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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 296

1904 - Habelschwerdt : Franke
296 vereinigt als Herzogtum Niederschlesien auf, das durch drei Generationen ungeteilt bleibt. a. Zliederschlrsien. Die wichtigsten Herzge sind Heinrich I. und Heinrich Ii. Heinrich I., der Brtige, 12011238, ist einer der bedeutendsten schleichen Herzge. Es gelang ihm, zeitweise sogar dic Oberherrschaft der das ganze polnische Reich zu behaupten. Seine Gemahlin war Hedwig, die 1267 heilig gesprochen wurde. Sie ist die Patronin von Schlesien und liegt in Trebnitz begraben. Heinrich Ii., 12381241, fand in der Mongolenschlacht bei 1241 Wahl statt, 1241, seinen Tod (S. 88). Er ruht in der Vinzenzkirche zu Breslau. Nach dem Mongoleneinfalle begannen in Schlesien Bruderkriege und Teilungen. Zuerst entstanden drei Herrschaften: Liegnitz, Breslau und Glogau. Bald wurde jede bedeutende Stadt der Sitz eines Fürsten. Zufllig kanien Liegnitz, Brieg und Wohlan unter einen Herzog. b. Vlierschlefien. Hier begannen die Teilungen der Frstentmer 1278. Die wichtigsten Herrschaften waren: Teschen, Beuthen, Oppeln, Ratibor und Jgerndorf. Ihre eigene Ohnmacht und die zahllosen Fehden veranlagten die meisten schleichen Fürsten, sich in den Schutz des mchtigen Bhmen-knigs Johann zu begeben. So wurden sie um 1330 fast alle von Bhmen lehnsabhngig. Zwar erhob Polen dagegen Einspruch, aber 1335 mute König Kasimir Ii. von Polen im Vertrage zu Trenczin (trentschin) seinen Ansprchen auf Schlesien entsagen. Durch den Anschlu au das krftige deutsche Frstenhaus der Luxemburger erfuhr das Deutschtum in Schlesien eine wesentliche Frderung. 3. Schlesien unter bhmischer und ungarischer Herrschaft, 13351526. Nach dem Verluste seiner Unabhngigkeit teilte Schlesien als Nebenland Bhmens dessen Schicksale. Die fr Bhmen so vterliche Regierung Karls Iv. kam auch Schlesien, namentlich der Stadt Breslau, zugute. In den Jahren von 13481350 raffte die Pest, der Schwarze Tod (S. 114) genannt, fast den dritten Teil der Bewohner Schlesiens hinweg. Den hnssitischen Lehren und dem Tschechentnm war die schlesische Bevlkerung abgeneigt. Daher hatte das Land durch die Einflle der Hussiteu schwer zu leiden (S. 121). Nach dem Aussterben der Luxemburger huldigte Schlesien Kaiser Albrecht Ii.; aber nach dem Tode seines Sohnes, Ladislaus Posthumus, weigerten sich die Schlesier, namentlich die Stadt Breslau, Georg Podiebrad als König anzuerkennen, weil der Rat von seiner energischen Regierung den Verlust mancher Freiheiten befrchtete und keinen hnssitischen Oberherrn annehmen wollte. Schlesien schlo sich daher Ungarn an und stand bis 1490 unter Matthias Korv 1 nus. Hierauf kam das Land unter den König Wladislaw, der der Bhmen und Ungarn herrschte. Schlesien erlebte

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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 121

1911 - Breslau : Hirt
69. Die Kolonisation des ostelbischen Landes. 121 Ksten, deutsche Städte, die ihr Recht nach Soester, Magdeburger oder lbischem Stadtrechte empfingen und rasch einen groen Aufschwung nahmen. Die Askauier in Brandenburg dehnten im 13. Jahrhundert Branden-ihre Herrschaft der die Oder aus und erwarben die Neumark; die 6ui9, Wettiner kolonisierten von der Mark Meien aus die Lausitzen bis Lausitz, zum Bober hin. In Schlesien war wenige Jahre nach Friedrich Rotbarts Feld-Schlesien, zuge gegen Boleslaw Iv. von Polen (1157) eine Seitenlinie des polnischen Frstengeschlechtes der Piasten (vgl. 44) zur Herrschaft gelaugt. Die schleichen Piasten luden nicht allein meinische und thringische, wohl auch frnkische Bauern in das fruchtbare Land an der oberen Oder ein, sondern gewannen auch, untersttzt durch ihre verwandtschaftlichen Be-Ziehungen zu deutschen Frstenfamilien, die Mitwirkung deutscher Ritter fr ihr Germauisieruugswerk. Nach mancherlei Kmpfen mit Polen und Bruderkriegen vereinigte (1202) Heinrich I., der Brtige*), wenigstens ganz Niederschlesien (Liegnitz und Breslau) unter seiner Herrschaft. Sein Sohn Heinrich Ii., der Fromme, rettete die deutsche Kultur in Schlesien vor der Vernichtung durch die Mongolen. Im Beginn des 13. Jahrhunderts hatten sich die mongolischen Horden Die Zentralasiens unter Fhrung Temudschins, ihres Dschingis-Khans (obersten Mongolen Fürsten), vereinigt und den grten Teil Asiens unterworfen. Sein Enkel Batu, Khan von Kiptschak, herrschte der das Reich der Goldenen Horde". Er eroberte das sdliche Rußland; der Grofrst fiel, seine Familie wurde hingerichtet; die Bewohner wurden erschlagen, Drfer und Städte in Brand gesteckt. Drei Schlachten gengten, um das Schicksal Rulands auf drei Jahrhunderte zu entscheiden. Im nchsten Jahre (1241) teilten die Mongolen ihre Horden; die einen verwandelten Ungarn in eine menschenleere Wste, die andern zogen unter Batu Khan auf Schlesien zu. berall flchteten die Bewohner bei ihrem Herannahen. Das ganze Abendland zitterte; Kreuzprediger riefen gegen das wilde Volk zu den Waffen. Herzog Heinrich der Fromme stellte sich mit seiner Ritterschaft dem schrecklichen Feinde entgegen, fiel aber mit dem Kern seines Heeres auf der Walstatt" Walstatt (wie das Dorf, das um die Gedchtniskapelle entstand, genannt wurde) bei 124l Liegnitz unter den Lanzen und Pfeilen der furchtbaren Horden. Diese wandten sich wider Erwarten zurck; der Todesmut der stahlbewehrten Franken" schreckte sie ab. Zisterzienser und Augustiner grndeten nun-mehr Drfer mit deutschem Rechte; Breslau, das bei dem Mongolen-einfall zum groen Teil in Flammen aufgegangen war, erhielt deutsches Stadtrecht und wurde herzogliche Residenz. *) Gemahl der heiligen Hedwig, der Schutzpatronin Schlesiens und Grnderin des Klosters Trebnitz, wo sie 1243 gestorben ist.

2. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 20

1858 - Breslau : Hirt
20 Blicke in die Vergangenheit Schlesiens. ten und brannten sie Alles nieder, Städte und Dörfer, Kirchen und Klöster. Die Bewohner wurden erbarmungslos niedergehauen oder in die Sklaverei geschleppt. So zogen sie verheerend und mit Beute beladen einher, und einige ihrer Haufen kamen auch nach Schlesien. Die wilden Feinde stießen in der Gegend von Liegnitz, da wo später das Kloster Wahlstalt erbaut wurde, auf ein christliches Heer unter Heinrich Ii. Am 9. April 1241 entbrennt die heiße Schlacht gegen die fünfmal so zahlreichen Feinde. Diese sprengen auf ihren kleinen, aber ausdauernden Pferden wild heran, werfen ihre Lanzen, schießen einen Hagel von Pfeilen ab und wenden sich plötzlich zur Flucht. Die christlichen Reiter setzen ihnen nach. Da kehren die Mongolen nach ihrer gewöhnlichen Kriegslist unerwartet um und greifen ihre Verfolger von allen Seiten an. Das Schlachtgetümmel wird immer furchtbarer. Doch an den eisernen Rüstungen der deutschen Ritter prallen die Pfeile der Feinde ab, brechen der Lanzen Spitzen. Aber- mals schicken sich die Wilden zum Rückzuge an. Da erhebt es sich aus ihren Reihen wie ein -Menschenhaupt, fürchterlich anzusehen; es speit Rauch, Feuerflammen und Steine. Den christlichen Streitern sinkt dermuth; sie meinen, der Teufel selbst kämpfe für die Heiden. Viele flohen; nur Herzog Heinrich nicht. Er siel im wilden Getümmel, die Mongolen hieben ihm den Kopf ab, steckten denselben auf eine Stange und zogen damit vor das Schloß zu Liegnitz. Doch hier wurden sie blutig abgewiesen, und sie eilten durch Oberschlesien zu- rück, weil-ein böhmisches Heer im Anzuge war. Als die fromme Hedwig den Tod ihres einzigen Sohnes ver- nahm, tröstete sie ihre weinende Schwiegertochter und sprach in groß- ßer Fassung: „Es ist Gottes Wille, und uns muß gefallen, was Gott will und Gott gefällt." — Das Land aber war durch den sechswöchentlichen Aufenthalt der Mongolen in Schlesien zur Wüste geworden. Von jetzt ab wurden die Einwanderungen der Deutschen noch häufiger, polnische Sitten und polnische Sprache verschwinden auf der Westseite des Landes immer mehr. * * * Rach dem Tode Heinrich Ii. zerfiel Niederschlefien in drei Fürsten- thümer: Breslau, Liegnitz und Glogau. Dabei blieb's aber nicht; durch fortwährende Theilung der Länder unter die hinterlassenen Söhne der Fürsten entstanden der kleinen Fürstenthümer in Schlesien noch mehrere. Ohne Krieg zwischen den Brüdern und Verwandten ging es bei solchen Theilungen selten ab; denn die schlesischen Für- sten aus der Familie der polnischen Piasten waren meist voll Hab- sucht und Kampflust, verübten gegen einander List und schändlichen Betrug und brauchten viel Geld. Dadurch kam es dahin, daß die schlesischen Herzöge bald ohnmächtige Herren wurden und sich nach dem Schutze eines Mächtigeren umsehen mußten. So gelang es dem Könige Johann von Böhmen, sie alle nach einander zu böhmi-

3. Heimatskunde der Provinz Schlesien - S. 38

1887 - Breslau : Hirt
38 2. Teil. Geschichte. Erbauung von Klöstern suchte er das Christentum zu verbreiten und zu befestigen, und deutsche Ansiedler zog er in das Land, welche den Ackerbau einführten. Heinrich I. wurde besonders auch in Verbreitung deutscher Sitte und Sprache von seiner Gemahlin, der heiligen Hedwig, treulich unter- stützt. Sie war die Tochter des Grafen von Merane und hatte eine deutsche Erziehung erhalten. Seltene Gaben des Geistes, wahre, nn- geheuchelte Frömmigkeit, Gottesfurcht und Nächstenliebe zeichneten sie ans. Aus ihren Wunsch gründete ihr Gemahl das Nonnenkloster zu Trebnitz, welches sehr reich ausgestattet wurde. Eine ihrer Töchter (Gertrud) hatte den Schleier genommen und wurde Äbtissin des Klosters. Dorthin zog sich die heilige Hedwig zurück, um Gott in klösterlicher Einsamkeit zu dienen. Lange Jahre lebte sie hier den Werken der Barmherzigkeit; durch Fasten, Bußübungen und Geißelungen suchte sie sich den Himmel zu verdienen. Dadurch kam sie bei ihren Zeit- genossen in den Ruf großer Heiligkeit, und kurze Zeit nach ihrem Tode wurde sie vom Papste heilig gesprochen. In Trebnitz ruhen auch die Gebeine der heiligen Hedwig, und in einer Kapelle der katholischen Kirche befindet sich ihr Grabmal. Noch jetzt wallfahrten alljährlich viele Katholiken dahin, um an ihrem Grabe zu beten. 4. Die Mongolen in Schlesien. Die Mongolen oder Tataren kamen unter dem Nachfolger Hein- richs des Bärtigen, Heinrich Ii. oder Frommen, aus dem fernen Asten mit Weibern, Kindern und Viehherden herangezogen. Es waren häßliche Gestalten, klein, mit tiefliegenden Augen, hervorstehenden Backenknochen und kleinen Nasen. Wohin sie kamen, sengten und brannten sie alles nieder, Städte und Dörfer, Kirchen und Klöster. Die Bewohner wurden erbarmungslos niedergehauen oder in die Sklaverei geschleppt. So zogen sie verheerend und mit Beute beladen einher, und einige ihrer Haufen kamen auch uach Schlesien. Die wilden Feinde trafen in der Gegend von Liegnitz, da wo später das Kloster Wahlstatt erbaut wurde, ein christliches Heer unter Heinrich Ii. an. Am 9. April 1241 entbrennt die heiße Schlacht gegen die fünfmal so zahlreichen Feinde. Diese sprengen auf ihren kleinen, aber ausdauernden Pferden wild heran, werfen ihre Lanzen, schießen einen Hagel von Pfeilen ab und wenden sich plötzlich zur Flucht. Die christlichen Reiter setzen ihnen nach. Da kehren die Mongolen nach ihrer gewöhnlichen Kriegslist unerwartet um und greifen ihre Verfolger von allen Seiten an. Das Schlachtgetümmel wird immer furchtbarer. Doch an den eisernen Rüstungen der deutschen Ritter prallen die Pfeile der Feinde ab, brechen der Lanzen Spitzen. Aber- mals schicken sich die Wilden zum Rückzüge an. Da erhebt es sich aus ihren Reihen wie ein Menschenhaupt, fürchterlich anzusehen; es

4. Bilder aus Deutschlands und aus Schlesiens Vergangenheit - S. 25

1912 - Breslau : Goerlich
25 — auf ihrem Zuge durch Rußland und Polen alles verwüstet und verbrannt. Bei Oppeln wollten die oberschlesischen Herzoge den Feinden den Übergang über die Oder wehren, aber vergebens. Die wilden Mongolen zogen weiter nach Breslau zu. Dort hatten die Bürger die eigentliche Stadt verlassen und sich in die Burg aus der Dominsel geflüchtet. Die Häuser der Stadt hatten sie angezündet. Die Mongolen zogen darum weiter nach Liegnitz zu. 2. Pie Schlacht öei Wamatt. In Liegnitz sammelte Herzog Heinrich Ii., der Sohn Heinrichs I., ein Heer. Auf der Hochebene von Wahlstatt kam es zur Schlacht. Das Mongolenheer war viel größer als das Christenheer. Dieses wurde geschlagen und mußte fliehen. Herzog Heinrich Ii. starb den Heldentod. Die Mongolen schnitten dem gefallenen Herzoge das Haupt ab und trugen es triumphierend auf einem Spieße umher. Heinrich der Fromme wurde in der Vinzenzkirche zu Breslau begraben. — Zum Glück verließen die Mongolen Schlesien und kehrten in ihre asiatische Heimat zurück. _ Dom 14. Jahrhundert an waren durch häufige Teilungen Schlesiens unter die Nachkommen der Herzöge viele kleine Herzogtümer entstanden. Schlesien kam unter die Oberherrschaft Böhmens, später Ungarns und endlich Österreichs. Ter preußische König Friedrich der Große gewann nach 3 blutigen Kriegen das Schlesierland. 6. Friedrichs des Großen Fürsorge für Schlesien. 1. Sorge für Städte und Dörfer. Nach den Schlesischen Kriegen sah es in unserem Heimatlande recht traurig aus. Viele Städte und Dörfer waren verbrannt. Überall fehlte es an Bewohnern. Über 200 Dörfer ließ Friedrich neu aufbauen. Drei Millionen Taler ließ er unter die Schlesier verteilen. Die Bewohner der abgebrannten Stadt Freiburg tröstete Friedrich mit den Worten: „Kinder, beruhigt Euch, es soll Euch geholfen werden!" Er gab den Leuten Geld zum Bauen und erließ ihnen auf mehrere Jahre die Steuern. In gleicher Weise half der König den verarmten Bewohnern der Stadt Greiffenberg. Abgeordnete der Stadt reisten zum Könige, der sich gerade in Hirschberg aufhielt. Sie dankten ihm für seine landesväterliche Fürsorge. Mit Tränen in den Augen

5. Schlesien - S. 20

1856 - Breslau : Hirt
20 stehenden Backenknochen und kleinen Nasen. Wohin sic kamen, sengten und brannten sic Alles nicdcr, Städte und Dörfer, Kirchen und Klöster. Die Bewohner wurden erbarmungslos niedergehauen oder in die Skla- verei geschleppt. So zogen sic verheerend und mit Deute beladen ein- her, und einige ihrer Hansen kamen auch nach Schlesien. Die wilden Feinde stießen in der Gegend von Licgnitz, da wo später das Kloster Wahlstatt erbaut wurde, ans ein christliches Heer unter Heinrich Ii. Am 9. April 1241 entbrennt die heiße Schlacht gegen die fünfmal so zahlreichen Feinde. Diese sprengen auf ihren kleinen, aber aus- dauernden Pferden wild heran, werfen ihre Lanzen, schießen einen Hagel von Pfeilen ab und wenden sich plötzlich zur Flucht. Die christlichen Reiter setzen ihnen nach. Da kehren die Mongolen nach ihrer gc- wöhnlichcn Kriegslist unerwartet um und greifen ihre Verfolger von allen Seiten an. Das Schlachtgetümmcl würd immer furchtbarer. Doch an den eisernen Rüstungen der deutschen Ritter prallen die Pfeile der Feinde ab, brechen der Lanzen Spitzen. Abermals schicken sich die Wilden zum Rückzüge an. Da erhebt cs sich ans ihren Reihen >vie ein Mcnschenhaupt, fürchterlich anzusehen; cs speit Ranch, Feucrstam- mcn und Steine. Den christlichen Streitern sinkt der Muth; sic mei- nen, der Teufel selbst kämpfe für die Heiden. Viele flohen; nur Herzog Heinrich nicht. Er siel im wilden Getümmel, die Mongolen hieben ihm den Kopf ab, steckten denselben ans eine Stange und zogen damit vor das Schloß zu Liegnitz. Doch hier wurden sie blutig abgewiesen, und sie eilten durch Oberschlesien zurück, weil ein böhmisches Heer im Anzüge »rar. Als die fromme Hedwig den Tod ihres einzigen Sohnes vernahm, tröstete sic ihre weinende Schwiegertochter und sprach in großer Fas- sung: „Es ist Gottes Wille, und uns muß gefallen, was Gott will und Gott gefällt." — Das Land aber war durch den sechswöchent- lichen Aufenthalt der Mongolen in Schlesien zur Wüste geworden. Von jetzt ab wurden die Einwanderungen der Deutschen noch häusigcr, polnische Sitten und polnische Sprache verschwinden auf der Westseite des Landes immermehr. Nach dein Tode Heinrich Ii. zcrsicl Niedcrschlesicn in drei Fürstcn- thumer: Breslau, Licgnitz und Glogan. Dabei blicb's aber nicht; durch fortw'ährcndc Theilung der Länder unter die hinterlassenen Söhne der Fürsten entstanden der kleincil Fürstenthümcr in Schlesien noch mehrere. Ohne Krieg zwischen den Brüdern und Verwandten ging cs bei solchen Theilungen selten ab; denn die schlesischen Fürsten aus der Familie der polnischen Plasten waren meist voll Habsucht und Kampflust, verübten gegeneinander List und schändlichen Betrug und branchtcli viel Geld. Dadlirch kam cs dahin, daß die schlesischen Her- zöge bald ohnmächtige Herreil wurden und sich nach dem Schlitze eines Mächtigeren umsehen mußten. So gelang es dem Könige Johann von Böhmen, sie alle nacheinander zu böhmischen Vasallen zu machen; d. h. sie standen hinfort unter seinem Schutze, besaßen ihr Fürstenthum

6. Geschichte Schlesiens - S. 7

1836 - Breslau : Max
1 fischen, Mieslaus Stammvater der oberschlesischen Herzoge. Boleslaus bautezu Liegnitz eine Burg, dienicolai- kirche vor Breslau und das Kloster Leubus, letzteres 1176. Sein ältester Sohn Iaroslaus war Bischof von Breslau und dotirte das Bisthum mit dem ihm zugefallenen Gebiet von Neiße. Von allen Kindern des Boleslaus überlebte ihn, bei seinem 1201 am 6. Decbr. erfolgten Tode, nur einer, Namens Heinrich. § 13. Dieser Heinrich I., der Bärtige genannt, (1202 — 38), ward nun als Erbe seines Vaters, Herzog von Niederschlesien. Er baute und gründete das Kloster Trebnitz, fundirte das Kloster Heinrichau, beschenkte das Klosterleubus sehr reichlich, bewies sich überhaupt sehr wohl- thätig gegen Kirchen und Klöster, und war ein guter Regent. Sein Ansehen war so groß, daß er noch zum Besitz von Großpolcn gelangte, und in Kleinpolen die Verwaltung der Regierung erhielt. Seine Gemahlin war Hedwig, eine Tochter eines Herzogs von Mcranien und Grafen zu Tyrol, welche durch ihre Wohlthätigkeit gegen die Kirche und durch ihre Frömmigkeit berühmt wurde, und durch viele Deutsche, die sie ins Land zog, einen bedeutenden Einfluß auf die Kultur Schlesiens gehabt hat. Sie starb 1243, und wurde 1267 für eine Heilige erklärt. Als ein Muster von Treue gegen seinen Herzog zeichnete sich Peregrin von Wiesenberg aus. h 14. Heinrich Ii., Herzog von Niederschlesien, der Fromme genannt, (1238 — 41), des vorigen Sohn, blieb noch im Besitz vongroßpolen. Im Jahre 1240 wurde Polen von den Mongolen unter Anführung des Ba t u ver- wüstet, und von da drangen diese wilden Horden 1241 im Frühjahre nach Oberschlesien. Mieslaus Ii., Herzog von Oppeln, zog sich zu Heinrich, welcher bei Liegnitz ein Heer gesammelt hatte. Die Mongolen zogen am linken Oderufer gegen Breslau, dessen Einwohner in die Burg auf dem Dome sich geflüchtet hatten, wo ihnen der Dominikaner

7. Das Deutsche Reich - S. 182

1907 - Trier : Stephanus
— 182 — 2. Breslau (Mittelschlesien, auf 1 qkm 129 E.): Breslau, Brieg, Schweidnitz, Glatz, Waldenburg, Reichenbach, Langenbielau, Zeuthen. 3. Liegnitz (der Nordosten oder Niederschlesien, auf 1 qkm 85 E): Liegnitz, Glogau, Grünberg, Warmbrunn, Görlitz, Hohen- friedeberg. 7. Geschichtliches. Die heutige Provinz Schlesien umfaßt den größten Teil des ehemaligen Herzogtums Schlesien, die Grafschaft Glatz und die Markgrafschaft Oberlausitz. Bis zum 10. Jahrhundert gehörte Schlesien staatlich zu Böhmen, später ging es in polnischen Besitz über. Unter den Piasten wurde es selbständig; es löste sich aber infolge von Teilungen in eine große Anzahl einzelner Herzog- tümer auf. Einer der wichtigsten Herzöge Niederschlesiens war Heinrich I., der 1201 zur Regierung kam. Er machte dem Raub- rittertum in seinem Lande ein Ende, suchte Handel und Gewerbe nach Kräften zu fördern und zog viele deutsche Ansiedler nach Schlesien. Heinrichs Gemahlin war die hl. Hedwig, eine rechte Landesmutter. Unter Heinrich Ii. wurde Schlesien von den Mongolen überschwemmt und verwüstet (Mongolenschlacht bei Liegnitz 1241). Zu Anfang des 14. Jahrhunderts bestanden in Schlesien 17 regierende Fürstenhäuser. Da dieselben zu schwach waren, ihre Unabhängigkeit zu behaupten, so stellten sie sich unter den Schutz der mächtigen Könige von Böhmen. Dadurch kam Schlesien (1526) an Österreich. Im Jahre 1537 hat der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg mit dem Herzog Fried- rich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlau einen Erbvertrag geschlossen, nach dem beim Erlöschen des herzoglichen Stammes Schlesien an Brandenburg fallen sollte. Als aber 1675, da der Große Kurfürst gegen die Schweden im Felde stand, der letzte Herzog von Schlesien ohne männliche Nachkommen starb, nahm der deutsche Kaiser Leopold I., ohne auf den Einspruch des Kurfürsten zu achten, das Land in Besitz. Auf den genannten Erbvertrag stützte auch Friedrich Ii. seine Ansprüche auf Schlesien, die er mit Gewalt geltend machte. So kam es zu den drei Schleichen Kriegen. Schon nach dem ersten (1740 — 1742) mußte Maria Theresia Schlesien an Friedrich abtreten, dessen Besitz dieser durch die beiden anderen Kriege (1744—1745 und 1756 — 1763) sicherte. Jo. Die Provinz Posen. 1. Wir lernen die Grenzprovinz kennen, welche durch die Teilung des König- reiches Polen an Preußen kam. Was ist darüber ans der Geschichte bekannt? Ii. 1. Lage, Grenzen, Gestalt und Größe. Die Provinz Posen liegt zu beiden Seiten der Warthe und grenzt im Osten an Rußland; sie ist also eine Grenzprovinz. Im übrigen wird sie von Westpreußen, Brandenburg und Schlesien eingeschlossen. Sie hat die Gestalt eines Dreiecks und ist 28962 qkm groß. 2. Die Boden- und die Erwerbsverhältnisse- Posen enthält unter allen Provinzen am meisten Flachland. Aber wir dürfen

8. Bilder aus der polnischen Geschichte - S. 5

1909 - Berlin : Weidmann
3. Innere Zustände bis etwa 1306. 5 Dieser Ast der Plasten fand auch weiterhin an Deutschland einen besondern Rückhalt und beförderte auf alle Weise die deutsche Einwanderung (§ 7). Im übrigen setzten sich die Teilungen in Polen und in Schlesien fort, und nur äußere Gefahren zwangen die polnischen Fürsten, sich einem Großfürsten als Senior (Ältesten) unterzuordnen. Einer der tüchtigsten dieser Großfürsten war Heinrich I. der Bärtige von Breslau. Dessen Sohn, Heinrich Ii. der Fromme von Liegnitz, erbte das Gesamtreich, fiel aber 1241 als Vorkämpfer Europas gegen Asien in der Mongolenschlacht bei Wahlstatt. Danach zerfiel das Reich aufs neue. Es schien, als ob die Einigkeit der einzelnen Teile für immer verloren gegangen sei. Um aus diesen Wirren endlich herauszukommen, berief der polnische Adel einen fremden Herrscher: den Böhmenkönig Wenzel Ii., einen Sohn Ottokars Ii., der sich 1300 in Gnesen krönen ließ und auch die deutsche Lehnshoheit über Großpolen anerkannte. Aber weder er, noch sein Sohn (Wenzel Iii.) war imstande, das zerrissene Polenreich wieder stark zu machen. Schon 1306 gelang es einem Pi asten, das Land zurückzuerobern. 3. Innere Zustände bis etwa 1306. § 4. Die polnischen Stämme zerfielen in den ältesten Zeiten in Geschlechter, d. h. verwandte Familien. An der Spitze des Geschlechts stand ein Ältester. Das gesamte Grundeigentum wurde ungeteilt und gemeinsam bewirtschaftet. Im 12. und 13. Jahrhundert taten sich mehrere Geschlechter zu Kreis- oder Schutzverbänden zusammen und ernannten einen Fürsten, dem sie Abgaben zahlten und allerlei Dienste leisteten. Dies geschah auch dann noch, als allmählich das Sondereigen aufkam. § 5. Man unterschied schon frühzeitig einen höhern Adel, die Schlachta, die vielleicht aus den einstigen Erobern des Landes bestand, und einen niedern Adel, die Wladyken, die alteingesessen waren. Unter ihnen standen die Kmeten, persönlich freie Bauern, die aber keine Staatsrechte besaßen, und noch tiefer die Sklaven oder Hörigen. Ein Bürger st and

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 287

1888 - Habelschwerdt : Franke
287 unter seine Söhne schwere Wirren. Durch Vermittelung Kaiser Friedrich Barbarossas erhielten die Nachkommen seines ältesten Sohnes Schlesien als von Polen lehnsabhängiges Herzogtum, 1163. Damals war Schlesien in 21 Kaftellaneien eingeteilt, deren Vorsteher Burggrafen waren. Ihre Sitze hatseit sich meist zu Städten entwickelt. Zweiter Zeitraum. Schlesien unter freien Herzögen, 1163-1835. In dieser Zeit ging vorzüglich die Germanisierung des Landes vor sich. Die schlesischen Herzöge traten mit deutschen Furstengeschlechtern in verwandtschaftliche Beziehungen; deutsche Bauern, Bürger und Priester wanderten ein, 1261 erhielten die schlesischen Städte magdeburgisches Recht, und von den Cistercienserklöstern aus verbreitete sich deutsche Bildung. Im 14. Jahrhundert war die deutsche Sprache die herrschende. Niederschlesien war allerdings gegen Oberschlesten bedeutend voraus. Die politische Selbständigkeit konnte sich aber Schlesien nicht bewahren, denn a) die in den Piastensamilien üblichen Länderteilungen schwächten die Kraft der einzelnen Fürstentümer, b) häufig verzehrte auch die Verschwendung der Fürsten die Kraft des Landes. Während zu Ansang dieses Zeitraums Schlesien in Nieder-, Mittel- und Oberfchlesien geteilt erscheint, treten feit 1201 Nieder- und Mittelschlesien vereinigt als Herzogtum Niederschlesien rntf7 das durch drei Generationen ungeteilt bleibt. a) Mdei'schlesien. Die wichtigsten Herzöge sind: Heinrich I., der Bärtige, 1201—1238, der Gemahl der hl. Hedwig, der Patronin Schlesiens; Heinrich Ii., 1238—1241, der in der Mongolenschlacht bei Wahlstatt seinen Tod fand. Seitdem beginnen die Bruderkriege und die Teilungen. Zuerst entstanden drei Herrschaften: Liegnitz, Breslau und Glogau. Bald ward jede bedeutendere Stadt der Sitz eines Fürsten. Zufällig vereinigten sich Liegnitz, Brieg und Wohlau in einer Hand. b) ©bersdilrfien. Hier begannen die Teilungen seit 1278. Die wichtigsten Herrschaften waren: Teschen, Beuthen, Oppeln, Ämbor und Jägerndorf. Diese Zerrissenheit Schlesiens gab dem Könige Johann von Böhmen die erwünschte Gelegenheit, das Land von sich abhängig zu machen. Zwar protestierte Polen dagegen, aber im Jahre 1335 zwang Johann den König Kasimir Ii. von Polen zu dem Vertrage von Trenczin, in dem letzterer seinen Ansprüchen auf Schlesien entsagte. Dritter Zeitraum. Schlesien unter böhmischer und ungarischer Herrschaft, 1335-1526. Nach dem Verluste seiner Unabhängigkeit teilte Schlesien als Nebenland Böhmens dessen Schicksale. Die für Böhmen so väterliche Regierung Karls Iv. kam auch Schlesien, namentlich der Stadt Breslau, zu gute. Nach dem Aussterben der Luxemburger huldigte Schlesien Kaiser

10. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 36

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
86 C. D i e Heimatprovinz. meist längs der Flußläufe an und bebauten den Erdboden in dürftiger Weise. Die Slawen Oberschlesiens wurden zuerst von dem heil. Methodius (um 880) und später von dem heil. Adalbert (um 980) mit dem Christentums bekannt gemacht. 2. Schlesien unter pdgmch^r Herrschaft. Jkn'jahre 999 eroberte der christliche Polenkönig Böleslans I. Chrobry aus dem Geschlechte Piasts den größten Teil Schlesiens. Hier- durch fand auch das Christentum weitere Verbreitung, zumal da im Jahre 1000 das Bistum Breslau gegründet wurde. Unter einem Nachfolger dieses Boleslaus I., dem Herzoge Boleslaus Iii., war Peter Wlast Statthalter von Schlesien. Er war ein frommer Mann und stiftete mehrere Klöster. Als aber des Boleslaus Sohn Wladislaus Ii. Herr von Schlesien wurde und seine eigenen Brüder aus ihrem Besitze verdrängen wollte, trat Peter den Absichten des Herzogs entgegen und wurde deshalb von diesem gefangen genommen und geblendet. Seiner Gewalttaten wegen wurde später Wladislaus aus dem Lande vertrieben. 3. Schlesien unter eigenen Herzögen. Nach dem Tode des Herzogs Wladislaus kehrten seine Söhne Boleslaus (der Lange), Miecislaus und Konrad nach Schlesien zurück und teilten es in drei Herzogtümer. Als Konrad starb, fiel sein Herzogtum an seine Brüder; Miecislaus wurde Herzog von Oberschlesien und Boleslaus Herzog von Niederschlesien. — Der Sohn des Boleslaus war Herzog Heinrich I., der Bär- tige: er nahm seinen Wohnsitz in Breslau, das nun der Haupt- ort Schlesiens wurde. Heinrich war rastlos tätig und bemüht, seine Untertanen zu beglücken und sie von den Raubrittern, die das Land sehr schädigten, zu befreien. Seine Gemahlin, Hedwig, die Tochter eines deutschen Grafen von Andechs, war ihm eine treue Gehilfin. Hedwigs frommer Sinn war auf Gott gerichtet. Arme und Kranke, Waisen und Witwen fanden bei ihr stets Hilfe. Als Heinrich auf ihre Veranlassung das Kloster zu Trebnitz stiftete, schenkte sie dazu ihren kostbaren Brautschmuck. In diesem Kloster verbrachte sie die letzten Jahre ihres Lebens; sie trug ein grobes Gewand, ging barfuß, aß weder Fleisch noch Fische und schlief auf hartem Fußboden. Am 15. Oktober 1243 starb sie und wurde schon 1266 heilig gesprochen. Ihre Grabstätte, die Klosterkirche zu Trebnitz, ist ein Wallfahrtsort für die frommen Katholiken. Nach Heinrich I. folgte sein Sohn Heinrich Ii. Er re- gierte nur drei Jahre und verlor in der Mongolen - oder Tatarenschlacht bei Wahlstatt (Kreis Liegnitz) (1241) sein

11. Polen - S. 9

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
6. Einfall der Mongolen (Tataren) 1241 9 Ii. Chronik des vinzent Raöfubef um 1200 (Bieloroffi, Monumenta Poloniae historica 11, S. 283). Nach dem Tode des Ifteffo hat seine Frau, da sie dem unreifen Sohne die Herrschaft nicht zu überlassen wagte, selbst die Herrschaft geführt. Da sie aber zu gewalttätig war, und besonders den Einheimischen, ja selbst den Kdeligen, ihre deutschen Dienstmannen und Knechte vorzuziehen anfing, wurde sie von den Bürgern verjagt und mußte in der Verbannung ihr Lebensende zubringen. Der kleine Kasimir blieb unter dem treuen Schuhe der vornehmen zurück. Ris dieser fast zum Itcanne herangewachsen war, wurde er unbilligerweise seines Erbes beraubt. Die Großen fürchteten nämlich, daß er das der Mutter angetane Unrecht an ihnen rächen werde und trieben ihn wie sie in die Verbannung. 6. Einfall der Mongolen (Tataren) Chronik des Bogufal um 1250 (Bieloroffi, Monumenta Poloniae Historica Ii, S. 561). 3m Jahre des Herrn 1241 zog Bathi)1, der König der Tataren mit den Heeren der Tataren,’ eines grausamen und unchristlichen Volkes, durch Rußlanö (Rufsia), um nach Ungarn einzufallen. Doch bevor er die ungarische Grenze überschritt, sanöte er einen Teil feines Heeres gegen Polen. Diese Truppen verwüsteten am Hfcherarittrvoch2 Staöt und Gebiet Sanöomir3; die Bewohner moröeten sie ohne Rücksicht auf Geschlecht und Alter, hierauf zogen sie durch Idislica4 vor Krafau, alles venvüstenö. Bei (Dppeln5 traten ihnen der Herzog wlaöislaus von (Dppeln und der Herzog Boleslaus von Sanöomir entgegen und griffen sie an. Doch balö rvanöten die herzöge sich zur Flucht, öa sie der Zahl der Feinöe und dem willen Gottes nicht zu wiöerstehen vermochten. Die Tataren verwüsteten soöann Sieraözien, L^czqcza und Kuja-roien6 und tarnen nach Schlesien, hier stellte sich ihnen Heinrich, der Sohn Heinrichs mit dem Barte, Herzog von Schlesien, Krakau und Polen", mit vielen Tausenö Bewaffneten auf der tdahtstatt von Liegnitz entgegen und griff sie voll vertrauen auf (Botfes Beistanö an. Doch Gott, der die Seinen wegen ihrer Sünöen züchtigt, ließ es zu, öaß der Herzog viele Tausenö seiner Mannen verlor und selbst Den Toö fanö. 1 Sonst: Batu ober peta. 2 13. Februar. 3 fln der Weichsel, nordöstlich von Krafau, damals schon eine deutsche Gemeinde mit deutschem Recht. * stuf halbem Wege zwischen Sanöomir und Krafau. 6 In Schlesien. 6 stlfo ganz Polen nörölich und westlich von der Weichsel, vgl. „Polen", S. 16. 7 Heinrich I. von Breslau mit dem Barte starb 1238. Er regierte auch in Krafau und föröerte hier das Deutschtum. Sein Sohn war Heinrich Ii. der Fromme, der nach feinem Dater auch die Herrschaft über das Gebiet von Krafau und einen großen Teil Grotzpolens übernommen hatte. (Quellenfammlung Ii, 144: Kainöl, Polen 2

12. Theil 2 - S. 179

1880 - Stuttgart : Heitz
Sicilianische Vesper. Die heilige Hedwig. 17g Wahl ihres Gatten. Ihre Aeltern wünschten, daß sie mit Heinrich I. dem Bärtigen, Herzog von Schlesien, sich vermählte, und sogleich gehorchte sie, obgleich sie erst 12 Jahre alt war und den Herzog noch nicht kannte. Diese Verbindung machte sie aber nachmals recht glücklich. Auch über Schlesien hat die gute Hedwig recht viel Segen gebracht; denn sie brachte eine große Zahl wohlgesinnter Deutscher mit, und seit ihrer Zeit fingen die deutschen Sitten an, die polnischen, die bisher hier geherrscht hatten, zu verdrängen. Von dem Tage ihrer Vermählung an suchte sie auf ihres Gatten Gemüth vorteilhaft einzuwirken, damit er ein recht guter und dadurch auch glücklicher Fürst würde. War ihr Gemahl zornig, oder war Jemand bei ihm in Ungnade gefallen, oder hatte er Jemanden ins Gefängniß setzen lassen, so lag sie so lange vor ihm auf den Knieen, bis er wieder sanft war, oder dem Schuldigen vergeben hatte. Den Gefangenen suchte sie aber ihr Unglück möglichst zu erleichtern, indem sie ihnen Essen und Trinken, Kleider und Licht schickte. Für die, welche wegen Schulden gefangen saßen, bezahlte sie das Geld, und war Jemand zum Tode vernr-theilt, so bot sie bei ihrem Manne alles auf, ihm das Leben zu erflehen und zu bewirken, daß die Todesstrafe mit Arbeit an Kirchen- und Klosterbauten abgelöst wurde. Einst hatte der Herzog von Masovien, Konrad, den Herzog Heinrich hinterlistiger Weise gefangen genommen. Heinrichs und der Hedwig Sohn, der nachmalige Heinrich Ii. von Schlesien, wollte sogleich mit einem Heere nach Polen eilen und seinen Vater mit Gewalt befreien. „Nicht also!" sprach Hedwig; „bleib! durch die Verwüstung des Landes und Blutvergießen würdest du Unrecht thun. Laß mich hin!" So reiste sie selbst in das Lager des wilden Konrad und wußte ihn durch freundliche Vorstellungen so einzunehmen, daß er seinen Gefangenen gegen einige Bedingungen frei gab. Froh kehrte sie mit ihrem geliebten Heinrich nach Breslau zurück. Nach den Vorstellungen jener Zeit meinte sie, sie müsse Gott das aufopfern, was ihr am liebsten wäre. Recht so, wenn unser Gewissen es verlangt! Aber Hedwig glaubte, man müsse das auch unberufen thun, und darum bat sie ihren Gatten, mit ihr Gott das Opfer zu bringen, sich von ihr so zu trennen, daß jedes von ihnen besonders wohnte und sie sich so wenig wie möglich sähen. „Welche Thorheit!" wird Manche mit Recht sagen; aber man vergesse nicht den Unterschied der Zeit und der Religion?-

13. Heimatskunde der Provinz Schlesien - S. 31

1887 - Breslau : Hirt
Iv. In der Preußischen Oberlausitz und der Niederschlesischen Heide. 31 Umgeben wird die Stadt von schönen, schattigen Promenaden, die von Spaziergängern fleißig benutzt werden. Die Umgebung der Stadt zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit aus; hier findet sich der beste Gemüseboden Schlesiens. Die Anbauer des Gemüses nennt man Kräuter und ihre Besitzungen Kränrereien. Diese Kräutereien verschicken ihre Erzeugnisse in ganzen Wagenladungen durch die Eisen- bahn bis nach Berlin, Breslau, Dresden und anderen Städten. Nicht weit von Liegnitz befinden sich die Seeen von Kunitz, Koischwitz und Jäschkendorf. In südöstlicher Richtung von Liegnitz liegt Wahlstatt, wo Her- zog Heinrich Ii. 1241 die Mongolen besiegte. Bei dem Dorse Eichholz, südlich von Liegnitz, schlug Blücher 1813 die Franzosen (die Schlacht an der Katzbach genannt). Im Norden liegt Pfaffendorf, wo Friedrich der Große 1760 einen glänzenden Sieg über die Österreicher errang. Als Schlachtorte sind außer den genannten noch bekannt Leuthen, Hohensriedeberg, Burkersdorf und Mollwitz. Aufgaben. 97. Wo liegt Liegnitz? 98. Erzähle von der Gewerb- thätigkeit der Stadt! 99. Erzähle von den öffentlichen Gebäuden der Stadt! 100. Welche Seeen liegen bei Liegnitz? 101. Erzähle von den Kräutereien! 102. Nenne Schlachtorte in der Nähe von Liegnitz! 103. Welche Schlachtorte liegen in der Ebene zwischen dem Gebirge und der Oder? Iv. In der 'Preußischen Hbertausitz und der Wiederschlestschen Keide. 1. Görlitz, der Hauptort der Preußischen Oberlausitz. Der Teil Schlesiens, welcher westlich vom Queis liegt, heißt die Preußische Oberlausitz; sie wurde nach Beendigung der Besreiungs- kriege (1815) von Sachsen an Preußen abgetreten. Im Süden ist sie gebirgig, im Norden dagegen eben und zum größten Teil nn- fruchtbares Heideland. Da dehnen sich Kieferwaldungen, Sümpfe und Moore aus, durchflössen von der Lausitzer Neiße und der Spree. Der Hauptort der Oberlausitz (auch Markgrafentnm Oberlausitz) ist Görlitz, zum größten Teil an dem linken Ufer der Lausitz er oder Görlitzer Neiße gelegen. Einst ein slavisches Dorf, ist Görlitz jetzt zur zweitgrößten Stadt Schlesiens mit 55 000 Einwohnern emporgeblüht. Sehr bedeutend ist die Fabrikthätigkeit. Die Gegen- stände, welche in den Fabriken hergestellt werden, finden nach Städten und Dörfern der Provinz, sowie nach anderen Ländern reichlich Absatz. Sehr schön und gut gepflegt sind die Parkanlagen an den Ufern der Neiße. Das Neißethal, durch welches eine Eisenbahn führt,

14. Geschichte Schlesiens - S. 8

1836 - Breslau : Max
8 Czeslaus durch sein Gebet Muth einsprach. Die Stadt war durch die herzogliche» Burgsoldaten verbrannt worden, und die Mongolen, die sich hier nicht halten konnten, auch sich überhaupt nicht gern auf Belagerungen cinließen, zogen bald wieder ab gegen Liegnitz. Die so geretteten Breslauer schrieben ihre Rettung einem auf das Gebet des Cieslaus vom Himmel gefallenen Feuer zu. Am 9. April 1241 griff Heinrich mit seinem Heere bei dem heutigen Wahlstatt die Mongolen an, siel aber im Kampfe und sein Heer wurde geschlagen. Die 'Mongolen hieben ihm den Kopf ab und forderten mit diesem Siegeszeichen Liegnitz auf, sich ihnen zu ergeben. Aber schon rückte Wenzel, König von Böhmen, mit einem starken Heere an, und die Mongolen zogen an der Seite des Gebirges nach Mahren hin und bald darauf nach Asien zurück, woher sie gekommen waren. Hedwig stiftete auf dem Schlachtfelde eine Kapelle, in viel spaterer Zeit aber (1703) ward daselbst das Kloster Wahlstatt gegründet. § 16. Jetzt zerfiel Niederschlesi'en nach und nach in mehrere Herzogthümer, indem die Söhne Heinrichs Ii. und deren Nachkommen immer die väterliche Erbschaft unter sich theilten. Die wichtigsten dieser Herzoge waren folgende: Heinrich Ii. hinterließ 4 Söhne: Boleslaus Ii., welcher Liegnitz; Heinrich Iii., welcher Breslau; Kon- radll., welcher Glogau erhielt; und Wladislaus, der mit Heinrich zu Breslau lebte, und in dey geistlichen Stand trat. Heinrichs des Iii. Stamm starb mit seinem Sohne Heinrich Iv. von Breslau aus 1290. Boleslaus Ii. hinterließ 1278 drei Söhne, von denen Heinrich V. Her- zog von Liegnitz und spater 1290 auch Herzog von Breslau wurde, und Bolkol. als Herzog von Löwe.iberg und Schweid- nitz, einen eignen Stamm begann. Unter Heinrichs V. Söhnen gründete Boleslaus Iii. die Familie der Her- zoge von Liegnitz und Brieg, und Heinrich Vi. war der letzte Herzog von Breslau. — Bolko I. Söhne theilten sich nach seinem Tode 1303 in Herzoge von Schweidnitz, von

15. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 146

1884 - Leipzig : Spamer
146 Das Riesengebirge. v Wo jetzt ein reizendes und anmutiges Thal sich befindet, dnkchströmt von der krümmungsreichen, vom Süden nach Norden fließenden Zieder, erblickte man in der Mitte des 13. Jahrhunderts noch, so weit das Auge reicht, nichts als einen großen, undurchdringlichen Wald, der jene Gegend zu einer der rauhesten an der schlesisch-böhmischen Grenze machte. Man nannte diesen weit ausgedehnten Wald Kressobor, d. h. Grenzwald. Fleißige Hände frommer und arbeitsamer Mönche haben diese Wälder gelichtet und aus der Wildnis, die nur Raubtieren zum Aufenthalte diente, ein fruchtbares, wiesenreiches und ange- nehmes Thal geschaffen, das ungefähr zwei Meilen lang und eine halbe Meile breit ist. In diesem Thale liegt das einstmals so prachtvolle und berühmte Stift Grüssau. Als Herzog Heinrich Ii. im Jahre 1238 die Regierung antrat, berief er aus dem böhmischen Stift Opatowitz Benediktinermönche in dieses wilde Thal und beabsichtigte ihnen ein Kloster zu bauen. Aber sein unver- hoffter Heldentod auf dem Schlachtfelde bei Wahlstatt, unweit Liegnitz, im Kampfe gegen die Tataren im Jahre 1241 ließ den frommen Fürsten den von ihm entworfenen Plan nicht zur Ausführung bringen. Was jedoch Herzog Heinrich Ii. zu vollziehen durch seinen Opfertod für Land und Volk verhindert war, das auszuführen fühlte sich Anna, seine Gemahlin, im Gewissen verbunden. Sie erbaute eine Kirche, errichtete die Propstei Grüssau und setzte in dieselbe im Jahre 1242 die von ihrem Gemahle berufenen Benediktiner, denen sie so viel Land schenkte, als sie mit eignen Händen und auf eigne Kosten würden anbauen können. Damals machte auch die heilige Hedwig, die Mutter des bei Wahlstatt gefallenen Herzogs, den nach Grüssau gekommenen Benediktinern Schenkungen. Das Gebiet der Mönche erweiterte sich immer mehr, und ihr Ansehen stieg immer höher; ihnen wurde der mit polnischem Rechte bestehende Marktflecken Landeshut überwiesen mit dem Rechte, diesen Ort in eine Stadt nach deutschem Rechte umzuwandeln; aber es scheint, als ob die Mönche von diesem Rechte keinen Gebrauch gemacht haben. Auch 200 Huben Waldes haben dieselben geschenkt erhalten unter der Bedingung, auf diesem Boden Dörfer nach deutschem Rechte anzulegen. Trotzdem gefiel es den Benediktinern nicht. Nach einem Aufenthalte von kaum 48 Jahren sehnten sie sich in ihr Vaterland zurück. Sie überließen aus diesem Grunde, vielleicht auch weil sie einen so wilden Ort zu einer andauernden Ansiedelung nicht geeignet fanden, mit Bewilligung des Bifchofs von Breslau ihre Besitzungen dem Herzoge Bolko I. von Schweidnitz und Jauer unter der Bedingung, daß ihre reichlichen Einkünfte zu einem andern frommen Zwecke verwendet werden sollten. Bolko I. löste zwar die Propstei auf und machte die Propstkirche zur Pfarrkirche des um die Propstei allmählich entstandenen Dorfes, stiftete aber statt derselben im Jahre 1292 ein fürstliche Abtei, in welche er Cisterciensermönche aus dem Stifte Heinrichau bei Münsterberg berief. Noch im Jahre 1292 bezog der erste Abt mit zwölf Mönchen das Kloster. Die erste Wohnung der Brüder von 1292—1296 scheint noch von Holz gewesen zu sein, denn erst 1296 fing man den massiven Aufbau des Klosters an, dem von dem freigebigen Herzoge Bolko I. die reichlichsten Schenkungen gemacht wurden. Es werden 14 Ort- schaften erwähnt, die Bolko dem Kloster schenkte; und sie alle schenkt er der Abtei aus fürstlicher Milde, mit Wassern, Wäldern, Wiesen und Mühlen zu einem ewigen Besitztum und verleiht dem Stifte Befreiung von allen Diensten,

16. Lektüre zur Erdkunde - S. 178

1912 - Leipzig : Wunderlich
-r- 178 — fache, daß seine Grenzsteine zugleich die von West- und Osteuropa und die von Nord- und Süddeutschland sind. An all den Reibungen, welche nationaler Rassenhaß, politische Eifersucht, Unduldsamkeit verschiedener Bekenntnisse, Unterschiede der Kulturstufe, Jnteressenkämpfe verschiedener Wirtschaftsgebiete an den Grenzen der Hauptteile Europas und Deutsch- lands hervorrufen, ist Schlesien immer unmittelbar beteiligt. Alle Kämpfe zwischen diesen feindseligen Gewalten haben auch auf Schlesiens Boden sich abgespielt auf Kosten der ruhigen, inneren Entwickelung unseres Landes. Die widersprechenden äußeren Einwirkungen der hier zusammenstoßenden Gegensätze, welche fast immer durch mächtige Staatswesen vertreten waren, besaßen eine zu große Kraft, als daß mitten unter ihnen die Ausbildung einer unabhängigen starken Volks- individualität sich hätte vollziehen können. So hat Schlesien keine glanzvolle Geschichte selbständigen politischen Lebens, selbständiger Kulturschöpfungen aufzuweisen. Jahrhundertelang war sein Geschick ein Spielball mächtigerer Nachbarn. Niemals in der Lage, seine Un- abhängigkeit dauernd zu behaupten, sucht es bald im Westen bei Deutschland, bald im Osten bei Polen, bald im Süden bei Böhmen oder gar bei Ungarn eine Anlehnung, bis es endlich zu dem Glück einer ruhigen, kräftigen Verwertung seiner reichen natürlichen Ausstattung gelangt in der Vereinigung mit dem Gebiete, zu welchem es natur- gemäß gehört. Es ist nicht ohne Interesse, in großen Zügen die Wandelungen zu verfolgen, welche Schlesien im Widerstreit der an seinen Grenzen zusammenstoßenden Gegensätze im Laufe der Jahrhunderte zu erleiden hatte. In der frühesten vom Licht der Geschichte erhellten Zeit bildet es einen Bestandteil des großen mährischen Reiches und bleibt nach dessen Zerfall das Jahrhundert über mit Böhmen vereinigt. Erst kurz vor dem Jahre 1000 wird es eine Beute der kräftigen Eroberungs- politik Polens unter Boleslaus dem Tapferen und bildet nun einen Teil des polnischen Reiches, seine glücklich behauptete Westmark in den Kämpfen gegen die deutschen Kaiser Heinrich Ii., Konrad Ii., Hein- rich V., Friedrich I. Erst 1163 gewinnt Schlesien unter deutschem Ein- fluß eine selbständigere Stellung gegenüber Polen. Erstarkend durch das Zuströmen deutscher Kolonisten gewinnt es 1211 unter Heinrich I. seine volle Unabhängigkeit. Aber der lebhafte Aufschwung seiner Be- völkerung, seines Wohlstandes und seiner Kultur ward gehemmt von einer schweren Prüfung. Die Mongolenhorden überschwemmten den Osten Europas, ihre Reiterscharen stürmten gleich einer drohenden Wolke gegen die Kulturvölker des Abendlandes heran. Deutschlands Kaiser war fern in Italien, das Reich ging in innerem Zerfall der schrecklichen kaiserlosen Zeit entgegen. In diesem kritischen Augenblicke hatte die junge Ostmark die ganze Schwere der Gefahr allein zu tragen. Auf der Wahlstatt bei Liegnitz erlag am 9. April 1241 Schlesiens Herzog.

17. Bd. 2 - S. 205

1774 - Breslau Leipzig : Gutsch
205 Kap. 4. Geschichte Schlesiens. folgte sein Sohn Heinrich Iv. welcher aber ohne Erben 1290 ftarb, und seines Bruders Boleslavs des Kahlen Sohn Jôeinrfd) V. zum Nachfolger hatte, der unter dem Namen Heinrich 11!. zugleich Herzog zu Liegnitz war. Sein zweyter Sohn Hemrich Vi. folgte ihm, welcher wider seinen altern Bruder Boleslaviii. Her- zog in Bneg, beym Könige Johannes in Bvheim Schutz suchte, und solchen nebst der Grafschaft Glatz unter der Bedingung erhielt, daß, wenn er ohne männliche Er- den stürbe, das Fürstenthum Breßlau an den König, von dem er es zu Lehn nahm, fallen sollte. Er starb 1335, woraufkönig Johannes das Fürstenthum Breß- lau der Krone Böheim einverleibte, aber der Stadt an- sehnliche Privilegien ertheilte. §. 4. Im Fürjtenthum Schweidnitz und Jauer sind folgende Herzoge gewesen: Bolco !. ein Sohn Boleslav des Kahlen und Bru. der Heinrich V. Herzogs zu Breßlau. Er war ein kriegerischer Herr. Er hatte eigentlich nlrr Schweid. nitz und Münsterberg, weil er aber seinem Bruder das breßlauische Fürstenthum behaupten half; so bekam er von ihm Jauer, Striegau, Frankenstein, Reichenbach und Strehlen. Er starb 1321, und verließ 3 Söhne, we'che zwar gemeinschaftlich regierten, aber unterschie- dene Residenzen hatten, nämlich, Bernhard zu Schweiß nitz, Heinrich I. zu Jauer und Boieslav Ii. zu Mün- sterberg. Bernhard regierte als Herzog zu Schweid. nitz ohngefähr bis 1341. Er hatte zwey Söhne, davon der älteste Boleslav llk. ihm in der Regierring folgte. Sein Bruder Heinrich Ii. bekam von seinen! Vetter daö Fürstenthum Jauer. Dieser Heinrich Ii hinterließ

18. Theil 2 - S. 182

1867 - Breslau : Max
180 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. Ihre Aeltern wünschten, daß sie mit Heinrich I. dem Bär- tigen, Herzog von Schlesien, sich vermählte, und sogleich ge- horchte sie, obgleich sie erst 12 Jahre alt war und den Herzog noch nicht kannte. Diese Verbindung machte sie aber nachmals recht glücklich, und so ist es bei allen Unternehmungen, zu denen das Pflichtgefühl treibt. Das höchste Lebens- glück geht ja nur aus Gewissenhaftigkeit hervor! Auch über Schlesien hat die gute Hedwig recht viel Segen gebracht; denn sie brachte eine große Zahl wohlgesinnter Deutscher mit, und seit ihrer Zeit fingen die deutschen Sitten an, die polnischen, die bisher hier geherrscht hatten, zu verdrängen. Von dem Tage ihrer Vermählung an suchte sie auf ihres Gatten Gemüth vor- theilhaft einzuwirken, damit er ein recht guter und dadurch auch glücklicher Fürst würde. Ja, groß ist der Segen, den eine fromme, tugendhafte Frau über ihr ganzes Haus bringt! War ihr Gemahl zornig, oder war Jemand bei ihm in Ungnade gefallen, oder hatte er Jemanden ins Gefängniß setzen lassen, so lag sie so lange vor ihm auf den Knieen, bis er wieder sanft war, oder dem Schuldigen vergeben hatte. Den Gefangenen suchte sie aber ihr Unglück möglichst zu erleichtern, indem sie ihnen Essen und Trinken, Kleider und Licht schickte. Für Die, welche wegen Schulden gefangen saßen, bezahlte sie das Geld, und war Jemand zum Tode verurtheilt, so bot sie bei ihrem Manne Alles auf, ihm das Leben zu erflehen und zu be- wirken, daß die Todesstrafe mit Arbeit an Kirchen- und Kloster- bauten abgelöst wurde. Einst hatte der Herzog von Masovien, Konrad, den Herzog Heinrich hinterlistiger Weise gefangen genommen. Heinrichs und der Hedwig Sohn, der nachmalige Heinrich Ii. von Schlesien, wollte sogleich mit einem Heere nach Polen eilen und seinen Vater mit Gewalt befreien. „Nicht also!" sprach Hedwig; „bleib! durch die Verwüstung des Landes und Blutvergießen würdest du Unrecht thun. Laß mich hin!" So reiste sie selbst in das Lager des wilden Konrad, und wußte ihn durch freundliche Vorstellun- gen so einzunehmen, daß er seinen Gefangenen gegen einige Be- dingungen frei gab. Froh kehrte sie mit ihrem geliebten Hein- rich nach Breslau zurück. Nach den Vorstellungen jener Zeit meinte sie, sie müsse Gott Das aufopfern, was ihr am liebsten wäre. Recht so, wenn unser Gewissen es verlangt! Aber Hedwig glaubte, man (müsse das

19. Heimatskunde der Provinz Schlesien - S. 3

1887 - Breslau : Hirt
Inhalt. Erster Teil. Geographie. Seue A. Überblick......................................................5 B. Bilder aus Schlesien......................15 Die Bevölkerung des Landes...............15 I. In den Sudeten.............- - -.....16 1. Eine Fußwanderung über den Kamm des Riesengebirges ... 16 2. Rübezahl.......................18 3. Die Beschäftigung der Gebirgsbewohner . . .........20 4. Ein Steinkohlenbergwerk im Waldenburger Steinkohlengebiet . . 21 5. Die Grafschaft Glatz...................22 6. Schlesiens Heilquellen..................24 Ii. Im Thale der Oder?...................25 1. Von den Quellen der Oder bis Breslau..........25 2. Breslau, die Hauptstadt Schlesiens............26 3. Von Breslau die Oder abwärts.............27 Iii. In der Ebene zwischen dem Gebirge und der Oder.......28 1. Die Kornkammer Schlesiens................28 2 Die Vorberge der Sudeten................29 3. Liegnitz und Umgebung..................30 Iv. In der Preußischen Oberlausitz und der Niederschlesischen Heide . . 31 1. Görlitz, der Hauptort der Preußischen Oberlausitz.......31 2. Die Niederschlesische Heide................32 V. Auf der rechten Oderseite..................33 1. Im Oberschlesischen Bergwerksrevier............33 2. Das Trebnitzer- oder Katzengebirge.............34 C. Rückblick...........................34 Schlesien (Gedicht)....................35 Zweiter Teil. Geschichte. 1. Schlesien vor Einführung des Christentums.............36 2. Die Einführung des Christentums.................37 3. Herzog Heinrich I. und die heilige Hedwig.............37 4. Die Mongolen in Schlesien....................38 5. Karls Iv. Bedeutung für Schlesien................39 6. Die Husitischen Unruhen in Schlesien...............40 7. Die Erbverbrüderung......................41 8. Der Dreißigjährige Krieg.....................41 9. Schlesien unter Preußischen Herrschern...............41 10. Generalfetdmarschall Gras Moltke.................45 11. Fürst Bismarck........................45 12. Kaiser Wilhelm 1........................46 13. Kronprinz Friedrich Wilhelm...................48 r 1* 5

20. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 17

1840 - Schweidnitz : Heege
17 Sohn, so wie er den Bischof geraubt hatte und setzte ihn gefangen und zwar darum, weil er (Boleslans) das Sei- nigc durchgcbracht hatte und sein Vetter, welcher reich war, ihm einen Theil seiner Länder abtretcn sollte. Hier- aus entstand denn ein heftiger Krieg und am Ende mußte der Herzog von Breslau doch seine Freiheit erkaufen. Bo- leslaus lebte bis 1278. - - Ihm folgte in der Regierung von Liegnitz sein Sohn Heinrich 111., welcher späterhin das Fürstenthum Breslau erhielt'. Seine beiden Brüder Bolko und Bernhard bekamen das Fürstenthum Jauer. Sein Nachfolger in Liegnitz war zuerst Wladislans und dann Boleslans' Iii«, der jenem das Fürstenthum abdrang. Dieser Boleslans war sehr verschwenderisch, ließ seinem reichern Bruder in Breslau keinen Frieden und brachte diesen und sich selbst 'um die Freiheit. Auf Heinrich Ii., Herzog von Breslau folgten Heinrich Mi« und Heinrich Iv« Beide trafen mancherlei Verbesserungen im Lande, hatten aber viele Unruhen von ihrem Bruder und Vetter Boles- laus dem Kahlen auszustehen. Boleslans- nahm Hein- rich Iv. 1277 auf seinem Landhaufe Jeltsch bei Bres- lau gefangen und setzte ihn auf dem Schlosse Lähn fest. Die Breslauer nahmen sich ihres Fürsten an, suchten Hülfe gegen Boleslans bei mehreren andern Fürsten und rückten ihm, da er mit seinen Truppen das breslauische Gebiet verwüstete, bei Frankenstein entgegen, wo es den 20. April 1277 bei Stolz zu einer Schlacht kam, worin Boleslaus anfänglich in die Flucht getrieben wurde. Sein Sohn Heinrich brachte indeß die wankenden deutschen Truppen wieder zusammen, griff noch einmal an und erhielt den Sieg. Heinrich Iv. schloß hierauf zu Glatz mit Boles- laus einen Frieden, der aber doch sehr na-chtheilig für ihn ausfiel, indem er an Letzteren für seine Freiheit mehrere Städte abtrcten mußte. Dieses Friedens bediente sich Heinrich aber zu einer ungerechten und grausamen Hand- lung gegen seine Vettern, durch welche er stch die im Glatzer Frieden an Boleslaus verlornen Besttzungen wie- der verschaffen wollte. Er lud zu dem Ende die schlesi- schen und polnischen Herzoge zu bincr gemeinschaftlichen Berathschlagung über Landesangelegenheiten zu sich ein, welcher Einladung indeß nur 3 derselben gefolgt waren. 2 1378 st-rbt Bo- leslaus. Heinrich m. Wladislaus und Boleslaus in Heinrich Hl. u. Heinrich Iv. von Breslau. letzterer wird 1277 zu Jeltfch von Bolcslaus gefangen genom- men, welchem die Breslauer des- halb den Losten April 1277 bei Stolz eine Schlacht liefern. Heinrich Iv. schließt zu May einen nachtheili- gen Frieden mit Boleslaus, und läßt sich da- durch zu Unge- rechtigkeiten ge- gen seine Vettern verleiten.