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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 54

1885 - Berlin : Gaertner
54 einander Konstantinopel angriffen. Die blutigsten Kmpfe gingen jedoch von neuen Religionsstreitigkeiten aus. Leo der Jsaurier verbannte alle Bilder aus der Kirche; die nachfolgenden Kaiser schlssen sich abwechselnd den Bilderdienern und Bilderstrmern an; Reich und Thron wurden dadurch erschttert; die Ppste aber erkannten die Beschlsse der griechischen Kaiser gegen die Bilder nicht an; (erst im 9. Jahrh. beruhigte sich der Bildersturm) ein neues Regentenhaus, das mit Basilius, dem Makedonier, auf den Thron kam (867), gab dem Reiche wieder einige Kraft. Von groer Wichtigkeit fr die religisen und politischen Verhltnisse des Mittelalters wurden die Araber. Die* lteste Geschichte der Araber oder Sara-zenen ist sehr dunkel. Sie gewinnt erst durch Muhamed (571632), aus dem angesehenen Geschlechte der Kureischiten, Bedeutung. Er grndete eine Religion, die in manchen Grundstzen (Monotheismus, ewiges Leben) mit dem Christentum bereinstimmend, sich der orientalischen Empfindungsweise anschloss (Waschungen, Fasten, fnf tgliche Gebete, Verbot des Weins, Vielweiberei) und allen Glu-bigen (Moslemim) die gewaltsame Verbreitung der neuen Lehre (Islam) zur Pflicht machte. Muhamed selbst gab sich als den Propheten Gottes aus. Aus Mekka vertrieben, floh er nach Medina (15. Juli 622, Anfang der muha-medanifchen Zeitrechnung, Hedschra) und vollendete hier den Koran. Als er starb (632), war schon ganz Arabien ihm zugethan. Unter seinen Nachfolgern, welche dem ostrmischen Kaiser nach und nach Syrien, Palstina, gypten und Nordafrika fortnahmen, vergrerte sich die Herrschaft der Muhamedaner bedeutend, wiewohl innere Unruhen, als deren Opfer Ali, der Schwiegersohn Mnhameds, fiel, das Reich verwirrten. Mit Muawijah (656 679) gelangte das Haus der Omejjaden auf den Thron (Kalifat); es entstand eine Trennung der Moslemim in Schiiten (Ali's Anhnger) und Sunniten (Ali's Gegner). Muawijah verlegte die Residenz der Kalifen von Medina nach Damaskus. Walid (705715) war der ausgezeichnetste Kalif dieses Hauses. Er entrifs den West-gothen, deren Besitztum durch unaufhrliche Kmpfe mit den Franken auf Spanien beschrnkt war und deren König Roderich von seines Bruders Shnen mit Hilfe der aus Afrika herbeigerufenen Araber bekmpft wurde, Spanien (Schlacht bei Xeres de la Frontera, 711 durch den Feldherrn Tarik, davon Gibraltar). Die Araber wren weiter in Europa vorgedrungen, wenn sie nicht Karl Martell (. 49) in der Schlacht bei Tours und Poitiers (732) besiegt htte. Auch in Afrika und Asien erweiterten die Kalifen ihr Reich und schufen dem Islam neue Anhnger. 750 erlagen die Omejjaden den Abbasiden. Nur ein Sprssling aus dem Hause der Omejjaden, Abderrahman, rettete sich nach Spanien und grndete in Kordva ein unabhngiges Kalifat. Die Abbasiden whlten Bagdad zur Residenz. Al Mansur (770) und Harun al Raschid (800) sind vorzgliche Kalifen dieses Hauses. Sie gewhnten die Araber an die Beschftigungen des Friedens, Ackerbau, Gewerbe, Knste (Bau-kirnst) und Wissenschaften; Mathematik, Arzneikunde, Geographie und zumteil auch die Philosophie gelangten zu hoher Blte. Die Kalifen waren in der ersten Zeit durch das Volk sehr beschrnkt, wurden aber allmhlich immer unabhngiger. . 49. Bildung des Frankenreichs. Chlodwig, König der an der Maas und Sambre wohnenden Franken, eines Volkes germanischer Abkunft, eroberte im Jahre 486 das Rmerreich in Gallien, besiegte den rmischen Statt-Halter Syagrius bei Soissons (486), dann die Alemannen (Schlacht bei Zlpich, 496) und trat infolge dieses Sieges zur christlichen Kirche der. (Beuge nun, stolzer Sigambrer, deinen Nacken, bete an, was du sonst verbrannt, und verbrenne.

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1. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 33

1830 - Breslau : Max
33 sie größtenteils das Christenthum an. Viel wirkte dazu der gothische Bischof Ulphilas, der selbst die Bibel in die gothische Sprache übersetzte. Um streitige Fälle zu entschei- den, bedienten sich die Deutschen der Ordalien oder Got- tesurtheile. Sie bestanden vorzüglich aus der Feuerprobe, dem Kesselfange, der Wasser-, der Kreuzprobe und dem Zweikampfe. Aus den Besiegern eines Landes bildete sich der Adel. Der König ertheilte den Edelleuten Ländereien, und wurde dadurch ihr Lehnsherr, und sie seine Vasallen oder Lehnsträger. Das nennt man die Lehnsverfassung. Die Strafen waren noch sehr unpassend, und wurden meist mit Gelde erlegt. 53. (53.) Muhamed und seine Religion 622. — Mahomed oder Muhamed wurde in Arabien gebohren. Sein Vater hieß Abdallah, seine Mutter Amöna, sein Ge- burtsort Mecca. Nach dem frühen Tode seines Vaters nahm ihn sein Großvater, und endlich sein Oheim Abu- Taleb zu sich. Als er erwachsen war, trieb er Handel, und wurde durch die Vermählung mit einer reichen Wittwe, Chadidschah, ein reicher Mann. Nach und nach zog er sich auf sich selbst zurück, und suchte die Einsamkeit, wo er ei- ne neue Religion zu stiften beschloß. Als er sie lehrte, glaubten nur sein Vetter Ali und wenige Andre an ihn; die übrigen seines Stammes verjagten ihn 622 aus Mecca. Seine Flucht nach Medina wird Hedschra genannt; von hier an zählen die Muhamedaner ihre Jahre. Von nun an fand er mehr Anhänger, breitete seine Lehre mit Ge« Walt aus, und machte sich zum Herrn der benachbarten Länder. In Medina liegt er begraben. Das Buch, web ches seine Lehren enthält, heißt Koran, und seine Bekenner Moslemin oder Gläubige. Nach seinem Tode setzten seine Nachfolger, die Kalifen, seine Eroberungen fort. Einer von ihnen, Omar, eroberte Aegypten, und verbrannte die herr- liche Bibliothek in Alexandrien. In Kurzem waren die Araber, die auch Sarazenen und Mauren genannt wurden, Herren der ganzen Nordküste von Afrika. Die Einwoh- ner von Spanien riefen einen Schwarm derselben unter Tarik 711 nach Spanien hinüber, und es währte nicht lange, so war ganz Spanien von ihnen erobert. Jetzt woll- ten sie auch jenseit der Pyrenäen Frankreich erobern, aber der Herzog der Franken, Karl Martell, scblug sie 732 bei Poitiers so, daß sie eilig zurückflohen, und nicht wiederkamen. * 3

2. Theil 3 - S. 325

1813 - Leipzig : Hinrichs
Asten. Z2z der Osmanen führte seit dieser Zeit den Titel eines Beschü- tzers der Städte Mecca und Medina, und behauptete die Oberhoheit, nicht aber das Eigenthumsrecht über Ara- bien; denn dieses Land ist nicht nur durch seine physische Be- schaffenheit, durch seine Wüsteneien und klippenvollen Küsten, sondern auch durch das Nomadenleben seiner Bewohner, die unter einer Menge kleiner Imams, Emirs und Sheriss stehen, vor einer bleibenden Oberherrschaft gesichert. So gehörte selbst das fruchtbare und reiche Ae men nur vorübergehend im Laufe des sechszehnten Jahrhunderts zu dem Reiche der Sultane Solimans des zweiten und Selims des zweiten; be- reits gegen die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts hatte die osmanische Herrschaft über Aemen aufgehört. Freie Völkerschaften, groß gezogen in der Mitte der Nck- tur, sind am ersten zur Begründung einer Weltherrschaft ge- eignet. So zeigten sich die Araber, als Muhamed die ver- schiedenen Stamme Arabiens durch das gemeinschaftliche In- teresse einer neuen Religion vereinigte und zusammenhielt. Die mächtigen Horden, welche damals von Arabien ansgingen und sich über Asien, Afrika, Spanien und die Inseln des M,t- lelmeeres ergossen, schienen die Bevölkerung Arabiens auf lange Zeit erschöpft zu haben, bis in den neuesten Zeiten in den We- chabiten ein jugendliches politisches Leben aufwogte, dessen Feuer — wie es bei Orientalen nöthig ist — von ei- nem neuen religiösen Gesetzgeber angefacht und unter- halten wurde. Ss viel scheint die Geschichte zu bestätigen: jede arabische Uebermacht und Herrschaft muß siegreich aus der Wüsie, aus dem Mutterlande ihres Entstehens, heraus- treten und benachbarte asiatische Länder sich unterwerfen, um diese zu dem Mittelpuncte ihrer Eroberungen zu erheben. 5?o. W e ch a b 4 k e n. So lebte vor etwa fünfzig Jahren Sheik Muha- med, der Sohn Abdul Wahabs, in der Landschaft Dre- hich in Arabien, ungefähr hundert Stunden ostwärts von Bassora. Er widmete sich der Prüfung des Korans, verglich

3. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 106

1891 - Leipzig : Voigtländer
106 snglich von seinen Landsleuten verfolgt, gewann er nach seiner 622 Flucht nach Medina (Hedschra) begeisterte Anhnger, eroberte Mekka und unterwarf nach und nach ganz Arabien seiner Religion und Herrschaft. Die Anhnger dieser Lehre, des Islam (glubige Hingabe in Allahs Willen), heien Moslem in (Glubige), ihr heiliges Buch ist der (nach Moham-meds Tod gesammelte) Koran (Schrift). Die wichtigsten Lehren und Ge-setze find: Ein Gott, dessen Prophet Mohammed; Paradies und Hlle (mit sinnlichen Farben ausgeschmckt); unabnderliche Vorherbestimmung; tglich fnfmaliges Gebet, Gottesdienst am Freitag in den Moscheen, Fasten und Al-mosen (Beten fhrt auf halbem Wege zu Gott, Fasten bis an die Thre seines Hauses, Almosen ffnet die Pforte"), Wallfahrten nach der Kaaba in Mekka, Krieg fr den Glauben; Verbot des Weines, Gestattung der Vielweiberei. 2. Die Kalifen, die Nachfolger des Propheten, dehnten ihre Herrschaft und Mohammeds Lehre bald weit der die Grenzen Arabiens aus. Schon unter dem zweiten Kalifen, dem gewaltigen Omar, wurde Syrien nebst Palstina, sowie gypten dem ostrmischen Reiche entriffen, dann auch das ganze neuperfifche Reich (der Saffaniden) erobert. Unter den folgenden Kalifen (den Omajaden) wurde die Residenz von Medina nach Damaskus ver-legt, und eine Arabische Seemacht gegrndet. Auch die Nordkste von Afrika, das Gebiet des ehemaligen Vandalenreiches, wurde nun von den Arabern er-obert; diese verbanden sich hier mit den Ureinwohnern, den Mauren, weshalb die Araber im Abendlande dann selbst Mauren genannt wurden. Von Afrika setzte der arabische Feldherr Tarik der die Meerenge (welche mm Strae von Gibraltar, d. i. Berg des Tarik, genannt wurde) nach Spanien der. Durch den Sieg 711 der die Westgoten bei Xerez de la Frontera 711 wurde das Westgotenreich zerstrt, und Spanien der arabischen Herr-schast unterworfen. Der berrest des Westgoten - Volkes zog sich in die nrdlichen Gebirge' Spaniens zurck und grndete dort das kleine christliche Knigreich Asturien. Von Spanien aus bedrohten nun die Araber bereits das Frankenreich. 77. Das Frankenreich unter den letzten Merowingern, die Hausmeier. Die merowingifchen Könige entarteten immer tiefer und sanken in Schwche und Verachtung. Da kam die Regierungsgewalt in die Hnde der Hausmeier.

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 21

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 21 — ermeßliche Schätze, prächtige Kleider und Pferde, ausgesuchte Speisen und Getränke und jegliche Lust der Sinne. Sein Geschick ist jedem Menschen von Gott vorherbestimmt. Nichts läßt sich daran ändern. Darum ziehet nur unverzagt in die Schlacht. Wer fallen soll, fällt auch fern vom Kampfe; wen Gott erhalten will, der bleibt am Leben, ob er sich auch mitten in die Lanzen der Feinde stürzt." 4. Mohammeds Ziege. So lehrte Mohammed, und diese Lehre, der Islam, wurde später in einem Buche ausgezeichnet, das Koran heißt. Anfangs fand jedoch der Prophet wenig Glauben. Die Einwohner von Mekka vertrieben ihn sogar, so daß er nach der Stadt Medina flüchten mußte (622). Diese Flucht, die Hedschra, ist den Mohammedanern so wichtig, daß sie mit dem Jahre 622 ihre Zeitrechnung beginnen, wie wir mit Christi Geburt. In Medina wurde Mohammed willig aufgenommen. An der Spitze von Tausenden, die für den neuen Glauben ihr Leben zu opfern bereit waren, schritt Mohammed, als er nun gegen seine Feinde auszog, von Sieg zu Sieg. Nichts vermochte der Tapferkeit seiner begeisterten Scharen zu widerstehen. Mekka wurde bezwungen, die Besiegten schlossen sich dem Propheten an, und in kurzer Zeit war ganz Arabien seiner Lehre und seiner Herrschaft unterworfen. Selbst über die Grenzen des Landes hinaus trug er seine siegreichen Waffen. Er starb zu Medina und ward da begraben. Jedem Mohammedaner ist es zur Pflicht gemacht, wenigstens einmal in feinem Leben zum Grabe des Propheten zu wallfahrten und dort zu beten. 5. Die Kalifen. Mohammeds Nachfolger, die Kalifen, dehnten ihre Herrschaft bald über einen großen Teil Asiens und über die Nordküste von Afrika ans. Auch Palästina mit Jerusalem fiel in ihre Gewalt. Ja die Araber drangen sogar in Europa ein. Von Afrika her kamen sie über die Meerenge von Gibraltar nach Spanien und eroberten das Land. Mehrere Jahrhunderte lang haben sie dort geherrscht. Aber sie suchten ihre Macht noch weiter auszubreiten. Mit einem unermeßlichen Heere überschritten sie die Pyrenäen, und Frankreich, ja das ganze christliche Abendland schwebte in großer Gefahr, ihre Beute zu werden. Da wurde ein fränkischer Held, Karl Martell, der Retter der Christenheit. Jo. Die Hausmeier. Karl Martell. pipptn der Kleine. 1. Die Hausmeier. Chlodwigs Nachkommen aus dem fränkischen Throne waren ihmqleich an Grausamkeit, aber nicht an Herrschers rast.

5. Das Vaterland - S. 52

1900 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
52 an den Eingang des Himmels, Almosengeben öffnet die Thür. Aber verdienstlicher als dieses alles ist es, die neue Lehre durch das Schwert auszubreiten. Das führt zur höchsten Seligkeit, in den obersten Himmel, ins Paradies. Da sind Gärten voll schatten- reicher Bäume mit den köstlichsten Früchten; da erwarten den Gläubigen unermessliche Schätze, prächtige Kleider und Pferde, ausgesuchte Speisen und Getränke und jegliche Lust der Sinne. Sein Geschick ist jedem Menschen von Gott vorherbestimmt. Nichts lässt sich daran ändern. Darum ziehet nur unverzagt in die Schlacht! Wer fallen soll, fällt auch fern vom Kampfe; wen Gott erhalten will, der bleibt am Leben, ob er sich auch mitten in die Lanzen der Feinde stürzt.“ So lehrte Mohammed, und diese Lehre, der Islam (d. h. Ergebung), wurde später in einem Buche aufgezeichnet, welches Koran heisst. Anfangs fand jedoch der Prophet wenig Glauben. Die Einwohner von Mekka vertrieben ihn sogar, so dass er nach der Stadt Medina flüchtete (622). Diese Flucht, die Hedschra, ist den Mohammedanern so wichtig, dass sie von ihr an ihre Jahre zählen, wie wir von Christi Geburt. Denn mit ihr be- ginnt die eigentliche Stiftung ihrer Religion. In Medina wurde Mohammed willig aufgenommen, und bald stand er an der Spitze von Tausenden, die für den neuen Glauben ihr Leben zu opfern bereit waren. Daher schritt Mohammed, als er nun gegen seine Feinde auszog, von Sieg zu Sieg. Nichts vermochte der Tapfer- keit seiner begeisterten Scharen zu widerstehen. Mekka wurde bezwungen, die Besiegten schlossen sich dem Propheten an, und in kurzer Zeit war ganz Arabien seiner Lehre und seiner Herr- schaft unterworfen. Selbst über die Grenzen des Landes hinaus trug er seine siegreichen Waffen. Er starb zu Medina. Und jedem Mohammedaner ist es zur Pflicht gemacht, wenigstens ein- mal in seinem Leben zum Grabe des Propheten zu wallfahrten und dort zu beten. Mohammeds Nachfolger, die Kalifen, dehnten ihre Herr- schaft bald über einen grossen Teil Asiens und über die Nord- küste von Afrika aus. Auch Palästina mit Jerusalem fiel in ihre Gewalt. Ja die Araber drangen sogar in Europa ein. Von Afrika her kamen sie über die Meerenge von Gibraltar nach Spanien und eroberten das Land. Mehrere Jahrhunderte lang haben sie dort geherrscht. Audrii. 33. Mohammeds Flucht. 1. Auf jener Flucht, von welcher nun das Morgenland die Jahre zählt, als im Gebirg, um auszuruhn, Mohammed hat die Höhl' erwählt,

6. Bilder aus der deutschen Geschichte in schulgemäßer Form - S. 12

1896 - Dessau : Anhaltische Verl.-Anst. Oesterwitz & Voigtländer
— 12 sie. Das beste Werk ist der Kampf gegen die Ungläubigen. Das Schicksal jedes Menschen ist unabänderlich vorher bestimmt. — Den Genuß von Wein und Schweinefleisch verbot Mohammed, dagegen gestattete er die Vielweiberei. Als wöchentlichen Feiertag bestimmte er den Freitag. — Das Buch, in welchem Mohammed seine Lehren niederschrieb, heißt Koran. Die mohammedanische Religion führt den Namen Islam (Ergebung in den Willen Gottes); ihre Bekenner nennen sich Moslemin (Gläubige). Die Deutschen haben daraus Muselmänner gemacht. Die Gotteshäuser der Mohammedaner heißen Moscheen (Anbetungsorte), ihre Priester-Imams und ihre Mönche Derwische. Die Ausbrei- In seiner Vaterstadt fand Mohammed nur wenig Anhänger. tung seiner Seine Stammesgenoffen trachteten ihm sogar nach dem Leben. Daher sloh Mohammed nach Medina, woselbst er bereits viele Anhänger hatte. — Von dieser Flucht erzählt man sich die wunderbarsten Dinge. Den Männern, die ihm nachsetzten, um ihn gefangen zu nehmen, warf er Staub in die Augen, wovon sie erblindeten. Vor anderen Verfolgern verbarg er sich in einer Höhle, die er am Wege fand. Die Verfolger wollten zwar die Höhle durchsuchen, sahen aber ihren Eingang von einem Spinnengewebe verhängt und dicht davor einen Akazienbaum, in dessen Zweigen eine Taube brütend auf ihrem Neste faß. Sie meinten daher, es könne in letzter Zeit niemand eingetreten fein und zogen weiter. — Die Flucht Mohammeds (Hedschra) von Mekka nach Medina geschah im Jahre 622. Von da an begannen die Mohammedaner ihre Zeitrechnung (wie wir Christen von der Geburt Christi). — In Medina fand Mohammed freundliche Aufnahme. Seine Anhänger riesen ihn sogar zum Könige aus. Von nun an breitete Mohammed seine Lehre mit Hilfe des Schwertes ans. An der Spitze feiner Anhänger zog er nach Mekka und eroberte die Stadt. Bald hatte er ganz Arabien in feiner Gewalt und zum Islam bekehrt. — Mohammed starb im Jahre 632. Sein Leichnam ruht in einer Moschee in Medina, welches für die Mohammedaner ein eben so bedeutender Wallfahrtsort ist, wie Jerusalem für die Christen. Mohammeds Die Nachfolger Mohammeds, Kalifen genannt, fetzten dessen Nachfolger. Erobemugs- und Bekehrungswerk fort. Sie gewannen Persien, Palästina, Syrien, Ägypten und zerstörten im nordwestlichen Afrika das Reich der Mauren. Dann setzten sie (unter dem Feldherrn Tarik) über die Meerenge Gibraltar (Dschebel at Tarik!) nach Spanien über und machten hier dem westgotifchen Reiche ein Ende. Spanien wurde ein maurisches Königreich *. Dein * Die Araber wurden in Spanien Mauren gmannt, weil sie ans Manri-tanien in das Land kamen.

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 423

1863 - Essen : Bädeker
schimpften ihn einen Thoren und Betrüger. Muhamed mußte aus der Stadt fliehen und kam nach Medina, wo man ihn und seine Anhänger, Moslemim oder Muselmänner genannt, willig aufnahm. Das Jahr seiner Flucht aus Mekka (622) nach Medina ward der Anfang einer neuen Zeitrechnung (Hegira, Hedschra). Es begann nun eine blutige Fehde, in welcher Muhamed mit gewaffneten Schaaren über Mekka herfiel. Siegreich zog er in Mekka ein, verzieh seinen Feinden und wallte in frommer Ehrfurcht zur heiligen Kaaba, wel- ches ein schwarzer Stein ist, den die Araber verehren und wohin sie wallfahrten und Geschenke bringen. Muhamed weihete den Stein für immer als ein Heiligthum der Moslemim ein. Von nun an sandte er Boten in alle Theile der Halbinsel, um alle Araber gläubig zu machen; wo er Widerstand fand, da zog er aus mit großem Kriegsheere, und so bereitete er sich nicht nur ein geistliches, sondern auch ein weltliches Reich, denn er wurde bald Gebieter von ganz Arabien. Dann sandte er Boten an den Kaiser und die christlichen Fürsten ringsumher und befahl ihnen, an ihn, als den höchsten Propheten Gottes, zu glauben. Aber er starb schon 632 zu Medina an Gift. Man legte ihn in einen eisernen Sarg und bestattete ihn in einer reichgeschmückten Mo- schee (Kirche). Der Sarg hängt an der Decke, der Sage nach, au einem ungeheuren Magnet. Seine Lehre ist nach seinem Tode in ei- nem Buche, dem Koran, aufgezeichnet. Muhameds Nachfolger in der Herrschaft, Kalifen, führten die Araber, die sich Sarazenen, zum Theil auch Mauren nennen, zu neuen Eroberungen. Erst eroberten sie Ägypten, dann die Nordküste Afrikas, hernach sogar Spanien. Aus Frankreich wurden sie durch Karl Mar teil (dem Vater Pipin's des Kurzen, dem Großvater Karl's des Großen) wieder nach Spanien gejagt, aus dem sie von den Christen später wieder nach Afrika zurückgedrängt wurden*). In Osten verband sich ein wildes Gebirgsvolk, die Türken, mit ihnen und nahm ihren Glauben an. Und als später die Macht der Araber abnahm, fing die der Türken an zu wachsen. Sie führten beständige Kriege mit dem morgenländischen Kaiserthum, bis sie im Jahre 1453 gar dessen Hauptstadt, Konstantinopel, einnahmen, und damit dem ganzen morgenländischen Reich ein Ende machten. 18. Die Kirche im Mittelalter. Der Muhamedanismus würde nicht so ungeheuere Fortschritte selbst in christlichen Ländern gemacht haben, wäre die Christenheit nicht schon früh von heidnischem Wesen angesteckt und durchdrungen worden. Die christlichen Lehrer zankten sich um allerlei Lehrmeinungen, und welche Partei der Kaiser just begünstigte, die verfolgte ihre Gegner. So erregte im 8. und 9. Jahrhundert der Bilderstreit die entsetzlichsten Austritte. Erst im 3. Jahrhundert hatte man angefana-'n die Kircke *1 asergt. vaterl. Geschichte Nr. 7 und 1!!

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 423

1864 - Essen : Bädeker
423 schimpften ihn einen Thoren und Betrüger. Muhamed mußte aus der Stadt fliehen und kam nach Medina, wo man ihn und seine Anhänger, Moslemim oder Muselmänner genannt, willig aufnahm. Das Jahr seiner Flucht aus Mekka (622) nach Medina ward der Anfang einer neuen Zeitrechnung (Hegira, Hedschra). Es begann nun eine blutige Fehde, in welcher Muhamed mit gewaffneten Schaaren über Mekka hersiel. Siegreich zog er in Mekka ein, verzieh seinen Feinden und wallte in frommer Ehrfurcht zur heiligen Kaaba, wel- ches ein schwarzer Stein ist, den die Araber verehren und wohin sie wallfahrten und Geschenke bringen. Muhamed weihete den Stein für immer als ein Heiligthum der Moslemim ein. Von nun an sandte er Boten in alle Theile der Halbinsel, um alle Araber gläubig zu machen; wo er Widerstand fand, da zog er aus mit großem Kriegsheere, und so bereitete er sich nicht nur ein geistliches, sondern auch ein weltliches Reich, denn er wurde bald Gebieter von ganz Arabien. Dann sandte er Boten an den Kaiser und die christlichen Fürsten ringsumher und befahl ihnen, an ihn, als den höchsten Propheten Gottes, zu glauben. Aber er starb schon 632 zu Medina an Gift. Man legte ihn in einen eisernen Sarg und bestattete ihn in einer reichgeschmückten Mo- schee (Kirche). Der Sarg hängt an der Decke, der Sage nach, an einem ungeheuren Magnet. Seine Lehre ist nach seinem Tode in ei- nem Buche, dem Koran, aufgezeichnet. Muhameds Nachfolger in der Herrschaft, Kalifen, führten die Araber, die sich Sarazenen, zum Theil auch Mauren nennen, zu neuen Eroberungen. Erst eroberten sie Ägypten, dann die Nordküste Afrikas, hernach sogar Spanien. Aus Frankreich wurden sie durch Karl Martell (dem Vater Pipin's des Kurzen, dem Großvater Karl's des Großen) wieder nach Spanien gejagt, aus dem sie von den Christen später wieder nach Afrika zurückgedrängt wurden*). In Osten verband sich ein wildes Gebirgsvolk, die Türken, mit ihnen und nahm ihren Glauben an. Und als später die Macht der Araber abnahm, fing die der Türken an zu wachsen. Sie führten beständige Kriege mit dem morgenländischen Kaiserthum, bis sie im Jahre 1453 gar dessen Hauptstadt, Konstantinopel, einnahmen, und damit dem ganzen morgenländischen Reich ein Ende machten. 18. Die Kirche im Mittelalter. Der Muhamedanismus würde nicht so ungeheuere Fortschritte selbst in christlichen Ländern gemacht haben, wäre die Christenheit nicht schon früh von heidnischem Wesen angesteckt und durchdrungen worden. Die christlichen Lehrer zankten sich um allerlei Lehrmeinungen, und welche Partei der Kaiser just begünstigte, die verfolgte ihre Gegner. So erregte im 8. und 9. Jahrhundert der Bilderstreit die entsetzlichsten Auftritte. Erst im 3. Jahrhundert hatte man angefancw" die Kirche •") Dergl. »«terl. Geschichte Nr. 7 und 111

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 454

1872 - Essen : Bädeker
454 schimpften ihn einen Thoren und Betrüger. Muhamed mußte aus der Stadt fliehen und kam nach Medina, wo man ihn und seine Anhänger, Moslemim oder Muselmänner genannt, willig aufnahm. Das Jahr seiner Flucht aus Mekka (622) nach Medina ward der Anfang einer neuen Zeitrechnung (Hegira, Hedschra). Es begann nun eine blutige Fehde, in welcher Muhamed mit gewaffneten Schaaren über Mekka herfiel. Siegreich zog er in Mekka ein, verzieh seinen Feinden und wallte in frommer Ehrfurcht zur heiligen Kaaba, wel- ches ein schwarzer Stein ist, den die Araber verehren und wohin sie wallfahrten und Geschenke bringen. Muhamed weihete den Stein für immer als ein Heiligthum der Moslemim ein. Von nun an sandte er Boten in alle Theile der Halbinsel, um alle Araber gläubig zu machen; wo er Widerstand fand, da zog er aus mit großem Kriegsheere, und so bereitete er sich nicht nur ein geistliches, sondern auch ein weltliches Reich, denn er wurde bald Gebieter von ganz Arabien. Dann sandte er Boten an den Kaiser und die christlichen Fürsten ringsumher und befahl ihnen, an ihn, als den höchsten Propheten Gottes, zu glauben. Aber er starb schon 632 zu Medina an Gift. Man legte ihn in einen eisernen Sarg und bestattete ihn in einer reichgeschmückten Mo- schee (Kirche). Der Sarg hängt an der Decke, der Sage nach, an einem ungeheuren Magnet. Seine Lehre ist nach seinem Tode in ei- nem Buche, dem Koran, aufgezeichnet. Muhameds Nachfolger in der Herrschaft, Kalifen, führten die Araber, die sich Sarazenen, zum Theil auch Mauren nennen, zu neuen Eroberungen. Erst eroberten sie Ägypten, dann die Nordküste Afrikas, hernach sogar Spanien. Aus Frankreich wurden sie durch Karl Martell (den Vater Pipin's des Kurzen, den Großvater Karl's des Großen) wieder nach Spanien gejagt, aus dem sie von den Christen später wieder nach Afrika zurückgedrängt wurden*). In Osten verband sich ein wildes Gebirgsvolk, die Türken, mit ihnen und nahm ihren Glauben an. Und als später die Macht der Araber abnahm, fing die der Türken an zu wachsen. Sie führten beständige Kriege mit dem morgenländischen Kaiserthum, bis sie im Jahre 1453 gar dessen Hauptstadt, Konstantinopel, einnahmen, und damit dem ganzen morgenländischen Reich ein Ende machten. 18. Die Kirche im Mittelalter. Der Muhamedanismus würde nicht so ungeheuere Fortschritte selbst in christlichen Ländern gemacht haben, wäre die Christenheit nicht schon früh von heidnischem Wesen angesteckt und durchdrungen worden. Die christlichen Lehrer zankten sich um allerlei Lehrmeinungen, und welche Partei der Kaiser just begünstigte, die verfolgte ihre Gegner. So erregte im 8. und 9. Jahrhundert der Bilderstreit die entsetzlichsten Auftritte. Erst im 3. Jahrhundert hatte man angefangen, die Kirche *) Bergl. vaterl. Geschichte Nr. 7 und 11!

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 443

1873 - Essen : Bädeker
443 dich herum," so dachte er, „sind im düstern Aberglauben versunken. Du willst ihnen bessere Begriffe beibringen und die Wohlfahrt deines Vaterlandes begründen." Seine Mutter war eine Jüdin, und von ihr hatte er vernommen, daß ihr Volk auf den Messias warte; von einem Mönche hatte er die Lehre Jesu kennen gelernt. Der sagte ihm, daß Jesus allen denen, die ihn lieben, einen Tröster senden werde. Nun erfaßte den jungen Mann die Einbildungskraft mit aller Gewalt, und er bildete sich bald ein, daß er der verheißene Tröster, der wahre und letzte Prophet Gottes sei, der die Menschen leiten müsse in alle Wahrheit. Alsbald begab er sich in die Einsamkeit und brütete seinen schwärmerischen Träumen nach. Darauf trat er öffentlich auf und redete mit dichterischer Begeisterung von seiner neuen Glaubenslehre, dem Islam. Er lehrte: „Es ist nur ein Gott (Allah) und Muhamed ist sein Prophet." — Seine Reden machten viel Volk gläubig; aber die Vornehmsten in Mekka schimpften ihn einen Thoren und Betrüger. Muhamed mußte aus der Stadt ftiehen und kam nach Medina, wo man ihn und seine Anhänger, Moslemim oder Muselmänner genannt, willig aufnahm. Das Jahr seiner Flucht aus Mekka (622) nach Medina ward der Anfang einer neuen Zeit- rechnung (Hegira, Hedschra). Es begann nun eine blutige Fehde, in welcher Muhamed mit gewaffneten Schaaren über Mekka herfiel. Auch sandte er an alle benachbarte Völker Gesandte, sie zu seinem Glauben, dem Islam, einzuladen. Viele wurden gläubig, andere antworteten trotzig, und so kam es zu neuen Kriegen, in denen, bei Sieg und Niederlage, Muth und Kraft der Moslemim wuchs. Siegreich zog er in Mekka ein, verzieh seinen Feinden und wallte in frommer Ehrfurcht zur heiligen Kaaba, welches ein schwarzer Stein ist, den die Araber verehren und wohin sie wallfahrten und Geschenke bringen. Muhamed weihete den Stein für immer als ein Heiligthum der Mos- lemim ein. Von nun an sandte er in alle Theile der Halbinsel, um alle Araber gläubig zu machen; wo er Widerstand fand, da zog er aus mit großem Kriegsheere, und so bereitete er sich nicht nur ein geistliches, sondern auch ein weltliches Reich, denn er wurde bald Gebieter von ganz Arabien. In Mekka starb Muhamed. Man legte ihn in einen eisernen Sarg und begrub ihn in Medina, wo man noch den Sarg in einer reichgeschmückten Moschee (Kirche) sehen kann. Er hängt an der Decke, der Sage nach, an einem ungeheuren Magnet. Seine Lehre ist nach seinem Tode in einem Buche, dem Koran, aufgezeichnet. Muhameds Nachfolger in der Herrschaft, Califen, führten die Araber, die.sich auch Mauren nennen, zu neuen Eroberungen. Erst eroberten sie Ägypten, dann die Nordküste Afrikas, hernach sogar Spanien. Aus Frankreich wurden sie durch Karl Martell (dem Vater Pipin's des Kurzen, dem Großvater Karl's des Großen) wieder nach Spanien gejagt, woraus sie von den Christen später wieder nach Afrika zurückgedrängt wurden.

11. Für Oberklassen (zweijährig) - S. 32

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
32 ein (Reichsversammlung und Musterung des Heeres) und sorgte für Ausbreitung des Christenthums unter den Germanen. 2. _ Kart Martell (der Hammer), Sohn des vorigen, _ schlug die Mauren (Araber), die, von Afrika kommend, das Reich der Westgothen erobert hatten, bei Jours und Woiliers. 3. Mpin der Kleine, Sohn Karl Martells, vergrößerte das Reich, setzte den König Childerich ab und wurde 752. zum König der Franken gewählt. Er begründete die weltliche Macht (den Kirchenstaat) des Papstes, indem er den Longobardenkönig zwang, das römische Gebiet demselben abzutreten. (Der Kirchenstaat bestand bis 1860. 70.) Er wurde von dem Bischof Wonifacius zum Könige gesalbt. Bonifacius (Winfried), ein Angelsachse, wird der Apostel der Deutschen genannt. Er predigte das Evangelium den Friesen, Hessen, Thüringern, errichtete Klöster, Kirchen und Schulen und gründete im Aufträge des Papstes Bisthiimer. Er ist der Begründer der geistlichen Oberherrschaft des Papstes in (dem katholischen) Deutschland. 755. Er starb unter den Friesen den Märtyrertod (76 I.) u. ruht zu Fulda. § 40. Muhamed. 1. Das Land: Arabien, Halbinsel. Im Innern Hochland mit Wüsten und Oasen. Lange regenlose Zeiten. Klima gesund. Keine Wälder. 2. Das Volk: Theils nomadisierend (Beduinen), theils ansässig. Viele Stämme mit Scheiks <rn der Spitze, ein gemeinsames Oberhaupt fehlt. — Städte: Mecka, Medina, Maskat. 571. 3. Geschichte: Muhamed wurde zu Mecka in Arabien geboren. Er stiftete eine neue Religion: den Islam; floh 622. von Mecka nach Medina (Hedschra, d. i. Flucht). Seine Anhänger, die Mosleminen oder Muselmänner, verbreiteten seine Lehre über Arabien. Nach seinem Tode 632. eroberten seine Nachfolger (Khalifen) Vorderasien, Nordasrika und später unter Garik Spanien (Mauren, Araber). 711. Hauptlehre: Es giebt nur einen Gott (Jlfluf}), und Muhamed ist sein Prophet. Religionsbuch: Koran. — Wallfahrten nach Mecka, Fasten, Waschungen, Almosen, Gebete. Arabische Ziffern. Algebra. Arzneien (Kampfer, Rhabarber). Zeitrechnung d. M. Moscheen (Bethäuser). § 41. Das fränkische Reich (mit Deutschland) unter den Karolingern. 1. Karl der Große, Sohn Pipin des Kleinen, wurde 768 König der Franken und regierte bis 814.

12. Bilder aus der brandenburgisch-preußischen und der deutschen Geschichte - S. 71

1906 - Breslau : Hirt
— 71 rief Chlodwig, der ein Heide war, zu dem von seiner Gemahlin angebeteten Christengott: „Hilf mir, Jesus Christus! Meine Götter verlassen mich. Wenn du mir beistehst, so will ich mich taufen lassen." Die Alemannen wurden darauf geschlagen, und Chlodwig ließ sich am Weihnachtsabend desselben Jahres mit vielen edeln Franken taufen. Doch fein Gemüt blieb auch nach der Taufe roh und heidnisch. Fast alle feine Verwandten ließ er, um seinen Söhnen das Reich zu sichern, ermorden. Die Nachfolger Chlodwigs waren sehr schwache Regenten, die sich fast gar nicht um das Reich kümmerten. Da ging ihre Macht allmählich in die Hände ihrer ersten Diener, der Hausmeier, über. Diese leiteten hinfort die Geschicke des Reiches nach eigenem Ermessen. § 5. Mohammed, <‘>22. 1. Sein Auftreten. Seine Jugend verlebte Mohammed in Mekka in Arabien. Er widmete sich dem Kaufmann-stande und machte große Reisen. Später zog er sich in die Einsamkeit zurück, um über religiöse Dinge nachzudenken. Den Glauben feines Volkes erkannte er bald als Lorheit. Die jüdische Religion war ihm zu engherzig und feindselig; den Geist des Christentums aber konnte er nicht fassen. Er stiftete nun eine Religion, welche nach feiner Meinung das Gute der drei andern in sich vereinigte. 2. Seilte Lehre. Die Hauptlehren feiner Religion sind folgende: Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet. Moses und Christus sind göttliche Gesandte, die Mohammed den Weg bahnen sollten. Fasten, Beten, Almosengeben sind wohlgefällige Werfe vor Gott. Das Gebet führt auf halbem Wege dem Herrn entgegen, Fasten bis an die Tür feines Hauses, Almosen öffnet die Pforten. Das beste Werk ist der Kampf gegen die Ungläubigen. Jedem Menschen ist fein Schicksal vorher bestimmt. Der Freitag ist der wöchentliche Feiertag; der Genuß von Wein und Schweinefleisch ist verboten, die Vielweiberei erlaubt. Das Buch, in welchem Mohammeds Lehre verzeichnet ist, heißt Koran, die Lehre selbst Islam, die Anhänger Moslemin (Muselmänner), ihre Beth auf er Moscheen. 3. Ausbreitung der Lehre. Der Erfolg feiner Lehre war anfangs gering: feine Feinde trachteten ihm sogar nach dem Leben; daher floh er von Mekka nach Medina (622). Von dieser Flucht zählen die Mohammedaner ihre Jahre. In Medina fand er viele Anhänger, und nun fiel ihm bald ganz Arabien zu. Die Nachfolger Mohammeds nannten sich Kalifen und verbreiteten feine Lehre in Vorderasien, Ägypten und an der Nord-küste von Afrika mit Feuer und Schwert. Von hier aus fetzten sie nach Spanien über und eroberten es. Als sie immer weiter im Abendlande vordrangen, stellte sich ihnen der fränkische Hausmeier Karl Martell im Jahre 732 bei Tours (Tuhr) und Poitiers (Pontje) entgegen und zwang sie durch eine furchtbare Niederlage zur Umkehr. Dadurch rettete er das Christentum vor völligem Untergang.

13. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 210

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 210 — Landes hinaus trug er seine siegreichen Waffen. Er starb zu Medina. Und jedem Muhammedaner ist es zur Pflicht gemacht, wenigstens einmal in seinem Leben zum Grabe des Propheten zu wallfahrten und dort zu beten. 5. Die Kalifen. — Muhammeds Nachfolger, die Kalifen, dehnten ihre Herrschaft bald über einen großen Teil Asiens und über die Nordküste von Afrika aus. Auch Palästina mit Jerusalem fiel in ihre Gewalt. Ja die Araber drangen sogar in Europa ein. Von Afrika her kamen sie über die Meerenge von Gibraltar nach Spanien und eroberten das Land. Mehrere Jahrhunderte lang haben sie dort geherrscht. Aber sie suchten ihre Macht noch weiter auszubreiten. Mit einem unermeßlichen Heere überschritten sie die Pyrenäen, und Frankreich schwebte in großer Gefahr, ihre Beute zu werden. Da aber zog der tapfere Karl Martetl mit seinen Franken gegen sie aus und schlug sie in einer gewaltigen Schlacht. Hunderttausende von ihnen wurden getötet, die übrigen flohen bestürzt nach Spanien zurück. Es war ein herrlicher, wichtiger Sieg, den hier das Christenheer über die gefährlichen Feinde davontrug. Wäre es erlegen, wer kann sagen, wie weit die Araber Europa sich unterworfen und den Islam an die Stelle der göttlichen Lehre Jesu Christi gesetzt hätten ?

14. Das Mittelalter - S. 31

1857 - Koblenz : Baedeker
Die Omaijaden. 3i 2) Die Omaijadischen Khalifen 661 — 750. Moawija I., Urenkel des Omaija, verlegte die Residenz der Khalifen von Medina nach seinem bisherigen Wohnsitze Damaskus und machte das Khalifat erblich, indem er Volk und Heer seinem Sohne huldigen ließ. Unter den 13 Khalifen dieser Dynastie er- reichte die arabische Herrschaft ihre größte Ausdehnung. a) Eroberungen im Westen. Dem Felvherrn Musa gelang es, das ganze byzantinische Afrika für die Dauer zu unterwerfen; alle Berbern, die sich nicht in unzugängliche Gegenden geflüchtet hat- ten, mußten den Islam und die Herrschaft der Araber annehmen. Von Afrika aus sandte Musa auf die Einladung eines westgothischen Feldherrn (Julianus), der die Thronbesteigung Roderich's als Usnr- pation betrachtete, seinen Unterfeldherrn Tarik nach Spanien. Dieser hatte nach dem Siege bei Teres de la Frontera 71^ die Er- oberung des westgothischen Reiches fast vollendet, als Musa, eifer- süchtig auf dessen siegreiche Kriegszüge, selbst nach Spanien kam, den Tarik wegen Ungehorsams ins Gefängniß warf und mißhandelt^. Doch gab er ihm auf Befehl des Khalifen (Walid) die Freiheit und setzte mit ihm gemeinschaftlich die Eroberung Spaniens fort. Schön war er im Begriffe, die Pyrenäen zu überschreiten, als ein Befehl des Khalifen beide Feldherren zurückrief. Nach einem laugen Triumph- zuge von Spanien durch Afrika nach Syrien ward der bejahrte Musa entweder wegen Ungehorsams, oder wegen Unredlichkeit in der Vertheilung der Beute und in seinen Berichten, öffentlich der Son- nenhitze ausgesetzt, eingekerkert und mit einer Geldstrafe belegt, sein in Spanien zurückgelassener Sohn wegen einer (vom Khalifen selbst angestifteten?) Verschwörung ermordet und das abgeschlagene Haupt dem Vater vorgehalten. Die Christen in Spanien behielten gegen einen mäßigen Tribut ihre Sprache, Gesetze und freie Ausübung ih- rer Religion. Der Versuch des spanischen Statthalters Abderrahman, den schwachen fränkischen Königen Gallien zu entreißen, ward durch seine Niederlage zwischen Tvurs und Poitiers vereitelt (vergl. §. 11). b) Im Osten wurden die Eroberungen sowohl über den Oxus, als über den Indus ausgedehnt. Dagegen mißlang eine zweimalige Belagerung Constantinopels, die ganze arabische Flotte ward durch das griechische Feuer vernichtet und eine über 100,000 Mann starke Armee durch Hunger, Pest und einen unerhört strengen Winter auf- gerieben

15. Tabellarischer Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 14

1860 - Hamburg : Niemeyer
14 a. Chr. 496. Chlodwig unterwirft die Alemannen durch die Schlacht bei Zülpich und wird Christ. 507. Chlodwig besiegt die Westgothen bei Vougle oder Vivonne und erobert ihr Gebiet bis zur Garonne. 530. Die Franken unterwerfen die Thüringer. 534. Die Franken unterwerfen die Burgunder. 687. Pipin von Heristal wird durch die Schlacht bei Testri Majordomus des ganzen Frankenreiches. 714—’741. Karl Marte ll Majordomus. 73d Karl Martell schlagt die Araber (s. unten) zwischen Tours und Poitiers. (Abdcrrahman). 741—768. Pipin der Kleine. 752. Childerich in., der letzte Merowinger, ins Kloster ge- schickt. Pipin König. (Karolingische Dvnastie). 755. Pipin schenkt dem Papste Stephan Ii. einen Theil des Exarchats (Ravenna): Gründung des Kirchen- staates. 611. M uh amed tritt unter den Arabern als Prophet auf. i-Ää. Flucht Mnhamed's von Mekka (Korelschiten) nach Medina. (Hedschra). 632. Muhamed'ö Tod. 632-634. Abu-Bekr, erster Chalif. 634—644. Omar, sein Nachfolger, erobert Aegypten (Alex- andria) und zerstört das neu-persiscbe Reich. 644—656. Othman erobert die Nordküste von Afrika. 656—661. Ali. (Schiiten oder Alitcn und Sunniten). Empörung des Moawijah. 661—750. Das Haus der Ommijaden. 711. Tarik gebt nach Spanien (Gibraltar). Schlacht bei Jeres de 1a Frontera. Ende des Westgothenreiches (Roderich, Pelagius). 750. Abul Abbas rottet die Ommijaden ans bis auf Abderrahman. (Chalifatvon Cordova). Abassiden. 786-809. Harun al Raschid. c. 600. Ausbildung des Lehnswesens (Feudalverfassung). 622. Anfangspunkt der muhamedanischen Zeitrechnung. — Der Koran. 800. Unter Harun al Raschid (und seinen Nachfolgern) Blüthe der ara- bischen Literatur, Wissenschaft und Kunst.

16. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 22

1895 - Leipzig : Voigtländer
22 19. (81.) Mohammed und der Islam. 1. Mohammed. Whrend das Christentum sich unter den deutschen Vlkern ausbreitete, wurden seiner Herrschast namentlich im Morgenlande viele Lnder durch eine neue Religion wieder entrissen, die rasch zu groer Ausbreitung gelangte. Der Stister dieser Religion war Mohammed, der zu Mekka in Arabien als gottgesandter Prophet austrat. Anfnglich von 622 seinen Landsleuten verfolgt, gewann er nach seiner Flucht nach Medina (Hedschra) begeisterte Anhnger, eroberte Mekka und unterwarf nach und nach ganz Arabien seiner Religion und Herrschaft. Die Anhnger dieser Lehre, des Islam (glubige Hingabe in Allahs Willen), heien Moslemin (Glubige), ihr heiliges Buch ist der nach Mohammeds Tod gesammelte Koran (Schrift). Die wichtigsten Lehren und Gesetze sind: Ein Gott,dessen Pro-ph et Mohammed; Paradies und Hlle (mit sinnlichen Farben ausgeschmckt); unabnder-liehe Vorherbestimmung; tglich fnfmaliges Gebet, Gottesdienst am Freitag in den Mo-scheen, Fasten und Almosen (Beten fhrt auf halbem Wege zu Gott, Fasten bis an die Thre seineshauses, Almosen ffnet die Pforte"), Wallfahrten nach der Kaaba in Mekka, Krieg fr den Glauben; Verbot des Weines, Gestattung der Vielweiberei. 2. Die Kalifen, die Nachfolger des Propheten, dehnten ihre Herrschaft und Mohammeds Lehre bald weit der die Grenzen Arabiens aus. Schon unter dem zweiten Kalifen, dem gewaltigen Omar, wurde Syrien nebst Pa-lstina, sowie gypten dem ostrmischen Reiche entrissen, dann auch das ganze neupersische Reich (der Safsaniden) erobert. Unter den folgenden Kalifen (den Omajaden) wurde die Residenz von Medina nach Damaskus verlegt und eine arabische Seemacht gegrndet. Auch die Nordkste von Afrika, das Gebiet des ehemaligen Vandalenreiches, wurde nun von den Arabern erobert; diese verbanden sich hier mit den Ureinwohnern, den Mauren, weshalb die Araber im Abendlande dann selbst Mauren genannt wurden. Von Afrika setzte der arabische Feldherr Tarik der die Meerenge, welche nun Strae von Gibraltar (d. i. Berg des Tarik) genannt wurde, nach Spanien der. Durch den Sieg der die Westgoten bei Lerez de la 711 Frontcra 711 wurde das Westgotenreich zerstrt, und Spanien der arabischen Herrschast unterworfen. Der berrest des Westgoten-Volkes zog sich in die nrdlichen Gebirge Spaniens zurck und grndete dort das kleine christliche Knigreich Asturien. Von Spanien ans bedrohten nun die Araber bereits das Frankenreich. 20. (77.) Das Frankenreich unter den letzten Meromingern; die Pippiniden. l. Die letzten Merowinger und die Hausmeier. Die merowingifchen Könige entarteten immer tiefer und sanken in Schwche und Verachtung. Da kam die Regierungsgcwalt in die Hnde der Haus meier. I

17. Abt. 2 - S. 254

1884 - Wismar : Hinstorff
254 4 keinen Anhang, man spottete e seiner vielmehr und achtete c seiner Lehren nicht; die meisten hielten ihn für einen Wahnsinnigen oder gar für einen Betrüger, und so sah er sich bald zur Flucht nach Medina genötigt. Hier fand er Anhänger. Daher wird vom Jahre seiner Flucht (622) der Anfang seiner Herrschaft und die Stiftung seiner Religion gerechnet, und noch heute rechnen die Muhamedaner 4 ihre Jahre darnach. In Medina wurde er aber nicht nur als Prophet, sondern auch als König verehrt. Nun sammelte er seine Anhänger, bewaffnete sie und führte den wilden Haufen gegen seine Feinde. Besonders nützlich war ihm dabei die Lehre: Wer für den Islam den Tod findet, kommt geradezu ins Himmelreich, wo die köstlichsten Freuden e seiner warten. Muhamed kehrte siegreich nach Mekka zurück und eroberte innerhalb 10 Jahren bis zu seinem i. I. 632 erfolgten Tode ganz Arabien; denn wer seine Lehre nicht an- nehmen wollte, wurde dazu mit Gewalt der Waffen gezwungen. In Medina, ein Wallfahrtsort für alle Muselmänner, liegt er begraben. Leine Lehren wurden nach seinem Tode in ein Buch zusammenge- tragen, welches der Koran genannt wird. Die Gotteshäuser der Muhamedaner heißen Moscheen. Nach Muhameds Tode dehnten seine Nachfolger (Kalifen) 4 ihre Herrschaft über die Grenzen Arabiens aus, eroberten — auf Grund der Lehre ihres Stifters: mit Feuer und Schwert, mit Würgen und Morden — Palästina, Syrien, Ägypten, setzten schließlich nach Europa über und landeten in Spanien (711). Aber ihre Herrschaft dauerte hier nicht lange, und die Einführung der muha- medanischen Religion in Spanien, wo die dort wohnenden Goten bereits i. I. 586 zur katholischen Kirche übergetreten waren, blieb ohne Erfolg. Denn die Unterwerfung eines Landes unter die muha- medanische Lehre war gleichbedeutend mit der Niederwerfung unter die weltliche Herrschaft des Propheten. Gottlob, daß der Islam in Europa 4 keinen weiteren Boden gefunden hat als unter den Türken! (S. Nr. 182, S. 236). (Nach Nösselt. Zu spr. Zwecken.) Xiv. 3. 6. Einen ^fröhlichen Geber hat Gott lieb. Ein gebrannt Kind scheut das Feuer. Treuen Dienst lohnt Gott. Des Herrn Auge macht die Pferde fett. — Eintracht hat '3große Macht. Die Wahrheit findet keine Herberge. Untreue schlägt ihren eigenen Herrn. Der Mond begleitet den Wandrer der Nacht. — Eine 3fctte Küche macht einen 3magern Beutel. Fertige Hand lobt alle Land. Ein schlafender Fuchs fängt kein Huhn. Viele Körner machen einen großen Haufen. Ein gutes Wort findet einen guten Ort. Viel Naschen macht leere Taschen. Ein räudig Schaf steckt die ganze Herde an. Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. Macht ein williges Herz nicht leichte Füße? Trägt eine böse Saat nicht auch böse Früchte O, wie manches gottlose Kind verachtet die gutgemeinten Warnungen der Eltern und Lehrer! Wie oft verderben böse Beispiele die besten Sitten!

18. Bd. 2 - S. 76

1916 - Leipzig : Quelle & Meyer
76 Das islamitische Weltreich und seine Kultur. Ferner stieß das Überhandnehmen des Bilderdienstes viele ab, und das Verbot desselben durch M. gewann viele für den Islam. Dieser war grundsätzlich tolerant gegen geoffenbartereligionen (Koran, Suren, 120: „hätte der Herr es gewollt, er hätte alle Menschen zu einer einzigen Gemeinde gemacht“). Daher leistete die Bevölkerung, oft sogar in hochverräterischer Weise, dem Islam Vorschub. Aufgabe des Islams war nicht die innere Leitung, sondern die äußere Beherrschung der Seelen. Die Bekehrung war unbequem, weil dann die Steuer der Ungläubigen aufhörte. Abu Bekr (632—634). Omar (634—644) ist eine der ausdrucksvollsten Gestalten, die der Islam hervorgebracht hat. Ihn zeichneten aus: Willenskraft, die bis zur Rücksichtslosigkeit und Härte ging, strengste Gerechtigkeit, scharfer Blick in der Auswahl seiner Werkzeuge, seltene Selbstverleugnung, wenn es galt, seine persönlichen Wünsche dem Ganzen unterzuordnen, ein natürliches, instinktiv richtiges Empfinden für die Bedürfnisse seiner Zeit, Einfachheit im Auftreten und im Verkehr mit den Gläubigen (die hierauf bezüglichen Erzählungen finden sich bei Müller I 286l, seine Ermordung ebd. 283!). Ungeschichtlich ist die Erzählung, daß Omar die Bibliothek zu Alexandria verbrannt habe mit den Worten, entweder enthielten die Bücher dasselbe wie der Koran: dann seien sie überflüssig, oder anderes: dann seien sie schädlich. Sie wurde unter Theodosius durch fanatische Christen (391) zerstört. Othman (644—656). In dem von ihm hergestellten Koran wurden die glaubwürdigsten mündlichen und schriftlichen Zeugnisse verwendet, so daß er den Charakter völliger Echtheit erhielt. Von dem Urexemplare, das in Medina verblieb, schickte man genaue Abschriften in die Hauptstädte der Provinzen mit der Weisung, sie daselbst für den Gebrauch der Gläubigen zu vervielfältigen und etwa vorhandene Privatexemplare zu verbrennen, eine Maßregel, die überall ohne Widerspruch durchgeführt wurde. Ali (656—661). Moawija (661—680), eröffnet die Dynastie der Omajaden, die den politischen Gegensatz bilden zurschia, d. h. den Verwandten Muhammeds. Daher verlegte Moaw. seine Residenz nach Damaskus, weil er sich hier sicherer fühlte als in Medina. Eroberung Spaniens. (Über die Zustände im westgotischen Reiche [§ 26 u. 32] vgl. auch Müller I 424.) Die Schlacht fand nicht bei Xeres, sondern beim Flüßchen Wadi Bekka (= Salado) statt. Nach arabischem Zeugnis focht der westgotische König Roderich mit größter Tapferkeit. Der Sieger Tarik erhielt von seinem Oberfeldherrn Musa schlechten Lohn (vgl. Müller I 428). Musa selbst, aus Spanien zurückgerufen, starb als gefallene Größe. Die Kalifen, unkriegerisch, seit 944 auf Bagdad beschränkt, nahmen eine Leibwache seit 840 an (Prätorianer!), deren Führer seit 920 Emir al Omara (Fürst der Fürstenhofmeister) bald auf Münzen und im Kirchengebet genannt wurden. Ihr Amt wurde erblich; die persischen Bujiden seit 945 (Hausmeier!) nannten sich Sultan (weltlicher Herr); sie ließen, obwohl selbst Schiiten, den abassadischen Kalifen im Amt, d. h. sie ließen ihm die Chotba, die Ehre des Gebets und das Münzrecht (vgl. z. J. 751!).

19. Das Mittelalter - S. 50

1876 - Leipzig : Baedeker
50 Die omaijadischen Chalifen. §. 14. unterwerfen. Nach vielen (90) kleineren, aber blutigen Gefechten verschworen sich 3 Araber, durch Ali’s, Amru’s und Moawija’s gleich- zeitige Ermordung die Ruhe wiederherzustellen, aber nur bei Ali ge- lang der Meuchelmord, dessen ältester Sohn (Hassan) anfangs als Chalif folgte, aber von Moawija besiegt und gezwungen wurde, dem Chalifat zu entsagen. Amru starb einige Jahre nachher (664). 2) Die omaijadischen Chalifen, 661 — 750. Moawija I., Urerkel des Omaija, verlegte die Residenz der Cha- lifen von Medina nach seinem bisherigen Wohnsitze Damaskus und machte das Chalifat erblich, indem er Volk und Heer seinem Sohne huldigen liess. Unter den 13 Chalifen dieser Dynastie erreichte die arabische Herrschaft ihre grösste Ausdehnung. a) Eroberungen im Westen. Dem Musa gelang es, das ganze byzantinische Afrika bis an die Küste des atlantischen Oceans für die Dauer zu unterwerfen. Alle Berbern, die sich nicht in unzugängliche Gegenden geflüchtet hatten, mussten den Islam und die Herrschaft der Araber annehmen. Von Afrika aus sandte Musa auf die Einladung eines christlichen Grafen (Iulianus), der die Thronbesteigung Rode- rich’s als Usurpation betrachtete und sich mit den ausgeschlossenen Söhnen des vorigen Königs (Vvitica) verband, seinen Unterfeldherrn Tarik nach Spanien, dessen Revölkerung zum Theil (wie früher die Aegyptens) die Araber als Refreier begrüsste. Tarik hatte nach dem Siege bei Xeres de la Frontera (711) die Eroberung des west- gothischen Reiches fast vollendet, als Musa, eifersüchtig auf dessen siegreiche Kriegszüge, selbst nach Spanien kam, den Tarik wegen Ungehorsams ins Gefängniss warf und misshandelte. Doch gab er ihm auf Befehl des Chalifen (Walid) die Freiheit wieder und setzte mit ihm gemeinschaftlich die Eroberung Spanien^ fort. Schon war er im Begriffe, die Pyrenäen zu überschreiten, als ein Befehl des Chalifen beide Feldherren zurückrief. Nach einem langen Triumphzuge, von Spanien durch Nordafrika nach Syrien ward der bejahrte Musa ent- weder wegen Ungehorsams, oder wegen Unredlichkeit in der Ver- theilung der Beute und in seinen Berichten öffentlich der Sonnen- hitze ausgesetzt, eingekerkert und mit einer Geldstrafe belegt, sein in Spanien zurückgelassener Sohn wegen einer (vom Chalifen selbst an- gestifteten ?) Verschwörung ermordet und das abgeschlagene Haupt dem Vater vorgehalten. Die Christen in Spanien behielten gegen einen massigen Tribut ihre Sprache, Gesetze und freie Ausübung

20. Geschichte und Geographie - S. 42

1886 - Hamburg : Meißner
— 42 — machen ließ. Tann ward er Geschäftsführer bei einer reichen Kaufmannswitwe, mit welcher er sich in feinem 25. Jahre verheiratete. Auf feinen Reisen hatte er die verschiedenen Stämme seines Volkes und ihren elenden Götzendienst kennen gelernt. Er beschloß, für sie eine neue Religion zu stiften. Daher zog er sich immer mehr in die Einsamkeit zurück und brachte einen ganzen Monat in einer Höhle bei Mekka zu. Hier erschien ihm, wie er später erzählte, der Engel Gabriel und brachte ihm göttliche Offenbarungen. Jetzt trat Muhamed mit seiner Lehre auf, welche er aus der jüdischen und christlichen Religion zusammengestellt hatte. Bald versammelte sich aus feiner Familie eine kleine Zahl von Anhängern um ihn. Als er aber öffentlich als Prophet auftrat, wurde er von feinen Stammesgenossen teils verspottet, teils als Betrüger gescholten und gar mit dem Tode bedroht. Da entsloh er aus Mekka (622, Hedschra) und kam glücklich nach Medina, wo er von Freunden jubelnd ausgenommen wurde. Hier erbaute er sogleich eine Moschee (Bethaus) und ein Wohnhaus für sich. Von Medina aus begann Muhamed den Krieg gegen Mekka. Sein erster Sieg über feine Feinde verschaffte ihm großes Ansehen. Auf einem zweiten Zuge eroberte er die Stadt Mekka und bald darnach ganz Arabien. Muhameds Religion führt den Namen Islam; die Bekenner desselben heißen Moslemin, ihre Bethäufer Moscheen. Der Koran, das heilige Buch der Mühamedaner, ist die Sammlung aller göttlichen Offenbarungen des Propheten. Muhamed lehrte den Glauben an einen Gott und desien Propheten Muhamed. Der allmächtige Gott bestimmt die Ereignisse der Welt und die Schicksale der Menschen im voraus, keiner kernn darum dem bestimmten Tode entgehen. Jeder Fromme hatte fünf Hauptpflichten zu erfüllen: die täglichen Waschungen, das tägliche fünfmalige Gebet, Fasten (während eines Monats vom Sonnenaufgang bis zum Untergang), Almofengeben und eine Pilgerreise nach Mekka. Muhamed starb schon im Jahre 632 und liegt in Medina begraben. Sein Grab wird heilig gehalten. Die Nachfolger des Propheten heißen (£ Hali feit. Sie breiteten die Herrschest der Araber immer weiter aus, eroberten Syrien und Palästina, Ägypten, Persien und drangen bis an den Indus vor. Auch die ganze Nordküste von Afrika ward unterworfen, und im Jahre 711 fetzte der arabische Feldherr Tarif über die schmale Meerenge, die wir heute nach ihm Gibraltar nennen, nach Spanien über, das er den Westgoten entriß. Als die Araber weiter über die Pyrenäen vorgedrungen waren, wurden sie von Karl Martes! int Jahre 732 zurückgeschlagen.