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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 376

1877 - Berlin : Herbig
376 Neuere Geschichte, Dritte Periode. die Spitze der Truppen dos Konvents gestellt. Durch den blutigen Sieg (Kartätschenfeuer von der Kirche St.-Roch aus) vom 13. Vendé- miaire (5. Oktober 1795) schlägt dieser den Aufstand nieder. Der Konvent löst sich auf. 1795—1799. Direktorialregierung in Frankreich. In der Vendée nach kurzem Waffenstillstand neuer blutiger Kampf, der sich auch über die Bretagne erstreckt (Chouans). Hoche unterdrückt (bis 5. März 1796) den Aufstand in der Vendée. Auf Carnots Rath unternimmt das Direktorium gegen Oester- reich einen dreifachen Angriff. 1) Die Sambre-Maas-Armee unter Jourdan dringt vom Niederrhein bis nach Franken vor, 2) die Rhein-Mosel-Armee unter Moreau vom Oberrhein durch Schwaben und Baiern, 3) die italienische Armee unter Napoléon Bonaparte soll Oesterreich in Italien angreifen und sich durch Tyrol mit den beiden andern vereinigen. Der deutsche Feldzug nimmt einen für die Franzosen glück- lichen Anfang, Jourdan und Moreau dringen nach Baiern vor, Baden, Baiern und Wurtemberg werden gezwungen, Waffenstill- stände abzuschliefsen. Doch plötzlich wendet sich das Glück. 1796. Erzherzog- Karl von Oesterreich (Bruder des Kaisers Franz) ergreift die Offensive gegen Jourdan, schlägt ihn bei Arnberg (Aug.) und bei Würzburg (Sept.). Jourdan flüchtet bis zur Sieg, legt den Oberbefehl nieder. Hierauf Erzherzog Karl gegen Moreau, der sich nach dem Oberrhein zurückzieht. 1796. Glänzender Feldzug Bonapartes in Italien. Er dringt von Nizza aus die Küste entlang vor, besiegt die Oester- April. reicher in den Gefechten bei Millesimo, die Piemonteson bei Mondovi und zwingt den König Victor Amadeus von Sardinien (im Mai) zu einem Separatfrieden : 1) Abtretung von Savoyen und Nizza an die Republik Frankreich. 2) Die Franzosen besetzen die Piemontesischen Festungen. Offensiv- und Defensivbündnis zwischen Frankreich u. Spanien, welches an England Krieg erklärt (Aug. 1796). Verfolgung der Oesterreicher. Erstürmung der Addabrücke bei Lodi, Napoléon zieht in Mailand ein, erobert die ganze Lombardei

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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 341

1869 - Berlin : Herbig
Erste französische Revolution, Directorium. 341 In Paris wird eine neue (dritte) Verfassung durchgesetzt. Die ausübende Gewalt wird einem Directorium von fünf Personen, die gesetzgebende dem Rathe der Alten (250) und dem Rathe der Fünfhundert übertragen, aber festgesetzt, dass 2/8 der Mitglieder beider Käthe aus deu Conventsmitgliedern gewählt werden müssen. Gegen diese Wahlbeschränkung erheben sich die von den Royalisten bearbeiteten Pariser Sectionen (Stadtviertel) in einem Aufstande. Auf Barras Antrag wird General Bonaparte an die Spitze der Truppen des Convents gestellt. Durch den blutigen Sieg (Kartätschenfeuer von der Kirche St. Roch aus) vom 13teu Vendémiaire (5. Oct. 1795) schlägt dieser den Aufstand nieder. Der Convent löst sich auf. 17«95—17*>ö. Directorialregierung in Frankreich. In der Vendée nach kurzem Waffenstillstand neuer blutiger Kampf, der sich auch über die Bretagne erstreckt (Chouans). Hoche unterdrückt (bis März 1796) den Aufstand in der Vendée. Auf Carnots Rath unternimmt das Directorium gegen Oester- reich einen dreifachen Angriff. 1) die Sambre-Maas-Armee unter Jourdan dringt vom Niederrhein bis nach Franken vor, 2) die Rhein-Mosel-Armee unter Moreau vom Oberrhein durch Schwaben und Baiern, 3) die italienische Armee unter Napoleon Bonaparte soll Oesterreich in Italien angreifen und sich durch Tyrol mit den beiden andern vereinigen. Der deutsche Feldzug nimmt einen für die Franzosen glücklichen Anfang, Jourdan und Moreau dringen nach Baiern vor, Baden, Baiern und Wurtemberg werden gezwungen, Waffenstillstände ab- zuschliessen. Doch plötzlich wendet sich das Glück. 1796. Erzherzog Karl von Oesterreich (Bruder des Kaisers Franz) ergreift die Offensive gegen Jourdan, schlägt ihn bei Amberg (Ang.) und bei Würzburg (Sept.). Jourdan flüchtet bis zur Sieg, legt den Oberbefehl nieder. Hierauf Erzherzog Karl gegen Moreau, der einen meisterhaften Rückzug nach dem Oberrhein macht. 1796. Glänzender Feldzug Napoléons in Italien. Er dringt von Nizza aus die Küste entlang vor, besiegt die Oester- April. reicher in den Gefechten bei Millesimo, die Piemon- teeen bei Mondovi und zwingt den König Victor Ama- deus von Sardinien (im Mai) zu einem

2. Mittlere und neue Geschichte - S. 289

1877 - Leipzig : Senf
111. Französische Revolution und deren Folgen. 289 5. Zeit des Direktoriums, vom 26. Oktober 1795 bis zum 9. November (18. Brumaire) 1799. Das Direktorium begann mit neuen Finanzmaaßregeln im Innern, um den fast erloschnen Credit wieder herzustellen, und mit imponirenden kriegerischen Unternehmungen nach Außen. Statt der ganz werthlos gewordnen Assignaten, die nur im Allgemeinen die Nationalgüter als Unterpfand für das Papiergeld bezeichneten, traten die Territorialmandate, die, jedes besonders, den Namen eines bestimmten Nationalgutes als Unterpfand hatten. Nach Außen wurden drei Heere aufgestellt: am Niederrhein unter Jourdan, am Oberrhein unter Moreau und in Italien unter Bonaparte; sie sollten alle drei gegen Wien vordringen und hier vereinigt den deutschen Kaiser zum Frieden zwingen. Anfangs war das Vordringen auch der beiden ersten dieser Armeen siegreich, schon war Jourdan bis an die Naab nahe der böhmischen Gränze vorgedrungen und Moreau hatte nach einander Baden, Wmemberg und Baiern überwältigt und zu Verträgen genöthigt und war in München eingezogen. Aber jetzt erschien der erst vierund-zwanzigjährige Erzherzog Carl, Bruder des Kaisers Franz H., als neuer Feldherr bei den Oesterreichern und traf Jourdans Armee mit verderblichen Schlägen am Ende des Augusts und bei Würzburg am 3. September 1796. In wilder Unordnung eilten die Franzosen zurück, zugleich von den über ihre Raubsucht erbitterten Bauern und den Oesterreichern verfolgt und nur elende Trümmer derselben erreichten den Niederrhein. Auch Moreau, nun von vorne und vom linken Flügel bedroht, trat jetzt einen gefährlichen Rückzug an, namentlich durch den Höllenpaß im Schwarzwald, den er aber ohne bedeutenden Verlust mit Geschicklichkeit ausführte. Nur Bonaparte fesselte in Ita-lken das Glück beständig an seine Fersen. Sechsundzwanzig Jahre alt, zeigte er ein überlegnes Feldherrntalent, worin rasche Kühnheit und Berechnung gleich bemerkbar waren, zugleich benutzte er schonungslos die Mittel der besetzten Länder. Gegenübergestellt den Piemontesen und Oesterreichern, gewinnt er im April 1796 die Schlachten von Monte-notte, Millrsimo und Dego, trennt die beiden feindlichen Armeen und zwingt den König von Sardinieu zum Frieden, in dem er Savoyen und Nizza an Frankreich abtritt. Nach dem so sehr gefeierten Uebergang über die Adda bei Lodi den 10. Mai 1796 besetzt er Mailand und beginnt die Belagerung von Mantua. Die kleinen Herzoge von Parma und Modena erkaufen sich den Frieden mit Geld und Auslieferung werthvoller Gemälde, welche die Bildergallerie in Paris schmücken sollten, aber um Mantua entstehen die hartnäckigsten 37

3. Die Neuere Geschichte - S. 160

1850 - Hannover : Hahn
160 Antheil, sondern unterstützte die Unternehmungen der Verbündeten durch seine Flotten und durch Subsidien. Der Schauplatz des Krieges war Teutschland und Italien. Das teutsche Heer erhielt an dem 24jährigen Erzherzog Karl, des Kaisers edlen Bruder, einen der ausgezeichnetsten Heerführer der neuern Zeit. Es war etwa 200,000 Mann stark in zwei Abtheilungen, am Oberrhein unter Wurmser und nach dessen baldiger Abberufung nach Italien unter Latour, am Unterrhein unter dem Erzherzog selbst... Das italienische Heer war über 100,000 Mann stark, die Ostreicher und Neapolitaner unter Beaulieu, später unter Wurmser, die Piemontesen unter dem General Colli. 2) Auch das französische Directorium hatte für den neuen entscheidenden Feldzug große Rüstungen gemacht und die Mittel dazu durch Zwangsanleihen und ein neues Papiergeld, die Territorialmandate, gewonnen. Carnot's Kriegöplan war auf das Herz Ostreichs gerichtet. Moreau sollte vom Oberrhein, Jourdan vom Niederrhein aus gen Oftreich vorrücken. Die italienische Armee aber von Italien aus Ästreich bedrohen. 3) Am Rhein ward der Waffenstillstand am 21. Mai ge- kündigt. Jourdan, der bei Düsseldorf über den Rhein setzte, drängte die Ostreicher unter fortwährenden wechselvollen Gefechten bis in die Oberpfalz. Moreau, der am 24. Jun. bei Kehl über den Rhein ging, rückte unaufhaltsam über den Schwarzwald nach Baiern vor. Der Markgraf von Baden, der Herzog von Würtemberg, der Kurfürst von der Pfalz, überhaupt die Stände des schwäbischen und fränkischen Kreises, mußten mit der franzö- sischen Republik Separatverträge abschließen und zum Voraus auf ihre Besitzungen auf dem linken Rheinufer, Frankreichs längst ersehntes Ziel, entsagen, wofür sie auf Kosten ihrer Mitstände entschädigt werden sollten. 4) So waren die französischen Heere bis in's Herz von Ober- teutschland vorgedrungen und hatten in den durchzogenen Land- schaften sich neu bekleidet und große Summen erpreßt. Im Au- gust stand Jourdan bereits in der Gegend von Regensburg und Moreau in der Nähe von Jngoldstadt, während eine Abtheilung seines Heeres Tyrol bedrohte. Jetzt entwickelte aber der Erz- herzog seinen meisterhaften Vertheidigungsplan. Plötzlich wandte er sich mit verstärkter Macht gegen Jourdan, schlug dessen rech- ten Flügel unter dem General Bernadotte bei Teining (22. Aug.) und Jourdan selbst bei Amberg (24. Aug.) und bei Würzburg (3. Sept.). Jourdan's zurückziehendes Heer lös'te sich bald in völlige Flucht auf und nur die Reste erreichten Düs- seldorf wieder. Durch diese Ereignisse ward Moreau in seinem Rücken bedroht und zum Rückzug aus Baiern gezwungen. Er bewirkte denselben (seit 20. Sept.) durch Schwaben und die Eng- pässe des Schwarzwaldes unter steten Gefechten mit den verfol-

4. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 187

1869 - Hannover : Hahn
187 Mitgliedern übertragen. Das französische D i r e c t o r i u m hatte für den neuen entscheidenden -Feldzug große Rüstungen gemacht, und die Mittel dazu durch Zwangsanleihen und ein neues Papier- geld, die Territorialmandate, gewonnen. Carnot's Kriegsplan war auf das Herz Oestreichs gerichtet. Moreau sollte vom Oberrheine, Jo urdan vom Niederrheine aus gegen Oe streich vorrücken, die italienische Armee aber von Italien aus Oestreich bedrohen. 3) Am Rheine ward der Waffenstillstand am 21. Mai gekün- digt. Jourdan, der bei Düsseldorf über den Rhein setzte, drängte die Oestreicher unter fortwährenden wechselvollen Gefechten bis in die Oberpfalz. Moreau, der am 24. Juni bei Kehl über den Rhein ging, rückte unaufhaltsam über den Schwarzwald nach Baiern vor. Der Markgraf von Baden, der Herzog von Würtem- berg, der Kurfürst von der Pfalz, überhaupt die Stände des schwä- bischen und fränkischen Kreises, mußten mit der französischen Re- publik Separatverträge abschließen und zum Voraus auf ihre Be- sitzungen auf dem linken Rheinufer, Frankreichs längst ersehntes Ziel, entsagen, wofür sie auf Kosten ihrer Mitstände später beim Eintritte des allgemeinen Friedens entschädigt werden sollten. 4) So waren die französischen Heere bis in's Herz von Ober- deutschland vorgedrungen, und hatten in den durchzogenen Land- schaften sich neu bekleidet und große Summen erpreßt. Im August stand Jourdan bereits in der Gegend von Regensburg, und Mo- reau in der Nähe von Ingolstadt, während eine Abtheilung seines Heeres Tyrol bedrohte. Jetzt entwickelte aber der Erzherzog seinen meisterhaften Vertheidigungsplan. Plötzlich wandte er sich mit verstärkter Macht gegen Jourdan, schlug dessen rechten Flügel unter dem General Bernadotte bei Teining (22. Aug.), und Jourdan selbst bei Amberg <24. Aug.) und bei Würz bürg (3. Sept.). Jourdan's zurückziehendes Heer löste sich bald in völlige Flucht auf, und nur die Reste erreichten Düsseldorf wieder. Durch diese Ereignisse wurde Moreau in seinem Rücken bedroht und zum Rückzuge aus Baiern gezwungen. Er bewirkte denselben (seit 20. Sept.) durch Schwaben und die Engpässe des Schwarzwaldes unter steten Gefechten mit den verfolgenden Obst- reichem als ein Meister der Kriegskunst, und gewann bei Hünin- gen wieder das linke Rheinufer (14. October). 5) Das Schicksal des Feldzuges sollte jedoch in Italien ent- schieden werden. Hier hatte Carnot den Oberbefehl an den ihm empfohlenen Corsen, den General Napoleon Bonaparte (geboren zu Ajaccio 15. Aug. 1769) übertragen, der mit diesem ersten ita- lienischen Feldzuge durch eine Reihe der überraschendsten Siege seine glänzende Laufbahn begann. Ende März (1796) übernahm Bonaparte zu Nizza (an Scherer's Stelle) den Heerbefehl über

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 130

1852 - Koblenz : Bädeker
Dreifacher Angriff auf Oesterreich. L5t> 1,200,000 Soldaten) ihren Gegnern weit überlegen und gewannen durch Jourdan's Siege bei Wattigny (1793) und bei Fleurus 1794 (wo die österreichische Stellung von einem Luftballon aus er- späht wurde) nicht allein die Niederlande wieder, sondern besetzten auch, unterstützt durch die Uneinigkeit der Verbündeten, das ganze linke Rheinnfer (außer Mainz) und nahmen Holland ein, welches in eine batavische Republik verwandelt wurde (1795). Da Preußen zugleich in einen Krieg mit Polen verwickelt war (s. §. 29), so schloß es zuerst von allen Reichsftänden einen Separatfrieden mit der französischen Republik zu Basel 1795, in welchem es seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer abtrat. Inzwischen hatte in Frankreich „die Schreckensherrschaft" ihren Gipfel erreicht, mit Robespierre's Hinrichtung war eine „Reaction" eingetreten und eine neue Constitution hatte die voll- ziehende Gewalt einem „Directorium" von 5 Männern übertra- gen. Diese Behörde erneuerte, um den Frieden mit Oesterreich und dem Reiche zu erzwingen, den Krieg nach Carnot's umfassendem Plane mit einem dreifachen Angriffe auf Oesterreich, indem es im Frühjahre 1796 zwei Heere nach Deutschland Vordringen ließ: eins unter Jourdan vom Niederrheine in Franken, ein zweites unter Moreau über den Oberrhein durch Schwaben und Baiern, wäh- rend ein drittes unter Napoleon Bonaparte von Italien aus durch Tirol in Oesterreich eindringen sollte. Der Feldzug der Franzosen in Deutschland nahm zwar einen glücklichen Anfang, indem die beiden Heere bis nach Baiern vordran- gen, bald aber wandte sich das Kriegsglück: der Erzherzog Karl (Bruder Kaisers Franz Ii.), welcher durch das bisherige Zurück- weichen vor Jourdan feine Streitkräfte immer mehr concentrirt und Verstärkungen aus dem Innern erhalten hatte, ergriff die Offensive gegen Jourdan und schlug diesen bei Amberg und Würzburg so ent- scheidend, daß er sein in völliger Auflösung fliehendes Heer erst an der Sieg wieder sammeln konnte, worauf er den Oberbefehl nieder- legte. Als sich der Erzherzog nun gegen Moreau wandte, machte dieser vor dem überlegenen Feinde einen meisterhaften Rückzug an den Oberrhein. Desto glänzender war das Waffenglück der Franzosen in Ita- lien unter dem 27jährigen Napoleon Bonaparte. Dieser drang mit einem der Auflösung nahen, selbst der dringendsten Bedürfnisse entbehrenden, aber eben deshalb kampflustigen Heere (v. 43,000 M.)

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 682

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
682 land und Italien geplant: Die Rheinarmee unter Jourdan und Moreau sollte vom Norden her auf Wien losrcken, während die it^Uenische Armee unter Napoleon Bonaparte die Oesterreicher in Italien schlagen und sich durch Tyrol mit der Rheinarmee vereinigen sollte. Fr Deutschland entwarf der Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, den Feldzugsplan, die sterreichischen Streitkrfte zu einer berlegenen Armee zu vereinigen, mit dieser eines der feindlichen Heere zu berfallen und ohne da beide ihre Vereinigung bewirken knnten, auch das andere zu schlagen. Im Juni war Jourdan bei Dsseldorf der den Niederrhein, Moreau bei Kehl der den Oberrhein gegangen, der erstere aber wieder auf das linke Rhchiufer zurckgeworfen worden, während Moreau sich den Weg durch die Schwarzwaldpsse nach Schwaben und Bayern bahnte. Der Erzherzog Karl kam zu spt, um ihn am Vor-dringen zu hindern, und das benutzte Jourdan, um der den Main nach Franken vor-zurcken. Jedoch hinderte ihn der Erzherzog durch eine Reihe siegreicher Gefechte an der beabsichtigten Vereinigung mit Moreau, und durch die Schlacht bei Wr;bura 1796 (am 3. September) wurde die Armee Jourdan's vollstndig aufgelst. Als Moreau, der allein in Bayern stand, die Niederlage des Jourdan'schen Heeres erfuhr, trat er seinen Rckzug durch Schwaben an, der ihm durch die Fehler der Oesterreicher erleichtert wurde, indem diese sich zersplittert und nirgends mit ausreichenden Krften ihm entgegen-stellten. So gelangte er durch den schwierigsten der Schwarzwaldpsse, der aber am wenigsten ausreichend besetzt war, nmlich durch das Hllenthal, mit etwas mehr als einem Drittel seines Heeres an den Rhein und suchte im Elsa Winterquartiere. Der Marsch der Franzosen vom Rhein nach Wien war also gescheitert. Napoleon Bonaparte, geboren am 15. August 1769 auf der Insel Corsica in Ajaccio und gebildet auf franzsischen Kriegsschulen (vermhlt mit einer Freundin seines Gnners Barras, Josephine, Witwe des Generals Beauharnais), hatte in Italien die schwierige Aufgabe, allein, ohne ]eine Bundesgenossen, das Ganze zu vollbringen. Er bernahm die italienische Armee in der traurigsten Lage. Aber kaum war eine Woche verflossen, so nahm alles eine andere Gestalt an: er sorgte fr Verpflegung, Bekleidung, Bewaffnung der Truppen, ri Ossiciere, Beamte und Soldaten aus der bisherigen schlaffen Verdrossenheit empor t und erlie die erste jener hinreienden Proelamationen, welche in grter Krze'und Schrfe die Lage der Dinge zeichnen: Soldaten", jagte er darin, ihr seid unbekleidet, schlecht genhrt; die Regierung, die euch viel schuldet, kann euch nichts geben. Ich will euch in die fruchtbarsten Ebenen der Welt führen; in diesen reichen Provinzen und groen Stdten sollt ihr Ehre, Ruhm und Reichthum finden. Soldaten, wird es euch an Muth und Ausdauer fehlen?" Durch einen khnen Angriff und seine ersten Siege bei Montenotte und Millesimo (11. und 14. April) stellte er das Vertrauen her. Darauf trennte er das sardinische Heer von dem sterreichischen und schwchte ersteres durch den Sieg bei Mondovi (22. April) |o |ehr, da der König Victor Amadeus von Sardinien vom Bndnis mit Oesterreich zurcktreten und um Frieden bitten mute, den ihm das Directorium gegen Abtretung von Savoyen und Nizza an die Republik Frankreich gewhrte. Unterdessen folgte Bonaparte dem sterreichischen Heere, das unter Beaulieu sich hinter den Po zurckgezogen hatte.. Er erzwang in einem hchst blutigen Kampfe den Uebergang der die Addabrcke bei Lodi (10. Mai) und dadurch die Rumung der Lombardei durch die" Oesterreichs Diese zogen sich, Mantua im Stiche lassend, hinter die Etsch zurck, um Verstrkungen aus Deutschland zu erwarten. Am 11. Mai x hielt Bonaparte seinen Einzug in M a^land. Durch solche Erfolge der franzsischen Waffen

7. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 351

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 351 — Toskana und Lucca wurden von den Franzosen besetzt, und es stand somit fast ganz Italien unter ihrer Herrschaft. Diese fortgesetzten Gewaltschritte der französischen Republik hatten eine zweite Koalition gegen dieselbe ins Leben gerufen. Mit England hatten sich Österreich, Rußland (unter Paul I.) und die Pforte zu einem neuen Kriege gegen Frankreich verbündet, der im ^zahre 1799 eröffnet wurde. Auch Portugal und Schweden wurden für die Koalition gewonnen. Acht Monate lang kämpften die Verbündeten mit entschiedenem Glücke. Zwei französische Heere, die unter Jourdan und Bernadotte am 1. März über den Rhein gegangen waren, wurden durch den Sieg, den der Erzherzog Karl bei Slümch über Jourdan davontrug, zum Rückzüge über den Rhein genötigt. Eine Folge dieses Sieges war die Auflösung des Kongresses von R <t statt, der auch nach dem Abgange des österreichischen Gesandten, Grafen von Lehrbach, zusammengeblieben war, weil Frankreich lebhaft wünschte, durch Fortsetzung der Unterhandlungen das Deutsche Reich von Österreich zu trennen, ein Plan, dem verschiedene deutsche Staaten sich nur allzu geneigt zeigten. Die französischen Gesandten, welche spät abends Rastatt verließen, wurden in der Nähe der Stadt von Szekler Husaren überfallen; zwei derselben blieben tot auf dem Platze, während der dritte schwer verwundet entkam. Diese völkerrechtswidrige Tat*, über welche der Kaiser sofort seine höchste Entrüstung ausdrückte, wurde von den französischen Machthabern benutzt, um die Erbitterung der Franzosen gegen Österreich und ihre Kampfbegier aufs höchste zu entflammen. Nichtsdestoweniger nahm der Krieg für die Verbündeten einen günstigen Verlauf. In der Schweiz war der Erzherzog Karl gegen Massena siegreich, und in Italien erfocht der Erstürmer von Prag, der alte Su-worow, an der Spitze eines österreichisch-russischen Heeres über die französischen Feldherren Moreau, Macdonald und Joubert eine Reihe blutiger Siege, durch welche das ganze Land bis auf Nizza und Genua von der Herrschaft der Franzosen befreit wurde. In Rom bestieg, nachdem Pius Vi. in der Gefangenschaft gestorben war, Pius Vii. deu päpstlichen Stuhl. In Neapel hielt der zurückgekehrte König Ferdinand ein blutiges Strafgericht über die Anhänger der republikanischen Regierung. 1 Der Hergang ist nie völlig aufgeklärt worden. Erzählt wird, der österreichische Gesandte, Gras v. Lehrbach, habe einen Obersten der Szekler Husaren beauftragt, die Gesandten anzuhalten und sich ihrer Papiere zu bemächtigen, um aus diesen Ausklärung über die Verhandlungen mehrerer deutscher Staaten, namentlich Bayerns, mit Frankreich zu erhalten. Infolge eines mißverstandenen Befehls sei es dann zu der bedauernswerten Tat gekommen, welche sich als ein gewöhnlicher Soldatenfrevel darstelle. Nach einer andern Lesart wäre der Mord entweder vom französischen Direktorium besohlen, um einen Grund zur Fortsetzung des in Frankreich unerwünschten Krieges zu haben, oder endlich von französischen Emigranten aus Rache verübt worden.

8. Theil 3 - S. 35

1839 - Leipzig : Fleischer
seille; aber der französische Obergeneral, Montmorency, hatte umher verwüstet, so daß Hunger und Seuchen den Kaiser nöthigten, den mit so glänzenden Hoffnungen begonnenen Feldzug wieder aufzu- geben, und nach Italien zurückzukehren. So hitzig der Krieg ange- fangen hatte, so schnell war man nun seiner überdrüssig, und schon im folgenden Jahre 1537 übernahmen die beiden Schwestern des Kaisers, Marie verwittwete Königin von Ungarn, und Eleonore, Gattin des Königs von Frankreich, das Geschäft, beide Partheien zu vertragen. Sie und der Papst Paul 3. (Papst Clemens 7. war 1534 gestor- den) brachten 1538 einen Waffenstillstand zu Stande. Paul beredete den Kaiser und den König, nach Nizza zu kommen, in der Hoff- nung, eine persönliche Einigung zwischen beiden Schwägern zu bewir- ken. Aber der gegenseitige Haß war so groß, daß sie nicht dahin zu bringen waren, einander zu sehen. Alles, was er ausrichten konnte, bestand darin, daß sie, indem er bald zu dem Einen, bald zu dem Andern ging, versprachen, zehn Jahre lang die Waffen ruhen zu las- sen. Während dessen sollte Jeder behalten, was er inne hatte. Das ist der Waffenstillstand von Nizza. Kaum war Karl nach Genua zurückgereist, so ließ ihn Franz einladen, in Aiguesmortes, einer kleinen Stadt an der Mündung der Rhone, landen zu wollen, wenn er auf seiner Fahrt nach Spanien bei der Küste vorbeisegle, weil Franz sich mit ihm zu unterreden wünsche, — ein sonderbarer Antrag, da ja Franz in Nizza der Ge- legenheit, ihn zu sprechen, aus dem Wege gegangen war. Karl wil- ligte ein; er landete in Aiguesmortes, wurde von Franz königlich be- wirthet und mit Freundschastsversicherungen überhäuft. Wirklich schien die neue Freundschaft sich befestigen zu wollen, indem ihm Franz im folgenden Jahre 1539 neue Beweise seiner Zu- neigung gab. Die Stadt Gent hatte sich gegen Karl empört, und Franz um Hülfe gebeten. Dieser aber wies nicht nur jede Einmi- schung zurück, sondern machte auch bei dem Kaiser Anzeige davon; ja er lud sogar Karln ein, seinen Weg von Spanien aus durch Frank- reich zu nehmen, weil dieser Weg kürzer und sicherer als der Seeweg sey. Karl nahm das Erbieten dankbar an, wurde in Frankreich mit der größten Auszeichnung behandelt, und in Fontainebleau und Paris herrlich bewirthet. Allein leider waren alle diese Freundschaftserwei- sungen von Seiten des Königs nicht ernstlich gemeint; er hatte dabei keine andre Absicht, als den Kaiser zu gewinnen, ihm Mailand abzu- treten, und da er seinen Zweck verfehlt sah, trat der alte Haß wieder an die Stelle der erheuchelten Freundschaft. Ehe aber ein neuer — der vierte — Krieg ausbrach, unternahm Kaiser Karl 1541 seinen zweiten Zug nach der No rdküfte Afrika's. Der Wilde Hayradin hatte seit dem ersten Zuge seine Seeräubereien 3*

9. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 593

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
93. Der Krieg der ersten Coalition gegen Frankreich. 593 brechen. Aber dieser Plan ward von Clerfait und Wurmser vereitelt, Jourdan's Heer sogar, bis Ehrenbreitstein zurückgetrieben. Für das Jahr 1796r hatte Carnot einen Doppelfeldzug der Franzosen in Italien und'.Deutschland projectirt: von zwei Seiten her sollte der Weg auf Wien^gesucht werden, im Norden sollten Jourdan und Moreau Wchegru's Nachfolger) mit je 80,000 M., im Süden Napoleon Bonaparte mit 40,000—50,000 M. die Oesterreicher theilen 'und bis ins Herz der Monarchie verfolgen. Für Deutschland entwarf der Erzherzog Karl den Feldzugsplan, diezösterreichischen Streitkräfte zu einer überlegenen Armee zu vereinigen, mit dieser eines der feindlichen Heere zu überfallen und, ohne daß beide ihre Vereinigung bewirken könnten, auch das andere zu schlagen. Im Juni war Jourdan über den Niederrhein (bei Düsseldorf), Moreau über den Oberrhein (bei^Kehu gegangen, der erstere aber wieder auf das linke Nheinufer zurückgeworfen worden, während Moreau sich den Weg durch die Schwarzwaldpässe nach Schwaben und Baiern bahnte. Der Erzherzog Karl kam zu spät, um ihn am Vordringen zu hindern, und das benutzte Jourdan, um über den Main nach Franken vorzurücken. Erzherzog Karl hinderte jedoch dessen beabsichtigte Vereinigung mit Moreau durch eine Reihe siegreicher Gefechte und brachte der Hauptmacht am 3. Sept. bei Würz bürg eine Niederlage bei, die7. zu einer völligen Auflösung der Maas-Sambre-Armee führte. Jetzt stand Moreau allein in Baiern. Er gehörte zu den wenigen französischen Feldherren, deren Tüchtigkeit weniger in der Keckheit des Angriffes bestand, als in bedächtiger Sparung der Kräfte. Als er die Auflösung der Maas-Sambre-Armee erfuhr und daß an eine Vereinigung mit Jourdan nicht mehr zu denken sei, trat er seinen Rückzug durch Schwaben an, der ihm durch di<Fehler der Oesterreicher erleichtert fvurde, indem diese sich zersplittert und nirgends mit ausreichenden Kräften ihm entgegenstellten. So gelangte er durch den schwierigsten der Schwarzwaldpäffe, der aber am wenigsten ausreichend besetzt war, nämlich durch das Höllenthal (während die meisten Oesterreicher im Kinzigthal standen) mit etwas mehr als einem Drittel seines Heeres an den Rhein, bestand noch zwei Gefechte (bei Emmendingen und Schlingen) und suchte im Elsaß Winterquartiere. So war die eine Hälfte des Feldzuges mißlungen, der Marsch der Franzosen vom Rhein nach, Wien gescheitert. Daher blieb Bonaparte die schwierige Aufgabe, allein, ohne seine Bundesgenossen, das Ganze zu vollbringen. Und er leistete das Wunderbare durch seinen unvergleichlichen Marsch von Genua bis Leoben. Im Frühjahre 1797 gingen sowohl Jourdan als Moreau nochmals über den Rhein, aber bald setzte die Nachricht von dem Waffenstillstands zu Leoben (siehe S. 604) den Fortschritten beider Feldherren ein Ziel. Pütz, fciftor, Darstell, u. Charakteristiken. Ui. 2. Aufl. 38

10. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 72

1898 - Bamberg : Buchner
72 Napoleon. Spanien schlo Frieden und Freundschaft mit Frankreich; ebenso Holland, das den Namen batavische Republik bekam, nachdem es von den Fran-zosen erobert und sein Staatswesen nach franzsischem Muster umgestaltet worden war. England beschrnkte sich aus den Seekrieg, wobei es sich durch Wegnahme hollndischer Kolonieen (Kapland, Ceylon) bereicherte. 1796 1796: Frankreich rstete drei Armeen aus: Napoleon sollte in 44 Oberitalien die Sardinier und die sterreicher angreifen, Moreau vom Oberrhein und Jourdan vom Mittelrhein aus in Sddeutschland ein-dringen. Franz Ii. bertrug den Krieg in Sddeutschland seinem Bruder, dem Erzherzog Karl. Der Erfolg zeigte, da Karl, obwohl erst 25 Jahre alt, diese hohe Auszeichnung verdiente. Zunchst wich erzwar, weil er zugleich Moreau und Jourdan im Auge behalten mute, nach Bayern zurck; dann warf er sich aber rasch auf Jourdan und fchlug ihn bei Amberg und bei Wrzburg bis zur Vernichtung. Moreau, gegen den sich hieraus Karl wandte, trat eiligst den Rckzug an; kurz zuvor hatte er sich noch von dem bayerischen Kurfrsten Karl Theodor zu Pfaffenhofen einen teuern Waffenstillstand abkaufen lassen. Die franzsischen Heere fhrten die Phrase im Munde: Krieg den Palsten, Friede den Htten!", verbten aber an hoch und niedrig entsetzliche Greuel. berdies legte Jourdan dem frnkischen Kreis 8 Mill. und der Reichsstadt Nrnberg 2i/2 Mill. Franken Kriegskontribution auf. An Moreau mute Baden 2, Wrt-temberg 4, der schwbische Kreis 12 und Bayern 10 Mill. Fr. bezahlen. Napoleon machte durch seinen glnzenden Feldzug in Oberitalien alle in Sddeutschland errungenen Vorteile zu Nichte. Er zog mit seinem Heere, das er bei Nizza im klglichsten Zustand antras, lngs der Kste gegen Genua. Durch einige glckliche Treffen trennte er die Sardinier von den sterreichern und zwang den König von Sardinien zu einem Waffenstillstand. Dann trieb er die sterreicher der die Adda (bei Lodi) bis nach Mantua zurck. Die Festung wurde von den fter-reichern tapfer verteidigt, aber vier Versuche, sie von Norden oder Osten her zu entsetzen, waren vergeblich. 1797 1797: Mantua mute von dem sterreichischen General Wurmser am 2. Februar bergeben werden. Napoleon nahm nach diesem Sieg das Herzogtum Modena in Besitz und zwang den Papst, seine zwischen Modena und dem adriatischen Meere gelegenen Besitzungen abzutreten. berdies erprete er von den Besiegten 80 Millionen Fr. und nach dem Muster rmischer Feldherren kostbare Kunstschtze. Im Rcken gedeckt, trat er jetzt den Marsch gegen Wien an und nherte sich der Kaiserstadt bis aus 200 km. Erzherzog Karl, der ihm mit geringer Truppenmacht entgegen-

11. Neuere Geschichte - S. 49

1871 - Berlin : Weber
— 49 — gestellt worden, die Aufständischen am 13. Vendemiaire (5. Okt.) niedeikartätscht. 1795—99. Direktorialregierung in Frankreich. 1796. Drei Armeen ziehen gegen Oestereich. Jourdan dringt vom Niederrhein nach Franken vor, Moreau vom Oberrhein nach Baiern. Vor ersterem weicht Erzhz. Karl anfänglich zurück, ergreift aber bald die Offensive und bringt Jourdan 2 entscheidende Niederlagen (im Aug. bei Arnberg und im Sept. bei Wiirzburg) bei. Morean macht darauf einen meisterhaften Ruckzug nach dem Oberrhein. Bonaparte dringt (mit einem der nöthigsten Bedürfnisse ermangelnden Heere) in Italien ein und zwingt dnrch die Siege bei Millesimo (über die Oestereicher) und bei Atondorn (über die Piemontesen) den König von Sardinien im Mai zur Abtretung von Savoyen u. Nizza an Frankreich. Darauf verfolgt er die Oestereicher, erstürmt die Addabrücke der Lodi, erobert die Lombardei (bis auf Mantua), worauf die Herzöge von Parma u. Modena und der Papst n. Neapel emen Waffenstillstand erkaufen, und besiegt die Oestereicker im Nov. bei Arkole und 1797, im Jan. bei Nivoti, worauf das 8 Monate lang belagerte Mantua sich ergiebt. Febr. Im Frieden zu Toleutiuo (mit Parma, dem Papst u. Neapel) kommt Avignon an Frankreich. Nachdem Bonaparte über die Alpen bis Judenbnrg vorgedrungen und in Gefahr gerathen, von Italien abgeschnitten zu werden, schließt er mit Oestereich im April die Friedenspräliminarien zu Leoben (6 Monate später den definitiven Frieden): Oestereich tritt Belgien und die Lombardei (westl. v. Oglio) an Frankreich ab und soll durch das (noch zu erobernde) venetianische Gebiet östlich vom Oglio und durch das venetianische Dalmatien Venedig hingegen durch die drei Legationen Ferrara, Bologna' Romagna entschädigt werden. Im Mai beseht Bonaparte das venetianische Gebiet und verdrängt die Adelsherrschaft durch die Vorherrschaft. Darauf verwandelt er Genua in die ligurische Republik (unter Frankreichs Geltung) und bildet aus der Lombardei, Modena und den 3 Legationen die cisalpinische Republik. 4. ^ept. (18. Fruktidor). Sieg der republikanischen Partei tn Paris über die reaktionäre. (Von den 2 reaktionären Direktoren Karnot und Barthklemu rettet sich ersterer durch die Flucht, letzterer wird nach Kayenne deportirt.) v 17. Okt. Friede ;u Äampo Formio mit Oestereich. Oestereich tritt Belgien und die (zur cisalpinischen Republik geschlagene) Lombardei an Frankreich ab und entschädigt den Hz. von Modena durch den Breisgau. Dasür erhält es das venetianische Gebiet östlich vom Oglio, das venetianische Detrr, Neuere Gesch.

12. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 736

1858 - Weimar : Böhlau
736 lich seine, einer Grille ähnliche Vorliebe für den Malteserorden. In diesem sah er eine Stütze der alten europäischen Ordnung und übernahm nicht nur das Protektorat, sondern auch das Großmeisterthum des Or- dens. Zu derselben Zeit schloß ec aber auch ein Bündniß mit den Tücken; Russen und Türken segelten mit einander in die griechischen Ge- wässer und forderten die Bewohner der ionischen Inseln auf, sich von dem Joche der ungläubigen Franzosen zu befreien. Als Oestreich seine Rüstungen vollendet und das russische Hülfsheer die Grenze Mährens erreicht hatte, verlangte das Direktorium von dem deutschen Kaiser, daß er den Rückmarsch des russischen Heeres bewerk- stellige. Oestreich, zum Kriege entschloffen, antwortete nichr, und nun brachen am 1. März 1799 Iourdan und Bernadotte über den Rhein, und daß Direktorium erklärte an Oestreich und Toscana den Krieg; 'gegen das letztere aus keinem anderen Grunde, als weil der Großherzog ein Bruder des Kaisers war. Der Großherzog von Toscana verließ als Flüchtling sein Land. Jourdan und Bernadotte mußten, nachdem der erstere vom Erzherzog Karl bei Stockach in Schwa- den geschlagen worden war, über den Rhein zurückgehen und legten ihr Commando nieder. Der Sieg bei Stockach hatte nicht alle gewünschten Folgen, da der Erzherzog nach der Weisung des wiener Hofkriegscathes an den Ufern des Bodensees stehen bleiben mußte. Der Kongreß zu Ra st adt war auch nach der Abreise des kaiser- lichen Bevollmächtigten größtenteils beisammen geblieben. Die deut- schen Bevollmächtigten hatten durch alle ihre Demuth nur Hohn, durch jede Nachgiebigkeit nur größere Anmaßungen geweckt. Als am 28. April Abends der Commandant der östreichischen Postenkette den französischen Gesandten erklären ließ, daß sie binnen vier und zwanzig Stunden ab- reisen müßten, traten sie in ihrer trotzigen Weise sogleich mitten in fin- sterer Nacht den Weg nach Straßburg an. Eine kleine Strecke von den Thoren Rastadts wurden sie von Husaren vom Regimente Szeckler über- fallen, zwei derselben, Roberjot und Bonnier, getödtet und der dritte, Jean Debry, der sich todt stellte, in den Graben geworfen. Es soll nur die Absicht gewesen sein, sich der Papiere der Gesandten zu bemächtigen und zwei derselben, die sich höchst übermüthig gezeigt hatten, durch eine Tracht Prügel abzulohnen. In der Trunkenheit oder durch Scheltworts und Widerstand gereizt, hieben di-e Husaren nicht mit flachen, sondern mit scharfen Klingen ein. Bald nachher wurde ein großer Theil der Schweiz durch den Erz- herzog befreit und Masse na im Juni zum Rückzug von Zürich mit Verlust seines Geschützes gezwungen. Auch in Italien kämpften die Oestreicher mit Glück gegen die Franzosen. Als Suwarow mit den Russen in Italien ankam, übernahm er den Oberbefehl des vereinigten Heeres und besiegte in mehreren Schlachten, besonders bei Novi, die Franzosen. Am Ende des Jahres waren in Folge der wiederholt errun- genen Vortheile Genua und Nizza die letzten Reste der französischen Herrschaft in Italien. Der gänzliche Umschlag des französischen Waffenglücks erregte all- gemeine Verwunderung, in Frankreich aber Bestürzung und Unwillen. Der Grund dieses Umschlags lag darin, daß die östreichischen Generale jetzt anfingen, von den taktischen Künsten der älteren Schule abzugehen,

13. Geschichte der neueren Zeit - S. 348

1861 - Münster : Coppenrath
348 Gemälde und anderer Kunstschätze, die er nach Paris schickte, um durch derartige neue Siegeszeichen die eitlen und schau- lustigen Bürger der Hauptstadt für sich zu gewinnen. Selbst der König von Neapel fürchtete schon für sein Reich und bat um Frieden. Der Kaiser Franz, erschreckt durch die Fort- schritte der französischen Waffen in Italien, schickte eiligst aus Deutschland seinen erprobten General Wurm ser mit einem neuen Heere dahin. Dieser entsetzte zwar die wichtige Festung Mantua, welche von den Franzosen eingeschlossen wurde, konnte aber doch den Siegeslauf des jungen republikanischen Führers nicht hemmen. In mehreren Treffen geschlagen, warf er sich mit dem Reste seines Heeres in Mantua. Hier ver- theidigte er sich mit dem Muthe eines Löwen und blieb, un- geachtet des drückendsten Mangels an Lebensmitteln, unverzagt. Um den Hartbedrängten zu entsetzen, schickte der Kaiser ein neues Heer unter dem General Alvinzi nach Italien. Allein auch dieser brachte keine Rettung. Nach dem heißesten Kampfe bei dem Dorfe Arcóle am Flusse Alpon mußte er endlich den Rückzug antreten. Er ging zwar später mit einer Ver- stärkung wieder vor, erlitt aber im Januar 1797 bei Rivoli eine große Niederlage. Nun war auch Mantuas Schicksal entschieden. Nachdem Wurmser alle Hülfsmittel des Muthes und der eisernen Be- harrlichkeit erschöpft hatte, übergab er endlich, im Februar 1797, unter ehrenvollen Bedingungen, die ausgehungerte Festung, die er so lange ritterlich vertheidigt hatte. Nach Mantuas Fall nahm Bonaparte im schnellen Sicgeszuge auch Venedig weg; und jetzt stand ihm nichts mehr im Wege, nach Oesterreich selbst aufzubrechen und so, dem Plane gemäß, mit Jourdan und Moreau sich zu vereinigen. Aber ganz anders stand die Sache der Franzosen in Deutschland. Hier hatte sich des Kaisers eigener Bruder, der heldenmüthige Erzherzog Karl, an die Spitze des Heeres ge- stellt und den General Jourdan in mehreren Schlachten so

14. Neue Geschichte - S. 33

1859 - Leipzig : Fleischer
33 War so groß, daß sie nicht dahin zu bringen waren, einander zu sehen. Alles, was er ausrichten konnte, bestand darin, daß sie, indem er bald zu dem Einen, bald zu dem Andern ging, versprachen, zehn Jahre lang die Massen ruhen zu lassen. Während dessen sollte Jeder behalten, was er inne hatte. Das ist der Waffenstillstand von Nizza. Kaum war Karl nach Genua zurückgereist, so ließ ihn Franz einladen, in Aiguesmortes, einer kleinen Stadt an der Mündung der Rhone, landen zu wollen, wenn er ans seiner Fahrt nach Spanien bei der Küste vorbeisegle, weil Franz sich mit ihm zu unterreden wünsche, — ein sonderbarer Antrag, da ja Franz in Nizza der Gelegenheit, ihn zu sprechen, aus dem Wege ge- gangen war. Karl willigte ein; er landete in Aiguesmortes, wurde von Franz königlich bewirthet und mit Freundschaftsversicherungen überhäuft. Wirklich schien die neue Freundschaft sich befestigen zu wollen, indem ihm Franz im folgenden Jahre 1539 neue Beweise seiner Zuneigung gab. Die Stadt Gent hatte sich gegen Karl empört, und Franz um Hülse gebeten. Dieser aber wies nicht nur jede Einmischung zurück, sondern machte auch bei dem Kaiser Anzeige davon; ja er lud sogar Karl ein, seinen Weg von Spa- nien aus durch Frankreich zu nehmen, weil dieser Weg kürzer und sicherer als der Seeweg sei. Karl nahm das Erbieten dankbar an, wurde in Frank- reich mit der größten Auszeichnung behandelt, und in Fontainebleau und Paris herrlich bewirthet. Allein leider waren alle diese Freundschaftserweisungen von Seiten des Königs nicht ernstlich gemeint; er hatte dabei keine andre Absicht, als den Kaiser zu gewinnen, ihm Mailand abzutreten, und da er seinen Zweck verfehlt sah, trat der alte Haß wieder an die Stelle der erheu- chelten Freundschaft. Ehe aber ein neuer — der vierte — Krieg ausbrach, unternahm Kaiser Karl 1541 seinen zweiten Zug nach der Nordküste Afrika's. Der wilde Hahradin hatte seit dem ersten Zuge seine Seeräubereien fortgesetzt, und war selbst mehrmals an der spanischen Küste verheerend gelandet. Das verdiente eine ernste Züchtigung. Zwar rieth der alte erfahrene Andreas Doria, der die Flotte befehligen sollte, Aufschub bis zum Frühjahre, weil schon die Zeit der Herbststürme da sei; aber Karl war zu ungeduldig. Er selbst begleitete die Fahrt. Das Heer wurde glücklich gelandet, und Algier berannt. Aber noch ehe die Zelte und Vorräthe ausgeschifft werden konnten, brach ein furcht- bares Wetter los. Zugleich fielen die Feinde aus der Stadt aus, und rich- teten unter den durchnäßten und vor Hunger ermatteten Kaiserlichen eine große Niederlage an, während auch die auf offener See treibende Flotte furchtbar zugerichtet wurde. An Eroberung der Stadt war nun nicht mehr zu denken; es kam nur darauf an, einen erträglichen Rückzug zu machen. Die Schiffe waren angewiesen worden, beim Vorgebirge Metafuz vor Anker zu gehen; dorthin zog sich nun das geschwächte Heer, stets vom Feinde bedrängt, und mit allen Entbehrungen kämpfend, zurück. Am vierten Tage erreichte man die Flotte, und schiffte sich eilends ein; mißmüthig kehrte Karl nach Italien zurück. König Franz hatte indessen Karls Unternehmung gegen Algier benutzt, einen vierten Krieg (1542—1544) mit ihm anzufangen. Unter einem nich- tigen Vorwände fing er die Feindseligkeiten an. Er verband sich wieder mit dem Sultan So lim an, während Karl den König von England Heinrich Viii. Nöss. Weltgesch. 3. Th. o

15. Abth. 2 - S. 39

1823 - Elberfeld : Büschler
39 Karl V in Frankreich. din's Heer, welches sich in der Ebene vor Tunis gestellt hatte, wurde darauf gleichfalls in die Flucht geschlagen und die Stadt erobert; die in dem Schlosse derselben eingesperr- ten christlichen Sklaven halfen nach besten Kräften mit ge- gen die Türken, und Karl hatte am Ende die unaussprech- liche Freude, 22,000 dieser Unglücklichen, aus allen euro- päischen Völkern, gerettet zu sehen, die Thränen ihres Dan- kes zu empfangen, und sie der Freiheit und den Ihrigen, welche sie wohl lange für todt gehalten, wiederzugeben. Er selbst versicherte, daß dieses einer der schönsten Tage seines Lebens sey. Sein Ruhm verbreitete sich in alle Länder; er verdiente ihn durch die Ausdauer und Tapferkeit, welche er selbst bei dem gefahrvollen Unternehmen hewiesen hatte; und zugleich hat er ein Beispiel gegeben, wie die unmensch- lichen Räuber auf den Küsten Afrikas mit Ernst und Kraft gar wohl gebändigt werden können^ Den König Haften setzte er wieder in Tunis ein, ver- bot ihm aber allen Raub von Christenklaven, und hielt, zum Unterpfand des Gehorsams, die Festung Goketa besetzt. Haradin war nach Algier entflohen; ihn beschloß Karl nn nächsten Frühjahr auch dort aufzusuchen. f Hieran verhinderte ihn aber ein neuer Krieg mit dem Könige von Frankreich. Dieser erneuerte seine Ansprüche an Mailand, als der bisherige Herzog, Franz Sforza,, gestorben war; und um sich den Weg nach Italien zu sichern, besetzte er unerwartet und gewaltsam das Herzogthum Savoyen, an dessen Herzog er gleichfalls Forderungen machte. Karl sah die Nothwendigkeit des Krieges, und beschloß, ihn mit aller Kraft in das südliche Frankreich selbst zu versetzen. Ungewarnt durch den unglücklichen Ausgang des ersten Einfalls unterdemherzog von Bourbon, wagte er einen solchen 1536 von Neuem, drang bis Marseillf vor und belagerte die Stadt. Allein sse war zu fest, und die Gegend umher von den Franzosen selbst verwüstet; Mangel und Krankheiten nöthigteu den Kaiser nach zwei Monaten zum Rückzüge, bei welchem viel Geschütz und Ge- päck verloren gieng. Es kam darauf, durch Vermittlung des Papstes, 1538 ein Waffenstillstand zu Nizza auf zehn Jahre zu Stande, und bald darnach hielten die beiden Gegner eine Zusam- menkunft zu Aiguesmortes, an der Mündung des Rhoneflusses. Die Einladung dazu war vom König Franz ausgegangen; des Kaisers Räthe fanden es bedenklich, daß er sich auf französischen Grund und Boden begeben sollte; allein ihm selbst gesicl die Sache, des Außerordentlichen wegen, um so mehr. — Als er vor dem Hafen allkam, fuhr

16. Theil 7 - S. 187

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
J87 schöpft war, so ließ er ihm selber Friedenöan, träge thun. Franz nahm sie an. Es folgten darauf die Zusammenkünfte beider Feinde zu Nizza und zu Aigueömortes (is?8), und die freundschaftliche Reise des Kai, fers durch Frankreich nach Gent O???), wovon im vorigen Theile geredet worden ist. Bekannt, lich hatte sich der Kaiser ausgebeten, während seines Besuchs kein Wort von Mailand zu er- wähnen, aber nachdem des Königs Maicreffe, die Gräfin« Estampes, Franzen unaufhörlich vorgestellt hatte, wie wenig Treue er demjenigen schuldig sry, der ihn selbst einst so unköniqlich behandelt habe, fing er doch einmal in einer Un, terredung, bei welcher die Gräfin« gegenwärtig war, im Tone des Scherzes an: „Sehen Sie, mein Bruder, diese schöne Dame? Sie ist der Meinung, daß ich Sie nicht eher aus Paris las- sen soll, als bis Sie den Traetar von Madrid widerrufen haben." Karl, nicht wenig betroffen, doch schnell gefaßt, antwortete in demselben Tone: „Wenn der Rath gut ist, so muß man ihm fol- gen," und lenkte dann gleich auf etwas anders ein. Als ihm darauf am folgenden Tage die Gräfin» beim Händewaschen das Handtuch hielt, zog er einen Diamantring, von großem Werthe, vom Finger, und ließ ihn, wie durch Versehen, auf die Erde fallen. Die Gräfin« hob ihn auf, um ihm denselben wieder zu geben, aber der

17. Katechismus der deutschen Geschichte - S. 135

1879 - Leipzig : Weber
Die Zeit der Reformation. 135 höfischen Königs zu. Nachdem 1532 ein neuer Angriff der 1532. Türken glücklich zurückgewiesen war, der Kaiser auf einem Zuge gegen den Verbündeten Soliman's, den wilden Seeräuber Chei-reddin Barbarossa, Tunis erobert und den Dank der Christen sich erworben hatte (1535), erhob Franzi, nach dem inzwischen 1535. erfolgten Ableben Franz Sforza's abermals Ansprüche auf Mailand und besetzte das Herzogthum Savoyen. Damit kam es zum dritten italienischen Krieg (1536—38). Die Kaiserlichen rückten in den Norden und Süden von Frankreich ein; Karl selbst belagerte vergebens Marseille, Seuchen brachen in seinem Heere aus. Da aber Franz in ein offenes Bündniß mit den Türken sich einließ, die, während er selbst in die Niederlande einsiel, sich den Küsten Italiens furchtbar machten, so zog er sich dir Mißbilligung sogar der Franzosen zu, und ohne daß es vorher zu einer Entscheidung gekommen wäre, verstand er sich 1538 1538. zu dem zehnjährigen Waffenstillstand von Nizza, der unter Vermittelung des Papstes zu Stande kam. § 153. Nach einer an den Waffenstillstand sich anschließenden Zusammenkunft Karl's V. und Franz' I. zu Aiguesmortes an der Rhonemündung schien eine dauernde Versöhnung zwischen Beiden eintreten zu wollen; Franz war dem Kaiser mit seinem Rath bei der Niederwerfung einer Empörung der Stadt Gent <1540) behülflich; Karl war geneigt, dem Sohne des fran- i54i>. zösifchen Königs seine Tochter und als Mitgift die Niederlande zu geben. Allein schon 1542, nachdem der Kaiser 1541 einen unglücklichen Zug nach Algier gegen die Seeräuber gemacht hatte, begann Franz den vierten Krieg (1542—44), 1542-1544. da er den Zeitpunkt zur Wiedereroberung Mailands für günstig hielt. Zu seinen Verbündeten gehörten diesmal der Herzog von Cleve und der Papst; auch mit den Türken wurde die frühere Verbindung erneuert. Aber das Kriegsglück war gegen ihn. Zwar rückten die Türken siegreich bis Gran vor; Nizza fiel in die Hände der Franzosen und Türken, aber Karl zwang 1543 mit Spaniern, Italienern und deutschen Landsknechten den Herzog von Cleve zur Herausgabe des Herzogthums Geldern, dessen er sich bemächtigt, und rückte 1544 mit einem zumeist aus

18. Geschichtstabellen, Stammtafeln und Regentenlisten - S. 141

1875 - Kreuznach : Voigtländer
( — 141 — 1795. 20. Mai. Aufstand der Revolutionäre gegea den Convent. 8. Juni. Tod des 9jährigen Dauphins (Ludwig Xvii.) 27. Juni. Landung von Emigranten in der Bucht von Quiberon (Bretagne) und ihre (16. Juli) Besiegung durch Hoche. 24. Aug. Neue (dritte) Constitution Frankreichs : die Directorial-V erfassung (5 Directoren, Rath der i250 Alten und Rath der Fünfhundert). 5. Oct. (13. Yendemiaire) Aufstand der pariser Sectionen gegen den Convent, besiegt durch (Barras und) Bonaparte. 1795. 28. Oct.— 1799, 9. *Nov. Die Directorial-regierung in Frankreich. Die ersten 5 Directoren: Barras, Reubel, La R^veilliere-Lepaux, Letourneur und C a r n o t. 29. Oct. Die Oesterreicher unter Clerfayt besiegen die Franzosen bei Mainz. 23. Nov. Sieg der Franzosen (unter Scherer) über die Oesterreicher und Sardinier bei Loano. Letzte Kämpfe in der Vendde und Bretagne (Chouans), beendet durch Hoche (März 1796). 1796. Napoleon Bonaparte’s Siege in Italien. - Diese Siege sind: 12. April, bei Montenottej über die 13. u. 14. April, bei Millesimojoesterreicher, 22. April, bei M o n d o v i über die Sar-diiiier, welche Savoyen und Nizza an Frankreich abtreten; 10. Mai. bei L o d i (Addabrücke) über die Oesterreicher (Eroberung der Lombardei). Belagerung von Mantua und Siege: 5. Aug. bei Castiglione, 4. Sept. bei Roveredo, 8. Sept. Bei B a s s a n o , sämmtlich über Vy urmser, 15 — 17. Nov. bei Arcole (Brücke) über Alvinzy. 15. Juni. Sieg des Erzherzogs Karl bei W e t z 1 a r über J o u r d a n. 24. Aug. Sieg des Erzherzogs Karl bei A m b e r g über Jourdan. 3. Sfnt. Sieg des Erzherzogs Karl bei W ürzburg über Jourdan. Moreau’s Rückzug aus Bayern durch _ Schwaben nach dem Öberrhein.

19. Geschichte des teutschen Volkes - S. 489

1837 - Oldenburg : Schulze
Krieg gegen Frankreich. Napoleon Buonaparte. 489 partes Ankunft hatte dieser die Franzosen daselbst geschlafen, aber damit auch seinen letzten Triumpf gefeiert; denn der neue Obcrgeneral zeigte sich bald als den überlegenen Meister. Schon am 14. April eröffnete er seine Laufbahn mit einem Siege bei Dego, und seitdem traf die Oestreicher das Unglück Schlag auf Schlag. Sardinien wurde dadurch abgeschnitten und mit Ab- tretung von Savoyen, Nizza und Tenda zum Frieden genöthigt (15. Mai). In diesen Tagen gewann Buonaparte die lombar- dischen Lander und zog als Sieger in Mailand ein. Alle süd- licheren Lander Italiens waren damit seiner Willkühr preis, und die einzelnen Herrscher, Parma und Modena, der Papst und Neapel, mußten sich beeilen, meistens um hohe Preise den Frieden zu erkaufen. Unterdeß war Beaulieu bis in Tyrol zurückgeworfen. Mantua hielt sich noch. Oestreich gründete auf die Erhaltung dieser Stadt die einzige Möglichkeit, Italien noch wieder zu erobern, und sendete nach einander vier Heere hinüber; doch sie alle schmolzen unter Buonapartes Schlagen kläglich zusammen. Unterdeß hatten die Feindseligkeiten am-Rhein erst gegen das Ende des Mai-Monats begonnen, nachdem Wurmser un- vorsichtiger Weise mit 30,000 Mann von da zum Entsätze Mantuas entsendet war. Oestreich selbst kündigte dort den Waffenstillstand auf. Sofort brach Jourdan über den Nieder- rhein, siegte bei Attenkirchen (4. Jun.) und machte viel Beute an der Lahn, wurde sodann aber von dem Erzherzoge Karl nach einem Siege bei Wetzlar eben so rasch wieder theils an den Rhein theils über denselben zurückgeworfen. Dagegen schritt Moreau am entblößten Obcrrheine um so rascher vor, gewann zunächst das ganze linke Ufcrland wieder und setzte sodann bei Straßburg (14. Jun.) über den Strom, schlug die östrcichischen Neichtruppen bei Renchen (26. Jun.) und an der Murg (4. Jul.), dann den herbeieilenden Erzherzog Karl bei Ettlingen (9. Jul.) und drang so ferner siegreich durch Schwaben in Baicrn, von wo aus er durch einen glücklichen Schlag auf Tyrol die Vereinigung mit der italischen Armee zu vollenden hoffte. Ezleichzeitig schritt Jourdan wieder vorwärts über den Rhein, über die Sieg und Lahn, eroberte Frankfurt, Würzburg, Nürnberg, und reichte schon von der einen Seite an Böhmen, von der andern bis in die Oberpfalz, um bald der Moreau- schen Rheinarmee die Hand zu reichen. Unter den Umstanden schlossen, größtenteils notgedrungen, Würtemberg, Baden, Baiern, wie der schwäbische und fränkische Kreis mit schweren Opfern — an baarem Gclde allein zahlten sie zusammen 51 Millionen Livres — besondere Friedenstraktate oder doch Waf- fenstillstand und entzogen somit dem Reichshcere bedeutende Verthcidigungsmittel. Preußen hatte ohnehin nach einer Ucber-

20. Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit - S. 207

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 207 Kühnen Tode von Ludwig Xi. als erledigtes Lehen eingezogen war. 3. Karl behauptete die Lehnsoberhoheit über Mailand, das Franz 1515 durch die Schlacht bei Marignano erobert hatte. 4. Dazu kam der für Franz unglückliche Ausfall der Kaiserwahl. Karl verband sich 1523 mit Ferdinand, Heinrich Viii., dem Papst und mehreren italienischen Städten und stellte sein Heer unter die Führung des Herzogs Karl von Bourbon, des Connetable von Frankreich, der von seinem Herrn abgefallen war. Franz belagerte Pavia, wurde aber vor den Mauern dieser Stadt von einem aus Deutschland heranrückenden Landsknechtsheere unter Georg von Fruudsberg geschlagen (1525) und nach Madrid in die Gefangenschaft geführt. I, 84. Abb. 29. 2. Da nun die Deutschen übel in Italien hausten, verbanden sich die Italiener, um ihr Land zu befreien, mit Franz zur Liga von Cognac. Der Papst sprach den französischen König seiner eidlichen Verpflichtungen gegen Karl ledig und forderte den Kaiser aus, seine Söldner aus Italien zu entfernen. Karl erklärte Franz für einen Fürsten ohne Ehre und Treue. Ein gewaltiges Landsknechtsheer dringt unter Bourbon und Frundsberg in Italien ein; bei der Eroberung Roms fällt Bourbon. Ein französisches Heer vertreibt die Kaiserlichen. Zu Eambray an der Schelde verhandeln die Mutter Franz' I., Luise von Savoyen, und Karls Tante Margareta über den Frieden (1529): Franz verzichtet auf Italien, behält aber Burgund. Im folgenden Jahre wird Karl vom Papst gekrönt. 3. Nachdem Karl das Mittelmeer von afrikanischen Seeräubern gereinigt, bricht ein dritter Krieg mit Franz aus, der das erledigte Reichslehen Mailand für einen seiner Söhne in Anspruch nimmt. Karl fällt in Südfrankreich, Franz in Artois ein, beide ohne Erfolg; die Türken, Bundesgenossen Frankreichs, greifen Italien an. Durch Vermittlung des Papstes schließen die Gegner einen Waffenstillstand zu Nizza. (Zwingli.) Gleich Luther nahm der Pfarrer Ulrich Zwingli zu Einsiedeln in der Schweiz an der römischen Lehre von der Sündenvergebung durch gute Werke Anstoß; auch er erklärte die Bibel für die einzige Grundlage der christlichen Lehre. Er fand zahlreichen Anhang, besonders in Zürich und Bern. In den älteren Kantonen blieb man dagegen bei der alten Lehre, und da schon längst hier eine Erbitterung gegen Zürich herrschte, so kam es zum Kriege. Zwingli beteiligte sich selbst an dem Kampfe und fiel in dem Gefecht bei Kappel (1531). (Fortgang der deutschen Reformation.) In Baiern und am Rhein hatten indessen blutige Verfolgungen der Lutheraner stattgefunden,