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1. Jahrzahlen und Wiederholungsfragen für den Geschichtsunterricht - S. 5

1900 - Berlin [u.a.] : Heuser
264—241. Erster punischer Krieg. 260. Die Römer besiegen die Karthager bei Mylä. 218—201. Zweiter punischer Krieg. 216. Hannibal vernichtet ein römisches Heer bei Cannä. 212. Marcellus erobert Syrakus. 202. Scipio besiegt Hannibal bei Zama. 146. Macedonien wird römische Provinz. Karthago und Korinth werden zerstört. 60. Das erste Triumvirat Cäsar, Pompejus und Crassus. 44. Cäsar wird ermordet. 31. Oktavian besiegt Antonius bei Aktium. 30. Augustus erster römischer Kaiser. 70 n. Chr. Titus zerstört Jerusalem. 324. Konstantin der Große. 395. Teilung des römischen Reiches. 476. Untergang des weströmischen Reiches. Odoaker. Ii. Das Mittelalter. 9. n. Chr. Arminius besiegt die Römer. 375. Die Hunnen fallen in Europa ein. 410. Alarich plündert Rom. 429. Geiserich gründet das Vandalenreich in Afrika. 449. Die Angelsachsen ziehen nach Britannien. 451. Attila wird auf den katalaunischen Feldern geschlagen. 496. Frankenkönig Chlodwig besiegt die Alemannen. 534. Untergang des Vandalenreiches in Afrika. Belisar. } o<u^n|an 555. Untergang des Ostgotenreiches in Italien. Narses. j 568. Die Langobarden ziehen unter Alboin nach Italien. 622. Muhameds Flucht nach Medina. 711. Die Araber besiegen die Westgoten bei Leres. 732. Karl Martell schlägt die Mauren bei Tours und Poitiers. 768—814. Karl der Große. 800. Karls Kaiserkrönung in Rom. 843. Teilungsvertrag zu Verdun. 911. Das Geschlecht der Karolinger stirbt aus. Deutschland wird ein Wahlreich. Konrad I.

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1. Die ganze Erde - S. 136

1827 - Breslau Breslau : Graß
r — 136 — ging, neben Rom weg, nach Süd-Italien und schlug (216) die Römer gänzlich bei Kannä. Hätten jetzt die Karthagi- schen Kaufleute dem Hannibal Hülfe geschickt, Rom wäre gesunken; so aber raffte es sich wieder auf, Marcellus schlug den geschwächten Hannibal, eroberte Sicilien, und der ältere Scipio drang von Spanien nach Afrika vor. Hanm- bal mußte deshalb nach Karthago zurück; die Karthager wurden bei Zama geschlagen und mußten beim Frieden alle Besitzungen, außer Afrika, abtreten, alle Kriegsschiffe bis auf 10 verbrennen und den Römern Io Millionen Thaler zahlen. Der verwiesene und überall vertriebene Hannibal vergiftete zuletzt sich selbst (183). Karthago blühete wieder auf, und mehrere Römer riethen täglich es zu zerstören. Ohne Ursache ward ein Krieg angefangen, und den Kartha- gern befohlen, ihre Stadt zu schleifen. Diese vertheidigten sich bis aufs Aeußerste; doch wurde die Stadt (146) von Seipio dem Jüngern erobert, und von 700,000 Einwoh- nern blieben nur 60,000, die das Loos der Sklaverei traf. Um dieselbe Zeit hatte sich auch die Römische Herrschaft schon über Griechenland ausgedehnt, und in demselben Jahre zer- störte Mummius Korinth *)♦ Da das Römische Volk dadurch, daß es seine Stimmen bei allen Wahlen von wichtigen Staatsbeamten geben mußte, eigentlich den Herrn des Römischen Reichs ausmachte, die- ses Volk aber wegen seiner Armuth und Ueppigkeit der Be- stechlichkeit sich ergeben hatte; so herrschte in Rom der, wel- cher das meiste Geld hatte. Daraus entstanden blutige Bürgerkriege. Nach Sulla herrschte Pompejus, der sich mit dem reichen Krassus und mit Cäsar dem Eroberer von Gal- lien und Brittanien, verband. Gegen Pompejus trat spä- terhin Cäsar auf, drang von Gallien mit einem Heer nach Italien vor, eroberte dasselbe nebst Spanien, schlug den *) Beckers Weltgeschichte Th. 3. S. 79. rc.

2. Teil 1 - S. 224

1886 - Hannover : Helwing
224 Römers und auch Etrurien war dem Abfall nicht abgeneigt. Es kam darauf an, die Vereinigung der beiden großen Gegner zu verhindern; deshalb zog der eine Konsul nach Süden gegen Hannibal, der andere nördlich gegen Hasdrubal. Numidische Reiter, welche dem Hannibal die Ankunft des Bruders melden sollten, wurden von den Römern aufgefangen. Aus ihren Papieren ersah der gegen Hannibal ausgezogene Konsul den Plan der Punier, ihre Heere in Umbrien zu vereinigen. Durch Truppen ließ er die Hauptstadt decken, mit dem Hauptteile seines Heeres wurde Hannibal im Süden festgehalten; mit dem besten Teil desselben aber zog er in Eilmärschen nach Norden und erreichte bei Sena, am Flusse Metaurus, das Heer seines Amtsgenossen. Als plötzlich Hasdrubal doppelte Signale im feindlichen Lager hörte, erkannte er, daß er auch dem doppelten Heere gegenüberstünde. Er suchte eine Schlacht zu vermeiden; aber verirrt, fand er nicht die Übergangsstellen über den Fluß und wurde zur Schlacht gezwungen. Lange ließ sein Feldherrntalent den Ausgang ungewiß, bis er unterlag und den Tod fand, den er suchte. Die Römer versagten dem Helden das Begräbnis; sie schnitten ihm das Haupt vom Rumpfe, und warfen es vierzehn Tage später dem Hannibal über die Verschanzungen in das Lager. Dieser erkannte die Züge des sehnlichst erwarteten, geliebten Bruders und rief aus: „Weh, daran erkenne ich Karthagos Geschick!" Finster grollend zog er sich in den südwestlichsten Winkel Italiens zurück, und die Römer wagten nicht, die Ruhe des kampfbereiten Löwen zu stören. In ganz Italien aber war laute Freude, daß die Schmach von Kannä gesühnt sei. Ein glänzender Triumphzua, bei welchem die beiden Konsuln, vorher Feinde, versöhnt erschienen, beschloß den Feldzug. f. Schlacht bei Zama; Friede. Für Italien kam jetzt eine neue Zeit: der Bauer baute seine Hütte wieder auf und bearbeitete in Ruhe und Sicherheit seinen Acker, den, während er selbst im Felde gestanden, Greise, Weiber und Kinder bestellt hatten. Auch in Spanien hatte die römische Kriegskunst mittlerweile Fortschritte gemacht: nach neuem Siege hatte Scipio die ganze Ostküste gewonnen, war nach Afrika übergesetzt und hatte hier mit dem Numidierfürsten Syphax ein Bündnis geschlossen; sogar der numidische Häuptling Masinissa, bisher der gefürchtetste Reiter-füyrer im karthagischen Heere, trat in heimliche Verbindung mit Scipio. Als die letzte punische Stadt in Spanien, Gades, römisch wurde, fürchteten die Karthager für Afrika und schickten Mago mit allem Kriegsmaterial nach Italien, um hier den letzten Wurf zu wagen. Um dieselbe Zeit erschien Scipio in Rom und erklärte im Senat: „Kein Punier ist mehr in Spanien, das Land ist für die Römer gewonnen." (206.) Das dankbare Volk ernannte ihn zum Konsul, und der Senat wies ihm die Provinz Sicilien zu mit der Ermächtigung, den Krieg von hier nach Afrika zu tragen. Während so Scipio vom Glücke begünstigt wurde, sanken die Hoffnungen Hcmnibals von Jahr zu Jahr. Im Jahre 206 mußte er Lokrr den Römern lassen, und in demselben Jahre kam zwischen Rom und Makedonien der Friede zustande. So stand Hannibal allein und verlassen im fremden Lande, als sein Gegner an der Spitze von

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 159

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 159 — schien der Untergang Roms gekommen. Aber Hannibal mochte doch die Stadt noch für zu fest halten, um sie sofort anzugreifen. Denn auch sein Heer war durch so viele Schlachten sehr zusammengeschmolzen. Dringend bat er seine Mitbürger um Unterstützung. 6. Wendung des Kriegsglücks. — Aber die Karthager waren keine Römer. Während diese auch im größten Unglück nicht verzagten und nach den blutigsten Niederlagen immer wieder neue Heere aufstellten, konnten die Karthager selbst durch die glänzendsten Siege ihres Feldherrn nicht mit rechtem Kriegseifer erfüllt und zu ausreichenden Rüstungen getrieben werden. Sie ließen den Hannibal im Stich; statt ihm Geld und Soldaten zu schicken, fragte wohl das habsüchtige Krämervolk, warum er ihm kein Geld aus Italien hersende. Daher sah sich Hannibal in seiner Kriegsführung gehemmt: große Schlachten gegen die immer frisch ins Feld rückenden Römer durfte er nicht mehr wagen. Endlich führte sein Bruder Hasdrübal ein Hülfsheer aus Spanien herbei. Aber ehe dasselbe den Hannibal erreichte, wurde es gänzlich geschlagen. Eines Morgens fand man einen blutigen Kopf im Lager des Hannibal — es war der Kopf seines gefallenen Bruders, den die Römer über die Wälle geworfen hatten. Da rief der Held traurig aus: „Wehe, jetzt sehe ich Karthagos Schicksal entschieden." 7. Hannibal und Scipio. — Und die Entscheidung kam bald. Die Römer erhoben jetzt einen trefflichen Mann zum Feldherrn, den jungen Scipio. Dieser führte das Heer nach Afrika hinüber, griff die Karthager in ihrem eigenen Lande an und bedrohte ihre Hauptstadt. Da zitterten die Karthager: eiligst riefen sie den Hannibal zur Rettung des Vaterlandes herbei. Gewiß, es war schmerzlich für den großen Feldherrn, Italien, das Land seines Ruhmes, zu verlassen. Wehmütig schied er von dem Boden, wo er so manchen herrlichen Sieg erkämpft hatte, und kam nach Afrika. Aber sein Heer war dem römischen nicht gewachsen: er wurde in der Schlacht bei Zama (202) von Scipio geschlagen und rettete sich mit nur wenigen seiner Krieger durch die Flucht. Hiermit war der Krieg entschieden. Karthago mußte alles, was es außerhalb Afrikas an Land besaß,

4. Bd. 1 - S. 344

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
344 X. Das römische Weltreich. Im Frühling 203 geht Scipio aus seinem Lager. Er erfährt, daß die Punier und die feindlichen Numidier in zwei Lagern von Holz- und Rohrhütten liegen. Plötz- lich um Mitternacht naht er still und läßt beide anzün- den. Es erfolgt eine gräuliche Verwirrung der durch das prasselnde Feuer aus dem Schlafe Geschreckten, bei wel- cher er 40,000 derselben niederhaut; 5000 sängt er; viele finden den Tod in den Flammen. In einer folgenden Schlackt am Tage erringt er über ein neugesammeltes feindliches Heer den vollständigsten Sieg, und nimmt selbst den König Syphax gefangen. Ja, er erobert fast das ganze karthagische Gebiet bis auf die Hauptstadt. Wie bestürzt und niedergeschmettert in dieser, so erhoben und wonnetrunken war man in Rom. Hier ließ der Stadt- prätor auf die erhalteneu Glücksbotschaften alle Tempel öffnen, daß Jedermann den Göttern danke. Die Karthager aber wußten in ihrer schweren Angst und Noth nun nichts mehr zu thun, als den schmachvoll verlassenen Hannibal zu ihrem Schirm und Retter heim- znrufen. Mit grimmigem Weh verließ er nach Istjahri- gem Aufenthalte Italien, den Schauplatz so vieler seiner Heldenthaten. Als er den Fuß vom Lande hob, um in's Schiff zu steigen, rann dem harten Mann eine Zähre über die Wange, und er rief: „Nicht Rom, sondern der Neid in einer Mitbürger hat in ich besiegt!" Wegen des Abzugs des einst so schrecklichen Gegners wurde ein fünftägiges Dankfest im ganzen römischen Reick- gehalten. Hannibal landete in Afrika, und betrat nach 36 Jah- ren zum erstenmal wieder den vaterländischen Boden, des- sen er sich kauni noch ans seiner Kindheit erinnerte. Bei der Stadt Zama traf er mit den Römern zusammen. Er war noch derselbe treffliche General als zuvor, aber hatte die Leute nicht, und versah sich keines Guten; da- rum versuchte er zuerst einen friedlichen Vergleich. Er lud den Scipio zu einer Unterredung ein. Sie ward an- genommen, und im Angesichte beider Heere standen die

5. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 82

1887 - Hannover : Meyer
82 37. Der zweite punische Krieg (Schluß). stand, begann mißlich zu werden. Endlich kam sein Bruder Hasdrubal mit einem Hulfsheere aus Spanien herangezogen. Der Übergang über die Alpen gelang ihm schon besser, und glücklich kam er bis Mittelitalien. Die Römer erkannten die große Gefahr und beschlossen, um jeden Preis die Vereinigung der beiden Brüder zu verhindern. Am Metaurus^ griffen sie Hasdrubal an, und so wacker er auch focht, wurde er doch mit feinem Heere vernichtet. Es war eine ähnliche Niederlage für die Punier wie die bei Cauuä für die Römer. Hasdrubal suchte und fand den Tod im dichtesten Kampfgewühl. Noch wartet Hanuibal sehnlichst der Ankunft des Bruders, da wird eines Tages ein Kopf über die Verfchauzung seines Lagers geworfen. Es ist Hasdrnbals Haupt. Als Hannibal die teuren ^.erkennt, ruft er tief erschüttert aus: „Wehe, nun sehe ich Karthagos Schicksal kommen ! Finster zog er sich nach Bruttium, dem südwestlichsten Teile Italiens zurück. Dort lag er vier Jahre, einem verwundeten Löwen gleich ; die Römer fürchteten ihn nicht mehr, vermochten ihm aber auch mcht beizukommen. , „ 4. Hannibal wird zurückberufen (203 v. Chr.). Inzwischen hatten die Römer den trefflichen jungen Cornelius Scipio mit einem Heere nach Spanien entsandt und beit Karthagern dieses ganze Land, die Hciuptftul^e ihrer Macht und Duelle ihres Reichtums, entrissen. Hierauf setzte Scipio sogar nach Afrika über. Voll Angst riefen nun die Karthager galten zurück. Hannibal gehorchte mit Zähneknirschen. „Nicht Rom hat mich besiegt", sprach er, „sondern der Neid meiner Mitbürger. ' Lange noch schaute er vom Schiffe nach dem Lande zurück, wo er 16 ^ahre der Schrecken der Feinde gewesen war. Nun war alles vergeblich, und m der Bitterkeit seines Herzens verfluchte er Götter und Menschen. Bald landete er in Afrika, welches sein Fuß nicht wieder betreten hatte feit er es als neunjähriger Kuabe mit jenem fürchterlichen Schwure verlassen. 36 Jahre waren seitdem verflossen, und sein Haar begann zu ergrauen; aber noch brannte der Haß, den er gelobt, mit verzehrender Glut in semer Brust; er brannte um so heißer, da er ahnte, daß Rom diesen Haß zertreten werde. 5. Schlacht bei Zama (202 v. Chr.); Friede (201 v. Chr.). Bei Zama, südwestlich von Karthago, trasen die feindlichen Heere auf einander. Vor der Schlacht ließ Hannibal den Scipio um eine Unterredung bitten. Auf einem Hügel zwischen den beiden Lagern kamen die beiden größten Feldherren ihrer Zeit zusammen. Eine Weile schwiegen beide einander mit Bewunderung betrachtend. Hier steht Scipio, 35 Jahre alt, im Sonnenglanze des Glücks, ein Bild männlicher Kraft und Schönheit; - chm gegenüber der 45jährige Hannibal; ihm hat sein sturmbewegtes Leben, der zehrende Gram den Blick verfinstert, die Wange gefurcht und den stolzen Nacken gebeugt. Hannibal erinnert den Scipio an die Unbeständigkeit des Glücks und wünscht Frieden gegen Abtretung Spaniens und aller Inseln zwischen Afrika und Italien. Scipio antwortet: „Hättest du so gesprochen, ehe ich nach Afrika kam, so hätte es und lyconaaulu§' be§ adriatischen Meeres. Mündung zwischen Ravenna

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 436

1873 - Essen : Bädeker
436 Italiens erreicht. Aber wie erschrak Hannibal, als er sein Heer musterte! Von seinem über 50,000 Mann starken Heere hatte er nur noch die Halste; von den 40 Elephanten war nur noch ein einziger vorhanden! Doch das alles konnte seinen Muth nicht beugen und seinen Haß gegen die Römer nicht mindern. Die Römer schickten jetzt eiligst ein Heer nach Ober-Italien unter Anführung des Wern Scipio. Dieser traf mit Hannibal am Ticinus, einem Nebenflüsse des Po, zusammen, wurde völlig geschlagen, und kam kaum mit dem Leben davon. Nun ging Hannibal über den Po und schlug noch in demselben Jahre das römische Heer an der Trebra. Mt dem Frühling des folgenden Jahres drang er in das mittlere Italien. Hier war der Arno aus seinen Ufern getreten und hatte die Gegend überschwemmt; das hieü Hannibal nicht auf. Drei Tage und drei Nächte mußten die Soldaten im Wasser waten; die Lastthiere blieben im Schlamm stecken; Hannibal selbst verlor durch eine Augenentzündung, die er nicht abwarten konnte, ein Auge. Kaum war er auf dem Trocknen, so rückte ein großes Heer gegen ihn an. Aber Hannibal schlug das römische Heer so, daß 15,000 Römer ihren Tod fanden und 6000 in Gefangenschaft geriethen. Das Blutbad war so entsetzlich, daß noch jetzt die Ebene davon das Blutfeld heißt. 13. Julius Cäsar. (60-Mb. Chr.) Er war der größte aller römischen Feldherren. Seinen Water verlor er stüh aber seine vortreffliche Mutter Aurelia gab ihm eine gute Erziehung. Er hatte einen schwächlichen Körper, ein blasses, Hageres Gesicht, und oft litt er an Kopfschmerzen; aber durch strenge Mäßigkeit im Essen und Trinken erhielt er sich gesund', und durch allerlei körperliche Übungen, durch Laufen, Schwimmen, Fech- ten, Reiten stärkte er sich so, daß er späterhin alle Anstrengungen und Beschwer- den des Krieges ertragen konnte. Nie war er müßig; täglich las, schrieb oder übersetzte er etwas. Wenn er ein Buch gelesen hatte, so wiederholte er den Inhalt desselben. Don seiner Mutter lernte er besonders die Freundlichkeit im Umgänge, wodurch er sich nach- her so beliebt zu machen wußte. Einst machte Cäsar eine Reise nach Kleinasien, um dort sich in der Rede- kunst noch weiter zu bilden. Unterwegs wurde er von Seeräubern überfallen, welche 26 Talente (beinahe 25,000 Thaler) Lösegeld von ihm forderten. „Was!" rief Cäsar, „für einen solchen Mann, wie ich bin, verlangt ihr nicht mehr? 50 Talente sollt ihr haben." Hierauf schickte er seine Begleiter aus, das Geld zusammenzubringen. Während dessen benahm er sich nicht wie ein Gefangener, sondern wie ein Herr der Seeräuber. Wenn er schlafen wollte, befahl er ihnen, still zu sein. Zuweilen las er ihnen seine Gedichte mw Reden vor, und wenn sie diese nicht lobten, so drohte er: „Dafür sollt ihr mir büßen; komme ich los, so lasse ich euch alle ans Kreuz heften!" Die Räuber schrieben diese Freimü- thigkeit seiner muntern Laune zu und hatten ihre Freude daran. Endlich brach- ten seine Leute die 50 Talente Lösegeld. Die Räuber setzten ihn ans Land. Aber kaum war er stei, so wußte er sich einige stark bemannte schiffe zu ver- schaffen, holte die Seeräuber ein, eroberte ihr Schiff; ließ sich sein Geld aus- zahlen und führte die Räuber nach der Küste Kleinasiens, wo er sie sämmtltck. kreuzigen ließ. Bald nachher kehrte er nach Rom zurück, und lebte hier mehrere Jahre sehr verschwenderisch; besonders verschenkte er große Summen an das Volk und gab

7. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 195

1910 - München : Oldenbourg
Die Ausbreitung der rmischen Macht durch die Punischen Kriege. 195 Unterdessen war Scipio aus Spanien nach Rom zurckgekehrt und trotz seiner Jugend zuin^onful gewhlt worden. Von Sicilien aus 7 setzte er hierauf nach Afrika der und bedrngte im Bunde mit dem 204 Nurnidierfrsten Masinissa die Karthager und deren Verbndeten, ' den König Syphax von Westnurnidien^), derart, da diese die Brder Hannibal und Mago aus Italien zurckriefen. Mago starb auf der berfahrt; Hannibal landete glcklich in Afrika, wurde aber von Scipio in der Entscheidungsschlacht bei Zama (sdwestlich von Karthago) vollstndig 202 geschlagen. Tie Schlacht bei Zama war ein Seitenfl(f_mt Schlacht bei.cann, nur mit umgekehrtem Erfolg. Hannibal, an Reiterei diesmal bedeutend schwcher, stellte das karthagische Fuvolk in z w e i Treffen auf und zwar seine aus Italien mit-gebrachten Veteranen ins zweite Treffen (als Reserve). Die punifche Reiterei hatte nur die Aufgabe, die berlegene rmische Reiterei womglich vom Schlachtfeld wegzulocken; inzwischen hoffte er mit seinem ersten Treffen die Rmer zur Entwicklung ihrer gesamten Streitmacht zu veranlassen und dann mit den frischen Krften der Reserve den entscheidenden Hauptsw zu führen. Aber Scipio, der den Verlauf der Eannenfer Schlacht persnlich miterlebt hatte, durchschaute den y&an Hannibals und wute ihn zu vereiteln. Er bildete ebenfalls ein zweites Treffen ans feinen spanischen Veteranen, die zum Teil schon bei Cann gefochten hatten und Rache an ihren ehemaligen berwintern nehmen wollten; auerdem befahl er feiner Reiterei strengstens, nach Vernichtung der punischen Reiter sofort umzukehren und das karthagische Fuvolk im Rcken anzugreifen. Anfangs schien der Plan Hannibals zu gelingen; die beiden Reitereien verschwanden in der Ferne, während das beiderseitige Fuvolk aneinandergeriet. Als jedoch Hannibal sein zweites Treffen zum wuchtigen Entscheidungssto ansetzte, traf er auf den ebenso wuchtigen Gegensto der rmischen Reserve und die Schlacht fam wiederum zum Stehen. Unterdessen kehrte die siegreiche rmische Reiterei Zurck und nun traf die Punier das gleiche Schicksal, das sie 14 Jahre vorher den Rmern bereitet hatten. Hannibal riet jetzt seinen Mitbrgern, den ihnen von Scipio ge-mhrten Frieden anzunehmen. Karthago mute^alle auerafrikanifchen 201 Besitzungen abtreten und erhielt in Afrika selbst den feindlich gesinnten Masinissa als König von Rumidien zum Grenznachbarn.<^Ferner durfte es fortan auerhalb Afrikas berhaupt nicht, innerhalb Afrikas nur mit Bewilligung der Rmer Krieg fhren2)^] Die an Rom zu entrichtende x) Bei Beginn des Krieges war Masinissa ein Freund, Syphax ein Feind der Pumer gewesen. Aber wegen der Karthagerin Sophonisbe, die Syphax dem Masinissa entrissen hatte, wechselten beide die Partei, so da jetzt Masinissa, den die Punier berdies zeitweise aus seinem vterlichen Reich vertrieben hatten, auf "rmischer, syphax auf karthagischer Seite stand. Sophonisbe geriet spter in rmische Gefangenschaft und mute den Giftbecher trinken. 2) Diese Bestimmung war darauf berechnet, die Punier den Angriffen des Maftmssa wehrlos preiszugeben oder sie zur eigenmchtigen Kriegfhrung und damit Zum Friedensbruch" zu veranlassen. 13*

8. Teil 1 u. 2 - S. 82

1913 - Leipzig : Freytag
82 Nach einer zweitgigen Ruhe begann der noch gefhrlichere Abstieg. Schnee bedeckte Weg und Steg; in die unsichtbaren Abgrnde strzten Menschen und Tiere, Felsen muten weggerumt und ruberische Horden abgewehrt werden Lechen kennzeichneten den Weg. Und doch drang der die bleichen Lippen der ausgehungerten Krieger kein Wort der Emprung. Hannibal, ihr Gott, fhrte sie, und ihm folgten sie willig in den Tod. Nach fnfzehn Tagen langte das Heer in der Poebene an; aber es waren nur noch 20 000 Fusoldaten, 6000 Reiter und wenige Elefanten vorhanden. Es war gut fr Hannibal, da kein rmisches Heer zur Stelle war, sonst wre er sicher vernichtet worden. Abb. 34. Aus dem Haumbalzuge der die Alpen. (Aus Sbarnncee, Hauptwerke der bildenden Kunst.) Die Rmer waren durch den khnen und schnellen Zug vollstndig berrascht; der Senat hatte nicht geglaubt, da von Spanien Gefahr im Anzge sei. Er war im Gegenteil der Meinung, den Kampf nach Spanien und nach Afrika hinber-spielen zu knnen. Deshalb hatte er in aller Ruhe zwei Heere aufgestellt, von denen das eine den Befehl erhielt, nach Afrika zu segeln, das andere aber, nach Spanien zu gehen. Dieses fhrte der Konsul Scipio. Unterwegs ereilte ihn die Botschaft, da Hannibal auf dem Marsche nach Italien sei. Sofort ging er an der Mndung der Rhone vor Anker, um den Gegner hier abzufangen. Er kam jedoch zu spt; nur seine Reiterei holte einen Teil der feindlichen Nachhut ein. Nun kehrte Scipio nach Rom zurck, um sein Heer nach Norden zu führen.

9. Leitfaden für die biographische Vorstufe des Geschichtsunterrichts - S. 30

1892 - Altenburg : Pierer
30 Entschlu, sie in Afrika selbst anzugreifen. Mit reicher Beute kehrte er nach Rom zurck und segelte dann nach Sicilien und von da mit einer groen Flotte nach Afrika. Er vernichtete ein karthagisches Heer, und dadurch erschreckt, riefen die Kar-thager den Hannibal aus Italien zurck. Mit tiefem Schmerze L)2 gehorchte derselbe. Im folgenden Jahre (Tos) kam es bei Zama, fnf Tagereisen von Karthago, zwischen ihm und Scipio zu einer entscheidenden Schlacht, und Hannibal wurde gnzlich geschlagen. Mit dem Reste seines Heeres kehrte er nach Kar-thago zurck, und er riet nun selbst zum Frieden. Unter den hrtesten Bedingungen kam derselbe zu stnde. Die Karthager muten alle Besitzungen auerhalb Afrika den Rmern abtreten, alle Kriegsgefangenen ohne Lsegeld ausliefern, ihre Kriegsschiffe bis auf zehn verbrennen, auf 50 Jahre einen jhrlichen Tribut von 200 Talenten (840,000 Mark) bezahlen und geloben, ohne Erlaub-nis der Rmer nie wieder einen Ktieg anzufangen. Ruhmgekrnt und mit Beute beladen kehrte Scipio nach Europa zurck; man berhufte ihn mit Ehrenbezeigungen und gab ihm den Beinamen Africanus. 46. Tod des Hannibal und Seipio. Auch jetzt noch erschien Hannibal den Rmern gefhrlich, und sie ver-langten von den Karthagern seine Auslieferung. Deshalb floh er zum Könige Antio chns von Syrien und reizte ihn zu einem Kriege gegen Rom; doch Antiochus wurde besiegt und mute einen schimpflichen Frieden machen. Auch von ihm forderten die Rmer Haunibals Auslieferung, und nun suchte derselbe Zuflucht bei dem Könige Prusias von Bithynien in Kleinasien; die Rmer verfolgten ihn indessen auch dorthin, und um ihnen nicht 183 in die Hnde zu fallen, ttete er sich durch Gift (183 v. Chr.). In demselben Jahre starb auch sein groer Sieger Seipio. Er hatte noch den Schmerz erleben mssen, da seine Feinde ihn anklagten, er habe auf Kosten des Staates zu groen Auf-wand gemacht und sich mehr als Herr und Gebieter wie als Brger Roms betragen. Zwar muten die Anklger nachher beschmt von der Anklage abstehen; aber er war doch tief gekrnkt nud zog sich auf ein Landgut zurck, wo er bis an seinen Tod blieb. Die Rmer waren indessen noch nicht dadurch befriedigt, da 149 sie Karthago so gedemtigt hatten. Im Jahre 149 erneuerten 146 sie den Krieg gegen die unglckliche Stadt, und 146 wurde dieselbe vllig zerstrt. Csar, Pompejus ntti) Crassns. 47. Sittenverfall in Rom. Immer weiter dehnten die Rmer ihre Herrschaft ans. Bald beherrschten sie auer Italien und Spanien auch einen groen Teil von Afrika, Mace-donien, Griechenland und einen Teil von Kleinasien, und die Statt-Halter brachten aus den Provinzen unermeliche Reichtmer nach Rom. Dadurch aber wurde auch die Tugend und Sitteneinfalt, welche die Rmer frher ausgezeichnet hatte, immer mehr untergraben. Bestechlichkeit, Luxus, ppigkeit, Schwelgerei und Laster

10. Geschichte des Altertums - S. 133

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der zweite punische Krieg 218—201. 133 sich behauptete. Der Versuch der Eroberung Italiens war gescheitert: einmal weil in der Mehrzahl der Bundesgenossen ein italisches Nationalgefühl schon zu sehr erstarkt war, als daß sie zu dem Punier hätten übergehen wollen; sodann weil das Söldnerheer Hannibals, durch soviel Schlachten zusammenschmelzend, trotz seiner Kriegstüchtigkeit und der überlegenen Feldherrnkunst seines Führers dem sich immer erneuenden Bürgerheere Roms gegenüber am Ende den kürzeren ziehen mußte. § 104. Ter afrikanische Krieg. Indessen faßte der aus Spanien zu- Scipw in Afrika. ruckgekehrte Scipio, der im Jahre 205 das Konsulat bekleidete, den Plan, nach Afrika hinüberzugehen. Trotz des Widerstandes des Senates führte er im Jahre 204 diese Absicht aus und landete in der Gegend von Utika. Im nächsten Jahre überfiel er das Lager der Karthager und des Numiderkönigs S y p h a x , den jene feit feiner Vermählung mit Sophonisbe für sich gewonnen hatten, während sich sein Nebenbuhler M a s i n i s s a an die Römer angeschlossen hatte. Darauf wurde N u m i d i e n mit feiner Hauptstadt Cirta (heute Constantine) von Masinissa und Lälius erobert, und ein numidisches Reiterheer verstärkte die römischen Truppen. Die Karthager baten jetzt um einen Waffenstillstand, den ihnen Scipio bewilligte, und riefen zugleich H a n n i b a l und M a g o aus Italien zurück. Mago starb auf der Überfahrt an einer Verwundung; Hannibal, der vor seiner Abfahrt im Tempel der lacinifchen Juno eine Inschrift aufgestellt hatte, welche die Erzählung seiner Heldentaten enthielt, landete in Afrika. Im Vertrauen auf ihn brachen die Karthager den Waffenstillstand. Bei Zama kam es nach einer ergeb-Zama 202. nislosen Unterredung der Feldherren zur Entscheidung: sie fiel, vornehmlich weil die Römer über die numidische Reiterei verfügten, zuungunsten Karthagos aus. Die Folge war der Abschluß des Friedens: Karthago trat alle Friede 201. auswärtigen Besitzungen ab, lieferte seine Flotte fast ganz aus und verpflichtete sich, 50 Jahre lang je 200 Talente (über 1 Mill. Mk.) zu zahlen und keinen Krieg ohne Roms Erlaubnis zu führen; so wurde es Rom tributpflichtig und in feiner äußeren Politik von ihm abhängig. Rom war in einem der größten Kriege aller Zeiten unter schweren Opfern an Gut und Blut der herrschende Staat im Westbecken des Mittelmeeres geworden. Der siegreiche Scipio erhielt den Beinamen Afrikanus.

11. Das Alterthum - S. 90

1877 - Leipzig : Hirt
90 Erste Abtheilung. Dritter Abschnitt. Zweites Kapitel. welcher einem Hannibal gegenberstand, mit dem Kerne seines Heeres, unbemerkt von seinem groen Gegner, in schnellen Mrschen dem andern Consul zu Hlfe eilte und mit ihm vereint den durch das rthselhafte Erscheinen einer verdoppelten rmischen Macht erschtterten Hasdrubal bei S ena besiegte. Der von den Karthagern durch den ganzen zweiten punischen Krieg hindurch festgehaltene Feldzugsplan ihres groen Feldherrn, von Gallien aus gegen Rom offensiv vor-zugehen, war hierdurch vereitelt, wurde aber trotzdem noch immer mit eiserner Consequenz festgehalten, indem Mago, ein anderer Bruder Hannibals, mit einem neuen karthagischen Heere bei Genua landete, um durch Vereinigung mit Hannibal den Krieg zu entscheiden. Selbst als nun Scipio es durchsetzte, da er den Krieg nach Afrika verlegte, und sich mit Massinissa von Numidien, dem unvershnlichen Feinde der Karthager, verbndete, wurden Hannibal und Mago nicht zurckgerufen; es wurde ein anderer Hasdrubal, ver-bndet mit dem numidifchen Gegner Massinissas, an die Spitze eines neuen mit bisher unerhrter Thtigkeit gebildeten karthagischen Heeres gestellt, und als dieses von Scipio durch nchtlichen Ueberfall ver-nichtet war, ein zweites Heer gesammelt: aber alles ohne Erfolg. Der krftig in Italien vorgedrungene Mago erlag in blutiger Schlacht, auch das zweite karthagifch-numidische Heer wurde in Afrika von dem allzeit glcklichen Scipio zersprengt, und da erst riefen die Karthager ihre Heere aus Italien als das letzte Rettungsmittel gegen Scipio, der bereits im Angesichte der feindlichen Hauptstadt stand. Mit bitterm Schmerze verlie Hannibal das Land seines Ruhmes, wo er 16 Jahre lang dem stolzen Rom Schach geboten hatte; er landete in Afrika, 202. stand im Jahre 202 den Rmern bei Zama zur Entscheidung^ schleicht gegenber und erlag seinem siegreichen und glcklichern Gegner. Der letzte Dienst, den er nun seiner Vaterstadt leisten mute, die er, von seinem 9. Jahre an im Feldlager, seit 36 Jahren nicht wiedergesehen hatte, war die Bekmpfung der leidenschaftlich bethrten Kriegs-Partei in Karthago: er rieth zum Fri eden, den er als unabweislich erkannte, obgleich derselbe seiner Vaterstadt die Unabhngigkeit raubte und sie zu einer ohnmchtigen Krmerstadt herabdrckte. Karthago mute mit Rom ein Schutz- und Trutzbndni eingehen und durfte selbst in Afrika ohne Erlaubni der Rmer ferner nicht Krieg führen; es verzichtete auf seine auerafrikanischen Besitzungen und erkannte seinen bittersten Feind Massinissa als König von ganz Numidien an; es zahlte nach und nach 45 Millionen Mark Kriegssteuer und lieferte nicht nur seine Kriegselephanten aus, sondern mute sehen, wie seine 500 Kriegsschiffe, abtheilungsweise auf hohe See gefhrt, mit ihrem Brande weithin das Meer beleuchteten und den Untergang der altberhmten karthagischen Seemacht verkndeten, denn nur 10 Schiffe verblieben der ehemaligen Beherrscherin des westlichen Mittelmeeres. Scipios Heimkehr aber durch die von dem langen

12. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 26

1876 - Würzburg : Staudinger
26 76. Welchen Abschluß erhielt der ganze 2. Abschnitt und wo? Vom Süden Unteritaliens rückte Hannibal wieder nordwärts vor, vom Norden her kam sein Bruder Hasdrubal über die Alpen, und beide wollten sich vereinigen. Gegen diesen letztern nahm der Consul Salinator bei Sena (nahe bei Ankona) Stellung, mit der Beobachtung Hannibals war Nero beauftragt, verließ aber unter Zurücklassung eines Unterfeldherrn sein Lager heimlich und vereinigte sich mit seinem Amtsgenoffen. Beide zwangen den Hasdrubal am Flusse Metaurus 207 zur Schlacht. Er verlor sie und fiel selbst im Kampf. Damit war die Gefahr für Rom vorbei. Hannibal zog sich wieder in den südlichsten Winkel Unteritaliens zurück. 77. Wo erfolgte die Entscheidung des ganzen Krieges? Der jüngere Scipio spielte 204 den Krieg nach Afrika hinüber und benützte die Feindschaft des ostnumidischen Königs Maffinissa gegen Karthago zu seinem Vorteil. Jetzt riefen die Punier den Hannibal aus Italien zurück, aber auch auf dem heimatlichen Boden konnte er das ihm untreu gewordene Glück nicht mehr an seine Fahne fesseln, er verlor 202 die Ent- scheidungsschlacht bei Zama. 78. Unter welchen Bedingungen kam der Friede zustande, und welche Aenderung trat hiedurch in den Machtverhältnissen der " kriegführenden Staaten ein? Karthago mußte 201 auf alle außerafrikanischen Besitzungen verzichten, dem Maffinissa, der auch Westnumidien erhielt, die ihm früher abgenommenen Gebietsteile zurückerstatten, seine Kriegselefanten und fast alle Schiffe ausliefern, eine hohe Summe Geld zahlen und sich verpflichten, ohne Roms Genehmigung keinen Krieg mehr zu führen. Damit sank Karthago von seiner Stellung als Weltmacht zu der eines gewöhnlichen, von Rom abhängigen Staates herab. Scipio bekam den Ehrennamen Afrikanus. Rom gewann Spanien, soweit dies bisher karthagisch war, und die Oberherrschaft über das Meer. 79. Was war der Anlaß und der Verlauf des 3. punischen Krieges? Von Maffinissa fortwährend beraubt griffen die Karthager auch ohne die oft erbetene und versagte Einwilligung Roms gegen ihn zu den Waffen, und dies erklärten die Römer für Friedensbruch. Sie landeten 149 in Afrika und belagerten die

13. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 26

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
26 I. Alte Geschichte. Die Rmer. schon unterwegs geschlagen, 207. Der rmische Feldherr Setpio ging nach Spanien hinber und eroberte es. Und als er endlich sogar von teilten aus nach Afrika berschiffte, ohne den Hannibal zu achten, rief man diesen aus Italien zurck. Traurig schied er von dem Lande seines Ruhmes. e>cipto besiegte ihn und sein Heer bei Zma, 202, und zwang die Karthager zu den schimpflichsten Friedensbedingungen: alle Kriegsschiffe bis auf zehn zu verbrennen und keinen Krieg ohne Einwilligung der Rmer anzufangen, 201. Hannibal mute vor den Rmern aus Karthago fliehen; er ging zu dem Könige Antichus in Asien und reizte diesen zum Kriege gegen Rom. Allein im Kriege folgte Antichus nicht dem Rate des Hannibal; er ward geschlagen, ein groer Teil seines Reiches ihm genommen, und die Auslieferung des Hannibal ihm zur Bedingung gemacht. Hannibal entfloh 190 zu dem bithynischen Könige Prsias, und als ihn die Rmer auch hier ausfordern lieen, ttete er sich selbst durch Gift, 183 v. Chr., in demselben Jahre, in welchem sein' Besieger Scipio in der Verbannung starb. Seinen Schwur, den er als 9 jhriger Knabe seinem Vater in Spanien gethan hatte: er wolle nie auf-hren, ein Feind der Rmer zu fein, hat er gewissenhaft ge-halten. e. Der 3. punische Krieg. 149146 v. Chr. Indes betrachtete Rom das stille Wiederaufblhen Karthagos mit Neid, und besonders ermahnte ein Rmer, Cto der ltere, seine Mitbrger unablssig, Karthago msse zerstrt werden. Ein Nachbar der Karthager, Massi-ntffa, König von Nutntdten, nahm ihnen Land weg; sie, die keinen Krieg anfangen durften ohne Einwilligung der Rmer, beschwerten sich in Rom und baten um Hilfe. Sie erhielten keine; ja, rmische Abgesandte entschieden, der König habe recht. Dieser ward nun ber-mtiger, und die Karthager verteidigten sich selbst. Das erklrte Rom fr Friedensbruch. Ein rmisches Heer ging nach Afrika, und den Karthagern ward befohlen, die Waffen auszuliefern. Sie thaten es und stellten 300 Geiseln. Als aber der Befehl kam, Karthago zu schleifen und sich 3 Meilen vom Meere anzubauen, da wurden die Karthager zur Verzweiflung gebracht: die Huser wurden abgetragen, um Schiffe aus ihnen zu zimmern, alles Metall ward zu Waffen ge-schmiedet, und aus den Haaren der Frauen wurden Bogensehnen ge-flochten. So verteidigten sie sich 2 Jahre und brachten den rmischen Legionen und der rmischen Flotte manchen empfindlichen Schaden bei, denn die Stadt hatte 700 000 Brger; im dritten, 146 v. Chr., ward die Stadt von dem jngeren Scipio erstrmt, und fast alle Einwohner wurden vom Feuer oder vom Schwert dahingerafft. Sechs Tage wurde gemordet, siebzehn Tage brannte die Stadt. Das ganze Gebiet Karthagos wurde rmische Provinz unter dem Namen Afrika. In demselben Jahre wurde auch Korinth, die schnste Stadt Griechenlands, von den Rmern unter dem rohen Mmmius er-obert, ausgeplndert und verbrannt; alle Kunstschtze wurden vernichtet. Griechenland wurde nun eine rmische Provinz unter dem Namen Achja. So besaen die Rmer jetzt auer ganz Italien teilten,

14. Sagen und Geschichten aus dem Altertum - S. 195

1890 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 195 Schwertes mufste entscheiden. Noch einmal zeigte sich Handibal als Held, und mit erprobtem Feldherrntalente ordnete er die Stellung seines Heeres. Aber seine alten Krieger waren zumeist in Italien gefallen, die Soldaten, über welche er gebot, waren feile Mietlinge; mit unerschütterlichem Mut focht die Schar seiner wenigen Getreuen; als aber die Söldner flohen, da brach auch ihre Kraft, und Scipio trug einen entscheidenden Sieg davon. Die Friedensbedingungen waren hart. Die Karthager mufsten alles, was sie aufser ihrem Gebiete in Afrika besafsen, den Römern abtreten; sie mufsten alle Kriegsgefangenen ausliefern, alle Elefanten herausgeben, alle Kriegsschiffe bis auf zehn verbrennen und den Römern die Kriegskosten bezahlen; endlich mufsten sie geloben, ohne Einwilligung der Römer niemals einen Krieg zu führen. Die Karthager brachen in Thränen aus, als zur Abtragung des ungeheuren Tributes eine Kopfsteuer ausgeschrieben wurde. Aber Hannibal lachte bitter, indem er sagte: „Damals hättet ihr weinen sollen, als ihr vor den Römern flöhet, als euch die Waffen genommen und eure Schiffe verbrannt wurden; jetzt ist es zu spät.“ 11. Hannibals Ende (183). Nicht lange vermochte Hannibal in unthätiger Ruhe zu verbleiben. Er knüpfte, seines alten Schwures eingedenk, mit dem Könige Antiöchus von Syrien Unterhandlungen an und munterte ihn auf, die Römer in Italien zu bekriegen. Aber diese Unterhandlungen wurden verraten, und römische Gesandte forderten die Auslieferung des Hannibal. Da floh er zum Könige Antiöchus, und der Krieg gegen Rom wurde alsbald beschlossen. Aber der stolze König achtete wenig auf die Ratschläge des 13*

15. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 384

1859 - Essen : Bädeker
384 seinen Muth nicht beugen und seinen Haß gegen die Römer nicht mindern. Die Römer schickten setzt eiligst ein Heer nach Ober-Italien unter Anführung des ältern Scipio. Dieser traf mit Hannibal am Ticinus, einem Nebenfluste des Po, zusammen, wurde völlig geschla- gen, und kam kaum mit dem Leben davon. Nun ging Hannibal über den Po und schlug noch in demselben Jahre das römische Heer an der Trebia. Mit dem Frühling des folgenden Jahres drang er in das mittlere Italien. Hier war der Arno aus seinen Usern getreten und hatte die Gegend überschwemmt; das hielt Hannibal nicht auf. Drei Tage und drei Nächte mußten die Soldaten im Master waten; die Lastthiere blieben im Schlamm stecken; Hannibal selbst verlor durch eine Augenentzündung, die er nicht abwarten konnte, ein Auge. Kaum war er auf dem Trocknen, so rückte ein großes Heer gegen ihn an. Aber Hannibal schlug das römische Heer so, daß 15,000 Römer ihren Tod fanden und 6000 in Gefangenschaft geriethen. Das Blutbad war so entsetzlich, daß noch jetzt die Ebene davon das Blutfeld heißt. 10. Julius Cäsar. (60 - 44 v. Chr.) Er war der größte aller römischen Feldherren. Seinen Vater verlor er früh, aber seine vortreffliche Mutter Aurelia gab ihm eine gute Erziehung. Er hatte einen schwächlichen Körper, ein blasses, hageres Gesicht, und oft litt er an Kopf- schmerzen; aber durch strenge Mäßigkeit im Essen und Trinken erhielt er sich ge- sund, und durch allerlei körperliche Übungen, durch Laufen, Schwimmen, Fechten, Reiten stärkte er sich so, daß er späterhin alle Anstrengungen und Beschwerden des Krieges ertragen konnte. Nie war er müßig; täglich las, schrieb oder übersetzte er etwas. Wenn er ein Buch gelesen hatte, so wiederholte er den Inhalt desselben. Von seiner Mut- ter lernte er besonders die Freundlichkeit im Umgänge, wodurch er sich nachher so beliebt zu machen wußte. Einst machte Cäsar eine Reise'nach Kleinasien, um dort sich in der Rede- kunst noch weiter zu bilden. Ünterwegs wurde er von Seeräubern überfallen, welche 20 Talente (beinahe 25,000 Thaler) Lösegeld von ihm forderten. „Was!" rief Cäsar, „für einen solchen Mann, wie ich bin, verlangt ihr nicht mehr? 50 Talente sollt ihr haben." Hierauf schickte er seine Begleiter aus, das Geld zusammenzubringen. Während dessen benahm er sich nicht wie ein Gefangener, sondern wie ein Herr der Seeräuber. Wenn er schlafen wollte, befahl er ihnen, still zu sein. Zuweilen las er ihnen seine Gedichte und Reden vor, und wenn sie diese nicht lobten, so drohte er: „Dafür sollt ihr mir büßen; komme ich los, so laste ich euch alle ans Kreuz heften!" Die Räuber schrieben diese Freimüthig» feit seiner muntern Laune zu und hatten ihre Freude daran. Endlich brachten seine Leute die 50 Talente Lösegeld. Die Räuber setzten ihn ans Land. Aber kaum war er frei, so wußte er sich einige stark bemannte Schiffe zu verschaffen, holte die Seeräuber ein, eroberte ihr Schiff, ließ sich sein Geld auszahlen und führte die Räuber nach der Küste Kleinasiens, wo er sie sämmtlich kreuzigen ließ. Bald nachher kehrte er nach Rom zurück, und lebte hier mehrere Jahre sehr verschwenderisch; besonders verschenkte er große Summen an das Volk und gab zum Vergnügen, desselben köstliche Gastmähler und Spiele, um sich die Gunst sei- ner Mitbürger zu erwerben. Bald war er auch der Liebling des Volks in dem Grade, daß er es wagte, sich um das Amt eines Oberpriesters zu bewerben, welches sonst nur den älteste« und verdienstvollsten Rathsherren ertheilt wurde.

16. Das Altertum - S. 212

1883 - : Kirchheim
212 Der zweite punische Krieg. Schlacht bei Zama. Friede. zichtleistung auf Spanien und die Inseln zwischen Italien und Afrika und Auslieferung der Kriegsschiffe bis auf Zwanzig. Die Gesandtschaft äußerte sich zustimmend; bald aber stellte sich heraus, daß man nur verhandelt hatte, um Zeit zu gewinnet:. Damals war an Hannibal von dem Senate zu Karthago der gemessene Befehl ergangen, zum Schntz der bedrohten Hanptstadt eilig zurückzukehren. Mit Zähneknirschen vernahm er die Botschaft. „So ist denn," ries er ans, „Hannibal besiegt worden, nicht vom römischen Volke, sondern vom Neide des karthagischen Senates!" — Vierzehn Jahre hatte er in Italien in Waffen gestanden, und nicht ein einziges mal waren ihm von Afrika ans Verstärkungen gesandt worden. Als Hannibal kam fand er Scipio schon bis zu dem nur fünf Meilen entfernten Zama vorgerückt. Hannibal, der die gefährliche Lage des Vaterlandes dnrchfchanete, wünschte eine Unterredung mir Scipio, um, wenn möglich, für Karthago einen ehrenvollen Frieden zu vermitteln. Die beiden großen Männer trafen zusammen. „Eine Zeit lang," erzählt ein Augenzeuge, „standen die gewaltigen Heerführer einander stumm gegenüber, indem sie von gegenseitiger Bewunderung wie betroffen waren." So eindringlich Hannibal darauf auch zu Gunsten eines billigen Friedens redete, Scipio zeigte sich seinen Vorschlägen nicht geneigt, erklärte vielmehr, jetzt sei es zu spät dazu, und es möge der Kamps des nächsten Tages entscheiden, wem das Glück für immer günstig sei. So erfolgte denn 202 v. Chr. die Schlacht bei Zama, in der Hannibal vollständig geschlagen wurde, 20,000 Mann an Toten, eben so viel an Gefangenen verlor. Er riet jetzt selbst dem Senat Frieden um jeden Preis zu schließen. Scipio hatte feine Forderungen noch verschärft, und Karthago nahm sie an. Die Karthager mußten ihre Flotte bis auf 10 Kriegsschiffe ausliefern, mußten sich verpflichten 10,000 Talente innerhalb der nächsten 50 Jahre zu zahlen, ebenso, sich ohne Einwilligung Roms in keine Kriegsunternehmungen einzulassen, mußten Verzicht leisten auf Spanien und die bisher streitigen Inseln. Dem Sieger ward in Rom ein herrlicher Triumph bereitet; aber er blieb bescheidenen Sinnes, wie er es gewesen war, und er nahm die Ehrenbezeugnungen mehr um deren willen an. die sie ihm bereiteten, als weil er sich in dem Glanze derselben wohlgefiel. Der Senat ehrte ihn durch den Beinamen „Afrikanus "; es war dies das erste Beispiel, daß Jemand durch den Namen des von ihm besiegten Volkes ausgezeichnet wurde.

17. Die Geschichte des Alterthums - S. 246

1879 - Münster : Coppenrath
246 feto, Hasdrubal selbst siel, und seinen blutigen abgeschnittenen Kopf warf man wenige Tage spter dem nichts ahnenden Hannibal hhnend in's Lager. Voll tiefen Schmerzes rief der bekmmerte Held: Wehe, nutt sehe ich Karthagos Schicksal herannahen!" Und in der Thal, es nahete nur zu schnell heran. Denn die Rmer lieen ihren trefflichen Feldherrn, P. Cornelius Scipio, der bereits Spanien den Karthagern entrissen hatte, jetzt von Sicilien aus nach Afrika bersetzen (204), um die Karthager iu ihrem eigenen Lande anzu-greifen und vielleicht so den feindlichen Feldherrn aus den Grenzen Italiens zu entfernen. Die Karthager waren schon fr ihre Hauptstadt besorgt und riefen schleunigst den Hannibal znr Rettung der Vaterstadt nach Afrika herber. Der biedere Fhrer folgte dem Befehle mit Schmerz und Entrstung, indem er ausrief: Nicht die Rmer, die ich oft genug geschlagen, sondern der Senat von Karthago hat durch Neid und Ver-lumdung den Hannibal besiegt!" Dann ging er an Bord des Schiffes, I welches ihn aus dem Lande trug, in welchem er dreizehn Jahre nach der Schlacht bei Cann und sechszehn Jahre berhaupt unerschtterlich ge-standen, gekmpft und gesiegt hatte. Zn Rom wurde sein Abzug durch glnzende Feste und Opfer gefeiert. Er landete bei Leptis und betrat dort mit seinem Heere nach 36 Jahren zum erftenmale wieber den vater-ltibischen Bobeu. Schlacht bei Zama (202). Nach seiner Landung in Afrika suchte Hannibal alsbald das Heer in den erforderlichen Stand zu setzen. Er hob neue Truppen aus und schlo mit den Fürsten der Nachbar- | stamme Vertrge, ihm Pferde und Reiter zu schaffen. Die Kriegspartei in Karthago jubelte! Man fate neuen Mnth, ja in bermthiger Siegeserwartung verga man sich so weit, rmische Gesandte zu beleioigen und rmische Schiffe wegzunehmen. Zrnenb kam Scipio in der Richtung auf Adrumetum, wo Hannibal stanb, herangezogen, weit und breit verwstete er das Land der Feinde mit Feuer und Schwert. In der Gegend von Zama stieen die groen Gegner anf einander. Hannibal sah wohl, wie sehr ihm Scipio berlegen war, und lie ihn zu einer Zusammenkunft einladen, um ihm den Frieden anzubieten. Auf einem Hgel zwischen den Lagern kamen die beiden Feldherren zusammen. Nach den rednerischen Ausschmckungen der Schriftsteller des Alterthums standen beide sich eine Zeitlang schweigend gegenber, einer den andern bewundernd: Scipio in der Blthe des Lebens nnb im Sonnenglanze

18. Biographische Geschichtsbilder aus alter und neuer Zeit für den vorbereitenden geschichtlichen Unterricht (Quinta) - S. 88

1883 - Heidelberg : Winter
88 Die Heldenzeit der Republik. beibett Lagern saniert die Felbherren zusammen, die größten Männer i^er Zeit, die Stellvertreter zweier Republiken, welche die mächtigsten waren im ganzen Altertume. Schweigenb bliesten sie sich an, von gegenseitiger Bewunberung ergriffen; dann nahm Hannibal das Wort und riet unter der Bebingung, daß den Römern Spanien und die Inseln Zwischen Italien und Afrika abgetreten werben sollten, zum ^rieben, indem er den jungen Felbherrn, dem bisher das Glück nur günstig gewesen war, auf den Wechsel besselben aufmerksam machte, den er auf eine so aufsallenbe Weise erfahren habe. Aber Seipio verwies ihn auf bte Ungerechtigkeit, mit welcher Karthago zweimal bett Krieg gegen Rom angefangen habe, und wie nur fortgesetzter Kamps das Schicksal beiber Republiken entscheiben körnte, ba Karthago den Frieden unter den von Rom angegebenen Bebingnngen selbst verschmähe. So zerschlugen sich die Unterhanblungen, und beibe Felbherren schieben von einanber, um sich zur Schlacht zu rüsten. Am folgenben Tage rückten beibe Heere einander entgegen, um den alles entfcheibenben Kamps zu kämpfen. Scipio orbnete seine Legionen so, daß er Zwischenräume ließ, bamit die Elefanten, bereit sich achtzig beim feinblichen Heere besanben, keine Verheerungen anrichten könnten; Lälius staub mit der italischen Reiterei auf dem linken Flügel, Massi-ttissa und ein anberer afrikanischer Fürst mit den Rumibiern auf dem rechten; die gesamten Streitkräfte der Römer mochten sich auf 40,000 Mann belaufen. Hannibal stellte die Elefanten vor die Front; die erste Schlachtreihe bitbeten die Ligurer und Gallier, untermischt mit Balearen und Maurusiern, im ganzen 12,000 Mann; die zweite bestaub aus Karthagern und Libyern, bertett 4000 Makebottier beigesellt würden; im Hintertreffen besanben sich die italischen Truppen, welche mehr gezwungen als freiwillig mit nach Afrika geschifft waren. Auf dem linken Flügel staub die numibische, auf dem rechten die karthagische Reiterei; das ganze Heer bestaub aus etwa 50,000 Mann, ein wunberbares Gemisch ganz verschiebenartiger Völker. Nachbetn die Felbherren die Ihrigen zum Kampfe ermutigt hatten, Scipio bttrch Hinweisung auf das itahenbe Cntbe des Kriegs und auf die reiche karthagische Beute, Hannibal, ittbent er die mannigfach gemischten Truppen seines Heeres auf die für alle so einflußreichen Folgen aufmerksam machte, welche die Eittscheibuug bieses Kampfes herbeiführen würde, begann die Schlacht. Die Elefanten, durch den furchtbaren Schlachtruf scheu gemacht und von den römischen Veliten verfolgt, brachten balb die beiben Flügel des karthagischen Heeres, auf welche sie sich warfen, in Uttorbnung, so daß es dem Lälius und Massi-

19. Für Unterklassen (einjährig) - S. 14

1881 - Neubrandenburg : Brünslow
14 der Römer wurden von ihm besiegt, und Rom selbst war in der höchsten Gefahr. Nun aber wandte sich das Glück. Hannibals Heer war durch die Verluste in den Schlachten und durch Krankheiten geschwächt, und leider ließen ihn die Karthager ohne Unterstützung. Durch Wegweiser irregeleitet, geriet er in ein von steilen Felsen umschlossenes Thal, in welchem ihn der römische Feldherr Fabius mit leichter Mühe gefangen zu nehmen meinte. Aber eine List rettete ihn. Er ließ Reisigbündel zwischen die Hörner einer Rinderherde binden und in der Nacht anzünden. Als nun die vom Feuer wild gemachten Tiere die Höhen hinanstürmten, gerieten die Feinde in Verwirrung, und Hannibal entkam mit seinem Heere im Dunkel der Nacht aus der entgegengesetzten Seite. Von seinem Vaterlande verlassen, wurde aber Hannibals Stellung den wachsenden römischen Heeren gegenüber täglich schwieriger, und er war zuletzt nur noch darauf bedacht, sich zu verteidigen. Da setzte der römische Feldherr Scipio mit einem Heere nach Afrika über und bedrohte Karthago. Als nun die Karthager den bewährten Hannibal herbeiriefen, war es zu spät. Das schnell zum Schutze der Stadt zusammengeraffte Heer war ungeübt und wurde deshalb leicht von den waffenkundigen Römern geschlagen (bei Zama). Karthago mußte um Frieden bitten, welcher ihm nur unter harten Bedingungen gewährt wurde. Es mußte hohe Kriegskosten zahlen, alle Schiffe und Elefanten an den Sieger ausliefern, die angesehensten Büraer als Geiseln stellen u. a. Hannibal floh, von den Römern verfolgt, von Land zu Land und starb an Gift, weil er den Tod einer schimpflichen Gefangenschaft vorzog. Im dritten pumschen Kriege — 50 Jahre später — wurde Karthago nach verzweifelter Gegenwehr zerstört. Rom vereinigte das Gebiet der Karthager mit dem seinigen und dehnte nun seine Herrschaft schon weit über die Grenzen Italiens — nach Afrika und Spanien — aus und erlangte zugleich durch seine Flotte die Herrschaft über das Mittelmeer. 12. Julius Cäsar, 100—44 v. Chr. Je mehr Roms Macht nach außen wuchs, desto schlechter wurden seine Zustände im Innern. Unermeßliche Reichtümer kamen aus den Provinzen nach Rom, dem Mittelpunkte des großen Reichs, sammelten sich aber nur in den Händen Einzelner und führten zu Schwelgerei und Sittenlofigkeit, während das Volk im allgemeinen verarmte. Daneben entstanden blutige Bürgerkriege um den Besitz der höchsten Staatsämter.

20. Vorschule der Geschichte Europas - S. 58

1834 - Berlin : Enslin
58 endlich in der Nähe der Hauptstadt Rom selbst ankam. Und auch noch die Schlacht bei Canna gewann er, im Jahr 216 vor Christi Geburt, nach welcher es schien, als sollte auch Rom selbst erobert, und die römische Herrschaft zerstört werden, was natürlich in Rom den größten Schrecken erregte. Aber zum großen Glück der Römer konnte Hannibal sich nicht entschließen, ihre Hauptstadt, welcher er so nahe war, selbst anzugreifen, sondern er glaubte, wenn er erst ganz Italien habe, so werde ihm dieselbe von selbst in die Hände fallen, und zog weiter nach Unter-Italien. Rückkehr des Hannibal. Die Schlacht bei Zama. Ende des zweiten punischen Krieges. § 10. Da aber wandte sich das Unglück der Rö- mer durch der Karthager eigene Schuld. Auch in ihrer Hauptstadt war unter den republikanifchen Bürgern im- merfort große Uneinigkeit, und viele von ihnen waren Hannibals Feinde und haßten ihn. Die verhinderten es dort, daß ihm von Afrika aus Hülfe an Kriegstruppen geschickt würde, und nachdem er lange Jahre in Italien mit den wenigen Truppen, die er hatte, ganz verlassen gestanden, und sich gegen die Römer, die in ihrem neuen Mnthe auch neue Schlachten gewannen, verzweifelt ge- wehrt hatte, mußte er endlich doch zu Schiffe von Ita- lien wieder Weggehen und nach Karthago wieder hinüber segeln. Jetzt hatte sich das Kriegsglück so gewandt, daß ihn ein großer römischer Feldherr Scipio selbst wieder in sein Vaterland verfolgte. Mit einer Kriegs- flotte fegelte er ihm nach, und stieg an den Küsten von Karthago aus. Nun zogen die Kriegsheere dort gegen einander, und trafen sich vor der Stadt Zama. Ehe sie aber die Schlacht anfingen, ritten die beiden Feld- herren Hannibal und Scipio auf der Ebene zwifchen den beiden Kriegsheeren zu einander hin, um ein Gespräch mit einander zu führen, und zu versuchen, ob sie nicht das Blutvergießen abwenden und einen Frieden schließen könnten. Und da sollen denn diese beiden Männer we- gen ihres vieljährigen ausgezeichneten Kriegsruhmes so große Verehrung gegen einander gehegt haben, daß sie setzt, wo sie sich das erstemal voy Angesicht zu Angesicht