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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 318

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
318 Ix. Die Griechen. weil es zur Festzeit die Kadmea besetzt und den Frieden gebrochen hatte, zu einer Geldstrafe von 500 Talenten verurtheilt wurde, die jedoch nicht bezahlt wurden. Epaminondas erkannte, daß mit der Wiederherstellung Messeniens nicht nur die Eroberungspolitik Sparta's zu Ende sein mußte, sondern auch ein fester Verbündeter für Theben gewonnen würde. Daher gingen Gesandtschaften an die in Rhegium, Messana und auf der Nordküste Astikas zerstreuten messenischen Stämme, die ihre Liebe zur Heimat und ihren Hak gegen Sparta bewahrt hatten, um ihnen zu verkünden, daß es unter dem Schuhe Thebens ihnen frei stände, in das Land ihrer Väter zurückzukehren, und da ihre Feinde nunmehr gedemüthigt seien, als freie Männer zu leben. Sie hörten und kamen. 5. Thebens Angriffskrieg. Eine andere Folge der leuktrischen Schlacht war, daß auch die Stämme Ar kad iens erkannten, daß sie, die stärksten und zahlreichsten im Peloponnes, so lange in unwürdiger Dienstbarkeit erhalten worden, daß sie ihr Blut stets nutzlos auf Befehl eines Schwächeren vergossen hatten und daß ihre Zersplitterung die Ursache ihrer Schwäche sei. Sie beschlossen, eine neue Großstadt — Megalopolis — als Sitz der arkadischen Gesammtgemeinde, als Mittelpunkt der Behörden Arkadiens, zu bauen, doch ward die Vereinigung aller Städte und Gaue nicht erreicht, Orchemenns schloß sich aus, weil es wohl selbst gehofft hatte, der Centralsitz der arkadischen Behörden zu werden, in anderen Städten widersetzten sich die aristokratischen Parteien den Neuerungen der Demokraten, die ersteren riefen die Hülfe Sparta's, die letzteren jene Thebens an, da Athen Beistand versagte. Epaminondas kam mit einem Heere nach dem Peloponnes, wie seit der Schlacht bei Platää niemals vorher und niemals nachher in Griechenland zusammengebracht worden, 40,000 Hopliten und 30,000 ' Leichtbewaffnete standen unter seinem und seines hochherzigen, uneigennützigen Freundes Pelopidas Befehl. Als dasselbe bis Mantinea vorgedrungen war, bestanden die Arkader, von den Argivern und Eleern unterstützt, darauf, daß ein Einfall in Lakonien versucht werde, um so mehr, als zahlreiche Periöken und Heloten sich einfanden, welche meldeten, daß die nicht dorische Bevölkerung Lakoniens schon jetzt sich weigere, dem Befehl der Spartaner zu gehorchen und zum Abfall bereit fei. Dazu kam der strategisch wichtigste Umstand, daß die nördlichen Gegenden Lakoniens fast ganz von Truppen entblößt und die schwierigen Gebirgspässe entweder schwach oder gar nicht besetzt waren. So beschloß denn Epaminondas, obwohl sein Amt als Böotarch nahe abgelaufen war, den Befehl auf eigene Verantwortlichkeit über die gesetzliche Dauer hinaus zu behalten. Er theilte das Heer und brach von vier Seiten in Lakonien ein, welches seit des Aristomenes Zeiten höchstens an den Küsten von fremden

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1. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 148

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
148 Die messenischen Kriege. n. 41. Anmerk. 3: Nachdem Lykurg alle Gter in gleiche Theile getheilt hatte, ging er ernst durch die frychgeschmttenen Felder und betrachtete die Getreideschober rote sie gleich und gleich einander gegenberstanden. Darauf sagte er lchelnd m fernen Begleitern: Man sollte meinen, ganz Lakonien gehre lieben Brdern, welche Ire uvja ^ieit ihm aber schwer, diese Einrichtung durchzusetzen (Geschichte von Alkander). Anmerk. 4: Ein König vonpontos kaufte sich einst einen lakedmonischen Koch wegen der berhmten schwarzen Suppe, fand dieselbe aber beim Gensse fehr widrig; da sagte der Koch: Diese Suppe, o König, mu man nach einem Bade tm Eurotas essen." Anmerk. 5: Der Ehrgeiz, sich nicht erwischen zu lassen, ging so weit, da emmal ein Junglmg, der einen Fuchs gestohlen hatte, diesen schnell unter feinen -Ucantel verbarg, als er einem Freunde feines Vaters begegnete, und, von demfelben Boden-sank antwortete, bis er, von dem Fuchse zerbissen und zernagt, leblos zu , , t Anmerk. g; Damit die Einfachheit recht fest begrndet sei, bestimmte Lykurg, da bei jedem Hause, das man baue, beim Dache kein anderes Werkzeug als die Axt, bei den Thren nur die Sge angewendet werden drfe. Den jungen Leuten ?arx gestattet, sich in andre Staaten zu begeben, damit sie die zu Hause er- lernte Weisheit nicht wieder verlernten. Damit Abscheu vor der Trunkenheit bei ihnen erregt werde, machte man oft Heloten trunken und fhrte sie in diesem Ru= Staude tn bte Speisesle der Jnglinge. berhaupt wurden die Heloten auf's drckendste behandelt. Sie durften die Lieder Terpander's (f. 71) und Alk-man's nicht singen. Es heit, da wenn man ihre groe Zahl frchtete, man die fpartarnfche engend bewaffnet ins Feld schickte, wo sie heimlich die strksten Heloten erjagen und niederstoen muten. 730- 41. Die messenischen Kriege. Nachdem die Spartaner ganz Lakonien in ihrem Besitze hatten, trachteten sie darnach, auch das fruchtbare, blhende Meffenien zu er-langen, und sie begannen einen Krieg, welcher 19 Jahre dauerte und mit der Unterwerfung Messeniens endigte: Der !? messenifche Krieg. Anla zum Kriege gaben ver-v.chr. schiedene kleine Grenzstreitigkeiten. So hatten Messenier spartanische Jung-' srauen geraubt und den zu Hlse eilenden König der Spartaner erschlagen. Ein Spartaner aber, welchem ein Messenier seine Heerde anvertraut hatte, verkaufte dieselbe und erschlug den wegen dieser Angelegenheit zu ihm ge-sendeten Sohn des Letzteren. Der Messenier klagte darber in Sparta, und als er keine Genugtuung erhielt, tdtete er auf dem Heimwege alle Spartaner, die ihm begegneten. Die Spartaner nahmen dies zum Vor-wnde fr den Krieg, den sie durch die pltzliche Einnahme der messenischen Bergfeste Ampheia begannen. Die Messenier zogen in allen offenen Feldschlachten den Krzeren. Nachdem ihnen von den Lakedmoniern ihre Hauptstadt Stenyklaros zerstrt worden war, vereinigten sie zuletzt ihre ganze Macht in der Berg-feste Jthme, in welcher sie noch lange den Feinden Stand hielten. Das Orakel von Delphi versprach ihnen den Sieg, wenn eine Jungfrau aus dem kniglichen Hause den Gttern geopfert werde. Ariftodemos, der Hauptheld der Messenier, opferte seine eigene Tochter. Die Spartaner lieen sich dadurch entmuthigen, und die Messenier waren fortan siegreich. Sechs Jahre lang fiel Aristodemos immer zur Erntezeit verheerend in Lakonien ein. Da erhielten die Messenier einen neuen Orakelspruch, welcher

2. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 88

1868 - Oldenburg : Stalling
88 Viii. Aristodemos, oder der erste Mefsenische Krieg. (743—723 v. Chr.) Westlich von Lakonien lag die fruchtbare Landschaft Messe- nien, nach deren Besitz die Spartaner um so mehr strebten, da ihr eigenes Land jener gesegneten Gegend an Fruchtbarkeit weit nachstand. Unter solchen Umständen konnte es an Feindselig- keiten zwischen beiden Nachbarvölkern nicht fehlen, bis endlich nach zwei blutigen Kriegen Messenien den Lacedämoniern unter- worfen ward. Die Veranlassung zum Ausbruch des Krieges wird folgendermaßen erzählt: Polychares, ein vornehmer Messenier, besaß viele Rinder, aber nicht so viel eigenes Land, daß sein Vieh hinlängliche Weide gehabt hätte. Er übergab es daher einem Spartaner, Namens Euäphnos, unter der Bedingung, daß er es ans seinen Grundstücken weiden und dafür einen Theil der Nutzung von dem Vieh haben sollte. Dieser Euäphnos war ein Mensch, der ungerechten Gewinn höher achtete, als Treue und Ehrlichkeit und dabei durch seine Worte sich einzuschmeicheln wußte. So hatte er auch jetzt die Rinder des Polychares an Kaufleute, die in Lakonien gelandet waren, verkauft und ging nun selbst als Bote zu Polychares. Diesem sagte er, Seeräuber wären ans Land gestiegen, hätten Gewalt gegen ihn gebraucht, und als Beute Rinder und Hirten mit fort genommen. Allein wäh- rend Euäphnos den Polychares zu täuschen suchte, entlief den Kausleuten einer von diesen Hirten, kehrte zu seinem Herrn zurück und traf hier den Euäphnos, den er in Gegenwart des Poly- chares Lügen strafte. Uebcrführt und nicht im Stande, es ab- zuläugnen, bat er inständig den Polychares und dessen Sohn um Verzeihung. Dann gab er an, wie viel er für die Rinder bekommen hätte, und bat den Sohn des Polychares, ihm zu folgen und den Preis in Empfang zu nehmen. Aus dem Wege aber erschlug Euäphnos den Sohn des Polychares. Als dieser die Thal erfuhr, ging er häufig nach Sparra zu den Königen und Obrigkeiten, um Genugthuung zu erhalten, und als er sie nicht erhielt, gerieth er außer sich, und hingerissen vom Zorne, ermordete er, weil er sein eigenes Leben nicht achtete, jeden Lace- dämonier, der ihm in die Hände fiel. Die Lacedämonier ver-

3. Europa (mit Ausschluß des Deutschen Reiches) - S. 125

1887 - Breslau : Hirt
23. In der Landschaft Lakonien. 12b 23. In der Landschaft Lakonien. Kommt man bei einer Wanderung im alten Lakonien über die Höhenzüge herein, welche östlich vom Eurotas liegen, so bietet sich dem Auge eine schöne und großartige Landschaft. In der Tiefe schlängelt sich der silberhelle Fluß durch eiu breites, von herrlichem Pslanzenwnchse strotzendes Thal. Jenseits des- selben aber erhebt sich der mit dunklem Nadelwald gegürtete Taygetos, der in seineu schroffen Kalkgipseln bis zu einer Höhe von 2400 na aufsteigt und weit nördlich im arkadischen Hochlande wurzelt. Aus den Hainen von Orangen und Citronen, Maulbeerbäumen und Platanen unten in der Ebene leuchten die roten Dächer und die weißen Mauern freundlicher Dörfer, und auf einer Höhe des rechten Ufers zeigt sich das neue Sparta, welches erst vor 50 Jahren gegründet worden ist. Wir steigen zu dem altberühmten Flusse hinab und überschreiten ihn. Narzissen und Oleander schmücken seine User, und dichtwucherndes Schilf be- schattet seinen Spiegel. Wir sind nun in die sonnige Ebene eingetreten. Trotz der zahlreichen Gärten ist sie schattenlos, und zu Zeiten herrscht hier eine fast tropische Hitze. Nen-Sparta mit seinen geradlinigen und menschenöden Gassen macht einen langweiligen Eindruck. Vou den Tempeln und Denkmälern des alten Sparta (Lakedämon) ist nichts übrig geblieben. Auf einem Hügel hart am Eurotas lagen die schönsten Tempel der alten Stadt, von denen der eherne Tempel der Athene der bedeutendste war. Wo die Agora (der Markt) sich ausbreitete, sieht man heute wogeude Gerstenfelder oder Bewässerungsgräben mit mannshohem Schilfe; wo das Stadion gelegen, ist kaum noch aussindig zu machen. Das Landdreieck, welches der Eurotas mit einem rechts ein- mündenden Nebenflusse bildet, ist die Stätte, auf welcher sich einst die spar- tanische Jugend im Faust- und Ringkampf übte. Hente schlürfen hier die modernen Spartaner im Schatten der Bäume ihren Kaffee. Gegenüber erhebt sich auf dem andern Ufer des Eurotas eiue Höhe, welche den Palast des Menelaos trug. Von hier oben aus konnte man ohne Zweisel jenen Hügel mit dem Tempel der Athene sowie die alte Stadtanlage vollständig über- blicken. Jetzt sieht man von hier ans weites Frucht- und Gartenfeld hinab. Stille herrscht nun aus diesem Plane, über welchen einst das Getöse der lake- dämonischen Kriegerhaufen hallte. Doch wir rüsten uns zu einer Bergfahrt über den Taygetos, dessen zackige Gipfel so einladend auf uns herabfchaueu. Nur 4 km von Sparta entfernt liegt auf der untersten Terrasse des Gebirges das Städtchen Mistra, ein merkwürdiges Denkmal des Mittelalters ans hellenischem Boden. Wiederholt

4. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 19

1910 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die Begrndung des spartanischen Staates. 19 des vielgereisten Geschichtschreibers Herodot, der in der Nhe, zu Hali-karna, seine Heimat hatte, den schnsten Himmel besitzt auf der ganzen Erde und der Jahreszeiten anmutigsten Wechsel". Das gemeinsame Heilig-tum der seekundigen Jonier war der Tempel des Meergottes Poseidon auf dem Vorgebirge Mykle. 4. Z>ie Begrndung des spartanischen Staates. Zur Landeskunde. Die Landschaft Lakonien wird von Nordwest nach Sdost vom Eurotas durchflssen, dessen muldenfrmige, dem Ackerbau be-sonders gnstige Ebene ungefhr den vierten Teil des Landes einnimmt. Der-selben Richtung folgt das eisenhaltige, wald- und wildreiche Taygetusgebirge, das im Vorgebirge Tnrum, und der Parnon, welcher in dem strmischen Kap Malea ausluft. An den grasbedeckten Hngen fanden Rinder, Schafe und Ziegen reichliche Nahrung. Durch die Gebirge war Lakonien gegen feindliche Angriffe geschtzt, aber gleichzeitig auch am Verkehr mit der Auenwelt be-hindert. Ebenso gewhrte das Meer dem Lande mehr Schutz als gnstige Hfen, weil das Gestade mit Lagunen und Smpfen bedeckt war. Die Haupt-stadt Sparta lag weit von der Kste entfernt am Eurotas. a) Tie Zeit vor Lykurg. Als die Dotier unter der Fhrung des Herakliden Aristodemus in Lakonien einbrachen, unterlagen ihnen die eingesessenen Acher in offener Feldschlacht, leisteten aber hinter den Mauern ihrer Burgen und Städte zhen Widerstand. Die fremden Krieger muten deshalb feste Lager an-legen, von wo sie den Gegner bestndig beobachteten und mglichst viel schdigten, bis ein pltzlicher Angriff der Dorier oder die Erschpfung der Belagerten die bergabe herbeifhrte. Aus einem solchen Kriegslager er-wuchs die Hauptstadt des neuen spartanischen Staates: das mauer-lose Sparta oder Lazedmon. Art der Spitze standen zwei Könige, der Sage zufolge Nachkommen der Zwillingsfhne des Aristodemus. hnlich wie die Könige des von Homer geschilderten Zeitalters, waren sie oberste Priester, Richter und Heerfhrer. Die Bevlkerung zerfiel in drei Klaffen: 1. Die Spartiaten. So nannten sich die eingewanderten Dorier, welche in der Hauptstadt und der umliegenden Eurotasebene ihre Wohnsitze hatten. Als die Herren des Landes besaen sie allein Anteil an der Staats-Verwaltung. Im Kriege bildeten sie den Kern des Heeres. 2. Die Periken (Umwohner). Mit diesem Namen bezeichnete man diejenigen Acher, welche sich rechtzeitig durch einen Vertrag mit den Eroberern verstndigt hatten. Sie wohnten rings um die Ebene des Eurotas in den weniger fruchtbaren Landstrichen, waren persnlich frei und 2*

5. H. 1/2: Griechische Geschichte, H. 1/2 - S. 112

1866 - Leipzig : Teubner
112 Thebanische Hegemonie. Aovd'ovv avtoig xal Qaxsig vnrjxooi yeyevrjjievoi xal Evßosig ccjto naödv tdv tcoxsav xal Aoxqoi ajicpoteqoi xal ’Axagvävsg xal 'Hqkxaecotcu xal Mrjxielg’ rjxoxov&ovv d' avtolg xal ix ©sttaxiag innsig ts xal jtsataötai. tavta drj Gwetdojisvol xal trjv ev Aaxsdaijiovi Eqijjiiav Xsyovtsg ixitsvov (irjdajidg aito- xqejteöd'ai, tcqiv ¿[xßaaslv Etg trjv rav Aaxedaijiovicov ftcogav. oi dl ©rjßaioi rjxovov jilv tavta, dvtsxoyi^ovto dl oti dvgsji- ßoxcotatrj jilv rj Aaxcovixrj sxsyeto sivai, cppovqag dl xafrsöta- vai svojit^ov E7il tolg svttqogodaratoig. xal yaq rjv "igy^dxaog (ilv ev Oid trjg Exiqitidog, s%cov vsodajiddstg ts cppovqovg xal tdv Tsysatdv cpvyadcov tovg vsatatovg 7ceqi tetgaxoölovg' rjv dl xal E7tl Aevxtga vjiiq trjg Maxsattdog axxrj cpqovgd. exo- yitpvto dl xal tovto oi ©rjßaioi^ dg xal Gvvexd'ovöav dv ta%£cog trjv tdv Aaxsdaifioviav dvvayuv xal [ia%s(id'ai dv avtovg ovda- [iov ayieivov rj ev tfj iavrdv. a drj Ttavta Aoyitfi^ievoi ov Ttavv Ttqotteteig rjöav sig to ¿¿vai Eig trjv Aaxsdaijiova. etcei jievxol rjxov ex xe Kagvdv leyovtsg trjv Eqrjjitav xal vtugxvovjievoi avtol rjyrjöeöo'ai, xal xslsvovtsg, dv ti E^anatdvteg cpaivav- tai, anoiscpdtteiv <?(pccg, Ttagrjöav ds tivsg xal tdv Jtsqioixav Etaxaxovjievoi xal cpaoxovtsg dnoöttjöegd'ai, si jiovov cpavsirj- 6av Eig trjv idgav, sxsyov ds dg xal vvv xaxovjisvoi oi Ttsgi- oixoi vno tdv Üttaqtiatdv ovx eq'exoiev ßorjd'stv' Ttavta ovv tavta axovovtsg xal Ttaya Ttavtcov oi ©rjßaioi Etteiöfrrjgav, xal avtol (.ilv xata Kagvag svsßaxov, oi dl Aqxadsg xata Oiov tfjg Exiqitidog. xal si jilv etii ta dvgßata Ttqosxd'dv 6 l6x,°~ Xaog vcpiötato, ovdsva dv tavtrj ys scpaöav avaßrjvai' vvv dl ßovxojievog toig Oiatatg (jv(i[xa%oig jjgrjgd'ai, ejielvev ev tfj xdjirj’ oi df avsßrjgav Ttajittxrj&Elg ’Aqxadsg* Evrav&a dt] avti- Gvv£id6[ievoi, fragliche Form, viel- leicht unorganisch gebildet fürffw- sidozsg (sich bewusst) oder für avv- Löofisvoi (einsehend). — ev Oico, einem Flecken an dem Passe, der durch die rauhe Hügellandschaft Skiritis ins eigentliche Lakonien führte. — Vfo$oc[icödeig. Neubürger hiessen die (zuerst im pelop.kriege) wegen geleisteter Kriegsdienste freigelassenen Heloten, womit man die immer schwächer werdende Bürgerzahl zu stärken suchte. Sie hatten aber geringere Rechte. — Aevhxqco, ein fester Ort im Gebiete von Megalopolis in der Grenzland- schaft Malea, von wo ein Pass nach Lakonien führte. — cog gvvexq'ov- guv uv — v.ul fiu%Eg&ai. Statt des Acc. c. inf. ist im ersten Gliede der blosse accus, gesetzt, wobei dasein- leitende rovzo überflüssig wird. — Kuqvai (Nussdorf), ein Grenzort der Skiritis. — Ausser den Theba- nern und Arkadern nennt Diodor. Xv, 64 noch zwei Abtheilungen von Argeiern und Eieiern, die von Osten und Westen einfallend sich bei Sel- Iasia vereinigten. Sellasia ist eine hochgelegene Festung am Knoten-

6. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 141

1884 - Leipzig : Weber
I. Lykurg uui) Solo». fhn Lakonien hatte ein Teil der in den Peloponnes eingewanderten Dorier vsy den spartanischen (lakedämonischen) Staat gegründet. Die beiden Zwillingssöhne des auf dem Znge in den Peloponnes gestorbenen Herakliden Aristodemos, Prokles und Eurysthenes, sollen zuerst als Könige an der Spitze desselben gestanden und die Regierung gemeinschaftlich geführt haben. Sie galten als die Gründer zweier Königsgeschlechter, welche nach Prokles und nach des Enrysthenes Sohn Agis die Prokliden und Ägiden genannt wurden. Seither herrschten immer zwei Könige zugleich, von welchen der eine ein Proklide, der andere ein Ägide war. Die in Lakonien angesiedelten Dorier bildeten die vornehmste Klasse der Bewohner des Landes und führten den Gesamtnamen Spartaner oder Spartiaten; sie wohnten in Sparta. Die von ihnen unterworfenen Achäer zerfielen iu zwei Hauptklassen: die Lakedamonier(Periöken—llmwohtter) innren persönlich frei und behielten ihren Grund und Boden als Eigentum, mußten aber Tribut au den herrschenden Stand zahlen und hatten nur einen sehr geringen Anteil an der Regierung und Verwaltung des Staates. Jene Achäer, welche entweder nicht freiwillig und mit Abschließnng eines Vertrags sich den Doriern ergaben, sondern mit Waffengewalt bezwungen worden waren, oder später sich wieder empört hatten, verloren insgesamt ihre Freiheit und wurden als Sklaven verwendet. Sie führten den Namen Heloten, der Sage nach von der Stadt Helos, deren Bewohner zuerst zu dieser Sklaverei verdammt worden sein sollen, wahrscheinlicher aber von einem griechischen Worte, welches soviel als gefangennehmen bedeutet. Übrigens werden die Namen Spartaner und Lakedämonier auch zur Bezeichnung des dortigen Staats und seiner Bürger überhaupt gebraucht.

7. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 96

1873 - Oldenburg : Stalling
96 Spartanern schriftlich zu, denn er selbst wollte nie wieder in seine Vaterstadt zurückkehren, um nicht durch seine Rückkehr die Spartaner von ihrem Eide zu entbinden. Da er sich durch seine Gesetze einen dauernden Ruhm erworben hatte, so glaubte er zur Erlangung der Glückseligkeit lange genug gelebt zu haben, und endigte sein Leben freiwillig dadurch, daß er sich aller Nahrungsmittel enthielt. Nach einer andern Nachricht starb er in Kreta, nachdem er vorher befohlen, seine Asche in das Meer zu streuen, damit nicht etwa die Spartaner seine irdi- schen Ueberreste nach Sparta brächten und sich dadurch von der Erfüllung ihres Eides entbunden glaubten. Viii. Arlstvdemos, oder der erste Messenische Krieg, (743—723 V. Chr.) Westlich von Lakonien lag die fruchtbare Landschaft Messenien, nach deren Besitz die Spartaner um so mehr strebten, da ihr eigenes Land jener gesegneten Gegend an Fruchtbarkeit weit nachstand. Unter solchen Umständen konnte es an Feindseligkeiten zwischen beiden Nachbarvölkern nicht fehlen, bis endlich nach zwei blutigen Kriegen Messenien den Lacedämoniern unterworfen ward. Die Veranlassung zum Ausbruch des Krieges wird folgendermaßen erzählt: Polychares, ein vornehmer Messenier, besaß viele Rinder, aber nicht so viel eigenes Land, daß sein Vieh hinlängliche Weide gehabt hätte. Er übergab es daher einem Spartaner, Namens Euäphnos, unter der Bedingung, daß er es auf seinen Grundstücken weiden und dafür einen Theil der Nutzung von dem Vieh haben sollte. Dieser Euäphnos war ein Mensch, der ungerechten Gewinn höher achtete, als Treue und Ehrlichkeit und dabei durch seine Worte sich einzuschmeicheln wußte. So hatte er auch jetzt die Rinder des Polychares an Kaufleute, die in Lakonien gelandet waren, verkauft und ging nun selbst als Bote zu Polychares. Diesem sagte er, Seeräuber wären ans Land gestiegen, hätten Gewalt gegen ihn gebraucht, und als Beute Rinder und Hirten mit fort-

8. Das Alterthum - S. 28

1877 - Leipzig : Hirt
28 Erste Abtheilung. Dritter Abschnitt. Zweites Kapitel. Aristokratie kriegerischer Geschlechter gebildet, welche das alte Knig-thum mehr und mehr schwchte und den geringen Mann bedrckte; dazu kam in Lakonien Zwietracht durch ein Doppelknigthum und damit gefhrliche Verwirrung der das Land. Da wird Lykurg der politische Reformator in Lakonien und der eigentliche Begrnder eines gceinigten spartanischen Kriegerstaates. Nachdem er, wie eine der vielen Erzhlungen der ihn besagt, edelgesinnt die Versuchung der treulosen Wittwe seines verstorbenen kniglichen Bruders, mit ihr die erledigte Herrschaft zu theilen, von sich gewiesen und seines Bruders nachgelassenem Shnlein Leben und Knigthum gerettet, dann auf Reisen fremde Gesetze kennen gelernt hatte, wurde er seinem Volke ein sittenstrenger Gesetzgeber, und da der delphische Gott den Spar-tanern Glck und Macht verheien, so lange sie an seinen Ordnungen und Satzungen festhalten wrden, soll er seinen Landsleuten einen Eid abgenommen haben, bis zu seiner Rckkehr nichts an diesen Gesetzen zu ndern, in die Fremde gereist und nicht zurckgekehrt sein. Die von ihm gelste Aufgabe bestand in ihrem Kerne darin, da er den Stand der dorischen Eroberer, den Kriegsadel, die freien Spar-tiaten, zu einer einheitlichen Krperschaft streng und fest zusammenschlo, damit diese herrschende gehate Minderzahl der die unterworfene Mehrzahl der brigen mehr oder weniger geknechteten Bewohner Lacedmons ihre Herrschast behaupten konnte. Diese ur-sprngliche achische Bevlkerung zerfiel in Periken, d. i. die Eigentmer der minder ergiebigen gebirgigen Theile des Landes, Ackerbau, Gewerbe und Handel treibend, zins- und kriegsdienstpflichtig, persnlich frei, aber ohne politische Rechte, und Heloten, die mit Gewalt entwaffneten Landeseinwohner, ein der Gefammtgemeinde der Spartiaten gehriger leibeigener Bauernstand, der gegen den halben Ernteertrag die Gter der Spartiaten bebaute, Schildknappendienste im Kriege leistete und der Willkr und dem Stolze der spartiatischen Herren sich schutzlos preisgeben mute, schon uerlich durch die Sklaven-tracht, Lederkappe und Schaffell, von dem siegreichen Dorer unter-schieden, fr den allein Lykurgs Gesetze gegeben waren. Die Staaatsgewalten der spartanischen Verfassung: a) Zwei Könige, heraklidischer Abkunft: Oberseldherrn und Richter im Felde mit priesterlichen Functionen bei Staatsopfern, Vor-sitzende im Rathe der Alten, doch nur mit einer Stimme bei Ab-stimmungen, mit reichlichen Einknften und mannigfaltigen Ehren (eigenes Grundstck, Ehrenantheil an der Kriegsbeute, Opfergaben, Einknfte vom Perikenlande, Ehrenplatz, doppelte Portionen beim Opfermahle; vorgeschriebene Volkstrauer bei ihrem Tode). b) Rath der Alten, Gerusia, ein Senat aus 28 bis der 60 Jahre alten Spartiaten, durch Zuruf von der Volksversammlung auf Lebenszeit gewhlt, Staatsrath der Könige und oberstes Landes-gericht.

9. Die vorchristliche Zeit - S. 89

1852 - Leipzig : Brandstetter
89 Ii. Aristodemus und Aristomenes. 743 v. Ehr. 686 v. Ehr. Aristodemus *). i. Westlich von Lakonien lag die fruchtbare Landschaft Messenien, nach deren Besitz die Spartaner um so mehr strebten, da ihr eigenes Land jener gesegneten Gegend an Fruchtbarkeit weit nachstand. Unter solchen Umstanden konnte es an Feindseligkeiten zwischen beiden Nachbarvölkern nicht fehlen, bis endlich nach zwei blutigen Kriegen Messenien den Lacedämoniern unterworfen ward. Die Veranlassung zum Ausbruch des Krieges wird folgendermaßen erzählt: Polhchares, ein vornehmer Messenier, besaß viele Rinder, aber nicht so viel eigenes Land, daß sein Vieh hinlängliche Weide gehabt hatte. Er übergab es daher einem Spartaner, Namens Euäphnos unter der Bedingung, daß er es auf seinen Grundstücken weiden und dafür einen Theil der Nutzung von dem Viehe haben sollte. Dieser Euäphnos war ein Mensch, der ungerechten Gewinn höher achtete als Treue und Ehrlichkeit und dabei durch seine Worte sich einzuschmeicheln wußte. So hatte er auch jetzt die Rinder des Polhchares an Kaufleute, die in Lakonien gelandet waren, verkauft und ging nun selbst als Bote zu Polhchares. Diesem sagte er, Seeräuber waren an's Land ge- stiegen, hatten Gewalt gegen ihn gebraucht und als Beute Rinder und Hirten mit sortgenommen. Allein wahrend Euäphnos den Polhchares zu täuschen suchte, entlief den Kaufleuten einer von diesen Hirten, kehrte zu seinem Herrn zurück und traf hier den Euäphnos, den er in Gegenwart des Polhchares Lügen strafte. Ueberführt und nicht im Stande es abzuleugnen, bat er in- ständig den Polhchares und dessen Sohn um Verzeihung. Dann gab er an, wie viel er für die Rinder bekommen hätte und bat den Sohn des Polhchares, ihm zu folgen und den Preis in Empfang zu nehmen. Auf dem Wege aber erschlug Euäphnos den. Sohn des Polhchares. Als dieser die Thal erfuhr, ging er häufig nach Sparta zu den Königen und Obrigkeiten, um Genug- thuung zu erhalten und als er sie nicht erhielt, gericth er außer sich und hin- gerissen vom Zorne, ermordete er, weil er sein eigenes Leben nicht achtete, jeden Laeedämonier, der ihm in die Hände siel. Die Lacedämonier verlangten nun d e Auslieferung des Polhchares und da sie verweigert wurde, begannen sie der Krieg. Zn aller Stille betrieben sie ihre Rüstungen und ohne Kriegserklärung brachm sie in Messenien ein, nachdem sie sich zuvor durch einen feierlichen Eid verpflichtet hatten, nicht eher die Waffen niederzulegen, als bis sie das Messe- nisch« Land erobert hätten. Zur Nachtzeit überfielen sie die Grenzstadt Amphea, wo fle, da die Stadt ohne Wachen war, sogleich eindrangen und die Bewohner theils auf ihrem nächtlichen Lager, theils an den Altären der Götter, wohin sie ihre Zuflucht genommen hatten, tödteten. Der König der Messenier er- malnte jedoch in einer Volksversammlung die Bürger, sich durch das Schick- *) Nach Ludw. Stacke (Erzählungen aus der griech, Geschichte).

10. Bd. 1 - S. 114

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
114 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. heute die Aecker von Cactushecken umgeben, die Dörfer in Oliven- und Maulbeerhainen verborgen liegen, während die Abhänge und Halden der umgebenden Gebirge die schönsten Weiden darbieten. Dieser Reichthum der messenischen Landschaft, die beinahe über hellen!- sches Maß hinausgehende Wärme seiner Niederungen verwischte und verweich- lichte den dorischen Charakter in demselben Grade, wie er am jenseitigen Abhänge bei einer großartigeren und rauheren Natur in Krieg und Jagd- leben erstarkte. Als daher die beiden durch Stammverwandtschast zusammen- gehörigen und durch ein Bundesheiligthum der Artemis vereinigten Nachbar- staaten sich einander ganz entfremdeten, mußte der Gegensatz zwischen ihnen um so mehr zum Kampfe führen, je mehr mit dem neidischen Blicke, den der Spartaner von der kahlen Taygetusscheitel auf die Ufer des Pamifus warf, sich das Vertrauen des Sieges verband. 5. L a k e d ä m o n. Die südlichste Landschaft des Peloponnes wird durch zwei Gebirge gebildet, welche in gleicher Richtung vom südarka- dischen Hochlande ausgehen, Taygetus und Parnon; sie fassen von beiden Seiten das Eurotasthal ein und in ihrer Fortsetzung als Halbinsel den lakonischen Meerbusen. Die Tiefebene des Eurotas ist durch Fruchtbarkeit und Sicherheit der Lage in dem Grade von der Natur bevorzugt, daß dadurch die ganze Landschaft den Charakter der Concentration erhält, welcher mehr als alles Andere ihre geschichtliche Eigentümlichkeit ausmacht. Man denke sich dieses Mittelland im Besitze eines erobernden Kriegsstammes, welcher durch Leibeigene Saat und Aernte bestellen läßt, während das umliegende Bergland an die unterworsenen Urbewohner (Periöken) ausgetheilt wird, welche in zerstreuten Ansiedelungen unter Noch und Arbeit kümmerlichen Unterhalt gewinnen, so sehen wir in Lakonien alle natürlichen Bedingungen zu einem auf Grundbesitz beruhenden, aristokratischen Bürgerstande vereinigt. Von diesem Mittellande aus eroberten die Dorier allmählich das Gebiet, das wir Lakonien nennen, und griffen sogar über die natürlichen Marken im Westen hinüber, sobald es ihrer Kraftfülle in dem schmalen Bergthale zu eng wurde, so daß sie ihre Landschaft über den ganzen Süden der Halbinsel erweiterten, und daß der Taygetus, statt die Grenze zu bilden, jetzt die Mitte des dichtbevölkerten Lakoniens durchzog. 6. A r g o l i s. Der nordöstliche Theil des Peloponnes hat die reichste Gliederung. Hier lös't sich das Land am sreiesten vom arkadischen Gebirgs- kerne ab und springt als langgestreckte Halbinsel mit größter Küstenentwick- lung, hafenreich und von nahen Inseln umgeben, in das Meer vor. Von dem östlichen Gebirgsrande Arkadiens aus dacht sich Argos nach drei Meeren ab: im Norden zum korinthischen, im Osten zum saronischen, im Süden zum argolischen Meerbusen. Darnach ist auch die Gliederung des Landes eine dreifache. Zuerst die parallel laufenden Thäler, welche von Süden nach Norden gestreckt, gegen die innere Bucht von Korinth sich öffnen:

11. Geschichte des Altertums - S. 23

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 23 — (12 Städte.) Panionion Bundesheiligtum auf dem Vorgebirge Mykale, dem Poseidon geweiht. Staatliche Verhältnisse unmittelbar nach der Wanderung. Die Stadt mit ihrem Gebiet bildet den Staat, nur in einigen Fällen eine ganze Landschaft zu einem Staate vereinigt (Attika. Lakonien). Die Folge davon Mannigfaltigkeit des griechischen Lebens, aber auch Zersplitterung. Größere, aber sehr lose Verbände seit alter Zeit vorhanden, die sogenannten Amphiktyonien, hauptsächlich zum Schutze gemeinsamer Heiligtümer geschlossen. Bedeutend nur noch die delphische Amphiktponie, an der die Dorer im Peloponnesos, die Athener, Phoker, Lokrer, Böoter, Thessaler teilnehmen. Schutz des delphischen Heiligtums und völkerrechtliche Bestimmungen. Zweimal jährlich Zusammenkunft von Abgesandten. (Hieromne-monen und Pylagoren.) Gemeinsame Festfeier (Spiele), gemeinsame Verehrung der Götter (Appollo im Orakel zu Delphoi), gemeinsame Volkssprache, Litteratur und Kunst erhalten das Gefühl der Zusammengehörigkeit trotz des Fehlens politischer Einheit wach. B. Sparta. In Lakonien lange Kämpfe zwischen Dorern und Achäern, aus denen die spartanische Verfassung (durch Vertrüge) sich entwickelt hat. Von den Spartanern die ganze Verfassung dem Lykurgos zugeschrieben, der 884. als Vormund seines unmündigen Neffen Charilaos die Gesetze gegeben haben soll.

12. Geschichte des Altertums - S. 120

1889 - Wiesbaden : Kunze
120 Zweiter Abschnitt. Erster Zeitraum. und gefangen, während seine Gefährten flohen. Doch gab ihn die Priesterin wieder frei. Bald darnach nötigte die Treulosigkeit des arkadischen Königs Ar ist o- krates, welcher zu den Spartanern überging, den Aristomenes, sich in die Festung Jra zu werfen. Von hier aus verheerte er Lakonien. Einst hatte er sich jedoch allzuweit vorgewagt; er wurde überfallen und mit 50 seiner Begleiter gefangen genommen. Die Spartaner stürzten die Gefangenen in eine tiefe Felsschlucht, und alle Gefährten des Aristomenes fanden den Tod; er aber wurde dadurch gerettet, daß er, m voller Rüstung hinabgestürzt, beim Falle durch seinen Schild geschützt wurde. Drei Tage brachte er der Sage nach in dem schauervollen Abgrunde zu. Endlich bemerkte er einen Fuchs, welcher an den Leichen nagte. Er faßte ihn beim Schwänze, schützte sich mit seinem Mantel gegen die Bisse des wütenden Tieres und gelangte, von demselben zu einem Ausgangspunkte geführt, glücklich ins Freie zu den ©einigen. Die Spartaner schlossen nach einiger Zeit mit den Messeniern einen Waffenstillstand auf 40 Tage. Während dieser Zeit entfernte sich Aristomenes ohne Besorgnis vor einem Überfall von Jra und begegnete einigen Bogenschützen. Diese erkannten ihn, banden den Helden, wie die Sage erzählt, und führten ihn gefangen nach einem Meierhof, wo eine Witwe mit ihrer Tochter wohnte. Dem Mädchen hatte es aber in der Nacht zuvor geträumt, es hätten Wölfe einen tzesesselten Löwen in ihr Haus gebracht, welcher keine Klauen besaß. Sie selbst habe barauf dem Löwen die Fesseln gelöst, seine Klauen gesunben und sie ihm gegeben. Die Wölfe seien dann von dem Löwen zerrissen worben. Eben als die Bogenschützen den Gefangenen hereinführten, fiel dem Mäbchen der Traum roieber ein. Sofort erkunbete sie des Gefangenen Namen, und als sie den hochgefeierten Aristomenes nennen hörte, schenkte sie den Soldaten so viel Wein ein, daß biefe einschliefen. Nun löste sie dem Gefangenen die Fesseln, und dieser tötete seine Gegner. Das Mädchen aber nahm Aristomenes rnit und gab sie seinem Sohne zur Gemahlin. Ein Jahr später siel Jra durch Verrat. Während Aristo-menes krank an einer Wunde darniederlag, wurden die Wachen vernachlässigt. Ein Spartaner, welcher sich in dem Hause einer Messenierin versteckt gehalten hatte, meldete dieses, und bald war die Mauer erstiegen. Aller Widerstand war vergeblich. Nachdem sich Männer und Frauen drei Tage und drei Nächte aufs heftigste verteidigt hatten, rief Aristomenes seinen Leuten zu, ihm zu folgen.

13. Vorderasien und Griechenland - S. 115

1874 - Leipzig : Teubner
- 115 — eine eigenthümliche Weise für Lebenszeit vom Volke gewählt Wenn das Volk versammelt war, begaben sich einige auserlesene Männer in ein benachbartes Gebände, von wo aus sie nicht in die Versammlung sehen, aber die Stimmen der Versammelten hören konnten. Dann wurden die Bewerber nach dem Loose einer nach dem andern schweigend durch die Versammlung geführt. Bei jedem Einzelnen erhob das Volk, je nachdem es ihm mehr oder weniger günstig war, ein stärkeres oder schwächeres Geschrei, und jene eingeschlossenen Männer merkten sich bei dem Ersten, Zweiten und so fort, ohne zu wissen, wem es galt, den Grad des Geschreis. Wem das stärkste Geschrei erscholl, den riesen sie zum Rathsherrn aus. Die Könige waren gewissermaßen nur bte Vollzieher der Beschlüsse des Rathes, in dem sie den Vorsitz hatten. Im Kriege hatten sie bte Anführung, und hier war ihre Gewalt fast unumschränkt; in gewöhnlicher Zeit aber war ihr Einfluß gering. Dagegen würde ihnen nach dem Tode bte größte Ehre zu Theil; man bestattete sie wie Heroen. Wenn der König gestorben war, brachten ausgeschickte Reiter die Trauerhtnbe in das ganze Laub; in der Stadt öerfünbeten Klageweiber den Tod, welche, eherne Becken schlagettb, durch die Straßen zogen. In jebetn Hause mußten wenigstens zwei Personen, ein Mann und eine Frau, Trauerkletber anlegen. Zur Bestattung fanb sich aus ganz Lakonien außer den Spartiaten eine große Zahl von Heloten und Periöken ein. Viele Tausenbe kamen zusammen, Männer und Frauen; sie schlugen sich unter unermeßlichem Wehklagen bte Stirn und priesen den Verstorbenen als den besten König, den sie je gehabt. Nach der Bestattung bauerte bte Trauerzeit noch 10 Tage; es ruhten alle öffentlichen Geschäfte. Unter der Gerusia mit den tietben Königen an der Spitze staub die Bürgergemeinbe, die Volksversammlung der Spartiaten, als der Grunb und Boben aller Macht. „Dem Volke sei Entscheibung und Macht", hieß ein Gesetz des Lykurgos; es entschieb über alle wichtigen Angelegenheiten des Staates. Dahin gehörten die Wahlen der Beamten, Beschlüsse über 8*

14. Die vorchristliche Zeit - S. 101

1877 - Leipzig : Brandstetter
101 das Parteihaupt der Küstenbewohner, ergriff mit den Seinen die Flucht; Solon aber, obschon in hohem Alter, erschien furchtlos auf dem Markt und hielt eine Rede an die Bürger, worin er sie wegen ihrer Unbesonnenheit und Feigheit schalt und sie beschwor, nicht von der Freiheit zu lassen. Damals sprach er das berühmte Wort: „Vorher war es euch leichter, die Tyrannei, welche noch im Keime war, zu unterdrücken: jetzt ist es größer und ehrenvoller, die schon erwachsene und erstarkte zu zerstören." Da aber die Furcht seinen Vorstellungen den Eingang verschloß, so ging er nach Hause, ergriff die Waffen, stellte sich in voller Rüstung auf die Straße und sprach: „Ich habe, so viel in meinen Kräften stand, Vaterland und Gesetze vertheidigt." Von nun an verhielt er sich ruhig, ohne doch von seiner Gesinnung abzulassen. Vergeblich riechen ihm seine Freunde zur Flucht, und als man ihn fragte, worauf er sich denn verlasse, daß er so tollkühn sei? antwortete er: „Auf das Alter." Pisistratus aber bewies ihm auch fernerhin große Achtung und Zuneigung und bediente sich seiner als Rathgebers. Me Solonischen Gesetze hielt er aufrecht und ging in Befolgung derselben mit gutem Beispiele voran. Ja sogar, als er vor dem Areopag des Mordes angeklagt wurde, erschien er, wiewohl er schon damals unumschränkte Gewalt besaß, ganz bescheiden vor den Richtern, um sich zu vertheidigen. Der Ankläger aber blieb aus. Lolon widmete die Muße seiner letzten Lebensjahre den Studien und der Dichtkunst, nach seinem Grundsätze: „Lernend ohn' Unterlaß komm' ich ins Alter hinein." Doch soll er die Freiheit seiner Vaterstadt nicht lange überlebt haben und bereits im zweiten Jahre der Alleinherrschaft des Pisistratus gestorben sein. Sein Name ist unsterblich und mit Recht ist Solon zu den sieben Weisen des Alterthums gezählt worden. Ii. Aristodemus und Aristomenes. 743 v. Chr. 686 v. Chr. Arist odemus*). 1. Westlich von Lakonien lag die fruchtbare Landschaft Messenien, nach deren Besitz die Spartaner um so mehr strebten, da ihr eigenes Land jener gesegneten Gegend an Fruchtbarkeit weit nachstand. Unter solchen Umständen konnte es an Feindseligkeiten zwischen beiden Nachbarvölkern nicht fehlen, bis endlich nach zwei blutigen Kriegen Messenien den Lacedämoniern *) Nach Ludw. Stacke.

15. Die vorchristliche Zeit - S. 105

1877 - Leipzig : Brandstetter
105 geschrieben war: „Ariftomenes weiht diesen Schild der Göttin als Zeichen des Sieges über die Spartaner." Die Lacedämonier aber hatten einen Orakelspruch aus Delphi, daß sie den athenischen Rathgeber holen sollten. Sie baten also durch Gesandte die Athener um einen Mann, der ihnen riethe, was nöthig wäre, und diese schickten ihnen den Tyrtäus, einen Kinderlehrer, der am wenigsten mit scharfem Verstände begabt zu sein schien und an dem einen Fuße lahm war. Tyrtäus wußte durch seine Kriegsgesänge die Lacedämonier so zu begeistern, daß sie ihn als ein göttliches Geschenk betrachteten. Beide Theile rüsteten sich bei dem sogenannten „Denkmal des Ebers" zur Schlacht. Ariftomenes war von einer Schaar von achtzig auserlesenen Messeniern umgeben, von denen jeder sich hochgeehrt fühlte, daß er gewürdigt worden war, an der Seite des Ariftomenes zu fechten. Diese selbst und Ariftomenes hatten zuerst schwere Arbeit, da sie gegen den spartanischen König und den Kern des lacedämonischen Heeres kämpften; aber keine Wunde scheuend und ihre Kampfwuth bis auf den höchsten Grad steigernd, schlugen sie durch fortgesetzten Kampf und ihre Wagstücke die Schaar des spartanischen Königs zurück. Diese Fliehenden ließ Ariftomenes durch eine andere Abtheilung der Mesienier verfolgen; er selbst stürzte sich auf die, welche den meisten Widerstand leisteten. Als er auch diese geworfen hatte, wandte er sich wiederum gegen Andere; schnell drängte er auch diese zurück, und ungehindert warf er sich nun auf die, welche noch Stand hielten, bis er die ganze Schlachtordnung der Lacedämonier und ihrer Bundesgenossen in völlige Unordnung brachte. Und da sie nun ohne Scham und Scheu flohen und Keiner mehr den Andern erwarten wollte, drängte er die Nachhut furchtbarer, als man von einem einzigen Manne hätte erwarten können. Bei der weiteren Verfolgung der Feinde verlor Ariftomenes seinen Sckild, und dieser Umstand war Schuld, daß sich mehrere Lacedämonier durch die Flucht retteten, weil er, während er den Schild suchte, Zeit verlor. Die Lacedämonier waren durch diesen Schlag sehr entmuthigt; aber dem Ariftomenes warfen, als er nach Haufe zurückkehrte, die Weiber Bänder und Blumen der Jahreszeit zu und sangen die Verse: „Sparta's Schaaren verfolgt Ariftomenes bis in die Mitte Von Stenykleros*) Gefild und bis zum hohen Gebirg." Seinen Schild fand Ariftomenes bald darauf wieder und überfiel sogleich mit einer auserlesenen Schaar zwei spartanische Städte, wobei er beträchtliche Beute wegführte. 2. Einst erfuhr er, daß zu Aegila, einem Ort in Lakonien, wo der Ceres ein Heiligthum gestiftet war, die Frauen ein Fest feierten. Ariftomenes brach mit seinen Gefährten auf und suchte sie zu rauben. Allein die Weiber *) Stenykleros hieß der Ort, wo sich das Denkmal des Ebers befand.

16. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. 153

1869 - Leipzig : Teubner
Die messenischen Kriege. 153 8. Die Stärke der lykurgischen Verfaßung besteht in ihrer gänzlichen Ein- seitigkeit. Indem sie kein andres Interesse gelten und aufkommen ließ, als das des Staats, die Bürger zu fast willenlosen Werkzeugen desselben machte, war die Ruhe, wie die Macht und Größe des Staats gesichert. Aber in derselben einseitigen Consequenz besteht auch die Schwäche, weil mit Veränderung der äußern Bedingungen auch das ganze Gebäude zusammenstürzen mnste, um so mehr als die bürgerliche Zucht die Entwicklung des Menschlichen, die allseitige Ausbildung der geistigen und sittlichen Anlagen unterdrückte und daher nur un- gezügelte Leidenschaft und Rohheit, die durch die Stellung zu den unterdrückten Teilen der Bevölkerung genährt wurde *), wenn einmal die Bande gelockert waren, Platz greifen konnten. An einen allmählichen den Zeitverhältnissen und Bedürfnissen entsprechenden Umbau war iu dem Staat nicht zu denken, der jede freie Bewegung des Geistes als seine Existenz bedrohend ansah. Kann man auch nicht behaupten, daß die Verfaßung auf kriegerische Erobrung berechnet gewesen sei, mag auch die Absicht Lykurgs, wie sie sich in seiner Mitwirkung zur Eiu- richtung der Olympien ausspricht, auf ein friedliches Nebeneinanderleben der Völkerschaften in der Peloponnesos gerichtet gewesen sein, so kann man doch nicht verkennen, daß in dem Wesen des spartanischen Staats die Unmöglichkeit Un- gleichartiges neben sich bestehn zu sehn, und damit das Mistraun und der Trieb der Unterdrückung oder doch Beherschnng der Nachbarn gegeben ist'). In der That sehn wir denn auch die Spartauer zuerst die Bahn der Erobrung betreten, dann die Vereinigung der Peloponnesos durch eine ihnen unbedingte Gewalt ver- leihende Hegemonie snchen, um deren Behauptung willen sie zuletzt in einen Kampf sich verwickeln, in dem sie zwar siegen, aber den Sieg mit gänzlichem innerin Ruin bezahlen. Die inessenischen Kriege. 8 56. 1. Erst nach der Ordnung der Verfaßung durch Lykurgos soll es den Spartanern durch die ihnen anerzogne kriegerische Tüchtigkeit gelungen sein sich in den vollen Besitz der Landschaft Lakonien zu setzen; unter König Archelaos, der seit 885 gleichzeitig mit Lykurgos regierte, ward Ägys, unter Taleklos (von 827 an) Amyklä, Geronthrä und Pharis, unter Alkamenes (seit 786) Helos unterworfen ^). Den bedeutendsten Machtzuwachs aber verlieh die Erobrung des stammverwandten benachbarten Messenien. Auch in diesem Land, dein fruchtbarsten und schönsten der eroberten, war nach der Ansiedlnng sosorhlnrnhe entstanden und Kresphontes von den Reichen wegen Begünsti- gnng des Volks samt seinen Söhnen erschlagen und dem übriggebliebnen Äpy- tos, von dem dann die Könige benannt wurden, das Reich nur durch die Arkader und deu Beistand andrer dorischer Stämme erhalten, damit aber eine größre Vermischung mit den frühern Einwohnern eingeleitet worden^). Wärend die Äpytiden besonders in den gottesdienstlichen und friedlichen Einrichtungen ihren Ruhm suchten, scheint die dorische Sitte schnell verfallen zu fein5) und die kriegerische Kraft an Dauerhaftigkeit verloreu zu haben. Die Gemeinsamkeit des 1) Dies hat der scharfsichtige Aristoteles erkannt Pol. Vii 2, 5. 13, 10 — 15 u. 20. Viii 3, 3. Mir will es scheinen, als wenn erst durch das Übergewicht des Ephorats die Pflege der höhern geistigen Interessen, der die Bevorrechteten stets günstiger sind, völliger zurückgedrängt worden wäre. — 2) Polyb. X 49. — 3) Paus. Iii 2, 5-7. — 4) Paus. Iv 3, 5 (8). Vgl. Curtius Gr. Gesch. I 172-175. — 5) Curt. Pelop. Ii 125.

17. Leitfaden der alten Geographie - S. 109

1879 - Berlin : Reimer
Arkadien. Messenien. Lakonien. 109 Lakonika mitbegriffen. Das durch Epameinondas’ Siege 369 wieder befreite Messenien beschränkte sich vorzüglich auf die westliche Halbinsel; der östlich vom Pamisos gelegene Teil blieb noch ein Jahrhundert im spartanischen Besitz, bis er durch Anschluss an den neuen achaeischen Bund wieder mit Messenien vereinigt wurde. Erst nach dieser Herstellung des messenischen Freistates wurde die davon benannte neue Hauptstadt Messene (einheim. Messäna) neben der uralten, 800m hoch gelegenen Felsenburg Ithöme in einer die ganze Ebene beherschenden Lage erbaut; als Hafenstädte dienten ihr Kijparissiae an der westlichen, Koronex) an der südlichen Küste. Auch wurde damals die schon als Herschersitz aus mythischer Zeit berühmte, von den spartanischen Erobern zerstörte Stadt Pylos, am geräumigsten Hafen der ganzen Halbinsel (j. Navarino) wiedererbaut. 1) Verschieden von der gleichnamigen neuen Stadt, welche an der Stelle des alten von Dryopern bewohnten Asine liegt. 14-5. Lakonika. Die beiden südlich in lange und schmale, felsige Halbinseln bis zu den Vorgebirgen Taenaron (j. Matapan, d. i. Itstconov) und Malea (noch jetzt so) auslaufenden Gebirgszüge des Taygeton (j. Pentedaktylon, Gipfel über 2400“) und Parnön (über l900m) umschliessen oberhalb des sog. lakonischen Meerbusens das Tal des Eurötas (j. Iri), des zweitgrössten Flusses der Peloponnesos. Die obere Hälfte desselben enthält eine rings bergumschlossene Ebene, die grösste und ergiebigste der ganzen, sonst fast durchaus bergerfüllten Landschaft und daher deren politischen Mittelpunkt zu allen Zeiten; ihr uralter Eigenname Lakedaemön (jj xoixtj yictxedcci^wv) ging daher sowohl auf die Hauptstadt, als auf das ganze dazu gehörige Statsgebiet über, welches den mittleren und politisch hervorragendsten Teil der dorischen Eroberungen in der Peloponnesos bildete. Mit dem lakonischen Namen (^^idy.mvsg) wird dagegen vorzugsweise die ältere achaeische Bevölkerung gemeint, von welcher ein grosser Teil als Perioeken unter der dorischen Herschaft ihre Sitze besonders in den Küstenorten behauptete1); von demselben ist die gewöhnliche geographische (nicht politische) Benennung der ganzen Landschaft, ij yiccymvizij abgeleitet. Dicht neben dem alten, mythisch berühmten, noch Jahrhunderte nach dem Eindringen der Dorier selbständigen achaeischen Fürstensitze Amyklae erwuchs in Folge jener Eroberung die neue, weitläufig gebaute aber unbefestigte Hauptstadt Sp arta.2) Ihr Kriegshafen war Gytheion am lakonischen Meerbusen (j. Marathonisi); unter den übrigen Städten des Küstenlandes hat nur Prasiae an der Ostküste in ältester Zeit als

18. Alte Geschichte - S. 37

1910 - Berlin : Salle
Dorische Wanderung bis Perserkriege. 37 besitz zugewiesen wurde, den er weder verkaufen, noch verschenken durfte. Auch im Erbfall durfte keine Teilung eintreten. Die Ländereien der Spartiaten wurden in 9000, die der unterworfenen tributpflichtigen Lacedämonier in 30 000 gleiche und unveräußerliche Teile geteilt. Die Heloten, die kein Grundstück erhielten, mußten den Spartiaten den Acker bebauen. Erziehung und Lebensweise der Spartiaten. Besonders war Lykurg darauf bedacht, den kriegerischen Sinn der Spartiaten zu wecken und zu erhalten, und ein starkes und kräftiges, an Gehorsam gewöhntes Geschlecht heranzubilden. Dies suchte er zu erreichen, teils durch eine dem Geiste seiner Gesetzgebung gemäße Jugenderziehung, teils durch das Verbot von jeglichem Luxus. Die Erziehung der Jugend war eine öffentliche und erstreckte sich auch auf die Mädchen. Schwächliche Kinder setzte man aus. Die Knaben und Jünglinge vom 7. bis zum 20. Jahre mußten den öffentlichen Erziehungsanstalten übergeben werden. Hier standen sie in Abteilungen unter besonderen Aufsehern und wurden in körperlicher Abhärtung geübt. Doch wurden die jüngeren Spartiaten auch im Lesen und Schreiben, Gesang und Musik unterrichtet und zum Auswendiglernen der Gesetze angehalten. Durch Unterordnung der jüngeren unter die älteren wurden die Knaben früh an Gehorsam gewöhnt. Die größte Einfachheit in Sitte und Lebensweise war dein Spartiaten zur Pflicht gemacht. Um einer feineren Lebensart den Eintritt in das Land zu verwehren, wurde der Verkehr mit dem Auslande, welcher ohnehin durch Einführung eisernen Geldes erschwert war, durch eine strenge Fremdenpolizei beschränkt und Ausländern die Niederlassung in Lakonien untersagt. Ruhte der Krieg, so lagen die Spartiaten in den Schluchten des Taygetos der Jagd ob. Die Erwachsenen vereinigten sich in einer Anzahl von je 15 Personen zu geschlossenen Tischgesellschaften mit gemeinsamen Mahlzeiten, zu denen die einzelnen Mitglieder beisteuerten und bei welchen die sogenannte schwarze Suppe genossen wurde. — Natürlich trat unter diesen Verhältnissen das Familienleben ganz zurück, es ging gewissermaßen im Staate auf. — Die Kriegsdienstpflicht der Spartiaten währte vorn 20. bis 60. Lebensjahre. Durch Lykurgs Gesetze wurde zwar Tapferkeit, aber auch Herrschsucht und Stolz bei den Spartanern befördert. Die Verteilung des Landbesitzes nötigte, bei steigender Bevölkerung, in fremden Ländern Eroberungen zu machen; die beständige Furcht vor Aufständen der Heloten führte zu strenger Bewachung.

19. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 101

1873 - Oldenburg : Stalling
101 selbst und Aristomenes hatten zuerst schwere Arbeit, da sie j gegen den Spartanischen König und den Kern des Lacedämo-°/ nischen Heeres kämpften: aber keine Wunde scheuend, und ihre^'^' Kampfwuth bis auf den höchsten Grad steigernd, schlugen sie durch fortgesetzten Kampf und ihre Wagstücke die Schaar des Spartanischen Königs zurück. Diese Fliehenden ließ Aristome- nes durch eine andere Abtheilung der Messenier verfolgen: er selbst stürzte sich auf die, welche den meisten Widerstand leisteten. Als er auch diese geworfen hatte, wandte er sich wiederum gegen Andere: schnell drängte er auch diese zurück und ungehindert warf er sich nun auf die, welche noch Stand hielten, bis er die ganze Schlachtordnung der Lacedämonier und ihrer Bundesgenossen in völlige Unordnung brachte. Und da sie nun ohne Scham und Scheu flohen und Keiner mehr den Andern erwarten wollte, drängte er ihren Rücken furcht- barer, als man von einem einzigen Manne hätte erwarten können. Bei der weiteren Verfolgung der Feinde verlor Aristomenes seinen Schild, und dieser Umstand war Schuld, daß sich mehrere Lacedämonier durch die Flucht retteten, weil er, während er den Schild suchte, Zeit verlor. Die Lacedä- mouier waren durch diesen Schlag sehr entmuthigt, aber dem Aristomenes warfen, als er nach Hause zurückkehrte, die Weiber Bänder und Blumen der Jahreszeit zu und sangen dazu die Verse: ^ ^ x,sspärta's Schaaren verfolgt Aristomenes bis in die Mitte ' Von Stenykleros'*) Gefild und bis zmn hohen Gebirg." Seinen Schild fand Aristomenes bald darauf wieder und überfiel sogleich mit einer auserlesenen Schaar zwei Sparta- nische Städte, wobei er beträchtliche Beute wegführte. Einst erfuhr er, daß zu Aegileu. einem Orte in Lakonien, wo der Demeter (Ceres) ein Heiligthum gestiftet war, die ^ Frauen ein Fest feierten. Aristomenes brach mit seinen Ge- fährten auf und suchte sie zu rauben. Allein die Weiber setzten sich zur Wehr: die meisten Messenier wurden mit den Messern, womit die Frauen die Opferthiere schlachteten, und mit den Spießen, woran sie das Fleisch steckten, um es zu braten, verwundet: Auf Aristomenes aber schlugen sie mit *) Ltenykleros hieß der Ort, wo sich das Denkmaldes Ebers befand.

20. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. uncounted

1869 - Langensalza : Beyer
64 hatten sie gar keine weitere Gewalt, als daß sie das Heer im Kriege anführen durften; damit sie aber auch hier ihre Gewalt nicht mißbrauchen könnten, waren ihnen noch 5 nur auf Ein Jahr gewählte Aufseher (Ephoren) beigegeben. Auf diese Weise hatte Lykurg zu verhüten gesucht, daß einer- seits die obersten Machthaber keinen Mißbrauch von ihrer Ge- walt machen konnten, und daß auch andrerseits in den Volksver- sammlungen nicht der Pöbel zur Herrschaft gelangte. — Was den zweiten Zweck anlangt, nämlich die große Un- gleichheit des Vermögens aufzuheben, auch Schwelgerei und Luxus fern zu halten, so ließ er, um diesen zu erreichen, alle Ländereien in 39,000 gleiche Theile — 9,000 größere und 30,000 kleinere Güter — vertheilen. einen spartanischen Koch das berühmte Gericht sich macyen uep, aber ungenießbar fand, sagte dieser: „Natürlich, Dir fehlt auch die beste Würze: „Hunger und Arbeit!" — Viele Gesetze, und namentlich das in Bezug auf die Spei- sen, waren besonders den vornehmen Spartanern nicht recht. Ly- *) Diese Sclavcu, besiegte Eingeborne, führten von der zerstörten Stadt Helos (in Lakonien), deren Einwohner zur ewigen Knechtschaft be- stimmt waren, den Namen „Heloteil."