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1. Das Mittelalter - S. 73

1889 - Gotha : Perthes
73 mauerten Orten verhat war. durch das Gebot, die Gerichtstage hinter Stadt-mauern abzuhalten, an stdtisches Leben gewhnte, hat er nicht mit Unrecht den Namen des Stdtegrnders erhalten. In dem Kampfe gegen die laden erprobte er zunchst die neue Kriegs-weise; das ganze an Sachsen und Thringen grenzende Wendenland wurde unterworfen, die Stadt der Heveller, Brandenburg, erstrmt (928), damals wahrscheinlich Meien (a. d. Elbe bei ihrem Eintritt ins Tiefland) als Grenzfefte erbaut; eine allgemeine Erhebung der Wenden wurde durch den blutigen Sieg bei Lenzen (unweit der und. Elbe) x) niedergeworfen (929); in demselben Jahre wurde auch herzog Wenzel von Bhmen (aus dem Ge-schlechte Premysls [ptlcheml]) lehns- und tributpflichtig gemacht. Nach Ablauf des Waffenstillstandes (933) erfolgte der Zusammensto mit den Ungarn; der Sieg der den gemeinsamen Feind des Abendlandes, wohl an der mittl. Unftrut, trug Heinrichs Namen weit der die Grenzen Deutschlands hinaus. Im nchsten Jahre (934) wies Heinrich auch die Dnen zurck, welche die nrdl. Grenze bedrngten. Der König Gorm der Alte, der zuerst die Reiche der Dnen auf den Inseln, in Jtland und Schonen (die sdl. Spitze von Schweden) vereinigte, erkannte die Grenze Karls d. Gr. wieder an; von neuem ward die dnische Mark begrndet (vgl. S. 58 und.). Heinrichs Siege hatten, wenn sie auch vorzugsweise fr Sachsen errungen waren, das Knigtum mit neuem Glnze umgeben und in den Herzgen das Gefhl der Unterordnung befestigt. 936 starb Heinrich auf der Pfalz Memieben (a. d. und. Unftrut), nachdem ihm die Nachfolge seines Sohnes Otto zugesichert war; in der Kirche des Klosters zu Quedlinburg (a. d. ob. Bode), das er selbst gestiftet, liegt er begraben. _Heinrich I., Gem.: Mathilde aus dem Geschlechte Widukinds Otto I. Gerberga Heinrich. Brun, 1. Gem.: Editha 2. Gem.: Adelheid Gem.: Giselbert, Herzog von Erzbischof von England von Burgund Herz. v. Lothring. Baiern von Kln. Ludolf, Liudgard Otto Ii. Heinrich der Herz. v. Gem.:Konrad Gem.: Theophano Znker Schwab, der Rote. Otto Iii. Heinrich Ii. C. Die Erhebung des deutschen Kelches zur ersten Wacht des Abendlandes. Otto I., der Groe. (936973.) Otto I. ward in einer Wahlversammlung zunchst nur von den Franken und Sachsen anerkannt; in Aachen aber, wohin der König die Groen aus allen Landschaften beschied, huldigten ihm auch die Baiern. Schwaben und Lothringer. Nach der Huldigung folgte die Salbung und Krnung durch den Erzbischof von Mainz in dem Mnster Karls d. Gr.; beim festlichen Mahle in der Pfalz versahen die 4 Hofmter, das Kmmerer-, Truchse-, Schenken- und Marschallamt die 4 Herzoge von Lothringen, Franken, Schwaben und Baiern 2). 1) in der spteren Priegnitz nahe der mecklenburgischen Grenze. 2) Spter hat Sachsen das Marschallamt, Baiern das des Schenken, der trnt. Pfalzgraf das Truchseamt, Schwaben das Kmmereramt in Anspruch genommen. Unter Heinrich V. war der Bhme Schenk, der dann ein Jahrh. mit Baiern um die bung des

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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 36

1896 - Hannover : Manz & Lange
36 Kaiser Otto I. Bhmenherzog zwang er, die Oberhoheit Deutschlands anzuerkennen und einen Zins zu entrichten. Bereits dachte Heinrich daran, einen Zug nach Italien zu unternehmen; aber er wurde durch den Tod an der Ausfhrung verhindert. Er starb im Jahre 936. 10. Kaiser Otto I., der Groe, 936 bis 973. Nach dem Tode des Knigs Heinrich versammelten sich die Fürsten der deutschen Stmme in der ehrwrdigen Kaiserpfalz Karls des Groen zu Aachen. Hier erwhlten sie, wie sie dem Verstorbenen auf einem frheren Tage1) versprochen hatten, dessen Sohn Otto zu ihrem König. Das neue Oberhaupt des Reiches lie sich hierauf in der von Kaiser Karl erbauten Kirche vom Erz-bischos von Mainz die Abzeichen des Knigtums (Reichsapfel, Scepter u. a.) berreichen, sich mit dem heiligen Salbl salben und die goldene Krone aufsetzen. Zum Schlu fand ein feierliches Krnungsmahl in der Pfalz statt; hierbei versahen die Herzge von Lothringen, Baiern, Franken und Schwaben (= Alemannien) die Hofmter als Kmmerer, Marschall^), Truchfe3) und Mundschenk. 1) Ottos Kmpfe gegen die widerspenstigen Stammesherzge. Bald nach seinem Regierungsantritt geriet Otto in eine heftige Fehde mit dem Herzog Eberhard von Franken. Da dieser bei des Knigs jngerem Bruder Heinrich, dem Herzog !) In dieser Zusammenstellung bedeutet Tag soviel wie Zusammen-fnft, eigentlich die fr eine Zusammenkunft festgesetzte Zeit; vgl. Reichstag. 2) Marschall oder Marschalk bezeichnet ursprnglich den, welcher der Pferde (Mhren) wartet. s) Trnchse ist der, welcher an der Spitze der Trucht, d. h. des Gefolges, fitzt und fr die Verpflegung zu sorgen hat.

2. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 72

1879 - Berlin : Mrose
— 72 — An einzelnen Erfindungen aus dieser Zeit sind zu merken: 1. T^ie^Orgeln. Pipin erhielt die erste aus Konstan'-tinop el 767. Unter Karl d. Gr. wurden sie schon in einigen Kirchen gebraucht; allgemein aber erst in der nächsten Periode. 2. Die Glocken. Erfunden sind sie um 500 in Italien-nach Deutschland kamen sie um 1000. 3. Uhren. Die erste Wassernhr mit Räderwerk hatte Karl der Gr. Gewöhnlich gebrauchte man Sanduhren. Deutschland. Wenn man das Jahr 843 als Ansang des dentschenmeiches betrachtet, dann i)t das Mittelalter etwa die Jugendzeit, und die neuere Geschichte das Blütenalter Deutschlands. Die Verfallzeit wird erst beginnen. Doch bildet die Zeit Göthes und Schillers den Höhepunkt, von welchem es in mancher Beziehung nicht mehr aufwärts geht. Zu Anfang des Mittelalters waren die Sachsen und Franken noch die bedeutendsten deutschen Stämme; dann aber neben ihnen die Schwaben und Baiern. So wechselte denn auch die Herrschaft unter ihnen. Zuerst kamen die Sachsen auf den deutschen Thron, dann die Franken und endlich die Schwaben. Das sächsische Hans, 918—1024. Heinrich I. 918—936 Otto I. 936—973 Otto Ii. 973—683 Otto Iii. 983—1002 ___________ Heinrich Ii. 1002—1024 Memoriren. Mit dem Auge: Die beiden Heinrich treten wie ein Rahmen um die 3 Otto hervor. Mit dem Ohre: Heinrich; Otto Otto Otto; Heinrich trochäifch, die 3 Otto in schnellerem Tempo. Dann wiederholt man die Reihe mit den Regentenzahlen; also Heinrich I; Otto I. rc. — Mit dem Verstände: Heinrich I. war tüchtiger als Heinrich Ii.; ebenso mit Otto I. und Iii. Durch Klodwig und Karl d. Gr. hatten die Franken geherrscht; so erscheint es als gerecht, daß jetzt die Sachsen an die Reihe kamen. Zahlen: Das sächsische Kaiserhaus regierte etwa 100 Jahr (918—1018 wären 100 Jahr gewesen). Die Zahl 918 behält sich leicht, indem man sagt: 2 mal 9 — 18. 936, 2 mal 18 = 36; 973, 2 mal 36 — 72, eins hinzu = 73. Soweit die Multiplication; dann Addition: 10 zu 73 — 83 (973—983); 20 zu 983 —

3. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 184

1822 - München : Lindauer
184 Viertes Kapitel. Baierische Regenten aus dem sächsischen Haus (mit Untermlschung eines Barers) und Luxemburgers) von 948 — ivrü. Die Herzoge dieses Zeitraums waren: r) -Heinrich I. Bruder des Kaisers Otto I. aus Sach- se» ’i' 955- 1) Heinrich Ii. Sohn des vorigen, abgesetzt im 976 wieder eingesetzt im I. 985 4* 995. Wäh- rend seiner Entsetzung regierten: 3) <Dtto 1. Sohn des Herzog Ludolph in Schwabe» und Enkel des Kaisers Sttol» von 976 4* 982. 4) Heinrich Iii. (Hezilo) Sohn des baierischen Lu, itpoldischen Herzogs Be^thold) von 98z, tratbai» ern ab 98z 4 als Herzog in Kärnthen im 1.989. 5) Heinrich 1v.(Sohn Herzogsheinrich Ii.); wurde im j. l 002 Kaiser dieses Namens Ii. legte diere, gierung von Baiern nieder im I. 1004. 4* 1024. 6) Heinrich V. von Luremburg, (Bruder der Kaise- rin» Cunigmide); wurde baierischer Herzog 1204, entsetzt 1008, wieder eingesetzt 101 1026. §- r- Heinrich 1. Inhalt. Stieße zwischen Heinrich I. und dem baierischen Pfalzgrafen Arnulph Ii. um die herzogliche Würde in Baiern. Dieser lez- rere

4. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 74

1878 - Breslau : Trewendt
74 Anhang. Ii. Die Karolinger. Karl Martell, f 741. Karlmann, + 755. Pipin der Kurze, + 768. Grippo, + 751. Karl der Grosse (I.), Karlmann, + 771. 768—814. Karl, f 810. Ludwig der Fromme (I.), Pipin, + 811. 814—840. | Lothar I., Pipin, Ludwig d. Deutsche (Ii.), Karl d. Kahle Bernhard, + 818. f 855. f 838. f 876. (Ii.), f 877. Die Linie --------------------------------------- Die Linie erlischt Karlmann, Ludwig der Karl Iii., herrscht in 875. t 880. Jüngere, der Dicke, Frankreich | f 882. f 888. bis 987. Arnulf, f 899. I Ludwig (Iii.) das Kind, + 911. Iii. Sächsische Könige und Kaiser. Heinrich, I. 919—936. Thancmar, + 939. Otto I., 936—973. Luitgart, verm. m. Konrad d. Rothen. Ihr Urenkel ist Kaiser Konrad Ii. Ludolf, Herzog v. Schwaben, f 957. Otto, Herzog von Schwaben u. Baiern, Otto Ii., 973—983. Heinrich, Herzog von Baiern, + 955. I Heinrich d. Zänker, Herzog v. Baiern, f 995. Otto Iii., 983—1002. t 982. Heinrich Ii., der Heilige, 1002—1024. Bruno, Erzbischof von Cöln, f 965. Iv. Fränkische Kaiser. Konrad Ii., der Salier, 1024—1039. I Heinrich Iii., 1039—1056. I Heinrich Iv., 1056—1106. Konrad, + 1101. Heinrich V., Agnes, vermählt mit 1106—1125. Friedrich v. Staufen, Herzog v. Schwaben.

5. Theil 4 - S. 304

1806 - Berlin : Duncker & Humblot
Zo4 aus allen Kräften unterstützten, damit er ihnest Nicht zu mächtig würde. Die Sendgrafen oder Kommissarien (milfl) aus Karls des Großen Zeiten findet man unter den sächsischen Kaisern nicht mehr; dagegen wohn- ten auf den königlichen Kammergütern, die durch alle Provinzen zerstreut lagen, sogenanntö Pfalzgrafen (comites palatii) die außer der Verwaltung jener Güter auch Noch die oberste Rechtspflege in den Herzogthümern übten, in Ab- wesenheit der Herzoge deren Stellvertreter wa- ren, und bey Landtagen von den Herzogen nicht übergangen werden durften. Daher liefet man in diesen Zeiten von Pfalzgrafen in Baiern> Sachsen, Schwaben und am Rhein (Franken). Wir haben gesehen, daß die Kaiser die groß- ßen Herzogthümcr im Erled'gungöfall nach Will- kühr verschenkten. Gewöhnlich erbten sie sich auf die Kinder fort, und so war es auch mit der Königswürde. Nur erst wenn keine Erben mehr ba. waren, sah man sich nach einem neuen Hau- se um. Die Könige betrachteten sich so sehr als Herren ihrer Vasallen, daß sie gar nichts eigenes an Land und Leuten, ihre sie nährenden Kam- mergüter ausgenommen, besitzen mochten. Otto I. gab, bald nachdem er König geworden war, sein ganzes Herzogthum Sachsest weg, und seine Nachfolger verschenkten auch noch von ihren Kam- mergütern ganze Städte, Grafschaften, Zölle und Kö-

6. Die Geschichte des Mittelalters - S. 177

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
42. Otto I., der Große. 177 42. Otto I.) der Große. (Nach Wilh. Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit, und Wilhelm Doenniges, Jahrbücher des deutschen Reichs, zum Theil bearbeitet vom Herausgeber.) Als König Heinrich nicht mehr war, versammelten sich alsbald die Franken und Sachsen zur Wahl des neuen Königs. Denn diese bildeten damals gleichsam den Kern des Reiches, den die anderen deut- schen Länder, Schwaben, Baiern und Lothringen, noch in loserem Zu- sammenhänge umschlossen. Hatte auch Heinrich schon Otto, seinen älte- sten Sohn von Mathilde, als seinen dereinstigen Nachfolger bezeichnet und die Zustimmung der Fürsten zu dessen Wahl gewonnen, so schien doch die Wahlhandlung selbst dadurch nicht beseitigt zu sein. Ohne Widerspruch wurde Otto zum König erwählt. Aber diese Wahl, die in gleicher Weise erfolgte, wie einst die König Heinrich's, schien schon nicht mehr genug. Man bestimmte daher, zu Aachen, in der alten Kai- serburg Karl's des Großen, sollten alsbald die Herzöge, Grafen und die vornehmsten Reichsvasallen aus allen deutschen Ländern sich ver- sammeln, um die getroffene Wahl allgemein anzuerkcnnen und dem neuen Könige zu huldigen, der dann nach altem Brauch gesalbt und gekrönt werden sollte. Und so geschah es am 8. August des Jahres 936. In der Säu- lenhalle, welche die Kaiserpfalz mit dem Münster verband — beide hatte Karl der Große erbauen und Marmor und Säulen dazu aus Rom und Ravenna herbeischaffcn lassen —, stand der Marmorstuhl Karl's des Großen, der Erzthron des Reiches; hier versammelten sich die Großen ans allen deutschen Landen, erhoben Otto auf den Thron und gelobten ihm unter Handschlag Treue auf immerdar und Beistand gegen alle seine Widersacher. So huldigten sie ihm nach alter Sitte als Karl's des Großen Nachfolger und König der Franken. In feierlichem Zuge, von den Hcrzögen, Grasen und Herren begleitet, be- gab sich dann Otto znm Münster. Der Erzbischof Hildebert von Mainz — der erst nach langem Hader mit den Erzbischöfen von Köln und Trier das Recht der Krönung er- stritten hatte — mit allen Erzbischöfen, Bischöfen und Priestern, die sich eingestellt hatten, empfing den jungen König und führte ihn bis in die lung Deutschlands tüchtiger und ehrenhafter als am Schlüsse seiner Regie- rung. Heinrich ist nie auf die Eroberung fremden Gutes ansgegangen, aber den heimatlichen Boden hat er mit einer Reihe glänzender Siege ge- schirmt, und in einer fast ununterbrochenen Siegeslaufbahn die Fülle unbe- fleckter Lorbeeren geärntet. Bei seinem Tode gab es kein Land Europa's, wo der deutsche Name nicht geehrt, aber auch keines, wo er einem unter- drückten Volke der Gegenstand berechtigten Hasses gewesen wäre. Das Wachsthum Deutschlands war in sencn Jahren wie die Natur seines starken Königs, an Leib und Seele gesund; vielleicht glänzendere, aber wahrlich keine bessere Tage hat das Reich in den folgenden Zeiten gesehen." Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken, n. 12

7. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 192

1822 - München : Lindauer
Igl ----------- chen letztern doch Otto Ii. vor kurzer Aekt mit Wohls thaten überhäuft hatte, dann die Bischöfe von Mainz und Magdeburg, ferner der kaiserlichen Pfalzgraf in Vaiern, Berthold Ii. (Arnulph des zweyren Sohn) dann Heinrich (Sohn Herzogbertholds I. in Baiern) der jüngere, oder Hezilo genannt, Theil daran nah- men. Seine Absicht wurde entdeckt, und Kaiser Otto Ii. ließ ihn nach Ingelheim bringen; er entkam aber, eilte nach Regenöburg, und ließ sich in der Kirche zu St. Emmeram vom Bischof Abraham zu Frey- sing (der Bischof von Regensburg, der h. Wolfgang hatte sich bey diesen Unruhen entfernet) im I. 976 wirklich zum deutschen König krönen. Kaiser Otto Ii* eilte mit einer Armee nach Baiern, erklärte die herzog- liche Würde für erledigt, und übertrug sie, (mit der Ausnahme von Karnthen, wo er den obengenannten Hezilo zum Herzog setzte,) dem Herzog in Schwaben, welcher ebenfalls Otto hieß, und ein Sohn des Her- zogs Ludolph, mithin ein Enkel Kaisers Otto I. war. Zwey Jahre nachher, nämlich im I. 978 be- kam er den entsetzten Herzog Heinrich Ii. der sich indeß nichts weniger, als ruhig betragen hatte, vol- lends gefangen, und ließ ihn mit dem Hezilo, der sich wiederholt an ihn angeschlosscn hatte, nach Ut- recht in Verwahrung bringen. Die Regierung des neuen Herzogs Otto I., wel- cher, (wie eben vorkam,) zugleich Herzog in Schwaben war, dauerte nur sechs Jahre, während welcher er dem Kaiser auf dessen Feldzügen stets mit einem Heer von Baiern und Schwaben nachzog, und im 1.982 ein solches Heer sogar bis Calabrien kommen ließ, wo es in eben diesem Jahr in einer mit den Sara- cene» und Griechen den rz. Iuly vorgefallenen * Schlacht

8. Weltkunde - S. 122

1874 - Hannover : Helwing
122 955. Schlacht auf dem Lechselde. 962. „Das heilige römische Reich deutscher Nation." 1041. Treuga Dei (Gottesfrieden). 1077. Canossa. 1096—1099. Erster Kreuzzug (die 1190. Friedrich der Rothbart si. 1241. Mongolenschlacht. 1254. Interregnum. 2s Erzähle etwas von folgende I. Karolinger. Karl der Große 768—814. Ludwig der Fromme 814—840. Ludwig der Deutsche 843—876. Karl der Dicke 876—887. Arnulf von Kärnthen 887—899. Ludwig das Kind 899—911. Kreuzziigc dauern bis 1270). Fürsten: Iii. Franken (Salier). Konrad Ii. 1024-1039. Heinrich 111. 1039—1056. Heinrich Iv. 1056—1106. (Rudolf v. Schwaben 1077—1080.) Heinrich V. 1106—1125. Lothar v. Sachsen 1125—1137. Konrad von Franken 911—918. Iv. Hohenstaufen. Konrad 111. 1138-1152. Friedrich I. 1152—1190. Ii. Sachsen. Heinrich Vi. 1190—1197. Heinrich I. 919—936. !Schwaben Ii98-I-W. Otto L 936—973. 4°' * 4 4^0 1 ,Un Otto Ii. 973—983. iw'l! H.wvo.o. Otto Iii. 983-1002. Jmsp' 12«—1247.) sieinrick Ii 1002_1024 (Wilhelm v. Holland 1247 12o6.) .yemua; n. iuu^ . Konrad Iv. 1250-1254. . 3) Welche Kaiser haben sich besonders um Deutschland verdient ge- macht? War Heinrich 1. auch Kaiser? — 4) Wann herrschten gleich- zeitig mehrere Kaiser, und welche waren dies? — 5) Vergleiche die Schlachten von 891, 933, 955, 1241 mit denen von 9, 451, 732 hin- sichtlich ihrer Bedeutung? Warum können wir sie nationale Schlachten neunen? — 6) Welche Päpste hast du kennen gelernt? — 7) Welche Kaiser haben zu kämpfen gehabt: a. in Deutschland; b. in Italien; c. gegen die Slaven; ä. gegen die Normannen? — 8) Welche Kaiser haben Bisthümer angelegt, welche Marken? — 0) Welche Stellung hatten zu der Kirche und den Geistlichen: Karl der Große, Ludwig der Fromme, Heinrich Ii., Iii., Iv., Friedrich 1., Ii.? —10) Was ist von kirchlichen Dingen erzählt in §. 19, 31, 33, 34, 40, 41, 44, 46? — 11) Was ist von Rittern und Fürsten und dem Adel vorgekommen in K. 22, 30, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 44, 47? — 12) Was siehst du aus 8. 23, 30, 31, 34, 36, 46 über die Entstehung der Städte und das städtische Leben? — 13) Sprich dich über folgende Punkte aus: Karls Blutbad zu Verden, Stellung der Friesen unter Karl dem Großen, Be- rührung der Christen mit den Sarazenen (8- 33), Karls des Großen Reichsverwaltung (ß. 34), Vertrag zu Verdun. — 11) Wann ist der Name „deutsch" zuerst gebraucht? — 15) Welche Reichsämter ent- stehen unter Karl dem Großen, Ludwig dem Deutschen, Otto I.? — 16) Wie endigten die Karolinger, die sächsischen, die fränkischen, die hohenstaufischen Kaiser? — 17) Welchen Einfluß hatten a. die Kreuzzüge, k, der Gottessrieden, c. die Markgrafschaften? 18) Was weißt du

9. Das Mittelalter - S. 53

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Otto I., der Groe. 53 hinterlie seinem Sohne Otto eine Machtstellung, die es ihm ermglichte, sich z u m w i r k l i ch e n H e r r s ch e r der die andern Herzog-tmer emporzuarbeiten. J Otto I.) der Grosze. 956 bis 975, 1. Der Regierungsantritt. Otto war ein stattlicher Mann. Die rote Gesichtsfarbe, der wallende Bart, die durchdringenden Augen, in denen der Zorn furchtbar auflodern konnte, gaben seinem Austreten gewal-tigen Nachdruck. Gleich bei seiuem Regierungsantritt zeigte sich, wie groß durch die Arbeit seines Vaters das bergewicht des Sachsenstammes der die andern geworden war. Die weltlichen Groen und die Bischfe erschienen in der alten Knigsstadt Aachen. Auf dem Marmorstuhle Karls des Groen in der Sulenhalle zwischen der Pfalz und dem Dome nahm Otto Platz und lie die Herzge durch Handschlag Treue geloben. Darauf empfing er im Dome aus der Hand des Erzbischofs von Mainz die Abzeichen der kniglichen Wrde: das Reichsschwert, den Knigsmantel und das Zepter, nnb lie sich feierlich salben und krnen. In der Pfalz fand das Kr-nnngsmahl statt. Die vier brigen Herzge des Reiches der* sahen die obersten Hofmter. Der Herzog von Lothringen war als Kmmerer der Festordner, der Herzog von Franken hatte als Truchse fr das Mahl zu sorgen, der Herzog von Schwaben als Mundschenk fr den Wein, der Herzog von Bayern ber-nahm als Marschalk die Einquartierung der Gste. Diese Ehren-mter blieben in der Folge bei den Herzgen des Reiches, während die Erzbischse von Mainz, von Kln und von Trier sich noch lauge um das Recht der Krnung stritten. 2. Otto und die Herzogtmer. Otto hatte von seiner kniglichen Wrde eine hohe Auffassung und nahm sich Karl den Groen zum Vorbild. Sein Ziel war eine straffe, einheitliche Regierung des Reiches. Darum sah er die Herzogswrde nur als Reich samt an, dessen Trger den Befehlen des Knigs unter-stnden; den Herzgen dagegen galt sie als erblicher Besitz ihres Hauses. So gab es erbitterte Kmpfe. Bald standen Eberhard von Franken und Giselbert vou Lothringen gegen das Reichsoberhaupt im Felde. Ihnen gesellte sich Ottos Bruder Heinrich zu. Er glaubte greren Anspruch auf die

10. Geschichts-Bilder - S. 158

1865 - Langensalza : Greßler
158 verrichtete das Amt eines Erz kämm er ers. Der Herzog von Franken trug das Essen auf; er war Erztruchseß. Der Herzog von Schwaben schenkte den Wein ein; er machte den Mundschenk. Der Herzog von Baiern sorgte als Erz marschall für das Hof- lager. Von jener Zeit an blieb die Verwaltung jener Aemter bei der Krönung ein Vorrecht der Wahlfürsten (Kurfürsten), die sie aber nachher nicht mehr in eigener Person, sondern durch ihre Ge- sandten verrichteten. Die drei Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier nahmen das Krönungsrecht in Anspruch. Die Deutschen hatten Ursache, sich der getroffenen Wahl zu freuen; benit der Geist des großen Vaters schien in verjüngter Kraft auf den Sohn übergegangen zu sein. Was jener Großes be- gonnen hatte, setzte dieser herrlich fort. Unmöglich aber konnte Otto ganz in die Spuren seines Vaters treten; denn dieser war kaum etwas anderes, als Herzog von Sachsen gewesen. Der königliche Name war bei ihm mehr ein äußerlicher Schmuck, als eine bedeu- tende Vermehrung seiner Macht gewesen. Otto aber konnte sich den Herzogen nicht wieder gleich stellen, die sich bei seiner Krönung so tief unter ihn gestellt hatten. Dadurch wurde die Eifersucht der Großen rege. Sie betrach- teten die Krone als ein Geschenk, das sie willkürlich zu vergeben hätten, und wollten den noch immer als ihres Gleichen ansehen, welchem sie von ihnen war überreicht worden. Dazu kam die Ab- neigung der deutschen Volksstämme gegen einander, unter denen be- sonders die Franken es schmerzlich fühlten, daß der Königsthron bei den von ihnen überwundenen Sachsen aufgeschlagen war. Der Geist der Zwietracht und Empörung regte sich überall. Wir seben deshalb Otto, wie einst Karl den Großen, fast die ganze Zeit sei- ner Regierung hindurch auf dem Schlachtfelde. Uebecall war er siegreich und schmetterte seine Feinde zu Boden. Er glich einem Löwen nicht nur an Kraft, sondern auch an Edelmuth; denn groß- müthig verzieh er stets dem Feinde, der seine Gnade anflehete, und suchte ihn oft sogar durch Wohlthaten sich zu verbinden. Schwere Kämpfe hatte er gegen seine eigenen Verwandten zu führen, die sich wiederholt gegen ihn auflehnten. Sein jüngerer Bruder Heinrich, der nähere Ansprüche auf den Thron zu haben glaubte, faßte zweimal nach einander den boshaften Plan, seinen königlichen Bruder zu stürzen; aber beide Male scheiterte er. Statt aber nachher seinem Bruder für die großmüthige Verzeihung dank- bar zu sein, trat er sogar einer Verschwörung bei, die nichts Ge- ringeres, als die Ermordung Otto's zur Absicht hatte. Allein sie wurde entdeckt, die Verschworenen hingerichtet; nur Heinrich ent- kam. Als nun Otto das Weihnachtsfest in Quedlinburg feierte und der nächtlichen Feierlichkeit in der Kirche beiwohnte, warf sich plötz- lich ein Mann in einem Bußsacke vor ihm nieder. Es war Heinrich,

11. Das Mittelalter - S. 44

1879 - Leipzig : Baedeker
44 Otto der Groe. . 19. einfielen, erlitten sie Bei Merseburg im I. 933 eine solche Niederlage, da wenigstens Niederdeutschland bald von ihnen verschont blieb. Zuletzt sicherte Heinrich auch die Nordgrenze, wo die Dnen die von Karl dem Gr. errichtete Mark zwischen Eider und Schlei in Besitz genommen, Hamburg zerstrt und die deutsche Bevlkerung der die untere Elbe gedrngt hatten. Durch einen Feldzug bis nach Jtland stellte er die alte Grenze des Reiches her, und jene Mark, spter Schleswig genannt, blieb bei Deutschland, bis etwa 100 Jahre spter Konrad Ii. dieselbe an König Knut von Dnemark abtrat. 2. Otto I., der Groe, 936973.-Otto war, wie sein Vater, nur von den Franken und Sachsen gewhlt oder vielmehr anerkannt worden; aber bei seiner feierlichen Krnung in Aachen huldigten ihm die Groen aller deutschen Stmme, und bei dem glnzenden Krnungsmahle in der Pfalz Karl's des Groen versahen die vier brigen Herzoge zum ersten Male die sog. Erzmter als Mundschenk, Kmmerer, Trnchse und Marschall. Otto's nchste Aufgabe war die Befestigung der von Heinrich I. begrndeten Einheit des deutschen Reiches und die Sicherstellung der kniglichen Rechte gegenber der herzoglichen Gewalt. Daher vergingen die ersten Jahre seiner Regierung unter vielfachen tnnern Kmpfen mit den Herzogen. Baiern und Schwaben, welche bis dahin nur lose mit dem Reiche zusammenhingen, kamen in ein engeres Verhltni zu demselben: das Herzogthum Schwaben verlieh Otto seinem Sohne Ludolf, Baiern seinem Bruder Heinrich. Das Herzogthum Franken, das wichtigste von allen, ward bei seiner Erledigung unmittelbar mit der Krone verbunden, die schon Sachsen besa. Lothringen erhielt Otto's Schwiegersohn Konrad. Otto's I. Kriege. a) Die nach Heinrich's I. Tode gegen ihre deutschen Nachbarn ausgestandenen Wenden (bis zur Oder) wurden von neuem zu Tribut und Heeresfolge verpflichtet, ebenso die Polen und spter die Bhmen.*) Wie Karl der Groe, erkannte auch Otto der Groe in der Bekehrung heidnischer Völker zum Christenthum das wirksamste Mittel sie an die deutsche Herrschaft zu gewhnen. Daher war mit der Ausbreitung des Reiches im Osten und Norden die Grndung von Bisthmern verbunden, welche dem Erzbisthum Hamburg und dem neugegrndeten Erzbisthum Magdeburg unter-geordnet wurden. *) Die Nachrichten der einen Zug Otto's I. gegen Dnemark sind wenig begrndet.

12. Alte deutsche und mittlere allgemeine Geschichte bis Ende der Hohenstaufenzeit - S. 120

1878 - Leipzig : Klinkhardt
— 120 — ausdauernd und, wenn er nicht die Strenge eines Königs zeigen mußte, immer heiter. Er schlief sehr wenig, im Schlaf aber redete er beständig, so daß man ihn für wachend hätte halten sollen. Er besaß eine bewundernswürdige Fassungskraft des Verstandes; denn obgleich er bis zu seinem 35ten Jahre keinen Unterricht empfangen hatte, lernte er doch nachher so viel, daß er jedes Buch nicht allein lesen, sondern auch vollkommen verstehen konnte. Er sprach sowohl die lateinische als die slavische Sprache; doch verschmähte er es, sich derselben zu bedienen, weil er seine Muttersprache hoch hielt. Dem Vergnügen der Jagd ergab er sich häufig; auch die Reitkunst übte er zuweilen, jedoch wie ein König, mit Ernst und Würde. Otto besaß einen großen, stattlichen Körperbau, hatte lichtblondes Haar, feuchtende blaue Augen, kräftige Gesichtszüge und gesunde Farbe. Den Bart pflegte er bis auf die Brust niederwallen zu lassen und länger zu tragen, als sonst bei den Deutschen Brauch war. Sein Gang war bald rasch, bald langsam, wahrscheinlich je nach den Gedanken, die ihn beschäftigten. Ausländischen Putz liebte er nicht; stets trug er — einige seltene Fälle ausgenommen — die einfache Kleidung seiner Väter. Als Otto gewählt worden war, begab er sich nach Aachen, um sich dort salben zu lassen und zugleich die Huldigung der großen Vasallen entgegen zu nehmen; denn es genügte ihm nicht, ein mächtiger Herzog der Sachsen zu sein wie sein Vater Heinrich, sondern er wollte als König aller deutschen Stamme angesehen werden. Nachdem die großen Vasallen des Reiches, namentlich die Herzoge von Franken, Baiern, Schwaben und Lothringen, ihm den Eid der Treue geschworen hatten, zogen alle feierlich in das Münster Karls des Großen, an dessen Schwelle ihn die Geistlichen in vollem Schmuck und eine unzählbare Volksmenge empfingen. Der Erzbischof von Mainz nahm ihn bei der Hand, leitete ihn in die Mitte der Kirche und rief aus: „Seht hier Otto, den Gott zu enerm Herrscher bestimmt, den der König Heinrich den Fürsten empfohlen und den diese gewollt haben! Seid ihr mit dieser Wahl einverstanden, so erhebt zum Zeichen dessen die Hände!" Frohlockend hoben alle Anwesenden die Hände auf, und nun führte der Erzbischof den jungen König — er war damals erst 24 Jahre alt — an den Altar, wo die Reichskleinode lagen, umgürtete ihn mit dem Schwert Karls des Großen und sagte dabei: „Führe dies Schwert tapfer dein Lebenlang, dem Vaterland zur Freude, deinen Feinden zum Schrecken, der Christenheit zum £>eil!Z/ Dann legte er ihm den Königsmantel und die goldenen Armringe an mit den Worten: „Wie dieser Mantel dich umhüllt, so sei der feste Glaube stets dein Ehrenkleid; wie er niederhängt bis zur Erde, so weiche nicht vom Glauben, bis auch du zur Erde sinkest." Hierauf legte er ihm Scepter und Stab in die Hände, salbte ihn mit dem heiligen Oel und sagte dabei: „Sei ein Vater deiner Unterthanen, züchtige die Bosheit; aber dir

13. Fünfzig genealogische Tabellen für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Lehranstalten sowie zum Selbststudium - S. 5

1885 - Hannover : Meyer
5 7. Die sächsischen Kaiser im 10. und 11. Jahrhunderte, und einige aus dem Hause Franken. Otto Magnus, Herzog zu Sachsen, f 916, ein Nachkomme Wittekinds, Gemahl der Hadwig, der rochier Ludwig des Deutschen. Heinrich I., der Vogelsteller, 919 — 936. Thanemar, Otto I. der Große, f 939. 936 — 973. Seine erste Gemahlin Editha, Eduards, Königs von England Tochter; seine zweite die schöne Adelheid, König Lothars Witwe in Italien. Heinrich, Bruno, 955, Herzog in Baiern. Erzbischof v. Köln, | t 965. Heinrich der Zänker, Herzog in Baiern, t 995. Heinrich Ii. der Heilige, der Keusche, erst Herzog in Baiern, dann Kaiser von 1002 bis 1024 (mit ihm erlischt das Haus). Luitholf, Herzog in Schwaben, t 957. ___________I___________ Otto, Luitgard, Gemahlin Conrads, Herzogs in Lothringen und Franken, t 955. Otto Ii. Rufus, Kaiser von 973-983. i Schwaben 973, dient 975, f 983. Otto Iii. Kaiser von 983-1002. Hermann Ii., Herzog in Schwaben 997 bis 1004; seine Gemahlin Gerberga, König Konrads Tochter in Burgund. Hermann Iii., Herzog in Schwaben, kinderlos. Gisela, Erbin von Schwaben; ihr 3. Gemahl ist Kaiser Konrad Ii. (ein Franke), 1024—1039. i Kinder der Gisela: Ernst Ii., Herzog in Schwaben 1015 1030 Hermann Iv., Herzog in Schwaben 1030 1038. Heinrich Iii. der Schwarze (ein Franke), Kaiser von 1039 bis 1056. Nach den Franken regiert noch ein Kaiser aus dem Hause Sachsen: Burchard, Gras zu Quersurt. Gerhard, Gras zu Quersurt. Lothar Ii., Kaiser 1125—1137.

14. Realienbuch - S. 26

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 26 2. Otto der Große (936—973) und die letzten sächsischen Kaiser. 1. Krönung. Nach dem Tode Heinrichs versammelten sich die deutschen Fürsten und wählten seinen Sohn Otto zum Könige. Bald darauf begab er sich nach Aachen, um sich in der alten Kaiserburg Karls d. Gr. krönen zu lassen. Hier setzte er sich auf den marmornen Thron Karls d. Gr. und empfing von den Fürsten den Huldigungseid. Alsdann begab er sich in den Dom; dort überreichte ihm der Erzbischof von Mainz das Königsschwert, den Mantel mit goldenen Spangen und das Zepter (den Stab), salbte ihn mit Öl und setzte ihm die Krone aufs Haupt. Bei dem Festmahle bedienten ihn die Herzöge. Eberhard von Franken war Truchseß und stellte die Speisen auf den Tisch; der Herzog von Schwaben diente als Mundschenk; der Herzog von Bayern war Marschall und hatte als solcher für die Unterkunft der Ritter und ihrer Pferde zu sorgen; der Herzog von Lothringen ordnete als Kämmerer (Schatzmeister, Vermögens- verwalter) die ganze Feier. 2. Otto lucht die königliche Macht zu heben. Otto nahm sich Karl d. Gr. znm Vorbilde. Sein Streben ging vor allem dahin, die königliche Gewalt fest in seine Hand zu bekommen. Daher suchte er die Herzöge und anderen Großen seines Reiches noch mehr wie sein Vater zu bloßen Lehns- trägern zu machen, die er nach seinem Willen ein- und absetzen konnte. Das reizte aber die Großen zu offener Empörung und verwickelte den König in un- aufhörliche Kämpfe. 3. Eberhard von Franken. Vor allem war Eberhard von Franken über Ottos Streben aufgebracht, und es dauerte nicht lange, so kam es zwischen beiden zum Kampfe. Eberhard hatte nämlich in Sachsen einen Lehnsmann. Dieser verweigerte ihm den Gehorsam. „Die Sachsen waren stolz darauf geworden, daß die königliche Herrschaft an ihren Stamm gekommen war, und wollten keinem Manne anderen Stammes mehr dienen. Trugen sie von einem solchen ein Lehen, so leisteten sie ihm als ihrem Lehnsherrn nicht die gebührende Ehre, sondern taten, als ob sie alles nur dem Könige zu danken hätten." Um nun den Ungehorsamen zu züchtigen, fiel Eberhard in Sachsen ein und steckte die Burg seines Lehnsmannes in Brand. Da er aber nicht den König Otto als obersten Richter angerufen hatte, so verurteilte ihn dieser zu einer Strafe von 100 Pfund Silber, und seine Freunde, die ihm Beistand geleistet, mußten öffentlich auf ihren Schultern Hunde in das königliche Schloß zu Magdeburg tragen. Dadurch wurde Eberhard ein erbitterter Feind des Königs. 4. thankmar. Otto hatte einen älteren Stiefbruder, Thankmar; dieser glaubte sich durch Otto zurückgesetzt. Er vereinigte sich daher mit Eberhard von Franken, setzte sich in der alten Eresburg fest und verwüstete das Land weit und breit. Otto belagerte die Burg und zwang sie bald zur Übergabe. Thankmar suchte Schutz in der Kirche. Dort stand er am Altar und focht wie ein ergrimmter Löwe; bis er von hinten durch einen Speerwurf getötet wurde. Otto vernahm mit großer Betrübnis die Nachricht von seinem Tode. 5. Heinrich. Nach dem Tode Thankmars wiegelte Eberhard Ottos jüngeren Bruder Heinrich gegen ihn auf. Heinrich war nämlich geboren, als sein Vater schon die Königskrone trug, während Otto geboren war, als sein Vater noch Herzog

15. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 35

1871 - Koblenz : Bädeker
Otto der Groe. . 10. 35 ihnen verschont blieb. Zuletzt sicherte Heinrich auch die Nordgrenze. Hier hatten die Dnen die von Karl dem Gr. errichtete Mark zwischen Etder und Schlei in Besitz genommen und die deutsche Bevlkerung der die Elbe gedrngt. Heinrich stellte durch einen Zug bis nach Jtland die alte Grenze des Reiches her, und die Mark Schleswig blieb bei Deutschland, bis Konrad Ii. dieselbe an Knut abtrat, s. S. 39. yt 2. Otto I., der Groe, 936 973. Otto war, wie sein Vater, nur von den Franken und Sachsen, die damals den eigentlichen Kern des deutschen Reiches ausmachten, gewhlt worden; aber bei seiner feierlichen Krnung in Aachen hul-digten ihm die Groen aus allen deutschen Landen und bei dem glnzenden Krnungsmahle in der Pfalz Karl's des Groen versahen die vier brigen Herzge zum ersten Male die sog. Erzmter als Mundschenk, Kmmerer, Truchse und Marschall. Otto's nchste Ausgabe war die Befestigung der von Heinrich I. begrndeten Einheit des deutschen Reiches. Daher vergingen die ersten Jahre seiner Regie-rnng unter vielfachen innern Kmpfen mit den Herzgen. Baiern und Schwaben, welche bis dahin nur lose mit dem Reiche zusammenhingen, kamen in ein engeres Verhltni zu demselben. Das Herzogthum Franken, das wichtigste von allen, ward bei seiner Erledigung unmittelbar mit der Krone verbunden. 1) Nachdem die innere Ruhe gesichert war, wurden die gegen die deutsche Herrschaft aufgestandenen Wenden von Neuem zu Tribut verpflichtet und die Dnen, welche die von Heinrich I. errichtete Markgrafschaft Schleswig berfallen und die schsischen Ansiedelungen jenseits der Eider zerstrt hatten, durch einen Zug Otto's nach Jt-land zurckgedrngt, die Mark Schleswig und die deutschen Ansied-luugen hergestellt. Wie Karl der Groe, so erkannte auch Otto der Groe in der Bekehrung heidnischer Völker zym, Christenthum das wirksamste Mittel sie an die deutsche Herrschatz zu gewhnen. Daher grndete er sowohl tu den Slavenlndern als in der dnischen Mark je 3 Bisthmer. Die bedeutendste seiner kirchlichen Stiftungen aber war die des Erzbisthums Magdeburg. 2) Letzter Kampf mit den Ungarn, 955. Diese waren, ungeachtet mehrfacher Niederlagen, zahlreicher als je (gegen 100,000 M. stark) in Baiern und Alemannten eingefallen, erlitten aber auf dem Lechfelde, unweit Augsburg, durch Otto und seinen Eidam Konrad (den Ahnherrn der nchsten Kaiserdynastie) eine so entschei-dende Niederlage, da fortan das deutsche Reich und das Abendland 3*

16. Realienbuch - S. 26

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 26 2. Otto der Große (936—973) und die letzten sächsischen Kaiser. 1. Krönung. Nach dem Tode Heinrichs versammelten sich die deutschen Fürsten und wählten seinen Sohn Otto zum Könige. Bald darauf zog er nach Aachen, um sich in der alten Kaiserburg Karls d. Gr. krönen zu lassen. Hier setzte er sich auf den marmornen Thron Karls d. Gr. und empfing von den Fürsten den Huldigungseid. Alsdann begab er sich in den Dom; dort überreichte ihm der Erzbischof von Mainz das Königsschwert, den Mantel mit goldenen Spangen und das Zepter (den Stab), salbte ihn mit Öl und setzte ihm die Krone aufs Haupt. Bei dem Festmahle bedienten ihn die Herzöge. Eberhard von Franken war Truchseß und stellte die Speisen auf den Tisch; der Herzog von Schwaben diente als Mundsche nk; der Herzog von Bayern war Marschall und hatte als solcher für die Unterkunft der Ritter und ihrer Pferde zu sorgen; der Herzog von Lothringen ordnete als Kämmerer (Schatzmeister, Vermögens- verwalter) die ganze Feier. 2. Otto sucht die königliche Macht zu heben. Otto nahm sich Karl d. Gr. znm Vorbilde. Sein Streben ging vor allem dahin, die königliche Gewalt fest in seine Hand zu bekommen. Daher wollte er die Herzöge und anderen Großen seines Reiches zu königlichen Beamten machen, die er nach seinem Willen ein- und absetzen konnte. Das reizte aber die Großen zu offener Empörung und verwickelte den König in unaufhörliche Kämpfe. 3. Eberhard von Franken. Vor allem war Eberhard von Franken über Ottos Streben aufgebracht, und es dauerte nicht lange, so kam es zwischen beiden zum Kampfe. Eberhard hatte nämlich in Sachsen einen Lehnsmann. Dieser verweigerte ihm den Gehorsam. „Die Sachsen waren stolz darauf geworden, daß die königliche Herrschaft an ihren Stamm gekommen war, und wollten keinem Manne anderen Stammes mehr dienen. Trugen sie von einem solchen ein Lehen, so leisteten sie ihm als ihrem Lehnsherrn nicht die gebührende Ehre, sondern taten, als ob sie alles nur dem Könige zu danken hätten." Eberhard wollte nun den Ungehorsamen züchtigen. Er fiel in Sachsen ein und steckte die Burg seines Lehnsmannes in Brand. Da er aber nicht den König Otto als obersten Richter angerufen hatte, so verurteilte ihn dieser zu einer Strafe von 100 Pfund Silber, und seine Freunde, die ihm Beistand geleistet, mußten öffentlich auf ihren Schultern Hunde in das königliche Schloß zu Magdeburg tragen. Dadurch wurde Eberhard ein erbitterter Feind des Königs. 4. thankmar. Otto hatte einen älteren Stiefbruder, Thankmar; dieser glaubte sich durch Otto zurückgesetzt. Er vereinigte sich daher mit Eberhard von Franken, setzte sich in der alten Eresburg fest und verwüstete das Land weit und breit. Otto belagerte die Burg und zwang sie bald zur Übergabe. Thankmar suchte Schutz in der Kirche. Dort stand er am Altar und focht wie ein ergrimmter Löwe, bis er von hinten durch einen Speerwurf getötet wurde. Otto vernahm mit großer Betrübnis die Nachricht von seinem Tode. 5. Heinrich. Nach dem Tode Thankmars wiegelte Eberhard Ottos jüngeren Bruder Heinrich gegen ihn auf. Heinrich war nämlich geboren, als sein Vater schon die Königskrone trug, während Otto geboren war, als sein Vater noch Herzog

17. Realienbuch - S. 26

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 26 L. Otto dar ©roïk (936—^73) und die letzten llcbmcben Kaiser. 1. Krönung» Nach dem Tode Heinrichs versammelten sich die deutschen Fürsten und wählten seinen Sohn Otto zum Könige. Bald darauf zog er nach Aachen, um sich in der alten Kaiserburg Karls d. Gr. krönen zu lassen. Hier setzte er sich aus den marmornen Thron Karls d. Gr. und empfing von den Fürsten den Hnldigungseid. Alsdann begab er sich in den Dom; dort überreichte ihm der Erzbischof von Mainz das Königsschwert, den Mantel mit goldenen Spangen und das Zepter (den Stab), salbte ihn mit Öl und setzte ihm die Krone aufs Haupt. Bei dem Festmahle bedienten ihn die Herzöge. Eberhard von Franken war Truchseß und stellte die Speisen auf den Tisch; der Herzog von Schwaben diente als Mundschenk; der Herzog von Bayern war Marschall und hatte als solcher für die Unterkunft der Ritter und ihrer Pferde zu sorgen; der Herzog von Lothringen ordnete als Kämmerer (Schatzmeister, Vermögens- Verwalter) die ganze Feier. 2. Otto kuckt die königliche ißacht zu heben. Otto nahm sich Karl d. Gr. znm Vorbilde. Sein Streben ging vor allem dahin, die königliche Gewalt fest in seine Hand zu bekommen. Daher wollte er die Herzoge und anderen Großen seines Reiches zu königlichen Beamten machen, die er nach seinem Willen ein- und absetzen konnte. Das reizte aber die Großen zu offener Empörung und verwickelte den König in unaufhörliche Kämpfe. 3. Sberhard von franken. Vor allem war Eberhard von Franken über Ottos Streben aufgebracht, und es dauerte nicht lange, so kam es zwischen beiden zum Kampfe. Eberhard hatte nämlich in Sachsen einen Lehnsmann. Dieser verweigerte ihm den Gehorsam. „Die Sachsen waren stolz darauf geworden, daß die königliche Herrschaft an ihren Stamm gekommen war, und wollten keinem Manne anderen Stammes mehr dienen. Trugen sie von einem solchen ein Lehen, so leisteten sie ihm als ihrem Lehnsherrn nicht die gebührende Ehre, sondern taten, als ob sie alles nur dem Könige zu danken hätten." Eberhard wollte nun den Ungehorsamen züchtigen. Er fiel in Sachsen ein und steckte die Burg seines Lehnsmannes in Brand. Da er aber nicht den König Otto als obersten Richter angerufen hatte, so verurteilte ihn dieser zu einer Strafe von 100 Pfund Silber, und seine Freunde, die ihm Beistand geleistet, mußten öffentlich auf ihren Schultern Hunde in das königliche Schloß zu Magdeburg tragen. Dadurch wurde Eberhard ein erbitterter Feind des Königs. 4. ttbankmar. Otto hatte einen älteren Stiefbruder, Thankmar; dieser glaubte sich durch Otto zurückgesetzt. Er vereinigte sich daher mit Eberhard von Franken, setzte sich in der alten Eresburg fest und verwüstete das Land weit und breit. Otto belagerte die Burg und zwang sie bald zur Übergabe. Thankmar suchte Schutz in der Kirche. Dort stand er am Altar und focht wie ein ergrimmter Löwe, bis er von hinten durch einen Speerwnrf getötet wurde. Otto vernahm mit großer Betrübnis die Nachricht von seinem Tode. ' 5. Heinrich. Nach dem Tode Thaukmars wiegelte Eberhard Ottos jüngeren Bruder Heinrich gegen ihn auf. Heinrich war nämlich geboren, als sein Vater schon die Königskrone trug, während Otto geboren war, als sein Vater noch Herzog

18. Realienbuch - S. 26

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 26 2. Otto der Große (936—973) und die letzten íachítíchen Kaiser, 1. Krönung. Nach dem Tode Heinrichs versammelten sich die deutschen Fürsten und wählten seinen Sohn Otto zum Könige. Bald darauf begab er- sieh nach Aachen, um sich in der alten Kaiserburg Karls d. Gr. krönen zu lassen. Hier setzte er sich auf den marmornen Thron Karls d. Gr. und empfing von den Fürsten den Huldignngseid. Alsdann begab er sich in den Dom; dort überreichte ihm der Erzbischof von Mainz das Königsschwert, den Mantel mit goldenen Spangen und das Zepter (den Stab), salbte ihn mit Öl und setzte ihm die Krone aufs Haupt. Bei dem Festmahle bedienten ihn die Herzöge. Eberhard von Franken war Truchseß und stellte die Speisen auf den Tisch; der Herzog von Schwaben diente als Mundschenk; der Herzog von Bayern war Marsch all und hatte als solcher für die Unterkunft der Ritter und ihrer Pferde zu sorgen; der Herzog von Lothringen ordnete als Kümmerer (Schatzmeister, Vermögens- Verwalter) die ganze Feier. 2. Otto íudtt die königliche sßacbt zu beben. Otto nahm sich Karl d. Gr. znm Vorbilde. Sein Streben ging vor allem dahin, die königliche Gewalt fest in seine Hand zu bekommen. Daher suchte er die Herzöge und anderen Großen seines Reiches noch mehr wie sein Vater zu bloßen Lehns- trägern zu machen, die er nach seinem Willen ein- und absetzen konnte. Das reizte aber die Großen zu offener Empörung und verwickelte den König in un- aufhörliche Kämpfe. 3. Gberbard von franken. Vor allem war Eberhard von Franken über Ottos Streben aufgebracht, und es dauerte nicht lange, so kam es zwischen beiden zum Kampfe. Eberhard hatte nämlich in Sachsen einen Lehnsmann. Dieser verweigerte ihm den Gehorsam. „Die Sachsen waren stolz darauf geworden, daß die königliche Herrschaft ail ihren Stamm gekoinmen war, und nwllten keinem Manne anderen Stammes mehr dienen. Trugen sie von einem solchen ein Lehen, so leisteten sie ihm als ihrem Lehnsherrn nicht die gebührende Ehre, sondern taten, als ob sie alles nur dem Könige zu danken hätten." Um nun den Ungehorsamen zu züchtigen, fiel Eberhard in Sachsen ein und steckte die Burg seines Lehnsmannes in Brand. Da er aber nicht den König Otto als obersten Richter angerufen hatte, so verurteilte ihn dieser zu einer Strafe von 100 Pfund Silber, und seine Freunde, die ihm Beistand geleistet, mußten öffentlich auf ihren Schultern Hunde in das königliche Schloß zu Magdeburg tragen. Dadurch wurde Eberhard ein erbitterter Feind des Königs. 4. Ohankmar. Otto hatte einen älteren Stiefbruder, Thankmar; dieser glaubte sich durch Otto zurückgesetzt. Er vereinigte sich daher mit Eberhard von Franken, setzte sich in der alten Eres bürg fest und verwüstete das Land weit und breit. Otto belagerte die Burg und zwang sie bald zur Übergabe. Thankmar suchte Schutz in der Kirche. Dort stand er am Altar und focht wie ein ergrimmter Löwe; bis er von hinten durch einen Speerwurf getötet wurde. Otto vernahm mit großer Betrübnis die Nachricht von seinem Tode. 5. Heinrich. Nach dem Tode Thankmars wiegelte Eberhard Ottos jüngeren Bruder Heinrich gegen ihn auf. Heinrich war nämlich geboren, als sein Vater schon die Königskrone trug, während Otto geboren war, als sein Vater noch Herzog

19. Theil 1 - S. 228

1821 - Nürnberg : Campe
22g sich dieselbe zu verschaffen, trat er in strafbare Verbin- dungen mit den Herzogen von Polen, Böhmen und Sach- sen, sogar mit dem dänischen König Harald. Die Verschwörung wurde aber verrathen, und Heinrich in Verhaft genommen. Allein er fand Gelegenheit, aus sei- nem Gefängniß zu Ingelheim zu entspringen, und kam wohlbehalten wieder in Baiern an, wo er sich ohne Umstände zum Könige krönen ließ. Schnell aber war der junge Kaiser mit einem Heer hinter ihm her. Hein- rich, der auf einen so raschen Ueberfall nicht vorbereitet war, mußte fliehen, und sei» Land dem kaiserlichen Kriegsvolk überlassen. Nun wendete sich Otto Ii. gegen Heinrichs Bun- desgenossen, die Böhmen, von denen er aber so übel empfangen wurde, daß fast sein ganzes Heer verloren ging und er selbst auf Umwegen durch dicke Wälder kaum sein Leben rettete. Bald darauf wurde er durch eine Empörung der Obotriten in das heutige Mecklen- burg gerufen, und diese Zeit benützte der entflohene bairische Herzog zur Rückkehr in sein verlassenes Land. Unvermuthet schnell kam aber Otto Ii., der seine Feinde überwunden hatte, nach Baiern zurück, belagerte ihn irr Passau, und nöthigte ihn, sich nach einer hartnäckigen Gegenwehr zu ergeben. Heinrich und seine Anhänger wurden von einer Reichsversammlung zu Magdeburg verurtheilt und nach Utrecht verbannt. Das Herzog- thum Baiern aber gab der Kaiser dem Herzog Otto von Schwaben. — Heinrichs Geschichte ist hier noch nicht zu Ende, denn er spielte eine neue bedeutende Rolle unter dem folgenden Kaiser Otto Iii. Merkt nur, daß wir ihn in Utrecht verlassen haben <978). Schon vier Jahre früher hatte sich sein Bundesge- nosse, König Harald, mit seinen Dänen in Sachsen eingefunden, und es übel verwüstet , war aber von

20. Sagen aus der Welt der Griechen und Römer, deutsche Sagen, Lebensbilder aus allen Teilen der Weltgeschichte - S. 85

1910 - Berlin : Salle
Otto I. (der Grotze). 85 Drei Jahre nach dieser großen Kriegstat segnete der König das Zeitliche in seiner Burg zu Memleben an der Unstrut. Seine Ruhestätte fand er in dem von ihm gestifteten Dome zu Quedlinburg, an der Seite seiner frommen Gemahlin Mathilde, die ihm stets eine treue Lebensgefährtin gewesen war. Als Nachfolger empfahl Heinrich den deutschen Fürsten seinen Sohn Otto. Otto I. (der Große). (936—973.) Dieser war erst 24 Jahre alt, als er in Aachen, der Residenz Karls des Großen, in feierlicher Weise zum König gekrönt wurde, in Gegenwart von vielen Fürsten und Bischöfen. Der Erzbischof von Mainz, der erste deutsche Kirchenfürst, führte den jungen König in die Kirche, zeigte ihn allem Volk und sprach: „Sehet hier Otto, den Gott zum König ersah, König Heinrich bestimmte und alle Fürsten erkoren haben. Gefällt euch die Wahl, so erhebet eure Rechte!" Da hob das Volk frohlockend die Hände auf, und nun umgürtete der Erzbischof den König mit dem Schwerte Karls des Großen und sprach zu ihm: „Nimm und führe es den Feinden Christi zum Schrecken, der Christenheit zum Heile." Dann tat er ihm den Kaisermantel und die Armringe an mit den Worten: „Bleibe dem heiligen Glauben getreu bis in den Tod und erhalte den Frieden!" Hierauf legte er ihm das Schwert und den Stab in die Hände, salbte ihn mit dem geweihten Öle und sprach dazu: „Herrsche als Vater über deine Untertanen und schütze die Witwen und Waisen." Sodann setzte er und der Erzbischof von Köln dem Könige die Krone auf, und nun zeigte sich Otto dem Volke in vollem Glanz der Majestät. Nach dem Gottesdienst wurde im kaiserlichen Palast das Krönungsmahl eingenommen. Der König wurde dabei von den Herzögen bedient; der Herzog von Franken trug die Speisen auf, der von Schwaben schenkte den Wein, der von Lothringen ordnete die ganze Feier. So wurde es seitdem gehalten bei der Krönung der deutschen Könige. Bald nach seinem Regierungsantritt begann für den neuen König eine ausgedehnte Kriegs- und Friedensarbeit. An auswärtigen Feinden und unbotmäßigem Fürsten fehlte es nicht, ja, im Schoße der eigenen Familie erstanden ihm Gegner. Die Unzufriedenen hatten sogar den jüngeren Bruder Ottos, den Herzog Heinrich, auf ihre Seite zu bringen gewußt. Mit Heeresmacht rückte Heinrich an den Rhein und brachte Otto in große Bedrängnis. Schließlich wurde der König doch