Proklamation, in welcher er die Schlesier beruhigte und ihnen ihre bestehenden Rechte zusicherte. Seine Milde und Gerechtigkeit, sein offenes, freundliches Weiert gewannen ihm bald die Herzen der Be-vlkernng. In den ersten Tagen des neuen Jahres (1741) rckte er in die Hauptstadt Breslau ein. Unterdessen zog ein sterreichisches Heer unter dem Feldmarschall Neipperg heran. Bei Mollwitz unweit Brieg kam es zu einer blutigen Schlacht. Die schon siegreich vordringenden sterreicher wurden durch den Feldmarschall Schwerin zurckgeworfen, und die Preußen er-rangen einen glnzenden Sieg. . ' Da sich die eingeleiteten Unterhandlungen zerschlugen, kam es im folgenden Jahre (1742) bei Chotusitz, eiue Meile nrdlich von Czaslau'), zu einer neuen Schlacht, in welcher die sterreicher zurckgedrngt wurden. u 3. Friede. Um gegen ihre anderen Feinde um so wirksamer vorgehen zu knnen, erklrte sich Maria Theresia jetzt zum Frieden bereit, der zu Breslau geschlossen wurde. Preußen bekam Nieder-schlesien und Oberschlesien bis zur Oppa ohne Jgerndorf und die Grafschaft Glatz, ein Gebiet von 40 000 qkm mit 1400 000 ') Sdstlich von Prag.