Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Bd. 2 = Oberstufe - S. 321

1912 - Goslar a. H. : Danehl
321 - dd) Vershnung mit dem Vater. A. Darbietung: Der König gab jetzt dem Kronprinzen ein Infanterie-Regiment, welches er gut exerzieren sollte. Die Garnison dieses Regiments war Neu-Ruppin. Der Kronprinz wohnte in dem Schlochen Rimsberg Er exerzierte sein Regiment so tchtig, da sich sein <<5ater sehr freute. Der König shnte sich mit seinem Sohn ganz aus. Als er starb, sagte er: Ich sterbe zufrieden, weil ich weife, da ich einen tchtigen Nachfolger habe." A. Vertiefung: Was erhielt jetzt der Kronprinz? Welches war die Garnison dieses Regiments? Was versteht ihr unter Garnison? Gebt an, wo der Kronprinz wohnte! Erzhlt, wie er seinem -Kater Freude machte! Wer konnte nun zufrieden sein? Und das war er auch. Wie uerte sich der König noch vor seinem Tode? C. bung: Erzhlt von der Vershnung des Krn-Prinzen mit seinem Vater! Einprgung. b) Der Erste Schleiche Krieg. B. Darbietung: Kurfürst Joachim Il von Brandenburg hatte mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau einen Erbvertrag geschlossen. Nach biesem sollte Schlesien an Branbenburg fallen, wenn die schleichen Herzge ausstrben. Dieser Fall trat zur Zeit des Groen Kurfrsten ein. Er erhielt aber nicht Schlesien; beim der Kaiser m Wien aus dem Hause Habsburg nahm das Land fr sich m Besitz. Im Jahre 1740 starb der letzte Habsburger Karl Vi. Er hinterlie nur eine Tochter, die Maria Theresia hie. Da nach altem deutschen Erbrecht Frauen keine Besitzungen erben durften, so wollte ein Neffe des verstorbenen Kaisers, der Kurfürst von Bayern, bte sterreichischen Besitzungen haben. Maria Theresia wollte sie ihm nicht geben. Es fam barber zu dem sogenannten sterreichischen Erbfolgekriege". Auf der Seite des Kurfrsten von- Gkchftn staub noch Frankreich, Spanien und Sachsen. Da rckte Friedrich Ii. in Schlesien ein. Er bot der Maria Theresia Hilfe gegen alle ihre Feinde an, wenn sie ihm Schlesien ober boch einen groen Teil bavon freiwillig abtreten wolle. Sie tat das nicht, sonbern schickte ein Heer gegen Friedrich. Am 10. April 1741 kam es zur Schlacht bei Mollwitz. Der preuische Generalfelbmarschall Graf Schwerin schlug dtrfferreicher. Am 17. Mai 1742 schlug dann Friedrich Ii. die sterreicher bei Czaslau und Chotusitz. Da schlo Maria Theresia den Frieden zu Breslau, in welchem sie Schlesien an den Preuenknig abtrat. Friedrichll gewann 680 Duabratmetlen mit 1400 000 Einwohnern. B. Vertiefung: Erzhlt von dem Schleichen Erboertrage! Gebt an, wann die Herzge von Schlesien ausstarben! Aus welchen Grnben nahm der Kaiser das Land fr sich in Besitz? Gebt an, wann der letzte Habsburger ausstarb! Dieser war gleichzeitig auch Herzog von Hardt, Prparationen fr den Geschichtsunterricht. Ii. Bd. Oberstufe. 21

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 243

1887 - Langensalza : Beyer
^dnch der Gr. als Kriegsheld. § 55. Der erste schlesische Krieg. 243 Lochen Tochter Maria Theresia dasselbe zu erhalten, und hatte zu diesem Zwecks em Erbfolgegesetz gegeben, nach welchem sie die Herrschaft über alle Jlber er6eij„ sollte. Auch hatte er durch eine Reihe von Verträgen die gesucht P fur 6 ^ätere Aufrechterhaltung jenes Gesetzes zu gewinnen a,, ^ H«rbft 1740 trat nun der Tod Karl's Vi. ein, und die Feinde fingen an, sich zu regen, besonders machte der Kurfürst von Bayern Erbanspruche aus einen Teil der österreichischen Länder, da die Mutter dieses Fürsten ebenso auch seine Gemahlin österreichische Kaisertöchter waren. Sollte nun nicht auch für Preußen die Zeit gekommen sein, daß sich die Weissagung dl, großen Kur ursten erfüllte: „Einst wird uns ein Rächer echeben ans unsren Gebemen!" Wie schmählich hatte ihn der Kaiser um den Pres seiner Siege uni Pommern gebracht (s. § 47 Ad), wie listig hatte Ir ihn um Schlesien betrogen! (s. § 47 A d.) 9 • tu ^bdrich Ii. schüttelte gewaltsam die Krankheit ab, die ihn, als die Nacki-richt von dem Tode Kaiser Karl's Vi. 1740 eintraf, an das Bette fesselte-* 2 S fu/t6' daß letzt die Zeit des Handelns gekommen sei. Schlesim um 1 Jreti0ju gewinnen und durch diesen Länderzuwachs seinen Staat iu einer wirklichen Großmacht zu erheben, das war sein fester Vorsatz und wir werden sehen, wie er ihn auch ausgeführt hat. c) Der erste schlesische Krieg. Friedrich H. beschloß, im Winter 1740 Schlesien zu besetzen und fioffte «1 sie Maria Theresia in ihrer Bedrängnis seta nachgebeit werde, um nicht die Zahl ihrer Feinde noch zu vermehren. Ehe der König von Berlm zu der Armee abreiste, hielt er eine Ansprache an seine Offiziere und totes sie auf die Wichtigkeit und die Gefahr des Kriege« hin m m? Su beginnen gedachte. „Meine Herren, ich unternehme einen Krieg in toelchein ich ferne andern Verbündeten als Ihre Tapferkeit habe. Gedenken Sn £ L rblrchen Ruhmes, den unsere Voreltern sich auf den Ebenen Ä tft und m dem preußischen Feldzuge erworben haben, ^hr Lchichal ist m ^hren Handen; die Auszeichnungen und Belohnungen warten darauf, daß Ihre schönen Thaten sie verdienen." So redete er t>ie Führer seiner Truppen an. 016 rn v« ^ mit seinem Heere die Grenze Schlesiens überschritt, gab er den Bewohnern dieses Landes die beruhigende Versicherung, daß er nicht als Feind Ixt ? •rü -5 T1 der Königin Maria Theresia in Güte zu verständigen ® H^r rückte auch in schönster Ordnung und Kriegs^ucht m Schlesien em und die Milde und Gerechtigkeit des Königs gewannen ihm bald die Herzen der Bevölkerung; besonders freuten sich die evangelischen Be-toohner des Landes, vom habsburgischen Druck befreit zu werden. Am Anfang } neuen Wahres 1741 konnte Friedrich Ii. seinen Einzug in die schlesische Sosf ^^slau halten. Wenn der König gehofft hatte, bei Maria Theresia Nachgiebigkeit und Entgegenkommen für feine Friedensanerbietungen zu finden säfl,** Ä 3fu^L ®ie iun°° Flrstm verlor trotz ihrer bedängt-n Sbaffm <?ar “‘Wessen, 68 auf die Entscheidung der Waffen ankommen zu lassen.^ Da mußte sich denn auch Friedrich Ii. gefaßt 16*

2. Bd. 1 = Mittelstufe - S. 94

1911 - Goslar a. H. : Danehl
— 94 — Wer sollte ihm nun den Befehl überbringen? (Anschreiben, Zieten.) Natürlich würde der General Zieten nicht allein reiten, sondern er würde mindestens sein Hnsarenregiment mitnehmen. Der König meinte, der Befehl wäre so wichtig, daß das ganze Regiment geopfert werden könne, wenn nur ein Mann den Befehl überbrächte. Das war ein schlimmer Befehl auch für Zieten, trotzdem er ein tapferer Mann war. Auf welchen Gedanken kam nun Zieten? Beschreibt die Uniform seiner Husaren! Wieviel Österreicher waren im Lager? Erzählt, wie Zieten mit seinen Husaren an das feinbliche Lager herankommt! Erzählt, wie Zieten hinter einem feinblichen Regiment in das Lager kommt! Nun lag die Gefahr vor, daß die Preußen von den Feinben angesprochen würden. Welche Sprache sprachen die Österreicher? Es gab in der österreichischen Armee aber viele Ungarn. Ungarn gehörte Maria Theresia, itnb die Ungarn haben eine eigene Sprache, die ungarische. Wie wollte Zieten dieser Gefahr aus dem Wege gehen? Was sind Felbwachen? (In den Feldwachen stehen viele Soldaten bereit, die auf Posten ziehen sollen.) Erzählt, wie es einem österreichischen Oberst ging! Erzählt, wie die Preußen erkannt werben! Was machten die Husaren nun? Und die Österreicher? Glücklich entkamen die Preußen nach Jägerndorf. Was machte der Markgraf nun? Was meint ihr, was wirb der König zu dem Zietenfchen Ritt gesagt haben ? (Er wirb Zieten und die Husaren gelobt haben.) Was wäre geschehen, wenn die Zietenfchen Husaren sofort im österreichischen Lager erkannt worben wären? Warum gefallen euch die Husaren? Habt ihr noch etwas Lu fragen? C. Übung: Erzählt, wie Zieten die Feiltbe überlistet! Einprägung. c) Der siebenjährige Krieg. A. Darbietung: Nach dem zweiten schlesischen Kriege gab es 11 Friedensjahre in Preußen. Maria Theresia hatte inzwischen geheiratet und ihr Mann war beutfcher Kaiser geworben. Aber um Schlesien tat es ihr immer noch leib. Allein fürchtete sie sich aber mit Friedrich Ii., den sein Volk schon den Großen nannte, Krieg zu führen. Sie suchte Hilfe. Sie verband sich mit Rußland, Schweden und Frankreich. Auch fast alle beutfchen Fürsten wollten ihr helfen. Als Friedrich der Große von biefem Bündnis horte, ba begann er den Krieg mit Maria Theresia. Er bauerte von 1756—1763 und wirb beshalb der siebenjährige Krieg genannt. Alle Feinde konnten dem Könige nichts tun, er blieb Sieger und behielt Schlesien. B. Vertiefung: Wie lange bauerte die Friebenszeit in Preußen? Erzählt, was ihr von Maria Theresia gehört habt! Was war er geworden? Der Kaiser wurde damals von den vornehmsten Fürsten gewählt. Diese Fürsten waren die Kurfürsten. Kurfürst heißt Wahlfürst, denn füren heißt so viel als wählen. Ein solcher Kurfürst war auch Friedrich Ii.,

3. Neuzeit - S. 237

1897 - Leipzig : Wunderlich
tiger Feldherr als im zweiten. Er selbst sagte, daß man bei Mollwitz um die Wette Fehler gemacht habe. Beide Feldzüge waren für ihn eine ernste Schule, worin er sich zum ruhmgekrönten Heerführer emporschwang. f. Durch den ersten Krieg erwarb er Schlesien, durch den zweiten behauptete er es. g. Beide Kriege offenbarten, daß Preußen dem Hause Habsburg die Spitze bieten könne, daß die Hohenzollern mit Recht die Königswürde führten und die Vormacht in Norddeutschland bildeten. Iii. Der siebenjährige Krieg. A. Darbietung. Wie Maria Theresia auf Rache gegen Preußen sann. 1. Die Ursache zum dritten schlesischen Kriege. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Es kränkte sie tief, daß sie nicht bloß ein schönes Land, sondern auch noch die Ehre alten Waffenruhms an das aufstrebende Preußen verloren hatte. All ihr Sinnen und Trachten richtete sich daher darauf, wie sie das schöne Land zurückgewinnen und ihre Ehre und ihr Ansehen wieder herstellen könnte. Den König von Preußen, den man schon allgemein den Großen nannte, haßte sie von Grund ihres Herzens und sie verlangte gierig darnach, ihm diesen Ehrennamen zu rauben, ihn zu erniedrigen und zu demütigen. Es war ihr aber klar, daß sie den Kampf gegen Preußen nicht allein wagen dürfte; deswegen suchte sie ihm überall Feinde zu erwecken und sich gegen ihn mächtige Bundesgenossen zu verschaffen. Dies gelang ihr auch bald, denn die größeren Mächte Europas waren schon längst eifersüchtig auf das aufstrebende Preußen, während die kleineren Staaten Deutschlands dasselbe beneideten und zudem fürchteten, es möchte sich noch mehr vergrößern. Hierzu kam, daß sich Friedrich Ii. manche Fürsten zu persönlichen Feinden gemacht hatte, indem er ihre Fehler, Schwächen und Laster verspottete und geißelte. _ i Am leichtesten und ersten gewann Maria Theresia die sittenlose Kaiserin Elisabeth von Rußland, denn diese war von Friedrich Ii. wegen ihrer Lasterhaftigkeit oft verspottet worden. Sie schloß schon 1746 ein Bündnis mit Österreich, um sich an dem verhaßten Preußenkönige zu rächen. Schwer dagegen war es, Frankreich für diesen Racheplan zu gewinnen, denn seit zwei Jahrhunderten hatten sich die Könige von Frankreich unablässig bemüht, das Haus Habsburg zu schädigen und

4. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 15

1892 - Düren : Solinus
— 15 — seinen großen König und ganz Europa bewunderte ihn als einen großen Mann. Im Volksmunde wird er der alte Fritz genannt. „Hätt' ich mehr als ein Leben, ich wollt' es gern für mein Vaterland hingeben." „Der Fürst ist nur der vornehmste Diener seines Staates." Wahlspruch: „Für Ruhm und Vaterland." M. 249, 250, 251, 252, 253, 254, 255, 256, 257, 258. O. 235, 236, 237, 238, 239, 440. 12 Die drei schleftschen Kriege. a. Erster schlesis cher Krieg. Friedrich Ii. erneuerte die Ansprüche Preußens auf Schlesien. Er stützte seine Ansprüche ans einen Vertrag, welchen der Kurfürst Joachim I I. mit dem schlesischen Fürsten im Jahre 1537 geschlossen hatte. Da Maria Theresia Schlesien nicht freiwillig abtreten wollte, so entstanden die drei schlesischen Kriege. Der erste schlesische Krieg dauerte von 1740—1742. Friedrich rückte in Schlesien ein und nahm es rasch in Besitz. Die Kaiserin Maria Theresia schickte ein Heer gegen ihn, aber das österreichische Heer wurde (1741) bei Mollwitz und (1742) bei Czaslan geschlagen. Da schloß Maria Theresia mit Preußen Frieden zu Breslau (am 11. Jnni 1742). Schlesien kam an Preußen. b. Zweiter schlesischer Krieg. Dieser dauerte von 1744 — 1745. Da Maria Theresia sich mit Sachsen und England verbündete, fürchtete Friedrich Ii., Schlesien solle ihm wieder genommen werden. Er begann daher den zweiten schlesischen Krieg. Das feindliche Heer wnrde dreimal von den Preußen geschlagen und zwar bei Hoheufriedberg (1745), bei Sorr (1745) und bei Kesselsdorf (1745). Am 25. Dezember 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich Ii. behielt Schlesien. c. Dritter schlesischer Krieg. Der dritte schlesische Krieg, der auch siebenjähriger Krieg heißt, dauerte von 1756—1763. Maria Theresia verbündete sich mit Sachsen, Rußland, Frankreich und Schweden. Sie konnte deshalb große Heere

5. Preußisch-deutsche Geschichte vom Jahrhundert Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 35

1907 - Leipzig : Brandstetter
35 4. Frankreichs Stellung in beiden Kriegen! 5. Gib die genaue Lage der Schlachtorte beider Kriege an! 6. Inwiefern zeigt Maria Theresia wahre Herrschertugenden? 7. Gib die dir bekannten preußischen Ländererwerbuugen seit 1618 an! 2. Der Siebenjährige Krieg. (Ziel: Wie Friedrich Ii. in langjährigem Kriege noch einmal um Schlesien kämpfen muß.) I. Vorbereitung. Noch einen Krieg um Schlesien? In beiden Schlesischen Kriegen ist Maria Theresia geschlagen worden, nicht eine einzige Schlacht haben ihre Truppen gewonnen. Wenn sie einen neuen Krieg wagt — denn nur von ihrer Seite kann der Angriff ausgehen — so muß sie ihre übrigen Feinde geschlagen, vielleicht Bundesgenossen gewonnen haben, um gegen Friedrich Ii., ihren ge- fährlichsten Gegner, nochmals zu Felde ziehen zu können. Über diesen 3. Schle- sischen Krieg, der, da er sieben Jahre gedauert hat, kurz auch der 7 jährige Krieg genannt wird, wollen wir jetzt Genaueres hören. Ii. Darbietung. A. Der neue Stoff. 1. Die Ursachen des Krieges. Nach Beendigung des 2. Schlesischen Krieges wurde der Österreichische Erbsolgekrieg noch einige Jahre mit Frankreich in den Niederlanden fortgeführt. Im Frieden zu Aachen 1748 erhielt Maria Theresia fast alle ihre Besitzungen zurück, und Frankreich, das die habs- burgische Macht in Österreich zugrunde hatte richten wollen, ging mit leeren Händen aus. Dasselbe geschah mit den übrigen Feinden Österreichs. Maria Theresia war also mit Ehren aus diesem Kmnpfe hervorgegangen. Um so mehr nagte der Schmerz über den Verlust Schlesiens an ihrer Seele, das ein nach ihrer Meinung weit geringerer Fürst dem mächtigen Hause Österreich abgetrotzt hatte. Zudem mußte sie sehen, wie unter Friedrichs trefflicher Regierung das bisher vernachlässigte und unterdrückte Land rasch zu Wohlstand und Blüte gelangte. Die Tränen traten ihr daher in die Augen, so oft sie einen Schlesier sah. All ihr Sinnen und Denken war darauf gerichtet, sich des schönen Landes bei der ersten Gelegenheit wieder zu bemächtigen. Allein durfte sie es freilich nicht wagen, sich mit dem Preußenkönige in einen neuen Kampf einzulassen. Doch wurde es ihr nicht schwer, Bundes- 3*

6. Teil 3 - S. 25

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 25 — 2. Maria Theresia. Alles, was wir von ihr hören, gefällt uns. Auch sie will das von ihren Vätern Ererbte festhalten. Sie zeigt Liebe zum Vater lande, Mut und Entschlossenheit in der Gesahr, Standhaftigkeit und Ausdauer im Unglück, edlen Stolz in der Zeit tiefster Demütigung, tiefen Schmerz über das Verlorene, Nnbeugsamkeit in allen ihren Entschlüssen. Doch fehlt ihr die Nachgiebigkeit zur rechten Zeit, sie hätte dadurch sich und ihrem Lande manches Leid erspart. Iii. Verknüpfung. 1. Der erste und zweite schlesische Krieg. a) Ursache. Dort die Geltendmachung ererbter Rechte, hier ein Zuvorkommen des feindlichen Angriffs und ein Schützen des Erworbenen; in beiden Fällen Angriffskrieg, der zweite jedoch ein solcher zum Schutze des bedrohten Vaterlandes. b) Verlauf. In beiden Kriegen ein stetiger Sieg in der offenen Feldschlacht, nur ein vorübergehendes Zurückweichen entweder vor der Übermacht oder aus Maugel und Not. In beiden werden besonders Schlesien, Böhmen und Mähren, in letzterem auch Sachsen, also feindliche Länder heimgesucht. In beiden sind die Feinde Friedrichs dieselben, nämlich Maria Theresia; im letzten auch die Sachsen. In beiden stehen ihm dieselben Bundesgenossen zur Seite, nämlich Bayern und Franzosen, während Sachsen im ersten als Freund, im zweiten als Feind erscheint. Zu Anfang beider Kriege besetzt Friedrich feindliches Land: im ersten Schlesien, im zweiten Böhmen. Im Verlauf beider muß er sich aus dem feindlichen Lande zurückziehen: im ersten aus Mähren nach Böhmen, im zweiten aus Böhmen nach Schlesien. In beiden Kriegen wird die erste Schlacht — Mollwitz, Hohenfriedberg — auf schlesischem Boden, die zweite — Czaslau, Sorr — in Böhmen geschlagen. In beiden bietet Friedrich nach glänzenden Siegen seiner Feindin den Frieden an. c) Erfolg. Er ist in beiden Kriegen derselbe: Erwerbung Schlesiens, Vergrößerung des preußischen Staates, Niederlage aller Feinde. 2. Friedrich Ii. und Maria Theresia. Beide sind beim Antritt ihrer Regierung noch juug; beide sind bestrebt, das von den Vätern Ererbte festzuhalten oder zu erwerben; beide sind auf die Macht und Größe ihres Landes bedacht; beide greifen zur Vergrößerung und zum Schutze ihres Landes zum Schwerte; beide zeigen Liebe zum Vaterlande, Mut und Entschlossenheit in der Gefahr, Standhaftigkeit und Ausdauer im Wechsel von Glück und Unglück, Unbeugsamkeit in der Verfolgung ihres Zieles, edlen Stolz bei jeder Demütigung durch den Feind; beide sind also einander

7. Bd. 1 = Mittelstufe - S. 92

1911 - Goslar a. H. : Danehl
— 92 — Mollwitz. Da schloß Maria Theresia 1742 mit Friedrich Frieden und trat ihm Schlesien ab. B. Vertiefung: Erzählt von dem Erbvertrage den Joachim ü. mit den Herzögen von Schlesien geschlossen hatte! Wann regierte Joachim Ii.? Zu welcher Zeit war schon das schlesische Herzogshaus ausgestorben? Gebt an, warum der große Kurfürst nicht von Schlesien Besitz nahm! Ihr seht also, wer stärker ist, hat untern Völkern ein größeres Recht. Darum sorgten unsere Herrscher, daß sie ihrem Recht durch ein tüchtiges Heer größeres Gewicht geben könnten. Wann kam Friedrich Ii. zur Regierung? (Anschreiben.) Welches Ereignis trat jetzt ein? Wie hieß die neue Fürstin von Österreich? (Anschreiben.) Was tat Friedrich Ii. ? Maria Theresia hatte noch mehr Feinde, z. B. den Kurfürsten von Bayern. Dieser wollte ihr ganzes Land haben. Wie suchte Maria Theresia den König aus Schlesien zu vertreiben? Gebt an, wo es zur Schlacht kam! Welches war der Ausgang derselben? (Anschreiben von Mollwitz.) Gebt an, wie der Krieg beendet wurde! Friedrich Ii. erwarb Schlesien. Daß er das konnte, verdankte er einem andern, seinem Vater. Inwiefern? (Hatte ihm ein tüchtiges Heer und viel Geld hinterlassen, denn zum Kriegführen gehört Geld.) C. Übung: Erzählt von dem ersten schlesischen Kriege! Einprägung. bb) Der zweitc^schlesische Krieg. A. Darbietung: Maria Theresia machte mit ihren andern Feinden auch bald Frieden. Sie hatte dabei kein Land verloren, da wollte sie nun auch Schlesien wieder zurückhaben. Es kam 1744 nochmals zu einem Kriege mit Friedrich Ii. Der König schlug die Österreicher in der Schlacht bei Hohenfriedberg. Das war ein glänzender Sieg. Ein Dragonerregiment überritt allein 20 österreichische Bataillone und eroberte dabei 60 Fahnen. Und der alte Dessauer schlug die Feinde bei Kesselsdorf. Da schloß Maria Theresia 1745 Frieden. Friedrich behielt Schlesien. B. Vertiefung: Wir hörten vorhin, wie Maria Theresia noch andere Feinde als Friedrich hatte. Welchen nannte ich euch ? Sie schloß nun mit den andern Feinden Frieden. Wie kam es, daß sie dabei kein Land verlor? (Die Feinde hatten nicht gesiegt, wenig tapfere Heere.) Gebt an, was, sie nun zurück haben wollte! Was geschah daher? Gebt an, wo die Österreicher geschlagen wurden! (Anschreiben.) Inwiefern war das ein glänzender Sieg? Bataillone sind Soldatenabteilungen, etwa in Stärke von 1000 Mann. (Anschreiben Hohenfriedberg.) Wo besiegte der alte Dessauer die Feinde? (Anschreiben Kesselsdorf.) Das wird für den alten Fürsten eine große Freude gewesen sein. Er sah nun, daß feine fleißige Arbeit bei den Soldaten Frucht trug. Sprecht über den Ausgang des Krieges! C. Übung: Erzählt von dem zweiten schlesischen Kriege! Einprägung.

8. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 373

1910 - München : Oldenbourg
373 187. Friedrich der Große. Karl Vi. Dieser hinterließ nur eine Tochter, Maria Theresia. Da aber im Hause Habsburg die Krone auf Töchter gesetzlich nicht vererben konnte, so hatte er eine besondere Verfügung getroffen, nach welcher alle österreichischen Erbländer nach «einem Tode an seine Tochter Maria Theresia fallen sollten. Kaum war aber der Kaiser gestorben, so traten mehrere Fürsten mit Erbansprüchen hervor. Auch Friedrich Ii. von Preußen, Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelms L, forderte -einige schlesische Herzog- und Fürstentümer zurück. Österreich wies eine solche Forderung Preußens ab. Fried- rich Ii. rückte sogleich mit seinem Heere in Schlesien ein, schlug die Österreicher zum Erstaunen der Welt bei Mollwitz (1741) und endigte diesen ersten Schlesischen Krieg durch den Frieden zu Breslau (1742), durch den ihm Ober- und Niederschlesien mit der Grafschaft Glatz zugesprochen wurden. Da aber Maria Theresia Anstalten traf ihm ihr geliebtes Schlesien wieder zu entreißen, so eröffnete Friedrich Ii. 1744 den zweiten Schlesischen Krieg mit der Erstürmung von Prag und sah sich 1745 nach den Schlachten bei Hohenfriedberg und Kesselsdorf durch den Dresdener Frieden (25. Dezember 1745) im Besitz Schlesiens bestätigt. Maria Theresia aber konnte Schlesien nicht verschmerzen. Im geheimen verband sie sich mit Frankreich, Rußland, Schweden, Sachsen und vielen Reichsfürsten um Friedrich Ii., den König von Preußen, zum Markgrafen von Brandenburg zu erniedrigen und dessen Staaten mit ihnen zu teilen. Allein Friedrich Ii., welcher längst diesen furchtbaren Sturm geahnt und sich im stillen darauf kräftig gerüstet hatte, kam seinen zahlreichen Feinden zuvor. Er hatte an England einen Bundesgenossen gefunden; von den Reichsstaaten aber standen nur Hannover, Kurhessen, Braunschweig, Anhalt und andere kleine norddeutsche Fürsten auf seiner Seite. Im Jahre 1756 brach er unerwartet in Sachsen ein, schlug kurz darauf mit 24000 Mann 70000 Öster- reicher bei Lobositz und nahm dann die ganze sächsische Armee bei Pirna gefangen. So begann der dritte Schlesische oder Sieben- jährige Krieg. Heldenmütig focht der große König in diesem langen Kampfe gegen einen sechsmal stärkeren Feind, der ihn von allen Seiten bedrängte, und hielt mit seinen Soldaten die halbe Welt im Zaume. Sein treues Volk ertrug die Drangsale des langen Krieges mit Mut, Geduld und Ausdauer. Von seinen

9. Für die Klassen 7 und 6 - S. 119

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40. Friedrich Ii., der Groe. (1740 1786.) 119 Drei erbitterte Kriege, die drei schlesischen genannt, muteieergert er um dies Besitztum führen, der letzte und blutigste dauerte sieben Jahre f^^en und heit darum der siebenjhrige. Noch im Dezember 1740 berschritt er die schlesische Grenze, und da die sterreicher wenige Truppen dort hatten, besetzte er schnell das ganze Land. Das sterreichische Heer besiegte er dann (1741) beimollwitzin der Nhe von Brieg, besonders mit Hilse seines tchtigen Feldmarschalls Schwerin, der die gut-gebten Fusoldaten wie auf dem Paradeplatze marschieren und angreifen lie. Im Frieden von Breslau mute Maria Theresia ihm ganz Schlesien abtreten, ein Land mit fruchtbarem Boden, einer blhenden In-dustrie, der Leinenweberet, und mit der wichtigen Handelsstrae, der Oder, an ihr die glnzende Stadt Breslau. Doch bald sah er sich gentigt, in einem zweiten Kriege diese schne Provinz zu behaupten, da seine Gegnerin gegen ihre andern Feinde siegreich gewesen war. Doch wieder zeigte sich Friedrich als ein bedeutender Feldherr, der seinen Feinden in der Kriegs-fnft gewaltig berlegen war. Bei H o h e n f r i e d b e r g , am Fue des Riesengebirges, schlug er das Heer der sterreicher und der mit ihnen verbndeten Sachsen vollstndig in die Flucht (1745). Ruhmvoll war der Angriff des Dragonerregiments Bayreuth, des jetzigen Pasewalker Kras-sierregiments Knigin", welches unter Fhrung des Generals von Geler sechs feindliche Regimenter der den Haufen ritt und 66 Fahnen erbeutete. Der groe König ehrte die Heldenschar, indem er nach der Schlacht das ganze Regiment mit der Siegesbeute an sich vorbeireiten lie und während dieser Zeit seinen Dreispitz in der Hand hielt. Im Frieden zu Dresden verzichtete Maria Theresia zum zweiten Male auf Schlesien, wogegen Friedrich ihren Gemahl als deutschen Kaiser anerkannte. Mit Franz I. besteigt das Hans Habsburg-Lothringen den deut-schen Thron, seine Nachkommen sind die jetzigen Kaiser von sterreich. Mit Jubel wurde der König in Berlin begrt, berall hie er schon der Groe". Rastlos war er nun in den Friedensjahren fr sein Reich, das jetzt eine Gromacht in Europa war, und fr das Wohl seiner Unter-tanen ttig. Von seinem Schlosse Sanssouei bei Potsdam aus, das er sich hatte bauen lassen, leitete er die Regierung und arbeitete vom frhen Morgen bis spten Abend. Besonders suchte er sein Heer, das schon so Groes geleistet hatte, immer tchtiger zu machen, da er wohl ahnte, da er noch einmal das Schwert um Schlesien ziehen mte. Denn Maria Theresia konnte den Verlust dieser blhenden Provinz nicht verschmerzen; so oft sie einen Schlesier sah, traten ihr die Trnen in die Augen. So lag ihr vor allem daran, Bundesgenossen gegen den verhaten Preußen-

10. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 59

1909 - Habelschwerdt : Franke
59 2. Der Bayerische Erbfolgekrieg, 1778 — 1779. Als im 1778-1779 Jahre 1777 die kurfürstliche Familie in Bayern ausslarb und die Herrschaft an die pfälzische Linie der Wittelsbacher überging, erhob Österreich Ansprüche auf Teile von Bayern und besetzte diese Gebiete. Friedrich Ii. wollte aber diese Vergrößerung Österreichs nicht zugeben und sandte deshalb im Herbst 1778 ein Heer nach Böhmen. Da auch Rußland eine feindselige Stellung einnahm, schloß Maria Theresia 1779 den Frieden zu Teschen, in welchem Bayern ein Gebiet am untere» Inn an Österreich abtrat. In Preußen wurde der unblutige Feldzug spöttisch der „Kartoffelkrieg" genannt. 3. Der deutsche Fürstenbuud, 1785, Kaiser Joseph Ii., der 1785 1780 seiner Mutter Maria Theresia gefolgt war, gab den Plau, fein Reich zu vergrößern und abzurunden, nicht auf und wollte Bayeru gegen die damals österreichischen Niederlande (das heutige Belgien) eintauschen. Um einen solchen Machtzuwachs Österreichs zu verhindern, gründete Friedrich Ii. 1785 den deutschen Fürstenbund. Diesem traten die meisten Reichsfürsten bei: sie versprachen einander, sich gegenseitig im Besitz ihrer Länder zu schützen und alle ihren Rechten drohenden Gefahren gemeinschaftlich abzuwehren. E. Ariedrichs des Großen Wersönkichkeit und seine Bedeutung. Friedrich Ii. wurde schon seit dem zweiten Schlesischen Kriege „der Große" genannt. Er war ein Herrscher von außergewöhnliche» Gaben des Geistes und unermüdlichem Fleiße. Schon um 4 Uhr morgens begann er meist seine Arbeit, und fast der ganze Tag war den Staatsgeschäften gewidmet. Den Schlaf kürzte er auf einige Stunden ab; seine Erholung-fand er im Flötenspiel und in der Unterhaltung mit gelehrten und^geistreichen Männern. Er war schriftstellerisch eifrig tätig. Seine Werke sind in französischer Sprache geschrieben und umfassen 31 Bande. Sie enthalten poetische, geschichtliche und militärwissenschaftliche Arbeiten. Alljährlich durchreiste der König die Provinzen und hielt im Herbst Manöver ab. Für seine persönlichen Bedürfnisse verwendete Friedrich Ii. sehr wenig. Als er älter geworden war, trug er fast ausschließlich den blauen Osftziersrock, hohe Stiefel, einen großen dreieckigen Hut und in der Hand einen Krückstock. So lebt er als der „alte Fritz" in der Erinnerung des Volkes weiter. Von seiner Gerechtigkeitsliebe und Leutseligkeit berichten unzählige Anekdoten. Er wollte nach seinem eigenen Ausspruch „ein rechter König der armen Leute" sein, und selten hat sich ein] Fürst einer solchen Volkstümlichkeit erfreut wie er. Grundvertrag des deutschen Fürstenbundes. Atzler, Qu- Nr- 96.

11. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 20

1890 - Breslau : Goerlich
Ii 20 bequemen Schlafrock. Darüber war nun der König sehr ungehalten; er be-" strafte den Prinzen mehrmals sehr hart, so daß dieser zuletzt zu entfliehen be- schloß. Allein der Plan wurde dem Könige verraten; dieser ließ seinen Sohn sofort gefangen nehmen und wollte ihn zum Tode verurteilen lassen. Er be- trachtete nämlich den Prinzen nur als einen Soldaten, der entfliehen wollte, und jeder Fahnenflüchtige wurde damals mit dem Tode bestraft. Seine besten Offiziere, ja selbst der deutsche Kaiser und andere Fürsten legten für den Prinzen Fürbitte ein, so daß sich zuletzt der Vater erweichen ließ. Er schenkte dem Sohne das Leben, doch wurde derselbe auf der Festung Küstrin in strenger Haft gehalten. Erst als er Besierung versprach, wurde er freigelassen; doch durfte er noch nicht nach Berlin zurückkehren, sondern mußte den ganzen Tag auf der Kriegskammer arbeiten. Diese ernste Zeit gereichte dem Prinzen zu großem Vorteile; denn in der Gefangenschaft lernte er den Ernst des Lebens kennen; auch gewann er einen genauen Einblick in die Verwaltung des Staates, da er selbst darin arbeiten mußte. Später söhnte sich der König völlig mit dem Prinzen aus und schenkte ihm ein schönes Schloß, wo derselbe still und zurückgezogen bis zum Tode seines Vaters lebte. 2. Friedrich der Große als Kriegsheld. a. Der erste schlesische Krieg (1740—1742). Im Jahre 1740 kam Friedrich der Große zur Regierung' In demselben Jahre war der deutsche Kaiser gestorben; ihm folgte seine Tochter Maria Theresia. Friedrich Ii. ver- langte, daß sie ihm die Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Wohlau herausgebe. Der letzte Herzog dieser Länder war zur Zeit des großen Kurfürsten gestorben. Nach dem Vertrage, den Joachim Ii. geschlossen hatte, sollten diese Länder an Brandenburg fallen; der deutsche Kaiser aber nahm sie zu seinem Reiche. Maria Theresia wollte sie nicht herausgeben. Deswegen begann Friedrich Ii. den Krieg. Er rückte 1740 in Schlesien ein. Die Österreicher schickten ihm 1741 ein großes Heer entgegen, und es kam (am 10. April 1741) zur Schlacht bei Mollwitz. König Friedrich erfocht einen glänzenden Sieg, besonders durch sein gut eingeübtes Fußvolk. Nachdem die Österreicher noch zweimal (bei Czaslau und Chotusitz) geschlagen worden waren, schloß Maria Theresia Frieden (1742). In diesem trat sie ganz Schlesien an Preußen ab. b. Der zweite schlesische Krieg (1744 — 1745). Während des ersten schlesischen Krieges hatte Maria Theresia gegen viele andere Feinde zu kämpfen gehabt. Nachdem sie diese besiegt hatte, rüstete sie zu einem neuen Kriege gegen Preußen, um Schlesien wieder zu gewinnen. Friedrich Ii. kam ihr aber zuvor. Er rückte 1744 in Böhmen ein. Aus Mangel an Lebens- mitteln mußte er sich aber nach Schlesien zurückziehen. Bei Hohenfriede- berg kam es zur Schlacht. Friedrich siegte wieder. Auch in zwei anderen Schlachten (bei Soor und Kesselsdorf) siegten die Preußen. Maria Theresia mußte (1745) wieder Frieden schließen. Schlesien blieb bei Preußen. Damals wurde König Friedrich zum erstenmal „der Große" genannt. o. Der dritte schlesische oder siebenjährige Krieg. 1. Veranlassung. Maria Theresia wollte Schlesien nicht bei Preußen lassen. Sie verband sich mit Frankreich, Rußland, Schweden und Sachsen gegen Friedrich. Im Jahre 1757 wollten diese Mächte gemeinsam gegen Preußen ziehen und

12. Nr. 16 - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rilckte er mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schöne Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und fiel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unter- stützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Höh en- frie deb erg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor (unweit Trantenauj, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens vom Alten Dessaner geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz 4, als Kaiser an. 5. Ter dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbnnd gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Prenßenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er aus alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winter- quartiere auf. b) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Öster- reicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Dann („der Zauderers mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einem Teile

13. Nr. 15 - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 55 Erbansprüche auf Schlesien geltend zu machen. Schnell rückte er mit einen: Heere in Schlesien ein und besetzte es. Dann forderte er Maria Theresia auf, Schlesien an Preußen abzutreten, und versprach ihr dafür kräftige Hilfe gegen alle ihre Feinde. Stolz wies sie jedoch seinen Vorschlag zurück. So kam es zum ersten „Schlesischen Kriege. Bei dem Dorfe Mollwitz, unweit Brieg, wurden die Österreicher geschlagen. Maria Theresia aber fand Hilfe bei den Ungarn und setzte den Kampf fort. Friedrich Ii. besiegte jedoch nochmals ihre Truppen und erhielt im Frieden zu Breslau Schlesien und die Grafschaft Glatz. 4. Der zweite Schlesische Krieg (1744—45). Maria Theresia schmerzte der Verlust Schlesiens sehr. Sie beschloß, die schone Provinz wieder zu erobern. Friedrich kam ihr jedoch zuvor und fiel in Böhmen ein. Dadurch kam er aber in eine gefährliche Lage; denn Sachsen und Rußland unter- stützten Maria Theresia, und England zahlte ihr Hilfsgelder, Friedrichs Heer dagegen litt Mangel an Lebensmitteln und wurde von den aufständischen Bauern bedroht. Daher konnte sich, der König in Böhmen nicht halten und wich nach Schlesien zurück. Die Österreicher folgten ihm. Bei Hohen- fried eberg, in der Nähe von Schweidnitz, kam es zur Schlacht. Die Sachsen und Österreicher wurden geschlagen und flohen über die Sudeten nach Böhmen. Friedrich verfolgte den fliehenden Feind und besiegte die Österreicher bei Soor snnweit Trautenauj, während die Sachsen bei Kesselsdorf sin der Nähe von Dresdens vom Alten Dessauer geschlagen wurden. Am ersten Weihnachtstage 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich erhielt nochmals den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz zugesichert und erkannte dafür den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 5. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—63). a) Ursache und Ausbruch. Nochmals wollte Maria Theresia versuchen, Schlesien wieder zu erobern. Es gelang ihr, mit Rußland, Frankreich, Schweden, Sachsen und vielen andern deutschen Fürsten einen Geheimbund gegen Friedrich Ii. zu schließen. Die Feinde wollten den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg erniedrigen und seine übrigen Länder untereinander teilen. Friedrich erfuhr von diesem Plane und beschloß, den ungleichen Kampf aufzunehmen. Da er auf alle Anfragen in Wien, wem die Rüstungen galten, keine Antwort erhielt, fiel er mit seinem Heere in Sachsen ein, schloß die Sachsen bei Pirna ein und schlug ein österreichisches Heer bei Lobositz. Die ersteren mußten sich ergeben. Ihr Land wurde in preußische Verwaltung genommen, und Friedrich schlug dort seine Winter- quartiere auf. d) 1757. Im Frühjahr 1757 rückten von allen Seiten etwa 500000 Mann gegen Friedrich Ii. ins Feld. Bei Prag erfocht er nach hartem Kampfe einen herrlichen Sieg. Doch der Kern seines Fußvolkes nebst dem tapferen General Schwerin blieb auf dem Schlachtfelde. Die geschlagenen Öster- reicher suchten Schutz in der Festung Prag und wurden von Friedrich belagert. Da eilte der vorsichtige General Daun [ „der Zauderer") mit einem zweiten österreichischen Heere zum Entsatz herbei. Friedrich zog ihm mit einen: Teile

14. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 20

1892 - Breslau : Goerlich
bequemen Schlafrock. Darber war nun der König sehr ungehalten; er be-strafte den Prinzen mehrmals sehr hart, so da dieser zuletzt zu entfliehen be-schlo. Allein der Plan wurde dem Könige verraten; dieser lie seinen Sohn sofort gefangen nehmen und wollte ihn zum Tode verurteilen lassen. Er be-trachtete nmlich den Prinzen nur als einen Soldaten, der entfliehen wollte, und jeder Fahnenflchtige wurde damals mit dem Tode bestraft. Seine besten Offiziere, ja selbst der deutsche Kaiser und andere Fürsten legten fr den Prinzen Frbitte ein, so da sich zuletzt der Vater erweichen lie. Er schenkte dem Sohne das Leben, doch wurde derselbe auf der Festung Kstrin in strenger Haft gehalten. Erst als er Besserung versprach, wurde er freigelassen; doch durfte er noch nicht nach Berlin zurckkehren, sondern mute den ganzen Tag auf der Kriegskammer arbeiten. Diese ernste Zeit gereichte dem Prinzen zu groem Vorteile; denn in der Gefangenschast lernte er den Ernst des Lebens kennen; auch gewann er einen genauen Einblick in die Verwaltung des Staates, da er selbst darin arbeiten mute. Spter shnte sich der König vllig mit dem Prinzen aus und schenkte ihm ein schnes Schlo, wo derselbe still und zurckgezogen bis zum Tode seines Baters lebte. 2. Friedrich der Groe als Kriegsheld. a. Der erste schlesische Krieg (17401742). Im Jahre 1740 kam Friedrich der Groe zur Regierung. In demselben Jahre war der deutsche Kaiser gestorben; ihm folgte seine Tochter Maria Theresia. Friedrich Ii. verlangte, da sie ihm die Herzogtmer Liegnitz, Brieg und Wohlau herausgebe. Der letzte Herzog dieser Lnder war zur Zeit des groen Kurfrsten gestorben. Nach dem Vertrage, den Joachim Ii. geschlossen hatte, sollten diese Lnder an Brandenburg fallen; der deutsche Kaiser aber nahm sie zu seinem Reiche. Maria Theresia wollte sie nicht herausgeben. Deswegen begann Friedrich Ii. den Krieg. Er rckte 1740 in Schlesien ein. Die sterreicher schickten ihm 1741 ein groes Heer entgegen, und es kam (am 10. April 1741) zur Schlacht bei Mollwitz. König Friedrich erfocht einen glnzenden Sieg, besonders durch sein gut eingebtes Fuvolk. Nachdem die sterreicher noch zweimal (bei Czaslau und Chotusitz) geschlagen worden waren, schlo Maria Theresia Frieden (1742). In diesem trat sie ganz Schlesien an Preußen ab. b. Der zweite schlesische Krieg (1744 1745). Whrend des ersten schleichen Krieges hatte Maria Theresia gegen viele andere Feinde zu kmpfen gehabt. Nachdem sie diese besiegt hatte, rstete sie zu einem neuen Kriege gegen Preußen, um Schlesien wieder zu gewinnen. Friedrich Ii. kam ihr aber zuvor. Er rckte 1744 in Bhmen ein. Aus Mangel an Lebens-mittel mute er sich aber nach Schlesien zurckziehen. Bei Hohenfrieds-berg kam es zur Schlacht. Friedrich siegte wieder. Auch in zwei anderen Schlachten (bei Soor und Kesselsdorf) siegten die Preußen. Maria Theresia mute (1745) wieder Frieden schlieen. Schlesien blieb bei Preußen. Damals wurde König Friedrich zum erstenmal der Groe" genannt. c. Der dritte schlesische oder siebenjhrige Krieg. 1. Veranlassung. Maria Theresia wollte Schlesien nicht bei Preußen lassen. Sie verband sich mit Frankreich, Rußland, Schweden und Sachsen gegen Friedrich. Im Jahre 1757 wollten diese Mchte gemeinsam gegen Preußen ziehen und

15. Lebensbilder und Sagen - S. 92

1897 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 92 — 7. Maria Theresia besaß hervorragende, wahrhaft königliche Tugenden. Ihre Dankbarkeit gegen verdiente Minister und Feldherren ist ein besonders schöner Zug ihres Charakters. Als der Feldmarschall Dann nach der Schlacht bei Torgau verwundet heimkehrte, fuhr sie ihm zwei Meilen weit entgegen. Ihre Pflichttreue führte sie im Sommer schon um 5 Uhr, im Winter um 6 an den Arbeitstisch. Edelmütig warnte sie einst Friedrich Ii. vor einem ehemals preußischen Offizier, der, vom König beleidigt, ihn ermorden wollte. Sie starb im Jahre 1780.

16. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 90

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
po Don der Reformation Z. n C. G. Besitzungen. Seine Lander besetzte er 1520—^789. mit vielen Kolonisten, und besonders das von Pest entvölkerte Preußen mit Salz- burgern, die wegen Religionsbedrückungen auögewan- dert waren. 2luch ermunterte er die Industrie seiner Unterthanen, und brachte viele Manufakturen empor. Er hinterließ seinem Nachfolger ein trefflich geübtes Heer von fast 80,000 Mann, einen großen Schatz, st. ;/4«. und seine ganze Landesverfassung in schönster Ordnung. Dieser wichtigen Vortheile bediente sich sein Sohn, Friedrich Ii. ein Geist von der ersten Grö- ße * , mit außerordentlichem Verstände und Glücke. Zuerst machte er seinen Anspruch auf einige schlesische Fürstcnthünier, Jagerndorf, Liegniß, Brieg und Vdhlau geltend, indem er die von allen Seiten be- 1740. drängte Kaiserinn Maria Theresia mit einer weit überlegenen Macht angriff, und sie durch einige 1742* Niederlagen nöthigte, ihm den größten Theil von Schlesien mit der Grafschaft Glah im Breslauer Frieden (der nach einem neuen Kriege 1744 durch den Dresdner von 1745 bestätigt wurde) abzutreten. 1744- Hierauf nahm er das Fürstenthum Ostsrieß- land nach Abgang des letzten Fürsten Kar! Edzards, vermöge einer Anwartschaft vom Jahre I4ff)4, in Be- sitz. Durch belebten Fleiß seiner Unterthanen, durch ausnehmende Beförderung der Manufakturen, Kün- ste Handlung u. s. w. eröffnete er sich neue sehr er- giebige Quellen der Einkünfte und Reichthümer. Die Verwaltung der Gerechtigkeit ließ er (seit 1747) aus dem H Den aber erst die Nachwelt gehörig würdigen muß; welches "nicht non seinen ihn anstaumnden Zeitgenossen, noch weniger von seinen ehemaligen Untelchanen, die ihn vergöttern wog- ten, zi, erwarten rst. Ich bade seinen! Genie und Verdienste Gerechtigkeit wiedcrfahren lassen, ohne seiner Mängel zu er- wähnen. Mr.

17. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 259

1884 - Leipzig : Spamer
Neiße. 259 das Bistum waren von großer Wichtigkeit und bis in die späteste Zeit von hoher Bedeutung, denn das Bistum gelangte durch dasselbe zu äußerem Glanz und hohem Ansehen. Indem Neiße einen kleinen Kirchenstaat in Schlesien bil- dete, hatte das Bistum mit Recht den Namen des goldenen verdient, den es in der Folge führte. Weil die Bischöfe von Breslau in die Reihe der welt- lichen Fürsten von Schlesien traten, behaupteten sie von dieser Zeit an einen bedeutenden Rang unter den schleichen Fürsten, den sie auch unter der Ober- Hoheit der böhmischen Könige behielten. Neiße. Da Neiße bis zur Säkularisation im Jahre 1310 eine rein katholische Stadt blieb, die Versuche, die Reformation einzuführen, durch die Anstrengungen der Bischöse fast erfolglos blieben, so hatte es die inneren Unruhen und bürger- lichen Zwistigkeiten nicht durchzumachen, von denen so viele Städte Schlesiens heimgesucht wurden. Als Friedrich Ii. in Schlesien im Jahre 1741 einrückte, richtete er sofort sein Augenmerk auf das befestigte Neiße und ließ es, weil es ihm nicht die Thore öffnete, fondern sich zur Wehr setzte, am 19., 20. und 21. Januar be- schießen, ohne jedoch Erfolg zu haben. Die rauhe Jahreszeit, der heftige Widerstand und die Schwäche' des Belagerungskorps bestimmten den König, seine Truppen die Winterquartiere beziehen zu lassen. Maria Theresia freute sich über die von den Bürgern bewiesene Anhänglichkeit an Österreichs Sache, lobte die Bewohner von Neiße und sandte ihnen Truppen, welche die Stadt 17*

18. Lehr- und Lesebuch der Geschichte von der Gegenwart bis auf Kaiser Karl den Großen - S. 152

1892 - Berlin : Mittler
152 X. Preuens Emporkommen. Maria Theresia ein, während Frankreich die Ansprche des Kurfrsten von Bayern auf die sterreichische Erbschaft untersttzte. Auch König Friedrich Ii. von Preußen (1740 bis 1786, der seine Jugeub S. 40) wre geneigt gewesen, Maria Theresia zu untersttzen, wenn sie seine alten Erbausprche auf die schleichen Herzogtmer Liegnitz, Brieg und Wohlan anerkannt htte. Doch da er mit seiner Forberuug zurckgewiesen wurde, trat er auf die Seite der Feinde Maria Theresias und lie noch im Dezember 1740 seine Truppen in Schlesien einrcken. (Erster schlesischer Krieg.) Erst im Frhjahr 1741 sandte ihm Maria Theresia ein Heer unter dem Feldmarschall Neipperg entgegen. Bei Mollwitz (sdlich von Brieg) kam es zur Schlacht. König Friedrich fhrte seine Truppen selbst. Als er bei dem wechselnden Erfolge unruhig zu werden begann, bewog ihn der Feldmarschall Schwerin, Untersttzung aus der Nhe herbeizuholen. Dann raffte Schwerin nochmals die Truppeu zusammen und konnte am Abend seinem König den Sieg melden. Die preuische Infanterie bewahrte auch im Feuer und von der feindlichen Reiterei umschwrmt die gute Disziplin, welche sie auf dem Exerzierplatz gelernt hatte. Unsere Infanterie", schrieb der König nach der Schlacht, sind lauter Casars und die Offiziers davon lauter Helden; aber die Kavallerie ist nicht wert, da sie der Teufel holt." Friedrich drang nun mit seiner siegreichen Armee nach Bhmen vor und schlug hier die sterreicher abermals. Darauf trat ihm Maria Theresia im Frieden zu Breslau 1742 Schlesien und die Grafschaft Glatz ab, um sich gegen die weit in die Erblande vorgedrungenen Franzosen und Bayern wenden zu knnen. Mit Hlfe der Ungar konnte sie ihre Lande schnell von den Feinden subern, boch begngte sie sich damit nicht, sondern befahl ihren Generalen, weiter nach dem Rhein vorzudringen. In Gemeinschaft mit den Englndern erfochten dann die sterreicher einen Sieg der die Franzosen, und bald war kein Franzose mehr diesseits des Rheins zu sehen. Friedrich verfolgte diese Vorgnge mit Besorgnis; es war ihm klar, da Maria Theresia nach Vertreibung der Franzosen sehr bald auf die Wiedereroberung Schlesiens Bedacht nehmen wrde. Auerdem erschien es zweifelhaft, ob bei einem etwaigen europischen Frieden Schlesien als preuischer Besitz anerkannt wrde. Die bedrngte Lage des Kurfrsten von Bayern, welcher zum Kaiser gewhlt war, benutzte deshalb Friedrich als Vor-wand, um mit 80 000 Mann Hlfstruppen fr den Kaiser im Jahre 1744 durch Sachsen nach Bhmen vorzurcken. (Zweiter schlesischer Krieg.) Seine Hoffnung, da die Franzosen mit ihm gemeinschaftlich vorgehen wrden, erwies sich bald als falsch, und so. geriet er in hchste Be-

19. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 375

1810 - Berlin : Hayn
375 Zweiter Zeitraum. neuen Welt war der erste Keim dieses Krieges zu su- chen. England und Frankreich stritten sich um Besiz- zungen in Amerika. Die Kaiserin Maria Theresia be- seufzte den Verlust von Schlesien, wollte es wieder er- obern, und den Sieger, Friedrich Ii., demüthigen. Zu diesem Zwecke verbündete sie sich mit der Kaiserin Eli- sabeth von Rußland; Friedrich aber mit England. Frankreich, des letzter» Feind, ließ sich dagegen von Maria Theresia zu einem Bündnisse wider Preu- ßen bewegen. Das ganze d e u t sä) e R e i ch mußte sich der Kaiserin anschließen, mit welcher auch zum Ueber- flusse noch Schweden aus andern politischen Grün- den sich verband. So stand denn Held Friedrich fast allein gegen die Mehrzahl von europäischen Fürsten. Und dennoch siegte er in den meisten Schlachten, und schloß (^765) einen ehrenvollen Frieden zu Huberts- burg. Schlesien blieb ihm. Zwei Jahre darauf (»765) starb der Kaiser Franz I., der Gemahl der männlichen Maria Theresia. In Hinsicht auf Geistesveredlung und wissenschaftliche Bildung tritt für Oestreich und Deutschland insbesondere mit dem Regierungsanfange des Kaisers Joseph Ii. eine neue glückliche Periode ein. Auf ihn, einen thatigen Beförderer des Guten in seinen Staaten, wie Friedrich Ii. in den seinigen, durf- te Oestreich und Deutschland stolz seyn. Er schätzte und unterstützte Gewerbe, Künste und Wissenschaften, und bei seinem Duldungssinne, durch sein Mitwirken, söhnten sich die ehedem entzweiten Religionsparteien immer mehr und mehr aus Auch die katholische Kirche erhielt mehr Freiheit, der Jesuitenorden wurde aufge- löst. Die Morgenröthe gründlicher Kenntnisse ging dem Vaterlande auf; aber die Sonne innerer Kraft

20. Lesestoffe aus allen Teilen der Geschichte - S. 236

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 236 — Maria Theresia, auch in Momenten, wo die Würfel des Geschickes schwer und gewichtig fielen. Die Tränen, die sie am Landtag in Preßburg vergossen, waren nicht Tränen der Verzweiflung oder der Demut. Ihr stolzes Gemüt verhehlte selbst die wirkliche Gefahr; oftmals brach es in Frische und Heiterkeit hervor. Ihr Lebensmut teilte sich ihrer Umgebung mit. In der Wahl ihrer Vertrauten war sie immer glücklich, selten wurde sie getäuscht. Sie saßte zuerst in Oesterreich die Einheit des Volkes, die Gesamtheit der Interessen auf, sie nahm die Erblande als Monarchie, als Staat. All die tausendfachen Bande, welche die verschiedenen Elemente des Staates verketteten, hielt Maria Theresia mit sester Hand zusammen und elektrisierte mit ihrem guten und großen ©eiste alle Stände, daß jeder den freudigen Willen fühlte, sich in seiner Sphäre hervorzutuu. Die Reformen hoben manches aus den Angelst, was als altes Rechts in den öffentlichen Zuständen festgewachsen zu sein schien; niemand empfand dies als lästige Neuenmg, vielmehr als Wohltat, entsprungen aus Erkenntnis und wohlwollender Tätigkeit und zum Zwecke gemeinsamer Vorteile; es hob sich der kriegerische, ritterliche Geist der Armee; der Klerns konnte ihren frommen religiösen Sinn, ihre Achtung vor der Kirchengewalt preisen und brachte der Staatsgewalt Opser, welche die Vorfahren Maria Theresias oft versucht und nie erreicht hatten. Ihre Reformen kamen nie sprungweise, sie brach nie mit dem geschichtlichen Lebensgange; „das gute Herkommen" spielt in allen Erlassen eilte große Rolle. Man kann tiefer denken von den Formen der Gesellschaft, von den Gestaltungen des Staatslebens, von den Rätseln der Geschichte, aber man kann nie hochherziger handeln für das Volk und Land, nie tiefer überzeugt sein von den Pflichten des Lebens, als Maria Theresia. Niemand hat sie gehaßt, niemand konnte sie verachten. In ihrer Jugend hatte ihr Geschlecht und ihre Schönheit mächtig dazu beigetragen, jene frische dynastische Begeistenmg hervorzurufen. Maria Theresia war größer als die meisten Frauen, aber ihre Gestalt hatte ein vollkommenes Ebenmaß; bis ins späte Alter erhielt sie ihre hohe Haltung; sie hatte einen herrlichen Teint, reiches blondes Haar. Ihre Augen waren hellgrau und feurig, die Nase sauft gebogeu, der Mund fein geschnitten. Jede Aufregung oder Bewegung im Freien verbreitete eine Röte über ihr Gesicht, die den Glanz ihrer Schönheit erhöhte. Sie war eine der schönsten Frauen in Europa, wie einst ihre Mutter, die Kaiserin Elisabeth. Es lebte in ihrem Antlitze die volle Anmut, die Offenheit und Klarheit ihrer Seele. Sie sprach immer sehr lebhaft und begleitete den Ausdruck mit lebhaften Geberden. Sie war leicht aufgebracht, leicht begütigt, gerecht bis zur Aengstlichkeit. Nur die Feinde des Staates waren ihre persönlichen Feinde. Ihre Abneigung gegen Friedrich Ii. entsprang inzwischen nicht bloß aus Staatsinteressen. Ihr ganzes individuelles Wesen, ihre Entwickelung, ihre religiösen Anschauungen, ihre Auffassung des Lebens und seiner Triebkräfte waren im scharfen Kontrast zu der inneren Natur Friedrichs. Ihr imponierte sein scharfer politischer Sinn, die Leichtigkeit, mit der er alle herkömmlichen Begriffe durchbrach; sie haßte seinen Sar-