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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 119

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
35. Aegypten unter den letzten Pharaonen. 119 waren, im dritten herumbogen um die Säulen des Hercules und in Aegypten ankamen. Und sie erzählten, was mir unglaublich ist, sagt Herodot, vielleicht aber einem Andern nicht, wie sie um Libyen berumgeschifft, hätten sie die Sonne zur rechten Hand gehabt. Gerade mit dieser ihm unglaublichen Angabe der Phönicier beweist Herodot die Umschiffung Asrika's. Sobald der Aequator durchschnitten war, mußte die Expedition die Sonne im Nordsn, d, h, zur Rechten erblicken, was dem Herodot nach griechischer Vorstellung von Sonne und Erde allerdings unmöglich erscheinen konnte. Necho's Sinn war nicht bloß auf die Werke des Friedens gerichtet. Wie er den Canal des Ramses aufgenommen, so sollte Aegypten auch wieder, tote zur Zeit jenes großen Herrschers, eine Kriegsflotte besitzen. In den Häfen des-Delta wie «ui den/Rothen Meere ließ er Kriegsschiffe erbauen; Herodot hat die Werste, die zu diesem Behufe errichtet waren, noch gesehen. Mit Hülse dieser Flotte gedachte Necho die Unterwerfung Syriens, welche sein Pater begonnen hatte, zu vollenden. Wie unglücklich diese große Expedition, welche Necho im Jahre 608 begann, nach dem glücklichsten Anfang, nach den Erfolgen in Syrien mit der Niederlage von Karchemis (604) am Euphrat endete, haben wir oben (S. 51) bereits gesehen. Necho's Enkel, H ophra (Apries, 594-570), versuchte es, die Befesti-gung der babylonischen Herrschaft in Syrien zu hindern. Das Reich der Juden, schon zwei Mal von den Babyloniern (600 und 597) unterworfen, erwartete nur die Verheißung ägyptischer Hülse, um die Waffen von Neuem zu ergreifen. Hophra versprach, ein Heer zu senden, und die Juden erhoben sich zum dritten Male gegen Nebukadnezar. Aber ehe die Aegyptier herankamen, wurden die Juden in Jerusalem und in die übrigen festen Orte des Landes eingeschlossen. Hophra war nicht im Stande, den Fall der Hauptstadt nach einer erneuerten Einschließung, nach einer Belagerung von achtzehn Monaten zu verhindern (688). Eben so wenig Erfolg hatten seine Versuche, die Phönicier vor der Herrschaft Nebukadnezar's zu bewahren, oder selbst die Küste Phöniciens zu erwerben. Thöricht genug wollte Hophra das, was hier im Osten unwiederbringlich verloren schien, durch eine weitaussehende Unternehmung im Westen wieder gewinnen. Libysche Stämme baten um Hülfe gegen die schnell aufblühende Macht der Stadt Cyrene, welche die Griechen vor etwa sechszig Jahren an ihrer Küste gegründet hatten. Hophra sandte ein großes Heer zur Erobemntz von Cyrene ab, aber die Cyrenäer schlugen dasselbe auf das Haupt. Auf dem Rückzüge empörten sich die Trümmer des ägyptischen Heeres gegen den Pharao; weil die griechischen Söldner in Aegypten geblieben waren, wähnten sie, der König habe sie absichtlich ins Verderben geschickt, und stellten den Amasis^n ihre Spitze. Hophra zog ihnen mit 30,000 Ioniern und Kariern entgegen. Die Tapferkeit der Ionier erlag der Ueberzahl, Hophra ward in der Gegend von Momemphis geschlagen und gefangen. Bei demselben Orte,

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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 147

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
4l Aegypten unter den letzten Pharaonen. 147 Meere ab mit dem Aufträge, durch die Säulen des Hercules heimzu- kehren. Diese Phöuicier fuhren nun, so berichtet Herodot, in das Südmeer. Und wenn es Herbst ward, gingen die Schiffer immer an das Land und besüeten das Feld, wo sie jedesmal in Libyen (Afrika) waren und warteten die Ernte ab, und wenn sie geerntet hatten, gingen sie wieder zu Schiffe, also daß sie, nachdem zwei Jahre vorüber wa- ren, im dritten hernmbogen um die Säulen des Hercules und in Aegypten ankamen. Und sie erzählten, was mir unglaublich ist, sagt Herodot, vielleicht aber einem Andern nicht, wie sie um Libyen herum- geschifft, hätten sie die Sonne zur rechten Hand gehabt. Gerade mit dieser ihm unglaublichen Angabe der Phönicier beweist Herodot die Umschiffung Afrika's. Sobald der Aequator durchschnitten war, mußte die Expedition die Sonne im Norden, d. h. zur Rechten erblicken, was dem Herodot nach griechischer Borstellung von Sonne und Erde aller- dings unmöglich erscheinen konnte. Necho's Sinn war nicht bloß auf die Werke des Friedens gerichtet. Wie er den Canal des Ramses ausgenommen, so sollte Aegypten auch wieder, wie zur Zeit jenes großen Herrschers, eine Kriegsflotte besitzen. In den Häfen des Delta wie auf dem rotheu Meere ließ er Kriegs- schiffe erbauen; Herodot hat die Werste, die zu diesem Behufe errichtet waren, noch gesehen. Mit Hülfe dieser Flotte gedachte Necho die Un- terwerfung Syriens, welche sein Vater begonnen hatte, zu vollenden. Wie unglücklich diese große Expedition, welche Necho im Jahre 608 begann, nach dem glücklichsten Anfang, nach den Erfolgen in Syrien mit der Niederlage von Karchemis (604) am Euphrat endete, haben wir oben*) bereits gesehen. Necho's Enkel, Hophra (Apries 594—570), versuchte es, die Befestigung der babylonischen Herrschaft in Syrien zu hindern. Das Reich der Inden, obwohl schon zwei Mal unterworfen von den Baby- loniern (6oo und 597), war in Gährung und erwartete nur die Ver- heißung ägyptischer Hülfe, um die Waffen von Neuem zu ergreifen. Hophra versprach, ein Heer zu senden, und die Juden erhoben sich zum dritten Male gegen Nebukadnezar. Aber ehe die Aegyptier herankamen, wurden die Juden in Jerusalem und in die übrigen festen Orte des Landes eingeschlossen. Hophra zwang nun die Babylonier zwar, die Berennung Jerusalem's noch einmal aufzuheben, aber er war nicht int Stande, den Fall der Hauptstadt nach einer erneuerten Einschließung, nach einer Belagerung von achtzehn Monaten zu verhindern (586). Eben so wenig Erfolg hatten die Versuche des Hophra, die Phönicier vor der Herrschaft Nebukadnezar's zu bewahren, oder selbst die Küste Phöniciens zu erwerben. Thöricht genug wollte Hophra das, was hier im Osten unwieder- bringlich verloren schien, durch eine weitaussehende Unternehmung im Westen wieder gewinnen. Libysche Stämme baten um Hülfe gegen die *) Siehe S. 62. 10*

2. Die Geschichte des Alterthums - S. 118

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
118 Vii. Die Aegyptier. der Dolmetscher, welche den Verkehr der Fremden mit den Einheimischen vermittelten und in den folgenden Jahrhunderten die Führer der Reisenden wurden, die Bauwerke der großen Pharaone zeigten und die Geschichten und Anekdoten von den alten Herrschern erzählten, von denen uns Herodot die zu seiner Zeit gangbarsten aufbehalten hat. Nachdem Pfammetich seine Herrschaft im Innern befestigt, strebte er danach, Aegyptens Ansehen auch nach Außen wieder geltend zu machen. Er gedachte das Sinken der assyrischen Macht zu benutzen, um die Küste Syriens zu erobern. Er traf aber auf den hartnäckigsten Widerstand Seitens der Philister, und der Einfall der Scythen unterbrach seine Unternehmungen; es vergingen fast dreißig Jahre, ehe Gaza, Askalon und Asbob eingenommen waren. Auch die Zustänbe im Lanbe hemmten und verzögerten Pfam-metich's Erfolge in Syrien. Das Volk mochte den Bruch des alten Lebens schmerzlich empfinden; vor Allem reizte die Bevorzugung der griechischen Söldner die einheimische Kriegerkaste. Wie Diodor berichtet, war es nach einem der Feldzüge gegen die Philister in Syrien, daß eine große Zahl ägyptischer Krieger, mehr als 200,000 Männer, empört, daß die Ionier den Ehrenplatz in der Schlachtordnung erhalten hatten, auszuwandern beschlossen. Sie wandten sich nilauswärts nach Nubien und sollen wesentlich dazu beigetragen haben, die ägyptische Bildung nach Aethiopien zu verpflanzen, welche hier schon lange vor dieser Einwanderung sowohl durch die Herrschaft der Pharaone über Nubien als durch die Herrschaft der Aethiopier über Aegypten Wurzel geschlagen hatte. Psammetich's Sohn Necho (616—600) behielt die Restauration der ägyptischen Macht im Auge und schritt auf den Wegen seines Vaters mit verstärkter Thätigkeit und größerer Kühnheit vorwärts. Wertn Psammetich die Häfen des Delta den Phöniciern und Ioniern geöffnet hatte, so faßte Necho den Plan, den Seehandel des Mittelmeeres mit dem Verkehr auf dem arabischen Meerbusen in directe Verbindung zu fetzen. Zu diesem Ende nahm er den bereits von Ramses dem Gr. begonnenen Canal, welcher bamals bis in die Gegend der Bitteren Seen geführt worden war, wieder auf. Eine Weissagung soll den König veranlaßt haben, von der Vollendung des Eanals abzustehen, weil er für die Barbaren arbeite. Strabo gibt an, daß der Tod des Königs die Arbeiten unterbrochen habe. Das Richtige ist wohl, daß die Gefahren und Unfälle des syrischen Krieges die Vollenbung des großen Baues hinderten. In demselben Interesse der Förderung des Handels und der Seefahrt fanbte Necho phonicifche Männer auf dem Rothen Meere ab mit dem Aufträge, durch die Säulen des Hercules heimzukehren. Diefe Phönicier fuhren nun, so berichtet Herodot, in das Südmeer. Und wenn es Herbst warb, gingen die Schiffer immer an das Land und befäeten das Feld, wo sie jedesmal in Libyen (Afrika) waren und warteten die Ernte ab, und wenn sie geerntet hatten, gingen sie wieder zu Schiffe, als so daß sie, nachdem zwei Jahre vorüber

3. Geschichte des Altertums - S. 38

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
38 Das Altertum. Die orientalischen Völker. noch enger an die Griechen an als seine Vorgnger. Er unterwarf die Insel Cypern und verbndete sich mit dem Tyrannen Polykrates von Samos, mit dem Griechenfreunde Krsus von Lydien, mit Kyrene; endlich rumte er den Griechen Naukratis ein, das eine der bedeutendsten Handelsstdte damaliger Zeit wurde. Wie Necho und Hophra stiftete er in die griechischen Tempel Weihegeschenke, und als die Delphier fr das abgebrannte Heiligtum des Apollo um eine Beisteuer baten, spendete er allein mehr als alle Griechen in gypten zusammen. Ein Freund des Lebensgenusses, liebte er die Freuden der Tafel und ergtzte sich gern an Scherz und Witz. Mehr und mehr drang griechisches Wesen in das Land. Griechische Kaufleute durchzogen das Nil-thal und besetzten die Bazare der Städte; da trieben sich auch die Dolmetscher herum, die zu halben Griechen geworden waren. Sie fhrten viel Wein ein, und der gypter gewann den sen Feuertrank lieber als das heimische Bier. Auch sonst scheint der fremde Einflu manchen gypter leichtsinniger gemacht zu haben, wenngleich die Masse des an sich nchternen Volkes der alten Sitte wie den alten Gttern treu blieb. Doch waren die Tage gyptens gezhlt; der Perser Kambyses rstete gegen Amasis, den ein glcklicher Tod vor dem Schicksale des Apries bewahrte, nachdem er 44 Jahre glcklich regiert hatte (525). Sein Sohn Psammetich Iii. herrschte nur wenige Monate, als das Perserheer vor Pelusium erschien. Phanes, ein berlufer aus dem griechischen Sldnerheer, hatte den Wegweiser durch die Wste gemacht; darum tteten seine ehemaligen Kameraden seine Kinder, mischten deren Blut unter den Wein und tranken das Gemisch einander zu. In der Schlacht fochten sie mit dem Mute der Verzweiflung, erlagen aber den Persern (525). Noch Herodot fand das Schlachtfeld mit gebleichten Knochen berdeckt und wollte die Schdel der gebliebenen gypter an ihrer grern Hrte von den Perser-schdeln unterscheiden. Zehn Tage nach der Schlacht bei Pelusium mute sich auch Memphis dem Sieger ergeben. Der gefangene Psammetich soll haben zusehen mssen, wie sein Sohn mit den vornehmsten Jnglingen zum Tode gefhrt wurde, geno selbst aber ehrenvolle Behandlung, bis Kambyses erfuhr, da er eine Emprung erregt habe: da erlitt auch er den Tod. Das Land ward als persische Provinz einem Satrapen zur Verwaltung bergeben. Der neue Herrscher suchte anfnglich durch Annahme der gyptischen Knigs--ehren und Achtung vor der gyptischen Religion die Liebe der Unterthanen zu gewinnen, verscherzte dieselbe aber rasch, als der unglckliche Ausgang einer Expedition nach dem Amonstempel in der Oase Siwa seinen Jhzorn erregte und er in der Trunkenheit sich zu offener Verspottung der religisen Gebruche fortreien lie. Sein Nachfolger Darius (521) vershnte durch weise Politik das Volk mit der persischen Herrschaft. Trotzdem hat es nicht an Aufstnden gefehlt, die wohl meist von der im westlichen Delta sitzenden

4. Orientalische und griechische Geschichte - S. 54

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Aus der ältesten und mittleren Zeit ragt herunter in diese Periode: I. Neu-Ägypten. 660-570. 1. Teil: Sa'i'tische Dynastie des Psammetich 660 bis 570. «60-617. Psammetich,660—617. Innere Wirksamkeit: Bruch dfin^Ägyp- mit dem alten Ägypter tum (Lager der Tyrier iu Memphis), lendenfrem- @r stützt sich auf griechische (und tartsche)Söldner, die 616—600 Necho. Versuch, den x • itutt- uuj uuy mt- vi» mmv un^nm|v^ ww Rhamses^zu Großen, das Mittelmeer mit dem Roten Meer zu verzollenden. a binden. Erweiterung (zwei Trieren breit) des alten Kanals bis zum lacus amarus (120000 Arbeiter dabei gestorben). Aufgabe des Werkes (Orakel: „er arbeite für die Barbaren" war nach Herodot — „Tod des Königs" nach Strabv die Ursache). Nb. Das Unternehmen, von Darins fortgesetzt, ist erst der Neuzeit gelungen. umschiffung 2. Er ließ Afrika vom Roten Meer aus durch Phö- Afrrkas. n|^{er umschiffen; nach drei Jahren kehrten sie durch die Säulen des Herakles zurück?) Kriegsflotte. 3. Kriegsschiffe gebaut für einen Angriff aufsyrieu. Kriegszüge 4. Kriege. Landung bei Karmel. Schlacht bei Mc = ca.t6of-,en giddo ca. 608: König Josia von Juda geschlagen — fällt; Joahas, Josias Sohn, gefangen. Dessen Bruder Jojakim Tributärkönig. Phönizien unterworfen, desgleichen Syrien x) Herodot Ii, 154. 2) ibid: ano Se tovtu>v kx/uad’ortuiv ttjv yxioooar oi vvv e (iturjvee<; ev ^iiyvnrtp yeyovaoi. s) Her. Iv, 42: oq/urjfrevres a>v ot <f>ocvtxeg ex rrjs e^vl^^g fralaaoy? enleov ttjv votitjv (südwestlich) ■9’dlaoaav oxiog de yivono (p&ivotrwqoi' ngoa/oite* av anec^eaxov ttjv yijr 'Iva exdarore ttj? udißvrjg nxeovref yerocaro xai piveaxov tov dfir/Töv (Ernte), d’e^iaavreq S’ar tov oztov enieov. unsre <Ivo erewv Ste^ex-frovrojv tqctü) erst xa/uipavreq H^axxtjtag orrjxas ancxovro £» j4.iyvmov. xai e'xeyov h/uoi fiev oi Tnara, axxa> de Srj reut, a>g ne^inxuiovres ttjv ^tißvrjv tov rjxiov eo%ov £« Ta Se%icc. Daß südlich von der heißen Zone die Sonne ihnen zur Rechten stand, nämlich bei der Fahrt von Ost nach West, ist Beweis der Wahrheit des Berichts. als erste Fremde angesiedelt werden {ovqaronsda derselben in dem Nil-Delta). Unterricht der ägyptischen Knaben in griechischer Sprache?) Den Griechen alle Häfen geöffnet. Handelsvertrag mit Athen. Bau der südlichen Propyläen am Tempel des Ptah. Opposition der nationalen Partei lauswanderung von über 200 000 der Kriegerkaste). Auswärtige Thätigkeit: Kriegszüge gegen Syrien, heldenmütiger Widerstand der Philister (Asdod, dreißig Jahre lang), Necho 616—600 regierte im Geiste seines Vaters:

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 86

1859 - Lübeck : Rohden
86 Viti. §. 2. Aufgang der Herrlichkeit Nebucadnezar's. Nachrichten barbieret. Sie läßt aber jene weiteren Feldzüge des groß- ßen Königs unerwähnt. Nur von dem Verderben der medischen Pro- vinz Elam berichtet auch Jer. 49, 34 ff. Ez. 32, 24. Hier ist der Ort, auch über die Schicksale Aegyptens zur Zeit des Nebucadnezar noch etwas Genaueres hinzuzufügen. Es war die Zeit, wo die seit Moses Tagen über Aegypten schwebenden Drohungen weiterer Strafgerichte in immer sichtlichere Erfüllung gingen. Seit Sanherib seine Heere an die Grenzen Aegyptens geführt hatte, konnte Jedermann sehen, daß die von den Propheten so oft und laut verkündeten Gerichte über Aegypten eilends herannahten. Auch die Pharaonen merkten es. Durch die immer weiter nach Westen vor- dringende Weltmacht waren sie aus ihrein abgeschlossenen Winkel am Nil aufgeschreckt. Sie sahen, es handelte sich um ihre Existenz, und suchten mit allen Kräften dem drohenden Verderben zuvorzukommen. Aber vergebens. Schon hatte das widergöttliche, auf seine eigne Weis- heit stolze Volk die ersten Schlage durch die assyrischen Heere empfan- gen, welche bis nach dem heiligen No-Ammon vorgedrungen waren und es zerstört hatten. Jetzt wurde auch Necho schmählich geschlagen und in sein Reich zurückgetrieben. Nebucadnezar soll selber in Aegyp- ten eingedrungen sein und es sich unterworfen haben. Doch war das jedenfalls nur eine sehr vorübergehende Unterwerfung. Noch etwa hundert Jahre erhielten die Aegypter Frist, ehe sie dem Schwert des Cambyses erlagen. Mit merkwürdig speciellen Zügen hatte schon zu Hiskia's Zeit Jesajas die Schicksale des ägyptischen Reiches zuvorgesagt, 19,2 — 4. Ein schwerer Bürgerkrieg hatte ganz Aegypten zerrüttet und es unter die Herrschaft von drei verschiedenen Königslinien, zuletzt gar von zwölf verschiedenen Herrschern gebracht, denen um 650 der strenge und ge- waltsame P sa mm et ich, der Vater des Necho, ein Ende machte. Da- zu war dann noch durch inangelhaftes Anschwellen des Nil Unfrucht- barkeit des Landes und Hungersnoth gekommen. Nicht minder klar und entschieden lauten etwa 100 bis l 20 Jahre später die Weissagungen des Jeremias, der mit dem Rest der widerspenstigen Juden nach Aegypten hatte ziehen müssen (Jer. 43 ff.). Er sagt: Siehe ich will den Pharao H o p h r a (Sohn des P s a m m i s , Nachfolgers des N e ch o) übergeben in die Hände seiner Feinde und Derer, die ihm nach dem Leben stehen. Hophra wurde 568 oder 570 von Amasis entthront und später hingerichtet. Vermuthlich gerade während des Bürgerkriegs zwischen Hophra und Amasis erfolgte die schreckliche Verwüstung des Landes durch den Nebucadnezar, von welcher Jeremias ver- kündigt hat: „Siehe ich will hinsenden und meinen Knecht, den König von Babel, holen lassen, und er soll kommen und Aegyptenland schla- gen und tödten, wen er trifft, und gefangen führen, wen er trifft, und ich will die Häuser der Götter in Aegypten mit Feuer anstecken, daß er- ste verbrenne und wegführe und mit Frieden von dannen ziehe." Sol- ches alles verkündigte der Prophet mitten in Aegypten. Mit den Ent- flohenen aus Jerusalem war er dorthin geflüchtet, er selbst mit seiner

6. Handbuch der alten Geschichte - S. 79

1799 - Altona : Hammerich
der Aegyptier. 79 fche Kinder Griecbifch lernen und von Grie- chen erziehen, aus denen zum Theil die lü- genhaften oder felbft getäufchten Dolmetfcher und Hieroglyphen-Deuter wurden. Den Affy- riern nahm er Asdod oder Azotus in Paläftina nach neun und zwanzigjähriger Belagerung weg, und die fchon bis Syrien vorgedrunge- nen Scythen hielt er durch Unterhandlungen und Gefchenke von Aegypten entfernt, -f — Ihm folgte fein Sohn Necho, der die Pia- 67 ne feines Vaters, den Handel und die Herr* 4°» 4* ichaft Aegyptens zu erweitern, mit Ueberle- gung und Kühnheit verfolgte. Er wollte durch einen Kanal aus dem Nil in den arabi- fchen Meerbufeu diefen mit dem mittelländi- fchen M eere in Verbindung bringen. Da dies aber nicht gelang, l) liels er auf beiden Mee- ren Kriegsfchiffe bauen, um, wo nicht zu er* \ 1) Darius Hyftafpis, (829 ") fetzte den Bau cuefes Ka- nals fort, und Herodot, (444>) fab ihn vollendet. Er ging von Bubaftis tödlich bis nach Memphis, und dann öftlich nach dem arabifehen Meerbufen. Doch mttfs diefer nachher zerfallen fein; denn nach dem einftimmigen Zeugniffe aller fpätern,. Schriftfteller foll er ft Ptolemäus Philadelphus einen Kanal vollendet, vuud durch eine Sehleufe die fonft vielleicht häufigen Ueberftrömungen des arabifehen Meerbnfens gehindert hahen. Diefer Kanal ging von Phakufa an der pelufifchen Mündung bei Bn- baftis vorbei bis nach Arfinoe. Doch auch diefer ist wieder verfallen ; denn die Schifffahrt auf den obern Theilen des rothen Meeres ist fo gefährlich, dafs fchon im Zeitalter der Ptolemäer weiter füd* Wartsj von Koptos aus eine Karavanen - Strafse nach dem rothen Meere gebahnt wurde, und die Schiffe aus den fiidlichen Meeren nicht weiter als bis M-w$ Hor/rios gingen,

7. Die Geschichte des Alterthums - S. 146

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
146 Vii. Die Aegyptier. freundlich ausgenommen und ihrem Handel völlige Sicherheit verschafft. So geschah es, daß die Griechen in ziemlicher Anzahl in Unter-Aegyp- ten ansässig wurden. Ans ägyptischen Knaben, welche Psammetich den ionischen Söldnern zur Erziehung übergeben hatte, entstand die Kaste der Dolmetscher, welche den Verkehr der Fremden mit den Einheimi- schen vermittelten und in den folgenden Jahrhunderten die Führer der Reisenden wurden, die Bauwerke der großen Pharaonen zeigten und die Geschichten und Anekdoten von den alten Herrschern erzählten, von de- nen uns Hcrodot die zu seiner Zeit gangbarsten anfbehalten hat. Die Zei- ten der alten Abgeschlossenheit Aegyptens waren vorüber. Nachdem Psammetich seine Herrschaft im Innern befestigt, strebte er danach, Aegyptens Ansehen auch nach Außen wieder geltend zu ma- chen. Er gedachte das Sinken der assyrischen Macht zu benutzen, um die Küste Syriens zu erobern. Er traf ans den hartnäckigsten Wider- stand Seitens der Philister, und der Einfall der Scythen unterbrach seine Unternehmungen; es vergingen fast dreißig Jahre, ehe Gaza, As- kalon und Asdod eingenommen waren. Auch die Zustände im Lande hemmten und verzögerten Psammetich's Erfolge in Syrien. Das Volk mochte den Bruch des alten Lebens schmerzlich empfinden; vor Allem reizte die Bevorzugung der griechischen Söldner die einheimische Krieger- kaste. Wie Diodor berichtet, war es nach einem der Feldzüge gegen die Philister in Syrien, daß eine große Zahl ägyptischer Krieger, w.ehr als 200,000 Männer, empört, daß die Ionier den Ehrenplatz in der Schlachtordnung erhalten hatten, auszuwandern beschlossen. Sie wen- deten sich nilaufwärts nach Nubien und Dongola, sie sollen wesentlich dazu betgetragen haben, die ägyptische Bildung nach Aethiopicn zu ver- pflanzen, welche hier schon lange vor dieser Einwanderung sowohl durch die Herrschaft der Pharaonen über Nubien und Dongola als durch die Herrschaft der Aethiopier über Aegypten Wurzel geschlagen hatte. Psammetich starb nach einer langen Regierung von 54 Jahren. Sein Sohn Necho (616—600) behielt die Restauration der ägypti- schen Macht im Auge und schritt auf den Wegen seines Vaters mit verstärkter Thätigkeit und größerer Kühnheit vorwärts. Wenn Psammetich die Häfen des Delta den Phönicieru und Ioniern geöffnet hatte, so faßte Necho den Plan, den Seehandel des Mittelmeeres mit dem Ver- kehr auf dem arabischen Meerbusen in directe Verbindung zu setzen. Zu dieseni Ende nahm er den bereits von Ramses dem Gr. begonne- nen Canal, welcher damals bis in die Gegend der bitteren Seen geführt worden war, wieder auf. Eine Weissagung soll den König veranlaßt haben, von der Vollendung des Canals abzustehcn. Es sei dem Necho nämlich, wie Herodot berichtet, ein Götterspruch verkündet worden, daß er für die Barbaren arbeite. Strabo gibt an, daß der Tod des Kö- nigs die Arbeiten unterbrochen habe. Das Richtige ist wohl, daß die Gefahren und Unfälle des syrischen Krieges die Vollendung des großen Baues hinderten. In demselben Interesse der Förderung des Handels und der Seefahrt sandte Necho phöuicische Männer auf dem rothen

8. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 60

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
60 Alke Geschichte. 2. Zeitr. 2. Abfchn. über einige oder alle Nome geherrscht. Die Aegyptier waren damahls schon ein civilrsirreö, unterrichtetes Volk, und die übrig gebliebenen, Erstaunen erregenden, Monumente ihrer Baukunst fallen in diesen Zeitraum. Von den einzelnen Be- gebenheiten, die wir aus demselben bey den Schriftstellern fin- den, können wir um desto weniger etwas sagen, da wir nicht wissen, ob sie nicht Hieroglyphen und Symbole selbst, nicht ein- mahl historischer Sätze sind. Nehmen wir sie aber als That- sachen, so fallt bey vielen ihre Erdichtung in die Augen. Alle Schriftsteller nennen den ersten König von Aegypten Menes. Manetho nennt Venephes den ersten Erbauer einer Pyramide, kennt Hyksos, oder Hirtenkönige, und eine auch von Herodot genannte Königinn Nitokris. Herodots Könige scheinen haupt- sächlich die memphitischen gewesen zu seyn. Die merkwürdigsten sind: Morrs; Sesostris, ein großer Krieger, der Asien sieg- reich durchzog, und darauf Gesetzgeber ward. Vermutlich eine Hieroglyphe. Auch Manetho und Diodor nennen ihn. Proteus; Rhampsinit; Cheops; Asychis; Anysis, den Sabako, König von Aethiopien, vertrieb; Sethos, aus dem Priester- stande. Die darauf freyen Aegyptier wählten zwölf Könige, unter welche das Land gelheilt wurde. Aber einer aus ihnen, Psammitich, überwand die übrigen mit Hülfe der Phönicier und Griechen, denen er zuerst Aegypten öffnete. Diodors Kö- nige sind thcils memphitische, die auch Herodot nennt, theils thebenschc: Busiris Ii., Thebens Erbauer; der gelehrte Osy- mandyas; Uchoreus, Erbauer von Memphis; Ämosis, über- wunden von dem Äethioprer Aktisanes; Mendes, Erbauer des Labyrinths; Sabako, und gleich nach ihm Psammitich. {. 2. Aegyptens gewissere Geschichte. Wenn uns Herodot Aegytens gewissere Geschichte erzählt, so erblicken wir es als einen Staat mittlerer Größe, und in einen fortgesetzten Krieg mit Mittel-Ästen verwickelt. Auf den ' würdigen Psammitich folgte sein Sohn N e ch 0, 3 3 6 8 (v. Chr. 615). In der Bemühung, die 'Ausbreitung der ba- bylonischen Macht an den syrischen Küsten zu verhindern, wurde Necho von Nebukadnezar bey Karchemisch geschlagen, 3382 (v. Chr. 601) , und Aegyptens Macht dadurch gebrochen. Psaminis 3384- (v. Chr. 599). Apries oder Pharao Hophra 3394 (v. Chr. 589). Nebukadnezar brach in 2le- gypten ein und scheint es tributbar genracbt zu haben. 2l m a- si s entriß Apries den Thron, 3415 (v. Chr. 563). Wir ha-

9. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 12

1895 - Leipzig : Voigtländer
12 Die Völker des Morgenlandes. den Syrern traf Nekos zu Lande bei Magdolos *) zusammen und gewann den Sieg, und nach der Schlacht nahm er Kadyüs**) ein, das ist eine große Stadt Syriens. — Als Nekos aufhörte, an dem (traben zu arbeiten, der aus dem Nil in den arabischen Nusen führen sollte, sandte er phönicische Männer zu Schiffe ab, und befahl ihnen, sie sollten durch die Säulen des Herakles zurück in das Nordmeer hineinfahren und also nach Ägypten kommen. Die Phönicier also liefen aus den: roten Meere aus und fuhren in das Südmeer. Weniges Herbst ward, gingen sie immer an das Land und besäten das Feld, wo sie immer gerade in Libyen waren, und warteten die Ernte ab, und wenn sie das Korn eingeerntet hatten, gingen sie Zu schiffe, also^daß sie, als zwei Jahre um waren, im dritten Jahre durch die Säulen des Herakles herumbogen und in Ägypten ankamen. Da erzählten sie — ich kann es zwar nicht glauben, vielleicht aber glaubt es ein anderer —: wie sie um Libyen herumgejchifft, Hütten )ie die Sonne zur Rechten gehabt. Also ward Libyen zuerst entdeckt. — Als Necho 16 Jahre geherrscht hatte, starb er, und hinterließ die Herrschaft seinem Sohne Psammis. 9. Aahmes Ii. (Amasis, 564 v. Chr.). (Herodot Ii, 161—163, 169, 172, 177, 178.) Als Psammis nur sechs Jahre König gewesen und in den streit wider Äthiopien gezogen war, war er alsbald gestorben. An seine Stelle kam Apries, Psammis' Sohn. Der war nach seinem Urgroßvater Psammetich der glücklichste von allen vorigen Königen und herrschte 25 Jahre. In der Zeit führte er ein Heer wider feidon und lieferte eine Seeschlacht mit dem Syrier. Darauf aber sollte es ihm fchlimm ergehen; er sandte ein Heer wider die Kyrenaer, das aber erlitt eine schwere Niederlage. Das legten ihm die Ägypter zur Last, und sielen von ihm ab; denn sie glaubten, er habe sie aus Vorsatz in den offenbaren Tod geschickt, aus daß sie umkämen und er über die anderen Ägypter desto sicherer herrschte. Darüber waren sie ergrimmt, sowohl die da zurückkamen, als auch die Freunde der Gebliebenen, und sie erhoben sich wider ihn in offenem Aufruhr. Als Apries dies erfuhr, sandte er den Amasis zu ihnen, der sollte |ie durch Zureden beruhigen. Dieser kam und traf die Ägypter, und wie er sagte, sie sollten das nicht thun, setzte ihm der Ägypter einer, der hinter ihm stand, einen Helm auf, und wie er das gethan, sagte er, er habe ihn hiermit zum Könige gemacht. Dem Amasis war das eben nicht zuwider, wie sich nachher auswies. Denn nachdem die aufrührerischen Ägypter sich ihn zum Könige ge-setzt, rüstete er sich, wider Apries zu ziehen. Als Apries dies er* *) = Megiddo. **) Wahrscheinlich = Gaza.

10. Das Altertum - S. 18

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
18 gemacht, und unmittelbar nach dem Tode Affnrbanipals befreite sich Babylon. Dem gemeinsamen Angriff der Med er unter ihrem Könige Kyxares und der Babylonier unter dem bisherigen Statthalter Nabopolssar erlag das assyrische Reich. Ninive wurde eingeschlossen und lange belagert. Im dritten Jahre kam der Tigris den Belagerern zur Hlfe; eine furcht-bare berschwemmung ri die Wlle nieder. Als nun der letzte assyrische König Sarak alles verloren sah, zndete er den Palast an und starb in den Flammen, ein Umstand, der zur Ausschmckung der Sage von Sar-606 danapal gefhrt hat. Ninive wurde im Jahre 606 zerstrt. Das neubabylonische Reich. Als Ninive in Asche sank, erhob sich Babylon noch einmal zu neuem Glnze. Nabopolassar, der Be-grnder der neubabylonischen Macht, hatte nach dem Fall des assyrischen Reiches dessen Lnder westlich vom Tigris erhalten: Mesopotamien, Syrien und Israel. Sein Sohn Nebukaduezar (605561) besiegte den König gyptens Necho, der erobernd bis zum Euphrat vorgedrungen 586 war, 605 bei Karchemisch, zerstrte 586 das Reich Inda und fhrte seine Einwohner in die babylonische Gefangenschaft. Nach dreizehnjhriger Belagerung unterwarf er auch die Juselstadt Tyrus. Er erhob das neu erstandene Reich von Babel zu nie gesehenem Glnze, und sein Name er-fllte die Welt. Babylon, die Hauptstadt seines Reiches, vergrerte und verschnerte er. Durch ihn erhielt die uralte Stadt im wesentlichen die Gestalt, die Herodot sah und beschrieben hat. Ein ungeheures Viereck zu beiden Seiten des Euphrats bildend, hatte die Stadt einen Umfang von zwlf deutschen Meilen. Hundert eherne Thore fhrten durch die beiden turmhohen Ringmauern, die die Stadt von auen umgaben und in regelmigen Zwischenrumen hohe Trme trugen. Die Ringmauern waren so breit, da aus ihr sechs Wagen nebeneinander fahren konnten. In dem einen Stadtteile standen die kniglichen Burgen, im andern erhob sich der Tempel des Bei, der, von Nebukaduezar vollendet, aus einer Grundflche etwa 200 m im Geviert sich in sieben abgestuften Stockwerken zu gleicher Hhe erhob. Auswrts ging eine Wendeltreppe bis zum hchsten Turm, wo sich in einem Tempel das Heiligtum Bels befand. Nebukadnezar baute eine prchtige Brcke der den Euphrat und einen neuen Palast mit auf gewaltigen Suleu ruhenden Grten. Diese schwebenden Grten, eines der / sieben Wunderwerke des Altertums, schreibt die Sage der Semiramis zu. Von den gewaltigen Denkmlern der babylonischen Baukunst ist heute nichts mehr erhalten als Ruinenhgel. Der eine bezeichnet die Knigsburg des Nebukaduezar und in einer noch 40 m hohen Stufenpyramide erkennt man die

11. Das Altertum - S. 14

1879 - Berlin : Gaertner
14 Die orientalische Geschichte. Als er, durch einen doppelsinnigen Orakelspruch getäuscht, über den 549 Halys ging und nach einer unentschiedenen Schlacht 549 sich in seine Hauptstadt Sardes zurückzog, wurde er in der Nähe derselben geschlagen und eingeschlossen. Er wurde gefangen genommen und lebte fortan am Hofe des Siegers. Harpagus unterwarf dem Cyrus in den nächsten Jahren die Jonier, Carer und Lycier. Nachdem er selbst noch die Grenzen seines Reiches bis zum Jaxartes erweitert hatte, wo Cyropolis entstand, griff er das in sein Reich einschneidende Babylon an, weil der König Nabonedus, Belsazar der Bibel, Labynetus des Herodot, Verbündeter des Crösus gewesen war. Die stark be- 538 festigte Stadt nahm er 538 durch Ableitung des Euphrat in den See Sepharvaim und Ueberrumpelung der Bewohner bei einem Feste. Darauf unterwarf er die Provinzen. Sie behielten ihre Sitte und Religion, Phönicien sogar seine Könige. Den internirten Juden gestattete er die Rückkehr. Seinen Tod fand er auf einem Zuge gegen den fernen Osten, nach Herodot gegen Tomyris, die Königin der Massageten, nach Ctesias gegen die Serbier. Sein Grab zeigte man in Pasargadae. 31. Cambyses 529-522. Sein Sohn Cambyses unternahm mit Umsicht und vollendete die Eroberung Aegyptens. Hier herrschte seit 25 Jahren der dritte Nachfolger des Necho, Amasis, der dessen Enkel, Apries oder Hophra, verdrängt hatte, glücklich. Er starb während der Rüstung des Cambyses. Dieser besiegte dessen 525 Sohn Psammenit bei Pelusium 525, nahm ihn in Memphis gefangen und machte der Unabhängigkeit Aegyptens ein Ende. Dagegen wurde ein Theil des persischen Heeres auf einem Zuge gegen die Bewohner der Oase des Ammon verschüttet. Auch der von Cambyses geführte Zug gegen die Völker in Aethiopien, dem Lande des Goldes, misslang. Der Krieg gegen die Carthager musste wegen der Weigerung der Phönicier unterbleiben. Diese Misserfolge, sowie der im Geheimen an seinem Bruder Smerdis, dem Bartja der Inschriften, in Folge eines Traumbildes vollzogene Mord, vielleicht auch seine Kinderlosigkeit, waren der Grund zu einem wahnsinnigen Benehmen gegen die Aegypter (Apisfeier) und bald auch gegen die Perser. Als er hörte, dass der medische Magier Gumata, der sogenannte Pseudosmerdis, an die Spitze einer Verschwörung sich gestellt hatte, brach er gegen ihn aus Aegypten auf und tödtete sich auf dem Rückwege nach persischer Inschrift selbst. Der Versuch der Magier, Medien die Herrschaft wiederzuverschaffen, welchen sie durch theilweise Erlassung der Abgaben und Kriegsdienste zu fördern suchten, endete mit der Entdeckung des Betruges (durch die fehlenden Ohren?). Viele Magier wurden ermordet durch eine von sieben vornehmen Persern, die als Stammesälteste einen hohen Rath bildeten, unternommene Gegenrevolution. 32. Darius 521 — 485. Man einigte sich, die Herrschaft der Achaemeniden wiederherzustellen. Die von Herodot angeführte Unterredung derselben, ob eine Republik oder Monarchie eingerichtet werden solle, klingt auffallend, ist aber nicht ganz unglaublich. Darius wurde König, der gewöhnlichen Erzählung nach durch das Wiehern des dem Sonnengotte geweihten Pferdes. Er befestigte durch eine ungewöhnliche Thatkraft das auseinanderfallende Reich und führte durch zweckmässige Einrichtungen die orientalische Kultur zu ihrer höchsten

12. Das Altertum - S. 36

1883 - : Kirchheim
36 Ägypten. Necho. Hophra. Amasis. Landes schließen. Aus den ägyptischen Knaben, welche Psammetich von den griechischen Söldnern erziehen ließ, bildete sich damals die Kaste der Dolmetscher; der König ließ sogar seine eigenen Söhne in griechischen Wissenschaften unterrichten und öffnete den Fremden seine Häsen zum Handel. Aus Psammetich folgte sein Sohn 8. Uecho. Er fuhr in der Begünstigung der Fremden fort, und unternahm mit Hilfe seiner Söldner große Eroberungszüge nach Asien hinein. Doch verlor er alle seine Besitzungen in Syrien und Palästina durch eine unglückliche Schlacht gegen die Babylonier (604 v. Chr.). Einen besonderen Namen hat er sich gemacht durch die Anlage eines Kanals zwischen dem östlichen Nilarm und dem roten Meere; auch dadurch, daß er phöuizische Schiffer veranlaßte, vom roten Meere aus die Südspitze von Afrika nach Westen hin zu umsegeln und durch die jetzige Meeresenge von Gibraltar in's Mittelländische Meer zurückzukehren. Die Kunde von diesem großen Ereignis ging später verloren; erst mehr als 2000 Jahre nachher entdeckten die Europäer von neuem die Südspitze von Afrika. Nechos Enkel, König Hophra, von den Griechen Apri es genannt, wurde von seinem eigenen Feldobersten Amäsis vom Throne gestürzt. Ansangs verachteten diesen die Ägypter als einen Mann von geringer Herkunft, doch wußte er sich durch seine Klugheit bald Achtung zu verschaffen. Auch er ließ viele große Bauwerke errichten. Besonders merkwürdig ist ein Haus aus einem Stein, das er von der Insel Elesantine bei Assuan an Ägyptens oberer Grenze herbeischaffen und in Sai's aufstellen ließ. Der Transport allein erforderte drei Jahre und 2000 Männer aus der Schifferkaste mußten dabei thätig sein. Der äußere Umfang dieses steinernen Hänschen betrug 21 Ellen in der Länge, 14 in der Breite und 8 in der Höhe. Im Heiligtums zu Sa'is, sür das es bestimmt war, wurde es aber nicht aufgestellt, sondern nur am Eingänge, sei es nun, weil der Baumeister über den großen Zeitauswand bei dem Werke ausgeseufzt, oder weil eiu Manu, der beim Transporte thätig war, bei der Arbeit sein Leben eingebüßt hatte. Unter Amäsis soll Ägypten in höchster Blüte gestanden haben, so daß es im Ganzen 20,000 bewohnte Städte zählte (?). Aber auch des Amäsis Glück war nicht von Dauer *). Kambyses, der König von Persien snchte schon längst nach einer passenden Gelegenheit um mit den Nachbarn Krieg anzufangen. Er schickte 1) Lies Schillers Gedicht: Der Ring des Polykrates!

13. Die Weltgeschichte - S. 38

1881 - Heidelberg : Winter
38 Kap. 8. § 48. Die Aegypter. (Das Ende d. Priesterherrsch.) Kap. 9. §49. Die Chaldäer. Der dritte und letzte dieser äthiopischen Könige um 700 v. Chr. wird in der Bibel Thirhaka, auf den Monumenten Terak (Tarkos) genannt. Ihm galt nach 2. Kön. 19, 9 Sanherib's Zug, der bei Herodot gegen Sethon (Schebek Ii) gerichtet erscheint. Aus diese ganze unruhige Zeit der äthiopischen Herrschaft in Aegypten beziehen sich die Weissagungen des Propheten Jesaias. Zur Abschüttlung des äthiopischen Fremdenjochs bildete sich die von Unterägypten ausgehende (von den Griechen Dodekarchie genannte) vereinigte Herrschaft von zwölf Königen, von denen das saitische Königshaus den alten Königssitz Memphis wieder einnahm und von Historikern, welche keine Dodekarchie annehmen, als 26. Dymstie (688—527 v. Chr.) aufgeführt wird. Nachdem der dritte König derselben Necho I (auch Nechao und Neku) im Kampfe mit den Aethiopen gefallen war, unterwarf sich sein Sohn Psammitich I (auch Psammetich, auf Inschriften Psamtik) mit Hülfe ionischer und karischer Söldner ganz Aegypten und wurde dadurch der Wiederhersteller des ägyptischen Reichs und Begründer einer ganz neuen Periode der ägyptischen Geschichte (650 v. Chr.). Denn die von ihm gegründete Militärherrschaft machte der eigentlichen Priesterherrschaft ein Ende. Doch wurde jene von priesterlichem Einfluß gemildert, welchem, nach wie vor, das Leben des Aegypters von der Geburt bis zum Grabe unterworfen war. Psammitich's Verbindung mit den Ausländern aber, denen er einen Teil des Landes und Handels überließ, machte ihn bei den Priestern so verhaßt, daß nach einer mißglückten Empörung 240,000 Aegypter aus der Kriegerkaste nach Aethiopien auswanderten, wo ihnen der König von Meroe die Provinz Tenesis (das heutige Gojam) anwies (650 v. Chr.). Seitdem sank Aegyptens Macht, und die Versuche seiner Despoten, sich durch Eroberungen im Ausland zu stärken, glückten nur vorübergehend. Psammitich selbst, der die Priester durch die Verschönerung der Tempel zu gewinnen, aber sich ihrem Einflüsse dadurch, daß er Sais zur Residenz wählte, zu entziehen suchte, faßte den Plan, Syrien zu unterwerfen und eroberte wenigstens die Stadt Asdod in Palästina. Sein Sohn Pharao Necho Ii (Neku) machte Juda zinspflichtig, ließ durch phönizische Seeleute Afrika umschiffen, baute Flotten auf dem mittelländischen und roten Meere und wollte beide Meere durch einen Kanal verbinden, führte aber das Werk nicht durch, das erst später unter makedonischer Herrschaft wieder aufgenommen und vollendet wurde. Nachdem es darauf (seit etwa 1000 Jahren) wieder zerfallen, ist es in neuester Zeit durch eine französische Gesellschaft wieder aufgenommen und i. I. 1869 vollendet. — Von Necho's weiterem Schicksal, so wie von dem der letzten Könige Aegyptens bis zu dessen Untergang durch die persische Herrschaft ist das Nötige in § 89 und § 95 angegeben. Kap. 9. Die Chaldäer oder Alt-Babylonier. Histor. Atlas. Taf. I u. V. (49.) Das Land zwischen dem Euphrat und Tigris, diesen zwei großen, aus den armenischen Gebirgen entspringenden Strömen ist im Norden rauh und gebirgig, in den mittlern und untern Gegenden eine fruchtbare Ebene, welche in der Bibel Sinear, bei Profanschriftstellern in ihrem obern Teile (dem mittlern Stromlande) Mesopotamien, in ihrem südlichen Teile (dem untern Stromlande) Babylonien hieß, welches letztere von jenem Punkte an, wo die beiden Flüsse am meisten sich nähern, durch die medische Mauer getrennt war. Die Bewohner des ganzen Stromlandes gehörten ursprünglich dem semitischen Stamme an und hießen Chaldäer.

14. Geschichte des Altertums - S. 37

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
gypten. Geschichte. 37 seine phnikischen Seeleute weite Fahrten und umsegelten sogar die Sdspitze Afrikas (um 600). Als die assyrische Macht, die unter Sanherib und Assar-haddon gypten schwer bedroht hatte, unter den vereinten Schlgen der Meder und Babylonier in Trmmer zerfiel, die syrischen Lnder dadurch herrenlos wurden und Judas König Josias sich des ehemaligen Knig-reichs Israel bemchtigte, fate Necho den Plan, durch die schnelle Unter-werfung von ganz Syrien einer asiatischen Gromacht, die sich nach dem Untergange des Reiches Assur voraussichtlich erheben mute, zuvorzukommen und Syrien zum Schilde gyptens gegen asiatische Eroberer zu machen. Da er auf dem Wege nach Damaskus das Gebiet des Josias betrat, war ein Zusammensto mit diesem unausbleiblich. Bei Megiddo, im Thale Jesreel, stellte sich ihm Josias entgegen, verlor aber die Schlacht und fiel selbst (608). Vier Jahre dauerte die gyptische Herrschaft der Syrien. Unterdessen fiel Ninive, und Nabopolassar, der Chalder, betrachtete sich als Erben der Lnder, welche die assyrischen Groherren einst westlich vom Euphrat unterworfen hatten. Sein Sohn Nebukadnezar (Nabuchodonosor, assyrisch Nabukodurussur), einer der furchtbarsten Krieger und genialsten Despoten des Orients, berwand bei Kar chemisch (schwerlich Circesium) am Euphrat (604 v. Chr.) den Pharao in einer mrderischen Schlacht. Dieser Schlag zertrmmerte das eben erst gegrndete gyptisch-syrische Reich und beschrnkte Necho auf gypten. Wohl von ihm aufgestachelt, lehnte sich Joakim, König von Inda, gegen Nebukadnezar auf. Dieser aber zwang dessen Nachfolger Jechonias nach dreimonatlicher Belagerung Jerusalems zur Ergebung und fhrte ihn samt den Schtzen des Tempels und des Palastes nach Babylon (596). Zum Könige des entvlkerten, wehrlosen Inda machte er Matthanias, den Oheim des gefangenen Knigs, und gab ihm den Namen Sedecias. Nechos Sohn Psammetich Ii. machte Eroberungen gegen thiopien hin. Dessen Sohn Hophra (Uhabra, griechisch Apries) aber griff abermals Syrien an und eroberte Sidon, mute aber vor Nebukadnezar zurckweichen, der (586) Jerusalem erstrmte und auch einen Teil gyptens verwstet haben soll. Ein unglcklicher Zug Hophras gegen die griechische Kolonie Kyrene veranlasste die gyptischen Krieger zu einer Emprung. Der gegen die Aufrhrer gesandte Aahmes (Amasis) stellte sich selbst an deren Spitze, besiegte den König bei Momemphis im Westen des Delta (569) und gab ihn der Volkswut preis. Durch Vermhlung mit einer Tochter Psamme-tichs Ii. suchte der Usurpator seiner Herrschaft den Schein der Rechtmigkeit zu verleihen. Dem Volke gegenber trug der schlaue Emporkmmling den streng religisen und nationalen gypter zur Schau, indem er Tempel mit ungeheurem Aufwnde baute und verschnerte, Grundstcke schenkte und reichlich vergabte. Nachdem er sich aber der Herrschaft versichert hatte, schlo er sich

15. Geschichte des Alterthums und des Mittelalters - S. 12

1872 - Berlin : Wohlgemuth
12 Sohn Thut mo s:s Iii. nthigte sie, auch diese zu verlassen. Die nun der ganz Aegypten herrschenden Könige traten als Eroberer auf und mu von diesen namentlich Ramses Ii. der Groe, der von den Griechen Sesostrrs genannt wird, erwhnt werden. Er dehnte seine Eroberungen bis in das Innere Asiens aus und unterwarf sich Syrien Kiemasien und Mesopotamien, sorgte fr das Wohl seines Landes durch Anlage von Kanlen und errichtete groartige Tempelhallen be-sonders in Karnak und Knrna, welche durch ihre Bildwerke deutlich zeigen, einen wie hohen Grad die Malerei bei den alten Aeqyptern erreichte. Von ihm soll auch die Eintheilnng des Landes in Nomen herrhren. Nach Lepsius sanden auch unter ihm die Ereignisse statt, von denen., die heilige Schrist erzhlt, indem er den Kanal graben lie, der vom stlichen Nilarm bis zum Rotheu Meer geleitet wurde und dadurch den Lau der Städte Pithom und Ramses veranlat, wodurch die harten Frohndienste der in Gosen wohnenden Israeliten entstanden deren Anszng im Jahre Is 14 v. Chr. unter seinem schwachen Sohn Menephthes, bei Herodot Pher6s genannt, erfolgte. Ebenso ist auch Ramses Iii. (Rampsenit oder Remphis bei den Griechen) als ein. groer Krieger zu nennen, der seine siegreichen Heere nach Asien fhrte und viele Tempel erbaute; doch seine Nachfolger versanken immer mehr in Luxus und wurden bald von der Priesterkaste ab-hngig, die vielleicht auch eine Zeit lang aus ihrer Mitte den Thron besetzten. Sesonchis I tritt dann wieder als Eroberer Palstinas und..Jerusalems auf, ohne jedoch den Verfall des Reiches aufhalten zu knnen, welches endlich in die Hnde eines thiopischen Eroberers fiel, dessen Name Schebek (griechisch Sabakon oder Sebichos) war (um 720 v. Ehr.), doch sollen diese Aethiopier nur fnfzig Jahre die Herrschaft inne gehabt haben und der letzte derselben, Tarakos oder Tirhaka, freiwillig das Land wieder verlassen haben; vielleicht aber wurde er auch dazu gezwungen durch das wiedererwachte National-gefhl der Aegypter, da Herodot uns erzhlt, da nach'dem Abzge derselben eine Dodekarchie d. h. Zwlfherrschaft eintrat, aus welcher dann Pfa mmetich mit Hlfe der Griechen als Beherrscher des Landes (6.56 617) hervorging. Zum Danke fr die ihm gewhrte Unter-sttzung wies er ihnen Lndereien an, worber aber die Kriegerkaste so erbittert wurde, da ein groer Theil derselben nach Aethiopien auswanderte. Ihm folgte sein Sohn Nekos oder Necho (617601), der seine Herrschast in Asien zu erweitern trachtete, und die Assyrer, mit denen der König Josia von Inda verbndet war, beimegidda schlug. Hieraus drang er bis zum Euphrat vor, ward aber von den Babyloniern bei Eircesinm (604) geschlagen und mute seine in Syrien und Palstina gemachten Eroberungen wieder herausgeben. Ans seine Veranlassung sollen auch die Phnicier die von Herodot bezweifelte Umschiffung Afrikas ausgefhrt haben. Sein Sohn Pfammi s (601595) unternahm einen vergeblichen Zug gegen die Aethiopier, worauf Apries oder Hophra (595570) folgte, gegen

16. Das Altertum - S. 10

1913 - Leipzig : Wunderlich
10 Zur Geschichte der Ägypter. 6. Nmsegelung Afrikas durch die Phöniker. (Herodot Iv, 42.) • o?? tü/Uttq?rre*nj^ iber die ^eute' die da abgrenzen und einteilen J]} ^Ehen ( Jsfrtka), tn Asren und in Europa, denn die sind doch sehr verschieden untereinander. Denn Europa erstreckt sich in der Länge über die beiden anderen hinaus, in der Breite aber darf es sich gar nicht einmal mit ihnen messen. Libyen aber zeigt allein schon, daß es rings vom Meer umflossen, ohne soviel davon an Asien grenzt, und Necho, König von Ägypten, ist der erste unseres Wissens, der es bewiesen. Nämlich als o^efer aufhörte zu arbeiten an dem Graben x), der da führen sollte aus dem Nil m den arabischen Busen, sandte er phönikische Männer zu Schiffe ab und befahl ihnen, sie sollten zurück durch die Säulen des Herakles hineinfahren in das Nordmeer und also nach Ägypten kommen. Die Phöniker also fuhren ab aus dem Roten Meer und fuhren in das Südmeer. Und wenn es Herbst ward, gingen sie immer an das Land und besäten das Feld, wo sie immer gerade in Libyen waren, und warteten toenn das Korn eingeerntet hatten, gingen sie zu Schiffe, also, daß sie, als zwei Jahr um waren, im dritten Jahr herum-bogen durch die Säulen des Herakles und in Ägypten ankamen. Und sie erzählten (ich kann es zwar nicht glauben, vielleicht glaubt es aber ein anderer), wie sie um Libyen herumgeschifft, hätten sie die Sonne zur Rechten gehabt. Also ward Libyen zuerst entdeckt. ar, ^). Necho stand von dem Kanalbau wieder ab, nachdem 120000 Menschen bei der Arbeit m der Gluthitze ihr Leben verloren hatten.

17. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 8

1887 - Stuttgart : Krabbe
8 durch die Sulen des Herakles zurckkehrten, umschiffen. Als das assyrische Reich unterging, erschien Necho in den Fustapsen seiner groen Vorgnger in Syrien, er besiegte (609) den König Josia von Inda bei Megiddo in der Ebene Jesreel, wurde aber (605) von Nebukaduezar von Babylon bei Kar kenn sch (nicht = Circesinm an der Mndung des Chaboras in den Euphrat, sondern nrdlicher bei den Ruinen von Dscherms am Euphrat) geschlagen. Amasis um 550, der durch Aufruhr den Thron erlangt hat, setzte die Begn-stigung der Griechen in gesteigertem Mae fort (Polykrates sein Freund). Der lange Friede und die von Amasis eingerumte Handelsfreiheit brachten dem Reich eine groartige Blte. Aber dem ueren Wohl-stand entsprach die militrische Kraft nicht: ein Jahr nach dem Tod des Amasis 525 erlag sein Sohn Psammetich Iii. oder Psammenit 525. dem Kambyses bei Pelusium und gypten verlor fr immer feine Selbstndigkeit. Ii. Waytonien ttttb Assyrien. 1. Land. Ein zweiter Kulturherd ltester Zeit ist das Gebiet 'der beiden vom armenischen Hochland kommenden Zwillingsstrme, des ruhigen Euphrat und des reienden Tigris. Der nrdliche Teil des Zwischenstromlandes, Mesopotamien, noch kein Tiefland, ist nur im Norden fruchtbar, weiterhin Steppe, ja vllige Wste. Von der ersten Annherung beider Flsse in der Gegend von Selencia und Baghdad an breitet sich Babylonien (Chalda, Sinear) aus, ein uerst fruchtbares Tiefland, fo regenarm und glhendhei (bis zu 50" C.) wie gypten, aber wie dieses in alter Zeit durch ein gro-artiges System von Deichen und Kanlen zu einem wahren Paradies umgewandelt, in dem nach Herodot das Getreide immer 200fltige und in recht guten Jahren Zoofltige Frucht trug. stlich von Mesopotamien lag, sst ganz im Osten des Tigris, Assyrien, begrenzt von den armenischen Bergen im Norden, dem Randgebirge Irans, dem Zagros-gebirge im Osten, dem unteren Zab im Sden, zum Teil gebirgig, sonst ein fruchtbares Hgelland, nicht ganz so ergiebig wie Babylonien, aber von frischerem, gesunderem Klima, im Sden Babylonien hnlich. 2. Das altbabylonische Reich. Whrend Mesopotamien eine grere Bedeutung nie gehabt hat, war das babylonische Tiefland frh die Sttte einer der gyptischen ebenbrtigen Kultur. Die gro-artigen Ergebnisse der Denkmlerforschung seit einem halben Jahr-hundert haben ungeahntes Licht auf die Geschichte jener Reiche geworfen. In einer Zeit, die vielleicht soweit hinaufreicht als die der gypter, finden wir hier schon eine eigentmliche Kultur: sie gehrt einem nichtsemitischen Volk mit einer agglutinierenden Sprache, dessen Ursprung noch unklar ist, den Sumeriern und Akkadiern, das schon die seltsame schwer zu entziffernde Keilschrift hatte, mit welcher zahlreiche Ziegeln und Thontafeln beschrieben sind und welche von ihnen auf die semitischen Babylonier und Assyrier der-

18. Altertum - S. 13

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Ägypten 13 Dem Libyer Psammetich gelang es, Ägypten wieder unabhängig zu machen und das Reich bis Theben wieder zu vereinigen (663). Unter ihm und seinen Nachfolgern erlebte das Land noch einmal eine Blütezeit. Ein lebhafter Handel mit dem Ausland brachte neuen Wohlstand in das Land. Namentlich entstand ein reger Verkehr mit den auf blühenden griechischen Staaten. Zahlreiche Griechen kamen in das Land und gründeten Niederlassungen im Delta. Necho Ii. suchte das Reich auch nach außen hin zu erweitern. Auf einem asiatischen Feldzuge besiegte er zwar Josia von Juda bei Megiddo, wurde aber von Nebukadnezar bei Karchemisch am Euphrat (605) vollständig geschlagen und mußte seine Eroberungspläne aufgeben. Er versuchte auch das Rote Meer mit dem Mittelländischen durch einen Kanal zu verbinden, der aber wieder versandete. Durch phönizische Schiffer ließ er die erste Umsegelung Afrikas durchführen, die in 3 Jahren glücklich vollendet wurde. Sein Enkel Hophra erlag dem Am as is (Ahmose), den die Söldner auf den Thron erhoben. Unter diesem erhob sich eine neue Gefahr, das junge Perserreich. Um dem Ansturm zu begegnen, schloß er ein Bündnis mit Krösus von Lydien und Nabo-nedo von Babylonien. Doch die beiden Bundesgenossen lagen, und auch Amasis’ Nachfolger, Psammetich Iii., verlor sein Reich an Kambyses (§ 46). Die ägyptische Kultur. § 11. Staat und Gesellschaft. An der Spitze des Staates stand, wenigstens in den Zeiten der Blüte, der König als unumschränkter Herrscher. Zu den Zeiten der Höhe königlicher Macht war der König der absolute Herr, der schon in alter Zeit göttliche Verehrung genoß. ,,Der gute Gott“, der ,,Horus“ (§ 14) gehörten schon zur ältesten Titulatur. Seit der 5. Dynastie bürgerte sich immer mehr die Bezeichnung „Sohn des Re“ (des Sonnengottes) ein. Der Titel „Pharao“ bezeichnet eigentlich den Palast des Königs. Im alten und im neuen Reiche war er der Besitzer von allem Grund und Boden. Dieser wurde entweder von Leibeigenen bearbeitet oder von freien Bauern, die auf ihrem Lande in Erbpacht saßen. Aber auch an verdiente Beamte verlieh der König Ländereien zur Nutznießung. Die Abschätzung und Eintreibung der Steuern, die oft bis zu einem Fünftel des Ernteertrq.ges gingen, besorgten königliche Beamte mit großer Strenge. Diese Beamtenschaft, die im alten und dann wieder im neuen Reiche vom untersten Schreiber bis zum obersten Minister streng gegliedert und zentralistisch organisiert war, führte die ganze Verwaltung des Landes. Zur Erleichterung war das Land in Gaue geteilt (22 in Oberägypten, 20 in Unterägypten). Die Ausbildung fand in königlichen Schulen statt, wo die künftigen Be- unter- 525 Die Dynastie des Psammetich Ägypten persisch Der König Die Beamten

19. Geschichte des Altertums - S. 7

1903 - Leipzig : Voigtländer
2. Die Ostsemiten. Die Babylonier und Assyrer. 7 Das neue Knigsgeschlecht residierte in Theben und fhrte9leje^ groe Bauten aus. Man bediente sich seit der Hhksoszeit zur Krieg-shrnng der mit Ps er den bespannten Streitwagen. Der kriege-tische König Thutmosis Iii. (Dehutmose, nach 1500) breitete sein Reich der Nnbien bis Chartum aus und unterwarf Syrien und Cypern. Bald aber wurden die gypter durch die tapferen Chetiter (Cheta) in Syrien zurckgedrngt. Amenophis Iii. (Amenhotep) errichtete zwei Kolossalstatueu von sich, die Mernnonssuleu" der Glanzzeit Griechen. Ramses Ii., der Groe, um 1320, von Herodot Sesostris genannt breitete seine Herrschast zeitweise der Vorderasien aus und,esu.c.1320 errichtete groartige Bauwerke, deren Ruinen bei Karnak und Lnksor noch von der Glanzzeit des Reiches zeugen. Seine Mumie ist er-halten. Im 9. Jahrhundert verfiel das Reich. Die thiopier bemch-tigten sich des sdlichen Teils, die Assyrer beherrschten Untergypten. Um 650 einigte Psammetich, der griechische Sldner in Dienst nahm, das Reich von neuem und residierte in Sais. Sein Sohn Necho griff Syrien an, schlug Josia, den König von Inda, bei Necho Meg idd0 (Migdol), ward aber von dem Babylonier Nebnkad-nezar bei Karchemisch (605) besiegt. Er begann einen Kanal vom Nil in das Rote Meer und lie durch phnizische Seeleute Asrika von Ost nach West umsegeln. Durch einen Soldatenausstand kam Amasis (Ahmose) aus den Thron, der mit den Griechen in nahe Amasis Beziehung trat und mit Polykrates von Samos Freundschaft schlo (vgl. Schillers Ring des Polykrates"). Sein Sohn Psammenit Psmmemt erlag 525 dem Perserknig Kambyses an der Pelusinischen Nilmndung, und gypten ward persische Provinz. Die semitischen Völker. 2. Die Ostsemiten. Die Babylonier und Assyrer. 1. Land und Volk. Die meisten Lnder des westlichen Asiens wurden von Semiten bewohnt. Westlich vom Enphrat lagen Westsemiten Syrien (mit Palstina und Phnizien) und Arabien; am Euphrat und Tigris unterscheidet man 1. das Land zwischen ihrem Ober- und Mittellaus: Mesopotamien, 2. Assyrien stlich vom Ommiten oberen Tigris, 3. Babylonien am Unterlans der beiden Strme.

20. Die Geschichte des Alterthums - S. 53

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
18. Das jüngere Reich in Babylon. Nebukadlthar. 53 gesandt, Juda aber noch nicht zur Provinz gemacht, sondern einem Vetter des abgesetzten Königs, dem Zedekia,, verliehen. Als in Aegypten König Hophra (Apries) zur Regierung gekommen, verband sich Zedekia mit diesem gegen Babylonien; aber sein Vertrauen auf Aegypten wurde getäuscht, die Aegyptier erlitten eine völlige Niederlage, Jerusalem mußte sich im dritten Jahre der Belagerung ergeben und Nebu-kadnezar hielt ein furchtbares Gericht: der eidbrüchige König Zedekia ward geblendet und gefangen nach Babel gesandt, seine Söhne und viele vornehme Juden hingerichtet, die Einwohner Jerusalems weggeführt, der Tempel, der Königspalast, alle größeren Gebäude der Hauptstadt durch Feuer zerstört, die Mauern geschleift. So war David's Reich auf ewige Zeiten untergegangen, der Tempel lag 50 Jahre in Trümmern und erst nach 70 Jahren ward der zweite Tempel vollendet (s. Nr. 25). Den im Lande Zurückbleibenden gab Nebukadnezar einen Mann aus dem Geschlechte David's (Gedalja) zum Statthalter. Fünf Jahre nach der Einnähme Jerusalems führten die Babylonier einen siegreichen Feldzug gegen Aegypten, wo sie mehrere Städte erobert zu haben scheinen, und auch Tyrus verstand sich endlich nach 13jähriger Belagerung dazu, Babylons Oberhoheit anzuerkennen und einen von Nebukadnezar eingesetzten König (Baal) anzunehmen. Als seine letzte Stütze in Syrien gefallen war, versuchte Hophra sein Glück zur See; angeblich (nach Diodor) schlug die ägyptische Flotte die phönicische und cyprische, Nebukadnezar scheint aber den Krieg auch zu Lande aufgenommen zu haben und dieser muß (im Jahre 570) einen durchaus unglücklichen Ausgang für Aegypten gehabt haben. Hophra machte keinen neuen Versuch gegen Syrien, aber seine Unruhe trieb ihn gegen Cyrene, und auf diesem Zuge verlor er den Thron an Amasis. Nach der Demüthigung Aegyptens scheinen die letzten neun Jahre der Regierung Neb^kadnezar's in völligem Frieden vergangen zu sein. Dieser letzten Zeit gehören wahrscheinlich die gewaltigen Vertheidigungswerke an, die er nicht mehr vollenden konnte. Obgleich Babylonien schon von Natur leicht zu vertheidigen war, weil es im Westen und Norden von Wüsten, im Osten von Gebirgen, wie von einem Walle, umgeben war, während im Süden die beiden Zwillingsströme und Sümpfe das Land abschlössen, so bildete doch Nebukadnezar diese natürliche Vertheidigung und die wohl schon vorgefundenen künstlichen Vertheidigungslinien weiter aus. Ein großes Bassin bei Sippara und vier Canäle vom Euphrat nach dem Tigris, von denen Nebukadnezar wenigstens einen anlegte, boten das Mittel, das Land zu bewässern, um den sehr ungleichen Wasserstand des Tigris aus der großen Wassermasse des Euphrat zu reguliren. Vor diesen großen Wasserwerken, und zunächst zur Vertheidigung des Aufstau-Beckens bei Sippara, erbaute der König die gewaltige medijche Mauer vom Euphrat zum Tigris, zwölf Meilen lang. Dem alten Babel gegenüber legte er auf