Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Die Geschichte des Alterthums - S. 3

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
2. Uebersicht der Geschichte der Israeliten von Abraham bis zu Moses' Tode. 3 äußere Welt und das Reich des Geistes; ihr Streben ist auf die Beherrschung der ganzen Erde gerichtet. Es waltet unter ihren einzelnen Gliedern die größte Mannigfaltigkeit, je nachdem ihre Wohnsitze und ihre historischen Schicksale verschieden sind. I. Die Israeliten. L. Uebersicht -er Geschichte -er Lsraeliten von Abraham bis M Moses' To-e. (Nach I. M. Augustin Scholz, Handbuch der biblischen Archäologie.) Die Geschichte bezeichnet uns die Familie Abraham's, eines Nachkommen Sem's im zehnten Geschlecht, als diejenige, in welcher sich bei der fast allgemeinen Ausartung der Noachiden die Erkenntniß und Verehrung des einzig wahren Gottes durch dessen besondere Fügung erhalten hat, und die meisten erzählten Begebenheiten sind eben so viele Beweise des Wohlwollens, womit Gott diese Familie vor allen übrigen Stämmen ausgezeichnet zu haben scheint. Die Auswanderung Abraham's aus Ur in Chaldäa ins Land Kanaan geschah auf göttlichen Befehl, und wenn dieses der Mittelpunct seiner ferneren Wanderungen im südwestlichen Asien und in das nordöstliche Asrica (Aegypten) wird, so hat dies seinen Grund in der wiederholten Weissagung: es sei dieses Land zum Besitzthum seiner Nachkommenschaft bestimmt. Da aber zu einer solchen, wegen der Unfruchtbarkeit der Sara, keine Aussicht vorhanden war, so zeugte er, auf ihre Veranlassung, mit ihrer Sclavin Hagar den Jsmael. Indeß wurde er bei einer neuen göttlichen Erscheinung belehrt, daß die gegebene Verheißung nicht durch Jsmael, sondern durch einen ihm von der Sara zu gebärenden Sohn in Erfüllung gehen solle. Abraham ward nun um die Zeit, als das Thal Siddim ins todte Meer verwandelt ward und der gerettete Lot durch seine beiden Töchter der Stammvater zweier Völker, der Moabiter und Ammoniter, wurde, auch Vater eines Sohnes von seiner Frau Sara, ein Jahr nach erhaltener Verheißung, und dieser erhielt den Namen Isaak. Den Knaben sollte er auf Befehl Gottes, der sein Vertrauen und seinen Gehorsam prüfen wollte, zum Opfer darbringen; aber als er eben im Begriffe war, bereitwillig den Befehl zu vollziehen, wurde er von Gott daran verhindert. Nach einiger Zeit verheirathete er den Isaak mit Rebekka und ernannte ihn zum alleinigen rechtmäßigen Erben seines ganzen Besitzthums, wogegen er seinen Sohn Jsmael mit dessen Mutter ganz verstoßen hatte. Auch die Ehe Jsaak's war Anfangs unfruchtbar, indem erst nach zwanzig Jahren ihm die Zwillinge Esau und Jakob geboren wurden. Der die Jagd liebende Esau tritt seinem Bruder Jakob, welcher die Viehzucht und das Familienleben vorzog, sein Erstgeburtsrecht ab und verliert es mit 1*

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Das Altertum - S. 2

1883 - : Kirchheim
2 Die Israeliten. Patriarchen. Abraham, schlechter immer tiefer in Sünde und Laster, weshalb Gott alle Menschen, außer No e und seiner Familie, durch die Sündflut von der Erde vertilgte. Noe's Nachkommen mehrten sich indessen bald wieder so sehr, daß die jüngeren Geschlechter, deren Ursprung man von den Söhnen desselben: Sem, Cham und Japhel herleitet, sich über die benachbarten Länder verbreiten mußten. Da kamen sie auf den Gedanken, den Turm von Bab el zu bauen, dessen Spitze in den Himmel ragen und ihnen ein stetes Erkennungszeichen sein sollte. Dieses vermessene Beginnen vereitelte Gott, indem er ihre Reden verwirrte und durch die Scheidung der Sprache eine Trennung herbeiführte. Sie zogen ans nach allen Himmelsgegenden, bevölkerten die Länder der drei Erdteile: Asien, Afrika und Europa und bildeten nach Verschiedenheit der Sprache verschiedene neue Völker, welche sich immer mehr von Gott entfernten, in Sünden und Laster verfielen und nach und nach so tief sanken, daß sie statt des lebendigen Gottes Sonne, Mond und Sterne, Menschen und Tiere, und selbst Bilder von Gold, Silber, Holz und Steinen anbeteten. 2. Die Patriarchen. Während aber die ganze Welt den Glauben an den Einen wahren Gott verlor, erhielt sich derselbe unter den Nachkommen Sems, aber auch unter ihnen drang mehr oder weniger der Götzendienst ein. Gott erwählte deshalb den Abratn (Abraham), welcher den Glauben an Ihn rein bewahrt hatte, und schloß mit ihm einen besonderen Bund und gab ihm die Verheißung, daß ans seinem Geschlechte der Erlöser hervorgehen sollte. Ans göttlichen Befehl verließ Abraham mit feinen Herden, Knechten und Mägden und feines Bruders Sohn Lot feine Heimat ljr in Chaldäa und ließ sich im Lande Kanaan (Palästina) nieder, wo sie von den Einwohnern Hebräer, d. i. die von jenseits gekommenen Fremdlinge, genannt wurden. Isaak, den Sara dem Abraham im hohen Alter gebar, pflanzte fein Geschlecht fort, während Jsmael, ein Sohn Abrahams und der Agar, itt die Wüste zog und der Stammvater der Araber wurde. Isaak vermählte sich mit Rebekka, einer feiner rechtgläubigen Verwandten, die ihm zwei Söhne, Efan und Jakob, schenkte. Jakob wurde schon bei feiner Geburt von Gott zum Träger der Verheißung, welche er dem Abraham gegeben hatte, bestimmt. Wirklich geschah es, daß Efan das Recht der Erstgeburt um ein Linsengericht an Jakob abtrat, und daß letzterer auf Veranstaltung feiner Mutter den Segen

2. Das vierte Schuljahr - S. 279

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
279 himmlische Kanaan) lieben, welches der Herr allen denen verheißen hat, die an ihn glanben und in seinen Wegen wandeln. Rückblick. Mit dem Tode Josephs schließt der zweite Abschnitt der Geschichte des Reiches Gottes. In der Geschichte der Urzeit wurden uns zwei Geschlechter geschildert, deren Verhalten gegen Gott weit auseinander ging. Dieser Abschnitt der Erzväter berichtet uns über das auserwählte Volk Gottes. Während Gott die Heiden, wie Paulus Ap. Gesch. 14, 15 sagt, „ihre eigenen Wege wandeln ließ," führt er sein Volk auf seinen Wegen. Wie wunderbar dieselben sind, wird uns an vier großen Gestalten, die in der eingehendsten Weise nach den verschiedendsten Seiten ihres Charakters geschildert werden, gezeigt. Bei jedem dieser Gottesmänner tritt jedoch ein Charakter-zug in den Vordergrund. Abraham ist der Mann des Glaubens, Isaak der Vertreter der duldenden Liebe und Jakob das Vorbild unerschütterlicher Hoffnung, während uns in dem Lebensbilde Josephs ein frommer, liebevoller Bruder und Sohn gezeichnet wird. Nach den Verheißungen Gottes sollten alle Nachkommen Abrahams des Heiles teilhaftig werden, doch läßt er von diesen wieder seinen Auserwählten seine besondere Gnade zu teil werden. Wie Jsmael verworfen und Jsaal zunr Träger des Heils bestimmt wurde, so wird auch der zweitgebvrene Jakob dem erstgeborenen Esau vorgezogen und von Jakobs Söhnen der vierte (Juda) auserwählt. Joseph, der Liebling seines Vaters, erhält den hohen Beruf, die Verpflanzung des Volkes Gottes nach Ägypten vorzubereiten. Libelkundliches. Das erste Buch Moses. I. Die Geschichte der Urzeit. (Kap. 1—11.) Kap. 1 und 2. Die Erschaffung der Welt und des Menschen. — Kap. 3. Der Sündenfall. — Kap. 4. Kain und Abel. — Kap. 5. Geschlechtsregister. — Kap. 6 bis 9. Die Sündflut. — Kap. 10. Geschlechtsregister. — Kap. 11. Der Turmbau zu Babel. Ii. Die Geschichte der Erzväter. (Kap. 12—50.) a) Abraham. (Kap. 12—23.) Kap. 12. Abrams Berufung. — Kap. 13. Abram und Lot. — Kap. 14. Abrain errettet Lot. — Kap. 15—17. Abrahams Glaube und Gottes Bund mit ihm. — Kap. 18. Abrahams Fürbitte für Sodom. — Kap. 19. Sodom und Gomorrha. — (20. Abraham in Gerar.) — Kap. 21. Isaaks Geburt. — Kap. 22. Isaaks Opferung. b) Isaak. (Kap. 23—27.) Kap. 23—25. Isaaks Heirat. — Kap. 25—27. Isaaks Söhne. o) Jakob. (Kap. 28—30.) Kap. 28 imb 29. Jakobs Flucht und Traum. — Kap. 29—31. Jakobs Dienst bei Laban. — Kap. 32—35. Jakobs Heimkehr und Versöhnung. — Kap. 36. Ge- schlechtsregister.

3. Die Geschichte des Alterthums - S. 4

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
4 I. Die Israeliten. sein des Zusammenhangs von Göttlichem und Menschlichem, oder das Gefühl der Dankbarkeit, oder der Verschuldung gegen Gott auszusprechen, oder dem Eindruck Worte zu leihen, den die Vorstellung des unendlichen, unersorschlichen Gottes in der Seele hervorruft: was hat da das Alter- thum aufzuweisen, das den Psalmen an einfacher Klarheit, Innigkeit, Tiefe, Erhabenheit gliche? Was zieht so, wie das Buch Hiob, die ernste- sten Fragen zu würdiger Beantwortung aus der Tiefe der Seele an's Licht hervor? Wo zeigt sich Alles, was dichterischer Rcichthum und Schwung, sittlicher Ernst, rednerische Eindringlichkeit, lebendige Bethäti- gnng des Gedankens vermag, so zu gewaltiger Rede vereinigt, wie in den prophetischen Büchern? 3. Aebersicht der Geschichte von Abraham bis zu Moses' Tode. (Nach I. M. Augustin Scholz, Handbuch der biblischen Archäologie.) Die Geschichte bezeichnet uns die Familie Abraham's, eines Nach- kommen Sem's im zehnten Geschlecht, als diejenige, in welcher sich bei der fast allgemeinen Ausartung der Noachiden die Erkenntniß und Verehrung des einzig wahren Gottes durch dessen besondere Fügung erhalten hat, und die meisten erzählten Begebenheiten sind eben so viele Beweise des Wohlwollens, womit Gott diese Familie vor allen üb- rigen Stämmen ausgezeichnet zu haben scheint. Die Auswanderung Abraham's ans Ur Chasdim ins Land Kanaan geschah auf göttlichen Befehl, und wenn dieses der Mittelpunkt seiner ferneren Wanderungen im südwestlichen Asien und in das nordöstliche Afrika (Aegypten) wird, so hat dieß seinen Grund in der wiederholten Weissagung: es sei die- ses Land zum Besitzthum seiner Nachkommenschaft bestimmt. Da aber zu einer solchen, wegen der Unfruchtbarkeit der Sara, keine Aussicht vorhanden war, so zeugte er auf ihre Veranlassung mit ihrer Magd Hagar den Jsmacl. Jndeß wurde er bei einer neuen göttlichen Er- scheinung belehrt, daß die gegebene Verheißung nicht durch Ismael, sondern durch einen ihm von der Sara zu gebärenden Sohn in Er- füllung gehen soll. Gleichzeitig wurde Abraham und seine Nachkommen- schaft durch den Abschluß eines Bundes mit dem unsichtbaren Gott in das innigste Verhältniß zu diesem gebracht, und von jedem andern Stamme dadurch abgesondert, daß jedes Männliche durch die Be- schueidung diescin Bunde einverleibt werden mußte. Der hundert- jährige Abraham ward nun um die Zeit, als das Thal Siddim ins todte Meer verwandelt ward und der gerettete Lot durch seine beiden Töchter der Stammvater zweier Völker, der Moabiter und Am- moniter, wurde, auch Vater eines Sohnes von seiner neunzigjährigen Frau Sara, ein Jahr nach erhaltener Verheißung, und dieser erhielt den Namen Isaak. Den Knaben sollte er aus Befehl Gottes, der sein

4. Die alte Geschichte - S. 39

1846 - Münster : Coppenrath
39 unterdeß mit meinem Sohne auf den Berg steigen und anbeten." Und er nahm das Holz und legte es vem Isaak auf die Schulter; er selbst trug das Feuer und Schlachtmesser. So gingen sie mit- einander den Berg hinauf. Unterwegs sagte Isaak: „Siehe, lieber Vater, hier ist wohl Feuer und Holz, wo ist aber das Lamm zum Brandopfer?" Abraham sprach gerührt: „Mein Kind, für das Opferlamm wird Gott sorgen." Sie gingen beide wieder voran. Und als sie oben auf dem Berge waren, errichtete Abraham einen Altar, legte das Holz darauf und band hierüber seinen Sohn. Nun streckte Abraham das Messer aus, ihn zu schlachten. „Halt! — ries plötzlich eine Stimme vom Himmel, — thue dem Kinde nichts zu Leide. Denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest und ihm zu Liebe auch deinen einzigen Sohn ukcht verschont hättest." Und der Herr verhieß ihm, seine Nach- kommen zu vermehren wie die Sterne am Himmel, und durch einen seiner Nachkominen alle Völker der Erde zu segnen. Welche Freude für Abraham, als ihm sein liebes Kind wieder geschenkt war! Er erblickte einen Widder, der sich mit den Hörnern in ein Gebüsch verwickelt hatte. Diesen brachte er zum Opfer. Von solchen Segnungen Gottes erfüllt, lebte Abraham noch viele Jahre und wandelte stets.den Weg der Tugend und Gott- seligkeit. Noch jetzt wird sein Name weithin von den Völkern des Morgenlandes mit Verehrung genannt. Isaak und dessen Sohn Jakob waren auch wie Abraham herumziehende Hirten. Auch sie hingen im Glauben und Gehor- sam dem einzig wahren Gott an. Deshalb wurden ihnen auch jene große Verheißungen, die Abraham von Gott erhalten hatte, wiederholt und bestätigt. 13. Joseph. 1800 vor Chr. Die göttliche Verheißung einer großen Nachkommenschaft für den Abraham ging zum Theil schon bei Jakob, seinem Enkel, in Erfüllung. Dieser hatte zwölf Söhne, welche die Häupter

5. Alte Geschichte - S. 39

1848 - Leipzig : Brandstetter
39 H. 7. Die Hebräer. Die Geschichte der Israeliten ist in hebräischer Sprache niedergeschrie- den, und nebst späteren Nachrichten mit anderen gottseligen Schriften in ein Buch gesammelt worden, welches mit Recht das Buch der Bücher (Bibel oder die heilige Schrift) genannt wird, und, fast in alle Sprachen übersetzt, ein Buch der Lehre, des Trostes und des Glaubens den Völkern vom Tajo- Strome bis zu der Behringsstraße hin geworden und auch über das große Weltmeer gedrungen ist. Die Grundzüge des mosaischen Gesetzes haben große Völker erhoben, während das auserwählte Volk, für das es geschrie- den ist, jetzt zerstreut, heimathlos und verachtet auf Erden wandelt. Zu der Zeit, als Cekrops und Danaus Aegypten verließen, ist auch Moses mit dem Volke der Hebräer aus Aegypten nach Arabien gezogen. Dieser Mann Gottes war durch wunderbare Fügung als Kind gerettet worden; denn zu seiner Zeit hatte ein grausames Gebot des Königs ge- heißen, alle neugeborenen Knaben der Hebräer zu tödten, um also das ganze Volk, das sich in die harte Knechtschaft der Aegypter nicht fügen wollte, zu vertilgen. Er wurde am Hofe erzogen und in aller Weisheit der Prie- ster unterwiesen. Als er aber zum Manne gereift war, jammerte es ihn, daß das Volk, dem er angehörte, verachtet und geplagt war, und weil er einen übermüthigen Vogt erschlagen hatte, flüchtete er nach Arabien, wo er bei einem Nomadenpriester lebte und das Land jenseit des rochen Meeres kennen lernte, wo einst die Väter seiner Nation, Abraham, Isaak und Jakob, gewohnt hatten. Dort gab ihm Gott den Gedanken ein, sein Volk aus Aegypten zu erlösen und in das alte Vaterland zurückzuführen. Er that dieß um's Jahr 1500 v. Ehr.; am Berge Sinai versammelten sich die Flüchtlinge. Wie er aber das Volk sah, niedergedrückt von langer Knecht- schaft, an Geist und Körper schwach, in gemeine Sinnlichkeit und Aber- glauben versunken: da merkte er, daß er es nicht wagen dürfe, in Kanaan einzuziehen, wo tapfere und kräftige Insassen mächtigen Widerstand befürch- ten ließen. Darum beschloß er längs der menschenleeren Wüste hinzuziehen, wo er das ausgeartete Geschlecht zu einem verständigen und weisen Volke um- zuschaffen hoffen durfte. (5.B. Mos. Iv. 6.7. 8.) Darum gab er seinem Volke zuvörderst auf göttlichen Befehl zehn Grundgebote vom Berge Sinai: unter Donner und Blitz verkündete er sie ihm. Durch diese Gebote wollte er das Volk zuerst zum alten Glauben Abrahams führen, zu dem Glauben an einen Gott, an den Nationalgott Jehovah, der die Väter geleitet, und ihnen seinen Schirm verheißen hatte, wenn sie nach seinem Willen lebten. Um diesen Glauben, wie die ganze künftige Staatsverfassung des Volkes dauernd zu begründen, soll- ten die Israeliten durch diese Gebote zu sittlich guten Menschen gebildet werden gleich den Stammvätern, deren Geschichten unter ihnen erneuert und geheiligt wurden (5 B. Mos. Iv. 9), sollten sie in einem frommen Familienleben von

6. Die Geschichte des Alterthums - S. 24

1879 - Münster : Coppenrath
24 b. Eintheilung der israelitischen Geschichte. 1.Periode von 2000 1500 v. Chr. Die Zeit der Patriarchen (Abraham, Isaak, Jakob) bis auf Moses. Die Urgeschichte des israelitischen Volkes und seine Bedrckung in Aegypten. 2. Periode von 1500 1095. Moses und die Zeit der Richter (Gideon, Jephta, Simson). Die Heldenzeit. 3. Periode von 1095 586. Die Zeit des Knigthnmes (unge- teiltes; geseiltes). 4. Periode von 586 v. Chr. 70 n. Ehr. Die Israeliten unter fremder Botmigkeit bis zu ihrer Zerstreuung. Erste Periode (2000-1500 vor Chr.). Die Zeit der Patriarchen. (1. Abraham, Isaak, Jakob; 2. Die Geschichte Josephs.) Man htte denken sollen, jene furchtbare Strafe Gottes, die Snd-fluth, wrde wohl allen Nachkommen des Nog (Nocch j zu einem ewig warnenden Beispiele gedient haben. -Wichts desto weniger verlieen sie wieder die Wege des Herrn und versanken in Snden und Laster. Gott, den Schpfer aller Dinge, kannten sie nicht mehr, seine Werke beteten sie als Götter an. Hier war der Einflu, welchen Sonne, Mond und Sterne auf unsere Erde haben, Veranlassung, da man sie als Götter verehrte. Auch wurden wohl einzelne Thiere abgttisch verehrt, besonders solche, die sehr ntzlich, aber auch solche, die sehr schdlich waren, jene aus Dankbarkeit, diese aus Furcht. Ja, Viele beteten sogar Götter an, die sie sich selbst aus Holz gezimmert, aus Erde geknetet hatten. Unter solchen Grneln der Abgtterei, die sich immer weiter ver-breiteten, wre wohl zuletzt die Erkenntnis; des einzig wahren Gottes gnz-lich untergegangen. Da erwhlte Gott aus Erbarmen gegen das Menschen-geschlecht einen frommen und tugendhaften Mann mit Namen Abraham und machte ihn zum Stammvater eines ganzen Volkes. In diesem Volke sollte die wahre Erkenntni Gottes nicht nur erhalten, sondern auch der das ganze Menschengeschlecht verbreitet werden. Es fhrte den Namen Israeliten von Jakob, der auch Israel, d. i. Gottesstreiter, genannt wurde. Von Inda, einem der Shne des Jakob, heit es auch Juden. Den Namen Hebrer, d. i. von jenseits gekommene Fremdlinge, erhielt die Familie Abraham's von den Kanaaniten. I

7. Charakterbilder für den biblischen Geschichtsunterricht - S. 24

1887 - Langensalza : Greßler
kennen gelernt, aber nicht als freie Leute, sondern als Sklaven, die den Glauben der Väter über dem Götzendienst ihrer Herren fast ganz vergessen hatten. Ein solches Volk sollte Moses zur bürgerlichen Gesellschaft bilden, geregelt durch das Gesetz des höchsten Gottes selber; ein solches Volk, geblendet durch den Bilder- und Tierdienst der Ägypter, sollte Moses zur Anbetung führen des einigen, wahren, unsichtbaren Gottes, und nur im Glauben an diesen Gott sollte er ihm ein Vaterland geben. Hoch über dem Dunstkreise der gemeinen Wirklichkeit, in der reineren Bergesluft, abgeschieden von dem unreinen und unheiligen Getümmel des Volkes sollte Moses das Wort Gottes vernehmen, und an dem Donner und Blitz und dem starken Posaunenton, der vom rauchenden Berge herabtönte, sollte das Volk merken, daß der Allmächtige gesprochen. Das Erhabene des Raumes und der Zeit war für die ganze Alte Welt die Anschauungsform göttlicher Erhabenheit, nämlich der Erhabenheit des Geistes; am Sinai ward aber das Naturerhabene das Mittel, der Durchgangspunkt, um die Erhabenheit des über Raum und Zeit thronenden Gottes als solche zu fassen, denn vom Sinai herab erscholl das Wort: »Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen!« Wohl hatten auch die Inder ihren heiligen Berg Meru und die Griechen ihren Olymp, aber es waren menschliche Götter, die auf diesen Bergen thronten, Naturkräste, unter der Gestalt erschaffener Wesen gedacht. Doch auf Sinai thronte kein Gott, sondern der Allmächtige fuhr nur herab, um mit seinem Diener zu reden und sich zu offenbaren als der Eine, Allmächtige, über Himmel und Erde Erhabene, Heilige und Unsichtbare, den kein Bild malen, kein Tempel fassen konnte. Und diesen höchsten Gedanken von der Einheit Gottes, woraus die Geistigkeit, Allmacht und Heiligkeit von selber floß, diesen Gedanken, den die Alte Welt nicht zu denken und wenn er von einzelnen Weisen ausgesprochen ward, nicht festzuhalten vermochte, offenbarte Moses auf die einfachste, sinnlichste Weise einem rohen Volke, indem er ihn anknüpfte an die Geschichte der Väter, an die thatsächliche Offenbarung, die vom Auszug aus Ägypten zurückwies bis über Abraham hinaus zu Noah und Adam, und so den unendlichen allmächtigen Gott dem Volksgemüt anschaulich machte als Jehovah, den stetigen, beständigen Gott Israels, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Weil Moses seinem Volk einen geschichtlichen Gott ver-

8. Das vierte Schuljahr - S. 207

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
207 kommen Esaus bildeten das Volk der Edomiter, welche auf dem Ge- birge Seir, zwischen Palästina und Ägypten, wohnten. Dieser Land- strich war eine dürre, felsige, unfruchtbare Gegend. Der Ackerbau allein konnte dieses Volk daher nicht ernähren, und deshalb lebte ein Teil desselben von Raub und Krieg. Mit welchen Worten deutet Isaak diese ehrlose Beschäftigung der Nachkommen Esaus an? Deines Schwertes wirst du dich nähren. In welchem Verhältnis sollen seine Nachkommen zu den Nachkommen Jakobs stehen? Knechte sein. Auch diese Worte Isaaks haben sich erfüllt; denn die Israeliten haben die Edomiter unterworfen. Welchen Eindruck macht die Entdeckung des Betruges auf Esau? Wurde Jakob gram. Was nahm er sich vor? Wollte Jakob erwürgen. Wann will er seinen Plan erst ausführen? Wenn Vater gestorben ist. Wem wird dieser Plan verraten? Rebekka. Welchen Vorschlag macht sie dem Jakob? Fliehen. Das böse Ge- wissen läßt Jakob nicht neben seinem Bruder bleiben, dessen Rache er fürchtet. An ihm erfüllt sich das Wort des Dichters: O weh der Lüge! Sie befreit nicht wie jedes andere Wort die Brust, sie macht uns nicht getrost, sie ängstigt den, der sie geschmiedet. Merkt: Weil Esau sich des Erstgcburtssegens unwürdig gezeigt hat, wird er verflucht und will Rache nehmen. Das böse Gewissen zwingt Jakob zur Flucht. Zusammenfassung. Dieselbe ergiebt sich aus der Zusammenstellung der Merksätze. Anwendung. 1. Wie Abraham, so mußte auch Isaak lange auf die verheißenen Kinder warten. Doch er fügte sich in Gottes Willen und wartete ohne Murren zwanzig Jahre. So sollen auch wir uns dem Willen Gottes in allen Stücken unterwerfen und nicht gleich verzagen, wenn unsere Bitten nicht gleich erfüllt werden. Wir wollen sprechen: „Und ob es währt bis in die Nacht lind wieder an den Morgen, Doch soll mein Herz an Gottes Macht Verzweifeln nicht noch sorgen, So thu Israel rechter Art, Der aus dem Geist erzeuget ward, Und seines Gotts erharre." Inwiefern belohnte Gott diese Glaubenstreue. Isaak und Rebekka bekamen Zwillinge. „Hoffnung läßt nicht zu Schanden werden." „Be-

9. Das vierte Schuljahr - S. 211

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
211 erst? Das Land Kanaan. Wer soll es auch besitzen? Jakobs Nachkommen. Mit welchen Worten verspricht er ihm auch zahlreiche Nachkommen schaft? „Deine Nachkommen sollen..............Erden." Auf wen soll auch von Jakob und seinem Samen göttlicher Segen ausgehen? Alle Völker. Durch wen ist diese Verheißung in Er- füllung gegangen? Jesum. Welchen Segen hatte derselbe allen Men- schen gebracht? Die Erlösung. Wem hatte der Herr schon genau dieselben Verheißungen gegeben? Abraham und Isaak. So zeigt der liebe Gott dem Jakob, daß er ihn trotz seiner schweren Vergehen in Gnaden wieder angenommen hat, daß er ebenso sein Bundesgott sein wolle, wie Abrahams und Isaaks. Merkt: Gott macht Jakob zum Träger der Verheißungen, die er zuvor Abraham und Isaak gegeben hatte. Wie will darum der Herr auch jetzt auf der Flucht und in der Trübsal Jakob seine Gnade erweisen? „Und siehe, ich bin mit dir . . . . Land." Iii. Jakobs Gelöbnis. Welche Erkenntnis spricht Jakob aus, als er erwachte? „Gewiß- lich ist ... . Ort." Das war Jakob etwas Unerwartetes. Wo hatte er zwar Gottes Nähe gespürt? Daheim. Was für Menschen aber wohnten rings um den Ort herum, an dem er sich jetzt befand? Heiden. Darum hatte Jakob nicht gedacht, daß der Herr sich auch hier offenbaren würde. Wie spricht er diesen Gedanken aus? „Und ich wußte es nicht." Als was für eine Stätte bezeichnet er nun den Ort? Heilige Stätte. Durch wessen Gegenwart mar der Ort ge- heiligt? Gottes Gegenwart. Denn wie ist Gott selbst? Heilig. Der liebe Gott ist auch bei uns immer und überall gegenwärtig. Nennt mir einen Ort, wo wir seine Nähe ganz besonders verspüren! Kirche. Mit welchem Namen bezeichnen wir darum die Kirche auch? Gottes- haus. Wie nennt auch Jakob den Ort, da ihm der Herr erschien? Gottes Haus. Inwiefern ist auch Jakobs Bezeichnung „die Pforte des Himmels" zutreffend? Der Himmel hatte sich geöffnet. — Was that nun Jakob am andern Morgen? „Er nahm den Stein und . . . Bethel." Wozu errichtete er den Stein? Denkmal. Nenne ein Denk- mal unserer Stadt! Woran soll uns dasselbe erinnern? Zu welchem Zwecke bestimmte nun Jakob den aufgerichteten Stein? Er sollte ihn an Gottes Offenbarung und Verheißungen erinnern. Was wird uns ferner von Jakob erzählt? Er that ein Gelübde. Das Wort kommt 14*

10. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 8

1882 - Münster : Coppenrath
8 die Grenzen erweitert. Der erweiterte Umfang des Reiches aber machte es auch ntig, da der König sich nach Gehlfen umsah und Mnnern, die wegen ihrer Einsicht, Rechtschaffenheit und Tugend das Zutrauen ihrer Mitbrger besaen, die Regierung dort an-vertraute, wo er selbst nicht zugegen sein konnte. Sie waren seine Rte, sie seine Statthalter. In ihnen ehrte das Volk seinen K-nig selbst. So bildeten sich allmhlich geordnete Staaten, die durch ueren Umfang und innere Festigkeit zu einer herrlichen Blte sich entfalteten. Zweiter Abschnitt. Geschichte der Israeliten. Die Patriarchensamilie, Abraham, Isaak und Jakob. Die Kinder Israels kommen durch Joseph nach gypten. Moses fhrt die Israeliten aus gypten, sein Nachfolger Josu nach Palstina, wo sie erst von Richtern, dann von Knigen regiert werden, bis durch Spaltungen im Innern und Kriege von auen die Freiheit und Selbstndigkeit des Volkes untergehen. 1. Die Ieit der Patriarchen. Die Menschen wrden immer glcklicher geworden sein, htten sie nur nicht Gott und ihre hhere Bestimmung wieder vergessen. Aber der reine Glaube au den einen wahren Gott verlor sich immer mehr. Bald war der Einflu, welchen Sonne, Mond und Sterne auf unsere Erde haben, Veranlassung, da man sie als Götter verehrte, bald wurden selbst Tiere abgttisch verehrt, besonders sehr ntzliche, aber auch sehr schdliche Tiere, jene aus Dankbarkeit, diese aus Furcht. Ja, einige beteten sogar Götter an, die sie sich selbst aus Holz gezim-mert, aus Erde geknetet hatten. Da erwhlte Gott aus Erbarmen gegen das Menschengeschlecht einen frommen Mann mit Namen Abraham und machte ihn zum Stammvater eines Volkes, in welchem der reine Glaube nicht nur erhalten, sondern auch weiter verbreitet werden sollte. Um das Jahr 2000 v. Chr. verlie dieser auf Befehl Gottes seine Vaterstadt Ur in Chalda und zog m das Land Kanaan. Deshalb wurden hier seine Nachkommen Hebr er, d. i. Fremdlinge, genannt. Den Namen Israeliten fhrten sie von Jakob, der auch Israel, d. i. der Starke, genannt

11. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 21

1855 - Heidelberg : Winter
21 §. 16. Israel als Familie oder die Patriarchenzeit. das Er ihm zeigen werde, indem er ihm zugleich verhieß, daß er ihn zum großen Volke machen und durch ihn alle Geschlechter aus Erden segnen wolle. Abram gehorchte im Glauben und zog mit seinem Bruderssohn Lot nach Kanaan, wo er als Fremdling mit seinen Heerden unter den abgöttischen Einwohnern umherzog und ihnen den Namen Jehova's ver- kündigte. Während einer 25 jährigen Wartezeit wurde sein Glaube durch mancherlei Proben befestigt und bewährt. Nach derselben er- neuerte Gott seinen Bund mit ihm, setzte die Beschneidung ein und gab ihm den Namen Abraham. Erst jetzt sah dieser den Anfang von der Erfüllung der Verheißungen Gottes in der Geburt seines Sohnes Isaak, welchen er als Eigenthum des Herrn ansehen sollte, weßhalb auch Gott zur höchsten Probe seines Glaubens diesen Sohn von ihm zum Opfer verlangte, doch seinen Willen, für die That nahm und ihm die Verheißungen aufs Neue bestätigte. Isaak wandelte in der Stille duldend den Weg seines Vaters Abraham durch manche Glaubensproben, durfte aber ebenfalls die ver- heißene Gnade Gottes erfahren. Von den beiden Söhnen, welche ihm Rebekka gebar, sollte der jüngere, Jakob, Erbe des Segens werden, während Isaak denselben dem älteren Esa u zugedacht hatte. Ander wirklichen Ertheilung des Segens wurde der fast blind gewordene Vater durch die List der Rebekka und Jakob's verhindert, worauf letzterer vor dem erzürnten Bruder nach Mesopotamien entfliehen mußte. Schon unterwegs wurde der über seine Schuld betrübte und besorgte Jakob in dem Traumgesicht der Himmelsleiter durch die Verheißung getröstet, daß von ihm der Völkersegen kommen solle. Zwanzig Jahre lang diente Jakob seinem Oheim Laban um seine beiden Töchter Lea und Rahel und um einen Antheil an den Heer- den und kehrte durch viele Sorgen und Prüfungen geläutert mit seinen eilf Söhnen wieder nach Kanaan zurück. Unterwegs wurde ihm der zwölfte, Benjamin, bei Bethlehem geboren, und Jakob selbst erhielt -bei Gelegenheit seines Gebetskampfes mit dem Herrn den Namen Israel (Fürst oder Streiter Gottes). Nach dem Tode seines Vaters lebte Jakob als Fremdling in dem gelobten Lande, bis die Unthat seiner Söhne, welche sie an ihrem Bruder Joseph verübten, in der Hand Gottes das Mittel wurde, ihn mit seiner Familie nach Aegypten zu führen, wo die Erfüllung der Verheißungen ihren Anfang nehmen sollte. Der durch Gottes Gnade bewahrte und später zum obersten Reichsbeamten ernannte Joseph lud seinen Vater nach Aegypten ein und wies ihm das fruchtbare Weide- land Gosen an, wo sich sein ganzes Haus, das mit ihm, Joseph und

12. Geschichte des Alterthums - S. 94

1852 - Weimar : Albrecht
94 demselben Urvater gefaßt. Es ist aber kaum denkbar, daß ein Füh- rer wie Abraham, in welchem spätere Geschlechter schon den ganzen Kern und Geist der Volksthümlichkeit erblicken, nnr von Knechten umgeben gewesen sei. Sicherlich haben sich an die hebräischen Pa- triarchen schon Stammverwandte als Freie angeschlossen, welche jene so als ihre Häupter verehrten, daß alle folgenden Geschlechter von ihnen auch leiblich abzustammen überzeugt waren. Die Geschichte der Erzväter ist ein eben so wahres als liebliches Bild der Sitten und Treuherzigkeit friedlicher Nomaden, wie wir aus so alten Zei- ten kein ähnliches besitzen. Die Erzväter zeichnen sich durch Fröm- migkeit und Gottergebenheit aus. Als der erste in der Reihe die- ser Ahnen tritt uns die leuchtende Gestalt Abrahams entgegen, ein Mann von der edelsten und lautersten Gesinnung und der größten Ergebenheit in den Willen Gottes. Erst seit seiner Zeit erscheinen die Israeliten als eine Familie oder kleinerer Stamm, welcher von einem Oberhaupte oder Patriarchen geleitet wurde und noch noma- disch umherzog. Unter Abraham wanderte dieser Nomaden-Stamm aus Mesopotamien nach Palästina oder Kanaan (2000 v. Ehr.), führte aber auch hier ein wanderndes Hirtenleben. Durch Mis- wachs genöthigt, zog der kleine Stamm auch einmal nach Aegyp- ten, kehrte aber bald wieder nach Palästina zurück. Unter Abra- hams Sohn Isaak und unter seinem Enkel Jakob, welcher auch Israel hieß, setzten die Israeliten als ein einfaches Hirtenvolk mit unverdorbenen Sitten und mit der Verehrung eines einzigen Gottes ihr nomadisches Leben fort. Der Monotheismus der Inden ist erst durch Moses und seine Lehre recht ausgebildet worden; er war aber der Grundlage nach schon in der Religion der Erzväter vorhanden. Der Gott der Patriarchen war von den heidnischen Göttern ganz verschieden; er war der über die ganze Natur erhabene Schöpfer des Himmels und der Erde, der allein selbständige Gott, der hei- lige Gott, der das Gute belohnt und das Böse bestraft. Enthalt i» Jakob hatte zwölf Söhne, welche die Stammväter der zwölf u1l pu1- Stämme der Israeliten wurden. Der jüngste von Jakobs Söhnen, Joseph, wurde als Sklave nach Aegypten verkauft und stieg dort durch wunderbare Fügungen zur Würde des ersten königlichen Be- amten empor. Er ließ auch feine Angehörigen nach Aegypten kom- men, und es wurde ihnen hier das weidereiche Land Gosen in Unter- Aegypten als Wohnsitz angewiesen (um 1900 v. Ch.). Die Israe- liten blieben 430 Jahre in Aegypten und vermehrten sich in dieser Zeit zu einem ansehnlichen Volke. Sie waren den Aegyptern als Hirten, Fremde und Andersgläubige sehr verhaßt und wurden, als sie auch durch ihre große Zahl dem ägyptischen Staate gefährlich zu werden schienen, hart bedrückt. Man zwang sie zu schwerem Frohndienste, suchte ihre große Zahl zu vermindern und beschloß endlich sogar sie gänzlich auszurotten. Moscs. Die grausame Verfolgung der Israeliten führte aber ihre Be- freiung und Wiedererhebung herbei. Moses, in alle ägyptischen Wis- senschaften Md Religionsgeheimnisse eingeweiht, trat als Retter sei- nes Volkes auf. Er gab den Israeliten, welche unter dem Drucke

13. Die Unterklasse einer zweiklassigen Volksschule im Lichte der Arbeitsidee - S. 47

1912 - Leipzig : Wunderlich
47 glaubte dem lieben Gott und war froh, daß er einen Sohn bekommen sollte. Eines Tages, es war gerade Mittagszeit, saß Abraham vor der Tür. Als er ans die Straße schaute, sah er drei Männer kommen. „Das sind Wandersmänner!" dachte er, „die werden staubig sein und müde und hungrig!" Er lief ihnen entgegen und sagte: „Ihr lieben Männer, kehrt doch bei mir ein! Ich will euch ein wenig frisches Wasser bringen. Da könnt ihr eure staubigen Füße, euer Gesicht und eure Hände waschen. Das wird euch wohltun. Und dann will ich euch Milch und Butter und Brot bringen. Da könnt ihr euern Hunger und euern Durst stillen. Dann, wenn ihr euch ausgeruht habt, könnt ihr ja wieder weiterwandern!" Da setzten sich die drei Männer unter einen schattigen Baum. Abraham aber eilte in die Hütte zu seiner Frau und sagte: „Schnell! Nimm feines Mehl, knete und backe Kuchen!" Dann lief er in den Stall, holte ein Kalb und gab es einem Knechte. Der schlachtete und briet es. Abraham aber setzte Butter und Milch und Brot vor die Männer auf den Tisch. Auch den Kalbsbraten trug er herbei. Und die Männer aßen. Als sie gegessen hatten, fragte der eine: „Wo ist deine Frau, die Sara?" Abraham sagte verwundert: „In der Hütte!" Der Wanderer sagte weiter: „Übers Jahr will ich wieder zu dir kom- men. Da sollt ihr einen Sohn haben!" Das hörte Sara in der Hütte. Und sie lachte leise bei sich. Da sprach der Wanderer: „Warum lacht Sara?" Da merkten Abraham und Sara, daß es der liebe Gott selber war, der bei ihnen eingekehrt war. Und nun waren sie gar froh, daß sie bald einen lieben Knaben bekommen sollten. Als ein Jahr um war, bekamen Abraham und Sara einen Knaben; den nannten sie Isaak. Verteilung des biblischen und des Memorier-Stosses auf 4 Jahre. Wenn unser Lehrplan für den biblischen Geschichtsunterricht der Unterklasse (von Schulrat Baunack) sagt: „Der religiöse Me- morierstoff für die Unterklasse ist an die biblische Geschichte ange- lehnt und hierbei zumeist das dritte und vierte Schuljahr ins Auge gefaßt worden", so steht er völlig auf dem Stand- punkt derer, die einen religiösen Memorierstoff für das erste und zweite Schuljahr verwerfen. „Die Formulierung des reli- giös-sittlichen Kerngedankens" in einem Spruche lasse ich aber nicht, wie es oft noch geschieht, erst am Ende der Erarbeitung des Geschichtentextes vornehmen, sondern ich gewinne sie meisten- teils schon während derselben. Der Spruch wird dann, gutbetont,

14. Der Deutsche Kinderfreund - S. 177

1888 - Berlin : Reimer
175 und der heiligen Schrift. na an zog, und mit dem der Herr oftmals redete; von oem schrecklichen Untergänge der Städte Sodom und Go- morra, welchen! allein Lot, Abrahams Bruderssohn, durch göttliche Fügung entging; von der Geburt Isaaks, den Abraham aus Gehorsam gegen Gott opfern wollte; und von der Errettung Isaaks durch einen Engel des Herrn ver dem Abraham verkündigte: durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden. Die Bücher Mosis erzählen dann von der Verheirathung Isaaks mit Rebekka; von dem Tode Abrahams im 175sten Lebens- jahre von der Geburt der Zwillingssöhne Isaaks, Esau und Jakob, und der Flucht Jakobs nach Harun zu La.- bau, seiner Mutter Bruder; von seiner endlichen Rückkehr nach Kanaan mit seinen beiden Frauen Lea und Ra- Hel und mit zwölf Söhnen; von seiner Aussöhnung mit Esau; von der Erscheinung Gottes, durch welche ihm der Raine Israel zu Theil wurde; von dem schweren Kum- mer, den er durch die Verlausung Josephs, seines jün- geren Sohnes, erlebte, den seine eigenen Brüder unbarm- herzig zur Sklaverei verurtheilten; von Josephs traurigen und glücklichen Schicksalen in Aegypten; seiner Erhe- bung zum ersten Minister des Königs; von der Reise seiner Brüder nach Aegypten zur Zeit einer Hnngersnoth; und wie sich endlich Joseph seinen Brüdern zu erkennen giebt, nachdem er sie zuvor auf die Probe gestellt hatte: wie Jakob dann, auf Josephs Einladung, in hohem Alter mit seiner ganzen Familie nach Aegypten zieht, und daselbst stirbt im 147stelr Lebensjahre; wie seine Nachkommen, die Israeliten, sich vermehrten, und schreckliche Bedrükkun- gen von den ägyptischen Königen ausstehen mussten, die endlich die Ausrottung dieser Fremdlinge beschlossen. In dieser Zeit ward Moses selbst, der Alles dies erzählt, ge- boren; er entging dem Tode, zu welchem der grausame König alle neugeborne israelitische Knaben verurtheilt hatte, durch die Klugheit seiner Mutter, und ward an dem königlichen Hofe erzogen. Als er zum Manne herange- wachsen war, sah er das Elend seiner Brüder, erschlug, in wildem Grimm über die Mißhandlung derselben, einen Ae- gypter, und floh nach Midian, wo er die Tochter eines Priesters, Zipora, heirathete, und wo ihm Gott am Ho- reb erschien. Aus Gottes Befehl ging er nach Aegypten zu- rück, um die Israeliten zu erretten, und nach Kanaan zu»

15. Die Geschichte des Alterthums - S. 26

1879 - Münster : Coppenrath
26 wird. Ein schnes Bild der Menschenfreundlichkeit stellt uns die heilige Schrift bei Erzhlung dieser Begebenheit an dem um Erbarmung flehen-den Patriarchen auf. Je strker der Glaube Abraham's wurde, desto bestimmter wurden auch die Verheiungen Gottes. Er war schon der hundert Jahre alt, als Gott ihm mit der Sara einen Sohn schenkte, den Isaak. Als dieser etwas grer geworden war, stellte Gott den Gehorsam des Abraham noch auf eine sehr harte Probe. Er befahl, ihm seinen Sohn auf dem Berge Moria zum Opfer zu briugeu. Ohne Verzug stand Abraham auf, spaltete Holz zum Brandopfer, lud es auf seinen Esel, nahm zwei Knechte und seinen Sohn Isaak zu sich und zog dorthin. Am dritten Tage kamen sie an den Berg. Da sagte der Vater zu den Knechten: Bleibet ihr mit beut Thiere hier; ich will uuterde mit meinem Sohne auf den Berg steigen und anbeten." Und er nahm das Holz und legte es dem Isaak auf die Schulter. Er selbst trug das Feuer und Schlacht-messer. So gingen sie mit einander den Berg hinauf. Unterwegs sagte Isaak. Siehe, lieber Vater, hier ist wohl Aener und Holz, mo ist aber das Lamm zum Branbopfer?" Abraham sprach gerhrt: Mein Kind, fr das Opferlamm wirb Gott sorgen." fco gingen beibe wieber voran. Und als sie oben auf dem Berge waren, errichtete Abraham einen Altar, legte das Holz darauf und band hierber seinen Sohn. Nun streckte Abraham das Messer aus, ihn zu schlachten. Halt!" rief pltzlich eine Stimme vom Himmel, thue dem Kinbe nichts zu Leibe. Denn nun wei ich, ba bit Gott frchtest und ihm zu Liebe auch deinen einzigen Sohn nicht verschont httest." Und der Herr verhie ihm, seine Nach-kommen zu vermehren wie die Sterne am Himmel und durch einen seiner Nachkommen alle Völker der Erbe zu segnen. Mit den Segnungen Gottes begnadet, lebte Abraham noch viele Jahre und wandelte stets den Weg der Tugenb und Gottseligkeit. Noch jetzt wirb sein Name weithin von den Vlkern der Erbe mit Verehrung genannt. Auch die Patriarchen Isaak und beffen Sohn Jakob waren wie Abraham hernmziehenbe Hirten. Auch sie hingen im Glauben und Gehorsam beut einzig wahren Gotte an. Deshalb wrben ihnen jene be-glckenben Verheiungen, die Abraham von Gott erhalten hatte, wieberholt und besttigt.

16. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 7

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Israeliten. 7 in größer» und kleinern Städten, verschiedm'en Beschäftigungen ob- liegend, in Palästina. Jerusalem, auf zwei Hügeln, Sion und Akra, erbaut, ward zuerst berühmt als Residenz Davids und sei- ner Nachfolger; nordöstlich lag Jericho, von einer fruchtbaren Gegend umgeben, und zeichnete sich durch die Schönheit seiner Gebäude aus, westlich am Meere steht noch immer Joppe, mit seinem Hafen, dem gewöhnlichen Landungsorte der zum heiligen Grabe pilgernden Wallfahrer; nördlich von Jerusalem war Sa- maria, die Hauptstadt des Reichs Israel; Sichemund Thir- za, wo die israelitschen Könige abwechselnd residirten, befanden sich in der Nahe; Galiläa, Nazareth, Kana, Kapernaum, lagen in dem obern, gebirgigen Theile des Landes, unfern den; See Genesareth. Abraham, der Sohn Tharahs, stammte in der achten Ge- neration von Sem, dem ältesten Sohne Noahs, ab, verließ seinen Geburtsort Ur, in Chaldaa, setzte über den Euphrat und wanderte mit seinem Weibe, feinen Knechten und seinen zahlreichen Viehheer- den nach den fruchtbaren Thalern und Ebenen von Kanaan. Die dortigen Einwohner nannten ihn Hebri, d. u der Jenseitige, 2000 daher hießen seine Angehörigen Hebräer, und Abraham ist der Stammvater dieses, von Osten nach Westen "verpflanzten Volkes. Ec bewahrte den Glauben an einen einzigen, unsichtbaren Gott mit Sorgfalt bei sich und den Seinigen, und blieb in strenger Ab- geschiedenheit von den umwohnenden heidnischen Völkern. Ein Nomadenleben führend, wanderte er mit seinen Heerden den ergie- bigsten Weideplätzen zu; zog, wegen einer eingetretenen Theuerung, nach Aegypten, von wo er aber bald, von dem dortigen Könige Pharao reichlich mit Gold und Silber beschenkt, nach Kanaan zurückkehrte. Doch dieselbe Gegend vermochte nicht seine wach- senden Schaf- und Rinderheerden und die seines Bruders Sohnes Lot zu nähren. Zankend haderten die Hirten Abrahams und Lots unter einander; darum trennten sie sich. Lot wählte die wasierreiche Gegend am Jordan und wohnte zu Sodom, Abraham aber blieb im Haine Mamre. Bald vernahm er, daß Lot von Kedor-Lao- mcr, Könige von Elam, mit aller seiner Habe gefangen hinwegge- führt worden. Sogleich wappnete Abraham 318 seiner Knechte, so in seinem Hause geboren waren, brach auf, theilte seinen Hau- fen, überfiel den sichern Feind des Nachts, schlug ihn, befreiete sei- nen Verwandten, so wie alle übrige Gefangene, und brachte sie triumphirend zu den Ihrigen zurück. Kinder waren, nach orientalischen Begriffen, ein gnadenreicher Segen Gottes. Abraham entbehrte dieses Glück, da er dasselbe von seiner alternden Gattin, Sara, nicht mehr erwarten konnte, zeugte er mit Hagar, einer ägyptischen Sclavin, einen Sohn, I. mael, deffen Nachkommen Arabiens Wüsten bevölkerten. In. reffen gebar Sara noch spät einen Sohn, Isaak, und die wieder-

17. Bd. 1 - S. 31

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 1. Die Erzväter Abraham, Isaak und Jakob. Zi während Esau draußen jagte, von Böckleinsfleisch ein Wildpretessen, und beredete den Jakob, es dem blinden Vater hinein zu tragen, und sich von ihm, als ob er Esan wäre, den Segen geben zu lassen. Wohl schlug Jakobs Herz, und fürchtete erkannt zu werden und statt des Se- gens einen Fluch über sich zu bringen. Aber er gehorchte der Stimme der Mutter, und es gelang ihm, den Vater zu täuschen. Er empfing von ihm den großen Segen. Wiewohl nun Esau sich nicht beschweren konnte, da er selbst dem Bruder seine Erstgeburt schnöde verkauft hatte, ward er ihm doch sehr gram, und sprach es laut aus, daß er ihn erwürgen wolle. Da mußte Rebekka ihren Herzensjakob eilends von sich lassen, daß er gen Meso- potamien zu ihrem Bruder Laban flöhe. Also wurden sie beide für ihren Betrug gestraft. Aber fällt auch der Fromme, so wird er nicht weggeworfen; denn der Herr erhält ihn bei der Hand (Pf. 37, 24.). Der arme Flüchtling zog aus mit einem Stabe und reifete gen Haran, um 1784 v. Chr. Als die Sonne untergegangen war, blieb er an einem Ort auf dem Felde über Nacht. Er nahm einen Stein und legte ihn zu seinen Häupten, und legte sich daselbst schlafen. Da hatte er ein wunderbares Traumgesicht: Er sah den Herrn oben am Himmel und Gottes Engel auf und nieder stei- gen. Und er hörte Gottes Stimme, die sprach, wie zu seinen Vätern: „Das Land, auf dem du liegst, will Ich deinem Samen geben, und dein Same soll werden wie der Staub auf Erden, und durch deinen Samen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden." Als Jakob erwachte, rief er aus: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anders als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels! Jakob kam unter Gottes Hut und Leitung glücklich zu seinen Blutsverwandten, und sie nahmen ihn freund- lich auf. Er diente dem Laban als Hirte und begehrte nichts dafür. Doch derselbe fragte ihn: Was soll dein

18. Theil 2 - S. 175

1861 - Hanover : Rümpler
175 Staube stehen; und nachdem sich meine Haut wiederum wird über das Gebein gezogen haben, alsdann werde ich in meinem Fleische Gott sehen. Meine Allgen werden ihn sehen, imb nicht eines andern.' Der Rudi hat sich wieder erholt und sagte: <So gieb mir deinen Segen, Mutter! Will's Gott, komme ich dir auch bald nach ins bessere Leben.' — Und dann die Mutter: ^Erhöre mich, Vater im Himmel! und gieb deinen Segen meinem Kinde, dem einzigen, so tu mir gegeben hast, und das mir so innig lieb ist. Rudi! mein Gott und mein Erlöser sei mit dir; und wie er Isaak und Jakob um ihres Vaters Abraham willen Gutes gethan bat, ach so möge er auch um meines Segens willen dir Gutes thun die Fülle, daß dein Herz sich wieder erfreue und frohlocke und sei- nen Flamen preise! — Höre mich jetzt, Rudi, und thue, was ich sage! Lehre deine Kinder Ordnung und Fleiß, daß sie in der Armuth nicht oerlegen, unordentlich und liederlich werden. Lehre sie ans Gott im Hnnmel vertrauen und bauen und Geschwister an einander bleiben in Freude und Leid; so wird es ihnen auch in ihrer Armuth wohl gehen. Verzeihe auch dem Vogt! und wenn ich todt und begraben sein werde, so gehe zu ihm hin, und sage ihm, ich sei mit einem versöhnten Herzen gegen ihn gestorben; und wenn Gott meine Bitte erhöre, so werde es ihm wohl gehen, und er werde noch zur Erkenntnis seiner selbst kommen, ehe er von hinnen scheiden werde.' Nach einer Weile sagte dann die Mutter wieder: Mudi, gieb mir meine zwei Bibeln, mein Gebetbuch und eine Schrift, die unter meinem Halstuch in einem Schächtelchen liegt.' Und Rudi stand von seinen Knien auf und brachte alles der Mutter. — Da sagte sie: Wringe mir jetzt auch die Kinder alle.' Er brachte sie vom Tisch, wo sie saßen und weinten, zu ihrem Bett; und auch diese fielen vor dem Bette der Mutter auf ihre Knie nieder. — Da sagte sie zu ihnen: ^Weinet nicht so, ihr Sieben! euer Vater im Himmel wird euch erhalten und euch segnen. Ihr wäret mir lieb, ihr Theuren; und es thut mir weh, daß ich euch so arm und ohne eine Mutter verlassen muß. Aber hoffet aus Gott, und trauet auf ihn in allem, was euch begegnen wird; so werdet ihr an ihm immer mehr als Vatechülfe und Muttertreue finden. Denket an mich, ihr Lieben! Ich hinterlasse euch zwar nichts; aber ihr wäret mir lieb, und ich weiß, daß ich euch auch lieb bin. Da, meine Bibeln und mein Gebetbuch sind fast alles, was ich noch habe; aber haltet es nicht gering! Kinder, es war in meinem schweren Le- den mir tausendmal Trost und Erquickung. Lasset Gottes Wort auch euer Trost sein, Kinder, und euere Freude, und liebet ein- ander, und helfet und rathet einander, so lange ihr leben werdet, und seid aufrichtig, treu, liebreich und gefällig gegen alle Menschen; so wird es euch wohl gehen im Leben. — Und du, Rudi! behalte

19. Alte Geschichte - S. 9

1842 - Berlin : Sander
Geschichtliches. 9 wehrt, wird mit einem solchen Gelübde gedroht; sie geht über, durch Sturm oder sonst; man läßt nichts am Leben, Männer keineswegs, und manchmal theilen auch Frauen, Kinder, ja das Vieh, ein gleiches Schicksal. Uebereilter und abergläubischer Weise werden, bestimmter oder unbestimmter, dergleichen Opfer den Göttern versprochen; und so kommen die, welche man schonen möchte, ja sogar die Nächsten, die eigenen Kinder, in den Fall, als Sühnopfer eines solchen Wahnsinns zu bluten. In dem sanften, wahrhaft urväterlichen Charakter Abraham's konnte eine so barbarische Anbetungsweise nicht entspringen; aber die Götter, welche manchmal, um uns zu versuchen, jene Eigenschaften hervorzu- kehren scheinen, die der Mensch ihnen anzudichten geneigt ist, befehlen ihnen das Ungeheure. Er soll seinen Sohir opfern, als Pfand des neuen Bundes, und wenn es nach dem Hergebrachten geht, ihn nicht etwa nur schlachten und verbrennen, sondern ihn in zwei Stücke theilen, und zwischen seinen rauchenden Eingeweiden sich von den gütigen Göttern eine neue Verheißung erwarten. Ohne Zaudern und blindlings schickt Abraham sich an, den Befehl zu vollziehen: den Göttern ist der Wille hinreichend. Nun sind Abraham's Prüfungen vorüber: denn weiter konnten sie nicht gesteigert werden. Aber Sara stirbt, und dies giebt Gelegenheit, daß Abraham von dem Lande Canaan vorbildlich Besitz nimmt. Er bedarf eines Grabes, und dies ist das erstemal, daß er sich nach einem Eigenthum auf dieser Erde umsieht. Eine zweifache Höhle gegen den Hain Mamre mag er sich schon früher ausgesucht haben. Diese kauft er mit dem daran stoßen- den Acker, und die Form Rechtens, die er dabei beobachtet, zeigt, wie wichtig ihm dieser Besitz ist. Er war cs auch, mehr, als er sich vielleicht selbst denken konnte: denn er, seine Söhne und Enkel sollten daselbst ruhen, und der nächste Anspruch auf das ganze Land, so wie die immerwährende Neigung seiner Rachkommenschaft sich hier zu ver- sammeln, dadurch am eigentlichsten begründet werden. Voir nun an gehen die mannigfaltigen Familienscenen abwechselnd vor sich. Noch immer hält sich Abraham streng abgesondert von den Einwohnern, und wenn Jsmael, der Sohn einer Aegyptierin, auch eine Tochter dieses Landes geheirathet hat, so soll nun Isaak sich mit einer Blutsfreundin, einer Ebenbürtigen vermählen. Abrahanr sendet seinen Knecht nach Mesopotamien zu den Ver- wandten, die er dort zurückgelassen. Der kluge Eleasar kommt uner-

20. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 25

1839 - Wesel : Bagel
25 und nun in eine Salzfäule verwandelt oder mit andern Worten: von der schweflichten, öligen, harzigen und salzigen Materie gleichsam bedeckt wurde. Das ganze Thal stürzte ein und es entstand ein See, das todte Meer, weil kein lebendiges Geschöpf darin gefunden wird, oder der Salzsee genannt. Nachdem diese gräßliche Zerstörung und Umwälzung vorüber war, verließ Loth Zoar (so hieß das Städtchen, daher Zoar auch bildlich ein Nettungsort heißt), verweilte, weil er sich fürchtete, dort zu blei- den, auf dem Gebirge und wohnte mit seinen Töchtern in einer Hohle. Doch diese waren unedlen Sinnes, und gaben, um ihren alten Vater zu einer Schändlichkeit zu verleiten, starken Wein zu trinken, der ihn der ruhigen Besinnung beraubte und seine Sinnlichkeit aufregte. Von ihnen stammen die später mächtigen Völker, die den Israeliten viel zu schaffen machten, die Moabiter und Ammoniter, ab. Von Bethel aus wandte sich Abraham gegen Mittag und kam nach Gerar, wo Abimelech regierte. Die gleiche Furcht, wie früher hegend, gab er vor, Sara sey seine Schwester, worauf der König, der die wahren Verhältnisse nicht kannte, sie zu sich berief. Als er aber die Sache erfuhr, gab er Abraham einen sanften Verweis, der jedoch seine Täuschung mit seiner Furcht entschuldigte, und Abimelech entließ beide reich beschenkt. Nicht lange darauf entstand zwar durch die Knechte des Königs, welche Abraham einen von diesem gegrabenen Brunnen mit Gewalt weggenommen hatten, ein kleiner Streit, der aber bald friedlich beigelegt wurde. Abraham machte einen Bund mit Abimelech in der Gegend, wo der Brunnen sich befand. Hierauf wohnte Abraham geraume Zeit in dieser Gegend, pstanzte Bäume, cm. weiterer Fortschritt in der Bildung, predigte den Namen des ewigen Gottes und lebte lange Zeit als Fremdling in dem Lande der t ister, das sich südlich von Palästina am mittelländischen Meere, s"vü\4~Cn ^U' ^uzog. Bersaba lag östlich von Gerar, und war der südlichste Ort von Palästina, wie Dan der nördlichste, daher der oft vorkommende Ausdruck: von Dan bis gen Bersaba. So fromm Abraham auch war und so sehr er in patriarchalischer Einfalt dahin lebte, so hatte er doch auch mit allerlei Widerwärtigkeiten zu kämpfen, welche mit dem ehelichen Leben verknüpft sind. Seine beiden Söhne vertrugen sich nicht gut miteinander. Jsmael, der Sohn der Hagar, war ein wilder, unbändiger Knabe, der den kleineren Isaak nicht leiden konnte und verspottete. Dieß erregte den Zorn der Sara, welche keinen andern Miterben neben ihrem Sohne wissen wollte und alle Saiten anregte, um Abraham zu bewegen, die Hagar