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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 127

1899 - Gera : Hofmann
127 5. Er vernichtet die räuberischen Ungarn. Nach Ablauf des Waffenstillstandes (933) forderten die ungarischen Boten den alten Tribut. Sie erhielten, der Sage nach, dafür einen räudigen Hund, dem Ohren und Schwanz abgeschnitten waren, und die Weisung: „Wollt ihr einen bessern Tribut, so holt ihn euch!" Wutschnaubend brachen die Ungarn ins Land. Aber vergebens pochte ihre Raubsucht an die Thore und Mauern der Städte. Durch Thüringen zogen die raubenden und sengenden Scharen. Da traf sie — wahrscheinlich bei Riade an der Unstrut — Heinrich und besiegte sie vollständig (933). Nach der ältesten Nachricht 933 war der Kampf rasch entschieden. Spätere Nachrichten erzählen, daß Heinrich den Mut des Volkes durch fromme, tapfere Reden entstammte. Dann ließ er das Reichsbanner mit dem Bilde des heil. Michael voran- tragen und die Seinen mit dem Feldgeschrei „Kyrie eleison!" (Herr, erbarme dich unser!) auf den Feind gehen. Grausig klang das „Hui, Hui" der Ungarn. Aber deutsche Begeisterung und Kriegskunst siegten über die Mordlust der Ungarn. Die Mehrzahl der letzteren deckte das Schlachtfeld; die übrigen entflohen voll Entsetzen; sieben Heerführer wurden mit abgeschnittenen Ohren, Nasen und Händen, andern zur Warnung, heimgeschickt. Viele christliche Sklaven wurden befreit. Knieend dankte der König mit dem Heere dem himmlischen Schirmherrn. Ein Bild der Schlacht in der kaiserlichen Pfalz zu Merseburg sollte das Andenken an den Sieg erhalten. 6. Er stirbt gottergeben und tief betrauert. Heinrich starb 936 im 60. Lebensjahre in der Fülle des Ruhmes in seiner Pfalz zu Memleben an der Unstrut und wurde zu Quedlinburg begraben. Das Hauptverdienst dieses großen Königs besteht darin, daß er ein einheit- liches deutsches Reich gegründet hat. Seine zweite Gattin war die fromme Mathilde aus dem Geschlechte Wittekinds. Sie war eine der edelsten Frauen, milde und freundlich und von segensreichem Einfluß auf den leicht erregbaren König. Ten Zwist ihrer Söhne Otto und Heinrich, der ihr fast das Herz brach, sah sie endlich geschlichtet. Den Armen war sie eine Mutter, den Bedrängten eine Trösterin. Manche Kirche und manches Kloster baute sie, so in Quedlinburg und Nordhausen, wo sie besonders gern weilte. Später wurde sie vom Papste heilig gesprochen. Fragen: Wie hob Heinrich das gesunkene Ansehen der Krone und des Reiches? — Welche Bedeutung hat die Gründung der Städte? — Vergleiche die römischen Städtegründungen in Deutschland! — Weshalb heißt er ..Vogelsteller, Städtebauer, der Große"? — Welches sind die Verdienste der Königin Mathilde? — „Heinrich der Vogelsteller" von Nep. Vogl. 41. Otto I., -er Große (936—973). 1. Er wird feierlich gekrönt. Otto, Heinrichs Sohn, empfing nach seiner Wahl die Huldigung sämtlicher Großen des Reiches, als er in Aachen gekrönt wurde. Die vier Herzöge versahen beim Krönungs- mahle die Erzämter des Kämmerers, Truchsessen, Mundschenks und Marschalls, wie es seitdem üblich wurde. Der erste sorgte für Wohnung

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1. Geschichte für katholische Schulen - S. 42

1888 - Breslau : Hirt
42 I. Freundgen, Geschichte. nahm Heinrich Abschied von seiner Gemahlin? Wofr dankte er dabei Ma-thilden? Welche wohlthtigen Wirkungen fhrte er auf den Einflu Mathil-dens zurck? Weshalb pries er sich glcklich, da er vor dem Tode Mathil-dens aus diesem Leben schied? Worin sprach sich seine Frsorge fr Weib und Kind aus? b. Womit entgegnete Mathilde den Worten Heinrichs? Wofr fhlte sie sich ihrem Gemahl zu Dank verpflichtet? Weshalb verlie Mathilde das Sterbelager? Weshalb nahm sie ihre Zuflucht zum Gebete? Was war der Inhalt ihres Gebetes? Warum bat sie nicht um die Genesung Hein-richs? Welche christliche Tugend zeigt sich darin, da Mathilde auch bei diesem schweren Leid alles dem Willen Gottes anheimstellte? In welcher Weise erfuhr Mathilde den Tod Heinrichs? Welches war da ihre erste Sorge? Weshalb sollte sogleich eine Totenmesse gelesen werden? Warum war die Erfllung dieses Wunsches eine schwierige? In welcher Weise zeigte sich Mathilde dem Priester, der das Totenamt gehalten hatte, dankbar? Welche ermahnenden Worte sprach Mathilde an der Leiche des Vaters zu den Shnen ? Warum sollte gerade der Tod Heinrichs ihnen unvergelich sein? Welche Gedanken sollte die Erinnerung an den Tod in ihnen lebendig erhalten? Welcher Segen sollte daraus fr sie erwachsen? An welchem Wochentage ist König Heinrich gestorben? In welches Jahr fllt sein Todestag? Iv. a. In welch er Stadt verlebte Mathilde den grten Teil ihrer Witwen-zeit? In der Nhe welches Gebirges liegt Quedlinburg? An welcher Seite des Harz ist Quedlinburg gelegen? Zu welcher preuischen Provinz gehrt heute Quedlinburg? Weshalb whlte Mathilde gerade Quedlinburg zu ihrem Aufenthaltsorte? Wer hatte ihr diese Stadt zum Eigentum gegeben? Wie nannte man ein solches Besitztum? Wann bereits bestimmte der Fürst seiner Gemahlin das Witwengut? Wo nahm Mathilde in Quedlinburg ihre Wohnung? Wer hatte dieses Kloster erbaut? In welchem Teile der Stadt lag dasselbe? Nach welcher Ordensregel lebten die Nonnen des Klo-sters? Welchen Namen fhrten sie deshalb? Weshalb verlebte Mathilde ihre Tage in diesem Kloster? Welchen Gebrauch machte sie von den reichen Mitteln, welche Heinrich ihr zurckgelassen hatte? Woraus geht die Gre ihrer Freigebigkeit hervor? Was fr kirchliche Stiftungen errichtete und unterhielt sie aus ihren Mitteln ? In welcher Weise sollten die Klster den Men-schen eine Wohlthat werden? In welcher Not suchten viele daselbst Hilfe? Mit welchem Rechte wurden Kirchen und Klster Freisttten" genannt? Welchen Schutz fand daselbst der Verfolgte? Warum gelten Kirchen und Klster als Freisttten? Aus welchem Grunde war damals ein solcher Brauch notwendig? Was fr Klster grndete Mathilde zumeist? Weshalb richtete sie mit Vorliebe Frauenklster ein? In welcher Weise wurden dieselben fr Mdchen und Frauen segensreich? (Vergl. Abschnitt I.) In wiefern erwiesen gerade hierdurch diese Klster auch den brigen Menschen eine Wohl-that? Wodurch bewies Mathilde ihren groen Eifer fr die Erziehung der Jugend? Welche Bedeutung hat das Kloster zu Quedlinburg unter den Klstern Deutschlands gewonnen? Woraus geht seine Wichtigkeit fr die Erziehung der weiblichen Jugend hervor? b. Woraus ist zu ersehen, da Mathilde in ihrer Witwenzeit von Leid nicht verschont blieb? Was war die Ursache der Uneinigkeit zwischen Otto und Heinrich? Warum mignnte Heinrich seinem Bruder Otto die Knigs-

2. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 14

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
14 ebcn|o schnell waren sie anch wieder ans ihren flinken Nossen entflohen. Zum Schutze seines Landes schuf Heinrich eine Reiterei, bildete sein Heer tchtig aus und veranstaltete hufig Kampsspiele. Grndung der Mordmark. Die Feuerprobe sollte das neue Heer im Kriege gegen die Wenden bestehen. Sie wohnten an der unteren Elbe und verheerten die angrenzenden Lnder durch unaufhrliche Raubzge. Die Wenden sogen sich beim Anmarsch des deutschen Heeres in ihre Haupt-feste Breuna bor (Brandeuburg) zurck, die mitten in Seen und Smpfen lag. Hier dachten sie sicher zu sein. Heinrich wartete, bis es Winter war. Dann zog er der die gefrorenen Gewsser und zwang die Wenden zur Unterwerfung. Das eroberte Land machte er zu einer Mark-gra ff ch aft und nannte sie N ordmark. Sie bildete den Anfang des preuischen Staates. Der zweite Krieg gegen die Ungarn. Im Jahre 933 mar der Waffenstillstand mit beit Ungarn zu Ende. Als sie kamen, um den Tribut zu holen, wies sie Heinrich mit Entrstung zurck. Da fielen die toilben Horben von neuem in Deutschland ein; die Deut-schen aber waren gerstet. Schnell rckte Heinrich mit seinem Heere heran. Bei Merseburg kam es zur Schlacht. Mit dem Felbgeschrei: Kyrie eleison" strzten sich die Deutschen auf die Feinde. Grlich klang das Hui, Hui" der Ungarn. Deutsche Tapferkeit und Hein-reichs Kriegskunst siegten. Die Mehrzahl der Feinde lag tot aus dem Schlachtfelbe. Hod Heinrichs. Heinrich lebte nach dieser Schlacht noch drei Jahre. Ein Schlaganfall ermahnte ihn, der letzten Stunde zu gedenken. Er berief die Groen des Reiches zu sich und empfahl ihnen seinen Sohn Otto zum Nachfolger. Bald darauf starb er zu Memleben. Seine letzte Ruhesttte fand er im Dome zu Quedlinburg. pte Knigin Wntljitde. Ihre Jugend. Mathilde war die Gemahlin Heinrichs I.; sie stammte aus einem westflischen Grafengeschlechte. Ihre Ausbildung erhielt sie in einem Kloster *u Herford, wo sie in mancherlei Kenntnissen und Fertig-feiten unterrichtet und zur Demut und Frmmigkeit erzogen wurde. Mathilde ats Knigin. Trotz ihrer hohen Stellung blieb Mathilde demtig und fromm. Sie trug fast immer einfache Kleidung; die Tugend hielt sie fr ihren schnsten Schmuck. Sie war eine Mutter der Armen, eine Helferin der Notleidenden und eine Trsterin der Betrbten. Ihrem Gemahl war sie in inniger Liebe zugetan. Sein Wirken und Streben untersttzte sie durch ihren weisen Rat und die Kraft ihres Gebets. Mathilde nfs Witwe. Als Witwe lebte Mathilde fast stndig zu Quedlinburg, wo sie sich gnzlich dem Gebete und den Werken der Nchsten-liebe widmete. Sie grndete Klster, wo Notleidende stets Hilfe und Trost fanden, wo aber auch Mdchen der besseren Stnde in Kentnissen und Fertigkeiten unterwiesen und zu sittsamen Jungfrauen erzogen wurden. Als hochbetagte Frau war es ihr noch beschiedeu, ihren Sohn Otto, der seinem Vater in der Regierung gefolgt war, als Sieger der die Ungarn zu beglckivnschen. Ihr Sohn Heinrich wurde Herzog von Bayern, ihr tugendhafter Sohn Bruno Erzbischof von Cln und ihr Enkel Wilhelm Erzbischof von Mainz. Ihr Tod. Mathilde erreichte ein Alter von achtzig Jahren. Sie starb an demselben Wochentage und zu derselben Stunde, in der auch ihr Ge-mahl aus dem Leben geschieden war. Die Kirche hat sie unter die Zahl der Heiligen versetzt.

3. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 23

1900 - Leipzig : Hirt
Die Gemahlinnen der schsischen Kaiser. 23 dauern, da die Kmpfe diesen Kaiser in Anspruch nahmen und seine Krfte aufrieben. Er wre der Mann gewesen, der durch seinen weiten Blick, durch seine Ausdauer, durch seine hohe Begabung fr Verwaltungs-fachen dem Reiche eine feste Verfassung htte geben knnen. Er starb im Alter von 52 Jahren und liegt im Dome zu Bamberg begraben. (Fig. 81.) Bamberg war sein Lieblings ausenthalt; durch ihn ist aus dem unbedeutenden Orte eine blhende Stadt geworden. Mit ihm erlosch das schsische Kaisergeschlecht. Die Gemahlinnen der schsischen Kaiser. "Knigin Mathilde. Die Gemahlin Heinrichs I. war die Knigin Mathilde, eine Urenkelin Widufiuds, des berhmten Sachsenherzogs. Im Kloster Herford war sie erzogen. Im Jahre 910 erkor Heinrich sie zu seiner Gemahlin. Mit ihm bestieg sie den deutschen Knigsthron. Wie sie ihre Stelle an des Knigs Seite ausfllte, geht am besten aus den Worten hervor, mit denen Heinrich auf dem Sterbebette von ihr Abschied nahm: Habe Dank, da du mich im Zorn besnftigtest und in jeder Sache mir ntzlichen Rat gegeben hast, da du mich oft von der Unbilligkeit zur Gerechtigkeit zurckgerufen und mich fleiig ermuntert hast, den Unterdrckten Barmherzigkeit angedeihen zu lassen. Jetzt empfehle ich dich und unsere Kinder dem allmchtigen Gott und der Frsorge seiner Auserwhlten, zugleich mit meiner Seele, die im Begriffe ist, vom Krper zu scheiden." Es war an einem Samstag, dem 2. Juli 936, als der groe Sieger der die Ungarn mit diesen Worten Abschied von seiner Gemahlin und vom Leben nahm. Jeden Samstag pflegte Mathilde von da ab zum Andenken an König Heinrich eigenhndig Almosen an die Bedrftigen auszuteilen. Mathilde war eine fromme Knigin. Zu Quedlinburg, Enger und Nordhausen grndete sie Klster. Da mit den Klstern Schulen verbunden waren, und es auer den Klosterschulen damals keine andern gab, so be-deutete schon aus diesem Grunde allein die Stiftung eines Klosters eine groe Wohlthat fr die ganze Umgebung. Mathilde verstand es, Arbeit mit Gebet zu vereinen, Leid zu lindern, Thrnen zu trocknen, leutselig zu sein, ohne ihrer Wrde etwas zu vergeben. Ihre Wohlthtigkeit war so groß, da ihre Shne ihr vorwarfen, sie vergeude die Schtze ihres reichen Wittums. Reich an Ehren und reich an Prfungen liegt ihr Leben vor uns. Sie erlebte die groen Siege ihres Gatten und ihres Sohnes Otto der die wilden Horden der Ungarn, sie sah die abendlndische Kaiserkrone auf dem Haupte ihres Sohnes glnzen. Aber auch viel Leid war ihr beschieden. Ihren Gemahl und ihre Shne Heinrich und Bruno, ihren Enkel Wilhelm, Erzbischof

4. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 63

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und fränkischen Kaiser. 63 sie in mehreren Häusern, selbst an öffentlichen Plätzen, Feuer unterhalten, damit sich diejenigen, welche frieren mußten, erwärmen könnten. Sogar der Tiere vergaß sie nicht, sie ließ den Vögeln im Freien Brotkrumen und Frucht ausstreuen. Trotz aller dieser Thaten der Liebe und Barmherzigkeit entging Mathilde dem Neid und der Verleumdung nicht. Sie wurde bei deu Söhnen beschuldigt, sie habe sich Gelder aus der Reichskasse zuzueignen gewußt und vergeude dieselben an unwürdige Personen. Die Söhne ließen sich überreden und kränkten die Mutter, ja sie zwangen sie endlich, ihren Witwensitz zu verlassen und in ein Kloster zu gehe». Mathilde gab nach und zog sich auf ihr väterliches Erbe nach Engern zurück, dessen Kloster sie sehr erweiterte. Sie tröstete sich mit dem Spruche: „Der Herr ist meine Hülfe, was können mir Menschen thun?" Aber die Söhne kamen bald zur Einsicht ihres Unrechts und holten die Mutter wieder zurück. Der Tod ihres Lieblingssohnes Heinrich betrübte sie aufs tiefste. Von jetzt an ging sie nur noch in Trauerkleidung umher und vermied alle weltliche Lust und Zerstreuung. Nur im Kreise ihrer Enkel konnte sie sich noch des Lebens freuen. Ihr Sohn Otto bestätigte ihr die Gründung des Klosters Nordhausen und versprach, dasselbe als ihr letztes Vermächtnis zu ehren. Im März 968 verschied sie zu Quedlinburg, wo ihre Leiche an der Seite des Gemahls beigesetzt wurde. „Mathildens Name hat noch viele Jahrhunderte in höchsten Ehren in zahlreichen Stiftungen fortgelebt. Ihr Beispiel und ihre unermüdliche Thätigkeit hat für die Gesittung des Sachsenvolkes mehr gethan, als man sagen kann. Nicht zum Sitze träger Ruhe und stolzen Überflusses wollte sie ihre Stiftungen zu Quedlinburg, Nordhausen und Engern machen, sondern zu umfriedeten Burgen und Pflanzstätten heiligen christlichen Lebens und Strebens in einer vielbewegten Zeit. Hier sollte die verfolgte Unschuld Rettung, die Not Hülse, das verlangende Herz Glaubenstrost finden; von hier sollte sich über das ganze Sachsenland höhere geistige Bildung verbreiten. Wie Mathilde in diesen Klöstern und Schulen gewirkt wissen wollte, zeigte sie an ihrem eigenen Beispiele. Die Kraft des Lebens und aller Thätigkeit nahm sie aus dem Gebet. Noch in den letzten Jahren stand sie stets, ehe es tagte, vom Lager auf und ging zum Gebet in die Kirche. Hier sah man sie täglich andächtig dem Gottesdienste beiwohnen; aber sonst war sie unermüdlich bei der Arbeit und allem müßigen Feiern von Herzen feind. Und doch genügten ihr alle Werke

5. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 12

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 12 — ihre Hauptstadt, in welche sie sich zurückgezogen hatten. Zur Sicherung der Grenze gründete er (im Jahre 928) an der linken Elbseite die Nordmark. Der Markgraf derselben hatte die Pflicht, die Wenden im Gehorsam zu halten, die Grenzen des Reiches zu sichern und für die Ausbreitung des Christentums zu forgen. Die Nordmark ist der Anfang des preußischen Staates. 5. Kampf gegen die Ungarn. (933.) Als der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen war, forderten diese den Tribut weiter. Sie wurden abgewiesen und sielen daher von neuem in Deutschland ein. Heinrich sammelte rasch sein Heer und eilte ihnen entgegen. Er schlug sie unweit Merseburg derart, daß sie während seiner Regierungszeit Deutschland nicht mehr beunruhigten. Heinrich starb drei Jahre später, nachdem er 17 Jahre regiert hatte. Er liegt zu Quedlinburg begraben. § 8. Die hl. Mathilde. Die hl. Mathilde war eine sächsische Fürstentochter und die Gemahlin Heinrichs I. Ihre Erziehung genoß sie in einem Kloster. Hier wurde ihr auch jene große Liebe zum Gebete eingepflanzt, die sie während ihres ganzen Lebens bethätigte. Selbst im Glanze des Hoflebens bewahrte sie die Tugenden der Liebe und Demut gegen Gott. Ihr Gebetseifer war so groß, daß sie oft des Nachts ihr Schlafzimmer verließ, um dem Drang ihres Herzens zu folgen und sich ungestört dem Gebete hinzugeben. Als Heinrich sterben sollte, eilte Mathilde in die Kirche, um dessen Seele durch ein inbrünstiges Gebet Gott zu empfehlen. Nach dem Hinscheiden ihres Gemahls verbrachte sie einige Zeit auf der Erde knieend und betend und ließ dann ein hl. Meßopfer für ihn darbringen. Trotz ihrer hohen Stellung blieb es ihr nicht erspart, den Leidenskelch kosten zu müssen. Alle Leiden und Widerwärtigkeiten ertrug sie jedoch mit Geduld und Ergebung in Gottes hl. Willen. Die größten Trübsale hatte sie von ihren Söhnen Otto und Heinrich zu erdulden, welche nicht nur wegen der Kaiserwürde unter sich in Streit geraten

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 69

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
69 Wo sie nur sein mochte, da war sie die Mutter der Armen, die Helferin der Notleidenden, die Trsterin der Betrbten. Wie eine Knigin sa sie inmitten ihres Volkes, aber sie trstete alle, die ein Leid zu tragen hatten," so berichtet von ihr ein Zeitgenosse. Ihrem Gewahl mar sie in inniger Liebe zugetan; seinen oft hef-tigen Sinn suchte sie durch mildes Zureden zu besnftigen, und nicht selten ist ein strenges Urteil ans ihre Frbitte hin in ein milderes um-gewandelt worden. Das Wirken und Streben ihres Gemahls untersttzte sie durch ihren weisen Rat und die Kraft ihres Gebets. Das wute der groe Herrscher auch wohl zu wrdigem und im Gefhle innigster Dankbarkeit sprach er kurz vor seinem Tode zu seiner betrbten Gemahlin: Nie hat ein Mann ein tugendhafteres Weib gehabt. Du hast meinen Zorn gemigt, du hast Mitleid mit den Unterdrckten in mir angeregt, du hast mich zur Gerechtigkeit angehalten und mir in allen Dingen weisen Rat erteilt. Habe Dank fr alles." Als der Tod ihr den geliebten Lebensgeshrten entrissen hatte, kniete sie an seinem Sterbebette nieder Und weinte Trnen bittereu Schmerzes. Dann lie sie ihn mit aller Pracht in dem Servatii-Mnster zu Quedlinburg beisetzen. 3. Mathilde als Witwe. Als Witwe lebte Mathilde sast be-stndig in Quedlinburg und widmete sich gnzlich dem Gebete und den Werken der Nchstenliebe. Sie bewirtete die Armen und Notleidendem gab ihnen Obdach und schtzte sie gegen die Klte des Winters. In den von ihr gegrndeten Klstern sanden uuschuldig Verfolgte eine Freisttte und alle, die Not litten, Hlfe und Trost. Namentlich hat sie sich durch Grndung von Nonnenklstern ein groes Verdienst erworben; Mdchen der besseren Stnde wurden dort in Kenntnissen und Fertigkeiten unter-wiesen, zu Frmmigkeit und guter Sitte erzogeu, und die hohe Frau verschmhte es nicht, sich selbst an dem Unterrichte zu beteiligen. Aber auch Tage der Trbsal sollten der kniglichen Witwe nicht erspart bleiben. Unter dem Vorwande, da sie Geld und Gut an die Armen verschwende, wurden ihr die Besitzungen, die sie von ihrem Gemahl als Witweugut erhalten hatte, vou ihren Shnen entzogen. Doch schon bald sahen diese ihr Unrecht ein, taten Abbitte und gaben der Mutter ihr Eigentum zurck. Groen Schmerz bereitete ihr auch der Streit zwischen ihren Shnen Otto und Heinrich. Wiederholt war sie die Ver-Mittlerin, und ihren mtterlich ernsten und liebenden Worten gelang es, die Vershnung endlich herbeizufhren. Aber auch glckliche Tage waren ihr noch beschieden. Als hochbetagte Mutter zog sie ihrem Sohne Otto, als er siegreich aus der Schlacht auf dem Lechfelde heimkehrte, entgegen lind beglckwnschte ihn. Ihr Sohn Heinrich wurde Herzog von Bayern, und

7. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 107

1861 - Stuttgart : Hallberger
107 38. Einige Züge aus dem Leben einer rdeln deutschen Frau. Mathilde, die Gemahlin Heinrichs I., ist ihrer hohen Tugenden wegen ein nachahmnngswürdiges Vorbild für Alle ihres Geschlechtes; innige Liebe kettete sie an ihren Gemahl, tiefgefühlte Ehrfurcht an Gott und mildthätiges Wohlwollen an die Armen. Sanftmuth, Bescheidenheit und der reinste Christensinn leitete alle ihre Handlungen. Die Veränderung des äußern Glanzes bewirkte keine Veränderung in ihrem Innern; ja sie zeigte sich um so demü- thiger, je höher sie stand. Ihren Unterthanen war sie mit mütter- licher Liebe zugethan, und ihre Sanftmuth milderte die Hitze, die zuweilen in ihrem Gemahl aufloderte. Selbst der Verbrecher fand in ihr eine Fürsprecherin, und immer war sie tief bekümmert, wenn einer zum Tode verurtheilt wurde. Glücklich und in steter Liebe vereint hatte sie 27 Jahre mit ihrem Gemahl verlebt, als ihr derselbe durch den Tod entrissen wurde. Tief verwundete dieser große Verlust ihr zartes Herz; aber sie ertrug ihn mit frommer Ergebung. Gebet und Thränen mil- derten ihren Kummer, und an dem Todtenbette ihres Gemahls er- mahnte sie ihre Söhne, nicht um vergängliche Würden und Vorzüge zu streiten, sondern nach dem Ewigen zu ringen, Gott zu fürchten und in Eintracht zu leben. — O hätte doch dies liebevolle Wort einen bleibenden Eindruck auf das Herz der Söhne gemacht! Wie sehr würden sie sich dadurch selbst geehrt, wie viel Kummer ihrer frommen Mutter erspart haben! Von ihren Söhnen war Otto schon früher zum König gewählt worden, und Heinrich erhielt das Herzogthum Bayern. Beide wur- den bald dadurch gegen ihre edle Mutter eingenommen, daß bos- hafte Verläumder das Gerücht aussprengten, Mathilde besitze un- geheure Schätze, die sie an Unwürdige verschleudere. Sie begeg- neten daher ihrer Mutter mit Härte, und wollten sie sogar nöthigen, ihren Wittwensitz in der Nähe von Quedlinburg zu verlassen und in ein Kloster zu gehen; sie aber zog sich auf ihre Stammgüter in Westphalen zurück und ertrug auch dieses Herzeleid mit Geduld. König Otto hatte jedoch von dieser Zeit an keine Ruhe mehr. Er versank in Traurigkeit und wurde von tiefster Reue ergriffen. Endlich schrieb er an seine Mutter, flehte reumüthig um Vergebung und bat sie zurückzukehren. Hocherfreut über die Sinnesänderung ihres Sohnes und alles Geschehene vergessend, machte sich Mathilde sogleich auf den Weg und kam bis Grona bei Göttingen. Kaum hörte dies der König, so ritt er ihr mit großem Gefolge entgegen. Als er die Gott- geliebte von ferne sah, sprang er vom Pferde, gieng näher, warf

8. Siebentes und achtes Schuljahr - S. 73

1910 - Halle a.S. : Schroedel
73 Ende noch einmal zu sehen. Er traf sie in ihrem Kloster zu Pöhlde, wo die Königin den kranken Sohn noch etliche Tage aufs liebevollste pflegte. Schmerzlich war der Abschied, den Mutier und Sohn voneinander nahmen; man fühlte, daß es galt, sich zu trennen auf Nimmerwiedersehen. In Quedlinburg hielt sich Mathilde gerade auf, als ihr die Nachricht vom Tode Heinrichs gebracht wurde. Sogleich versammelte sie die Nonnen des Klosters um sich und bat sie, für das Seelenheil ihres Sohnes zu beten. „O gnädiger Gott," so flehte sie selbst, „nimm dich an der Seele deines Knechtes. Geringe Freude war ihm auf Erden gegeben, kurz war seine Wallfahrt hinieden und wenig und böse die Zeit seines Lebens." Dann aber ging sie zu dem Grabe des Gemahls, beugte die Knie und sprach: „Mein Gemahl, glücklich bist du zu preisen, daß du solchen Tag des Jammers und des Wehs nicht erschauest. Denn siehe, er ist von mir genommen, der einzig geliebte Sohn, dessen Antlitz das deine widerspiegelte, dessen Gestalt der deinen so ähnlich war. Wie oft hat er mich erinnert an dich, meinen Herrn, und so oft ich in Traurigkeit der Stunde des Todes gedachte, war er es. der mich tröstete, und sein Name, bei dessen Klang ich mir den deinen zurückrief." Nie wieder erholte sich Mathilde vollständig von dem Schlage, der sie so betroffen hatte. Bisher hatte sie ein einfarbiges Scharlachkleid ge- tragen und dessen Glanz durch darüber angelegtes weißes Gewand bedeckt; fortan aber hüllte sie sich in ein Trauerkleid, mied alle weltliche Lust und erfreute sich nur noch geistlicher Lieder. Ihr Leben ging noch mehr als früher in geistlichen Übungen und in Werken der Barmherzigkeit auf. 7. Doch sollten ihre letzten Tage auch nicht ganz ohne Freuden sein. Welch berechtigter Stolz mußte die Brust der Mutier heben, als im Jahre 962 ihr die Nachricht wurde, daß ihr Sohn Otto zu Rom zum römischen Kaiser gekrönt worden war! Als der Neugekrönte 965 aus Italien zurück- kehrte, erwartete ihn die Mutter zu Köln am Rhein, und hier feierte sie ein fröhliches Pfingstfest im Kreise ihrer ganzen Familie. Noch einmal mußte König Otto nach Italien ziehen, und kaum durfte er hoffen, die hochbetagte Mutter wiederzusehen. Darum ging er zu ihr nach Nordhausen, wo sie sich außer in Quedlinburg am liebsten aushielt. Unter Tränen und lange die Mutter umarmend, nahm er Abschied, die Mutter aber sah ihm mit umflorten Augen nach, solange sie ihn sehen konnte. Dann begab sie sich in die Kirche und küßte die Stelle, wo kurz vorher der König im Gebete neben ihr gekniet hatte. 6. Mathilde fühlte, daß ihr letztes Stündlein nicht mehr fern sein konnte; eine schleichende Krankheit zehrte an ihrem Mark. Richburga, die Äbtissin des Klosters Nordhausen, früher die treue Dienerin, jetzt die treue Freundin der Königin, wollte die Kränkelnde in Nordhausen festhalten. Sie aber sehnte sich nach Quedlinburg, nach der Ruhestätte ihres Ge-

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 23

1900 - Leipzig : Hirt
23 dauern, da die Kmpfe diesen Kaiser in Anspruch nahmen und seine Krfte aufrieben. Er wre der Mann gewesen, der durch seinen weiten Blich durch seine Ausdauer, durch seine hohe Begabung fr Verwaltnugs-fachen dem Reiche eine feste Verfassung htte geben knnen. Er starb im Alter von 52 Jahren und liegt im Dome zu Bamberg begraben. (Fig. 81.) Brnberg war sein Lieblingsaufenthalt; durch ihn ist aus dem unbedeutenden Orte eine blhende Stadt geworden. Mit ihm erlosch das schsische Kaisergeschlecht. Die Gemahlinnen der schsischen Kaiser. Knigin Mathilde. Die Gemahlin Heinrichs I. war die Knigin Mathilde, eine Urenkelin Widukinds, des berhmten Sachsenherzogs. Im Kloster Herford war sie erzogen. Im Jahre 910 erkor Heinrich sie zu seiner Gemahlin. Mit ihm bestieg sie den deutschen Knigsthron. Wie sie ihre Stelle an des Knigs Seite ausfllte, geht am besten aus den Worten hervor, mit denen Heinrich auf dem Sterbebette von ihr Abschied nahm: ;,Habe Dank, da du mich im Zorn besnftigtest und in jeder Sache mir ntzlichen Rat gegeben hast, da du mich oft von der Unbilligkeit zur Gerechtigkeit zurckgerufen und mich fleiig ermuntert hast, den Unterdrckten Barmherzigkeit angedeihen zu lassen. Jetzt empfehle ich dich und unsere Kinder dem allmchtigen Gott und der Frsorge seiner Auserwhlten, zugleich mit meiner Seele, die im Begriffe ist, vom Krper zu scheiden." ~ Es war an einem Samstag, dem 2. Juli 936, als der groe Sieger der die Ungarn mit diesen Worten Abschied von seiner Gemahlin und vom Leben nahm. Jeden Samstag pflegte Mathilde von da ab zum Andenken an König Heinrich eigenhndig Almosen an die Bedrftigen auszuteilen. Mathilde war eine fromme Knigin. Zu Quedlinburg, Enger und Nordhausen grndete sie Klster. Da mit den Klstern Schulen verbunden waren, und es auer den Klosterschulen damals keine andern gab, so bedeutete schon aus diesem Grunde allein die Stiftung eines Klosters eine groe Wohlthat fr die ganze Umgebung. Mathilde verstand es, Arbeit mit Gebet zu vereinen, Leid zu lindern, Thrnen zu trocknen, leutselig zu sein, ohne ihrer Wrde etwas zu ver-geben. Ihre Wohlthtigkeit war so groß, da ihre Shne ihr vorwarfen, sie vergeude die Schtze ihres reichen Wittums. Reich an Ehren und reich an Prfungen liegt ihr Leben vor uns. Sie erlebte die groen Siege ihres Gatten und ihres Sohnes Otto der die wilden Horden der Ungarn, sie sah die abendlndische Kaiserkrone auf dem Haupte ihres Sohnes glnzen. Aber auch viel Leid war ihr beschieden. Ihren Gemahl und ihre Shne Heinrich und Bruno, ihren Enkel Wilhelm, Erzbischof

10. Lebensbilder aus der Vaterländischen Geschichte und Deutsche Sagen - S. 26

1905 - Leipzig : Hirt
26 Erster Teil. Reiterheere so entscheidend in die Flucht, daß sie in 22 Jahren nicht mehr wiederkamen. Diese Schlacht sand an der Unstrut statt. Die Unstrut ist ein Zufluß der Saale; die Saale fließt in die Elbe. Städtegründungen. Heinrich I. wird auch der Städtegründer genannt. Er verlieh nämlich günstig gelegenen Orten das Recht, Märkte abzuhalten. Dadurch siedelten sich Handwerker und Kaufleute daselbst an. Auch die Gerichtsversammlungen wurden dorthin verlegt. Infolgedessen erweiterten sich solche Orte allmählich zu Städten. Königin Mathilde. Die Gemahlin Heinrichs I. hieß Mathilde. Sie war eine Urenkelin des Sachsenherzogs Widnkind, der gegen Karl den Großen stritt. Im Kloster zu Herford wurde sie erzogen. Herford liegt im heutigen Regierungsbezirk Minden. Dieses Kloster hatte Widukind selbst nach seiner Bekehrung zum Christentum gegründet. Die vornehmen Mädchen wurden in jener Zeit meist in den Klöstern erzogen; denn andere Mädchenschulen gab es nicht. Die Mädchen lernten von den Nonnen unter anderm auch die lateinische Sprache. Das gewöhnliche Kommuniongeschenk für ein Mädchen, das im Kloster erzogen wurde, war ein lateinisches Gebetbuch. Als Mathilde Heinrichs Gemahlin geworden war, übte sie fleißig die Werke der Barmherzigkeit. Auch ihren Gemahl bewog sie, sich der Unterdrückten anzunehmen. Wenn er über ein Unrecht erzürnt war, besänftigte sie ihn. Sie unterstützte ihn in mancher Sache durch klugen Rat. König Heinrich starb am 2. Juni 936. Dieser Tag war ein Sonnabend. Von da ab teilte Mathilde jeden Sonnabend mit eigner Hand Almosen an die Armen aus. Wohltun war ihre liebste Beschäftigung. Nach Heinrichs Tode trug sie stets das schwarze Witwenkleid; nie mehr erschien sie im königlichen Schmucke. Ihren Gemahl überlebte sie 32 Jahre. Im Kloster zu Quedlinburg in der heutigen Provinz Sachsen liegt sie an Heinrichs Seite begraben. Dieses Kloster hatte sie selbst gegründet. Die katholische Kirche verehrt sie als Heilige und feiert ihr Andenken am 14. März, ihrem Todestage. Otto der Grotze. Auf Heinrich I. folgte sein Sohn Otto. Dieser regierte von 936—973. Er wird der Große genannt, weil er große Taten vollbracht hat. Sieg über die Ungarn. Am bedeutendsten war sein Sieg über die Ungarn. Diese waren im Jahre 955 wieder in Deutschland eingefallen. Auf dem Lechfelde, in der Nähe der Stadt Augsburg, schlug Otto sie so entscheidend, daß sie das Deutsche Reich nicht mehr betreten haben. (Karte 2.)

11. Bilder aus der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 13

1891 - Leipzig : Peter
13 9. Die heilige Mathilde, Gemahlin Heinrichs I. Diese edle Knigin zeichnete sich durch aufrichtige Frmmigkeit, groe Wohl-thtigkeit gegen die Armen und Notleidenden, hufigen Besuch der Kranken und durch die Stiftung von Klstern und Kirchen vor vielen anderen Frstinnen rhm-lich aus. Im Kreise ihrer Familie trug sie nur einfache Kleider. Stets Hand-delte sie nach ihrem Wahlspruche: Bete und arbeite!" Soweit Mathilde nicht vom Gebete oder der Verrichtung von Werken der christlichen Barmherzigkeit in Anspruch genommen wurde, beschftigte sie sich mit Spinnen oder anderen weib-lichen Handarbeiten. Ihren Gemahl untersttzte sie in allen wichtigen Ange-legenheiten mit ihrem Rate und wute manches zu strenge Urteil desselben durch ihre Frbitte zu mildern. Heinrich erkannte auch bereitwillig an, da er seiner Gemahlin in vielen Dingen zu Dank verpflichtet sei und machte ihr mehrere Be-sitzungen zum Geschenk. Am liebsten hielten sich beide in Quedlinburg am Harz auf. Als Heinrich in Memleben an der Unstrut fhlte, da der Tod herannahte, rief er seine Gemahlin an sein Sterbelager und sprach zu ihr: Ich danke Gott, da ich nicht den Schmerz habe, dich vor mir sterben zu sehen. Niemals hat ein Mann ein so glaubensstarkes, in allem Guten rhm-licheres Weib gewonnen, als ich in dir. Du hast mich besnftigt in meinem Zorn, von Ungerechtigkeit abgehalten, mit Mitleid und Barmherzigkeit gegen die Unter-drckten erfllt und mir in allen Dingen mit ntzlichem Rate beigestanden. Habe Dank fr alles. Jetzt befehle ich dich, unsere Kinder und meine Seele dem all-mchtigen Gott und der Frbitte seiner Auserwhlten." Mathilde begab sich zur Kirche und flehte zu Gott, ihr in dieser schweren Stunde Strkung zu ver-leihen. Unterdessen war der König ruhig und ergeben in ein besseres Jenseits hinber gegangen. Als Mathilde bei ihrer Rckkehr aus der Kirche die Leiche ihres Gemahls erblickte, brach sie in Thrnen aus und sprach zu ihren anwesen-den schluchzenden Kindern: Streitet nicht um vergngliche Wrden; seht hier das Ende aller Herrlichkeit dieser Welt!" Die Leiche des Knigs wurde nach Quedlinburg gebracht und dort in der Peterskirche bestattet. Mathilde zog sich nun von der Welt zurck und widmete sich ganz einem beschaulichen Leben, der Pflege der Kranken und der Untersttzung der Armen und Notleidenden. Sie starb hochbetagt zu Quedlinburg in dem vor ihr gegrndeten Kloster und wurde daselbst neben ihrem Gemahle bestattet. 10. Otto I., der Groe. Seine Krnung. Nach dem Tode Heinrichs wurde sein ltester Sohn Otto einstimmig zu seinem Nachfolger erwhlt. Die Krnung Ottos nahm der Erz-bischof von Mainz in Gegenwart der Groen des Reiches im Dome zu Aachen vor. Der Erzbiscbof ergriff das auf dem Altare niedergelegte Schwert, reichte es dem Könige und sprach: Nimm hin dieses Schwert und mit ihm die Ge-walt, welche dir von Gott verliehen ist. Halte damit alle Feinde Christi und deines Reiches nieder!" Alsdann bekleidete er ihn mit dem kostbaren, golddurch-wirkten Krnungsmantel, indem er sprach: Wie der Mantel mit seinen Enden bis auf die Erde niederhngt, so mge er dich daran erinnern, da du bis an dein Ende eifrig fr den Glauben streiten und in der Bewahrung des Friedens nicht ermden sollst!" Hierauf bergab er ihm das Zepter mit den Worten: An diesem Zeichen lerne, da du vterlich zchtigen sollst, die dir untergeben

12. Siebentes und achtes Schuljahr - S. 71

1910 - Halle a.S. : Schroedel
71 Kreise hinausgetragen werden sollten. Was sie in Herford selbst genossen, wessen sie sich jetzt als einer großen Wohltat bewußt war, das wollte sie auch andern und zwar recht vielen zuteil werden lassen. 2. Vor allem war das Kloster zu Quedlinburg ihr lieb; hier hat sie als Witwe die meisten ihrer Tage verbracht. War es doch diejenige Stiftung, die sie noch mit ihrem Gemahl besprochen und beschlossen hatte; war es doch der Ort, an dem die sterblichen Überreste ihres Gemahls nach dessen letztwilliger Verordnung begraben lagen. Auf lange Zeit hinaus hat diese Stiftung Mathildens, die von ihr reich begabt wurde, und für die sie beständig liebevolle Sorge trug, reichen Segen gestiftet. Wie dem Wunsche der Stifterin entsprechend die Pflege der Wissenschaften zu Quedlinburg geübt worden ist, dafür legt der Ruhm Zeugnis ab, den dieses Kloster namentlich unter der Leitung der Äbtissin Mathilde, der Enkeltochter der Stifterin, genoß. Manch edles Fräulein war damals zu Quedlinburg erzogen, und nicht selten war es, daß selbst Knaben den Nonnen zum ersten Unterrichte anvertraut wurden. 3. Nicht minder trug die königliche Witwe Sorge dafür, daß auch in den übrigen von ihr gestifteten und reich begabten Klöstern wissen- schaftlicher Geist streng erhalten blieb. Wenn sie im Kloster zu Nord- hausen einkehrte, so war ihr erster Gang nach der Klosterschule, wo sie sich selbst überzeugen wollte von den Fortschritten, welche die Schüle- rinnen gemacht hatten. Hier waltete als Äbtissin ihre frühere treue Dienerin Nichburga, von der erzählt wird, daß sie die Königin auf ihren Reisen begleiten und ihr aus dem Psalter oder einem andern geistlichen Buche vorlesen mußte. Auch hatte Nichburga auf solchen Reisen die Verpflichtung, armen Wandrern, an denen man vorüberkam, ein Geschenk zu reichen. Hatte aber der Schlaf sich auf Richburgas Augen gesenkt, oder hatte sie, ins Lesen vertieft, einen Wandrer unbeschenkt vorübergehen lassen, so ließ die Königin, wenn sie es bemerkte, den Wagen anhalten, rief den Armen heran und beschenkte ihn. 4. Die reichen Geschenke, welche die königliche Witwe Kirchen und Klöstern, vor allem ihren eignen Stiftungen, nicht minder aber auch allen, die ihr sich bittend nahten, zufließen ließ, erregten endlich den Unmut ihrer Söhne Otto und Heinrich. Diese meinten, selbst die reichen Einkünfte ihres Wittums dürften bei solcher Freigebigkeit nicht lange ausreichen. Za, es wird sogar erzählt, man habe die Königin in Verdacht gehabt, daß sie königliches Gut heimlich an sich behalten habe, und König Otto habe daher solches Gut zurückgefordert und ihren Boten auf den Gängen zu den Armen auflauern lassen. Tief gekränkt zog sich die Mutter nach ihrer Heimat Westfalen zurück, lebte dort im Kreise ihrer Verwandten auch ferner den Werken des Wohltuns und ließ ihre Fürsorge und Hilfe nament- lich dem Kloster Engern zuteil werden.

13. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 48

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 48 — erste Schritt getan. Auch gegen die Dänen, welche die sächsische Bevölkerung von dem rechten Elbufer verdrängt hatten, zog er das Schwert, trieb sie zurück und legte zwischen Eider und Schlei die Mark Schleswig an. Zweiter Einfall der Ungarn. Als Heinrich die Zahlung des Tributs verweigerte, rückten die Ungarn mit ihren Raubscharen wieder heran und fielen in Thüringen ein. Heinrich stellte sich ihnen an der Unstrut, westlich von Merseburg, entgegen und gewann besonders durch das kräftige Eingreifen seiner Reiterei im Jahre 933 einen glänzenden Sieg. Sein Tod. Vor dem Tode empfahl er den Großen des Reiches feinen Sohn Otto zum Nachfolger. Er starb auf feiner Pfalz zu Memleben (an der Unstrut) und fand feine letzte Ruhestätte in der von ihm erbauten Abteikirche zu Quedlinburg. Neben ihm ruht feine Gemahlin Mathilde, eine Urenkelin des Sachfenherzogs Wittekind. Ihrem Gemahl war sie in inniger Liebe zugetan; im Kreise ihrer Familie schaltete und waltete sie als eine echte deutsche Hausfrau. Mit Eifer lag sie ihren christlichen Pflichten ob, vor allem war sie den Armen und Bedrängten eine stets hilfsbereite Mutter. Außerdem gründete sie Klöster, in denen Mädchen besserer Stände in Kenntnissen und Fertigkeiten unterwiesen und zu Frömmigkeit und guter Sitte erzogen wurden. Otto I., der Große. (936—973.) Persönlichkeit. Otto war eine stattliche, wahrhaft königliche Erscheinung. Den echten Sachsen kennzeichnete das blonde Haar; ein mächtiger Bart von rötlicher Farbe fiel auf die breite Brust herab. Er war ein gewandter Reiter, ein eifriger Jäger und wohlgeübt in dem Gebrauch der Waffen. Fremdländische Kleidung verschmähte er, auch bediente er sich gewöhnlich der heimischen Mundart. Wie ein Löwe kämpfte er in der Schlacht, gegen die Unterworfenen war er großmütig, gegen feine ehemaligen Feinde übte er Vergeben und Vergessen. Karl den Großen hatte er sich zum Vorbild genommen; gleich ihm liebte er glänzende Feste und Versammlungen, gleich ihm ist er in Sagen und Liedern verherrlicht worden. Wahl und Krönung. Otto wurde von den Sachsen und Franken zum Könige gewählt und im Dom zu Aachen von dem Erzbischof von Mainz gesalbt und gekrönt. Beim Krönungsmahl übten die vier Herzöge zum ersten Male die Erzämter aus. Als Kämmerer hatte der Herzog von Lothringen die ganze Feier zu ordnen und zu

14. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 30

1900 - Karlsruhe : Lang
— 30 — auf. Wer die Waffen tragen konnte, mußte Kriegsdienste leisten. Vor Heinrichs Regierung bestand das deutsche Heer hauptsächlich aus Fußvolk. Heinrich ordnete an, daß die reichen Wehrmänner sich Pferbe halten und im Heere als gepanzerte Reiter dienen mußten. Zum Schutze gegen die Ungarn wurden die Burgen vermehrt und die Städte befestigt. Es entstanden aber auch neue Städte. Von alter Zeit her wohnten die Deutschen am liebsten auf einzeln liegenden Gehöften. In den Zeiten der Ungarnnot ließen sich die Landbewohner gerne bei den königlichen Burgen nieder. So entstanden Quedlinburg, Merseburg und Meißen. Heinrich sah dies gerne; deswegen ordnete er an, daß in den neuen Städten Jahrmärkte gehalten würden, und gewährte den Stadtbewohnern allerlei Rechte. Daher ist Heinrich der eigentliche Begründer des deutschen Städtewesens und Bürgertums. Im Jahre 936 rief Heinrich die Großen des Reiches nach Erfurt zusammen. Er empfahl ihnen, feinen Sohn Otto zu feinem Rochfolger zu wählen, und sie gaben ihm das Versprechen, dies zu thun. Von Erfurt begab sich Heinrich nach seiner Pfalz Mem-leben in der goldenen Ane. Hier traf thu ein Schlaganfall, und er fühlte, daß fein Ende nahe. Da ließ er feine fromme Gemahlin Mathilde rufen iyib sprach zu ihr: „Mein treues, geliebtes Weib, ich banse dem Herrn Christus, daß ich vor bir aus biefer Welt scheibe. Keiner gewann je ein so frommes, in jeder Tugend erprobtes Weib, wie ich. Du hast mich oft im Zorne besänftigt, mir zu allen Zeiten nützlichen Rat gegeben, mich, wenn ich irrte, auf den Pfad der Gerechtigkeit zurückgeführt; du hast mich fleißig ermahnt, mich derer anzunehmen, die Gewalt erlitten haben; habe Dank für dies alles! Ich empfehle Gott und der Fürbitte seiner Auserwählten dich und unsere Kinder, wie auch meine Seele, die nun diesen Leib verlassen muß." Auch Mathilde dankte ihrem sterbenden Gemahl für alle Liebe, die er ihr erwiesen hatte. Wenige Augenblicke darnach gab König Heinrich den Geist aus. Er wurde in der Klosterkirche zu Quedlinburg beigesetzt. Ix. Otto -er Große 1. Wahl und Krönung. Bald nach dem Tode Heinrichs des Ersten wählten die Franken und Sachsen seinen Sohn Otto zum deutschen Könige. Im folgenden Monat kamen die Herzöge, Grafen und vornehmsten Männer ans allen deutschen Ländern zu Aachen zusammen, um dem neuen Könige zu huldigen. In einer Säulenhalle, die den alten Palast Karls des Großen mit der Münsterkirche verbindet, ging die feierliche Handlung vor sich. Otto fetzte sich anf den marmornen

15. Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte, deutsche Sagen - S. 37

1902 - Leipzig : Roßberg
seines Reiches nach Erfurt und empfahl ihnen, seinen Sohn Otto zum knstigen König zu whlen. Die Fürsten erfllten diesen Wunsch. Darauf begab sich Heinrich nach einer seiner Pfalzen an der Unstrut, wo er 936 starb. Seine Gemahlin Mathilde lie ihn in der Kirche des Klosters zu Quedlinburg bestatten. i) Heinrichs Gemahlin Mathilde. Mathilde stammte aus dem Geschlechte Widukinds. Ihre Gromutter war btissin des Klosters in Herford, hier wurde sie erzogen und unterrichtet. Am liebsten las sie die Psalmen; in der Anfertigung von Hand-arbeiten war sie sehr geschickt. Seitdem sie Heinrichs Gemahlin geworden war, hat sie nur danach gestrebt, eine Wohlthterin ihres Volkes zu werden. Sie betete fleiig und stand sogar oft in der Nacht auf, um ihr Gebet zu verrichten. Den zehnten Teil ihrer Einknfte bestimmte sie fr die Armen und erkundigte sich nach den Bedrftigen, die sie dann besuchte und trstete. Alle Leute ihrer Dienerschaft lie sie im Lesen unterrichten und die Frauen und Mdchen auch in der Anfertigung knstlicher Handarbeiten. Auch als Witwe blieb Mathilde eine Wohlthterin, die Gutes that, ohne mde zu werden. Wenn sie eine Reise unternahm, hatte sie Kerzen und andere Gaben sr die Kirchen, sowie Kleider und Nahrungsmittel fr die Armen bei sich, um berall etwas spenden zu knnen. Wo sie sich während des Winters aushielt, lie sie in mehreren Husern, selbst an ffentlichen Pltzen, Feuer unterhalten, damit sich diejenigen, die frieren muten, erwrmen konnten. Sogar die Tiere verga sie nicht und lie den Vgeln im Freien Brotkrumen und Frucht ausstreuen. Aber trotz aller dieser Werke der Liebe und Barmherzigkeit mute Mathilde recht schweres Leid erfahren. Bse Menschen redeten ihren Shnen vor, sie habe Geld aus der Reichskasse genommen und vergeude es an unwrdige Leute. Die Shne glaubten das und zwangen ihre Mutter endlich, in ein Kloster zu gehen. Mathilde zog sich in das Kloster zu Engern bei Herford zurck und trstete sich mit dem Spruche: Der Herr ist meine Hlse, was knnen mir Menschen thun?" Aber die Shne sahen ihr Unrecht bald ein und holten die Mutter zurck. Nach dem Tode ihres Lieblings-sohnes Heinrich ging sie nur noch in Trauerkleidung und vermied alle weltliche Lust und Zerstreuung, nur an ihren Enkeln hatte sie noch Freude. In Nordhausen grndete sie ein Kloster, das bald weithin berhmt wurde. Im Mrz 968 starb sie in Quedlinburg, wo ihre Leiche an der Seite des Gemahls beigesetzt wurde. 14. Otto I. ^ a) Die Knigskrnunft. In Aachen hatten sich im August 936. die Groen aus allen deutschen Landen versammelt, um

16. Vaterländische Geschichte - S. 23

1907 - Danzig : Axt
— 23 - kamen. Bei einem solchen Überfall gelang es Heinrich, einen feindlichen Fürsten zu fangen, welchen die Ungarn mit reichem Gnt auslösen wollten. Der König benutzte diese Gelegenheit, einen neunjährigen Waffenstillstand abzuschließen. Doch mußte er während jener Frist an die Ungarn eine jährliche Abgabe entrichten. In dieser Zeit ließ er alte Burgen erweitern und besser befestigen lz. B. Merseburg) und mehrere neue Burgen bauen (z. B. Quedlinburg und Goslar), um im Kriege den Reichsbewohnern eine sichere Zuflucht gewähre» zu können. Anfangs wollten die Deutschen in solchen Burgen nicht wohnen; denn sie kamen ihnen wie Gefängnisse vor. Da befahl Heinrich, jeder neunte Mann vom Lande sollte mit seiner Familie in die Burg ziehen und dieselbe in der Not verteidigen helfen. Auch mußte der dritte Teil alles gebauten Getreides in die festen Platze geschafft und für die Zeiten der Gefahr aufbewahrt werden. Im Kriege aber sollten die Landleute bei den Bürgern (Insassen der Burgen) Aufnahme finden. Da aus manchen festen Plätzen im Laufe der Zeit Städte entstanden, z. B. Quedlinburg, Merseburg und Meißen, so hat Heinrich auch den Beinamen der Städtegründer erhalten. Der König versäumte aber auch nicht, sein Volk im Reiterkampf zu üben; denn die Deutschen kämpften nach altgermanischem Brauch am liebsten zu Fuß und waren so den Ungarn, die von Jugend auf Reiter waren, im Kriege nicht gewachsen. Die Ungarschlacht bei Riade. 933. Kurz vor Ablauf des Waffenstillstandes beschloß Heinrich, gegen den Feind zu ziehen. Als nun die Ungarn kamen, die jährliche Abgabe von den Deutschen einzufordern, gab man ihnen zum Hohne nur einen räudigen Hund. Empört hierüber, brachen die Ungarn mit einem großen Heere in Deutschland ein. Dies kam Heinrich aber nicht unerwartet. In einer furchtbaren Schlacht bei Riade unweit Merfeburg besiegte er (933) die Feinde so vollständig, daß sie nie mehr wagten, in Deutschland einzufallen, fo lange Heinrich lebte. Heinrichs Ende. Mathilde. Heinrich starb in seiner Pfalz zu Memleben an der Unstrut, nachdem durch ihn sein Sohn Otto zum Thronfolger bezeichnet worden war. In Quedlinburg ist er bestattet. — Seine Gemahlin Mathilde stammte aus einem der edelsten Geschlechter des Westfalen-landes. Sie nahm sich mit Vorliebe der Armen und Notleidenden an. Das von ihr gestiftete Kloster Quedlinburg wurde die erste Bildungsanftalt im Sachsenlaude. Hier erhielten solche Knaben, die sich dem geistlichen Stande widmen wollten, den ersten Unterricht. In der Töchterschule dieses Klosters wurden die Edelfräulein in der Religion, im Lesen, Schreiben und in Handarbeiten unterwiesen. 17. Kaiser Otto I., der Große. 936—973. Ottos Krönung zum Könige. Der Sohn und Nachfolger Heinrichs I. war Otto I. Dieser wurde zu Aachen gekrönt, nachdem ihn die deutschen Fürsten zum Könige gewählt hatten. Die Krönung und Salbung vollzog der Erzbischof von Mainz. Bei dem Krönungsfeste dienten ihm die Herzöge persönlich und versahen die Erzämter, wie es Gebrauch war. Der erste derselben hieß Erzkämmerer und sorgte sür Wohnung und Bewirtung der Gäste. Ein anderer, der Erz tr uchfeß, setzte die Speisen auf den Königstisch, der Erzmundschenk schenkte den Wein ein, während der Erzmarschall für die Unterbringung der Rosse sorgte, Kämpfe im Reiche. Otto hatte schwere Kämpse mit den Großen des Reiches und auch mit den eigenen Verwandten zu führen, die sich gegen ihn auflehnten. Selbst fein jüngerer" Bruder Heinrich empörte sich wiederholt

17. Deutsche Geschichte - S. 77

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
21. Otto I, der Groe. 936973. 77 Verdienst erwarb sie sich in der Begrndung der Klster zu Phlde, Nordhauseu und Quedlinburg In den Klosterschnlen mute eifrig gelernt werden, und tarn sie in eins der Klster, so berzeugte sie sich stets selbst von den Fortschritten der Schlerinnen und Klosterfrauen. Als aus der Sorge, da sie allzu freigebig gegen Kirchen, Klster und Bedrftige sein mchte, eine Verstimmung zwischen den Shnen und der Mutter entstand, war Mathilde sofort zur Vershnung bereit, als die Shne darum baten. Aus der Pfalz Grona erlebte Mathilde es. da ihr Sohn Otto, der schon König war, sie auf den Knien um Verzeihung bat, die von ihr in mtterlicher Liebe gern gewhrt wurde. In gleich vershnlicher Weise stiftete sie Frieden in dem Bruderzwist, der unter ihren Shnen ausbrach. Im hohen Alter erlebte sie noch die groe Freude, da ihr Sohn Otto die Kaiserkrone erhielt. Nachdem sie Pfingsten 965 zu Kln am Rhein noch einmal alle ihre Angehrigen vom Kaiser Otto herab bis auf ihre Enkel als ehrwrdige Stammutter um sich versammelt, begab sie sich, schon krnkelnd, nach Quedlinburg, das ihr Lieblings-Aufenthalt geworden war, seitdem ihr Gemahl dort ruhte. Mehr als 30 Jahre nach seinem Tode fand auch sie ihre Ruhesttte in der Klosterkirche zu Quedlinburg neben dem kniglichen Gemahl. 1. Inwiefern kann man sagen, da Heinrich I. mehr Herzog von Sachsen als deutscher König gewesen? 2. Durch welche Orte steht Heinrich I. und sein Geschlecht mit unserm Heimatlande besonders in Verbindung? 3. Erzhle die Sage von Heinrichs Knigswahl nach Vogls Gedicht Herr Heinrich sitzt am Vogelherd." 4. Sogenannte König Heinrichs Vogelherde" werden an verschiedenen Stellen des Harzes gezeigt, z. B. bei Phlde, zwischen Osterode und Gandersheim, bei Quedlinburg. Was ist daraus zu schlieen? 5. Inwiefern verdient die Tat des Frankenherzogs Eberhard besondere Anerkennung? 6. Gibt es Nachrichten dar-ber, ob in deiner Heimat die Ungarn gestreist? 7. Nenne Heinrich - Städte ans unserm Heimatlande? Vergl. damit die Zahl der schsischen Bischofsstdte und die Lage der Rmerstdte! 8. Welche schsischen Pfalzen wissen besonders von der Knigin Mathilde zu erzählen. 9. Inwiefern war die Pfalz Grona bei Gttingen Zeuge bittender Kinder- und verzeihender Mutterliebe? 21. Otto I., der Groe. 936973. 1. Ottos Wahl und Krnung, a. Wahl und Huldiguug. Wenige Wochen nach Heinrichs I. Tode versammelten sich in der alten Kaiserpfalz zu Aachen alle Groen des Reichs, weltliche und geistliche, und whlten einmtig Otto, Heinrichs ltesten Sohn, zum König. Darauf erhoben sie ihn auf den Marmorstuhl Karls des Groen, den Erzthron des Reiches, der in der Sulenhalle stand, die die Kaiser-Pfalz mit dem Munster verband, und gelobten ihm unter Handschlag Treue und Beistand. Durch diese Huldigung zeigten alle, da sie Otto als ihren Herrn und König anerkennen und ehren wollten. b. Besttigung der Wahl durchs Volk. Danach begab sich Otto im feierlichen Zuge zum Mnster; Herzge, Grafen und Herren begleiteten ihn. Die obern Gnge fllte eine dichte Volksmenge; im untern Rume aber erwartete der Erzbischos von Mainz mit andern Erzbischfen, Bischfen und Priestern den jungen König. Als dieser an der Psorte erschien, schritt der Erzbischos ihm entgegen, den Krummstab in der Rechten, und fhrte ihn an der Linken bis in die Mitte des Mnsters, wo Kaiser Karls Grabstein liegt und Otto von allen Seiten erblickt werden konnte. Hier wandte er sich um und rief: Sehet, ich fhre euch Otto zu, den Gott zu eurem Könige er-whlt, König Heinrich bestimmt und alle Fürsten erhoben haben!

18. Deutsche Geschichte - S. 76

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
76 20. Heinrich I. 919936. begann die Wiedereroberung der Gebiete stlich der Elbe und Saale, die einst während der Vlkerwanderung verloren gegangen waren. e. Der Sieg der die Ungarn. 933. Als die neun Jahre des Waffenstillstandes um waren, weigerte sich Heinrich, den Tribut weiter zu bezahlen. Da brachen die Ungarn abermals in Thringen und Sachsen ein. In zwei groe Heerhaufen geteilt, durchzogen sie raubend und plndernd das Land. Aber König Heinrich war bereit; Heerbann und Reiterheer waren aufgeboten. Der greren Abteilung der Ungarn trat er selbst entgegen und besiegte sie in der Schlacht an der Unstrut (933), eine kleinere Abteilung der Ungarn wurde weiter westwrts vernichtet. Die Schlacht au der Unstrut. Heinrich lagerte an der Unstrut. Es hatte die Nacht geregnet; Bogensehnen und Schilde waren den Ungarn durchweicht, und auf einen Angriff waren sie nicht vorbereitet. Am Morgen lag dichter Nebel der dem Lande. Heinrich stellte sein Heer in Schlachtordnung auf und ermahnte, mit Gottvertrauen tapfer auf den Feind zu gehen. Zuerst schickte er tausend Mann thringisches Fuvolk mit nur wenigen Reitern vor. um die Ungarn gegen das Hauptheer heranzulocken. Das gelang. Mit dem Schlachtruf ..Kyrie Eleison!" strmten die deutschen Reiterscharen in geschlossenen Reihen, Schildrand neben Schildrand, auf den Feind; in ihrer Mitte ritt der König, vor dem das 5->aupt-bannet des Reiches mit dem Bilde des Erzengels Michael flatterte. Tiesem An-griffe hielten die Ungarn nicht stand, sondern sie ergriffen die Flucht und wurden vllig zersprengt. Darauf erstrmte der König ihr Lager und befreite dort alle Gefangenen. Seitdem sind die Ungarn nicht wieder in Sachsen erschienen. 5. Der Tncnkrieg. Im nchsten Jahre unternahm Heinrich I. noch einen Feldzug gegen die Dnen; er berschritt die Eider und grndete nrdlich derselben bis zur Schlei die Mark Schleswig. 6. Heinrich I. Tod. Heinrich I. starb im Jahre 936 auf seiner Pfalz Memleben an der Unstrut, nachdem die Herzge und Groen des Reiches ihm kurz vorher zu Erfurt versprochen hatten, seinen ltesten Sohn Otto zu seinem Nachfolger zu whlen. In der von ihm gestifteten Klosterkirche zu Quedlinburg liegt er begraben. Neben ihm ruht seine edle Gemahlin Mathilde aus dem Geschlechte Widukinds. Knigin Mathilde, die Gemahlin Heinrichs I., war im Kloster zu Her-sord in Westfalen erzogen und gebildet unter der Leitung ihrer eigenen Gromutter, die noch als Wilwe ins Kloster gegangen und Aebtissin geworden war. Die liebliche und sittsame Mathilde lernte im Kloster Lesen und schreiben, auch die Herstellung kunstvoller Handarbeiten. Als Herzog Heinrich von der schnen Grafen-tochter hrte, eilte er nach Herford, gewann sie lieb und warb um sie. Gern willigten Eltern und Gromutier ein. Auf der Pfalz zu Walhausen am Kyff-Huser ward im Jahre 909 die Vermhlung in frstlicher Pracht gefeiert. Die Pfalz aber und die umliegende Landschaft erhielt die junge Herzogsgattin als Morgengabe. Als sie im Jahre 919 deutsche Knigin wurde, betrachtete sie es als ihre schnste Aufgabe, die Sorgen des Knigs zu teilen, an seinem Wirken fr das Wohl des Volkes eifrig Anteil zu nehmen. Daneben sorgte sie eifrig fr Arme und Kranke, half Hilflosen und Schwachen, war berall der Klagenden Trsterin und sa doch wie eine Knigin unter ihrem Volke". Gern weilte sie mit ihrem Gemahl auf der Pfalz Grona und auf den Gtern zu Phlde, und zu Nordhausen, und eben diese schenkte ihr Heinrich als Wiiwensitz. Als der König im Jahre 93r seinen Tod nahe fhlte, sprach er zu Mathilde: Habe Dank fr deine Treue, fr deine Sanftmut, fr jeden guten Rat, fr jede Weisung zum Schutze der Unterdrckten". Als Witwe fuhr Mathilde in ihrer Ttigkeit fort. Sie war Tchtern und Mgden ein Vorbild in allen weiblichen Tugenden, unterrichtet sie im Gebrauch von Nadel und Schere und im Lesen. Ein besonderes

19. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 49

1902 - Leipzig : Roßberg
— 49 — 3 Der Krieg gegen die Dänen (934). Im nächsten Jahre zog Heinrich gegen die heidnischen Dänen, die das deutsche Gebiet zwischen Eider und Schlei an sich gebracht hatten; Heinrich nahm es ihnen wieder ab und bildete die Mark Schleswig daraus. § 49. Heinrichs Lebensende. Nach diesem Kriegszuge vollbrachte Heinrich nichts mehr von Bedeutung; seine Lebensaufgabe war beendigt. Ein Schlagansall, der ihn aus einer Jagd bei Bodseld im Harz traf, mahnte ihn daran, sein Haus zu bestellen. Er sorgte für das Witwengut seiner Gemahlin Mathilde, indem er ihr Quedlinburg und vier aridere Ortschaften überwies. Von seinen vier Söhnen hatte er Otto, den Zweitältesten, zu seinem Nachsolger ausersehen. Nachdem er den ersten schweren Anfall der Krankheit überwunden hatte, berief er die Großen des Reiches nach Erfurt und bezeichnete hier Otto als seinen Nachsolger, dann verteilte er seinen Schatz und seine Erbgüter. Kurze Zeit darauf zog er nach Memleben, wo ihn ein erneuter Schlagansall im 60. Lebensjahre dahinraffte. Seine Leiche wurde unter großer Trauer und allgemeiner Beteiligung des Volkes nach Quedlinburg gebracht und auf dem Berge, wo sich die königliche Pfalz befand, in der Kapelle des heiligen Petrus beigesetzt. § 50. Heinrichs Persönlichkeit und Bedeutung. Der König war ohne Schulbildung ausgewachsen, aber im Wasfenfpiel übertraf er alle; lange Jagden waren sein größtes Vergnügen. Er war von hoher und kräftiger Gestalt, von ernstem und kühnem Blick, von fester und gerader Sinnesart, ein Feind alles Fremden. Alle verehrte und liebte er, mit denen er verkehrte; keinem war er feind, keinem stellte er sich voran; die Traurigen tröstete er und die Elenden richtete er auf. Heinrich war der echte, schlichte König, wie ihn die Sachsen sich wünschen mochten, deshalb war er beim ganzen Sachsenstamme beliebt. Heinrich hat keine weltbewegenden Taten verrichtet, aber für das deutsche Volk war er der Retter aus der größten Not. Zu einer Zeit, in welcher das Reich in eine Anzahl selbständiger Teile auseinanderzufallen drohte, stellte er die Einheit wieder her; dann schützte er den deutschen Boden vor den Raubeinfällen barbarischer Völker. Den größten Ruhm erlangte er durch die Vertreibung der Ungarn im Jahre 933. Seine Kämpfe mit den Slawen legten den Grund zur deutschen Herrschaft in dem Lande zwischen Elbe und Oder, obwohl Rotzbach, Lehrbuch der deutschen Geschichte. 2. Aufl. 4

20. Geschichte für katholische Schulen - S. 37

1888 - Breslau : Hirt
B. Oberstufe. Lektion 5. Mathilde, Gemahlin Heinrichs I. 37 ten sollten hier Freisttte und Rettung finden; alle, die in Not waren, sollten hier Hilfe und Trstung finden. Namentlich war sie auf die Errichtung von Nonnenklstern bedacht. Mdchen und Jungfrauen sollten hier unterrichtet und erzogen werden, auf da sie spter reich an guten Sitten und frommem Sinn, mit ntzlichen Kenntnissen und Fertigkeiten ins Leben eintrten. So sollten sie die Segnungen der Gesittung und der Bildung verbreiten helfen. Mathilde ver-schmhte es nicht, in diesen Klstern die Mdchen in allem, was ntig war, selbst zu unterweisen. b. Manchen Kummer mute Mathilde in ihren Witwenjahren erleben. Es bereitete ihr groen Schmerz, da ihre Shne Otto und Heinrich nach dem Tode des Vaters untereinander uneins wurden. Noch herber wurde dieser Schmerz, als Heinrich, ihr Lieblingssohn, gegen seinen kniglichen Bruder Otto sich mit den Waffen in der Hand emprte. Wiederholt trat da Mithilde als Friedens-stifterin zwischen die Shne; ihren mtterlich ernsten und liebevollen Worten glckte es mehrmals, die Vershnung herbeizufhren. Aber wiederholt brach Heinrich den Frieden, so da zuletzt König Otto die Reichsacht der ihn aus-sprach. Erst als Heinrich sich demtigte vor seinem Bruder und die angelobte Unterwerfung getreulich hielt, zog der alte Frieden ein in die knigliche Familie. Den Bitten der Mutter hatte Heinrich es vornehmlich zu danken, da König Otto ihm das Herzogthum Baiern verlieh. Diesen ihren Lieblingssohn sah Mathilde in der Blte seiner Jahre sterben. So groß war der Schmerz der seinen Tod, da Mathilde seitdem immer in Trauergewndern erschien; kein Geschmeide schmckte sie seitdem mehr; weder an zerstreuendem Spiel noch an weltlichen Liedern wollte sie sich seitdem ergtzen. c. Reich an Ehren und an guten Werken, war Mathilde beinahe achtzig Jahre alt geworden, da fhlte sie den Tod herannahen. Ihr Enkel, der Erz-bischos Wilhelm von Mainz, war zu ihr geeilt, um ihr die kirchlichen Trstnn-gen zu spenden. Sie wollte ihn noch mit einer Gabe erfreuen; aber alles hatte sie bereits an die Armen fortgegeben. Da lie sie ihm die reichverzierten Decken reichen, welche sie als Leichentcher fr sich selbst zurckgelegt hatte. Soll ich sterben," so sagte sie, so wird es werden, wie die Leute sagen: Das Leichenkleid wissen die Angehrigen schon zu finden." Art einem Samstag starb sie, an demselben Wochentag und zu derselben Stunde, wo ehedem ihr Gemahl aus dem Leben geschieden war. In der Kirche zu Quedlinburg fand sie an seiner Seite die letzte Ruhesttte. Ein schlichter Stein deckt beider Grab. Das Andenken an die Knigin Mathilde, an ihren frommen, segensreichen Lebenswandel lebte all die Jahrhunderte hindurch. Die Kirche hat Mathilde unter die Zahl der Heili-gen aufgenommen und die Feier ihres Angedenkens auf den vierzehnten Mrz jedes Jahres festgesetzt. B. N?ort- und Sacherklrungen. I. Westflisch: Die Westfalen bildeten einen Teil des Sachsenvolkes; ihre Wohnsitze reichten stlich beinahe bis zur Weser und westlich beinahe bis an den Rhein. Widukind: Der Fhrer der Sachsen im Kampfe gegen Karl den Groen. Deshalb wurde er Herzog genannt. Zu seiner Zeit war der Herzog bei den Sachsen eben nur Anfhrer im Kriege. Die herzogliche Gewalt dauerte deshalb nur fr die Zeit des Krieges. Spter zur Zeit Heinrichs I. war der Herzog auch im Frieden das Haupt des Volksstammes; sein Amt war damit ein lebenslngliches geworden. Benediktinerinnen'. Frhzeitig