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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 75

1904 - Habelschwerdt : Franke
75 Kreuz zu nehmen. König Ludwig Vii. Don Frankreich hatte sich schon vorher zur Teilnahme am Kreuzzuge entschlossen. Das gemein-same Unternehmen scheiterte aber gnzlich, da das Heer durch Huuger und Durst furchtbar zu leiden hatte und von den Trken fast ganz aufgerieben wurde. Auch der von Albrecht dem Bren, Heinrich dem Lwen und anderen norddeutschen Fürsten zu gleicher Zeit unter-nommene Kreuzzug gegen die Slawen hatte nicht den erwarteten Erfolg. Konrads Gesundheit hatte auf der Fahrt uach dem Heiligen Lande sehr gelitten. In dem von Miernten, berschwemmungen und Fehden heimgesuchten Vaterlande vermochte er nicht mehr Ordnung zu schaffen. Als er zu einem Zuge nach Italien rstete, starb er. Knttnrznstnde in der Zeit des Kampfes um die Keichs-und Kirchenverfassung. 1. Politisches und wirtschaftliches Leben. Beim Ausgange der frnkischen Kaiser stand das Kaisertum nicht mehr auf der Hhe, die es unter Konrad Ii. und Heinrich Iii. erreicht hatte. Der Jnvestiturstreit hatte nicht blo das Ansehen des Kaisers geschwcht, sondern auch Vernderungen in alleu Verhltnissen der abendlndischen Welt hervorgebracht. Vor allem hatten die deutschen Fürsten neben dem Kaiser eine fast selbstndige Stellung gewonnen. Denn die Herzogtmer waren wie die kleineren Lehen erblich geworden, und die Bistmer wurden nicht mehr durch kaiserliche Erneuuuug, sondern durch die Wahl des Domkapitels besetzt. Deshalb waren die Kaiser jetzt auf ihre eigene Hausmacht und das inzwischen erstarkte Brgertum angewiesen. Whrend der Brgerkriege des 11. Jahrhunderts begann die selbstndige Entwicklung der deutschen Städte. In wirtschaftlicher Beziehung luuchs ihre Bedeutung dadurch, da sie das Marktrecht erhielten, und da ihnen die Kaiser, die ihre Bundesgenossen zu schtzen begannen, Zollfreiheiten verliehen, wie dies Heinrich Iv. zuerst 1074 Worms gegenber tat. Je mehr mit der beginnenden Geldwirtschaft, die durch die neuentdeckten Silberlager der deutschen Gebirge und den lebhafter werdende Handel gefrdert wurde, die wirtschaftlichen Verhltnisse der Städte sich besserten, desto mehr strebten sie nach rechtlicher Selbstndigkeit. Den in einer Gilde" vereinigten Kauf-leuten wurde zuweilen die Marktpolizei bertragen, und es entstand ans diese Weise ein Stadtgericht, ans dem sich nach und nach der stdtische Rat" entwickelte. Doch gehen die Ansichten der die Entstehung der Ratsgewalt auseinander. Erst im 12. Jahrhundert kam fr burghnlich befestigte Orte die Bezeichnung Stadt" auf, die sich ursprnglich mit dem allgemeinen Begriff Statt, Sttte" deckte; der Ausdruck Brger" aber erhielt sich. Lohmeyers Wandbilder: Szene aus dem Kreuzzuge Konrads Iii. Konrads Iii. Brief an Abt Wibald der den Kreuzzug. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 34.

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1. Deutsche Geschichte - S. 56

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
treten. Darnm taten sich nach Lothars Tode schnell eine Anzahl Fürsten zn-sammen und whlten den Hohenstaufen Konrad. s Henrich der diesen Handstreich erzrnt; doch lieferte er dem Neugewahlten die Reichsinsignien ans, die er von seinem Schwieger-Vater bekommen hatte. Aber damit gab sich Konrad nicht zufrieden; er verlangte von ihm auch die Abtretung eines seiner beiden Her-zogtmer; denn es schicke sich nicht, da ein Reichsfrst deren zwei bese. Dessen aber weigerte sich der stolze Welse. Da sprach ihm ein Reichstag Sachsen und Bayern ab. Heinrich setzte sich natrlich zur Wehr, und so kam es wieder zu einem Brgerkriege in Deutschland. Schon bald nach Beginn des Streites starb Heinrich; aber seine Familie fhrte den Wider-stand fort. Ju diesem Kriege eroberte Konrad auch die Burg Weinsberg. An sie knpft die Sage die schne Erzhlung von der Weibertreue. Bei der Belagerung erscholl zuerst der Ruf: Hie Weif, hie Waiblingl Der wurde $b in. ^ann das Feldgeschm fr die Kriege, die Deutsche r, ...... . , ^ gegen Deutsche fhrten. Jcach mehrjhrigem Kampfe gab Konrad dem jungen Sohne des Welsen Heinrich dem Lwen, wenigstens Sachsen zurck. -2' ?fcv5^ei,tc Kreuzzug. 1147 bis 1148. Die Errichtung des Knigreichs Jerusalem galt in den Augen der abendlndischen Christen als Gottes Werk, und es mute darum ewig whren. Die Muhammedaner 11 *ax 1? ^en mglichst bald zu zerstren. Bereits im Jahre 1144 fiel ihnen das uerste Bollwerk des fremden Knigreichs in die Hnde, das Frstentum Edessa. , r. Die Kunde hiervon erregte allgemeine Entrstung im Abendlande. Alsbald forderte der Papst zum Kampfe gegen die verwegenen Unglubigen auf.

2. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 378

1806 - Altona : Hammerich
Sohne desselben Heinrich die Lehen des Vaters nicht bestätigen. Dies empörte die Sachsen, die ihrem Herrn mit der treuesten Liebe anhingen; und zugleich brachen die Ungarn in Deutschland ein, und plünderten, ohne daß Konrad es ihnen wehren konnte. Konrad, selbst unzufrieden mit dem schlechten Er- folge seiner Regierung, beschloß sein Leben mit einem Zuge seltenes Edelmuths. Er ließ seinen Bruder Eberhard, den Herzog der Franken, zu sich nach Limburg an der Lahn kommen, wo erkrank lag, und sagte zu ihm in Gegenwart vieler anderen Fürsten und Herren: Lieber Bruder, ich fühle daß ich sterben wer- de. Laß dir also deine Wohlfahrt und das Beste deiner Franken empfohlen sein. Wir sind im Stande, Heere zu stellen, haben Städte und Wassenvorrath, und Alles was zum königlichen Glanze gehört; nur Glück und Geschicklichkeit haben wir nicht. Das aber besitzt in vollem Maaße Heinrich: auf dem Sachsen beruht al- lein das Wohl des Reiches. Nimm diese Kleinodien und Kleider, die Lanze, das Schwerst und die Krone der alten Könige, gehe damit zu Heinrich, und mach ihn dir zum Freunde und Friedensgenossen auf immer. Melde ihm, daß ich ihn euch zu meinem Nachfolger em- pfohlen habe. -— Alle Anwesende waren gerührt über die neidlose Schatzung der Verdienste seines Feindes, und versprachen, seinem letzten Willen nachzukommen. Kaum hatte Konrad die Augen geschlossen; so r eiste sein Bruder mit den Reichskleinodien nach dem Harze ab, dem Herzog Heinrich, der dort seine Güter hatte, die unerwartete Botschaft zu überbringen. 918. Er fand ihn eben auf der Jagd wie Vogelfang be- schäftiget; und daher haben ihn die Geschichtschreiber seiner Zeit den Beinamen des V 0 g e l st e l l e r s gegeben. Er

3. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 103

1881 - Oldenburg : Stalling
103 Als nmlich der oben genannte Otto der Erlauchte ge-sterben war, wollte Konrad dessen Sohn Heinrich nicht die ganze Nachfolge in Sachsen und Thringen gestatten (912). Er war jedoch im Kriege gegen Heinrich, dem er einen Teil seiner Besitzungen zu entreien suchte, nicht glcklich, denn der junge Sachsenherzog, von seinen Vlkern geliebt, leistete den tapfersten Widerstand. Einst belagerte der König den Herzog in seiner Burg Grona, und die Not des letzte-ren stieg so hoch, da er bereits mit Konrads Gesandten der seine Unterwerfung unterhandelte. Da erschien Pltz-lich ein schsischer Graf und fragte den Herzog Heinrich in Gegenwart der kniglichen Gesandten: Wo sollen sich die dreiig Legionen Hlssvlker lagern, die ich Dir eben zu-fhre?" Als die Abgeordneten dies hrten, kehrten sie zu Konrad zurck, der nun die Belagerung aufhob. Erst nach-her erfuhr er, da der schsische Graf nur fnf Mann bei sich gehabt und ihn durch eine List getuscht habe. Nach vergeblichem Kriege mute Konrad seinen Gegner im Besitze aller seiner Lnder belassen. Auch mit schwbischen Groen und dem Herzog Arnulf von Baiern hatte Konrad manchen Kampf zu be-stehen. Dazu kam, da die Ungarn in Deutschland einfielen und verheerend bis nach Elsa und Lothringen eindrangen (917). Konrad war selbst mit dem geringen Erfolge seiner Anstrengungen und Sorgen unzufrieden; Gram und Mi-mut nagten an seiner Seele, und eben als er Anstalten traf, den eingedrungenen Ungarn zu begegnen, verfiel er in eine ttliche Krankheit (918). Noch vor seinem Tode offen-barte Konrad seine innige Liebe zum deutschen Vaterlande durch einen Zug hohen Edelsinnes und aufopfernder Uneigen-ntzigkeit. Er besorgte, da sein Bruder Eberhard nach der Krone streben, aber eben so wenig, als er selbst, imstande sein werde, das knigliche Ansehen zu heben und das Reich gegen uere Feinde zu schtzen. Die Erreichung dieses Zieles hoffte er mit Zuversicht von Heinrich, dem mchtigen Sachsenherzog, der ihm selbst frher so tapfern Widerstand geleistet hatte. Er lie daher seinen Bruder zu sich kommen und sprach zu ihm in Gegenwart vieler Groen des Reichs also: Lieber Bruder, ich fhle, da ich bald

4. Geschichte des Mittelalters - S. 41

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 41 — um Hülfe gerufen, wegen schwerer Beschuldigungen gefangen genommen, entflieht und tritt an die Spitze einer nationalitalienischen Partei. Verbindung mit Odo von der Champagne. 1037. Von Konrad zur Gewinnung der kleinen Vasallen die lex de feudis gegeben. (Erblichkeit.) Odo von der Champagne bei der Belagerung von Bar von Herzog Gozelo von Lothringen geschlagen und getötet. Zug Konrads nach Unteritalien. Der Normanne Rainulf mit der Grafschaft Aversa belehnt. Konrads innere Politik. Erblichkeit der Sehen (auch der kleinen). Rechtliche Festsetzung der Erblichkeit des Königtums erstrebt, aber nicht durchgesetzt, jedoch sein Sohn Heinrich zum Nachfolger gewählt und gekrönt. Versuch der Aufhebung der Herzogtümer durch Übertragung derselben (beim Aussterben) an seinen Sohn. (Bayern, Schwaben, Kärnthen.) Selbständige Ernennung der Bischöfe. 1039. Konrad stirbt zu Utrecht, in dem von ihm selbst gegründeten Dom zu Speier begraben. 1039—56. Heinrich 111. Im Anfang feiner Regierung erscheint das Kaisertum auf der Höhe feiner Macht, später zeigen sich überall die Keime des Verfalls. 1041. Kampf mit Bretislav von Böhmen, der Polen erobert. Bretislav durch einen Zug Heinrichs bis nach Prag zur Anerkennung der Oberlehnshoheit des deutschen Reiches gezwungen, behalt dafür Schlesien. Böhmen, dessen Fürsten von jetzt an treue Anhänger der Salier, wird zugehöriger Bestandteil des deutschen Reiches.

5. Theil 1 - S. 48

1809 - Leipzig : Hinrichs
48 Historische Vorbereitung. von Böhmen war; Konrad aber erhielt Hälfe von dem mächtigen Herzoge Lothar von Sachsen, mit dessen Gemahlin Konrad verwandt war,, und ward von diesem in Meißen restituirt. Die Böhmen gingen zurück und Lothar zog gegen Leipzig, wohin sich Heinrich der jüngere begeben hatte, eroberte es, und führte Heinrich als Geisel mit sich fort. Auch nahm der alternde Wiprecht bereits im Zahre 1124 in dem von ihm gestifteten Kloster zu Pegau das Mönche kleid. — Doch Heinrich von Eilenburg erscheint bereits 1126 wieder im Besitze der Markgrafschaft, und nach einer Zusammenkunft mit Konrad auf dem Petersberge, wo Hein« rich durch die von einem Anhänger Konrads erneuerte Sage: er sey der Sohn eines Kochs, tief beleidigt wurde, brach die Fehde zwischen beiden aus, die sich mit Konrads Gesängennehmung endigte. Vis zu Heinrichs frühzek« tigem Tode (1127) ward er auf dem Schlosse Kirchberg (an der Saale) hart behandelt. Mit ihm erlosch die äl- tere Linie der Grafen von Wettin. Nun erst kam Konrad, nach Heinrichs von Eilenburg Tode, und als Lothar von Sachsen selbst König von Teutschland geworden war, zum ruhigen Besitze der mühsam errungenen Markgrasschaft, die erblich bei seiner Familie blieb, da in diesem unru- higen Zeitalter in Tentschland nun auch die größern Lehen erbliche Besitzungen derjenigen Regentenhäuser wurden, wel- che sich damals in dem Besitze derselben befanden. Schon vorher waren durch Nachsicht und Bestätigung der Könige nicht selten die Söhne den Vätern in den markgräsiichen und herzoglichen Würden gefolgt, doch ohne daß deshalb ein eigentliches Erbrecht in den größern Lehen schon früherhin an« -encmmen werden darf. Graf

6. Geschichte des Mittelalters - S. 109

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 20, 1. Konrad Ii. 109 Griechen bis zur Südspitze Italiens zurück. Dann setzte er die Normannen zu Hütern der südlichen Grenzmark seines Reiches ein. Nachdem die Unterwerfung des Reiches vollendet und die Grenzen gesichert waren, ging Heinrich mit dem Plane um, einen allgemeinen Weltfrieden zu begründen. Da starb er 1024 kinderlos auf seiner Pfalz Grona bei Göttingen. Er wurde in seiner Lieblingsstiftung, in der Domkirche zu Bamberg, beigesetzt, wo später auch seine Gemahlin Kunigunde (§. 23, 5) ihre Ruhestätte fand. Heinrich war ein frommer Fürst und der Kirche bis zu seinem Tode treu ergeben; dabei hat er die kaiserlichen Rechte gewahrt und selbst in Rom die Schirmvogtei mit strenger Hand geübt. Die Kirche hat später (1146) ihn samt seiner Gemahlin heilig gesprochen. Mit Heinrich Ii. erlosch das erlauchte sächsische Kaiserhaus. §. 20. 3)iß frnnfoifcsien oller fatifrfien laifec 1024—1125. 1. Konrad Ii. 1024 — 1039. Nach Heinrichs Ableben versammelten sich im September 1024 die deutschen Völkerstämme unter ihren Herzögen an den Ufern des Rheins zwischen Mainz und Worms zur neuen Kaiserwahl. Man fragte lange hin und her nach dem Tüchtigsten und beschränkte die Wahl auf immer engere Kreise, bis endlich zwei Männer herausgefunden wurden. Beide hießen Konrad, waren Vettern, gleich tüchtig, der eine älter, der andere jünger, und stammten von Otto dem Franken ab. Beide besprachen sich jetzt unter einander und kamen dahin überein, daß der Nichtgewählte die durch die Fürsten vollzogene Wahl des andern gutheißen wolle. Als nun zur Wahl geschritten wurde, gab der Erzbischof von Mainz, welchem die erste Stimme zukam, diese dem älteren Konrad, und alle geistlichen und weltlichen Großen folgten seinem Beispiele. Auch Konrad der Jüngere stimmte bei und nannte ihn seinen Herrn und König. Nachdem die Wahl entschieden war, trat die Witwe Kaiser Heinrichs Ii., die fromme Kunigunde, mit den Reichskleinodien herzu, überreichte sie den Fürsten, und Konrad wurde noch am nämlichen Tage zu Mainz gekrönt. Aus dem Wege zum Dome umdrängten ihn viele Hilfeflehende; die Bischöfe wurden über diesen Verzug unwillig, Konrad aber sprach laut: „Es ist meine erste Pflicht, Gerechtigkeit zu üben, es fei mir bequem oder nicht!" Diesem edlen Grundsätze blieb er allezeit treu. Konrad war eine derbe, kräftige Natur, leutselig gegen die Guten,

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 9

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Überschrift: Die Überschrift des Lesestücks. Durch diese Geschichte sind in den Kindern, (wenn anders sie nicht gewöhnt worden sind, die geistige Nahrung stumpfsinnig von dem Lehrer hinzunehmen) die verschiedensten Gesühle rege geworden: die folgenden Fragen kommen also einem Verlangen des Kindes entgegen und bringen zur Klärung und in geordneter Weise zur Entsaltung und Aussprache, was die Kindesseele bewegt. Ii b. Ihr habt gewiß manche Frage und manches Bedenken auf dem Herzen. Wir wollen zuerst an den Bayernherzog denken. 1. Herzog Arnulf hatte sich gegen den König Konrad empört. — Das war nicht recht; Arnuls hätte feinem König gehorchen müssen. (Denkt an eine Geschichte, die sich in Thüringen zutrug! —) Er handelte gerade so unrecht, wie die thüringischen Edelleute, die sich gegen ihren Herrn, den Landgrafen Ludwig den Eisernen, empörten. Er hatte auch den Spruch vergessen: „Jedermann sei Unterthan der Obrigkeit . . ." (Denkt auch an den andern Herzog! —) Auch Heinrich von Sachsen hätte seinem König gehorchen müssen. Freilich hatte Konrad auch Schuld, er durste gegen seine Herzöge nicht so harr sein. 2. Wie hat sich Konrad vor seinem Tode benommen? — (Erinnert euch der ersten Worte! — Er zeigt sich gottergeben und klagt nicht über sein Ende. (Woran denkt er vielmehr? — Der König denkt vor allem an das Reich, für dessen Wohlfahrt er zu sorgen hatte. Er kommt zu der Einsicht, daß ihm das rechte Geschick zur Regierung gefehlt, daß er Deutschland nicht glücklich gemacht habe. Was kommt ihm gewiß in den Sinn? —) Es kommt ihm gewiß in den Sinn, wie hart er gegen die Herzöge gewesen war, noch dazu ohne die Macht zu haben, sie zu besiegen. War doch Heinrich allein mit den Sachsen mächtiger als er. Konrad mußte sich also neben seiner Härte auch noch Ünklugheit vorwerfen. Nach dieser Selbsterkenntnis sucht er dem Reiche zu nützen, so viel er noch kann. (Wie fängt er das an? —) Konrad bittet seinen Bruder, in rechter Weise für das Wohl des Reiches zu forgen und dem Herzog Heinrich von Sachsen die Abzeichen der königlichen Würde zu überbringen. (Welchen Gedanken hat wohl des Königs Bruder gehabt? —) Eberhard dachte gewiß daran, nach des Bruders Tod als Erbe selbst nach der Krone zu streben. Durch den Auftrag nahm ihm Konrad die Hoffnung, König zu werden. (Warum? —) Denn er wußte, daß Eberhard nicht mehr Geschick zum Herrschen hatte als er selbst. Er hält Heinrich für den würdigsten. (Wie zeigt sich hierbei Konrad? —) Konrad vergiebt nicht nur Heinrich seine Schuld, sondern erkennt auch dessen größere Tüchtigkeit an; er denkt nicht an Vergeltung, nicht daran, daß wenigstens nach seinem Tode die Herzöge bestraft würden, sondern nur an das Wohl des Reiches. (Welche Gesinnung erkennen wir hieraus? —) Wir erkennen hieraus den Edelmut und die große Selbstverleugnung Konrads.

8. Bd. 2 = Oberstufe - S. 141

1912 - Goslar a. H. : Danehl
141 B. Vertiefung: Gebt an, wann Lothar von Sachsen starb! Sprecht der die verwandtschaftlichen Verhltnisse zwischen Lothar von Sachsen und Heinrich dem Stolzen! Sucht nach Grnden, warum die deutschen Fürsten Heinrich den Stolzen nicht als Kaiser mochten! Die verwandt-schaftlichen Verhltnisse zwischen Heinrich Iv. und Konrad Hi.! (Siehe S. 118.) Die Regierungszeit Konrads Iii.! (Anschreiben.) Seine Kmpfe um den Thron! Der Hinterbliebene Sohn Heinrichs des Stolzen! Sprecht der die Ursache zum zweiten Kreuzzuge! Der neue Kreuz-Prediger! Sprecht der diesen! Der Ausgang des Kreuzzuges! Wont ihr noch etwas fragen? C. bung: Erzhlt von Konrads Iii.! Einprgung. Zur Belebung. Die Weiber von Weinsberg. In dem Kampfe gegen Heinrich den Stolzen zog Kaiser Konrad auch gegen das Stdtchen Weinsberg, fand aber hier einen sehr hartnckigen Widerstand. Das Feld-geschrei der Gegner Konrads war: Hie Weif," weil Heinrich aus dem Welsen-geschlechte stammte. Das Feldgeschrei der Anhnger Konrads lautete: Hie Waiblingen," weil die Hohenstaufen sich nach ihrer Burg Waiblingen auch Waiblinger nannten. So entstanden die Jahrhunderte hindurch schreckende Parteinamen, Welsen und Waiblinger, welche fr die beiden streitenden Frstenfamilien und deren Anhnger aufgekommen waren. Die Italiener bersetzten diese Namen mit Guelfi und Ghibellini, woraus die Parteinamen Guelfen und Ghibellinen entstanden. Der erste Name wurde bald zur Bezeichnung der kirchlich-ppstlichen Macht, und der andere Name galt den An-hngern der kaiserlichen und weltlichen Macht. Kaiser Konrad hatte sich gelobt, der die Einwohner von Weinsberg nach der Eroberung die schwersten Strafen zu verhngen. Als die Stadt sich nicht mehr halten konnte, kam eine Gesandtschaft von Frauen in das Lager des Kaisers und bat den Kaiser um Gnade. Dieser sprach: Mit Frauen fhre ich keinen Krieg; dieselben knnen daher frei abziehen und das Kostbarste auf Rcken und Schulter mitnehmen." Als sich nun die Stadttore ffneten, da trug jede Frau ihren Mann auf dem Rcken fort. Konrad lachte der diese Schlauheit und da etliche von seinen Rten meinten, auf solchen Betrug drfe er sein Wort nicht halten, sprach er: Ein Kaiserwort soll man nicht drehen und deuteln." Also schenkte er auch den Mnnern das Leben. Die Weiber von Winsperg. Der erste Hohenstaufen, der König Konrad, lag Mit Heeresmacht vor Winsperg seit manchen langen Tag; Der Welse war geschlagen, noch wehrte sich das Nest, Die unverzagten Stdter, die hielten es noch fest. Der Hunger kam, der Hunger! Das ist ein scharfer Dorn. Nun suchten sie die Gnade, nun fanden sie den Zorn: Ihr habt mir schier erschlagen gar manchen Degen wert, Und ffnet ihr die Tore, so trifft euch doch das Schwert." Da sind die Weiber kommen: Und mu es also sein, Gewhrt uns freien Abzug, wir sind vom Blute rein?" Da hat sich vor den Armen des Helden Zorn gekhlt, Da hat ein sanft Erbarmen im Herzen er gefhlt. Die Weiber mgen abziehn, und jede habe frei, Was sie vermag zu tragen und ihr das Liebste sei; Lat ziehn mit ihrer Brde sie ungehindert fort, Das ist des Knigs Meinung, das ist des Knigs Wort."

9. Leitfaden der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen - S. 47

1900 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Hohenstaufen 1138—1254. 47 Einführung des Christentums und deutscher Gesittung dauernd mit Deutschland. 3. Der sterbende Kaiser hatte seinem Schwiegersöhne und Erben, Heinrich dem Stolzen, die Reichsinsignien hinterlassen. Aber wie einst sür den Hohenstaufen, so wurde jetzt für den Welfen seine große Machtstellung — er vereinigte mit seinem welfischen Hausbesitz den Lothars und hatte zu seinem bayerschen Herzogtum noch das seines Schwiegervaters bekommen — ein Hinderungsgrund der Wahl. Die Fürsten 1133-1254 die wählten vielmehr den jüngeren der beiden Hohenstaufen Konrad Iii. (1138—1152). Obgleich Heinrich der Stolze durch Übergabe der 1133-1152 K°n-Reichsinsignien dessen Wahl anerkannte, brach der alte Kampf zwischen Kämpf^zwmen Nord- und Süddeutschland wieder aus, sobald der König, der einen so Weifmund^Waib. mächtigen Herzog nicht neben sich dulden wollte, diesem zunächst Sachsen tn0em nahm und, als er sich dagegen wehrte, ihn in die Acht that und ihm auch Bayern entzog. Der Krieg wurde von Konrad nur lässig geführt. Die königlichen Worte, die Konrad vor Weinsberg seinem Kanzler erwiderte, der zornig war, als er die Frauen ihre Männer als ihr Liebstes hinaustragen sah: Gesprochen ist gesprochen, das Königswort besteht, Und zwar von keinem Kanzler zerdeutelt und verdreht*, berühren sich wie die ganze Erzählung nur insoweit mit der Geschichte, als Konrad wirklich Weinsberg nach langer Belagerung eroberte. War er nun allerdings in Bayern im ganzen siegreich, so war in Sachsen das Glück auf der Seite Heinrichs des Stolzen und, als dieser gestorben war, seines jungen Sohnes, Heinrichs des Löwen. Ein vorläufiges Ende saud der Krieg zwischen den „Welsen und Waiblingern" (nach dem alten Orte Maiblinqen Bpi im Jahre 1142, wo der König Heinrich den Löwen in Sachsen wieder einsetzte. 4. Konrad selbst, so nötig allerlei Wirren seine Anwesenheit in Deutschland gemacht hätten, zog eine andere Ausgabe weit hinweg. Im Morgenlande waren an der syrischen Küste neben dem Königreiche Jerusalem bald noch andere christliche Reiche entstanden, die, unter der zahlreichen Einwanderung rasch emporblühend, besonders durch den lebhaften Zwischenhandel, den sie vermittelten, zu großem Reichtum kamen. Mit dem Reichtum stellte sich nun aber bald Verweichlichung ein. Diese und die fortwährenden Eifersüchteleien und Streitigkeiten der christlichen Fürsten und Vasallen untereinander hatten erneute Fortschritte der türkischen Waffen zur Folge. Als nun das äußerste christliche Bollwerk, Edessa, gefallen war, wandten sich die morgenländischen Christen an den Papst. Dieser rief durch seine Prediger (Bernhard von Clairvaux) zum zweiten Male eine große Krenz- ----------------------------------------------- - . /cts/f"*' /ui,yi^ * Nach Chamissos Gedicht „Die Weiber von Weinsberg".

10. Geschichte des Mittelalters - S. 80

1878 - Mainz : Kunze
80 Zweite Periode des Mittelalters. sich die Bürger der Stadt und stürmten seinen Palast. Ein Sprung durch das Fenster rettete ihm zwar das Leben, hatte aber die nachtheilige Folge, daß er seitdem hinkte und den Beinamen „Huseholz oder der Lahme" erhielt. Nicht ohne Kraft waltete er in Deutschland, und obwohl er seinen frommen Sinn durch manche That bekundete, gab er der Geistlichkeit gegenüber doch nichts vom kaiserlichen Rechte auf. Unter seiner Regierung und mit seiner Bewilligung gründeten Normänner in Italien verschiedene Reiche, die nur dem Namen nach vom Kaiser abhängig waren. Er konnte nicht ahnen, daß die fremden Ankömmlinge dereinst seinen Nachfolgern Gefahr bringen würden. Im Jahre 1024 starb er kinderlos und wurde in seiner herrlichen Stiftung, der Domkirche zu Bamberg, beigesetzt. Neben ihm fand später seine Gemahlin Kunigunde, wie er heilig gesprochen, ihre letzte Ruhestätte. §. 20. Sie fiaiißifcfmi Kaiser. (1025—1125.) 1. Konrad Ii. (1025 — 1039). Nach Heinrichs Ableben versammelten sich die deutschen Völkerstämme unter ihren Herzögen an den Usern des Rheins zwischen Mainz und Worms zur neuen Kaisermahl. Man fragte lange hin und her nach dem Tüchtigsten und bezeichnete mehrere, bis sich die Wahl auf Die deutschen immer engere Kreise beschränkte, aus welchen endlich zwei Männer ^Böller^ herausgefunden wurden; beide hießen Konrad, und man unterschied sie wähle» durch die Bezeichnung „des Jüngern und Aeltern." Sie waren Bettern und stammten von Otto dem Franken ab. Beide besprachen sich über die Wahl und kamen dahin überein, daß Jeder die durch die Mehrzahl der Versammlung erfolgte Wahl des Andern gutheißen solle. Der Erzbischof von Mainz, welchem die erste Stimme zukam, gab sie dem älteren Konrad. Alle Erzbischöse, Bischöfe und geistliche Herrn folgten seinem Beispiele; auch Konrad der Jüngere stimmte bei und nannte ihn seinen Herrn und König. Als die Wahl entschieden war, trat die Wittwe Kaiser Heinrichs Ii., die fromme Kunigunde, mit den Reichskleinodien herbei und überreichte sie den Fürsten. Noch am nämlichen Tage ward Konrad zu Mainz gekrönt. Auf dem Wege zum Acnvab den Dome umdrängten ihn viele Hülfeflehenden; während die Bischöfe über tcm^änfi“3 diesen Verzug unwillig wurden, sprach Konrad laut: „Es ist meine ichcn ©tammc erste Pflicht, Gerechtigkeit zu üben, es fei mir bequem oder nicht!" yiw Sonige Diesem edlen Grundsätze blieb er allezeit treu. Edelsteinen reich besetzter Reif; nur inwendig befindet sich ein eiserner Ring, der ans einem Nagel vom Kreuze Christi geschmiedet sein soll.

11. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 358

1865 - Zwickau : Zückler
358 in ihre Länder: so vergalten sie dies durch ähnliche Handlungsweise. Daher fortwährend Mordbrand und Blutvergießen mitten in Deutsch- land auf der ganzen Grenze hin, wo die Slaven neben den Deutschen wohnten. Dazu kamen noch die Normänner aus Schweden, Nor- wegen und Dänemark und drangen von der See her auf ihren flachen Kähnen die Weser und Elbe aufwärts plündernd und raubend in Deutsch- land ein. Die schlimmsten Unholde waren aber die rohen Ungarn, welche häufig von den Slaven zu Hilfe gerufen wurden, wenn sich diese der Deutschen nicht mehr allein erwehren konnten. Wie der Blitz waren sie im deutschen Lande, durchstreiften es auf schnellen Rossen in seiner ganzen Länge, raubten alles Vieh und führten die Menschen als Sclaven fort. Ermannte sich aber das deutsche Volk ja einmal zu blutigem Wider- stände: so waren die Ungarn meist schon wieder zum Lande hinaus, ehe die schwerfälligen Rüstungen der Deutschen zu Stande kamen. — Alles das mußte der damalige König Konrad geschehen lassen, weil er selbst mit deutschen Fürsten in stetem Kriege war. Sein bedeutendster Gegner war der Herzog Heinrich von Sachsen, ein Nachkomme Wittekind's. Ihn konnte Konrad nicht besiegen. Eine kleine Seele würde das zu Haß und Rache gestachelt haben. Hören wir, was Konrad that! Als er dem Tode nahe kam, lag ihm seines Deutschlands Unglück recht schwer auf dem Her- zen. Wer soll nun helfen? dachte er. Ich konnte es nicht, weil Heinrich's Hand zu schwer auf mir lag; denn er war kräftiger, als ich. Aber er soll Deutschlands Retter sein! Und er empfahl den Heinrich den deutschen Fürsten mit Übergehung des eignen Bruders zu seinem Nachfolger auf dem deutschen Königsthrone. Die deutschen Fürsten sollen den Heinrich, als sie ihm die Krone brachten, auf dem Vogelheerde gefunden haben. (Darum heißt er der Vogelsteller oder Finkler bis auf den heutigen Tag). Ihm gelang es, in einer Schlacht gegen die Ungarn einen vornehmen An- führer derselben gefangen zu nehmen. Für die Freigebung desselben ge- währten ihm die Ungarn einen neunjährigen Waffenstillstand. Aber nun legte Heinrich die Hände nicht etwa unthätig in den Schooß, oder schwelgte und praßte bei glänzenden Festen. Nein, in ganz Deutschland eilte er herum. Hier ließ er offene Orte mit Mauern umgeben, damit die Wehrlosen dahin flüchten könnten, wenn die Ungarn wieder einbrächen; dort übte er das Fußvolk im Waffengebrauche, um dem Feinde eine feste Lanzenmauer und gute Schützen entgegenzustellen. Hier lehrte er die schwerfälligen^deutschen Reiter ihre Rosse handhaben, um den fliehenden Rotten deutsche Schwerter in den Nacken zu schicken; dort führte er die Truppen vom Übungsplätze zum ernsteren Kampfe über die slavischen Grenzen, um durch Unterjochung 1 dieser Völker den Ungarn ihre Bundesgenoffen zu entziehen. So waren die neun Jahre verflossen. Wie Heuschreckenschwärme fielen die Ungarn auf's neue über Deutschland her, 933. Bei Keuschberg unweit Merseburg erwar- tete sie Heinrich; die Schlacht war blutig und hartnäckig; aber Gott half, die Ungarn wurden besiegt. Was von ihnen in der Schlacht nicht gefallen

12. Das Mittelalter - S. 55

1891 - Berlin : Grote
Die Verwirklichung des Weltherrschaftsideals rc. 55 die ursprünglich an Heinrich den Löwen (§ 113) anknüpften: Gedichte von Herzog Ernst in den verschiedenen Bearbeitungen aus dem 12. und 13. Jahrhundert und als Volksbuch. 2. Ein neuer Aufschwung des Reichs auch nach 69 außen hin trat nun ein. Polen, durch Bruderzwist zerrüttet, Äußere mußte 1031 die Ober- und Nieder! au sitz herausgeben; 1032 leistete Herzog Miecislaw die Lehnshuldigung. Nach dem Tode Ru- $ohn$' dolfs Iii. 1032 brachte Konrad sein Erbrecht ans Burgund gegen Odo von Champagne und dessen starken Anhang mit Hilfe italienischer Großer zur Anerkennung. Durch diese Erfolge gestärkt, übte Konrad auch im Innern des Reichs hinfort großem Einfluß. Die Erblichkeit der großen Reichslehen konnte freilich nicht mehr beseitigt werden, aber gegen die dadurch gesteigerte Macht der Herzoge und Grafen suchte und fand Konrad einen Rückhalt bei dem niedern Adel, dem er gleichfalls Erblichkeit feiner Lehen gewährte, fo daß die Interessen desselben mit denen des Königs als des höchsten „Beschützers der Freiheit" hinfort zusammenfielen. Die treue Anhänglichkeit des niedern Adels kam auch dem Landfrieden zu gute, da mit den üblichen Lehnsstreitigkeiten der Hauptanlaß zur Fehde fortsiel. Der Erblichkeit der Lehen aber entsprach die Erblichkeit auch der Krone, welche Konrad Ii. hinfort offen erstrebte, indem er einmal seinen Sohn Heinrich schon als Knaben als Nachfolger anerkennen, planmäßig zum Herrscher bilden und frühzeitig gegen Ungarn, Wenden und Böhmen selbständig handeln ließ, dann aber die Macht des Herzogtums minderte und die erledigten Herzogtümer in Heinrichs Hand brachte, so daß schließlich nur noch Sachsen und Lothringen eigene Herzoge hatten. Auch die Kirche mußte der Steigerung der Königsmacht dienen und wurde nur nach weltlichen Gesichtspunkten behandelt, indem der Kaiser die Bistümer zur Versorgung von Verwandten und Getreuen benutzte, willkürlich in das Kirchengut eingriff und auch nngefcheut Simonie übte. Diese Erneuerung und Erweiterung der königlichen Macht erneute auch 3. Die nationale Opposition in Italien, welche der 70 Ehrgeiz Artberts von Mailand nährte und benutzte. Gestützt 6®^ng auf die kriegerische mailändische Bürgerschaft und den großen Lehnsadel der Kapitäne hatte dieser die Rechte des lanb-Reichs vielfach verletzt und durch seine Bedrückungen 1035 einen Aufstand des niedern Adels der Valvassoren veranlaßt, welche

13. Die Geschichte des Mittelalters - S. 224

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
224 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 751—1096. Nach dem Herkommen sollte der König kein Herzogthum selbst verwalten und ein erledigtes nach Jahr und Tag wieder besetzen. Seinem Sohne Heinrich, dem die Fürsten schon in seinem 8. Jahre die Nachfolge im Reiche zugesichert hatten, ließ er im 10. Jahre das Herzogthum B a i ern übertragen. Vor dem letzten italienischen Feldzuge fiel Herzog Adalbert von Kärnten in Ungnade; Konrad verwies ihn des Landes und gab das Herzogthum Kärnten dem jüngern Konrad. Hierdurch wurde das Herzogthum Franken erledigt; Konrad vergab es aber nicht wieder, sondern behielt es bei dem königlichen Hause. Das Herzogthum Alemannien, als es durch den Tod des jungen Herzogs Hermann erledigt wurde, verlieh der Kaiser seinem Sohne Heinrich noch zu dem baierischen Herzogthume; dann berief er die Stände von Burgund nach Solothurn und übergab seinem Sohne ferner auch das Königreich Burgund. Von Solothurn ging Konrad am Rheine hinab nach Sachsen und Friesland, um überall den Landfrieden zu handhaben. Zu Utrecht setzte unvermuthet eine Krankheit seiner Thätigkeit ein Ziel am 4. Juni 1039. Acht Tage nach der Bestattung des Kaisers starb auch der jüngere Konrad im kräftigsten Mannesalter, ohne einen Erben seines Namens und seines Herzogthums zu hinterlassen. Wohl über die Erwartungen der meisten, welche ihn zum Könige gewählt, hat Konrad die Zügel der Regierung geführt. Eine schlichte und derbe Natur, ein gerades und ritterliches Gemüth, für höhere geistige Bestrebungen weder gebildet noch von Natur empfänglich, wußte er mit Kraft, Besonnenheit und Selbstvertrauen, die Hindernisse kühn durchbrechend, seine Freunde, seine eigene Familie nicht schonend, sein Ziel zu erreichen: die Vergrößerung und Befestigung seiner Macht, wobei er um des Größern willen das Geringere zu opfern nicht scheute. Wer ihn anklagt, daß er im Norden ein deutsches Reichsland aufgab, muß zugleich erwägen, daß er der Herrschaft der Deutschen im Süden ein schönes Königreich hinzufügte. Er ist einer der Kaiser, unter welchen bedeutende Veränderungen in der Verfassung theils geschehen, theils vorbereitet worden sind. 49. Heinrich Hl (Nach Wilhelm von Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit, und Ernst Steindorff, Jahrbücher des deutschen Reiches unter Heinrich Iii., bearbeitet vom Herausgeber.) Ohne alle Störung vollzog sich der Regierungswechsel; stiller als es oft selbst in Erbmonarchieen zu geschehen pflegt. Längst gewählt, gekrönt und in alle Reichsgeschäste eingeweiht, übernahm der junge Heinrich die Regierung; die gespanntesten Erwartungen begleiteten ihn auf den Thron

14. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 8

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Vielleicht ist aber nur diesmal gewählt worden, weil der vorhergehende Kaiser keinen Sohn hatte? — Da hätte sein nächster Verwandter, vielleicht sein Bruder Kaiser werden müssen. — Ihr werdet erfahren, wie die Sache zusammenhing. Was über die Wahl gesagt worden ist, wird zusammengefaßt. Was sollt ihr also nun erfahren? — Warum gerade der Sachsenherzog Heinrich gewählt worden ist; ob vorher ein Kaiser gestorben war und ob dieser einen Erben hatte. Iia. Ihr sollt die Geschichte lesen: „Wie König Konrad starb." — Kömg Konrad ist der Vorgänger Heinrichs gewesen (sagen die Kinder). Nach ein- oder in diesem Falle mehrmaligem Lesen der Geschichte (am besten wird auch hier das Einlesen der deutschen Stunde über- lesen), folgt die Gesamtauffassung des Schülers (Wer kann die Getchtchte erzählen?), im Anschluß daran die Besprechung, dann die geläuterte, bez. erweiterte Wiedergabe und die Überschrift. Zur Besprechung würde wohl folgendes kommen: „Aus Widukinds sächsischen Geschichten"? - Widukind war ein Mönch (in Corvey an der Weser) Die Mönche waren damals die Geschichtschreiber. „Bayern". — Die Kinder erinnern sich an die Thüringer Sagen und an die Stellen in der Nibelungensage, in denen dieses Land erwähnt wird. Hinzu lernen sie, daß Bayern damals ein Herzogtum war. Warum wohl König Konrad gegen den Herzog von Bayern zog? Herzog Arnulf wollte jedenfalls dem Könige nicht gehorchen. (Der Lehrer bestätigt: Arnulf hatte sich gegen Konrad empört.) Konrad kehrte in seine „Heimat" zurück? (Denkt an den Schluß der Geschichte!) — Franken war die Heimat des Königs. Franken ist seiner Lage nach aus den Sagen bekannt. „Wie es dir am meisten zukommt." — Denn Eberhard war der Bruder des Königs. Einen Sohn hat also Konrad nicht gehabt, lonst würde ihm die Sorge für das Reich am meisten zugefallen sein. „Warum soll das Volk der Franken samt dir vor jenem hinsinken?" Konrad weiß, daß Heinrich mit seinen Sachsen mächtiger ist als er mit seinen Franken. Er muß mit Heinrich in Streit und Kampf geraten sein. Auch Heinrich hatte also dem König nicht gehorchen wollen. Was können wir daraus schließen, daß auch Heinrich dem Könige nicht gehorchte? (Wir haben doch Heinrich als einen frommen Fürsten kennen gelernt? — Auch Konrad kann nicht ohne Schuld gewesen sein. Vielleicht ist er zu hart gewesen. (Der Lehrer bestätigt.) „Fulda" — wird an der Karte ausgesucht und danach bemessen, wie weit ungefähr Franken nach Norden reichte. Konrad wird von den Franken beweint. — Daraus erkennen wir, daß der König in seiner Heimat sehr beliebt war. Geläuterte und erweiterte Wiedergabe.

15. Alte deutsche und mittlere allgemeine Geschichte bis Ende der Hohenstaufenzeit - S. 164

1878 - Leipzig : Klinkhardt
— 164 — Da auch Otto von Nordheim, des Kaisers bedeutendster Gegner, schon 1083 gestorben war, schien jetzt eine bessere Zeit für Heinrich und das arme Deutschland anzubrechen. Zwei Gegenkönige starben rasch nach einander; die meisten widerspenstigen Vasallen waren des Krieges müde, und da sie zu dem einsahen, daß Heinrich ihnen doch zu mächtig geworden sei, unterwarfen sie sich nach und nach und erhielten größtentheils ihr Land zurück. Nur Gregors Partei ruhte nicht und erweckte dem Kaiser sogar Feinde in seinen eigenen Kindern. Sie wandten sich zuerst an Heinrichs ältesten Sohn Konrad, der Italien verwaltete, und forderten ihn auf, sich gegen seinen Vater zu empören, da er hier und dort verdammt sei, wenn er einem Gebannten diene. Leider ließ sich Konrad, der sonst ein frommer, sanfter Mann war, durch ihre giftige Rede verführen, fiel von seinem Vater ab und wurde dann zum König von Italien gekrönt. Als Heinrich den Abfall seines Lieblingssohnes erfuhr, wollte er sich in seiner Verzweiflung selbst das Leben nehmen, und seine Freunde hielten ihn nur mit Mühe davon zurück. Der unglückliche Konrad nahm übrigens ein klägliches Ende; von allen Edlen verlassen und selbst von seinen Verführern verachtet, starb er (1101) auf einem einsamen Schlosse. Inzwischen hatte Heinrich die deutschen Fürsten dazu vermocht, den Konrad wegen seiner Untreue für abgesetzt zu erklären und einzuwilligen, daß sein zweiter und jüngster Sohn Heinrich (V.) sein Nachfolger werde. Er fühlte, daß er alt werde und die Regierung bester in den Händen eines jungen, kräftigen Mannes sei, und da zudem auch manche Sünden sein Gewissen drückten, beschloß er, bald die Krone seinem Sohne zu übergeben und dann eine Wallfahrt nach Jerusalem zu machen. Aber er kam nicht dazu, weil verschiedene Unruhen seine Anwesenheit im Reiche nöthig machten. Da machten sich seine Feinde an den jungen Heinrich — wie ehemals bei Konrad — und stellten ihm vor, daß der Kaiser nimmer Frieden haben werde in seinem Reiche, und daß jener eigentlich ein gutes Werk thue, wenn er seinen Vater verdränge und sich selbst an die Spitze stelle. Viele Mühe kostete es ihnen nicht, den Jüngling zu verführen, weil sein brennender Ehrgeiz ihn für ihre Einflüsterungen empfänglich machte und er auch vielleicht in seiner Unerfahrenheit und Selbstüberschätzung meinte, daß er Berge versetzen könne und es ihm ein Leichtes sein werde, der gesunkenen Kaiserwürde ihren alten Glanz zurückzubringen. Voll List und Verstellungskunst zeigte er sich überall sehr demüthig, namentlich gegen die Geistlichkeit, damit diese glauben möge, er werde stets ein williges Werkzeug in ihrer Hand und ein ergebener Vasall des heiligen Stuhles sein; heimlich aber lachte er über die Thoren, die sich einbildeten, ihn leiten und gängeln zu können, wie ein Knäblein. Der Papst (damals Paschä-lis Ii.) löste ihn von dem Bann, in den er zugleich mit seinem Vater gefallen war, segnete ihn zu seinem Werk und verhieß ihm Vergebung

16. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 73

1903 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
73 28. Die Wayt König Konrads Ii. 1024. Wipo: Leben Kaiser Konrads. Lateinisch. Wipo war ein Geistlicher aus an-gesehenem burgundischem Geschlecht und nahm als Hofkaplan der Könige Konrad Ii. und Heinrich Iii. eine einflureiche Stellung am Hofe ein. Der Wahl Konrads wohnte er als Augenzeuge bei. Zwischen den Gebieten von Mainz und Worms zieht sich eine weite Ebene hin, die eine groe Menschenmenge aufnehmen kann und mit ihren versteckten Inseln zu geheimen Besprechungen besonders sicher und geeignet erscheint. Als dort alle Groen und, um sich so auszudrcken, Kraft und Kern des Reiches zusammengekommen waren, schlugen sie diesseit und jenseit des Rheines ihr Lager auf. Da der Flu Gallien von Germanien trennt, versammelten sich auf der deutschen Seite die Sachsen mit den angrenzenden Slawen, die Ostfranken, die Bayern und die Schwaben; auf Galliens Seite aber die rheinischen Franken, die Ober- und Nieder-Lothringer. Es handelte sich um das Hchste; Zweifel und Ungewiheit herrschten der die Wahl; zwischen Furcht und Hoffnung schwankend, erforschten Verwandte und Befreundete gegenseitig ihre Wnsche. Denn nicht der eine geringe Angelegen-heit sollte beraten werden, sondern der eine solche, die, wenn sie nicht mit grtem Eifer erwogen wurde, dem Reiche unermelichen Schaden bringen mute. Nachdem man lange gestritten hatte, wer herrschen sollte, und nachdem man den einen wegen seines zu jugendlichen, den andern wegen allzusehr vorgerckten Alters, diesen wegen Mangels an erprobter Tchtigkeit, jenen um seines offenkundigen Hochmutes willen ausgeschlossen hatte, wurden aus vielen wenige ausgewhlt und von diesen wenigen zuletzt vorzglich zwei ausgesondert, bei denen endlich das Znglein der Wage im Gleichgewicht ruhte. Zwei Konrade waren es, von denen der eine wegen seines hheren Alters der ltere, der andere der jngere genannt wurde, beide zu den Edelsten der rechtsrheinischen Franken gehrend, die Shne zweier Brder, deren einer Heinrich, der andere Kuno hie. Zwischen jenen beiden Konraden schwankten lange alle Fürsten, und obgleich sonst alle im geheimen und mit besonderer Vorliebe auf den durch Mannhaftigkeit und Biederkeit ausgezeichneten lteren Konrad ihr Augenmerk richteten, hielt boch ein jcber wohlweislich mit seiner Meinung zurck wegen der Macht des jngeren Konrab, und bannt nicht etwa der Ehrgeiz die beiben entzweite. Zuletzt aber fgte es die gttliche Vorsehung, ba die beiben selbst ein bereinkommen trafen, das jeben Zweifel befriedigend lste, da nmlich, wenn die Mehrzahl des Volkes einen von ihnen ausrufe, der andere ihm unverzglich weichen sollte. Der ltere Konrad sprach zu dem jngeren: Damit nicht der heutige Tag, bis hierher so froh und angenehm, uns langjhriges Unheil bringe, will ich, du teuerster von allen meinen Verwandten, jagen, was ich der unsere Angelegenheit denke. Wenn ich erkenne, da des Volkes Stimme dich will, dich zum Herrn und König begehrt, so will ich durch keinerlei List ein solches Wohlwollen von dir abwendig machen. Wenn aber Gott mich ersehen hat, so zweifle ich nicht, da du mir gebhrender Maen in gleicher Weise entgegenkommen wirst." Hierauf entgegnete der jngere Konrad, da er diesem Vorschlage beistimme, und er versprach auf das

17. Theil 1 - S. 47

1809 - Leipzig : Hinrichs
/ \ Historische Vorbereitung. 47 Konrad (der in der Folge zur Markgrafsckaft gelangte), zuerst die Schwangerschaft der Wittwe, und dann die recht» mäßige Geburt Heinrichs des jüngern zweifelhaft machten, indem sie behaupteten, daß die gebohrue Tochter gegen den Sohn eines Koches ausgetauscht worden sey, um sich in dem Besitze der Mark zu erhalten, die damals die Kaiser gewöhnlich schon den Söhnen nach dem Tode des Vaters Überließen. Thimo, der in einer Schlackt fiel, soll, nach eint* gen, schon im Jahre 1090, nach andern erst kurz vor des Kaisers Heinrichs 4 Tode (ums Jahr 1105 also) geblieben seyn. Seine Söhne, Dedo und Konrad, führten den markgräslichen Titel, weil ihr Vater die kaiserliche Belehnung erhalten harte; auch erneuerte Konrad, wah« rend seines Vetters Heinrichs des jüngern (von Eilenburg) Negierung, beständig sein, Ansprüche auf Meißen. Dedo ging nach Palastina und starb kurz nach dem Zuge dahin; aber Konrad kämpfte gegen den rap-ern Grafen Wiprecht von Groitzsch *), als diesen (der seit iliz Markgraf in der Lausitz war) der Kaiser Heinrich 5 im Jahre 1123, aus die irrige (nach Einigen von Wiprecht selbst verbreitete) Nach- richt von Heinricks des jüngern Tode mit Meißen belehnte. Zwar ward Wiprecht von den Böhmen unterstützt, weil er der Schwiegersohn des Herzogs (seir 1087 Königs) cluam Misnensem vacare ; illico Comes de Wittin evo- catur, et Marclna Misnensi imperiali dono magnifice inb en eliciatur. *) *) vergl. Ade 1 ungs Directorium, S. 64 und S 78. — Cbrstn. Schdttgen,Historie des Grafen Wiprecht vou Groitzsch. Regeurb. r/gs.

18. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 302

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
302 Die mittlere Zeit. fühlte, verweigerte Heinrich den Ungarn den üblichen Tribut, und als diese mit zwei Heeren in Deutschland einbrachen, schlug er sie bei Sonderskausen und bei Merseburg. Zweiundzwanzig Jahre wagten es die Ungarn nicht mehr, Deutschland anzugreifen. An dem Römerzuge wurde Heinrich durch den .Tod verhindert. Anmerkungen. 1. Die deutschen Herzoge strebten danach, auf die Länder, welche sie zuerst nur zu verwalten hatten, mit welchen sie aber später von den deutschen Königen belehnt wurden, ein Eigentum zu begründen. Sie nannten sich z. B. nicht mehr Herzog in Sachsen, sondern Herzog von Sachsen; auch die niedere Ritterschaft und die geistlichen Würdenträger ahmten ihnen hierin nach. König Konrad aber hielt, und zwar mit Recht, den Grundsatz fest, daß die Länder der Herzoge Reichslehen seien und nach dem Tode an die Krone zurückfielen. Als deshalb Otto von Sachsen starb, wollte Konrad dessen Sohne Heinrich zwar Sachsen lassen, aber Thüringen einziehen und anderweitig vergeben. Dies war die Ursache eines Krieges zwischen Konrad und Heinrich, in welchem ersterer nicht glücklich war, weil Heinrich es nicht verschmähte, die Franken zu Hilfe zu rufen. Die schwäbischen Kammerboten Ber-thold und Erchanger waren kaiserliche Beamte, welche die Güter der karolingischen Herrscher verwalteten und alle bürgerliche und militärische Gewalt in ihren Händen vereinigten. Als nun die Karolinger aus-gestorbeu waren, behaupteten sie, die ihnen untergebenen Besitzungen seien ebenfalls ihr Eigentum. Da Konrad nachmals deren manche an Bischöfe und Klöster verschenkte, nahmen die Kammerboten dieselben wieder weg. Konrad zwar suchte den Frieden und verehelichte sich sogar mit der Schwester Erchangers, um benselben zum Frennbe zu machen. Als aber die Kammerboten den Bischof Salomon von Konstanz gefangennahmen, da konnte Konrad nicht mehr zusehen. Er zog gegen sie und bekam sie in seine Gewalt. Zu Allerdingen im bayerischen Allgäu wurde Gericht über sie gehalten, und wurden beide enthauptet (916). 2. Heinrich I. soll von den Gesandten, die ihm die Reichskleinodien überbrachten, angetroffen worden sein, da er gerade mit Vogelstellen beschäftigt war; daher sein Name Vogelsteller (unverbürgte Sage). Bezeichnender ist der Beiname: der S t ä d t e g r ü n d e r, der ihm von einigen Schriftstellern geworden. Er gründete unter andern Quedlinburg, Norbhaufen, Dnderstadt, Goslar, Meißen, Merseburg rc. Da die bisher bestehenden Ortschaften alle offen waren, so konnte den hereinbrechenden Feinden nirgends Widerstand geleistet werden, sie konnten ungehindert vordringen, alles zerstörend und verbrennend. Nur feste Plätze gewährten Sicherheit, denn zu regelmäßigen Belagerungen nahm man sich keine Zeit. Die Städte hatten also zuerst eine militärische Bestimmung. Um sie zu bevölkern, verliehen die Kaiser und Lanbesherren ■ benselben viele Freiheiten; arme Freie und Hörige, die bisher Knechls-bienste verrichteten, zogen gern bahin und übten ihr Gewerbe aus. Ge-rabe durch das Handwerk und die Kaufmannschaft hoben sich die Städte zu nie geahnter Blüte und würden sehr mächtig. Leiber schleppte sich auch in die Städte der Ständeunterschieb zwischen Freien und Hörigen ein. Aus beit ursprünglich Freien würden Patriziergeschlechter,

19. Die Geschichte des Mittelalters - S. 178

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
178 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 751—1096. ihm später (f. Nr. 43) gelang, der wahrhafte Begründer des deutschen Reiches zu werden. Gegen diesen neuen sächsischen Herzog glaubte Konrad um so mehr seine königliche Oberhoheit geltend machen zu müssen, als die Stamm-herzogthümer damals überhaupt noch nicht fest begründet und am allerwenigsten ihre Erblichkeit anerkannt war, und als die Anerkennung seines königlichen Ansehens bei dem mächtigen Volke der Sachsen ihm auch die bei den oberdeutschen Völkern sichern mußte. Der Streit des Königs Konrad mit dem Herzog Heinrich in Sachsen bezog sich zunächst auf die nördlichen Gaue des thüringischen Landes, die schon lange mit Sachsen vereinigt waren und ein Besitzthum Otto's gebildet hatten. Diese suchte Konrad als königliche Lehngüter wieder von dem Sachsenlande zu trennen und wollte damit zwei im südlichen Thüringen einheimische und ihm nahe verwandte Grafen Burkhard und Bardo ausstatten, woraus es sich erklärt, daß das ganze sächsische Volk als Verfechter der Sache seines Herzogs auftrat und sich um so enger an das ruhmwürdige Geschlecht der Ludolsingen anschloß. Schon damals gab es in Sachsen eine Partei, die Heinrich gern auf dem Throne gesehen hätte. Konrad's Bruder, der Markgraf Eberhard, welchen er gegen den Herzog Heinrich in Sachsen und Thüringen ausgesandt hatte, erlitt von demselben bei dem alten Eresburg (Stadtberge) an der Diemel eine Niederlage, in Folge deren die Sachsen bis in das hessische Frankenland vorgedrungen zu sein scheinen. Darum zog Konrad selbst dem Herzog Heinrich entgegen und traf ihn in der Feste Grona (bei Göttingen). Die Feste ward von den Franken umlagert, und schon sah sich Heinrich genöthigt, mit dem König Unterhandlungen anzuknüpfen, als Konrad plötzlich die Belagerung jenes Ortes aufhob und sich zurückzog. Vielleicht, daß er durch eine Unternehmung des westfränkischen Königs Karl nach dem Rhein oder auch über diesen Strom hinüber zum Rückzüge aus dem Sachsenlande bewogen wurde; auch ist es nicht unwahrscheinlich, daß sich der sächsische Herzog selbst in Verbindungen mit dem König Karl eingelassen habe. Noch im Laufe des I. 916 scheint zwischen ihm und dem König Konrad eine friedliche Abkunft getroffen worden zu sein, nach welcher der König, um den sächsischen Herzog von Karl dem Einfältigen zu trennen und mit größerem Nachdrucke die oberdeutschen Fürsten zu bekämpfen, diesem seine Forderungen zugestanden haben muß. Wahrscheinlich ist es, daß der sächsische Fürst jetzt nicht bloß als Herzog in Sachsen, sondern auch in Thüringen anerkannt worden ist. Denn zu gleicher Zeit drangen, wohl auf Veranlaffung des Herzogs Arnulf (des Neffen Erchanger's), die Reiterschwärme der Ungarn in das Reich ein, welche mit Rücksicht auf ihren Bundesgenossen das baierische Land schnell durchzogen zu haben scheinen, indem es nur heißt, daß das Land Alemannien von ihnen verheert worden sei und sie sich darauf nach Thüringen und Sachsen gewandt und bis zum Kloster Fulda vorgedrungen seien.

20. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum (Das Mittelalter), die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) bis zum Westfälischen Frieden - S. 56

1914 - München : Oldenbourg
56 Die Zeit der salischen (frnkischen) Kaiser. Besondere Sorgfalt verwandte Konrad auf die Sicherung, der Nord-und Omrenze, die von den Dnen und den Polen bedroht wurde. Um wenigstens nach einer Seite hin Ruhe zu haben, schlo der Kaiser Freund-schast mit dem Dnenknig (1025) und trat spter die Mark Schleswig Iwk-an Dnemark ab. Nachdem er sich auf diese Weise gegen Norden ge-deckt hatte, zwang er durch siegreiche Kmpfe die Polen zur Wieder-anerkennung der deutschen Oberhoheit. 2. Innere Verhltnisse. Die Erwerbung Burgunds fhrte zu einem Streit zwischen Konrad und seinem Stiefsohn Ernst (Ii.) von Schwaben, der nhere Erbansprche auf Burgund zu haben glaubte1). Doch endete die wiederholte Erhebung des Herzogs Ernst von Schwaben mit dessen Untergang. Mehrmals schon hatte Konrad seinem Stiefsohn verziehen. Ms aber Emst sich weigerte, die Reichsacht (wegen Landfriedensbruch) an feinem frheren Freund und Mitschuldigen Werner v. Kiburg zu vollziehen, traf ihn ebenfalls die Reichsacht. Nun fhrten die beiden Freunde ein abenteuerliches Ruberleben im Schwarzwald, wurden aber bald von kaiserlichen Vasallen im Kampfe ge-ttet (1030). Um den Widerstand des Stammesfrstentums gegen das Knigtum mglichst zu beseitigen, plante Konrad die Vereinigung der Herzogswrden mit der Krone, soweit sich dazu Gelegenheit bot. So behielt der Mfet_g.mttl.n in eigener Verwaltung. Bayern gab er (nach dem Tode Heinrichs von Luxemburg) feinem Sohne, dem Thronfolger Heinrich; ebenso Sckwaben, das gleichfalls frei wurde. Krnten verlieh Kaiser Konrad vorlufig seinem kinderlosen Vetter Konrad (dem Jngeren), nach dessen Tode es ebenfalls an den Thronfolger Heinrich kam. So befa dieser die drei sddeutschen Herzogtmer persnlich und mute beim Tode seines Vaters, des Kaisers, auch das Stammesherzogtum Franken erben. Konrads Stellung zur Kirche war eine wesentlich andere als die der schsischen Kaiser. Wohl hielt auch er an dem Rechte Bischfe und bte einzusetzen unbedingt fest. Ja er scheute sich nicht, fr die Verleihung geistlicher mter Geld anzunehmen, was die streng kirchlichen Kreise als Simonie" bezeichneten und mibilligten. Trotzdem sah er voraus, da, wenn das Papsttum mchtiger wrde, das Knigtum die alleinige Ein-setznng der geistlichen Wrdentrger auf die Dauer nicht werde behaupten knnen. Damit verlor aber das Knigtum die zuverlssige Sttze, die es bisher an den geistlichen Fürsten gegen die weltlichen gehabt hatte, fast vollstndig. Deshalb suchte Konrad jetzt schon nach einem Er-satz und fand ihn einigermaen in den Ministerialen und den kleineren Vasallen (Afterlehenstrgern). i) Die Gromutter Emsts Ii. war eine Schwester Rudolfs Iii. von Burgund gewesen.