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1. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 33

1892 - Stuttgart : Metzler
— 33 — eine neue, einzig wahre Religion zu gründen. Die Haihtlehren derselben sind: „Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet. Die Seele des Menschen ist unsterblich, und es gibt eine Vergeltung nach dem Tode. Gebet, Fasten und Almosen öffnen die Pforten des Himmels. Jedem Menschen ist sein Schicksal zum voraus bestimmt. Das beste Werk ist der Kampf gegen die Ungläubigen." Mohammed fand bald viele Anhänger und unterwarf sich ganz Arabien. Er vereinigte in seiner Person die höchste geistliche und weltliche Gewalt. Seine Nachfolger hießen Cha-lifen. Sie eroberten im 7. Jahrhundert mit Feuer und Schwert einen großen Teil Asiens und Nordafrika. Von hier setzten dieselben nach Spanien über, um durch Europa nach Konstantinopel zu ziehen. Sie wurden aber von den Franken vollständig besiegt und nach Spanien zurückgedrängt. Dort gründeten sie ein blühendes Reich, das bis um d. I. 1500 n. Chr. bestand. Die Religion Mohammeds zählt jetzt noch viele Millionen Anhänger. Um«0«n.chr. 34. Die Glaubensboten Badens. Das Christentum verbreitete sich trotz der blutigen Verfolgungen, welche einzelne römische Kaiser anfänglich über dasselbe verhängten, mit wahrhaft göttlicher Gewalt. Im ganzen römischen Reiche fand es zahlreiche Anhänger. So blühten auch am Rheine schon um d. I. 300 n. Chr. die Bistümer Basel, Straßburg, Speier, Worms und Mainz mit vielen christlichen Kirchen. Aber die heidnischen Alemannen rotteten die Christuslehre wieder aus. Als jedoch Alemannien unter die Herrschaft der christlichen Franken gelangt war, zogen aus Irland und England fromme Männer dahin, um das göttliche Wort zu verkünden. Solche Männer heißen auch Glaubensboten (Missionäre). Zu den ersten Glaubensboten gehört der heilige Fridolin. Er kam um d. I. 500 n. Chr. in das badische Oberland und erbaute auf einer Rheininsel das Kloster Säckingen. Ein Jahrhundert später erschien am Bodensee der heilige Kolumban mit zwölf Schülern, von denen der heilige Gallus das Kloster St. Gallen stiftete. Kurze Zeit nachher errichtete Müller, Geschichtsbilder. z

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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 20

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
20 Kapitel Iv. Das Schicksal Spaniens. Mohammed. Hedschra. 622. Spanien Zu vertreiben. Aber während die Goten in der ersten Zeit ein sittenreines und ehrenhaftes Volk gewesen waren, nahmen sie im 7. Jahrhundert doch manches Schlechte von den Spaniern an. Während so die innere Kraft der Goten geschwächt wurde, wurde auch noch die wachsende Macht des Adels dem Staate verhängnisvoll. Häufige Erhebuugeu faudeu gegen die Könige statt, so daß Bürgerkriege und Aus-stände die Wehrkraft des Volkes verminderten. So konnte es kommen, daß die Gotenherrschast dem Angriff einer Ranbschar unerwartet schnell erlag. § 2. Das Hufhommen des flßobammedanismus. Dieser plötzliche Stoß hatte seinen Ursprung in dem fernen, bis dahin sehr unbekannten Arabien. Die arabifcheu Stämme lebten nach der Väter Weise dahin; Stammesfehden hielten sie in einiger Erregung. Niemals hatten sie sich zu einem größeren gemeinsamen Unternehmen aufgerafft. Nur als gelegentliche Räuber traten sie über die Grenzen ihres schwer zugänglichen Landes. Da trat in der heiligen Stadt Mekka ein Mann, namens Mohammed ans. 570 war er geboren, früh verwaist. In der Kindheit mußte er Schafe hüten. Als er herangewachsen war, trat er in den Dienst der reichen Kanf-mannswitwe Chadidja. Nun machte er Reisen und erweiterte seiue Keuut-uisse wie seinen Blick. Und da ging etwas Wunderbares in ihm vor sich. Er war ein Mensch von glühend lebhafter Phantasie und vou leicht erregbarer: Sinnen. So hatte er Gesichte, Träume, in denen er etwas Religiöses erlebte. Er glaubte sich berufen, eine neue Religion zu gründen, wie er sie nannte, die Religion Abrahams. Seine Hauptlehre faßte er in dem Satz zusammen: Es ist nur ein Gott, Allah, und Mohammed ist sein Prophet. Im übrigen war seine Religion aus christlichen, jüdischen und altarabischen Elementen ausgebaut. Den Hanptnachdrnck legte er auf das praktische Leben. Gute Werke, Almosen, Fasten, Beten, Wallfahrten machen den Gläubigen Allah gefällig. Die Niederschrift der religiösen Weisheit ist der Koran, dessen einzelne Sätze Suren heißen. Die Anhänger Mohammeds nannten sich Mohammedaner. Ihre Hingebung an Allah heißt Islam. Von den Abendländern wurden sie auch Sarazenen (d. i. Morgenländer) genannt. Anfangs fauti Mohammed wenig Anhänger und wurde sogar ans Mekka vertrieben. Er floh nach Medina (622). Von diesem Jahre an berechnen die Araber ihre Zeit. Man nennt diese Flucht Hedschra. Als Mohammed starb, hinterließ er seinen Anhängern die Ausgabe, seine Religion auszubreiten mit Feuer und Schwert. In diesem Glaubenseifer (Fanatismus) erhoben sich die feurigen Söhne der Wüste und griffen das oftrömifche Reich an. § 3. Die arabische Völkerbewegung. Unter verwegenen Führern stürzten sich die Araber auf die Nachbarländer. Diese Volkerbewegnng des Südens aber unterscheidet sich von der

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 22

1895 - Leipzig : Voigtländer
22 19. (81.) Mohammed und der Islam. 1. Mohammed. Whrend das Christentum sich unter den deutschen Vlkern ausbreitete, wurden seiner Herrschast namentlich im Morgenlande viele Lnder durch eine neue Religion wieder entrissen, die rasch zu groer Ausbreitung gelangte. Der Stister dieser Religion war Mohammed, der zu Mekka in Arabien als gottgesandter Prophet austrat. Anfnglich von 622 seinen Landsleuten verfolgt, gewann er nach seiner Flucht nach Medina (Hedschra) begeisterte Anhnger, eroberte Mekka und unterwarf nach und nach ganz Arabien seiner Religion und Herrschaft. Die Anhnger dieser Lehre, des Islam (glubige Hingabe in Allahs Willen), heien Moslemin (Glubige), ihr heiliges Buch ist der nach Mohammeds Tod gesammelte Koran (Schrift). Die wichtigsten Lehren und Gesetze sind: Ein Gott,dessen Pro-ph et Mohammed; Paradies und Hlle (mit sinnlichen Farben ausgeschmckt); unabnder-liehe Vorherbestimmung; tglich fnfmaliges Gebet, Gottesdienst am Freitag in den Mo-scheen, Fasten und Almosen (Beten fhrt auf halbem Wege zu Gott, Fasten bis an die Thre seineshauses, Almosen ffnet die Pforte"), Wallfahrten nach der Kaaba in Mekka, Krieg fr den Glauben; Verbot des Weines, Gestattung der Vielweiberei. 2. Die Kalifen, die Nachfolger des Propheten, dehnten ihre Herrschaft und Mohammeds Lehre bald weit der die Grenzen Arabiens aus. Schon unter dem zweiten Kalifen, dem gewaltigen Omar, wurde Syrien nebst Pa-lstina, sowie gypten dem ostrmischen Reiche entrissen, dann auch das ganze neupersische Reich (der Safsaniden) erobert. Unter den folgenden Kalifen (den Omajaden) wurde die Residenz von Medina nach Damaskus verlegt und eine arabische Seemacht gegrndet. Auch die Nordkste von Afrika, das Gebiet des ehemaligen Vandalenreiches, wurde nun von den Arabern erobert; diese verbanden sich hier mit den Ureinwohnern, den Mauren, weshalb die Araber im Abendlande dann selbst Mauren genannt wurden. Von Afrika setzte der arabische Feldherr Tarik der die Meerenge, welche nun Strae von Gibraltar (d. i. Berg des Tarik) genannt wurde, nach Spanien der. Durch den Sieg der die Westgoten bei Lerez de la 711 Frontcra 711 wurde das Westgotenreich zerstrt, und Spanien der arabischen Herrschast unterworfen. Der berrest des Westgoten-Volkes zog sich in die nrdlichen Gebirge Spaniens zurck und grndete dort das kleine christliche Knigreich Asturien. Von Spanien ans bedrohten nun die Araber bereits das Frankenreich. 20. (77.) Das Frankenreich unter den letzten Meromingern; die Pippiniden. l. Die letzten Merowinger und die Hausmeier. Die merowingifchen Könige entarteten immer tiefer und sanken in Schwche und Verachtung. Da kam die Regierungsgcwalt in die Hnde der Haus meier. I

3. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 16

1911 - Berlin : Winckelmann
— 16 — Sarg wird noch heute in der Moschee von Medina gezeigt, und es gehört zu den Pflichten des rechtgläubigen Mohammedaners, wenigstens einmal in seinem Leben zum Grabe des Propheten eine Wallfahrt zu unternehmen. Mohammeds Lehren. Die Lehren Mohammeds, welche seine Schüler niedergeschrieben haben, sind im Koran enthalten. In diesem Buche wird geboten, täglich fünfmal zu beten; denn das Gebet ist der Pfeiler der Religion und der Schlüssel zum Paradiese. Auch wird Fasten und Almosengeben sehr dringend empfohlen; denn, heißt es an einer andern Stelle des Koran: Beten führt auf halbem Wege zu Gott; Fasten bringt an den Eingang zum Himmel, und Almosen öffnet die Pforte des Paradieses. Ferner: Es ist nur ein Gott (Allah), und Mohammed ist sein Prophet. Moses und Jesus sind geringere Propheten als Mohammed. Die Vielweiberei ist erlaubt. Der Freitag ist wöchentlich zu feiern. Verboten ist der Genuß des Weines und Schweinefleisches. Außerdem lehrte der Prophet, daß jeder Mensch unabänderlich zum Bösen oder Guteu bestimmt sei (Fatum), und verhieß den Gläubigen ein Paradies, wo die Erde von Weizenmehl sei, und der Baum Tuba voller Granaten und Traubeu hänge. Gelüste die Seligen nach Fleisch, so gäbe der Baum Tuba ihnen alsbald gebratene Taubeu. Wolle jemand reiten, so dürfe er nur zu diesem Baume gehen, an welchem die schönsten Rosse gesattelt und gezäumt hängen usw. Die Bekenner des Islam (mohammedanische Religionslehre) heißen Moslemin, die Priester werden I m a m s , die Mönche Derwische, das kirchliche Oberhaupt M u s t i genannt. Tie Kalifenherrschaft. Unter den Nachfolgern Mohammeds, Kalifen genannt, folgten Eroberungen auf Eroberungen, so daß sich die Herrschaft der Araber und mit ihr der Islam weit über Syrien, Palästina, Phönizien und Ägypten verbreitete. Nur Alexandrien verteidigte sich mit großem Mut, bis es ebenfalls erlag. Hier wurde bei dieser Gelegenheit die größte Bibliothek der Welt zerstört. Später eroberten die Araber auch die Nordküste Afrikas, unterwarfen fast ganz Spanien und zerstörten hier im achten Jahrhundert das W e st g o t i s ch e Reich. Nur wenige Westgoten retteten sich in die asturischen Gebirge und verteidigten ihre Freiheit und christliche Religion gegen die Eindringlinge. In den späteren Kämpfen gegen die Araber, M a u -r e n genannt, zeichnete sich in Spanien besonders Rodrigo Diaz (t 1099) aus, der unter dem Namen E i d (d. h. Herr) von Herder besungen ist. — Nachdem sich die Eroberungssucht der Araber abgekühlt hatte, griffen sie in ihren neuen Wohnsitzen zu friedlicher Beschäftigung. Besonders blühte Spanien unter ihnen auf und gelangte zu bedeutendem Wohlstand. Ihre Hochschulen, die sich großer Berühmtheit erfreuten, wurden sogar von Christen anderer Länder besucht. In Spanien behaupteten die Araber ihre Herrschaft bis zürn Jahre 1492. Die Alhambra. Zu den herrlichen Bauten der Mauren gehört auch die Alhambra in Granada, welche eine Festung bildet und aus den äußeren Wallmauern 13 viereckige Türme hat. Äußerlich kahl und schmucklos, entfaltet die Alhambra in ihrem Innern eine morgenländische Märchenpracht. Unter den einzelnen Teilen dieses Gebäudes zeichnet sich besonders der Löwen-h o f aus, der den Verwüstungen der Zeit am meisten widerstanden hat. Er ist rings von luftigen Säulenhallen umgeben, aus denen an den Schmal-

4. Württembergisches Realienbuch - S. 46

1909 - Stuttgart : Bonz
46 ständiger Fehde miteinander lebten. Die Religion der Araber war der Gestirndienst, ihr Nationalheiligtum die Kaaba, ein schwarzer Stein zu Mekka. Mohammed wollte durch eine neue Religion die getrennten Stämme einigen und sein Volk einer höheren Gesittung entgegenführen. Die Eltern Mohammeds waren frühe gestorben; ein Oheim nahm sich seiner an und ließ ihn zum Kaufmann ausbilden. Auf feinen Reisen war er mit den Lehren des Judentums und des Christentums bekannt geworden. Durch die Heirat mit einer reichen Witwe gelangte Mohammed in eine un- abhängige Stellung. Bald zog er sich jedoch in die Einsamkeit zurück, um über göttliche Dinge nachzudenken. Nach einiger Zeit trat er wieder an die Öffentlichkeit und behauptete, er habe Offenbarungen von Engeln er- halten. Aber nur seine Frau und sein Neffe glaubten vorerst an den neuen Propheten. Mohammed mußte vor seinen Feinden nach Medina fliehen. Dort fand er zahlreiche Anhänger, mit deren Hilfe er Mekka eroberte. Mit Mohammeds Flucht beginnt die Zeitrechnung der Mohammedaner (622). 2. Mohammeds Lehre (Islam, d. h. Ergebung) ist eine aus heidnischen, jüdischen und christlichen Glaubenssätzen zusammengesetzte Religion. Der oberste Grundsatz derselben lautet: Es ist nur ein Gott, Allah, und Mohammed ist sein Prophet. Der Islam, der zwar Gottes Größe und Allmacht anerkennt, aber von dessen Liebe und Heiligkeit nichts weiß, sieht die Hauptforderungen der Religion in der Erfüllung äußerlicher Gebräuche, im regelmäßigen Beten (fünfmal des Tags), im Fasten und Almosengeben, in Waschungen und im Wallfahren nach Mekka. Der Genuß des Weines ist verboten, die Vielweiberei gestattet. Das Religionsbuch der Mohammedaner ist der Koran; als heiliger Tag wird der Freitag gefeiert; die Bethäuser heißen Moscheen, die Priester Derwische; das Religionszeichen ist der Halb- mond. Mit Feuer und Schwert muß der Islam ausgebreitet werden. Der Kampfesmut und die Todesverachtung der Mohammedaner wurden gesteigert durch die Lehre von einem unabänderlichen Schicksal (Fatalismus). Ein Leben voll irdischer, sinnlicher Freuden erwartet die Gläubigen, insbesondere die im heiligen Kriege Gefallenen, im Jenseits. 3. Ausbreitung des Islams. Unter den Nachfolgern Mohammeds, den Kalifen, wurde der Islam mit Gewalt in ganz Arabien, Persien, Syrien, Palästina, Ägypten, Nordafrika und Spanien verbreitet. Im Jahr 732 suchten die „Mauren", wie man die Araber Spaniens nannte, in Frankreich einzudringen, wurden aber zurückgeschlagen. Auch in Spanien konnten sie nur den südlichsten Teil auf längere Zeit behaupten. Als der mächtigste und größte Kalife wird Harun al Raschid, der Beherrscher von Bagdad, gepriesen. Geschichte und Sage erzählen vieles von der glanzvollen Hofhaltung, von der Gerechtigkeit und Milde dieses gewaltigen Herrschers, der ein Zeitgenosse Karls des Großen war. Am Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Mauren vollends aus Spanien vertrieben. Im Osten waren aber die mohammedanischen Türken unter ihrem grausamen Sultan Mohammed Ii. von Kleinasien aus in Europa

5. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 48

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
48 in den Willen Gottes einzuprgen und ihren Mut bei der Verbreitung des Islams unerschtterlich zu machen, entwickelte sich bei den Mohammedanern die Lehre vom Fatalismus oder der Glaube an eine unabnderlich vor-ausbestimmte Notwendigkeit aller menschlichen Handlungen und Schicksale (Fatum, Kismet). Von der Zeit an, wo Mohammed seine Feinde bekmpfte, verkndete er, da der von ihm gelehrte Glaube der den ganzen Erdboden verbreitet werden msse, und der heilige Krieg wurde eine der ersten Pflichten der Glubigen. Alle Gtzendiener sollten ausgerottet werden; Christen und Juden sollte jedoch gestattet sein, bei ihrem Glauben zu ver-harren, wenn sie die Moslemin als ihre Oberherren anerkennen und ihnen zinspflichtig werden wollten. Der Streiter Gottes, die im Kampfe fielen, warteten die reichsten Freuden des Paradieses, die sich die andern Glubigen nur durch gute Werke erwerben knnen. Kann der Islam, mit dem Christentum verglichen, nur als ein Rck-schritt in der religisen Entwickelung der Menschheit bezeichnet werden, so war er doch ein groer Fortschritt fr die Araber und das ganze Heid-nische Morgenland. Er verdrngte den Gtzendienst und verbreitete den Glauben an einen Gott, an ein Leben nach dem Tode und an eine sitt-liehe Bestimmung des Menschen. Allein das durch den Islam gegrndete Reich wurde in orientalischer Weise beherrscht, und der Despotismus hat sich bei allen mohammedanischen Vlkern erhalten; die gestattete Vielweiberei nhrte die Roheit, erniedrigte das Weib und zerstrte das Familienleben. Da sich die Anhnger des Islam der brigen Menschheit schroff und un-vershnlich gegenberstellen, weckt und erhlt der Islam kriegerischen Sinn und Eroberungssucht. Indem Mohammed seine Lehre als den vollkommensten Inbegriff aller geistigen Bildung darstellte, setzte er der freien Entwickelung des Geistes eine Schranke, und indem er, um den Gtzendienst zu verhten, irgend ein lebendes Wesen im Bilde darzustellen verbot, wurde die Kunst in die engsten Grenzen eingeschlossen. Dagegen wurden Handel und Gewerbe-flei im Koran als Gott gefllige Beschftigungen empfohlen und deren Befrderung und Schutz den Glubigen zur Pflicht gemacht. 3. Die Kalifen. Mohammeds Nachfolger oder Kalifen in feiner Stellung als Herrscher und Oberpriester setzten sein Werk in der Erfllung der Glaubens-Pflicht, die die Ausbreitung seiner Lehre vorschreibt, fort. Alsbald nach seinem Tode begann eine lange Reihe von Glaubens- und Eroberungs-kriegen, denen nach Unterwerfung von Vorderasien, Afrika und Spanien erst das Frankenreich und der trotz aller Morschheit noch mit zher Wider-standskrast begabte Bau des byzantinischen Reiches Halt gebot. Da Mohammed keinen mnnlichen Erben hinterlassen, berhaupt keiner-

6. Bilder aus der deutschen Geschichte in schulgemäßer Form - S. 12

1896 - Dessau : Anhaltische Verl.-Anst. Oesterwitz & Voigtländer
— 12 sie. Das beste Werk ist der Kampf gegen die Ungläubigen. Das Schicksal jedes Menschen ist unabänderlich vorher bestimmt. — Den Genuß von Wein und Schweinefleisch verbot Mohammed, dagegen gestattete er die Vielweiberei. Als wöchentlichen Feiertag bestimmte er den Freitag. — Das Buch, in welchem Mohammed seine Lehren niederschrieb, heißt Koran. Die mohammedanische Religion führt den Namen Islam (Ergebung in den Willen Gottes); ihre Bekenner nennen sich Moslemin (Gläubige). Die Deutschen haben daraus Muselmänner gemacht. Die Gotteshäuser der Mohammedaner heißen Moscheen (Anbetungsorte), ihre Priester-Imams und ihre Mönche Derwische. Die Ausbrei- In seiner Vaterstadt fand Mohammed nur wenig Anhänger. tung seiner Seine Stammesgenoffen trachteten ihm sogar nach dem Leben. Daher sloh Mohammed nach Medina, woselbst er bereits viele Anhänger hatte. — Von dieser Flucht erzählt man sich die wunderbarsten Dinge. Den Männern, die ihm nachsetzten, um ihn gefangen zu nehmen, warf er Staub in die Augen, wovon sie erblindeten. Vor anderen Verfolgern verbarg er sich in einer Höhle, die er am Wege fand. Die Verfolger wollten zwar die Höhle durchsuchen, sahen aber ihren Eingang von einem Spinnengewebe verhängt und dicht davor einen Akazienbaum, in dessen Zweigen eine Taube brütend auf ihrem Neste faß. Sie meinten daher, es könne in letzter Zeit niemand eingetreten fein und zogen weiter. — Die Flucht Mohammeds (Hedschra) von Mekka nach Medina geschah im Jahre 622. Von da an begannen die Mohammedaner ihre Zeitrechnung (wie wir Christen von der Geburt Christi). — In Medina fand Mohammed freundliche Aufnahme. Seine Anhänger riesen ihn sogar zum Könige aus. Von nun an breitete Mohammed seine Lehre mit Hilfe des Schwertes ans. An der Spitze feiner Anhänger zog er nach Mekka und eroberte die Stadt. Bald hatte er ganz Arabien in feiner Gewalt und zum Islam bekehrt. — Mohammed starb im Jahre 632. Sein Leichnam ruht in einer Moschee in Medina, welches für die Mohammedaner ein eben so bedeutender Wallfahrtsort ist, wie Jerusalem für die Christen. Mohammeds Die Nachfolger Mohammeds, Kalifen genannt, fetzten dessen Nachfolger. Erobemugs- und Bekehrungswerk fort. Sie gewannen Persien, Palästina, Syrien, Ägypten und zerstörten im nordwestlichen Afrika das Reich der Mauren. Dann setzten sie (unter dem Feldherrn Tarik) über die Meerenge Gibraltar (Dschebel at Tarik!) nach Spanien über und machten hier dem westgotifchen Reiche ein Ende. Spanien wurde ein maurisches Königreich *. Dein * Die Araber wurden in Spanien Mauren gmannt, weil sie ans Manri-tanien in das Land kamen.

7. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte - S. 77

1873 - Karlsruhe : Braun
77 neuen Religion. Schon frhe verwaist, wurde er von seinem Oheim, der Emir oder Fürst von Mekka war, zum Kaufmann erzogen. Als solcher machte er Reisen nach Palstina und Syrien. 4. In seinem vierzigsten Jahre abergab Mohammed die Handelsgeschfte auf, und berlie sich zurckgezogen dem Nachdenken der gttliche Dinge und der Begleichung der verschiedenen unter seinen Volksgenossen herrschenden Religionen, der christlichen, jdischen und der Lehre Zoroasters. Auch der Gtzendienst war iu Arabien ausgebreitet. 5. Da glaubte er den Berus in sich zu fhlen, eine einzige Religion als den wahren Glauben oder Islam (d. i. Ergebung an Gott) verknden an sollen, und dadurch seinem Volke selbst Ein-heit zu geben. Seine Hauptlehren sind: Es ist nur Ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet; auch Moses und Christus sind gttliche Gesandte; Beten, Fasten, Wohlthtigkeit erwerben dem Menschen das Wohlgefallen Gottes und den Himmel, wo den Guten die herrlichsten Gensse erwarten, den Bsen aber Strafe. Jedem Menschen ist sein Lebensschicksal von Gott unabnderlich vorherbe-stimmt (Fatalismus). Diese Lehren sind im Koran (d.i. Sa mm-(u n g), dem Religionsbuche der Mohammedaner oder Msle m i n (d. i. Glubigen), aufgeschrieben. Jene Sammlung der Lehren und Aussprche des Propheten wurde von dem ersten Nachfolger des Propheten, seinem Schwiegervater Abubekr, veranstaltet. 6. Mohammed fand anfangs bei den Seinigen groß- j-Zz en Widerspruch, und mute von Mekka nach Me- 6^r-bina flchten, 622. Dies ist die Hedschra, d. i. Beginn der Auswandernng,vonderdiemohammedanerihre mohammeda-Jahre zhlen. Dort fand er bald viele Anhnger und unterwarf nach und nach ganz Arabien seiner Reli- - gion und Herrschaft. Er starb 622, und ist zu Medina begraben. 7. Da es eine Pflicht des Mohammed aners ist, den Islam selbst mit dem Schwert auszubreiten, so n. Chr. dehnten Mohammeds Nachfolger, Ch a l if e n genannt, _ Arabische ihre Herrschaft bald der einen groen Theil Asiens Herrschaft in und der die Nordkste von Afrika aus. Die Araber Spanten. gingen sogar unter dem Feldherrn Tarik bei den Sulen des Hercules, von nun an Gibraltar (d. i. Gebet al Tarik, Berg des Tarik) genannt, nach Spanien hinber (711), und unterwarfen dort die Westgothen, die sich nur in den Gebirgen des nrdlichen Spaniens unabhngig erhielten. 8. Von Spanien aus wollten die Araber durch das - Frankenreich bis Constantinopel vordringen. Sie wurden aber von dem frnkischen Majordo- Zwackt bei m u s Carlmartell (d. i. der Hammer) bei T o u r 8 v Tours, in einer groen Schlacht besiegt (732), und muten

8. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 150

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
15a Achte Per. Vom Unterg. d. abendl. röm- Kaiserth. Zweite Unterabtheilung. Von Mohammed bis Kaiser Karl den Großen. 62- — 800. §. 1. ©ic Araber, die bisher in ihrer Halbinsel eint geschloffen, sich um andere Völker wenig des kümmert hatten, brechen auf einmal, durch den Fanatismus der Reuglon und Eroberungssucht getrieben, hervor, verbreiten über einen großen Theil der Welt eine neue Religion, und stiften eins der mächtigsten Reiche, das jemals gestan- den hat; ein Reich, das sich von Indien bis nach Spanien ausdehnt. Der Stifter dieser neuen Religion und dieses neuen Staats, dem weder der Persische, noch der Byzantinische wi- derstehen konnte, war Mohammed (Muham- med, Mohammed). Zu seiner Zeit lebten schon viele tausende gedrückter Juden und Christen in Arabien. Die alten Araber, Ismaels Abkömm- linge, glaubten noch an einen Gott, obgleich diese Kenntniß eines Gottes durch frühe heidni- sche Ankömmlinge mitunter entstellt war, und dieser Araber ihr Nativiialtempel war die große Caaba zu Mekka. Mohammed, ein Mann von fürstlichem Herkommen, anfangs ein Schwär- mer, und dann erst, wie seine Sache einen un- erwartet glücklichen Fortgang nahm, ein Be- trüger, giebt göttlichen Beruf zum Apoftelamt

9. Badisches Realienbuch - S. 215

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
215 Ii. Die Bedrohung des Christentums durch den Islam. 1. Mohammeds Leben. Während sich in Deutschland das Christentum langsam ausbreitete, drohte ihm von Arabien her eine große Gefahr. Dort lebte um das Jahr 600 Mohammed, ein Mann aus edlem Geschlecht. Seine Eltern starben frühe. Nach einer freudlosen Lugend wurde er Kaufmann. Auf großen Handelsreisen lernte er die Religion der Luden und Christen kennen, und er wandte sich von dem Götzenglauben seines Volkes ab. Er suchte den einen, wahren Gott und den reinen Glauben. Deshalb zog er sich in die Bergeinsamkeit zurück. Bußübungen und Nachtwachen regten ihn krankhaft auf,- er hatte Träume und Gesichte. Ein Engel soll ihm im Aufträge Gottes die Bekehrung seiner Landsleute befohlen haben. Sein Bekehrungswerk begann Mohammed in seiner Vaterstadt Mekka; doch fand er daselbst wenig Anhänger. Die Reichen ver- spotteten ihn anfänglich; seine ersten Anhänger waren Sklaven und Arme. Als er sich seines Lebens nicht mehr sicher fühlte, floh er 622 von Mekka nach Medina. Diese Flucht heißt Hedschra. Von diesem Zeitpunkt an zählen die Mohamme- daner ihre Lahre. Ln Medina gewann der „Gottgesandte" viele Anhänger. Mit diesen Getreuen eroberte er in kurzer Zeit fast ganz Arabien und machte einen einheitlichen Staat daraus. „Lch habe meine Sendung erfüllt", sprach er beim Herannahen seines Todes, „hinterlassen habe ich euch das Buch Allahs und deutliche Gebote; so ihr sie haltet, werdet ihr nimmer irre gehen." Er starb 632. 2. Der Islam. Mohammeds Lehre heißt Islam, d. h. Ergebung in Gottes Willen. Einer, der sich völlig Gott ergibt, heißt Moslem. Mohammed lehrt: „Es ist nur ein Gott, Allah, und Mohammed ist sein Prophet. Gebet, Fasten und Almosen öffnen die Pforten des Himmels. Das beste Werk ist der Kampf gegen die Ungläubigen." Zu diesen Hauptgeboten kamen noch das Verbot von Wein und Spiel, das Gebot der Gastfreundschaft und die milde Behandlung von Untergebenen. So wurde Mohammed auch Gesetzgeber. Seine Lehren und Gebote finden sich im Koran (Verkündigung), dem heiligen Buch der Mohammedaner. 3. Ausbreitung. Mohammeds Nachfolger nannten sich bescheiden Kalifen, d. h. Stellvertreter des Gesandten Gottes. Sie sahen im Krieg gegen die Un- gläubigen ihre Hauptaufgabe. Ungeheuer waren ihre Waffenerfolge. Ln weniger als 100 Jahren eroberten sie ganz Vorderasien und Nordafrika. Die moham- medanischen Mauren, ein Mischvolk in Nordafrika, setzten sogar nach Spanien über und drangen bis nach Frankreich vor. Karl Martell schlug sie zwischen Tours (wr) und Poitiers (poatje) und bewahrte dadurch das Frankenreich und das Christentum vor dem Untergang. In Spanien nahm ihre Herrschaft erst zur Zeit der Entdeckung Amerikas ein Ende. Heute noch bekennt sich der siebente Teil der Menschheit zum Islam. 4. Bedeutung. Die Lehre Mohammeds hat seinem Volke nicht allein religiöse, sondern auch geistige und wirtschaftliche Ziele gewiesen. Das Streben, die Erde dem Islam zu unterwerfen, führte zu ihrer Erforschung. Die Araber besaßen große Kenntnisse in Erd-, Natur- und Himmelskunde; sie waren feine Rechenmeister, geschickte Ärzte und bedeutende Baukünstler. Noch heute zeugen in Spanien Paläste und Schlösser von ihrer hohen Kunstfertigkeit, z. B. die Alhambra, Granada. Als tüchtige Kaufleute und Seefahrer brachten sie ihre gewerblichen Erzeugnisse, Teppiche, Seidenstoffe, Leder und Waffen, in die ver- schiedensten Länder; ihr Ackerland glich blühenden Gärten.

10. Mittelalter und erste Periode der Neuzeit - S. 8

1898 - Berlin : Hertz
8 Cultur des Islams. Morabeten urtb Almohaden in Spanien noch fort, zuletzt unter dem 1492 Namen des Knigreichs Granada, bis es 1492 zerstrt wurde. Als Khalif gilt gegenwrtig der Sultan oder Padischah der Osmanen in Constantinopel; aber seit dem Verfalle des Khalifats als der Vereinigung der geistlichen und weltlichen Gewalt ist der Islam thatschlich in verschiedene Reiche zersplittert. 2. Cultur des Islams. (Verfassung und brgerliche Ver-Hltnisse.) Um jede Absonderung der Völker oder einzelner Gruppen von Vlkern vom Weltreiche zu verhten, untergrub Mohammed das Eigentum, die Familie, die Vaterlandsliebe und die nationale Besonderheit. Der Prophet und die Khalifen teilten Grnnd und Boden, wie andern Besitz, nach Magabe des Verdienstes um den Islam an die Glubigen aus, so da ein ager-publicus-System wie dasjenige der Rmer, entstand; aber Gut und Vermgen konnte stets wieder eingezogen werden. Um den Familienverband zu zer-stren, gestattete Mohammed die Polygamie, und hierdurch, wie durch das Beutesystem und die Einziehbarkeit des Besitzes, wurde zugleich die Anhnglichkeit an ein bestimmtes Vaterland untergraben; alle Nationen gelten im Islam gleich; aber die den Glauben nicht annehmen, werden als Unterworfene behandelt und zum Vorteil der Glubigen ausgebeutet, wie es die Rmer mit den Unterjochten machten. Durch dcti unbedingten Gehorsam, den alle dem Khalifen schuldeu, werden auch die Sklaven dem Stande der Freien an-genhert, und die Polygamie verwischt fast vollstndig den Unter-schied zwischen Gattin und Sklavin. Der Islam lockt daher durch Befriedigung des Ehrgeizes, der Habsucht und der Sinnlichkeit an. (Bildungs- und Sittenzustand.) Der Islam prgt allen seinen Bekennern einen gleichmigen Stempel der Lebensweise und Lebensanschauung auf; das Ideal der fortschreitenden, auf Er-ziehung und Geistesarbeit ruhenden Bildung, wie die Griechen es hatten, und die abendlndischen Völker es aufgenommen haben, ist ihm fremd; die Cultur ist, wo der Islam zur Herrschaft kam, auf derselben Stufe stehen geblieben und wie erstarrt, was man an der Bauart und Einrichtung der Huser, an den gebruchlichen Werkzeugen, der Ackerbestellung und den Gewerben, sogar der Kleidung und Lebensweise berall verfolgen kann; nur haben die mohammedanischen Sieger berall die Cultur der christlichen Unter-worfenen uerlich aufgenommen.

11. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 152

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
Iz2 Achte Per. Vom Unterg. d, abendl, röm- Kaiserth. die Eroberungen bis nach Indien fortgesetzt, und auf der andern in Afrika und Europa. Huer 2.C.?n. nehmen sie Spanien und Portugal ln Besitz, und wagen über die Pyrenäen Einfälle nach Gallien, die aber die Fränkische Macht verei- I. C. 750. tclt. Das Haus der Vmmajaden stürzt Ibra- him, ein Abkömmling von Mohammeds Schmie, gersohne, dem All Dieser stiftet die Dynastie der Abbastoen, die in dem neu erbauten Lag- Dad am Tigris ihre Residenz nehmen. Die Ara, der in Spanien reisten sich bei dieser Revolution von dem Chalifate los, das nun allmählich auch in andern Theilen durch Spaltungen und Rebel- lionen erschüttert wird«, Dagegen kommen itzt bei den Arabern die Wissenschaften in die Höhe, und vorzüglich macht sich um sie verdient der Chalife Al Mansar, der zweite aus dieser Dy- nastie. Wie viele Jahre begreift der Zeitraum von Moham- meds Flucht bis auf Karl den Großen? Welches Volk im Morgenlande fängt itzt an, Erobe, rungen zu machen? Was wird durch dieses erobernde Volk über einen groß, ßen Theil der Erde verbreitet? Wer war der erste Stifter dieses neues: Staats ? Wodurch wird dieser Mann noch weit merkwürdiger? Hatten die alten Araber vor Mohammed noch die Kenntniß eines einzigen Gottes?, War diese Erkenntnis noch unverfälscht und rein? Was war die große Caaba zu Mekka? Welche'andere Religionsverwandte lebten in Arabien zu Mohammeds Zeit? Wer war Mohammed? Wann ward er ein Betrüger? Welche neue Lebre predigte er? Was gebot Mohammed, als vorgeblicher Apostel Gottes? Was verbot er? Welches Buch enthält die Lehre des Mohammed ? .

12. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 106

1891 - Leipzig : Voigtländer
106 snglich von seinen Landsleuten verfolgt, gewann er nach seiner 622 Flucht nach Medina (Hedschra) begeisterte Anhnger, eroberte Mekka und unterwarf nach und nach ganz Arabien seiner Religion und Herrschaft. Die Anhnger dieser Lehre, des Islam (glubige Hingabe in Allahs Willen), heien Moslem in (Glubige), ihr heiliges Buch ist der (nach Moham-meds Tod gesammelte) Koran (Schrift). Die wichtigsten Lehren und Ge-setze find: Ein Gott, dessen Prophet Mohammed; Paradies und Hlle (mit sinnlichen Farben ausgeschmckt); unabnderliche Vorherbestimmung; tglich fnfmaliges Gebet, Gottesdienst am Freitag in den Moscheen, Fasten und Al-mosen (Beten fhrt auf halbem Wege zu Gott, Fasten bis an die Thre seines Hauses, Almosen ffnet die Pforte"), Wallfahrten nach der Kaaba in Mekka, Krieg fr den Glauben; Verbot des Weines, Gestattung der Vielweiberei. 2. Die Kalifen, die Nachfolger des Propheten, dehnten ihre Herrschaft und Mohammeds Lehre bald weit der die Grenzen Arabiens aus. Schon unter dem zweiten Kalifen, dem gewaltigen Omar, wurde Syrien nebst Palstina, sowie gypten dem ostrmischen Reiche entriffen, dann auch das ganze neuperfifche Reich (der Saffaniden) erobert. Unter den folgenden Kalifen (den Omajaden) wurde die Residenz von Medina nach Damaskus ver-legt, und eine Arabische Seemacht gegrndet. Auch die Nordkste von Afrika, das Gebiet des ehemaligen Vandalenreiches, wurde nun von den Arabern er-obert; diese verbanden sich hier mit den Ureinwohnern, den Mauren, weshalb die Araber im Abendlande dann selbst Mauren genannt wurden. Von Afrika setzte der arabische Feldherr Tarik der die Meerenge (welche mm Strae von Gibraltar, d. i. Berg des Tarik, genannt wurde) nach Spanien der. Durch den Sieg 711 der die Westgoten bei Xerez de la Frontera 711 wurde das Westgotenreich zerstrt, und Spanien der arabischen Herr-schast unterworfen. Der berrest des Westgoten - Volkes zog sich in die nrdlichen Gebirge' Spaniens zurck und grndete dort das kleine christliche Knigreich Asturien. Von Spanien aus bedrohten nun die Araber bereits das Frankenreich. 77. Das Frankenreich unter den letzten Merowingern, die Hausmeier. Die merowingifchen Könige entarteten immer tiefer und sanken in Schwche und Verachtung. Da kam die Regierungsgewalt in die Hnde der Hausmeier.

13. Nr. 3a - S. 10

1911 - Breslau : Hirt
10 Geschichte. 1 Iii. Mohammed. 1. Sein Leben. Während sich unter den deutschen Stämmen das Christen- tum langsam ausbreitete, entstand im fernen Arabien eine neue Lehre, der Islam. Der Stifter derselben war Mohammed. Er wurde in Mekka, der Hauptstadt von Arabien, geboren. In früher Jugend verlor er seine Eltern. Ein Oheim, der ein reicher Kaufmann war, nahm ihn daher in sein Haus und erzog ihn ebenfalls zum Kaufmann. Als solcher machte er weite Reisen und lernte Land und Leute kennen. Er fand, daß in seinem Vaterlande neben Juden und Christen auch viele Götzendiener lebten. Deshalb beschloß er, dem Volke eine neue Religion zu geben. Er zog sich in die Wüste zurück und lebte vier Wochen lang in einer Höhle. Hier erschien ihm nach der Sage der Engel Gabriel und verkündete ihm, er wäre ein Prophet Gottes. Darauf stellte er aus den Lehren der Heiden, Juden und Christen alles zusammen, was ihm gefiel, und begründete so den Islam. Als seine Lehre bekannt wurde, ver- schworen sich 40 Männer, ihn zu töten. Er aber floh im Jahre 622 von Mekka nach Medina und rettete sein Leben. Mit diesem Jahre beginnen die Moham- medaner ihre Zeitrechnung. Zehn Jahre später starb er. 2. Seine Lehre. Die Lehre des Islam ist im heiligen Buche seiner Anhänger, dem Koran, aufgezeichnet. Der oberste Glaubenssatz heißt: „Es ist nur ein Gott, Allah, und Mohammed sein Prophet." Gebet, Fasten, Almosengeben und Kämpfen für die Ausbreitung der Lehre gelten als Mittel zur Erlangung der Seligkeit. Derhimmel hat sieben Stufen, in denen sich die Freuden von Stufe zu Stufe steigern. Der Tod im Kampfe für den Glauben führte mit Sicherheit in das Paradies, das noch über dem Himmel liegt. Der Islam schreibt häufige Waschungen und täglich fünfgebete vor, bei denen das Gesicht nach der Stadt Mekka gerichtet sein muß. Als wöchentlicher Feier- tag gilt der Freitag. Jeder Gläubige ist verpflichtet, einmal in seinem Leben eine Pilgerfahrt nach Mekka zu machen. Vielweiberei ist erlaubt. Die Frauen werden geringer geachtet als die Männer. Sie dürfen nur dicht verschleiert die Straße betreten. Der Genuß des Schweinefleisches und des Weines ist verboten. Als heiliges Zeichen gilt der Halbmond, der auch auf allen Kirchen Moscheen^ zu finden ist. Für jeden Menschen ist nach dem Islam sein Schicksal unabänderlich vorausbestimmt. 3. Ausbreitung der Lehre. Die Lehre des Islam machte die Anhänger zu mutigen Streitern. Mit Todesverachtung stürzten sie sich in das Schlachten- getümmel, um durch den Heldentod die Freuden des Paradieses zu erwerben. Nach Mohammeds Tode drangen sie in Ägypten ein und eroberten nach und nach den ganzen Norden Afrikas. Dann setzten sie nach Spanien über und gründeten dort das maurische Reich. Jahrhunderte später eroberten sie Kon- stantinopel und ließen sich in der heutigen Türkei nieder.

14. Geschichte für konfessionell gemischte Schulen - S. 10

1910 - Breslau : Hirt
10 Geschichte. I Iii. Mohammed. 1. Sein Leben. Während sich unter den deutschen Stämmen das Christentum langsam ausbreitete, entstand im senteit Arabien eine neue Lehre, der Islam. Der Stifter derselben war Mohammed. Er wurde in Mekka, der Hauptstadt von Arabien, geboren. In früher Jugend verlor er seine Eltern. Ein Oheim, der ein reicher Kaufmann war, nahm ihn daher in sein Haus und erzog ihn ebenfalls zum Kaufmann. Als solcher machte er weite Reisen und lernte Land und Leute kennen. Er fand, daß in seinem Vaterlande neben Juden und Christen auch viele Götzendiener lebten. Deshalb beschloß er, dem Volke eine neue Religion zu geben. Er zog sich in die Wüste zurück und lebte vier Wochen lang in einer Höhle. Hier erschien ihm nach der Sage der Engel Gabriel und verkündete ihm, er wäre ein Prophet Gottes. Darauf stellte er aus den Lehren der Heiden, Juden und Christen alles zusammen, was ihm gefiel, und begründete so den Islam. Als seine Lehre bekannt wurde, verschworen sich 40 Männer, ihn zu töten. Er aber floh im Jahre 622 von Mekka nach Medina und rettete sein Leben. Mit diesem Jahre beginnen die Mohammedaner ihre Zeitrechnung. Zehn Jahre später starb er. 2. Seine Lehre. Die Lehre des Islam ist im heiligen Buche seiner Anhänger, dem Koran, aufgezeichnet. Der oberste Glaubenssatz heißt: „Es ist nur ein Gott, Allah, und Mohammed sein Prophet." Gebet, Fasten, Almosengeben und Kämpfen für die Ausbreitung der Lehre gelten als Mittel zur Erlangung der Seligkeit. Der Himmel hat sieben Stufen, in denen sich die Freuden von Stufe zu Stufe steigern. Der Tod im Kampfe für den Glauben führte mit Sicherheit in das Paradies, das noch über dem Himmel liegt. Der Islam schreibt häufige Waschungen und täglich fünf Gebete vor, bei denen das Gesicht nach der Stadt Mekka gerichtet sein muß. Als wöchentlicher Feiertag gilt der Freitag. Jeder Gläubige ist verpflichtet, einmal in seinem Leben eine Pilgerfahrt nach Mekka zu machen. Vielweiberei ist erlaubt. Die Frauen werden geringer geachtet als die Männer. Sie dürfen nur dicht verschleiert die Straße betreten. Der Genuß des Schweinefleisches und des Weines ist verboten. Als heiliges Zeichen gilt der Halbmond, der auch auf allen Kirchen [Moscheen] zu finden ist. Für jeden Menschen ist nach dem Islam sein Schicksal unabänderlich vorausbestimmt. 3. Ausbreitung der Lehre. Die Lehre des Islam machte die Anhänger zu mutigen Streitern. Mit Todesverachtung stürzten sie sich in das Schlachtengetümmel, um durch den Heldentod die Freuden des Paradieses zu erwerben. Nach Mohammeds Tode drangen sie in Ägypten ein und eroberten nach und nach den ganzen Norden Afrikas. Dann setzten sie nach Spanien über und gründeten dort das maurische Reich. Jahrhunderte später eroberten sie Konstantinopel und ließen sich in der heutigen Türkei nieder.

15. Das Altertum, das Mittelalter bis zu Karl dem Großen - S. 149

1911 - Leipzig : Hirt
Die Araber. 149 und Erhalter der Welt, und Mohammed ist sein grter Prophet. Alle Rechtglubigen sind vor ihm gleich; er belohnt oder bestraft einen jeden nach seinen Handlungen, b) Gottesdienstliche Handlungen sind fnf-maliges Beten am Tage, einmonatiges Fasten im Jahre, Almosengeben und eine Wallfahrt nach der Kaaba: besonders aber ist der Kampf gegen die Unglubigen eine Pflicht des Moslems (d. h. Bekenner des Islams), c) Jedem Menschen ist sein Schicksal unabnderlich vorherbestimmt (Fatalis-mus). d) Im Jenseits haben die Auserwhlten ewige Freuden im Paradiese, die Verworfenen ewige Qualen in der Hlle zu erwarten. Mohammed machte den Moslemin ein einfaches, sittenreines Leben zur Pflicht. Den Weingenu verbot er; dagegen lie er die arabische Sitte der Vielweiberei bestehen, woraus eine unwrdige Stellung der Frauen hervorging. 4. Ausbreitung des Islams. Mohammeds Nachfolger, die Kalifen, verbreiteten durch ihre fanatischen Horden den Islam bis an den Indus und den Atlantischen Ozean. Zunchst wurde Syrien erobert, in Jerusalem der Halbmond aufgepflanzt und das Perserreich zerstrt. Von Syrien aus eroberten die Araber gypten, wo sie die neue Hauptstadt Kairo grndeten. An inneren Streitigkeiten fehlte es nicht. Unter dem vierten Kalifen, Ali, dem Schwiegersohne des Propheten, spalteten sich die Glubigen in die Sunniten und die Schiiten (Gegner der Snna), an deren Spitze Ali stand. Er wurde durch das Haus der Omaijaden gestrzt, das nun zur Regierung kam. Von Damaskus aus, wo die Kalifen ihren Sitz hatten, besetzten die Araber mehrere Inseln des Mittellndischen Meeres und be-lagerten mehrmals Konftantinopel*). Die starken Festungswerke retteten die Stadt und schtzten damit das ganze stliche Europa, wo noch keine feste Ordnung bestand, vor der berflutung durch den Islam. Nachdem ganz Nordafrika dem Koran unterworfen war, setzte sich der Feldherr Tank, von einer westgotischen Partei herbeigerufen, auf dem Felsen Gibraltar (d. h. Berg des Tarik) fest und machte 711 durch die mehrtgige 711. Schlacht bei ^eres dem Westgotenreich ein Ende. Rasch machten sich die Araber zu Herren von ganz Spanien; aber den Versuch, auch in Gallien festen Fu zu fassen, vereitelten die Franken 732 durch ihren Sieg zwischen Tours und Poitiers. Whrend sich in 732. Spanien ein unabhngiges omaijadisches Kalifat mit derhanptftadt Crdova, der grten und prchtigsten Stadt Europas, behauptete, wurde in Asien die Omaijadenherrschaft 750 durch die Abbassiden gestrzt. Ihre Residenz 750, ward Bagdad, das ebenfalls zu einer groen, reichen Stadt empor- *) In den Seekmpfen zwischen Ostrmern und Arabern wird als Kampfmittel das griechische Feuer" erwhnt.

16. Asien - S. 39

1916 - Leipzig : List & von Bressensdorf
39 Arabien. § 24 b) Selbständig. Über Oman s. oben. Der Hauptort Maskat führt große Mengen Datteln aus. Auch Hadramaut (--Land des Sonnenbrands, an der Südküste) ist ganz unter englischen Einfluß geraten. Von den selbständigen Staaten in der Mitte der Halbinsel ist Nedschd (s. oben) am bedeutendsten. ^ c) Über die englischen Besitzungen (Aden, die Insel Perim in der Sttaße Bab el Mandeb und die Bahrein - Inseln) s. oben. Auch der Scheich von Kueit (s. oben) hat stch „uuter englischen Schutz gestellt"! Ii. Das Volk. a) Geschichtliches. Arabien ist wohl als.ursitz der Semiten anzusehen. Den Norden § hatten von alters her die Jsmaeliten inned Den großen Weltreichen des Altertums gegenüber bewahrte das Land seine Selbständigkeit. Dagegen übte es, nachdem Mohammed die einzelnen Stämme zusammengeschweißt hatte, seinerseits einen gewaltigen Ein- sluß auf drei Erdteile aus: Die Araber unterwarfen ganz Vorderasien und Nordafrika und drangen über Spanien bis nach Gallien vor, wo Karl Martell ihnen mit Erfolg entgegentrat (Schlacht bei Tours, 732). Seine Blütezeit erreichte das Kalifenreich (Kalifen = Nachfolger Mohammeds) unter Iharuu al Raschid (aus dem Geschlecht der Abbassiden), der 786—809 in Bagdad residierte. Von der hohen Kultur, die damals im ganzen Bereich der Araberherrschaft bestand, zeugen die Reste großartiger Bewässerungsanlagen und herrlicher Bauten (vgl. die Alhambra in Spanien). Auch in Dichtung und Wissenschaft wurde Bedeuteudes geleistet, nament- lich auf dem Gebiet der Astronomie. Später zerfiel das Kalifat in viele kleine Einzel- Kalifate, die sich teilweise mit Erfolg der 1517 beginnenden osmanischen Eroberung widersetzten (z. B. der Jmam von Oman), und selbst in den Teilen der Halbinsel, die heute als tür- tisch gelten, ist die Herrschaft wenig gesichert. Sogar in Mekka muß der türkische Pascha neben sich einen selbständigen Scheris dulden, .und aus Jemen^kommen nur allzuhäufig Alarm- Nachrichten. Hier dringt übrigens der englische Besitz um Adeu immer weiter vor, der heute schon die Größe der Schweiz besitzt und sich ostwärts aus die ganze Südküste (Hadramaut) erstreckt (s. oben). b) Bewohnel^nd Kil^urverhhltnisse. Die Araber sind Semiten (also Kankasier). Sie haben brauue Hautfarbe, dunkle ?mgeh und schwarzes Haupt- und ^artbaar, sind mittelgroß, f zger, aber sehnig ur^ausdaueru?! 'Sowa^le Nomaden sind - if? die große Mehr- hl —, werden sie Beduinen (= „Wüstenbewohner") genannt. Beduinen wohnen außerdem in Syrien und Nordafrika. — (Die seßhaften Araber der Oasen und Städte nennt man im Gegensatz zu den Beduinen wohl Hädari.) Die Beduinen sind bekannt durch ihren Freiheits- stolz, ihre Liebe zum Roß, ihren kriegerischen Mut und ihre dichterische Phantasie, aber auch durch Habgier, Raublust und Grausamkeit. Durch die noch heute bestehende Blutrache werden oft ganze Familien ausgerottet. Noch heute haben sie die patriarchalischen Regieruugssormen der biblischen Zeit. An der Spitze des Stammes steht ein Fürst mit dem Titel Scheich, Emir, Sultan, Scherls oder Jmsm^. Ihre Wohnung ist meist das teppichgeschmückte Zelt, seltener die Palmblätterhütte. Die Kleidung besteht aus einem bis auf die Knöchel reichenden weißen, hemdartigen Gewand mit einem darüber gehängten farbigen Mantel. An einem ledernen Gürtel hängen Dolch, Pistole und andere Waffen. Um den Kopf wickelt man den malerischen, bäum- wollenen Turban. — Alle Araber sind Mohammedaner, und zwar Sunniten; nur an der West- küste sitzen Schiiten. Die Sunniten sind gewissermaßen die streng- und vollgläubige Konfession, denn sie lassen auch die Tradition (Regel, Sünna) der ersten 4 Nachfolger Mohammeds gelten, die Schiiten aber nur die Mohammeds und des 1. Nachfolgers. — Die Schiiten sitzen besonders in Persien und Indien, machen aber nur etwa V25 aller Mohammedaner aus. •— Um 1750 ent- stand in Mittelarabien (in Nedschd, § 22) eine Reformsekte, die Wahabiten, die die abgöttische Verehrung Mohammeds und die Heiligenverehrung verwarfen. Zu Ansang des 19. Jahr- hunderts brachten die Wahabiten ganz Arabien unter ihren Einfluß, wurden dann zwar durch ägyptische Heere wieder auf Mittelarabien zurückgedrängt, scheinen ihre Rolle aber noch nicht ausgespielt zu haben. Der Bvdenbau ist an die Oasen und einzelne Küstengebiete gebunden. Der Hauptnutz- bäum ist die Dattelpalme. Au^(Mokka-) Kaffee werden etwa 5 Tausend Tonnen gewonnen (s. Jemen, § 22) und besonders von Aden aus in den Handel gebracht. (Welterzeugung 1 Million Tonnen, davon Brasilien allein 700 Tausend Tonnen.) Der Hauptreichtum des Arabers sind das Dromedar und das berühmte arabische Pserd, das in seiner edelsten Gestalt Mittelarabien (Nedschd) angehört. — Von Industrie kann man kaum reden; wichtiger ist der Handel. Von 1 Ein Emir herrscht in der Regel über mehrere Scheichs. Ein Jmam ist zugleich geist- lich es Oberhaupt.

17. Geschichte des Mittelalters - S. 61

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 12. Mohammed und die Araber. 61 nicht zurück, sondern machten Spanien zu einer Provinz des arabischen Kalifats, mit Ausnahme des gebirgigen Asturiens, wo sich die Westgotenherrschaft erhielt, und von wo später ein Jahrhunderte langer Kampf (§. 28) gegen die Araber (Mauren) geführt wurde. Kaum war Spanien unterworfen, so rückten die Araber über die Pyrenäen nach Gallien; aber hier brachen sich die stürmenden Wogen (§. 14) an dem Widerstände der Franken. Das Kalifenreich erreichte unter den Ommajaden seine größte Ausdehnung. Es erstreckte sich von Spanien über Nordafrika, die Mittelmeerinseln bis nach Indien und im Norden bis zum Kaukasus und Kaspisee. Aber die große Ausdehnung und innere Parteikämpfe schwächten seine Macht. Die Anhänger Alis blieben Feinde der Ommajaden und strebten nach der Herrschaft. Im Jahre 750 wurde das Haus der Ommajaden durch einen Nachkommen Alis, Abul Abbas, gestürzt und ausgerottet, worauf dieser die Herrschaft der Abbasiden (750—1258) gründete. Das neuerbaute Bagdad am Tigris wurde zur Hauptstadt erhoben und mit märchenhafter Pracht ausgestattet. Hier regierte zur Zeit Karls des Großen (§. 15) der weise Harun al Raschid (786—809), der in Märchen und Liedern gefeierte Held, mit Kraft und Ruhm. Aber die folgenden Kalifen versanken in Weichlichkeit und verfielen der Macht der türkischen Leibwache. Die Befehlshaber derselben (Emir al Omra) rissen die weltliche Macht (das Emirat) an sich, und den Nachfolgern Mohammeds blieb nur die machtlose Würde eines geistlichen Oberhaupts. In Spanien blieb die Herrschaft der Ommajaden bestehen. Abderrhaman, der den Nachstellungen der Abbasiden entgangen war, gründete daselbst 756 das unabhängige Kalifat Eordova, welches bald an Pracht und Ruhm mit dem Osten wetteiferte und seine Herrschaft in Spanien so befestigte, daß sie erst 1492 zu Ende ging. Die Kultur der Araber. Als die Araber das große Weltreich gegründet hatten, wandten sie sich den Künste n und Wissensch af ten zu und leisteten in der Folge in der Baukunst, in der Geographie, Mathematik, Astronomie, in Naturwissenschaften und in der Poesie mehr als alle damals herrschenden Völker. Diese Fortschritte hatten sie vorzugsweise dem Handel zu danken, welchen der Islam gebot. Zur Beförderung desselben empfiehlt der Koran, Gastfreundschaft zu üben, und verspricht für die Anlage und Erhaltung von Brunnen und Cisternen in der Wüste und von Karawansereien die Freuden des Paradieses. Die Straßen wurden verbessert, Meilenzeiger aufgestellt und Bazars errichtet. Bestimmte Beamte prüften die Güte der Waren, schlichteten die Streitigkeiten der Kaufleute und beförderten die Zufuhr. Unter den Abassiden erreichten Kultur und Handel der Araber die größte Ausdehnung. Spanien, Sizilien,

18. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 25

1911 - Leipzig : Hirt
Das Lehnswesen. 25 war der Erfolg; Spott und Verfolgung zwangen ihn, 622 nach Medina zu 622. fliehen (Hedschra). Dieses Jahr bildet den Wendepunkt in Mohammeds Leben; mit ihm beginnen seine Anhnger die Zeitrechnung. In Medina fiel ihm alles Volk zu. Nun durchzog er mit bewaffneten Scharen die Halbinsel und ntigte die zerstreut wohnenden Stmme zur Annahme seiner Religion. Endlich eroberte er auch Mekka, zwang seine frheren Gegner zum Gehorsam, reinigte die Kaaba, ein in Wrfelform gebautes altes Heiligtum, von allem Gtzendienst und weihte sie Allah als Moschee (Ort der Anbetung"). Noch heute gilt sie allen Mohammedanern als die heiligste Sttte ans Erden, und jhrlich wall-fahrten viele Tausende dorthin, um anzubeten. Als Mohammed 632 starb, huldigte ganz Arabien seiner Lehre, dem Islam (d. h. Ergebung in Gott). '2; Der Koran. Seine Lehrstze wurden zwei. Jahre spter gesammelt und bilden die Heilige Schrift, den Koran, der Mohammedaner. Die Nicht-glubigen kommen an den Ort der Verdammnis, die Hlle, deren Qualen iit grellsten Farben als leibliche Pein geschildert werden. Die Glubigen erben das Paradies, wo sie, ebenfalls nach irdischer Weise, alle Tage herrlich und in Freuden leben. Von dem, der den Himmel erwerben wollte, forderte der Koran mancherlei gute Werke: gewisse Gebete, Waschungen, Fasten, Enthaltung von Wein und Schweinefleisch, Almosengeben und vor allem Kampf gegen die Un-glubigen. Der Opfertod fr den Islam war der sicherste Weg ins Himmel-reich. Diese Lehre und der Glaube, da die Schicksale eines jeden Menschen von Ewigkeit her unabnderlich bestimmt seien, entflammten die Mohammedaner zu einer Tapferkeit, die zunchst unwiderstehlich war. 3. Die Kalifen. Unter den Nachfolgern Mohammeds, den Kalifen, brachen die Araber aus den Wsten ihres Landes hervor und eroberten in raschem Siegeslaufe Syrien, Palstina, Mesopotamien, Persien und alle Lnder bis zum Indus; siegreich durchzogen sie gypten, die Kstenlnder Nordafrikas bis zum Atlantischen Ozean, ferner Kleinasien; sie pochten sogar an die Tore Konstantinopels. berall wich das Kreuz dem Halbmond (der heiligen Fahne des Propheten), das Evangelium dem Koran; die Kirchen wurden in Moscheen verwandelt. Vom Christentum erhielten sich nur kmmerliche Reste. Die grie-chisch-rmische Kultur wurde in allen diesen Lndern nahezu vernichtet. Von Nordafrika fetzten die Araber der die Meerenge von Gibraltar und machten durch die Schlacht bei eres 711 dem Westgotenreiche in Spanien ein Ende. 711. Der König Roderich ertrank auf der Flucht im Guadalquivir. In den Ge-birgen des Nordwestens behauptete die christliche Bevlkerung ihre Unab-hngigkeit. Die Araber, in Spanien Mauren genannt, grndeten auf der Halbinsel ein unabhngiges Kalifat mit Cordoba als Hauptstadt. In Asien ward Bagdad der Hauptsitz der Kalifenmacht, die unter Harun al Raschid Um um 800 ihren hchsten Glanz erreichte (Tausend und eine Nacht). 800. Die von den Arabern eroberten Lnder gelangten bald durch Gewerbflei, Ackerbau und Handel zu hoher Blte. Volkreiche Städte und schmucke Drfer, um-geben von ppigen Fluren, zeugten von dem Wohlstande der Bewohner. In den Wtsienschaften (Astronomie, Heilkunde, Mathematik, Philosophie) standen die Araber mehrere Jahrhunderte an der Spitze. Musik, Gesaug, Poesie, Malerei (Arabesken) wurden eifrig gepflegt. In der Baukunst bildete sich ein eigener Stil heraus, der maimsche (Frstenpalast Alhambra in Granada). In Spanien entstanden mit oer Seit mehrere kleine Araberreiche, die nacheinander den von Norden vordringenden Chnsten erlagen (Cid). Am lngsten, bis 1492, bestand das Knigreich Granada.

19. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 25

1911 - Leipzig : Hirt
Das Lehnswesen. war der Erfolg; Spott und Verfolgung zwangen ihn, 6*22 nach Medina zu 622. fliehen (Hedschra). Dieses Jahr bildet den Wendepunkt in Mohammeds Leben; mit ihm beginnen seine Anhnger die Zeitrechnung. In Medina fiel ihm alles Volk zu. Nun durchzog er mit bewaffneten Scharen die Halbinsel und ntigte die zerstreut wohnenden Stmme zur Annahme seiner Religion. Endlich eroberte er auch Mekka, zwang seine frheren Gegner zum Gehorsam, reinigte die Kaaba, ein in Wrfelform gebautes altes Heiligtum, von allem Gtzendienst und weihte sie Allah als Moschee (Ort der Anbetung"). Noch heute gilt sie allen Mohammedanern als die heiligste Sttte auf Erden, und jhrlich wall-fahrten viele Tausende dorthin, um anzubeten. Als Mohammed 632 starb, huldigte ganz Arabien seiner Lehre, dem Islam (d. h. Ergebung in Gott). 2. Der Koran. Seine Lehrstze wurden zwei Jahre spter gesammelt und bilden die Heilige Schrift, den Koran, der Mohammedaner. Die Nicht-glubigen kommen an den Ort der Verdammnis, die Hlle, deren Qualen in grellsten Farben als leibliche Pein geschildert werden. Die Glubigen erben das Paradies, wo sie, ebenfalls nach irdischer Weise, alle Tage herrlich und in Freuden leben. Von dem, der den Himmel erwerben wollte, forderte der Koran mancherlei gute Werke: gewisse Gebete, Waschungen, Fasten, Enthaltung von Wein und Schweinefleisch, Almosengeben und vor allem Kampf gegen die Un-glubigen. Der Opsertod fr den Islam war der sicherste Weg ins Himmel-reich. Diese Lehre und der Glaube, da die Schicksale eines jeden Menschen von Ewigkeit her unabnderlich bestimmt seien, entflammten die Mohammedaner zu einer Tapferkeit, die zunchst unwiderstehlich war. 3. Die Kalifen. Unter den Nachfolgern Mohammeds, den Kalifen, brachen die Araber aus den Wsten ihres Landes hervor und eroberten in raschem Siegeslaufe Syrien, Palstina, Mesopotamien, Persien und alle Lnder bis zum Indus; siegreich durchzogen sie gypten, die Kstenlnder Nordafrikas bis zum Atlantischen Ozean, ferner Kleinasien; sie pochten sogar an die Tore Konstantinopels. berall wich das Kreuz dem Halbmond (der heiligen Fahne des Propheten), das Evangelium dem Koran; die Kirchen wurden in Moscheen verwandelt. Vom Christentum erhielten sich nur kmmerliche Reste. Die grie-chisch-rmische Kultur wurde in allen diesen Lndern nahezu vernichtet. Von Nordafrika setzten die Araber der die Meerenge von Gibraltar und machten durch die Schlacht bei Xeres 711 dem Westgotenreiche in Spanien ein Ende. 711. Der König Roderich ertrank auf der Flucht im Guadalquivir. In den Ge-birgen des Nordwestens behauptete die christliche Bevlkerung ihre Unab-hngigkeit. Die Araber, in Spanien Mauren genannt, grndeten auf der Halbinsel ein unabhngiges Kalifat mit Cordoba als Hauptstadt. In Asien ward Bagdad der Hauptsitz der Kaliseumacht, die unter Harun al Raschid .. um 800 ihren hchsten Glanz erreichte (Tausendundeine Nacht). Die von den Arabern eroberten Lnder gelangten bald durch Gewerbflei, Ackerbau und Handel zu hoher Blte. Volkreiche Städte und schmucke Drfer, um-geben von ppigen Fturen, zeugten von dem Wohlstande der Bewohner. In den Wissenschaften (Astronomie, Heilkunde, Mathematik, Philosophie) standen die Araber mehrere Jahrhunderte an der Spitze. Musik, Gesang, Poesie, Malerei Arabesken) wurden eifrig gepflegt. In der Baukunst bildete sich ein eigener Stil heraus, der maurische (Frstenpalast Alhambra in Granada). In Spanien entstanden mit der Zeit mehrere kleine Araberreiche, die nacheinander den von Norden vordringenden Christen erlagen (Cid). Am lngsten, bis 1492, bestand das Knigreich Granada.

20. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 81

1903 - Wiesbaden : Behrend
81 Y. pie Mohammedaner. 1. Die Araber. Unterdessen waren dem Christentum in Vorder-asien und Nordafrika groe Gebiete an das mohammedanische Volk der Araber verloren gegangen. Sogar nach Europa hatte es bergegriffen und drohte auch hier, die christliche Kultur zu vernichten. Bis in das siebente Jahrhundert hinein hatten die Araber in der Weltgeschichte gar keine Rolle gespielt. Sie waren kein einiges Volk, zerfielen vielmehr in zahlreiche Stmme, die einander bekriegten. Die Sterne an dem stets wolkenlosen Himmel waren ihre Fhrer durch die Wste und wurden deshalb als Götter verehrt. Besondere Verehrung genossen die Meteorsteine, in denen das Volk Zeichen dieser Götter sah. Wo solche Steine gefunden wurden, entstanden Tempel. Der berhmteste war die Kaaba zu Mekka, wohin alljhrlich viele Tau-sende wallfahrteten, um dort den Gttern zu opfern. Diesem Sternen-dienst trat Mohammed entgegen. 2. Mohammed und seine Lehre. Er war 571 zu Mekka ge-boren, hatte die christliche und die jdische Religion kennen gelernt und gelangte zu der berzeugung, da es nur einen Gott (Allah) gebe. Dieser eine Gott so lehrte er bentze ihn allein, den Menschen seinen Willen zu offenbaren. Daher der Ausspruch: Es ist nur ein Gott, und Mohammed ist sein Prophet!" Seine Lehre be-zeichnete er als Islam, d. h. Unterwerfung; ihre Stze sind im Koran aufgezeichnet. 622 mute er vor seinen Widersachern von Mekka nach Medina fliehen. Mit dieser Flucht beginnen seine An-Hnger, die Mohammedaner, ihre Zeitrechnung. Durch den Zauber seiner Persnlichkeit und die Macht seiner Rede gewann er zahlreiche Anhnger und konnte mit ihrer Hilfe die Gegner besiegen. Seine Lehre betrachtete er als die allgemeingltige; sie mute darum der die ganze Welt mit Feuer und Schwert" verbreitet werden. Wer fr den Glauben starb, dem verhie Gott durch ihn die schnsten Freuden des Paradieses, die er in den herrlichsten Farben schilderte. So wurden seine Glubigen unerschrockene Kmpfer. . 3. Verbreitung des Islam. Nach Mohammeds Tode schloffen sich sst alle arabischen Stmme unter seinen Nachfolgern, den Kali'fen, m einer gewaltigen Kriegsmacht zusammen, die sich mit unwiderstehlicher Gewalt der einen groen Teil Vorderasiens, der gypten und Nord-afnka ergo. 711 zogen die Araber, auch Mauren genannt, nach Spanien hinber (Gibr-al-Tarek) und besiegten die Westgoten, die langst Herren von ganz Spanien waren, in der blutigen Schlacht bei Xeres de la Frontera vollstndig. Bald war ihnen der grte i r "~anbe Untertan. Dann berschritten sie die Pyrenen, aber Mauer des Frankenheeres unter Karl Martell prallte mese Volkerwoge 732 bei Tours und Poitiers ab. Froning und Grothe, Geschichte. Ausg. D.