Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Urzeit und Mittelalter - S. 233

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 233 — 4. «Hubolf t»on ^ttfcsfcurg, Otto I. mtb $riebrid) I. Otcc brei ®aifer Mafien btele Kämpfe gegen innere und ändere geinbe ju führen. Dtto I. l)at biele Slufftänbe §u unterbrüden, grieb= tid) I. mufc gegen £einrid) den Söwen ju gelbe gieren, fftubolf gegen den unbotmäfsigen Dttofar. Sie finb in biefen Kämpfen glüdlicf), beim sie Befiegen iljre ©egner im gnnern. ©ie geigen ftdj allefamt berföl)n= lidj gegen iljre geinbe, benn Dtto I. berjie$ feinem ©ruber §einrid) öfter, griebricti dem Sselfen ^einrid), Stfubolf dem Dttolar, al§ btefer griebn fdjliefjen wollte. Dtto I. und griebrid) I. wenben biel firaft und 3eit den italienifd)en Angelegenheiten ju, wäfjrenb 9?ubolf von Burg fid) auf $eutfd)lanb Befdjränft; die Beiben erften Miefen nad) ©üben, der britte nad) Dften. 2öa§ die erften errungen Ijaben, ist wieber der= gangen, 9tuboif§ £auptwer!, die Segrünbung der J)ab§6urgifd)en §au§= mad)t, war von $auer. $>ie Beiben erften ®aifer Ijaben 2)eutfd)lanb §u fjotjer Sradjtentfaltung gebraut, $eutfcf)Ianb3 9tuljm und 21nfe§en Bei den europäifdjen Ssöüern Begrünbet, sie Be^anbelten die dürften al§ Untergebene be§ ®aifer§; aber Üiubolf war nict)t imftanbe, ba§ beutfdje Königtum §u ftärfen; die gürften waren faft gang felbftänbig und felbft* Ijerrlid) geworben, ja, sie Bedielten fid) manche 9ied)te bor, fo > ©. bte 23illebriefe, b. f). alle Anorbnungen und 9ftegierung§ma^regeln be§ ®önig§ Beburften der Einwilligung der gürften; baljer mufjte aud) der ßönig erft den Men berfelben erfunben, efje er etwa§ tfjun fonnte. ®a§u !am, bafj fid) die Sßafjlfürften (£ntfcf)äbigungen für tyre Sßaljl au§Be* bungen Ratten; fo lam es, bafj in der Siegel der gewählt würde, der iljnen am meiften Bot. ®eutfd)lanb§ Einheit War alfo feit 9iubolf§ geiten berloren. (£§ Beginnt mit ifym die ßeit, Wo jeber ®önig für fein £>au§ forgt, wo jebtr eine £au§mad)t Begrünben will, wie e§ 9tubolf von ^jab§Burg gelungen war. Dtto I. und griebrid) I. Ratten betnnadj be§ 9ieid)e§ Sbo^l im 2luge, aber 9iuboif und feine 9?ad)foiger Blicften meljr auf ba§ Ssoljl tl)re§ @rblanbe§. 5. Ottofar von Sböijmctn Dttofar von Sböljmen war ein eroberung§füd)tiger gürft. 28älj= renb der faiferlofen 3eit Bemädjtigte er fid) der öfterreid)ifcf)en Sänber, beren £ergöge au§geftorben waren. S)a§u Bebrüdte er biefe unterworfnen Sänber fo, bafj die ©betteute fic£) nad) ^Befreiung von feiner £errfcf)aft feinten und den neugewäljlten ®önig Stubolf um |)ilfe Baten, ©o fdjnett Dttolar geftiegen war, fo fc§nell ging er feinem felbftberfcfjulbeten Untere gange entgegen. „|)od)mut fommt bor dem galle." 21u§ ^errf(^fuc^)t und @rgei§ erfdjien er nidjt jur Äönig§wa§l und erfannte auef) 9tubolf§ 2bat)l nid)t an. 2ro^ me^rfac^er Slufforberung berweigerte er den 2reu= eib und die |jerau£gabe der beutfe^en Herzogtümer. (£r folgte nic^t den Ssorlabungen §u den 3fjeic§§berfammlungen. ©ein ©efanbter mu^te 9ftubolf§ 2öaf)l für nichtig erllären; ja, er lie| fogar die 9ieid)§f)erolbe,

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Urzeit und Mittelalter - S. 206

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 206 — 3. burcf) £f)ore und £ugbrüden. Tie 3^ore maren fe^r feft, bamit sie von den geinben nid)t leicht burdjbrodjen merben fonnten. ©ie mürben burcf) die aufgezognen ßugbrüden gefcf)ü|t. Tiefe beftanben au§ ftar!en (£id)en6ol)Ien und üerftedten die ^ore, fo daß e§ eigentlich bop= pelte 2t)ore gab. Ter geinb mußte die ßugbrüde herunter reifen, ef)e er an ba§ £f)or gelangen fonnte. §atte er aud) ba§ 3"f)or §ertrümmert und ftanb er unter bemfetben, fo ließen die 23urginfaffen ba§ eiferne gahgüter herunterfallen. Taburcf) mürben die geinbe entmeber erfragen ober von i|ren Sameraben braunen abgefcf)nitten; 4. burd) den innern ©raben und die innere Sofauer. Sbaren die geinbe burd) ba§ T^or der äußern Soxauer gebrungen, fo mußten fte nun nod) den innern ©raben und die innere Burgmauer überfdjreiten, e§e die 53urg berloren mar; 5. burd) den 33ergfrieb. Ter Ssergfrieb bilbete den lebten $uf!ud)t§ort für die 23urgbemof)ner. ©eine dauern maren feljr bid (oft 8—10 guß bicf. ©ein ©ingang lag Ijod) über der (£rbe, 20—40 guß barüber- 9iur mit einer Seiter fonnte man in ifjn gelangen. 2. ^ie Sburg — eine Tie Burgen maren gugleice) die Söo^nungen der fritter. (£§ gab in jeber $8urg: 1. ba§ |jerrenljau§ mit dem Sftitterfaale; 2. ba§ grauent)au§ für die grauen und Sftägbe. @3 mürbe mit Kaminen gezeigt und f)ieß barum Kemenate; 3. die 33urgfapelle, ba§ ©otte§^au§ der 23urg; 4. die 3sirtfd)aft§gebäube, bte ©tallungen und die Ssotjus Käufer für ba§ ©efinbe; 5. den 93urgbrunnen und den Söurggarten. Ta die Burgen oft belagert mürben, mußte jebe einen eignen Sbrunnen befi^en. Ta biete Burgen auf fjoi)en Ssergen lagen, fo maren die 23urg= brunnen fefjr tief; fo ist 5. 33. der ^Brunnen der Sluguftugburg bei ©Wellenberg über 200 m tief. $m S3urggarten gab es nidjtbloß Dbftbäume und gierpftan^en, fonbern auch ^jeilfräuter, bamit man für die Ssermunbeten |jeilpftafter bereiten fonnte. 3. &ie Slitter — der ömigc Söc^rftanb* Tie Witter bitbeten den abligen s.bef)rftanb. ©ie Ijaben Teutfdjlanb oft bor gefährlichen geinben gefc^ü^t. Unter |jeinrid) I. uitb Dtto I. maren sie die fefte ©cfjujjmauer, die dem Vorbringen der milben Ungarn und den fjeibnifdjen ©orben=Ssenben ©infyalt that. Ten $aifern folgten sie auf ihren ^ömerjügen nad) Statfen, mie 5. S3, unter Dtto I. und griebrich I, und ftritten fo für Teutfd)Ianb§ Sftacfyt und @§re. 2iuc§ der ßircfye h^en die Dritter biele Tienfte geleiftet; benn sie bilbeten beu $ern und |)alt der föreu^eere und fte gemannen die ©iege über die

2. Geschichte des Mittelalters - S. 40

1914 - Bamberg : Buchner
40 Die Sachsenkaiser. Erwerbung Italiens und Erneuerung -er römischen Naiserwürde. Nachdem (Dtto I. seine königliche Stellung fest begründet hatte, ging er mit einem Heere nach Italien, wohin ihn Adelheid, die von ihren Gegnern bedrängte Witwe des letzten italienischen Königs Lothar, zu Hilfe gerufen hatte. Er vermählte sich mit Adelheid und ließ sich als König der Lango-951 barden huldigen 951. Seit dieser Zeit war das nördliche Italien den deutschen Königen untertan. stuf einem zweiten Zuge erwarb Otto in Rom aus den Händen des 962 Papstes Johann Xii. die römische Kaiserkrone 962, die bis zur Auslösung des Reiches im Jahre 1806 bei Deutschland verblieb und diesem die Bezeichnung „heiliges Römisches Reich deutscher Nation" verschaffte. Endgültige Beseitigung der Ungarngefahr. Ihren letzten Einfall in Deutschland machten die Ungarn im Iahre 955. (Dtto I. trat ihnen auf dem Lechfeld mit einem hauptsächlich aus Süddeutschen bestehenden Heere entgegen und errang über sie einen vollständigen Sieg. Dieser wurde in seiner Bedeutung schon damals mit dem Siege Karl Ittartells über die Araber bei poitiers verglichen. Die Zttagyaren wagten nicht mehr wiederzukommen, gewöhnten sich fortab an seßhafte Lebensweise und nahmen das Christentum an. Die wiedergewonnene Ostmark wurde aufs neue von den Bayern besiedelt. Unter den Opfern der Ungarnschlacht war auch der frühere Herzog von Lothringen Konrad der Rote; ein Pfeil war ihm in die Kehle gedrungen, als er eben den Helm lüftete. Erfolge gegen -ie Slaven. In die während der Völkerwanderung von ihren germanischen Bewohnern verlassenen Gebiete östlich der Elbe waren slavische Völker eingedrungen, gegen die Heinrich I. wie (Dtto I. wiederholt zu kämpfen hatten. Dieser wurde dabei kräftig von seinen Markgrafen Hermann Billung, dem er später das Herzogtum Sachsen verlieh, und Gero unterstützt. Den deutschen Kriegern, die die ostelbischen Striche der deutschen Herrschaft unterwarfen, folgten auch hier die deutschen Prediger. Es entstand eine Reihe von Bistümern (so Havelberg, Brandenburg, Merseburg und Meißen), denen (Dtto I. in dem Erzbistum Magdeburg einen gemeinsamen 973 Mittelpunkt gab. In dem dortigen Dom fand (Dtto, der in Memleben 973 starb, seine letzte Ruhestätte.

3. Urzeit und Mittelalter - S. 160

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 160 — bollenben Brauchte. Söäfjrenb fide) £einridj Begnügte, beutfd^er König ju fein, Begehrte Dtto I. die Kaiferfrone, die bor ifjm Karl der ©rofje getragen tjatte. 6. mdbiid. Slrmin rettete im $d)re 9 burd) die fiegreidje ©d)Iad)t im £euto= Burger Sßalbe den ®eutfd)en die grei^eit. ©arnacf) verfiel ifjre @inig= feit mieber. @rft um 200 nacf) (5f)r. entftanben Sßöiierbünbe, wie 5. S3, die der fjranfen und ©ad)fen: Sdie granfen grünbeten im heutigen pfranfreidj ein 9?eic£). ^r König Karl der ©rofje erweiterte e§ fef)r, inbem er die ©adjfen, Söatyern, Sangobarben und anbere Sbölfer ßefiegte und unterwarf, ^m 3af)re 800 mürbe er römifdjer K a if er. $od) Waren feine 9?ad)folger, die Karolinger [djwacfy und ba§ grofje gran?en= reid) mürbe in brei 9ieic£)e geteilt. $a§ öfitidje Befam den tarnen $eutfd)= lanb. mürbe 911 ein Ssafylreid). Stber Konrab von granf'en ftar6 Bald, und die granlen und ©adtfen mähten den tabfern ©ad)fen= fjer^og §einric^ 3um _beutfc|en Könige. 9flit if)tn famen die Könige au§ dem fäcfjfifdjen £jerrfd)er|aufe gur Regierung. |jeinrid) einigte juerft ba§ S^eidt), dann fc|ü£te er e§ burcf) ©rünbung von Bürgen und burd) (£rrid)tung eine§ 9?eicpf)eere§. (Sr 6efiegte 933 die Ungarn Bei 2rerfe= Burg und die Sbenben, grünbete die Sftarf Skeiben und die ätfarf S3ranben= Burg. ©ein^ ©ofjn Dttto der ©rojge feljte die unge^orfamen «frergöge ab, fdjlug 955 die Ungarn auf dem £ed)felbe böüig auf§ £aupt, Befiegte die Sbenbenaufftänbe und fe£te fic^ 962 die Kaiferfrone auf§ £jaupt. $n dem erften Sawaufenb fjatte fid) fefyr biel in ®eutfd)= lanb geanbert. 2lu§ den uneinigen (Stämmen mar ein großes einiges ffteicf) geworben, und je£t gogen nidjt die Körner nad) $eutfd)tanb, fon= bern die Sdeutfcfjen nacf) $iom und gaben den Dtömern ©efetje. Sdie ®eutfd)en Waren ba§ mädjtigfte Ssolf geworben. £ciimd) Iv., 1056—1106* 1. (Seine ttjcdtfcuioue ^«genb^ett 9?ad}dem die Kaifer au§ dem fäd}fifcf)en §aufe au§geftorben waren, Wählten die beutfcfjen ^ergöge den fränfifdjen ©rafen Konrab gum Könige; tiefer ftammte von Konrab von Sottjringen ab, der in der ©d§Iad)t am £ed) den ^elbentob ftarb. ©ein ©ofjn und 9?acf)folger fjiefc £einricf) Iii. S)a§ war ein fraftbofler König, der die $8öf)men, $ofen und Ungarn Befiegte und auf einmal brei $äpfte abfe^te. Seiber ftarb er frufjgeitig. ©ein ©ofjn und 9?acf)folger, §einricf) Iv., war erft 6 ^afjre alt. £u= erft führte die ä)?utter .£jeinrid)§ Iv. die Scormunbfdjaft und leitete die Verwaltung be§ dieic^e§. 316er die weltlichen und geiftfidjen ©rafen Wollten fidj nidjt einer grau fügen, und e§ berfdjworen fief) einige, ftc£) be§ jungen König§ und bamit der Regierung gu Bemächtigen. ®er ^aupträbeföfü^rer biefer Verfc^wörung war der l)errfd)füd)tige ©r^Bifc^of

4. H. 3, Teil 2 - S. 102

1911 - Ansbach : Seybold
1(02 Historische Grundlagen. 339 Später als in Brandenburg fand das Deutschtum Eingang in Schlesien, ohne daß man jedoch die nicht deutsche Bewohnerschaft hinmordete oder austrieb1). Lin Fürst Schlesiens legte neben dem kleinen slavischen ein deutsches Dorf an, unter dessen Bewohner der Rest der Feldmark verteilt wurde. Allmählich verschmolzen dann beide Dörfer zu einem (Drte2). — Ähnlich war es im Gebiet des Sorbenstammes (im heutigen Sachsen). Seit der ersten Unterwerfung desselben durch Heinrich I. und (Dtto I. hatte hier niemals ein Aufstand gegen die deutsche Herrschaft stattgefunden. Und es lag jedenfalls in ihrer Arbeitskraft und Leistungsfähigkeit begründet, daß man sie niemals auszurotten oder zu verdrängen versucht hat, sondern daß sie langsam mit den Deutschen verschmolzen. Kein anderer deutscher Stamm hat wohl mehr slavisches Blut in sich aufgenommen als die sogen. Obersachsen ^). 340 Ais Vorkämpfer sowohl des Christentums als auch der Kolonisation mitten unter den Slaven sind auch die Cistercienser4) zu nennen. Durch ihre Klostergründungen in Mecklenburg (Doberan), in der Mark Brandenburg (£ehnin und Zinna), in der Markgrafschaft Meißen (Marienzelle), in der Niederlausitz (Dobrilugk) und in Schlesien (Leubus) wurden die ersten deutschen Sprachinseln in diesen Gebieten geschaffen. 341 Wir dürfen nicht zweifeln, daß die Klöster ihren ganzen Besitz soweit sie ihn nicht selbst bewirtschafteten, an deutsche Bauern gegen Zehenten vergaben. Die wenden verblieben nur in dienender Stellung, besonders gern wurden sie als Schäfer verwendet. wendt 67. 342 Während im \2. Jahrhundert mehr vom platten Lande Besitz ergriffen wurde, ist das ^3. Jahrhundert das Zeitalter der Städtegründungen. 343 Auf geeigneter Stelle wurde ein Marktplatz abgesteckt, groß, viereckig, eben; man nannte ihn gewöhnlich Ring (-platz). Nachdem man einen Raum für das Rat- und Kaufhaus abgesondert hat, werden die Hausstellen für die Ansiedler den Marktplatz entlang abgemessen, schmal und nicht tief, damit möglichst viele an der bevorzugten Lage teilhaben können; dazu ein paar parallel- und Zufahrtstraßen, alles umgürtet von einem wohlbewehrten Mauerring. Unter Umständen bilden sich Neu- und Vorstädte, die gelegentlich mit der Altstadt vereinigt werden. Der Lokator bleibt als Vogt, mit allerlei Vorrechten ausgestattet, an der Spitze der Stadt; diese zahlt dem Grund- oder Landesherrn nach Ablauf der bedungenen Freijahre einen paufchalzins, der auf die einzelnen Häuser ver- teilt wird und bei zunehmender Geldwirtschaft immer weniger zu bedeuten hat. wo dann deutsches Stadtrecht eingeführt worden ist, ruht die Entwicklung nicht eher, als bis die volle Selbstherrschaft erlangt ist. Die städtischen Angelegenheiten kommen in die Hände eines Stadtrates; endlich wird die Vogtei dem Stadtherrn von der Gemeinde abgelöst. )n dem nun frei gewordenen Gemeinwesen x) Helmolt Vi, 280. 2) (Suttmann \2<). 3) wendt 69. 4) Gestiftet *098 vom Benediktinerabt Robert aus der Champagne, zu Ansehen gebracht durch Bernhard von Clairvaux.

5. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 64

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
64 Die Zeit der sächsischen der Liebe noch nicht, wenn sie nicht täglich mit eigenen Händen etwas arbeitete und schaffte." (Nach Giesebrecht). Ii. Otto der Große. 936-973. 1. Die Königskrönung. Der viernndzwanzigjährige Dtto, ein Mann voll Geist, Kraft und Ehrgeiz, wurde in Aachen, nach der von den Großen wiederholten Wahl, von dem Erzbischof von Mainz als deutscher König gekrönt und gesalbt. Die ersten Fürsten des Reiches leisteten ihm dort persönliche Dienste: der Herzog von Lothringen hatte als Kämmerer die Krönungsfeier anzuordnen, der Herzog von Franken als Truchseß für die Tafel zu sorgen, der Herzog von Schwaben als oberster Mundschenk die Aufsicht über die Schenken zu führen, der Herzog von Bayern als Marschall für die Ritter und ihre Pferde Vorsorge zu treffen. Die Fürsten und Angesehenen des Reiches vollzogen in der Säulenhalle, welche die Pfalz mit der Kirche verband, Wahl und Thronerhebung. Nachdem sie dem neuen Könige den Treueid geleistet, führten sie ihn zur Kirche. Dort empfingen ihn die Bischöfe. Hildebert von Mainz zeigte ihn dem Volke, das rings in den Säulengängen und Emporen ausgestellt war. Mit lautem Zurufe stimmte es der Wahl der Fürsten bei. In feierlicher Weise, unterstützt von dem Erzbischöfe von Köln, schmückte der Mainzer Erzbischof den König mit dem Abzeichen des Herrschers (Schwert und Wehrgehenk, Mantel, Herrsckerstab und Krone). An die kirchliche Feier schloß sich in der Pfalz ein Mahl. 2. Der erste Kamps um die Krone. Bald stellten sich dem neuen Könige schwere Mühen und Gefahren entgegen. Nicht bloß die Böhmen rissen sich vom Reiche los, auch die Elbslaven standen aus. Als Dtto I. an der Niederelbe den Grasen Hermann mit der Leitung des Kampfes gegen die Slaven betraute, erregte er unter den sächsischen Großen Neid und Unwillen. Noch schlimmer wurde die Mißstimmung, als Dtto dem Grafen Gero die Dbhut über die slavischen Grenzmarken übertrug. Dttos Stiefbruder Thankmar glaubte ein Anrecht auf diese wichtige Stellung zu haben. Tiefer Groll erfüllte Thankmar. Bald verständigte er sich mit anderen Großen, die gegen den König erbittert waren. Thankmar verband sich mit dem Herzog Eberhard von Franken, den der König wegen Friedensbruch bestraft hatte; beide empörten sich gegen Dtto. Thankmar bemächtigte sich Heinrichs, des Bruders Dtto, und lieferte ihn in die Hände des

6. Urzeit und Mittelalter - S. 199

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 199 — 5. Sind der (£>rof?e, Otto I. und $riebric!) Siottmrt Unter Karl dem ©roften, Dtto I. und grtebrid) I. erreichte ba§ beutfcfje Kaifertum feine f)öd)fte S31 üte. Karl der ©rofje roar der ©rünber be§felben; unter if)tn gewann e§ die größte Ausbreitung und 9j?ad£)t, felbft der ^apft war ein ge§orfamer 2eljen§mann be§ Kaifer§. Dtto der ©rofje richtete ba§ beutfdje Kaifertum 962 wieber auf, nadj= dem ba§felbe unter den Karolingern in Verfall geraten mar; audj i^m mufjte der $apft nocf) untert^an fein; er bestimmte, bafj fortan fein ^ßapft gewählt Werben fokte, Welcher nicf)t ^ubor öom Kaifer beftätigt worben fei. griebrid) Rotbart brachte noef) einmal ba§ beutfdje Kaifertum $u Sjkadjt und Slnfefjen, obgleich e§ if)m rticf)t gelang, die unumfcfyränfte Obergewalt über den ^3apft und den lombarbifc^en (Stäbtebunb ju er= ringen. S)ie brei St'aifer waren mächtige Kriegsfürften, welche fiel) burcf) §n^e geftigfeit und ftanbfjafte 51u§bauer au§§eicf)neten. Sdurd) iljre 23e= f)arrlicf)feit erreichten fte aud) ba§ 3^* gefteeft Ratten: Karl der ©rofje erweiterte und fieberte fein 9toc§, Dtto I. fcfjlug die %a1)U reidjen Empörungen im nieber und fieberte fein Smcfy aucfj nadj aufjen, griebrid) 33arbaroffa ruf)te ni<f)t e|er, al§ bi§ er ba§ trotjige •Jftailanb gebemütigt fjatte. ^Xue brei ^errftfjer Ratten langwierige Kämpfe mit tapferen und mutigen (Gegnern 51t befielen, mit benen sie fic^ am @nbe frieblicf) der= föfjnt |aben: Karl der ©rofje gewann buref) 9ftilbe den ^erjog 2sibu= linb für ba§ (£l)riftentum und ba§ granfenreid), Dtto I. üer^ief) feinem Söruber ^jeinrief) mehrmals und fieberte ftd^ baburcf) beffen £reue und 93eiftanb. griebrid) föhnte fid) niefjt blofj mit dem ^jßapfte und den ßom= barben, fonbern and) mit ^jeinrid) dem Söwen au§, @0 fefjr die brei berüfymteften Kaifer für ifjte weltlidtje 9j?ad)t aud) gewirft fjaben, fo Ijaben sie boef) audj tljr (Sd)wert in den $)ienft der Kirche gefteht: Karl der ©rofje befefjrte die «Sadjfen und tf)at audj fonft nocf) öiefe§ für die Verbreitung be§ (£§riftentume§, Dtto der ©rofje breitete ba§ (£f)riftentum unter den Sbenben au§, griebrtcfj Siotbart naf)m an jwei Kreu^ügen teil und berlor auf dem britten fogar fein ßeben. Karl der ©rofse und Dtto I. §aben den römifdjen ©tul)l mefjrfacf) be* fd^ü^t und befeftigt und beswegen Stömer^üge unternommen. 'glitt erütnt in feiner gitfute^eif. A. Barbietung. äste die Slitter lebten* 1. (gtttfteljmtg be$ $Rittertnm3. ®ie alten £)eutfdjen fämpften am liebften ju Sufce; nu* *rie ange= fe^enften 5lbligen ftritten gu Stoffe. S^ad^ und nad§ gewann jebod) der

7. Rückblick auf die äußere und innere Entwickelung Brandenburg-Preußens und Deutschlands, Preußen als Verfassungsstaat, die Verfassung und Verwaltung und die Weltstellung des Deutschen Reiches - S. 14

1912 - Leipzig : Teubner
14 Ausgang des Reiches unter den habsburgern Knrtprlrn t 6s Papftes auf 6icxaiserwahl zurck in dem Srft^fi* * w!* (-f?' fe Cmes mchtigen deutschen Kaisertums hatten die 3dt Iv V1" um Ppste gegen den Kaiser verbunden. Man denke an die fn ri \ 5 /' ?n Barbaroffas oder Philipps von Schwaben! (f. 111,40-41, 4849 Ii m L futt..fl Jler?tc Derfed)ter er "tionalen Selbstndigkeit Deutschlands gegen f>U^e x S^apjtes 9m0ren- Die3ai?1 er Kurfrsten und ihre landesherrliche Selbstndigkeit wurde festgesetzt durch die Goldene Bulle (1356) (f. Iii, 7980!). .,^Us er lveltmonarchie der Habsburger erwchst kein neues Deutsches Reich. Seit 1438 blieb die Kaiserkrone dem sterreichischen Hause erhalten bis tum Untergange des alten Deutschen Reiches. ver Habsburger Maximilian I. hat zwar eine Reichsreform eifrig ge- plant. Doch zu der gleichen Zeit suchten die Fürsten den letzten Rest der Kaiser macht durch ein sog, Reichsregiment zu beseitigen. Die Reichsreform Maximi ltans mute deshalb scheitern (f. Iii. 87-88!). (Erfolgreich dagegen waren die Habs-burger in dem Streben nach Vergrerung ihrer hausmacht. Durch Heirat und Erb. schaft begrndeten sie eine Weltmonarchie, ein Reich, in welchem die Sonne nicht unterging". verfolgt, die Fürsten unter die Herrschergewalt des Kaisers zu beugen. Doch dies zu erreichen war ihm nicht mglich. Seine auswrtigen Kriege gegen Franzosen und Trken konnte er nur mit Unter-fttzung der Fürsten führen. Deshalb mute er immer wieder die Fürsten gewhren lassen. Ris endlich im Schmalkaldischen Kriege die Niederlage der Fürsten gewi schien, erstand ihm ein gewaltiger Gegner in Moritz von Sachsen. Hm (Ende seines Lebens sah Karl alle Plne gescheitert. Die Verfechter der kirchlichen Reformbewegung waren die Fürsten. Sie wurden die weltlichen Hupter der einzelnen Landeskirchen. Die in ihren Territorien liegenden Bistmer und sonstigen kirchlichen Besitztmer fielen den Fürsten zu. Durch die Reformation ist die Macht der Landesfrsten wieder-um gestiegen (f. Iii. 97, 101-102, 104-106!). Die Habsburger frderten in ihren sterreichischen und spanischen Crblndern die Gegenreformation (f. Iii, 108-109!). Das (Ende derselben war der Dreiigjhrige Krieg (f. Iii, 112-113!). Die protestantische Freiheit wurde nicht ausgerottet. Ruch die Machtstellung der Fürsten wurde nicht zertrmmert. Der westflische Friede brachte den Fürsten und allen brigen Reichsstnden die volle landes-herrliche Unabhngigkeit (Souvernitt). Der Kaiser hatte feine Herrscherge malt verloren. Soviel unabhngige Reichsstnde, soviel selbstndige Staatsgebiete gab es nun in Deutschland. Die Reichseinheit war so gut wie vernichtet. Dazu waren Reich und Reichstag fortan auch kirchlich gespalten. Schlielich war es Napoleon I., der den letzten deutschen Kaiser zur Rbdankung Zwang und dem heiligen Rmischen Reiche das lngst verdiente Ende bereitete (f. Iv. 59!). - Rber er hat ohne seinen willen auch der knftigen Reichseinheit vorgearbeitet. Durch den Reichsdeputationshauptschlu wurden 1803 die geistlichen Fürsten tmer beseitigt, deren Grndung einst (Dtto I. begonnen hatte (s. Iv, 58!). Ferner wur den 112 der kleinsten Reichsgebiete den greren deutschen Staaten einverleibt. So tvar die Kleinstaaterei des Reichs wesentlich vermindert (s. Iv, 57-58!).

8. Bilder aus der deutschen und preußischen Geschichte für Elementarschulen - S. 17

1878 - Münster : Regensberg
— 17 — war eine glorreiche Schlacht, der Hermannsschlacht ähnlich. Noch auf dem Schlachtfelde kniete Heinrich nieder und dankte Gott für die Befreiung des Vaterlandes von seinen grausamsten Feinden. Heinrich lebte noch drei Jahre. Er starb auf seinem Gute Memleben an der Unstrut. Seine Söhne brachten die theure Leiche nach Quedlinburg, um sie dort in der Kirche des H. Petrus zu bestatten. Dtto I., der Große. (936 — 973). Otto, der Sohn Heinrich I., war der erste von den fünf deutschen Hauptvölkern gemeinschaftlich gewählte König. Erst 24 Jahre alt, bestieg er den Thron, und bei seiner Krönung in Aachen hören wir zuerst von Hof- und Erzämtern. Die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln stritten sich um die Ehre, den neuen König zu salben, die zuletzt dem Erzbischöfe von Mainz zuerkannt wurde. Bei der Krönungstafel trug der Herzog von Franken als die Erztrnchseß Speisen auf; der Herzog von Schwaben als Erz mund schenk füllte dem Kaiser den Becher mit Wein; der Herzog von Lothringen als Erzkämmerer bereitete die kaiserlichen Zimmer; der Herzog von Baiern als Erzmarsch all sorgte für das Hoflager und den Marstall. Alle Fürsten wetteiferten, dieses Gesammtfest aller Deutschen mit der glänzendsten Pracht auszustatten. In dieser Krönungsfeier Otto's sucht man den Ursprung jener Formen, welche bei der Wahl und Krönung der deutschen Könige später beobachtet wurden. König Otto war einer der gewaltigen Geister, welche Gott als Herrscher zu setzen pflegt, wenn er ent Volk vor andern mächtig zu machen beschlossen hat. Klug im Rath, tapfer in der Schlacht, unenniidet thätig in den Angelegenheitendes Reiches, persönlicher Gunst verschlossen, dagegen dienstbar dem Ausspruche des Gesetzes, handhabte er zweckmäßig und mit edlem, wohlwollendem Herzen Strenge und Milde. So ge-

9. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 151

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Aufgabe der Unterstufe 151 eingetreten sind, den Endtermin nicht bei der Renaissance, sondern erst bei der Aufklärung anzusetzen. Die Aufgabe der Unterstufe ist es, in diese fremdartige Welt die Kinder erstmalig einzuführen und sie ihnen so anschaulich, so lebendig zu machen wie nur irgend möglich. Ohne ein behagliches verweilen bei charakteristischen Einzelheiten ist das nicht erreichbar; ein rasches Durcheilen der Jahrhunderte hat gar feinen Zweck. Ls mutz daher bei zwei Wochenstunden ein volles Jahr für die germanische Seit und das Ulittel-alter bis 1500 zur Verfügung stehen. Dann muß immer noch sehr ausgewählt werden, hüten muß sich der Lehrer m. L. vor allseitigen Rulturschilderungen. Hlle Lebensformen der Pfahlbaubewohner oder der Germanen in der Völkerwanderung darzustellen, wie sie wohnten, den Kleidungs- und Nahrungsbedarf beschafften, bauten, reisten, Krieg führten, sich im Staat betätigten, Hecht fanden und ausübten, das kostet sehr viel Zeit, ermüdet die Schüler und entspricht überdies nicht den Aufgaben des Geschichtsunterrichts, der sich von bloßer Altertumskunde fernzuhalten hat. (Es gilt vielmehr, immer nur das Charakteristische, Unterscheidende herauszuheben, das andere als belanglos auf sich beruhen zu lassen; es gilt ferner, für die Oberstufe aufzusparen, was nur auf ihr Verständnis finden kann. Ein so kompliziertes Seelenleben wie das (Dttos Iii. z. B. kann man Quartanern oder Untertertianern doch unmöglich nahebringen. Um ein chronologisches Gerüst zu besitzen, in das sich alles andere einordnen läßt, weiß ich immer noch nichts Besseres, als die Hamen der deutschen Könige mit den Hegierungszahlen lernen zu lassen; wer dies auf der Unterstufe erwirbt, behält es als ein an sich nicht wertvolles, aber überaus praktisches Kastenwerk für mannigfachen späteren Gebrauch. mindestens die Hamen der Könige scheinen mir unentbehrlich; von den Zahlen genügt zur Hot folgende Auswahl1: 751—768 Pippin, —814 Karl, —840 Ludwig, —911 die späteren Karolinger. 919—936 Heinrich I., —973 (Dtto I., —1024 die drei letzten Sachsen; 1024—1125 die Salier, 1056—1106 Heinrich Iv. 1138 bis 1254 die hohenstaufen, 1152—1190 Friedrich I., 1215—1250 Friedrich Ii. Tftan beachte, daß dabei die Jahre Konraös I., Iii. und Iv., Heinrichs V., Lothars doch tatsächlich mitgelernt werden, ähnlich im 1 mit diesen habe ich mich in meinen beiden letzten Klassen begnügt.

10. Das Mittelalter - S. 67

1913 - Leipzig : Voigtländer
50. Die Ausbeutung des Deutschtums im Osten. 67 Eckehard von St. Gallen die Heldensage von Walther und Hildegund Eck-hard ( 14, 2) in lateinischen Hexametern nieder. Gleichzeitig tat sich eine Nonne durch lateinische Dichtungen hervor, Roswitha von Ganders- Roswitha heim am harz, die erste deutsche Schriftstellerin; sie besang das Leben Gttos des Groen und dichtete nach rmischen Vorbildern Schauspiele. Whrend der Kreuzzge entstand zuerst in Frankreich, dann aber fiftfe auch in Deutschland die ritterliche oder hfische Dichtkunst. 3n D$d!tun9 der Provence sangen die Troubadours hinreiende Minne- und Trouba- Kampflieder; in Nordfrankreich bearbeiteten die Trouveres die Sagen crou"?res von Karl dem Groen, vom König Hrtus ( 8, 3) und vom heiligen Gral. Die deutsche Dichtung hatte unter den Hohenstaufen ihre erste Bltezeit. Der grte deutsche Minnesnger tvar Walther von der Deutsche vogelweide, der wackere Vorkmpfer des deutschen Kaisertumes(40,2); Sfsg von den hfischen Ependichtem, die meist franzsische Sagenstoffe behandelten, sindwolfram von Eschenbach, der Dichter des Parzmal", hartmann von Rue, der Dichter des armen Heinrich", und Gottfried von Straburg, der Snger von Tristan und Isolde", zu nennen. Ruch die deutschen Volksepen von den Nibelungen und von neu= Gudrun gelangten zu neuer Wertschtzung und erhielten die uns ber-Bearbeeirtun9 lieferte Gestalt. Doi6sepen 50. Die ausbreitung des Deutschtums im Osten (Karte Viii). 1. Ueue Siedlungen. Whrend der Vlkerwanderung war das neue einstmals deutsche Land von der Weichsel bis zur Elbe, ja bis zur Saale Siemun9en den Slawen anheimgefallen; seit Heinrich I. und (Dtto I. aber suchten die Deutschen wieder nach Osten vorzudringen. Besonders zur Zeit der Hohenstaufen hatte dieses Bestreben Erfolg. Ribrecht der Br gewann der christlich-deutschen Kultur Brandenburg (37,3), Heinrich der Ltve Mecklenburg, Pommern und Holstein ( 39, 3), der deutsche Ritterorden das Land der Preußen ( 45, 3c). Ruch Schlesien wurde mit Deutschen besiedelt, und sogar in das ferne Siebenbrgen rckten deutsche Einwanderer ein, deren Nachkommen noch heute als Sieben-brger Sachsen" treu an der Sitte der Rhnen festhalten. 2. Die ansiedlet. Deutsche Bauern und Kaufleute, deutsche Di< Ritter und Mnche, von letzteren besonders die dem Landbau er- flnfie,cr gebenen (Eistercienser und Prmonstratenser ( 44, 2), schufen in treuer Gemeinschaft und mit ausdauernder Kraft ein Werk von bleibendem Segen. Da wurden Wlder gerodet und Smpfe entwssert, Seider und Grten 5*

11. Das Mittelalter - S. 37

1913 - Leipzig : Voigtländer
30. (Dtto der Groe 936973. 37 3. Grenzkriege. Die von Heinrich I. begrndete Mark Schleswig war wieder in die Gewalt der Dnen geraten; tto I. gewann sie zurck (Sage vom (vttensund). Die slawische Mark wurde von den Markgrafen Hermann Billung und Gero bis an die Oder ausgedehnt. Bhmen blieb lehrtspflichtig; auch Polen wurde von Deutschland abhngig. Die Ungarn unternahmen von neuem verheerende Raubzge nach Sddeutschland; (Dtto erfocht der sie einen entscheidenden Sieg auf Ungarn, dem Lechs elde bei Augsburg 955 (Bzk 7: Ungarnschlacht). f?S?f Seitdem hrten die (Einflle der Ungarn auf, und an ihrer Grenze felbe 955 wurde die schon von Karl dem Groen gegen die Avaren errichtete (Dstmarft erneuert. 4. Verbreitung des Christentmer (Eifrig wirkte (Dtto an der Nord- und Ostgrenze seines Reiches fr die Verbreitung des Christen tumes. Zur Bekehrung der Dnen errichtete er u. a. das Bistum Errichtung Schleswig, zur Bekehrung der Slawen die Bistmer Havelberg, Bistmer Brandenburg, Merseburg, Zeitz, Meien und das (Erzbistum Magdeburg, zur Bekehrung der Bhmen Prag, zur Bekehrung der Polen Posen. Die Ungarn wurden von Passau aus bekehrt. 5. Erwerbung Italiens. In Italien herrschten ungeordnete Zustnde. Nach dem Tode des lombardischen Knigs Lothar wurde dessen junge Witwe Adelheid von dem Markgrafen Berengar von 3vra gefangen gehalten, damit sie dessen Sohn ihre Hand und ihr (Erbe gewhre. Doch Adelheid entkam und bat (Dtto I. um Hilfe. (Dtto erschien erster 3u9 mit Heeresmacht. Da seine erste Gemahlin, die Rngelschsin (Editha, gcs na<f> 3taiien sterben war, vermhlte er sich mit Adelheid; als ihr Gemahl und als der Nachfolger Karls des Groen nannte er sich nun König der ca..go-Sranken und Langobarden". *6.* 6. Begrndung des heiligen rmischen Reiches deutscher Nation 962. Auf einem zweiten Zuge nach Italien empfing (Dtto in Rom weiter Zug vom Papste die Kaiserkrone 962. Seit dieser Zeit blieb die Kaiserkrone "ad| 3ta"e" beim deutschen Reiche, das deshalb das heilige rmische Reiche deut- H-u. rm. Icher Nation (9621806) genannt wurde. Auch schwuren die Rmer, beutle ohne des Kaisers Zustimmung fernerhin keinen Papst erwhlen zu wollen. nation 962 7. Ottos I. Ende. Auf einem dritten Rmerzuge lie (Dtto seinem Dritter 3ug Sohne (Dtto Ii. die Kaiserkrone aufsetzen und vermhlte ihn mit der grie="ad| 3taucn chischett Prinzessin Thephano, um hierdurch auch Unteritalien, das noch at^ano zum griechischen Kaiserreiche gehrte, unter deutsche Herrschaft zu bringen. Nach Deutschland heimgekehrt, starb (Dtto I. 973; er wurde in Magdeburg tto 1. bestattet. Durch feste (Einigung der deutschen Stmme und dauernde ver- f 973

12. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 66

1905 - Leipzig : Voigtländer
66 Das Mittelalter. ^ours' Proence sangen die Troubado Urs hinreiende Minne- und Kampf-Trouveres lieber' in Nordfrankreich bearbeiteten die Trouv eres die Sagen von Karl dem Groen, vorn König Artus ( 8, 3) und vorn heiligen Gral. Die deutsche Dichtung hatte unter den Hohenstaufen ihre erste Bltezeit. Der Ritte?-6 deutsche Minnesnger war taltfyer von der Vogelweide, der dichtung wackere Vorkmpfer des deutschen Kaisertumes ( 40, 2); von den hfischen Ependichtern, die meist franzosische Sagenstoffe behandelten, sind Wolfram von Eschenbach, der Dichter des parzmal", Hartmann von ftue, der Dichter des armen Heinrich", und Gottfried von Strasburg, der bearbewmg $n9er Don Tristan und Isolde", zu nennen. Ruch die deutschen volks-der epen von den Nibelungen und von Gudrun gelangten zu neuer Idert-voi&sepen |^g^ung un^ erhielten die uns berlieferte Gestalt. 50. Die Ausbreitung des Deutschtums im Osten. Siedlungen Siedlungen. Whrend der Vlkerwanderung war das einstmals deutsche Land von der Weichsel bis zur Elbe, ja bis zur Saale den Slaven anheimgefallen; seit Heinrich I. und (Dtto I. aber suchten die Deutschen wieder nach Osten vorzudringen. Besonders zur Zeit der Hohenstaufen hatte dieses Bestreben (Erfolg. Rlbrecht der Br gewann der christlichdeutschen Kultur Brandenburg ( 37, 3), Heinrich der Lwe Mecklenburg, Pommern und Holstein ( 39, 3), der deutsche Ritterorden das Land der Preußen (45, 3c). Ruch Schlesien wurde mit Deutschen besiedelt, und sogar in das ferne Siebenbrgen rckten deutsche Einwanderer ein, deren Nachkommen noch heute als Siebenbrger Sachsen" treu an der Sitte der Rhnen festhalten. Anftebier 2- Die Ansiedler. Deutsche Bauern und Kaufleute, deutsche Bitter und Mnche, von letzteren besonders die dem Landbau ergebenen Zisterzienser und prmonstratenser (44, 2), schufen in treuer Gemeinschaft und mit ausdauernder Kraft ein Werk von bleibendem Segen. Da wurden Wlder gerodet und Smpfe entwssert, Felder und Grten geschaffen, Kirchen und Klster, Drfer, Burgen und Städte gegrndet. Das Beispiel und der Erfolg der fleiigen Rnsiedler reizte die (Eingeborenen zur Hacheiferung an; die Predigt des christlichen Glaubens schuf mildere Sitten und edleres Streben.

13. Rückblick auf die äußere und innere Entwickelung Brandenburg-Preußens und Deutschlands, Preußen als Verfassungsstaat, die Verfassung und Verwaltung und die Weltstellung des Deutschen Reiches - S. 3

1912 - Leipzig : Teubner
Wiedergewinnung des Ostens 3 Auch gegen die mongolischen Avaren stritt er, welche sich im heutigen Ungarn festgesetzt hatten. Zum Schutze gegen Slawen und Haaren grndete er verschiedene Marken (s. Iii, 20!). So hat Karl der folgenden Zeit das Ziel und auch den Weg zum Ziel gewiesen. In Karls Iderf traten 150 3ahre spter die Ottonsn ein. Dem anfnglichen Siege folgte ein Rckschlag (f. Iii, 20!). von Sdosten her bedrohte ein halbes Jahrhundert hindurch ein neuer Feind das deutsche Volksgebiet; es waren die Magyaren. 3hre Heiterhorben hatten von Asien aus nach berschreitung des Urals durch das heutige Rußland den Weg in das Donauland gefunben. t) einr i ch I. hat int Sachsen Ianbe die Zahl fester Burgen, b. h. Zufluchtssttten, vermehrt und den Heerbann verbessert. Dann wrbe durch ihn und durch feinen Sohn Cdtto I. das Ittagqaren-volk fr immer aus Deutfchlanb verscheucht (f. Iii, 27 und 29!). Gegen die Magyaren haben die (Dttonen Deutfchlanb nur verteidigt. Gegen die Slatoetl haben sie das beutfche Volksgebiet nach Osten zu erweitert; sie taten es auf kriegerischem wie frieblichent Wege. Heinrich I. eroberte Brennabor und grnbete zum Schutz der Slawengrenzen die Burg Meien. (Dtto I. setzte das Werk Karls des Groen fort: er eroberte das ganze Idenbenlanb zwischen (Elbe und (Dber und grnbete hier die Mark Billungs und die des Markgrafen Gero (f. Iii, 28). Die Sttzpunkte der Germamsierung wurden die von ihm gestifteten Bistmer (Merseburg, Meien, Brandenburg und Havelberg) unter dem (Erzbistum Magdeburg (f. Iii, 2829). Nach dieser Zeit der (Erfolge trat der Rckschlag ein. (Dttos Ii. Migeschick in Italien (Lotrone) hatte zur Folge, da die Wenden noch einmal das bei ihnen kaum gepflanzte Christentum ausrotteten und die deutsche Herrschaft abschttelten. Dieser Schaden wurde spter wieder ausgeglichen. Schlimmerer Schaden traf das Deutschtum unter tto Iii. und zwar durch den Kaiser selbst. (Er stiftete ein selbstndiges nationalpolnisches (Erzbistum Gnesen und entzog dadurch die Polen dem germanisierenden Einflu der deutschen Kirche; dadurch lhmte er die Ausbreitung des Deutschtums unter den slawischen Polen fr alle Zeiten. Der Siegeslauf des Deutschtums in das Slawenland seit Kaiser Lothar, (f. Iii. (67-69). Mit Recht nennt man die Wiedergewinnung des vormals deutschen stelbien" die grte Tat unseres Volkes im Mittelalter. Bisher war das Werk hauptschlich nur von den Kaisern betrieben worden. Nun wurde es eine Sache aller Stnde; die treibende Kraft bei der Kolonisation werden von jetzt ab einzelne Frstenhuser und ein Ritterorden. Dem Kaiser Lothar (1125 1137) gebhrt der Ruhm, zur Ausbreitung des Deutschtums nach (Dften wieder den Ansto gegeben zu haben (s. Iii, 46!). Schon zweimal waren in stelbien Grenzmarken gebildet worden und wieder verfallen (Karl und Cdtto I.!). Lothar erneuerte das Werk, und seitdem hatte es Bestand. (Eine be- 1*

14. Geschichtsbilder - S. 96

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 96 — bürg sind auf diese Weise entstanden. Jeder neunte Mann mußte vom Landi in die Stadt ziehen. In der Stadt aber wurde ein Teil des Ertrages bei Felder in Vorratshäusern aufbewahrt. Hier wurden Kirchen gebaut. Der König gebot, die Märkte und Gerichtstage hier abzuhalten. So gewöhnten sich die Landleute im weiten Umkreise daran, in den neuen Städten nicht bloß einen Zufluchtsort im Kriege, sondern auch den Mittelpunkt ihres Verkehrs im Frieden zu sehen. 7. Errichtung einer Reiterei; Sieg über die Wenden. — Heinrich übte ferner seine Krieger im Reiterkampfe. Denn gerade durch ihre raschen Pferde waren die Ungarn den deutschen Fußkämpfern am meisten gefährlich. Nachdem sich Heinrich so auf den Krieg vorbereitet hatte, zog er, ehe noch der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen war, gegen die Wenden aus. Mitten im Winter rückte er über das Eis gegen ihre Hauptstadt Brennabor (jetzt Brandenburg) an der Havel heran und eroberte sie samt dem umliegenden Laude. 8. Die Ungarnschlacht (933). — Bald danach ging der neunjährige Waffenstillstand mit den Ungarn zu Ende. Ungarische Gesandte kamen und forderten wieder den alten Zins. Aber Heinrich wies sie zurück. Alsbald brachen die räuberischen Feinde in zahlloser Menge verheerend ins Land ein. Doch die Bauern konnten jetzt ihr Vieh, Gerät und ihre Vorräte in die ummauerten Städte flüchten, wohin die Ungarn nicht einzudringen vermochten. König Heinrich sammelte seine Krieger um sich und führte sie wahrscheinlich nicht weit von der Stadt Merseburg zur Schlacht. Er errang mit seinen tüchtigen Reitern (Rittern) den herrlichsten Sieg. Zu Tausenden wurden die Feinde niedergehauen; ihr Lager samt allem Raube und den Gefangenen siel in die Hände der Deutschen. Da sank der fromme Heinrich mit seinem ganzen Heere auf die Kniee und dankte Gott für die Rettung des Vaterlandes. Durch alle Lande verbreitete sich der Ruf von Heinrichs Tugend und Tapferkeit. Er hat die Einheit des Reiches wiederhergestellt und das Reich im siegreichen Kampfe gegen die Reichsfeinde zu Ehren gebracht. 33. Otto der Große. 1. Ottos Krönung (936). — Heinrichs Sohn, Dtto I., regierte so ruhmvoll, daß man ihn den Großen genannt hat. In der Stadt Karls des Großen, zu Aachen, ließ er sich durch einen deutschen Bischos zum deutschen Könige krönen, nachdem ihn die deutschen Fürsten zu ihrem Oberhaupte erwählt hatten. Bei dem glänzenden Krönungsfeste dienten die Herzöge dem neuen Könige: der eine sorgte für Wohnung und Bewirtung der Festgäste,

15. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 81

1912 - Breslau : Hirt
45. 46. Heinrich Iii. Die Kirche. 81 kirchlichen Festen gebot und von Sdftankreich und Burgund aus fast in ganz Frankreich Eingang gefunden hatte, auch in Deutschland einzufhren, mute jedoch dem Widerstande des Adels gegenber sein Vorhaben aufgeben. In Lothringen konnte er den Herzog Gottfried den Brtigen, der nur die Hlfte des alten Herzogtums erhalten hatte, erst nach groen Anstren-gungm absetzen. An seine Stelle trat als Herzog von Oberlothrmgen (etma dem heutigen deutschen und franzsischen Lothringen) Graf Gerhard vom Elsa, während Niederlothringen (Belgien und die Niederlande) sich in den nchsten Jahrhunderten in kleinere Gebiete auflste. Die slawischen Fürsten, z. B. Herzog Bretislaw von Bhmen, u-"" Osten, erkannten Heinrichs Oberhoheit an; dagegen behauptete Ungarn nach vorbergehender Abhngigkeit zuletzt seine Selbstndigkeit. Heinrich zog zweimal nach Italien und wurde auf seinem ersten Rmerzuge zum Kaiser gekrnt. Im Jahre 1046 lie er, um der in Rom eingerissenen Unordnung zu steuern, auf der Synode zu Sutri drei Ppste, die sich um die Gewalt stritten, absetzen und einen deutschen Bischof zum Papste whlen. Bis zu seinem Tode hielt er daran sest, deutsche Bischfe auf den rmischen Stuhl zu erheben. Erst 39 Jahre alt, starb Heinrich auf der Pfalz Bodfeld im Harz, Bei groer Nachgiebigkeit Clnny und den sich regenden hierarchischen Bestrebungen gegenber hatte er durch sein herrisches Auftreten gegen die weltlichen Groen dem Knigtum viele Feinde erweckt. 46. Die Kirche. In der Mitte des 11. Jahrhunderts gelangten ^unwen-^ die kirchlichen Reformideen, die seit dem 10. Jahrhundert von dem Kloster Cluny ausgingen, im christlichen Abendlande mehr und mehr zur Herrschast. Ihre wichtigsten Forderungen waren: 1) die Durchfhrung des Zlibates, d. h. der Ehelosigkeit der Priester, 2) die Beseitigung der als Simonie bezeichneten Abgabe des in sein Amt eingesetzten Geistlichen an den weltlichen Oberen, der ihn besttigt hat, 3) die Beseitigung der Laien-investitur, d. h. der Einsetzung der Bischfe in ihr Amt durch den weltlichen Oberen unter berreichung von Ring und Stab. Da man sich ferner die Christenheit als eine in einem Reiche unter einem von Gott erwhlten Oberhaupte stehende Einheit dachte, so bestand fr die Kluuiazeuser kein Zweisel, da nicht, wie man bisher wohl angenommen hatte, der Kaiser, sondern allein der Papst der Vertreter Gottes in der Christenheit sein knne. Da der Papst diese Stellung noch nicht einnahm, mute es deshalb zwischen dem geistlichen Schwerte" und dem weltlichen" zum Kampfe kommen. Die alte rmische Auffassung, die noch zur Zeit Karls des Groen herrschte, da der Papst als Bischof von Rom ein Beamter des Kaisers sei, wurde bereits im 9. Jahrhundert durch die pseudoisidorischeu Dekretalien^\ebu0br0 kirchenrechtlich beseitigt und die Unabhngigkeit aller Bischfe von der Welt-lichen Gewalt betont. Auf diese Sammlung berief sich Nikolaus I. (um 860) und verschaffte ihr kanonische Bedeutung. Als aber die Ottonen dem unter der Herrschaft des rmischen Adels tiefgesunkenen Ansehen des Aposto-lischen Stuhles aufhelsen muten, lieen sie sich von den Ppsten den Treueid leisten. Jedoch wurde die Absetzung Johanns Xii. durch Dtto I. als den Pfeifer. Geschichte. V. G. (Th ) 6

16. Deutsche Geschichte und sächsische Landesgeschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 81

1917 - Leipzig : Teubner
31. Deutsches Geistesleben usw. 32. Das Kaisertum auf der hhe seiner Macht usw. 81 aber das von widukind erwhnte Bild von der Schlacht auf der Unftrutebene (933) im Dome zu Merseburg. c) Plastik und Kunstgewerbe. Elfenbeinschnitzereien traten immer mehr Metallarbeiten gegenber zurck. Sortschritte besonders augenfllig auf dem Gebiete des Bronzegusses: Grabplatten (z.b. fr König Rudolf von Schwaben, Dom zu Merseburg), Kirchentren und die Berntvardssule zu Bdesheim, auerdem gegossene Bronzeleuchter und Lichtkronen. Die Goldschmiedekunst lieferte neben Kelchen, Monstranzen und Kreuzen vor allem prchtige Reliquienschreine in $orm von Gotteshusern. Die Glasmalerei im Dienste der Kirchenbaukunst blhte auf in Tegernsee und hildesheim. Sauerlandt, a. a. ., S. 17: Zweimal, frh unter Karl dem Groen, zwei Jahrhunderte spter unter den ttonen, hat die deutsche Kunst auf dem Gebiete er Plastik mit Hilfe unmittelbarer Anknpfung an die sptrmische Antike sich zu erheben versucht. Beie Male, wenigstens auf dem Gebiete grerer Plastik, ohne eigentlichen Erfolg. Es erhob sich wohl zu Beginn des 2. Jahrtausends eine zukunftverheiende Xdeile, durch Bernward von hildesheim, den Erzieher Ottos Iii., aufgeregt; aber sie blieb ohne rechte fortwirkende Kraft. Breit auseinander flieend, verliert sie sich gegen das Ende des 11. Jahrhunderts." 32. Dos Kaisertum auf der Hhe seiner Macht unter den Saliern Konrct Ii. und Heinrich Iii. 10241056. Dgl. Lehrbuch Bd. I, S. 6366. Quelle: Lambeckl, Heft 8. 1. Die Niederhaltung frstlicher Machtansprche un die Begrndung der salischen Familienmonarchie. a) Konra Ii., 10241039, war als verwandter (Urenkel der ltesten, mit Konra dem Koten vermhlten Tochter ttos I.) der im Mannesstamm ausgestorbenen ttonen gewhlt undzunchst allgemein anerkannt worden, lvie (Dtto I. nutzte er sich aber im Anfang feiner Regierung mehrerer gefhrlicher Verschwrungen erwehren und so erst in schweren Kmpfen die Stellung erringen, die ihn als einen der machtvollsten Kaiser des deutschen Mittelalters erkennen ltzt. Unter seinen Gegnern: sein Stiefsohn Herzog Ernst von Schwaben, Sohn der Gisela, und sein Detter Kortrab der Jngere von Franken, der einstige Mitbewerber um die Knigskrone,- ferner der König von Krankreich, der Herzog von Lothringen, Graf weif und Graf (Ddo von der Champagne. Grnde der Derschtvrung: Auer persnlichen Derstimmungen und den Selbstndigkeitsgelsten des Herzogs von Lothringen Konrads Ii. Ansprche auf Burgund als Amtsnachfolgers Heinrich Ii., im Gegensatz zu Ernst und (Ddo, die als Deraandte des letzten Burgunderknigs Ansprche erhoben. Schnelle, unblutige berwindung der Gegner bis auf Ernst. Dessen Unterwerfung zu Ulm, Haft auf dem Giebichenstein, Freilassung und Wiedereinsetzung ins Herzogtum Schwaben gegen das Derfprechen, an Werner von Kyburg die Acht zu vollstrecken. Weigerung, abermalige Achtung und Tod im Schwarzwald. (Ludw. Uhland, Ernst, Herzog von Schwaben.) Schenk-Gehmlich-Gnther, Lehrb. d. Gesch. T. V g

17. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. uncounted

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Verlag von Slcyl L Laemmerer (Paul Lh. Lacmmerrr) tu Dresden. "Iraeparationen für den deutschen Keschichtsunterricht an Aolks- und Mittelschulen. Nach Herbartfchen Grundsätzen bearbeitet von Kavi und Reinold Kretl, Lehrern in Dresden. I. Karrd. Zeit der alten Deutschen Ms zur Keformationszeit. preis: 4 Zu. 3 n 1) tt V Die alten Deutschen. 2. Bonifazius. 3. Der Sachsenkrieg. 4. Karls Zug nach Italien. 5. Karls Regierung. 6- Der Tod Karls des Großen. 7. Heinrich der Vogelsteller. 8. Heinrich der Städteerbauer. 9- Dtto I. 10. Heinrich Iv. U- Der erste Kreuzzug. 12. Friedrich Barbarossa. \3. Das Ritterwesen. Rudols von Habsburg. Die Reformationsgeschichte. t5. Luther in Dresden. \6. Der 3v Gktober ^5^7. \7. Luther's Iugendgeschichte. 18. Luther im Kloster. \0). Luther in Rom. ttsverzeich nis: 20. Der Lid auf die Bibel. 2 V Tetzel und ein Zlnrtaberqer Latein-schüler. 22. (Eine Schrift Luthers (an den deutschen Adel). 23. Die Unterredungen in Augsburg, Altenburg und Leipzig. 2\. Der Bruch mit Rom. 25. Der Reichstag zu Worms. 26. Luther aas der Wartburg. Bibelübersetzung. 27. Luther in Jena. 28. Die Unruhen in Wittenberg, der Ritteraufstand und der Bauernkrieg. 29. Diereformatorischethätigkeitluthers. 30. Reichstag zu Speier, Augsburg, Bündnis zu Schmalkalden. 3\. Luther im Kreise feiner Familie. 32. Luthers Tod. 33. Der fchmalkaldifche Krieg. mit Sorgfalt und Sachkenntnis haben die Verfasser eine große Menge heimatkundlichen Materials, eine Menge historische Gedichte und Quellenstoffe aller Art, melche tm Geschichtsunterrichte Verwendung finden können, zusammen getragen und für ihre präparattonen nutzbar gemacht. Als besonderer Vorzug fei hervorgehoben, daß die Quellenstoffe auch uach ihrer kulturgeschichtlichen Seite hin durchgearbeitet und nutzbar gemacht worden, sodaß der Zögling auch eingeführt wird in das Kleinleben vergangener Tage, also Kenntnis erhält von den Geschäften und Sorgen, von den Anschauungen und Bedürfnissen jener Zeiten und so Maßstäbe gewinnt für Ote Beurteilung der Thaten des großen Lebens in Vergangenheit und Gegenwart .... wir haben ein gutes Buch kennen gelernt. Möchten die „präparationen" einen recht großen und aufmerksamen Leserkreis finden, damit die Grundsätze, welche sie wtederjpiegeln und deren Richtigkeit längst und auf das überzeugendste dargethan ist, m immer weiteren Kreisen Beachtung finden. (Praxis der Erziehnngsschule.) Druck von G. Pätz in Naumburg a. S.

18. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in mittleren Schulen, insbesondere für Militäranwärter- und Kapitulantenschulen - S. 14

1915 - Breslau : Hirt
14 A. Bilder aus der deutschen Geschichte. 2. Die salisch-sränkischen Kaiser1) (1024—1125). a) Konraö Ii. und Heinrich Iii. Unter den beiden ersten salischen Kaisern Konraö Ii. und Heinrich Iii. gelangte das Reich noch einmal zu der tdeltstellung, die es unter Otto I. gehabt hatte. Böhmen, Polen und Ungarn mutzten die deutsche Oberhoheit anerkennen. Burgunö touröe durch Erbvertrag mit Deutschlanö oerbunöen, blieb aber stets ein unsicherer Besitz. Die Champagne muröe lehnspflichtig, und durch seine Vermählung mit Agnes von Poitou gewann Heinrich Iii. auch wieder stärkeren Einfluß auf Frankreich. Die deutschen Herzoge verloren ihre Selbständigkeit völlig, und so weit sank ihr Ansehen, datz der Kaiser ihre Länder wie erledigte Reichslehen vergab (Konrad Ii. an seinen Sohn Heinrich drei zu gleicher Zeit) und sie von den ihm ergebenen Bischöfen überwachen lietz. Immer mehr geriet der Papst in die Abhängigkeit des Kaisers, der als patricius von Rom „bei den Papstwahlen die erste und entscheiöenöe Stimme zu führen hatte", und die Bischöfe rvuröen von ihm berufen und belehnt. Diese Bereinigung von geistlicher und weltlicher Macht, die von (Dtto I. zur Unterdrückung der herzoglichen Selbständigkeit eingeführt und von seinen Nachfolgern beibehalten und durchgeführt wurde, führte unter Heinrich Iv. zu dem Investiturstreit, der Deutschland grotze Wunden schlug und das kaiserliche Ansehen sehr schädigte. b) Heinrich Iv. Der Investitnrstreit. Heinrich V. Schon während der Minderjährigkeit Heinrichs Iv. hatte der Papst auf einer Bischofsversammlung zu Rom den Beschluß fassen lassen, datz der Papst nur von den Kardinälen zu Rom und den Bischöfen der nächsten Umgebung gewählt rveröen solle. Damit war also der kaiserliche Einfluß auf die Wahl ausgeschaltet. Als öann der tatkräftige und zielbewußte Gregor Vii. den päpstlichen Thron bestieg, arbeitete er mit Entschieöenheit öaran, die Kirche in Deutschlanö roieöer unter die alleinige Botmäßigkeit des päpstlichen Stuhles zu bringen. Erleichtert muröe ihm sein Vorgehen durch die Jugenö des Kaisers, der mit 15 Jahren münöig erklärt muröe und nun mit schrankenloser Willkür herrschte und der Sittenlosigkeit an seinem Hofe nicht Einhalt gebot. Zuöem hatten sich die Bayern und Sachsen erhoben. Zwar zogen sich letztere wegen der blinöen Zerstörungswut bei der Rieöerreißung königlicher Burgen, in der sie die Gräber und Gebeine der Toten nicht schonten, Den haß aller übrigen deutschen Fürsten zu; jeöoch ihre blutige Rieöerlage an der Unstrut machte Den Kaiser siegestrunken und unbesonnen. Auf einer Bischofsversammlung zu Rom (1074) war das Verbot der Simonie, ö. i. der Verkauf geistlicher Ämter, und die Ehelosigkeit der Priester (Zölibat) in Erinnerung gebracht woröen. Jetzt verbot der Papst auch die Investitur, ö. H. die Einsetzung der Bischöfe in Amt und tdüröen unter Belehnung mit Ring und Stab, Den Zeichen der bischöflichen Idüröe, durch Den Kaiser. In seinem Siegesräusche über die mächtigen Sachsen ließ nun der Kaiser Den Papst absetzen; öieser öagegen tat Heinrich in Den Bann und entbanö seine Untertanen vom Eiö der Treue. Run entstanö ein unglückseliger Bürgerkrieg. Die Sachsen empörten sich wieöer, und die herzöge enthoben Den Kaiser so lange seiner Idüröe, bis er Den Bann gelöst habe. Da bewog Heinrich zu Eanossa Den Papst, Den Bann von ihm !) Der Harne soll von den an der fränkischen Saale gelegenen Hausgütern stammen.

19. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 34

1896 - Hannover : Manz & Lange
3 *E O Co Stammtafel des schsischen und des salisch-frnkischen Knigshauses. iubolf, Herzog von Sachsen. Otto bev Erlauchte, Herzog vou Sachseu. Heinrich I., t 936, _ Mathilde. Dtto I., f 973, w 1) bitl); w 2) Abelheib von Burguud. Heiurich I. von Baiern, t 955. Bruno Den Kln. i ^ -------- 3^ .5 iubolf, Herzog iubgarb, Ge- ^ Otto Ii., f 983,^Theophcio. Heinrich Ii. von Bmerii, f 995. von Schwaben, mahl: Koarab der *i> f 957. Rote u. Lothringen. -g Otto, Herzog von Krnten. Otto Iii., f 1002. Heinrich Ii., f 1024. j? Heinrich. 1-5 Konrad Ii.,^Gisela Z t 1039, | c Heinrich Iii.,^Agnes von Poiton. f 1056, 1 Heinrich Iv., f 1106. Heinrich V., f 1125. Agnes w 1) Friedrich I. von Staufen; _ 2) eopolb Iii. Don sterreich.

20. Deutsche Geschichte bis zur Folgezeit des dreißigjährigen Krieges - S. 47

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Friedrich Barbarossa. 47 ausgestattet mit allen Vorzügen an Leib und Seele und gewinnend im persönlichen Verkehr, wegen seines rötlichen Bartes wurde er von den Italienern Barbarossa, d. H. Hotbart, genannt. — Hebert Karl dem Großen und (Dtto I. steht er als der dritte gewaltige Herrscher des deutschen Volkes im mittelalter. Gleich Karl und ©tto wollte er in der Tat „Hämischer Kaiser" sein. Doch seit den Zeiten jener großen Vorgänger waren neue Mächte emporgekommen, die seinen Weltherrschaftsplänen entgegentraten: das Papsttum, die Fürsten in Deutschland und schließlich noch die italienischen Städte. Hilf seiner ersten Roinfahrt schon lernte Friedrich die Anmaßung und Tücke der welschen kennen. Die Hdelsgeschlechter in Hom forderten vor der Krönung ein Geldgeschenk. Doch er wies auf sein Schwert, erzwang sich den (Eintritt in die Stadt und wurde vom Papste gekrönt. Hun überfielen die Hörner das kaiserliche Lager. Besonders heftig tobte der Kampf auf der Tiberbrücke, hier rettete Heinrich der Löwe mit Einsetzung seiner Lebens den Kaiser aus höchster Gefahr. Ruf dem Hückmarsche über die Rlpen wollten die Veroneser das kaiserliche Heer in einer Schlucht überfallen. Doch Pfalzgraf (Dtto von Wittelsbach mit einer tapferen Schar vertrieb die welschen und schaffte dem Kaiser freie Bahn. Mit den lombardischen Städten mußte er heiße Kämpfe um die kaiserliche (Oberherrschaft führen (s.s. 45!). Unter allen lombardischen Städten nahm Mailand bald die erste Stelle ein. Die italienischen Städte bedienten sich bei ihrem weitreichenden handelswesen ausschließlich des Geldes. 3n allen kaufmännischen Dingen waren sie dem übrigen Rbendlande weit voraus und dienten ihm zum Illuster. Daher haben sich viele italienische Husöriicfe des Handelswesens auch in Deutschland eingebürgert: Tara, Brutto, Netto, — Lombard, Giro, italienische Buchführung usw. verglichen mit Italien war auch Deutschland im wirtschaftlichen Leben noch sehr weit zurück. — Jede der genannten italienischen Städte bildete einen kleinen Freistaat; ihre Bürger wollten von dem Regiment eines deutschen Stadtvogts und von einer Oberherrschaft des deutschen Kaisers nichts mehr wissen. Barbarossa griff zur Gewalt, um bei den lombardischen Städten fein kaiserliches Rnsehen wiederherzustellen, wiederholt mußte er gegen Mailand zu Felde ziehen. Sobald er der Stadt nur den Hülfen kehrte, erhob sie sich von neuem. Schließlich verhängte er über Mailand ein furchtbares Strafgericht; er ließ die Stadt dem Erdboden gleichmachen und zwang die Bewohner, sich in größerer (Entfernung von der alten Stadt an verschiedenen (Drten anzusiedeln. Hun schien Mailand bezwungen. Zrie-richz Hreundschaft mit Heinrich dem Löwen. Um Heinrich den Löwen ganz für sich zu gewinnen, gab er ihm den größten Teil Bayerns wieder zurück. Hur Österreich wurde als ein selbständiges Herzogtum abgetrennt und mit besonderen Vorrechten begabt, wieder war ein Welfe der mächtigste Fürst nächst dem Kaiser geworden. Seine Länder reichten von der Horbfee bis über die Rlpen und bildeten ein stattliches Reich für sich. Die segensreiche 8kieden8zeit. Für Deutschland und das Deutschtum kam nun ein 3ahrzehnt (1160—1170) unvergleichlicher (Erfolge. Mit der Wiedergewin-