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1. Altertum und Mittelalter - S. 279

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 279 — der dem Heere schon in Ägypten so verderblich gewesen: man ließ, um erst die Ankunft Karls von Anjou, de§_ Beherrschers von Neapel und Sicilien, zu erwarten, den günstigsten Augenblick zu einem Angriff vorübergehen, so daß die Tnnesen Zeit gewannen, Verteidignngsanstalten zu treffen und ihre Reihen durch die Beduinen der Wüste zu verstärken. _ Eine noch beklagenswertere Folge der erwähnten Unthätigkeit war es, daß sich im Lager der Christen böse Krankheiten einstellten, welche viele Grafen und Ritter und zuletzt auch, am 25. August 1270, den König Ludwig hinwegrafften. Einige Tage später traf Karl von Anjou mit Schiffen und Mannschaften in Afrika ein und beschloß in Übereinstimmung mit seinem Neffen Philipp, Ludwigs Sohne und Erben, dem unerträglichen Zustande durch eine Entscheidungsschlacht ein Ende zu machen. Der Plan gelang, die Saracenen wurden geschlagen, und der bestürzte Sultan knüpfte schleunigst Unterhandlungen an', auf welche die Könige, um nur schnell wieder heimkehren zu können, bereitwilligst eingingen. So wurde ein Friedensvertrag abgeschlossen, der den Angehörigen der beiderseitigen Staaten Sicherheit des Lebens und Eigentums und ungehinderte Niederlassung und freie Religionsübung in den betreffenden Ländern gewährte, und der außerdem den Tunesen die Zahlung der von den Franken aufgewandten Kriegskosten und die Entrichtung eines jährlichen Tributs an die Krone von Sicilien auferlegte. Nachdem dieser Vertrag von allen Teilen anerkannt und beschworen war, begaben sich die Pilger ohne Zögern zu Schiffe und traten die Rückfahrt nach Europa an, das sie vor kaum vier Monaten erst verlassen hatten. § 53. Ausgang und Folgen der Kreuzzüge. Da die morgenländischen Christen bei dem immer mehr dahin schwindenden Eifer für die Kreuzzüge keine weitere namhafte Unterstützung aus der alten Heimat erlangen konnten, so brachen gar bald Jahre der Not und der äußersten Bedräuguis über dieselben herein. Von Norden her bedrohten die Tnrkomanen, von Osten her die Mongolen die fränkischen , Besitzungen, und als die streitbaren Hirtenvölker von den Ägyptern in blutiger Feldschlacht überwunden worden, warfen die Sieger ihre Augen auf die schwachen Reste des Königreichs Jerusalem. Sultan Bibars, der sich vom niedrigen Sklaven zum Beherrscher des Nillandes emporgeschwungen hatte, fiel mit beträchtlicher Heeresmacht in Palästina ein, zerstörte die Kirchen in Nazareth und auf dem Berge Tabor, brachte Cäsarea und Joppe in seine Gewalt und eroberte endlich Antiochien, die Hauptstadt des 1268 ersten von den Kreuzfahrern gegründeten Fürstentums. Zwanzig Jahre später bezwang Sultan Kelann, der nach Bibars' Tode

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1. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 60

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
6a Von der Reformation I. n. C. G. durch langwierige Kriege, Auswande- 1520—1789. ^ngen nach America, andere Ursachen langst Mangel an Einwohnern zu leiden anfing, so unvorsichtig, daß die Folgen davon immer sichtbar 16,0. [mb. Denn er vertrieb beynahe eine Mil- lion Araber, die man Maranen nannte, und die zu- weilen, weil sie wegen ihres muhamedanischen Glau- bens hart behandelt wurden, Unruhen erregten, sonst aber sehr arbeitsame Unterthanen waren, gänzlich aus feit 1605. seinem Reiche. Unter Kar! dem Zweyten endlich zeigte sich die spanische Monarchie in solcher Ohnmacht , daß Frankreich dieselbe aus alle Art miß- handeln, und eines Theits ihrer Lander berauben konn- >700 te. Mit seinem Tode starb der österreichi- sche Stamm aus dem spanischen Throne aus. Er erklärte zwar Philippen, Herzog von Anjou, Ludwig des Vierzehnten Enkel, zu seinem Erben; dieser muß- te aber mit dem Erzherzoge Karl von Oesterreich, und dessen Bundesgenosten einen langwierigen Krieg führen, bis er durch den Friedensschluß zu Utrecht J7»;. ruhiger Besitzer des spanischen Reichs, die italischen Lander und die spanischen Niederlande aus- genommen, wurde. Unter diesem Könige, Philipp st. 1746. dem Fünften, und seinen beydcn Nachfol- seit 1759- gern, Ferdinand dem Sechsten und Karl *735' 1743. hem Dritten, hat dieses Reich einige neue Starke gewonnen. Das Königreich beyder Sicilien, nebst Parma und Piacenza, find an spanische Prin- 176 t. zen gekommen. Durch den Fanu'licnverttag zwischen den drey königlichen Hausern von Bourbon ist Spanien und Sicilien genau mit Frankreich ver- bunden worden. Vorzüglich aber hat Karl Iii. mit scharfsichtiger Sorgfalt viele verbesserte Anstalten ein- geführt, und die Aufmunterung, deren seine Unterthanen io sehr bedürfen, nicht vergessen.- Mi- norca

2. Theil 2, Abth. 4 - S. 156

1825 - München : Lentner
156 sie stürzten mit dem Schwerte in der Hand in kleine Fahr- zeuge, auf denen ste nicht sobald das Land erreichten, als die Barbaren schon in das Gebirge entflohen. Sogleich verkündete ein Almosenier die Besitznahme des Landes im Nahmen des Königs Ludwig. Nach diesem errichtete man Zelte. Kurz darauf nahm man eine bey den Trümmern des alten Carthago errichtete Feste weg, und schickte sich an, Tunis zu belagern; denn man war von der Täuschung zurückgekommen, welche der ungläubige Dey durch sein angebliches Verlangen nach dem Christenthum veranlaßt hatte. Die Saracenen schienen öfters eine Schlacht lie- fern zu wollen, die muthvolle Haltung der Christen schreck- te sie aber jedesmahl davon zurück; und wenn zuweilen ein Handgemenge vorfiel, zogen sie immer den Kürzern. Man erwartete bloß noch vor dem Anfange der Belagerung die Ankunft des Grafen von An- jou, damahligen Königs von Sicilien, welcher seinem Bruder eine mächtige Verstärkung zuführen sollte. Für die Zwischenzeit ward das Lager durch breite Graben und ein gutes Pfahlwcrk gegen den Angriff der Feinde gesi- chert. Nichts vermochte jedoch gegen die übermäßige Hi- tze eines glühenden Himmelsstriches zu schützen. Eine an- steckende Seuche riß im Heere ein, und in wenigen Ta- gen war es bis auf diehälfte zusammengeschmolzen. Die Anführer, wie die gemeinen Krieger, unterlagen dem Uebel. Philipp, der muthmaßliche Erbe der Krone Frankreichs, hatte das Glück, von der Ansteckung frey zu bleiben. Der Graf von Neverö aber, Johannes Tri- stan, ein Prinz von einer seines Vaters würdigen Offen- heit und Sittenunschuld, war einer der ersten, die der Tod hinwegraffte. Kurz nachher erkrankte Ludwig selbst. In den ersten Tagen seiner Krankheit fühlte er schon, daß er nicht mehr genesen werde, und traf daher die angemes- senen Verfügungen. Und da das Uebel immer weiter schritt, nahm er von dem Prinzen Philipp, und derprin-

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 218

1861 - Münster : Coppenrath
■ — 218 - König, der so lange an den Rechten der Fürsten und Völker gefrevelt, der aller Gerechtigkeit, besonders gegen das deutsche Reich, auf das übermüthigste Hohn gesprochen hatte, zu den demüthigsten Anerbietungen seine Zuflucht nehmen. „Gern wolle er auf Spanien, Indien, Mailand und die Niederlande verzichten, wenn Philipp nur Neapel und Sicilien behalte." „Auch nicht ein Dorf dürfe von der ganzen spanischen Monar- chie dem Hause Habsburg entzogen werden!" war die stolze Antwort des österreichischen und englischen Feldherrn. Auch dieses gab Ludwig zu, ja er erbot sich, Elsaß zurückzugeben, selbst mehrere Festungen an der niederländischen und savopi- schen Grenze abzutreten; dies Alles bot der durch Schicksal und Alter gebeugte König und erlebte die Schmach, vergebens sich erniedrigt zu haben. Seine Gegner forderten nämlich, er solle selbst seinen eigenen Enkel absetzen und aus Spanien vertreiben helfen. Da freilich blieb dem alten Könige nichts übrig, als das Aeußerste zu wagen. Er suchte das Heer mög- lichst zu ergänzen und vertrauete es der Führung des erfah- renen Villars an. Zwischen diesem und den beiden Bundes- anführern kam es bald nachher, am 11. September 1709, bei Malplaquet unweit Mons zu einer Hauptschlacht, welche die mörderischste im ganzen Kriege war. Die Franzosen foch- ten wie Verzweifelte; dennoch blieb der Sieg auf Seite der Verbündeten. Ludwig's Lage war jetzt verzweiflungsvoll. Er bot noch einmal den Frieden an, willigte in Alles, was gefordert wurde, versprach sogar, Hülfsgelder zur Vertreibung seines Enkels zu zahlen; nur könne er nicht selbst das Schwert gegen ihn ziehen. Die Sieger aber, welche sich in ihrem Glücke nicht zu mäßigen wußten, beharrten trotzig bei der empörenden For- derung des Krieges gegen den Enkel. Nicht lange nachher traf für den unglücklichen König auch noch die Schreckens- nachricht aus Spanien ein: „Philipp's Heer sei geschlagen, und Karl Hl. am 28. September 1710 als Sieger und König

4. Kleine Weltgeschichte oder Geschichts-Katechismus in Gedächtnisversen - S. 59

1855 - Braunschweig : Vieweg
von 1648 bis 1789. 59 Beut er, dem Schaden kaum entfloh'n, 1697 An Ryswick doch dem Reiche Hohn '). 15. Mit Karl dem Zweiten stirbt das Haus i7oo Von Oestreich jetzt in Spanien aus; Längst in voraus erhob sich schon Zwist um die span'sche Succession *)♦ Der Kaiser will dem jüngern Sohne, Karl, helfen zu dem led'gen Throne; Auch Ludwig steht sich an als Erben, Will für den Enkel Philipp werben. 16. Und England säumt auch jetzo nicht, Es kämpfet für das Gleichgewicht. Fast vierzehn Jahre währt der Krieg, Das Gleichgewicht gelangt zum Sieg. Man kämpfet in Italien, In Deutschland,Belg ien,Spanien; Europa's Heer' auch überzieh'n Zum ersten Mal die Colonie'n. 17. Marlborough erwirbt sich manchen Kranz, Eugen strahlt bald mit gleichem Glanz. Ob Deutschland strömt von deutschem Blut. Es hebt sich wieder deutscher Muth 8 *). Zu lang' hat Ludwig ihn gescholten, Sein Uebermuth wird jetzt vergolten. Als Gott auch harten Winter sendet, Sich Ludwig selbst von Philipp wendet4). 18. Bald wechselt nochmals das Geschick, Ein Stärk'rer lenkt des Krieges Glück 8)! Es mußte Kaiser Joseph sterben, Sein Bruder Karl soll ihn beerben. Wird Karl auch Spanien zugebracht, So drohet Oestreichs Uebermacht. Drum hilft ihm England länger nicht; Es kämpft nur für das Gleichgewicht. 19. S o kommt's in Utrecht bald zum Frieden, Da wird also der Schluß beschicken: »Philipp der Fünft' erbt Spanien Benebst den beiden Indiens. Oestreich erwirbt die Nebenlande: Neapel, Mailand, Niederlande; Sicilien nur soll's nicht erwerben^).— In England soll Hannover erben"). — Deutschland kommt noch einmal zu Schaden, Alsmaninnastadt tagt undbaden"). 20. Zu selb'ger Zeit war auch der Norden Der Völkerzwietracht Schauplatz worden'"). Als Dän'mark,Po len,Rußland rüsten Gen Schweden, um der Ostsee Küsten, Da schlägt Karl einen nach dem andern “); Augustus muß nach Sachsen wandern. -) Abr. S. 253. Abs. 2. — *) lieber das Folgende s. Abr. S. 256 — 258. — Seit dem spanischen Erbfolgekriege tritt zuerst wieder ein Aufschwung des National- gefühls der Deutschen hervor, das besonders seit dem dreißigjährigen Kriege tief gesunken war. — 4) Abr. S. 257. Nro. 1, b. — 5) Die Hauptentscheidung des spanischen Erb- folgekrieges wurde durch den frühzeitigen Tod des Kaisers Joseph I. herbeigeführt. — °) So folgte mit Philipp von Anjou ein Seitenzweig des Hauses Bourbon in der spanischen Monarchie, von der jedoch die europäischen Nebenländer getrennt wur- den. Abr. S. 258. — ?) Sicilien wurde im Frieden zu Utrecht dem Hause Sa- voyen (wegen der Erbansprüche desselben auf die spanische Monarchie) nut dem Ko- ni gstitel zugesprochen. Oesterreich, das vorzüglich deßhalb jenem Frieden nicht beitrat, erhielt zwar unter den später hierüber entstehenden Händeln den Austausch Siciliens gegen Sardinien 1718; mußte aber 1738 Sicilien nebst Neapel an den noch jetzt dort herrschenden Zweig des spanischen Königshauses (Anjou-Bour- von) abtreten. Abr. S. 264. — 8) Durch den Utrechter Frieden wurde für Eng- land das schon seit 1701 erlassene Gesetz der protestantischen Thronfolge (act of settlement) anerkannt, nach welchem mit Ausschluß der katholischen Stuarts der von Jakob's I. Tochter Elisabeth stammende hannoversche Kurfürst Georg I. folgte (1714). Abr. S. 256. — 8) Abr. S. 258. — 10) Gleichzeitig mit dem spanischen Erb- folgekriege wurde der nordische Krieg — um die Herrschaft über die Ostsee — ge- führt 1700 bis 1721. Abr. S. 261. 262. — “) Abr. S. 261. Nro. 1. 1703 1709 f 1711 1713 1714 1700

5. Bd. 3 - S. 235

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Spanien. 235 Ludwig 14 seinen Enkel nach Spanien abreisen, und die Erbschaft antreten ließ. Dieser spanische Erbfolgekrieg (1701 —1714)*), der Frankreichs bisherige Dictatur ver- nichtete, brachte die italienischen Besitzungen Spaniens, Mailand, Neapel und Sicilien in die Hände des Erzherzogs Karl von Oestreich, der nach seines Bru- ders, Josephs 1, frühzeitigem Tode (1711), zugleich Erbe der ganzen östreichischen Monarchie und teutscher Kaiser ge- worden war. Zunächst erhielt der spanische Erbfolge- krieg durch diesen Tod eine für das Haus Bourbon in Spanien günstige Wendung, weil selbst die Bundesgenossen Oestreichs, England und Holland, Bedenken trugen, den Erzherzog Karl, den nunmehrigen reichen Erben der östrei- chischen Staaten, durch die Verbindung der gesummten spanischen Erbschaft mir denselben, so übermächtig werden zu lassen, daß das politische Gleichgewicht im europäischen Staatensysteme dadurch bedroht werden könnte. Der Friede zu Utrecht (1713), ein Werk der Politik der Seemächte, bestimmte die Theilung der spanischen Monarchie, durch die Trennung der bisherigen europäischen Nebenländer von derselben. Philipp 5 ward in diesem Frieden als König von Spanien und Indien, als Regent der außer- europäischen Kolonie en Spaniens, anerkannt; nur daß die Kronen Frankreichs und Spaniens nie auf Einem Haupte vereinigt werden sollten. Für Karl den sechsten wurden Belgien und die italienischen Lander, welche die Krone Spanien bisher besessen hatte, bestimmt; doch sollte das Haus Savoyen die königliche Würde und die In- sel Sicilien erhalten, für welche ihm einige Jahre dar- auf Sardinien zugetheilt ward; für sich selbst behielt Großbritannien Gibraltar und Minorca. Obgleich Philipp 5 die Bedingungen des Utrechter Friedens nicht eingehen wollte; so ward er doch in der Folge dazu genö- thigt, und Oestreich, Anfangs ebenfalls mit den ihm aus der spanischen Erbschaft zugetheilten Landern nicht zufrieden, schloß doch bereits im Jahre 1714 zu Baden ) vergl. §. 447.

6. Epochen der französischen Geschichte - S. 167

1880 - Nördlingen : Beck
Xiv. Ludwig Xiv. auf der Hhe seiner Macht. 1g7 de Navailles10- battaient les Espagnols dans le Lampourdan11), au pied des Pyrenees. On les attaquait jusque dans la Sicile. 22. La Sicile, depuis le temps des tyrans de Syracuse1), Kmpfe an sous lesquels au moins eile avait ete comptee pour quelque chose dans le monde, a toujours ete subjuguee par des etrangers; asser-vie successivement aux Romains2), aux Vandales3), aux Aiabes4), aux Normands5), sous le vasselage des papes6), aux Francis7), aux Allemands8), aux Espagnols9); haissant presque toujours ses maitres, se revoltant contre eux, sans faire de veritables cfforts dignes de la liberte, et excitant continuellement des seditions pour changer de chaines.l Les magistrats ditmessine venaient d'allumer une guerre civile10) contre leurs gouverneurs, et d'apeller la France a leur besiegt die secours. Une flotte espagnole bloquait leur port. Iis etaient 8pau Flotte reduits aux extremites de la famine. D'abord le Chevalier de bei Messina. Valbelle vint avec quelques fregates11) travers la flotte espagnole. Ii apporte Messine des vivres, des armes et des sol-dats12). Ensuite le duc de Vivonne13) arrive avec sept vaisseaux de guerre de soixante pieces de canon, deux de quatre-vingts, et plusieurs brulots; il bat la flotte ennemie (9 fevrier 1675), et entre victorieux dans Messine. L'espagne est obligee d'implorer, pour la defense de la Sicile, les Hollandais, ses anciens ennemis, qu'on regardait toujours comme les maitres de la mer. Ruj tei14) letzt in hollndische Dienste, und begleitete Wilhelm v Oiamen nach England. Er fiel in der Schlacht am Boyne in Irland, 1. Juli 1690. _ io) Philipp, Herz. v. Navales, kmpfte 1669 auf der Insel Candia mit den Venetianern gegen die Trken, 1675 Marschall, gest. 10 . H) Eigentl. Ampurdan, die nordstl. Ecke v. Catalomen, sudl. v. Rous ciiion _ Die Kriegsereignisse in Catalonien und etwaige Liege d. 1 lan- zosen daselbst waren hchst unbedeutend, da beide Parteien einen großen Teil ihrer dortigen Streitkrfte nach Sicilien schickten. 22 ') Dionysius der ltere, 406367 vor Chr. Sem Sohn, Dionysius der Jngere, 367-343 vor Chr. - *) Sicilien wurde im 2 nunischen Krieg 212 die erste auswrtige rom. Provinz. > beit 440 wo Geiserich die Insel angriff - Durch Beiisar wurde Sicilien 535 Teil d. ostrm. Reiches. 4) 8271060. ) 1060 -1189- - 9 16) Die Ppste machten unter der Herrschaft dcrlsormaniieii und Franzosen den Anspruch d. Oberlehensherrlichkeit ) 12b8"T^' vom Untergang d. Hohenstaufen bis zur siciliamschen Vesper J i^en Hoheustaufen, 1189-1268. - ) 1282-1713; bis zum Frieden von Utrecht. 10) Aug. 1674. ") Fregate, urspr.: Kleines dann: Schnellsegelndes Kriegsschiff, im Range nach dem Linienschiff. ltere, noch im Anfang des 17. Jahrhunderts vorkommende Form fraejate; vom lat. fabricata, zusammengez. fwgata fragata ^s bezim-merte; wie btment von bdtir. - ) Sept. 1674. - ^d>v g Vic tor, Herz. v. Vivonne, Marschall 1675, gest. Ibsfe. ) Geb. lbj7 zi

7. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 147

1880 - Berlin : Habel
147 taube, Portugal, Preußen und Savoyen andrerseits Frieden. Die Hauptbestimmungen besselben waren solgende: 1. Spanien nebst den Kolonieen verblieb Philipp, bod) sollten die Kronen Spaniens und Frankreichs niemals auf einem Haupte vereinigt werden bürfen. 2. England behielt Gibralter urtb Minorca, außerbem bekam es Neufoundlanb, die Hubsonslänber, einen günstigen Hanbelsvertrag und die Anerkennung der protestantischen Thronfolge des Hauses Hannover. 3. Die nieberlanbisd)e Republik erhielt eine sogenannte Barriere gegen Frankreich, b. h. das Besatzungsrecht in mehreren festen Platzen an der französisch-belgischen Grenze. 4. Preußen warb als Königreich anerkannt und erhielt das vormals spanische Oberquartier von Gelbern, bagegen überließ es sein Erbrecht an dem Fürstentum Dräniert (Orange) an Frankreich. 5. Savoyen bekam das Königreich Sicilien. Kaiser Karl Vi. wollte sich biesert Friebensbestimmnngen nicht fügen und setzte mit Hilfe des deutschen Reiches den Krieg noch eine Zeit lang fort, kam babei aber in Nachteil, ba Villars im Jahre 1713 Lanbau und Freiburg im Breis-1713 gau eroberte. Enblich kam auch der Friebe zwischen Frankreich und dem Kaiser 1714 zu Rastabt und mit dem Reiche i7i4 in bemselbett Jahre zu Baden in der Schweiz zustanbe. In diesen Friebenssd)lüssen würde ausgemacht: 1. Kaiser Karl Vi. ward als Besitzer der spanischen (nun österreichischen) Niederlande, welche mit einem Teile der französischen Niederlande (Tournay) vermehrt wurden, Neapels, Mailands und Sardiniens*) anerkannt. 2. Die Kurfürsten von Köln und Batem würden in ihre Laube und Rechte wieber eingesetzt. 3. In Bezug aus den Besitzstand des Reiches blieb es bei den Friebensbestimmnngen von Ryswick. Mit btefen Friedensschlüssen nahm der spanische Erbfolgekrieg sein Ende. Durch denselben ward nicht nur die große spanische Monarchie zersplittert, sondern and) das Übergewicht Frankreichs durch Zurückweisung der französischen Eroberungspolitik gebrod)en, dagegen dem britischen Einflüsse im europäischen Staatensystem das Übergewicht verschafft, das europäische Gleichgewicht also auf ganz neuen Grundlagen aufgebaut. _— Ludwig Xiv. starb tiefgebeugt und in bitterer tfteue, daß er die Wohlfahrt feines Volkes seinem Ehrgeize ) 3ahre 1720 tauschte Savohen die Insel Sardinien gegen dak rm Utrechter Frieden erhaltene Sicilien ein. 10*

8. Genealogischer Hand- und Schul-Atlas - S. uncounted

1892 - Berlin : Hertz
Xvii.-Xix. Jahrhundert. Tafel Xxiii. Alle Bourbonisclien Linien. Heinrich Iv. Erm. 1610. Maria von Medici. (S. Tafel Xvii.) H* ajlilld'wig Xiii. f 1043. 1 Gaston, Ilg. von Orleans, f 1660. Karl Ludwig von der Pfalz. Iii. ajludwig Xiv. f 1715. Philipp I., Hg. von Orleans, f 1701. Charlotte Elisabeth f 1721. Iy. Ludwig. f 1711. 1 Spanien. Philipp Ii., Hg. von Chartres. Regent, f 1723. Y. Ludwig, Dauphin seit 1711, Hg. von Bourgogne, f 1712. j - b) l’llilipj», Ilg. von Anjou, Kg. von Spanien. (V.) f 1746. Parma. Ludwig, Hg. von Chartres und Orleans, f 1 7 52. V1* ajlndwig Xv. Iilldwig, Ferdinand Vi. b) Kar Iui., Hg. in Parma, Philipp in Parma. f 1^74. Kg. 1724. f 1724. f 1759. Kg. in Sicilien u Spanien, f 1788. f 1 765. Ludwig Philipp. f 1785. Vh® Ludwig, Dauphin. Karl Iv.? Kg. von Spanien. bjferdinand I., Kg. von Sicilien. t 1765- f 1819. f 1825. I Ferdinand I. f 1802. I Ludwig Philipp Egalite. Guilottinirt 1793. 1 Viii. Ludwig Xvi. I.udwig Xviii. Karl X. Karl. Ferdinand Vii. Franz I f t 1824. f 1836. -j- 1833. f 1830. Ludwig I. Ludwig Philipp I., Kg. von Frankreich. 2- f 1803. f 1850. (S.neueste Gesch.) Ludwig Xvii. Isabella Ii. Ferdinand Ii t Neueste Geschichte.) f 1859. (S. Neueste Geschichte.) i Cd F Karl Ii. Resignirt 1849. Franz Ii. Karl Iii. Erm. 1854. a) Die Königinnen von Frankreich. j)je Königinnen von Spanien. K. Philipp Iii. . (S. Tafel Xxi.) 1 Philipp Iv. Anna Maria. Ludwig Xiii. Philipp von Anjou. Hg. Odoardo von Parma. Elisabeth von Parma. 1 1 Maria Theresia. Ludwig Xiv. $ Stanislaus. (S. Tafel Xxiy.) $ 1 August Iii. 1 Ufarie. Amalie, von Sachsen (Polen). Karl Iii. Parma. lmdwig A v. Mane Leszynslca. Kaiserin Maria Theresia. . . _ 1 ' 1 Hg1. Philipp von Parma. ? 1 I 1 K. Franz I. \ Ludwig Xvi. Marie Antoinette. Louise Marie Therese. Karl Iv. Ferdinand von Sicilien. Marie Caroline. Ludwig Xvii. 1 Ferdinand Vii. In 4. Ehe. * il/a vie Chi 'is tine. . Isabella Ii

9. Theil 3 - S. 218

1813 - Leipzig : Hinrichs
218 Siebente Perisde. Die physische und geistige Schwache Karls ward bald so bekannt, daß ihn die Stande des Reiches nöthigten, seinen Halbbruder, den Don Juan d'austria, zum Mit- regenten anzunehmen. Nach diesem riß wieder die Königin Mutter die Regierung an sich, ein den Spaniern verhaßtes Weib, worauf (1684) der Graf Oropeza dirigirendec Minister wurde. Alle Hülfe, die jetzt dem Staate im Ein- zelnen geschah, war nur vorübergehend; der Schade lag zu tief, um ganz geheilt werden zu können, und ein neuer acht)ahriger Krieg mit Frankreich (1689—1697) diente nicht dazu, den zerrütteten Finanzen aufzuhelfen. Zwar gab Ludwig 14 im Frieden zu Ryßwick (1697) alle von Spanien gemachte Eroberungen zurück; aber ihn leitete da- bei die Perspective auf die gefammte spanische Erbschaft, weil Karls 2 unbeerbter Tod voraus zu sehen war, und es auf die Gewandtheit der Unterhändler anzukommen schien, ob Karl2 den Erzherzog Karl vonoestreich, oder den Herzog Philipp von Anjou, zum Erben einsetzen würde. 504. Philipp 5. Der Rath des Papstes, der neue spanische Minister Puerto Carrero, der dem gestürzten und östreichisch ge- sinnten Oropeza folgte, und der schlaue französische Gesandte Harcourt bewirkten, daß Karl 2 den Herzog Philipp von Anjou kurz vor seinem Tode zum Erben der gan- zen spanischen Monarchie einsetzte, und nur im Falle, daß er die Erbschaft nicht annähme, dem Erzherzoge Karl dieselbe bestimmte.— Der Krieg war unvermeidlich, als Ludwig 14 seinen Enkel nach Spanien abreisen, und die Erbschaft antreten ließ. Dieser spanische Successionskrieg (1701 — 1714)*), der Frankreichs bisherige Dictatur ver- nichtete, brachte die italienischen Besitzungen Spaniens, Mailand, Neapel und Sicilien in die Hände des Erzherzogs Karls von Oestreich, der nach seines Bru- ders, Josephs i, frühzeitigem Tode (1711), zugleich Erbe der ganzen östreichischen Monarchie und teutscher Kaiser *> vergl. §. 447,

10. Mit einem Stahlstich - S. 791

1839 - Stuttgart : Belser
Die Iulirevolntion. 791 dem Kamin gezogen, und in das feste Schloß la Blaye bei Bordeaux gekrackt wurde. Sollte er die Republika- ner und sogar die eifrigsten Anhänger seiner Dynastie vor den Kops stoßen, indem er eine Unruhestifterin schon- te, welche Jene vor Gericht sehen wollten? sollte er die Legitimisten zur Verzweiflung treiben, sich selbst den Vor- wurf der Grausamkeit zuziehen, indem er seine nahe An- verwandte , die Heldin der Karlistcn, dem Arme der Ge- rechtigkeit überlieferte? Ein sonderbarer Zufall löste den verschlungnen Knoten: die Herzogin war auf ihren Streis- zügcn schwanger geworden, gab vor, heimlich vermählt zu seyn, gebar am 10. Mai 1833 eine Tochter: die Le- gitimisten schämten sich: man konnte das eben noch ge- fährliche Weib am 8. Juni unbesorgt nach Sicilien cin- schiffen, von wo sie später nach Oestrcich wanderte. Ei- nige weise Gesetze sollten nunmehr die Mittelklassen noch fester mit dem Julithron verknüpfen: den 9. Jan. 1833 gieng das Municipal- und Departementalgesetz durch, wel- ches die Ccntralisauon insofern ermäßigte, als es den Präfekten gewählte Versammlungen der Departements, der Bezirke und der Städte beigesclltc; und im Juni suchte Guizot durch allgemeine Anordnung und beßre Regelllng von Primärschulen die Elemente gründlicherer Bildung unter dem gährenden Volke auszustreuen. Hinter dem Schirme solcher Maßregeln, die allen Bessern gefallen mußten, rüstete Ludwig Philipp andre, welche den Um- wälzungsmänncrn Zaum und Gebiß anlegen sollten; denn noch spukte revolutionärer Geist in den verschiedensten Gestalten: hier brüteten Beförderer »der Menschen- und Bürgerrechte» über jakobinischen Grundsätzen; dort lärm- ten Mutualisten, rotteten „Juliritter» sich zusammen, brauste der Klubb »hilf dir selbst, so wird dir der Him- mel helfen», schoß der Verein für Preßfreiheit Geldstra- fen her, wozu schamlose Sudler verurtheilt wurden. Die Minister trugen auf Erbauung von Forts an, welche die Hauptstadt decken könnten: ihr Antrag wurde abgelehnt; sie fochten am 21. Febr. 1854 ein Gesetz durch, welches

11. Geschichte der Neuzeit - S. 100

1895 - Hannover : Manz & Lange
100 Frankreich unter Richelieu und Mazarin und die Zeit Ludwigs Xiv. ■ Stammtafel der Bourbonen und der Orleans. Anton von Bo urbonwjohanna, Erbin von Navarra. 1) Margarete von Valoiswh ein r i c h Iv., 1589-1610w2) Maria von Medici. Iii. von Spanien. Philipp Iv. von Spanien. Ludwig Xiii., *J* 1643w—anna Maria. Maria Theresiawlu"dwig Xiv., + 1715. Philipp von Orleans^Elisabeth Charlotte | | von der Pfalz. Ludwig, der Dauphin, + 1711. Eegent Philipp, + 1723. Ludwig, Herzog von Bourgogne, + 1712. Philipp Vf., (von Anjou), König von Spanien. —----------------------------------------------------- Maria Lcszczvnska.l u d w i g Xv., f 1771. Ferdinandäit., f 1759. Karl Iii., 1788. Philipp von Parma. Philipp Egalite, f 1793. | r ^ - yi.iniq reg. bis 1859.) vmi1österreiclf Ludwig, + 1765. Karl Iv, regiert bis 1808. Ferdinand Louis Philipp , von Österreich. _______. | von Sicilien (Linie reg. bis i860.) der Bürgerkönig, Marie Antoinettewludwigxvi., Ludwig Xviii., Karlx, 1830 1848. | f 1793. f 1824. 1824-1830. Ferdinand Hl*. Karl (Prätendent), + 1855. Ludwig Xvii., f 1795, | I fl83ct Karl, Herzog Isabella, regiert Karl (Prätendent), f 1861. Johann, f 1887. von Berry, bis 1868. I -j- 1820. | Karl, Prätendent. Alfons Xii, 1875—1885. Heinrich (V.), | Graf von Alfons Xiii. Chambord, f 1883. 96

12. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 332

1869 - Berlin : Herbig
832 Neuere Geschichte, Zweite Periode. in stetem Sinken. Seit dem 15ten Jahrhundert auf dem päpstlichen Stuhl nur Italiäner, meist den grossen Adels-Familien angehörig. Unter den Päpsten des 18teu Jahrhunderts ist Clemens Xiv. (Gan- ganelli) zu nennen, der 1773 dem Andringen der katholischen Höfe nachgiebt und den Orden der Jesuiten, dessen General Ricci jede Reform ablehnt (Sint nt sunt, aut non sint) durch die Bulle Domi- nus ac redemptor noster aufhebt. Das Königreich beider Sicilien, seit 1738 eine spanisch-bourbo- nische Secundogenitur, wird im Jahre 1759, als Karl Iii. den spa- nischen Thron besteigt, dessen drittem Sohne Ferdinand übertragen. Neapel und Sicilien werden von dieser Nebenlinie der Bourbonen nur im Interesse ihrer Hausmacht, nicht der Bevölkerung, regiert, für deren geistige und materielle Interessen wenig geschieht. 8. Frankreich. —Ë'î'î'jludwig Xv. (5 Jahr alt), der Urenkel Ludwigs Xiv., dessen Sohn (der Dauphin Ludwig) und Enkel (der Herzog von Bourgogne) vor ihm gestorben waren, Während der Minderjährigkeit Ludwigs Xv. ist der Herzog Philipp von Orléans, Neffe Ludwig Xiv., Regent von Frankreich. Er giebt dem Lande das Beispiel der schamlosesten Ausschweifungen. Sein Günstling, der gemeine Dubois (Cardinal). Der Schwindel der Zettelbank des Schotten Law. Die Quadrupelallianz s. Seite 307. Nach dem Tode des Herzogs von Orléans (1723) der Herzog von Bourbon Premier-Minister. Der junge König (vermählt mit der Tochter des entthronten Polenkönigs Stanislaus Lesczinsky) unter der Leitung seines Erziehers, des Cardinais Fleury (1723—1743), welcher den Herzog von Bourbon und dessen Favoritin, die Mar- quise von Prie, stürzt und vom Hofe entfernt. Frankreichs Theilnahme an dem polnischen Thronfolgekriege s. Seite 307, an dem österreichischen Erbfolgekriege s. Seite 308, an dem siebenjährigen Kriege siehe Seite 312, seinen Krieg mit England und den Pariser Frieden siehe Seite 326. Nach Fleury’s Tode Herrschaft der Buhlerinnen und der von diesen unterstützten Minister. Unsinnige Verschwendung und em- pörende Willkürherrschaft. Marquise von Chateauroux, Marquise von Pompadour (1745—1764), deren Freund, Herzog von Choiseul,

13. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 128

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
128 1100 — 1517. nt um wurde 1244 steuerpflichtig, die heilige Hauptstadt des Chalifats, Bagdad, 1258 durch den Chan Hulaku eingenommen und geplündert, und China vom Chan Koblai 1279 erobert. Al- lein nach dieser Zeit verfiel das Reich der Mongolen und theilte sich in mehrere unabhängige Staaten. Das Reich Kapt- schak zwischen dem Ural und Don wurde größtentheils von Rußland beherrscht; China stand bis 1368 unter den Nachkommen Koblais, Persien unter mehreren Dynastien des Geschlechtes des Hulaku. Frankreich von L2§v—l3s8. Als Philipp der Dritte, der Kühne, ein Sohn des heiligen Ludwig (1270—1285) von dem traurigen Krcuzzuge, mit der Leiche seines Vaters, seines jüngsten Bruders und mehrerer andrer Verwandte, zurückkehrte, vereinigte er das Erbe seiner Familie. Sein Vaterbruder Alphons (p. 109) hinter- ließ ihm den größten Thcil des südlichen Frankreichs (Poitou, Auvergne, Toulouse und einen Theil der Provence). -...^er Papst hatte dem jüngsten Sohne des sranzösischen Königs Karl von Valois den Thron Arragoniens geschenkt; denn Peter von Arragonien. der Schwiegersohn Manfreds, der letzte Freund der Hohenstaufen, hatte Sicilien erhalten und die Insel gegen Karl von Anjou nach der sicilianischen Ves- per beschützt (1282). Allein der Kriegszug des französischen Königs über die Pyrenäen fiel unglücklich aus und der König starb kurz darauf (1285). Sein Sohn Philipp Iv, der Schöne (1285—1314) beendete den Krieg mit Arragonien (1294): Peters Iii Nach- kommen fuhrcit fort über Sicilien zu herrschen. Noch ehe der Friede mit Arragonien geschlossen war, kam es zum blutigen Kriege zwischen Philipp Iv und seinem Vasallen Eduard I von England, allein der englische König blieb im Besitze des bestrittenen Guien ne. Klug und thatig in seiner Regierung .

14. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 355

1894 - Dresden : Jacobi
355 und entwerfen knnen; also, da Ew. Liebden und bemeldeten kniglich preuischen Truppen billich des mit gndigstem Beistand des Allerhchsten so ansehnlich erfochtenen Sieges ein groer Anteil gebhret. Darum dann Ew. Liebden mein danknehmliches sonderliches Vergngen und den derselben hiermit vom Publico zukommenden Ehrenruhm bezeigen und abstatten, sodann meine kaiserl. fortwhrende Gewogenheit besttigen und zugleich mit auftragen wollen, dieselbe mchten denen andern unter dero Commaudo stehenden preuischen Generalen und Offizieren, so dem Beispiel dero Valor, mit ihrer Tapferkeit zur Erstreitung der erworbenen Glorie standhaftig gefolget und sekundieret haben, mein Wohlgefallen andeuten und meiner kaif. Gnad versichern ..." Durch die Schlacht bei Turin ging Italien den Franzosen gnzlich verloren. Der Krieg zog sich nun nach den Niederlanden hin. Nachdem sich Eugen und Malborongh daselbst wieder vereinigt hatten, schlugen sie im Sommer 1708 die franzsischen Generale Vendome und den Herzog von Burgund bei Oudeuarde und nahmen nach einer langwierigen Belagerung das ungemein stark befestigte Lille ein, soda nun Frankreich selbst ihrem Angriff preisgegeben war. Zu diesem Schlachtenunglck Frankreichs gesellte sich im Winter von 1708 auf 1709 noch ein schlimmeres: eine furchtbare, lang an-dauernde Klte zerstrte gnzlich die Ernteaussichten und hatte eine schreckliche Hungersnot zur Folge. Ludwig Xiv, sah sich gezwungen, die Gegner um Frieden zu bitten. Obwohl sein Enkel Philipp in Spanien fast berall Anerkennung gefunden hatte, wollte Ludwig ihn bewegen, auf das Hauptland ^Spanien) zu verzichten und sich mit den Nebenlndern Neapel und Sicilien zu begngen. Die Hollnder, des-gleichen die Englnder wren auch zu solchem vorteilhaften Frieden bereit gewesen, nicht aber der stolze Kaiser Joseph I., welcher seit 1705 regierte; er wollte den Sieg diesmal energisch ausntzen und verlangte nicht nur die ganze spanische Erbschaft fr seinen Bruder Karl, sondern auch die geraubten deutschen Gebiete an der Westgrenze, nebst Metz, Tonl und Verduu zurck. So kam es noch nicht zum Frieden, sondern zu weiteren Kmpfen. Abermals unterlagen die Franzosen 1709 in der Schlacht bei Malplaquet. Zwar hatte die Verbndeten auch ungeheure Verluste, gegen 20000 Maun, erlitten, die Franzosen aber ihr letztes Heer eingebt, weshalb Ludwig aufs neue demtig um Frieden bat. Er zeigte sich jetzt bereit, auf die ganze Erbschaft zu verzichten und Elsa wieder herauszugeben. Die bermtigen Gegner, hiermit noch nicht zufrieden, verlangten dazn von ihm, da er auch ein Heer gegen seinen Enkel stellen sollte, um diesen aus Spanien zu vertreiben; allein dieser Schmach widersetzte sich der alte stolze König und sprach: Lieber will ich meine Feinde, als mein eigenes Fleisch und Blut bekriegen!" Im Jahre 1710 folgte ein unerwarteter Umschwung: der Herzog Marl-borough und die kriegslustige Partei der Englnder fiel bei der Knigin Anna in Ungnade, worauf England mit Frankreich Friedensunterhand-hingen anknpfte. Als im Jahre 1711 pltzlich der Kaiser Joseph I. 23*

15. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 233

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Steigende Macht Frankreichs. 233 im südlichen Frankreich; er zwang den Fürsten von Montpellier, einen aragonischen Prinzen, ihn als seinen unmittelbaren Lehensherrn anzu- erkennen, und 1313 unterwarf er auch Lyon seiner Herrschaft. Ueber diese wichtige Stadt und die von ihr benannte Grafschaft hatte Fried- rich I. Barbarossa als König von Arelate den Lyoner Erzbischof zu seinem ewigen Statthalter eingesetzt; allein der gänzliche Verfall der kaiserlichen Macht und Streitigkeiten zwischen dem Erzbischöfe mit der Stadt, sowie mit dem Grafen von Forez gaben schon Ludwig Ix. Ge- legenheit die Rolle eines obersten Richters zu übernehmen, und Philipp Iv. erzwang 1313 vom Erzbischof wie von der Stadt die Huldigung mit Waffengewalt. Wie er mit Hilfe des Papstes den Templerorden ver- nichtete, ist bereits (S. 197. 230) erzählt; da andere Monarchen dessen Güter verwandten Orden übergaben, so überließ auch Philipp Iv. den Johannitern das Grundeigenthum des Templerordens, aber erst, nach- dem er auf dasselbe eine ungeheure Schuldenmasse kontrahiert hatte, welche nun die Johanniter als Zugabe mit hinnehmen mußten. Phi- lipp Iv., der durch wiederholte Ausmünzung von schlechtem Gelde meh- rere Aufstände veranlaßt, auch die Juden einigemale gebrandschatzt hatte, starb 1314. Seine Söhne und Nachfolger Ludwig X. (1314—1316), Philipp V. (1316—1322), Karl Iv. (1322—1328) handelten in dem Geiste ihres Vaters; dieser hatte das Parlament als obersten königlichen Gerichts- hof in Paris errichtet und dafür gesorgt, daß Näthe aus den Provinzen, welche deren Rechte kannten, darin saßen; weil hier die Entscheidungen schneller folgten und weniger kosteten, so kamen auch die wichtigsten Pro- zesse vor dieses Tribunal des Königs. Durch die Generalstaaten (die drei Stände) ließ sich der König Steuern bewilligen; die Geistlichkeit verlor ihren Einfluß auf das Parlament immer mehr, und der König bezog von ihr den zehnten Theil der Einkünfte. Ebenso verdrängte er die Münzrechte Anderer, so daß es in Frankreich nur mehr königliches Geld gab. Wie ganz anders stand diese Königsmacht da als in Deutschland! Kein Wunder, daß die Franzosen bereits daran dachten, die Kaiserkrone an sich zu bringen und die vorherrschende Macht in Europa zu werden. Dieses schien um so erreichbarer, weil die Anjous in Neapel, trotz des Verlustes von Sicilien, ihre Herrschaft über Italien immer mehr aus- breiteten und sogar vorübergehend die Krone Ungarns mit der neapo- litanischen vereinigten. Ueberdies beherrschten die Franzosen den Papst und ließen durch ihn den deutschen König bannen, der seine Würde nicht zu behaupten wußte. Vielleicht wäre den Franzosen alles gelungen, wenn nicht 1328 die Hauptlinie der Kapetinger im Mannsstamme er- loschen wäre, wodurch die Krone an das Haus Valois überging, da sie nach dem salischen Gesetze kein Weib erben durfte. Gegen den ersten

16. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 344

1817 - Karlsruhe : Müller
344 2s Buch. Das hiftsr. Materiale nach Perioden: abwehren mußten. Dennoch fezte Karl, als er ohne Erben starb, den Enkel seiner Schwester, welche Ludwigs Ge- mahlin gewesen, den Herzog Philipp von Anjou, zum Nachtheil der Oestreich-Deutschen Linie, zum Erben ein. 4. Philipp V, aus dem Hause Bourbon, nahm mit sranzös. Hilfe Besiz vom Spanischen Throne (von 1700 — 1746); allein er mußte mit dem Erzherzoge Karl von Oest- reich, und dessen Bundesgenossen (England, Holland, Por- tugal, Savoyen u. a. m.) einen langwierigen Krieg führen, biö er durch den Utrechter Frieden (1713) ruhiger Besizer des Span. Reiches wurde. (Anmerklich ist, daß wo in diesem Kriege Eugen u. Marlborough commandirten, waren die Al- liirten unüberwindlich). — Karl, der nach Kaiser Josephs I Hinscheiden A°. 1711, diesem seinem Bruder auf dem Kai- serthrone und als Erbe von Oeftreich folgte, (welcher Um- stand England und Holland von der Allianz ab, und zum Frieden neigte), erhielt die spanischen Niederlande, und in Italien Mailand, Neapel und Sardinien; England bekam von Spanien Gibraltar und die Insel Minorka; Holland den Barriere-Tractat, rc. — Philipp, eigentlich seine 2te Gemahlin Elisabeth von Parma, suchte für ihre zween Söhne, Don Carlos und Don Philipp, Länderbesiz in Italien, und die Zeitumftände gaben dem ersten Neapel und Sicilien, dem zweiten Parma und Piacenza. Der ältere Halbbruder dieser beiden aber, Ferdinand Vi, folgte dem Vater (von 1746 —1759), und bemühete sich, Spanien im Frieden zu erhalten, Gewerbe und Handel wieder empor zu bringen. 5. Rarl Iii überträgt Neapel und Sicilien, weil diese Länder nie mit Spanien vereinigt werden sollten, seinem dritten Sohne Ferdinand; und regirt in Spanien ( von 1759 — 1788). Er hat mit scharfsichtiger Sorgfalt viele verbesserte Anstalten eingeführt, und seinen Unterthanen die Aufmunterung, deren sie sehr bedurften, auf eine löb- liche Art gewähret. — Sein Sohn Rarl Iv (von 1788 — 1808) konnte beim Ausbruche der französischen Revolution wohl nicht umhin sich dem Bündnisse gegen dieselbe anzuschliessen; allein es kam bald dahin, daß er's für geratener hielt mit

17. Theil 2, Abth. 4 - S. 157

1825 - München : Lentner
157 zessinn Zsabella, Königinn von Navarra, die ihn mit ih- rem Gemahl nach Afrika begleitet hatte, rührenden Ab- schied, empfing die heil. Sterbsacramente, und starb am 25. August 1270, im sechs und fünfzigsten Lebensjahre, und im vier und vierzigsten seiner Negierung*). So eben hatte der heilige König seinen Geist aufge- geben, als man den Trompetenschall der Kreuzfahrer aus Sicilien vernahm, welche Carl in eigner Person anführ- te. Er und Philipp, nachdem sie dem theuren Verstor- benen die letzte Ehre erwiesen hatten, trafen die nöthigen Vorkehrungen für die Sicherheit des Heeres. Die Nach- richt vom Tode Ludwigs stößte den Saracenen Muth ein, und sogleich bothen sie ein Treffen an; die Christen willigten ein, und beachtenden Feinden eine gänzliche Niederlage bey. Die Ueberwundenen ließen sich jedoch nach einiger Zeit wieder sehen, wo sie aber so gänzlich auf das Haupt ge- schlagen wurden, daß sie das Feld nicht mehr zu behaup- ten wagten, und die Kreuzfahrer im Begriffe waren, Tu- nis einzunehmen. Wahrend sie sich aber zur Belagerung anschickten, ließ der ungläubige Fürst Frieden begehren, und erboth sich zu eben so drückenden Bedingungen für sich, als vortheilhaften für die Christen. Man nahm sie an, und der Waffenstillstand wurde unter folgenden Clau- seln geschlossen: „Alle gefangenen Christen erhalten ihre Freyheit, dürfen Kirchen bauen, und ihre Religion unge- hindert ausüben; der Bekehrung der Muselmänner zum christlichen Glauben darf kein Hinderniß gesetzt werden; der Fürst von Tunis entrichtet alle Jahre dem Könige von Sieilien einen Schoß von 5000 Thalern; ebenso bezahlt er dem Könige von Frankreich und den Großen seines Reichs für die Kosten, die sie seit dem Anfange des Krie- *) S. die Lebensbeschreibung des heil. Ludwigs im eilften Bande von Butler's »Leben der Vater und Märtyrer« rc. Mainz. 1825. S. 457 — 547. W. mittlere Geschichte, Iv. Heft. L

18. Mit einem Stahlstich - S. 297

1838 - Stuttgart : Belser
Spanischer Erbsolgekneg. 297 40. den Grafen Stahremberg bei Vitlaviciosa, und 1711 sah si'eh Karl so ziemlich auf Bareellona und Tarragona einge- schränkt. Allein was half es? Spanien war so sehr verarmt, daß Ludwig seinem Enkel ausser den Truppen auch Geld senden mußte; zuletzt gieng sein eigner Schatz auf die Neige: sein Silbergeräthe wanderte in die Münze; der Handel stockte; die Fabriken erlahmten; Cvlberts ganze Schöpfung schien zu verdorren; hiezu kam der Winter von 1708 auf 9, vor dessen sibirischem Hauch Vögel ans der Luft steten, Eichen zerborsten, Feldfrüchte, Weinstvcke und Obstbäume erfro- ren. Mit Widerstreben mußte endlich der stolzeste Mo- narch Europas sich beugen, und zwar vor den Hollän- dern ; denn in England wo der siegestrnnkne Marlborough gebot, konnten Friedcnsvorschläge kein Gehör stnden. Der holsteinische Resident im Haag, Baron P e t t e kn m, und Graf Berg hei k zu Mons erforschten zuerst ins- geheim und einzeln die «hochmvgcndcn Herrn«. Im März 1709 erschien Präsident Rouillö, um mit van der Duffen, dem Pensionär von Gouda, und dem kriegerisch gesinnten B tiys, Pensionär von Amsterdam, zu unter- handeln. Dussen und Buys verlangten für Karl Iii. die spanische Monarchie, für Deutschland Aufrechthaltung des westfälischen Friedens, für sich Lüttich, Bonn, Huy, Eonde, Ryssel und andre Barrieren, und boten Pl)ilipp V. nur Neapel und Sicilien an. Da trafen am 8. und 9. April Eugen und Bkarlborvngh im Haag ein, um durch ihre Protestation die Unterhandlungen niedcrznfei>lagen. Doch Ludwig sandte den Marquis von Torcy, Minister des Auswärtigen, unmittelbar an Heinsins: mit Wissen Eugens und Marlboroughs begannen die Conferenzen aufs Neue, und 40 Präliminarartikel wurden am 27. Mai auf- gesetzt , laut deren Philipp die ganze spanische Monarchie verlieren, Ludwig auch Straßburg, Breisach. Landau ab- treten, und falls sein Enkel Spanien innerhalb zweier Monate nicht räumen würde, in Vereinigung mit den Alliirten ihn hiezu anhaltcn sollte. Torcy reiste mit den Artikeln ab; Ludwig verweigerte die Genehmigung, und

19. Bd. 3 - S. 228

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 22« von ihrem Großvater gemeinschaftlich-ererbten Oestreich ausstatten, womit dieser erst in der Folge, nach seines Schwagers des Königs Ludwigs Tode, die Kronen von Ungarn und Böhmen verband. Nach wiederhohlten hartnäckigen Kämpfen mit Frankreich über Mailand, be- lehnte Karl (1540) seinen Cohn Philipp mit diesem rei- chen Herzogthume, und sicherte dadurch das Uebergewicht Spaniens in Italien, wo Neapel und Sicilien bereits zur Krone von Spanien gehörten. — Den Usurpator Barba- rossa in Tunis demüthigte er 1535, und den Raubstaat Algier im Jahre 1544. In Spanien selbst beschrankte er die Rechte der Cor- tes des Reiches, so viel Unzufriedenheit er auch dadurch erregte; die vielseitigen und verflochtenen Verfassungen sei- ner niederländischen Provinzen suchte er, zur Vergrößerung seines persönlichen Einflusses, zu vereinfachen. Neapel und Sicilien seufzten unter dem Drucke der Vicckönige; Cortez und Pizarro entweihten den Namen des Chri- stenthums und den Ruhm ihres Königs in der neuentdeck- ten Welt. Nur in Teutsch land strebte die junge Pflanze der Aufklärung in der kurz vor dein Antritte seiner Kaiser- regierung begründeten Kirchcnverbcsserung kräftig auf, und konnte weder durch Luthers Achtserklarung, noch durch die Vernichtung des fchmalkaldischen Bundes (1547), noch durch das eröffnete tricntische Concilium unterdrückt werden. Ja, im angehenden Alter machte Karl 5 die schmerzliche Erfah- rung, daß ihm Moritz von Sachsen (1552) den Pas- sauer Vertrag abtrotzen, und Heinrich 2 von Frankreich, Sohn Franz des ersten, Metz, V e r d u n und T o u l dem teutschen Reiche entreißen konnte, ohne daß es Karl» mög- lich war, Metz wieder zu erobern. Körperliche Erschöpfung und Schwermuth, wahrschein- lich ein mütterliches Erbtheil, lahmte seit dieser Zeit die Kraft des ersten Beherrschers der Christenheit; seine Finan- zen waren zerrüttet; die Kränkung, so viele seiner weitgrei- fendsten Entwürfe vereitelt zu sehen, drückte seinen Stol;

20. Weltkunde - S. 141

1876 - Hannover : Helwing
141 sucht, als auch wegen der Vertreibung der Hugenotten. Zur Ab- wehr seiner maßlosen Übergriffe verbanden sich endlich Branden- burg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von Bayern und Sachsen und den oberrheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Dem trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündeten hörte, brach er zuerst los. 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ Ludwig die Pfalz aus einer Strecke von vielen Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speyer, Oppenheim re. gingen in Flammen aus, die Einwohner wurden auf die schnee- bedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königs- gräber in Speyer umwühlt. Durch seine großen Feldherrn blieb Ludwig nach lojährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden ut Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raub- kriegen hatte Deutschland sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Ge- meinsiuu und nationale Ebre erloschen sind." §. 70. Der spanische Erbfolgckricq. In Spanien starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Be> echtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nachgeben wollte, entstand der sog. spanische Erb- solgekrieg (1701—1714). Mit Oesterreich waren Engla, d, Holland, Preußen und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei deutsche Füisten, die Kurfürsten von Bayern und Köln, auf die Seite Frankreichs. Philipp ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wnig Erfolge er- ringen. Die Hauptschanplätze des Krieges wa«en Italien, Deutschland und die Niederlande. Der kaiserliche Feldberr Eugen und der englische Führer Marlborough (Mahlböro) warfen die Bayern und Franzosen ganz nieder, so daß Ludwig gern Frieden machen, ja selbst Elsaß wi der herausgeben wollte. Als man aber verlangte, er sollte seinen Enkel aus Spanien ver- treiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopold's Nachfolger. Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er mußte affo Spanien verlassen. Auch der englisch Feldherr wurde von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschloffen unter folgenden Bedingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen Spanien und Frankreich auf ewig ge- trennt bleiben. England behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frank- reich die Hudsonsbai, Neuschottlaiid und Newfoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe von Festungen an der französis en Grenze und die spa- nische Insel Sicilien sammt dem Königstitel. Holland erlangte auch einige Grenzfestungen und Handelsvortheile, Preußen ein Stück Land am Roeiu (Geldern). Der Kaiser, der rechtmäßige Erbe, erlangte noch ziemlich viel davon : die spanischen Niederlande, Neap4, Mailand und die Insel Sardinien. Die Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder eingesetzt. Der Kai«