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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 387

1877 - Berlin : Herbig
Erstes franz. Kaiserreich, Drci-Kaiscr-Schlacht hei Austerlitz. 387 Beistandes der meisten süddeutschen Staaten gewiss, den in Baiern eingedrungenen Österreichern entgegen, vereinigt sein Heer (200,000 Mann) an der oberen Donau (Bernadotte, von Hannover kommend, marschirt durch das neutrale Ansbachische Gebiet Preußens). Baiern, Würtemberger, Badenser, Hessen, Nassauer verstärken Napoléons Heer. Nachdem die Oesterreicher in vier Treffen über- wunden worden, und das Hauptheer von den Franzosen eingeschlossen war, gibt sich 1805. Mack in Ulm mit dem ganzen österreichischen Heere kriegs- 17. Okt. gefangen. Der Seekrieg wird von England glänzend eröffnet durch 1805. Nelsons Seesieg bei Trafalgar 21. Okt. über die französische und spanische Flotte. Nelson f. („England oxpects every man to do his duty“). Die Franzosen rnarschiren auf Wien, das Murat ohne Wider- stand einnimmt. Erzherzog Karl, der Masséna zurückgedrängt hatte, nach Deutschland zurück; ein russisches Heer unter Kuiusoff, ein zweites unter Kaiser Alexander rückt heran. In der 1805. Drei-Kaiser-Schlacht bei Austerlitz 2. Dec. siegt Napoléon über die vereinigten Hussen und Oesterreicher. Waffenstillstand mit Oesterreich, Rück- zug der Russen. 15. Dec. Yertrag Preußens mit Napoléon zu Schönbrunn( Haugwitz ). Preußen tritt den rechtsrheinischen Rest von Cleve, Ansbach und Neuchâtel ab und soll dafür Hannover erhalten. 2g. Dec. Friede zu Presburg zwischen Frankreich und Oesterreich. 1) Frankreich behält Piemont, Parma und Piacenza. 2) Oester- reich tritt alles vom venctianischen Gebiete im Frieden von Campo Ipormio (s. S. 378) Erhaltene (auch das veneticunische Dalmatien) an das Königreich Italien ab, als dessen König es Napoléon anerkennt. 3) Oesterreich tritt an Baiern ab: Tyrol, Vorarlberg, die Bisthümer Jbrixen und 'Trient, Rurgau, Eichstädt, Passai, Lindau j aufserdem erhält Baiern die freie ¡Stadt Augsburg. 4) Oesterreich tritt an Wiirtemberg und Baden die noch übrigen vorderösterrcichischen 25*

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1. Bis zum Frieden von Campo Formio - S. 721

1824 - Berlin : Duncker & Humblot
721 Beiträge geleistet, wurden zuerst in die Theilung gegeben. *) Zn die Brust der Baiern ward ein gefährlicher Stachel des Unmuths gesenkt; denn so wenig auch unter der schwachen Regierung Karl Theodors für die gemeinsame Sache gethan wor- den war, so ward doch Alles, was der Krieg dem Lande gekostet, als ein derselben dargebrachtes Opfer veranschlagt; und nun sollte obendrein ein ansehn- licher Theil von Baiern den wenig befreundeten Nachbar bereichern. Auch das Verhältniß zwischen Preußen und Oesterreich blieb dem weitblickenden Macchiavelliömus Bonaparte's nicht unbeachtet. Zm 9ten Artikel ward festgesetzt, daß bei dem bevorste- henden Entschädigungöwerke Preußen für seine auf dem linken Rheinufer liegenden Besitzungen keinen Vortheil erlangen, und eher sogar diese Länder, die es im Baseler Frieden bereits an Frankreich überlassen hatte, wieder erhalten solle. Diese Be- stimmung mußte um so stärker verletzen, da sick- leicht herausrechnen ließ, daß Oesterreich gegen die entlegenen Provinzen, die es abtrat, durch die ihm zugesprochenen nahen Gebiete noch einen Gewinn von hunderttausend Unterthanen mache. Auch die Gewalthaber in Paris waren anfangs mit diesem Artikel so wenig als mit den andern, dem Kaiser zugestandenen Vortheilen zufrieden; nachher aber *) In den« Verzeichniß der Reichsstände, die ihre fünfzig Römermonate entweder vollständig, oder theilweife, oder gar nicht bezahlt hatten, steht unter den erster» (nach Kurfachfen und Kurbraunschweig) Salzburg obenan. Läberlins Staats» archiv, I. S. 32» Xi. [ 46 ] Gei

2. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 372

1864 - Hannover : Hahn
372 Die alte Uneinigkeit der deutschen Stämme, welche schon van den ersten Anfängen derselben bis auf unsere Tage unsägliches Unglück über sie gebracht hat, drohte auch ans diesem Friedens- kongreß verderblich zu werden. Rußland, das sich mit ganz Polen, und Preußen, das sich mit ganz Sachsen bereichern wollte, hielten fest zusammen, und der König von Sachsen und seine Gesandten wurden, von preußischem Degen abgehalten, gar nicht zu den Verhand- lungen des Kongresses zugelassen; im Gegentheil, Alexander legte das Schicksal des Landes in die Hände der Vorsehung! Oesterreich erklärte sich gegen die Ueberlassung des ganzen Königreichs Sach- sen, und diesem stimmte Tallevrand für Frankreich bei. Dagegen übergab dann Rußland am 8. November 1814 die Verwaltung Sachsens gleichsam wie zum Trutz an Preußen. Das steigerte die Spannung allenthalben. Schon war ein ordentlicher Waffenbund zwischen Oesterreich, England und Frankreich gegen Preußen und Rußland geschlossen, — das waren die eben noch gegen Napoleon so einigen Mächte. Diese Drohung brachte jedoch Alexander in Angst. Er überließ etwas von Polen an Preußen und dies war dagegen mit Zweifünftel vom alten Sachsen zufrieden. Am 8. Februar 1815 war diese Entscheidung erfolgt. Auch hatte zu derselben Zeit Schmidt-Phiseldeck eine von 29 Gesandten kleinerer Mächte unterschriebene Denkschrift eingereicht, wo er innerhalb Deutschlands allenthalben ans gleiche ständische Ver- fassung im Innern der einzelnen Staaten und auf eine allgemeine überwachende Gewalt derselben anträgt. Münster unterstützte sie in seinem Sinne; aber von den großen Mächten Oesterreich und Preußen wollte Keiner ein solches beantragtes lästiges Kaiserthum annehmen, und die eben erst von Napoleon geschaffenen Monarchen von Baiern, Würtemberg und Baden wollten dazu von Beschränkung ihrer landesherrlichen Oberhauptsrechte nichts wissen. Alles zerschlug sich, bei Nichts konnte man znm Abschluß kommen. Da erscholl am 7. März die Nachricht, Napoleon sei von Elba aus in Frankreich gelandet, um dies wieder in Besitz zu nehmen. Dem war also, und er hatte schon den Kongreß für aufgelöst erklärt. Dies war ein Glück für diese», denn nunmehr zwang die Noth ab, was die Ueberlegung nicht zngestanden. Die vier Großmächte erneuerten am 25. März den zu Chaumont am l. März 1614 geschlossenen Bund, dem sämmtliche übrige Mächte beitraten, und am 9. Jnnius 1815 wart die Schlußakte über den deutschen Bundesstaat oder

3. Theil 3 - S. 513

1875 - Leipzig : Brandstetter
513 das große und einzige Heilmittel der Civilisation, d. h. durch Reformen nach dem Geiste der Zeit in Unterricht und Rechtspflege, durch die Aufhebung der Leibeigenschaft und die Gründung freier Bauerngemeinden mit Grundeigentum, nicht nur die Wunden des Krieges zu heilen, sondern dem russischen Reiche durch die Segnungen der Kultur eine lebensfähige Entwickelung zu geben und ihm eine ehrenvolle Stelle in dem Kreise der Kulturstaaten zu sichern. Dies große Werk, welches langsam aber sicher vorwärtsschreitet, wird dem Kaiser Alexander Ii. für alle Zeiten den Ruhm sichern, welcher vor allen Fürsten denjenigen gebührt, welche die Wohlfahrt der Völker höher achten als den Glanz militärischer Eroberungen. In Deutschland erhielt der unaufhörliche eifersüchtige Zwist der beiden Großmächte Oesterreich und Preußen und das Festhalten der kleinen Fürsten an ihren Herrscherprivilegien eine stete Reibung wach. Die meisten Regierungen suchten sich, wie dies bereits bemerkt ward, der durch das Jahr 1848 abgezwungenen freieren Verfassungen wieder zu entledigen. Es war ein trauriges Schauspiel zu sehen, wie die Kraft des deutschen Volkes sich abmühte um die Trümmer der errungenen Freiheit stückweise zu retten und zugleich eine Staatsordnung zu ersinnen, welche die Vereinigung Deutschlands erzielen könnte, ohne den Sonderinteressen zu nahe zutreten, deren sich gerade so viele geltend machten, als Staaten auf dem deutschen Boden vorhanden waren. Nur wenige Fürsten gab es, welche ehrlich auf dem betretenen Fortschrittsweg vorwärts gingen; unter ihnen vor allen, als leuchtendes Beispiel, der vorige König von Baiern, Maximil ian Ii., welcher den Zwist der Landstände mit seinem Ministerium durch die Worte niederschlug : „ich will mit meinem Volk in Frieden leben!" Mit der Erneuerung des Zollvereins und dem Abschluß des österreichischen Handelsvertrags waren, innerhalb der Regierungskreise, so ziemlick die letzten Spuren der deutschen Verfassungsbewegung niedergedrückt; die geistliche Herrschaft, welche in den Revolutionsstürmen viel Raum eingebüßt hatte, begann aufs Neue mächtig ihr Haupt zu erheben. Es war die Zeit der Concordate mit Rom und Frankreich und Oesterreich schienen in diesem Sinne der fruchtbarste Boden zu werden. Man glaubte der friedlichen Gesinnung Napoleons sicher sein zu dürfen und es schien aus dem eingeschlagenen Wege nirgend ein wesentliches Hinderniß übrig zu bleiben. Im Oktober 1860 brachte ein kaiserliches Manifest die Grundzuge der künftigen Verfassung Oesterreichs, verkümmert und abgeschwächt durch Bestimmungen, in welchem dem Adel und dem Klerus ein ganz unver-hältnißmäßig großer Antheil an der Landesvertretung eingeräumt war. In Berlin schlug das Ministerium Manteuffel eine ganz entschieden volksfeindliche Bahn ein. Doch es war der deutschen Reaktion nicht beschießen sich in Frieden Oeser's Weltgeschichte, m. 7. Aufl. 33

4. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 199

1864 - Hildburghausen : Nonne
Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen re. 199 sich zog, entschied er durch den Sieg bei Friedland (14. Juni 1807) den Krieg, und schloß nach einer persönlichen Zusammenkunft mit dem russischen Kaiser Alexander ans dem Niemen den Frieden zu Tilsit mit Preußen und Rußland (9. Juli 1807), in dem Preußen aufs tiefste gedemütbigt wurde. Es erhielt seine Provinzen auf dem rechten Elb- ufer zurück, mußte aber abtreten: 1. alle ehemals zu Polen gehörigen Länder; sie kamen als Herzog- thum Warschau an Sachsen, und aus Danzig wurde ein Frei- staat unter sächsischem und preußischem Schutze gebildet; 2. alle Länder zwischen Elbe und Rhein, aus denen verbunden mit Braunschweig, Hessen-Kassel und einem Theile Hannovers das Königreich Westphalen für Napoleons jüngsten Bruder Hierony- mus gebildet wurde; 3. Mußten alle preußischen Häfen den Engländern verschlossen bleiben, welcher Continentalsperre auch Rußland beitreten mußte, wodurch Napoleon den Engländern die empfindlichste Wunde zu schlagen gedachte. Die Räumung der zurückgegebenen preußischen Länder bis auf die Oderfestungen geschah erst gegen Ende des Jahres 1808, nach der Zah- lung einer Contribution von 120 Million Franks (c. 25 Mill. Thlr.). 2. Der Krieg zwischen Napoleon und Oesterreich 1809. Napoleon wollte den Spaniern seinen Schwager Mürat zum Kö- nige aufdringen und hatte deshalb mit diesem Volke (1809» einen blu- tigen Kampf zu bestehen. Oesterreich glaubte diesen günstigen Zeitpunkt zur Rettung der deutschen Freiheit benutzen zu müssen und erklärte an Napoleon den Krieg. Napoleon schlug die Oesterreicher in mehreren Gefechten, besonders bei Eckmühl (22. April 1809), aus Baiern zurück und zog bald daraus zum zweiten Male als Sieger in Wien ein. Von hier aus befahl er den Papst Pius Vii. als Gefangenen nach Frankreich zu führen und vereinigte den Kirchenstaat mit dem französischen Reiche. Hierauf wurde er zwar von dem Erzherzoge Karl bei Aspern und Eß- lingen (21. und 22. Mai) zum ersten Male glorreich besiegt; allein durch den Sieg bei Wagram (5. und 6. Juli) zwang er den Kaiser zum Frieden zu Wien (14. October), der für Oesterreich mit einem neuen Länderverluste verbunden war. Das eroberte Land schenkte Napoleon theils den ihm verbündeten Herrschern von Baiern, Sachsen und Ruß- land, theils bildete er daraus die von Frankreich abhängige Provinz Ällyrien. Im Jahre 1810 ließ sich Napoleon von seiner rechtmäßigen Gattin Iosephine scheiden und vermählte sich mit Maria Louise, der Tochter des Kaisers von Oesterreich (den aus dieser Ehe entsprossenen Sohn machte er zum König von Rom). Weil sein eigner Bruder, der König don Holland, sich der Continentalsperre nicht fügen wollte, so vereinigte er die ganze Nordküste von Deutschland sammt den Hansestädten mit Holland und machte daraus eine französische Provinz.

5. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 174

1875 - Berlin : Vahlen
I — 174 — Hier aber trat eine Stockung in den Siegesbahnen des französischen Kaisers ein. Voller Sicherheit und Uebermuth wollte er mit seiner Armee die Donau nordöstlich vor der Stadt überschreiten, um das Heer des Erzherzogs Karl, das neu gesammelt und verstärkt hier stand., anzugreifen. Da warf dieser die Schaaren Napoleons, die bei der Insel Lob au ihre Brücken geschlagen hatten, in der Schlacht 21.u.22.Maivon Aspern oder Eßlingen nach einem hartnäckigen Kampfe zurück. Sechs Wochen bedurfte Napoleon, ehe er mit seinem unab* lässig verstärkten Heere einen (diesmal vorsichtiger unternommenen) 5. u.6. Juliuebergang bei Deutsch-Wagram wieder wagte, nun mit glücklichem Erfolg, wenngleich mit keiner Niederlage der sich zurückziehenden Oesterreicher. Noch war nicht Alles verloren. Kaiser Alexander von Rußland schwankte bereits in seiner Freundschaft gegen Napoleon; Preußen, wo freilich nicht S t e i n s Feuergeist, sondern das unsichere Ministerium Altenstein die Lenkung hatte, war, so furchtbar es in feiner Kraft zerbrochen dalag, doch entschlossen, loszuschlagen, sobald Rußland mit ihm ginge und wenn Oesterreich noch eine Zeitlang Widerstand leistete. Da wußte Napoleon, in seinen Ränken noch erfolgreicher als in feinen Siegen, Erzherzog Karl's Miß-t12. Julilaune zu dem übereilten Waffenstillstände von Znaym, und Kaiser - Franz' I. ängstliche und argwöhnische Seele zum Frieden vonschön-14. Oktoberbr unn zu bringen. Durch denselben trat Franz I. einen Theil Oberösterreichs an Baiern, ferner Istrien und Dalmatien an Frankreich, andere Küstenstriche an das Königreich Italien, das östliche Gallizien an Alexander von Rußland (den Napoleon von Neuem an sich zu ketten suchte) ab, und behielt fast nur noch die östliche Hälfte der Monarchie. Da nun der Minister Stadion entlassen und der geschmeidige Metternich berufen wurde, so schien nun auch Oesterreich Vasall des Corsen zu werden, zumal Napoleon, nach der Scheidung von seiner ersten, kinderlosen Gemahlin Jo s e p h i n e, um diehand 1810 der Kaisertochter Marie Louise warb, die ihm auch zu Tkeil wurde. 1/ § 223. Zeichen besserer Zukunft. Das Jahr 1809 schien in seinen Ergebnissen die Knechtschaft Deutschlands vollendet zu haben, da nun auch Preußen, von dessen Absichten Napoleon sehr wohl unterrichtet gewesen, um so härter behandelt, namentlich zur Abbezahlung der ihm auferlegten Kriegsgelder von 120 Millionen Francs gedrängt wurde. Aber dennoch war die Erhebung Oesterreichs schon ein Morgenroth künftiger Befreiung. In einzelnen herrlichen Erscheinungen war gleichzeitig die Neubelebung des deutschen

6. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 62

1874 - Hadersleben : Westphalen
Kirchenstaat mit Frankreich vereinigt. Der Papst wurde bald darauf gefangen nach Frankreich geführt. Tyrol, welches 1805 von Oesterreich an Baiern abgetreten werden mußte, wollte von der neuen Herrschaft nichts wissen. Die treuen Tyroler schaarten sich um ihren Anführer, den Sandwirth Andreas Hofer von Passayer, und schlugen die Baiern aus dem Lande heraus. Als aber nach der Besregung Oesterreichs i. I. 1809 immer neue Schaaren von Baiern und Franzosen herbeizogen, mußten die Tyroler nach heldenmütigem Kampfe unter-liegen. Andreas Hofer, den ein Priester verrathen hatte, wurde gefangen genommen, in Ketten nach Mantua geschleppt und dort erschossen. 30. Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht und fein Feldzug gegen Rußland. Als nun auch Oesterreich besiegt war, befand sich Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht; das ganze europäische Festland war entweder unterjocht, oder doch gedemüthigt und in scheuer Furcht vor dem gewaltigen Franzosenkaiser. Nur England widerstand ihm noch, und dieses Land suchte er hauptsächlich dadurch, daß er durch strenge Handhabung der Continentalsperre dem englischen Handel schwere Wunden schlug, zu schwächen und zum Frieden zu zwingen. Im Jahre 1810 vereinigte er Holland, das nordwestliche Deutschland, das ganze Großherzogthum Berg, die Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck mit dem französischen Reich, so daß dieses jetzt bis an die Ostsee reichte. Kaiser Franz von Oesterreich gab ihm ans sein Verlangen seine Tochter, die Erzherzogin Marie Luise, zur Frau, und bei seiner Vermählung mußten 5 Königinnen der neuen Kaiserin von Frankreich die Schleppe tragen. Napoleon wurde immer übermüthiger und gewalttätiger. Er nahm dein Herzog von Oldenburg, welcher mit Kaiser Alexander von Nußland nahe verwandt war, sein Land ohne Entschädigung und zeigte immer mehr, daß er keine zweite Macht neben sich dulden wolle. Das erbitterte den Kaiser Alexander; er gestattete in Rußland den Handel mit England und begann zu rüsten. Sobald Napoleon dies hörte, ließ auch er während des ganzen Jahres 1811 rüsten und erklärte im Mai 1812 den Krieg an Rußland. Viele glaubten schon damals, daß es Zeit sei, das französische Joch abzuschütteln, aber da die französischen Heere an der Grenze standen, mußte-der König von Preußen das von Napoleon verlangte Bündniß annehmen und ihm ein Hülfsheer stellen. Mit einem ungeheuren Heere von 600,000 Mann, zusammengesetzt aus Franzosen, Preußen, Oesterreichern, deutschen Rheinbundstruppen, sowie den besten Soldaten aus fast allen europäischen Ländern, alle trefflich ausgerüstet, ging Napoleon (23. Juni) über den Niemen. Siegreich drang er in Rußland vor, schlug die Russen in- mehreren glücklichen Schlachten und zog (14. Sept.) als Sieger in Moskau ein. Aber die Russen zündeten die Stadt von allen Seiten an, und Napoleon, der sich in der brennenden Stadt nicht halten konnte, trat (19. October) den Rückzug an. Hierauf hatten die Russen gewartet. Sie

7. Bd. 6 - S. 396

1845 - Leipzig : Kollmann
396 dieser Unterredung ward ein Stillstand unter Bedingungen geschloffen, vermöge deren die französische Armee einen großen Theil der österreichischen Monarchie besetzte, alle Insurrectioncn, Aufstände in Masse und außerordentliche Truppenaushebungen in Oesterreich eingestellt, und die Russen auf einer vorgeschriebcnen beaufsichtigten Marschroute in ihre Heimath zurückgeschickt wur- den. Am 6. nahm der Kaiser Alexander zu Halicz von dem Kaiser Franz Abschied und reiste nach Petersburg zurück, ohne an den weiteren Verhandlungen Antheil zu nehmen. Am 26. Decembcr wurde darauf der Friede zwischen Oesterreich und Frankreich zu Prcßburg unterzeichnet. In demselben erkannte Oesterreich alle seit dem Lüneviller Vertrage von Frankreich gemachten Verfügungen an und trat die Provinzen Dalmatien und Albanien an das Königreich Italien ab; die Grafschaft Tirol, die Stadt Augsburg, das Fürstenthum Eichstädt, einen Theil des Gebiets von Passau, alle seine Erbbcsitzungen in Schwaben, das Breisgau und die Orten au an die Chursürstenthümcr Baiern und Würtemberg, die bald darauf in Königreiche verwandelt wurden. Das Eroßherzogthum Baden erhielt auch einen Theil von dem Abgcnommenen. Die stimmt- lichen Abtretungen betrugen über 1200 O.uadratmeilen mit mehr als dcitthalb Millionen Einwohner. — Der zwischen Oester- reich und Frankreich geschlossene Frieden hatte auch die Erneuerung des Bündnisses zwischen Preußen und Frankreich herbeigeführt (15. Dee.), wodurch (gegen Abtretung dreier preußischer Pro- vinzen an den französischen Kaiser, mit dem Rechte, diese Länder an einen Besitzer seiner Wahl zu verleihen) das Churfürstenthum Hannover, welches Frankreich nach dem Rechte der Eroberung als sein Eigenthum betrachtete, an Preußen überlassen ward. Am 27. Januar 1806 traf Napoleon zu Paris wieder ein. Der mit so vielem Ruhm gekrönte Kaiser war der Gegenstand der allgemeinsten und eifrigsten Bewunderung. Die Staats- behörden wetteiferten in Gehorsam und Schmeichelei; er empfing die Benennung der Große, und der Senat weihte ihm durch ein Decret ein Siegesdenkmal. Nunmehr wurden auch die letzten Neste der Revolution aufgegeben. Am 1. Januar 1806 ward der republikanische Kalender gänzlich abgeschaffc, nach einer Dauer von vierzehn Jahren, und der Gregorianische im ganzen Reiche wieder eingcführt. Das Pantheon ward wieder eine katholische

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 352

1869 - Berlin : Herbig
352 Neuere Geschichte. Dritte Periode. Die Franzosen marschiren anf Wien, das Murat ohne Widerstand einnirnrnt. Erzherzog Karl, der Masséna zurückgedrängt hatte, nach Deutschland zurück; ein russisches Heer unter Kutusow, ein zweites unter Kaiser Alexander rückt heran. In der fl 805 (2. Dec.). Drei Kaiser-Schlacht bei Austerlitz siegt Napoleon über die vereinigten Bussen und Oester- reicher. Waffenstillstand mit Oesterreich, Rückzug der Russen. 15. Dec. Vertrag Preussens mit Napoleon zu Schönbrunn (Haug- witz). Preussen tritt Ansbach und Neuchâtel ab und soll dafür Hannover besetzen. 26. Dec. Friede zu Pressburg zwischen Frankreich und Oesterreich. 1) Frankreich behält Piémont, Parma und Piacenza. 2) Oester- reich tritt alles vom Venetianischen Gebiete im Frieden von Campo Formio (s. Seite 343) Erhaltene an das Königreich Italien ab, als dessen König es Napoléon anerkennt. 3) Oesterreich tritt an Baiern ab: Tyrol, Vorarlberg, die Bisthiimer Brixen und Trient, Burgau, Eichstädt, Passau, Lindau; ausserdem erhält Baiern die freie Stadt Augsburg. 4) Oesterreich tritt an Würtemberg u. Baden die vorderösterreichischen Länder ab. 5) Baiern und Würtemberg werden als Königreiche anerkannt. 6) Oesterreich erhält als Ent- schädigung: Salzburg, Berchtesgaden und die Güter des säcularisirten deutschen Ordens; der Kurfüst von Salzburg bekommt von Baiern Würzburg als Entschädigung. Russland bleibt im Kriegszustände. 1805. Die Bourbonen in Neapel werden einfach durch eine Ver- Dec. fügung Napoleons aus Schönbrunn (La dynastie de Naples a cessé de régner) entthront, 4800. Joseph, Napoléons älterer Bruder, König von Neapel. Der Hof von Neapel zieht sich nach Palermo zurück. Sicilien ist für Napoléon unerreichbar, da die Engländer das Meer beherrschen. Joachim Murat, Schwager Napoléons, Herzog von Berg und Cleve. Marschall Berthier Fürst von Neuchâtel. Louis Bonaparte, Napoléons dritter Bruder, König von Holland (frühere batavische Republik).

9. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 676

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
676 Dritter Zeitraum: 1789—1815. Schaaren so groß, daß nur noch ein kräftiger Stoß nöthig war, um ihre völlige Niederlage herbeizuführen. Auch diese Gelegenheit wurde versäumt. In der Nacht entwarf der Erzherzog einen neuen Schlachtplan, ähnlich demjenigen, den 6 Jahre später Wellington und Blücher bei Waterloo mit Erfolg ausführten. Man wollte die Schlacht so lange halten, bis das von Preß-burg herbeigerufene Armee-Corps unter dem Erzherzoge Johann in der rechten Flanke und im Rücken der französischen Armee erscheinen würde. Dadurch wurde am zweiten Schlachttage (6. Juli) der gleichzeitige Angriff auf allen Punkten gehindert, die Unterstützung der einzelnen Corps unter einander aufgehoben und das dritte Armee-Corps unthätig im Hintergründe gelassen. Schon um die Mittagsstunde war der gewisse Sieg an die französischen Adler gekettet, am Nachmittage ward die Schlacht abgebrochen und der Rückzug in getrennten Haufen nach Mähren angetreten. Das Armee-Corps von Preßburg, auf dessen rechtzeitiges Eintreffen man seine Hoffnung gesetzt hatte, erschien nach beendigter Schlacht auf dem Schlachtfelde — also zu spät; es zog sich wieder nach Preßburg zurück. Mit Unrecht hat man den Erzherzog Johann beschuldigt, er habe aus Eifersucht und gemeiner Schadenfreude den Marsch nach Wagram verzögert; vielleicht hätte er einige Stunden früher auf dem Schlachtfelde eintreffen können, aber niemals rechtzeitig genug und mit hinreichenden Kräften, um die Schlacht herzustellen und den Sieg zu entscheiden. Nicht ein einzelner Fehler, sondern eine ganze Kette von Fehlern, namentlich die eigensinnige Weigerung des Erzherzogs Karl, seinen Bruder früher herbeizurufen, in dem irrigen Glauben, der linke Flügel sei in Wahrheit nicht bedroht, hat die Niederlage bei Wagram herbeigeführt. Vor dem Ausbruche des Krieges hatte Oesterreich das Ansehen eines großen Kriegslagers, in welchem begeisterte Hingabe an das Vaterland, ein mächtig erregter idealer Sinn jede Brust erfüllte. Wer es nach der Schlacht bei Wagram, während des von Erzherzog Karl auf unerhörte Bedingungen hin abgeschlossenen Waffenstillstandes betrachtete, fand, daß die erschütternde Tragödie, weit entfernt, zur ernsten Einkehr in sich aufzufordern und eine nur um so kräftigere Spannung aller sittlichen Kräfte hervorzurufen, alle gemeinen Leidenschaften entfesselte und mit einem widerlichen Gezänke, mit gegenseitigen Anklagen und allgemeiner Erschlaffung als Nachspiel schloß. Am 14. Oct. verkündete Kanonendonner, daß der Friede zwischen Oesterreich und Frankreich zu Wien abgeschlossen sei. Oesterreich verlor in demselben an 2000 □«Meilen Flächeninhalt, 4 Millionen Einwohner, jede Verbindung mit dem Meere, jeden Ausweg seines Handels. Es trat ab zu Gunsten der Bundesgenossen Bonaparte's, und zwar an Baiern: Salzburg und Berchtesgaden, das im Teschener Frieden erworbene Jnnviertel nebst einem Theile des alten Oesterreich ob der Enns. Die armen, treuen Tiroler, welche beim Ausbruche des Krieges vor Allen dem begeisternden Aufrufe an den Volksgeist gefolgt waren, vergaß man vollständig. (S. Nr. 104 am Ende.) Krain

10. Mittlere und neue Geschichte - S. 242

1877 - Leipzig : Senf
242 Neuere Geschichte. deckt worden war, wurde es von den Nachbarn nicht länger geduldet und ging unter. 1759 brach zuerst der Sturm gegen die Jesuiten in Portugal los, als man sie der Mitwissenschaft an einem Mordversuche gegen den König beschuldigte; ihr Feind Pombal, Minister und Anhänger der französischen Philosophie, verbannte sie. 1764 traf sie dasselbe Schicksal in Frankreich, als ein Marseiller Handlungshans die Wechsel des Jesuitenpaters la Valette, der auf einer Station in Westindien gewinnbringenden Handel betrieb, auf mehrere reich beladene, von ihm für jenes Haus befrachtete, Schiffe angenommen hatte, während des siebenjähriger! Krieges nahmen die Engländer die Schiffe weg und la Valette weigerte sich jetzt, die gezogenen Gelder zurückzuerstatten Das Pariser Parlament, das den Prozeß zu führen hatte, erzwang die Einsicht in die Statuten des Ordens und auf Grund derselben wurde er 1764 von der französischen Regierung ans Frankreich ausgewiesen. 1767 wurde der Orden auch aus Spanien durch den freisinnigen Minister Karls 111., Aranda, vertrieben. Das Königreich beider Sicilien und Parma folgten, vergebens schleuderte Papst Clemens Xiii. einen Bannstrahl gegen den Herzog dieses kleinen Landes. Sein Nachfolger, der gemäßigte Clemens Xiv. (Ganganelli), von 1769—1774, hob durch die berühmte Bulle: dominus ac redemptor noster 1773 den Jesuitenorden auf. Indeß duldete Friedrich der Große denselben in seinem Staate und in Rußland blieb er bis unter Alexander 1., der ihn erst nach dem zweiten Pariser Frieden aus Rußlaud verwies, nachdem er schon 1814 von Pius Vii. gleich nach dessen Rückkehr durch die Bulle solicitudo oinnium ecclesiarum wieder hergestellt war. Der neue Kaiser Joseph Ii. (1765—1790), Sohn von Franz I. und der Maria Theresia, glaubte Friedrich den Großen auch in dem Streben nach Vergrößerung seines Staates nachahmen zu müssen, obgleich der große Umfang feiner Staaten, verglichen mit dem von Preußen, ihn hätte davon abwenden müssen. Als 1777 mit Max Joseph die jüngere in Baiern refibtrenbe Linie des Hauses Wittelsbach ausgestorben war, suchte er mit Ausschließung der ältern Linie dieses Hauses in der Knrpsalz sich den Besitz von Baiern durch sehr zweifelhafte Ansprüche zu sichern und besetzte es schnell. Mit dem verschwenderischen Kurfürsten von der Pfalz, Karl Theodor, der keine erbberechtigten Kinder hatte, hatte er schnell ein diesem Vortheilhaftes Abkommen geschlossen. Aber Friedrich trat dazwischen und forderte den Herzog Karl von Psalz-Zweibrückeu, der nach Karl Theodors Tode der nächstberechtigte Erbe war, zum Widerspruch auf und verhieß ihm Preußens Unterstützung. Da Oesterreich nicht zurückwich, so

11. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 208

1876 - Würzburg : Staudinger
Wiederb olungsaufgaben. 1) Fortsetzung von Nr. 1. der vorausgegangenen Aufgaben. 2) Welche Negierungsformen wechselten in Frankreich von 1789 bis 1815? 3) Wie heißen die preußischen Königev on 1701—1815, und in welchem Verhältniß stand jeder zu dem jeweiligen russischen Czaren? 4) Wer waren die bairischen Regenten seit 1618, und welche Würdenerhöhungen wurden ihnen zuteil? 5) Welche Begebenheiten fielen in verschiedenen Jahren am 2. Dezember vor, und welches waren ihre Folgen? 6) Welche Schlachten fielen in der Zeit von 1789—1805 an Plätzen vor, die jetzt zu Baiern gehören, und wem gehörten davon jene, tue damals noch nicht bairisch waren? 7) Wann und wie hatte Oesterreich jene Länder, die es in diesem Zeitraum verlor, an sich gebracht? 8) Welche Republiken wurden seit dem ersten Coalitionskriege gestiftet, und was wurde aus ihnen später? 9) Erzähle Belgiens Schicksale seit Kaiser Friedrich Iii. bis 1815! 10) Welche Inseln spielten in Napoleon's Leben eine Rolle? 11) Wodurch trat Napoleon mit europäischen Fürstenfamilien in verwandtschaftliche Verhältnisse? 12) Welches waren Napoleons persönliche Niederlagen? 13) Wodurch verschuldeten Oesterreich und Preußen selbst die Stiftung des Rheinbundes? 14) Welche Flüsse passirte und bis zu welchem östlichen Gebirg drang Napoleon in den Kriegen gegen Oesterreich vor? 15) Welche Flüsse überschritt er 1806, 1807 und 1812? 16) Ueber welche Völker gebot Napoleon bei dem Zug von 1812, wann hatte er jedes unter seine Botmäßigkeit gebracht, und wie verhielt sich jedes zur Zeit der Befreiungskriege? 17) Welche preußischen Provinzen, die im 7 jährigen Krieg Kriegsschauplätze waren, wurden es auch zur Zeit Napoleon's, wann und wie? 18) Wie oft wurde in Sachsen und Thüringen gekämpft? 19) Welche Gebietsveränderungen gingen in Baiern vor sich seit dem ersten Koalilionskrieg bis 1815? 20) Man vergleiche Napoleon I. a) mit Alexander dem Gr.; b) mit Cäsar und Augustus, c) mit Hannibal, d) mit Ludwig Xiv. 21) Stelle zusammen a) die Veranlassungen zu jedem Krieg von

12. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 327

1877 - Berlin : Herbig
►Spanischer Erbfolgekrieg. 327 Kaiser Leopold I. batte aufser seiner Tochter Maria Antonie zwei Söhne, aus zweiter Ehe: Joseph I. (Kaiser von 1705—1711), aus dritter Ehe: Karl Yi. (Kaiser von 1711 — 1740). Karl Ii., König von Spanien, ist kinderlos; das Aussterben des spanisch-habsburgischen Hauses steht in sicherer Aussicht, daher bildet die Frage der spanischen Erbfolge die Hauptbeschäftigung aller Kabinette seit dem Frieden von Ryswick. Doppelter Gesichts- punkt: a) der des Rechts, nach welchem 3 Prätendenten in Betracht kommen: 1) Ludwig der Vierzehnte als Sohn der älteren Tochter König Philipps 111. und Gemahl der älteren 'Tochter Philipps Iy. Die feierlichen Verzichtleistungen beider Prinzessinnen werden vom Pariser Parlament für unverbindlich erklärt. 2) Leopold 1. als Re- präsentant der deutschen Linie des Hauses Habsburg, als Sohn der jüngeren Tochter Philipps Iii. und Gemahl der jüngeren Tochter Philipps Iv. Beide Prinzessinnen hatten sich ihr Erbrecht aus- drücklich Vorbehalten. 3) Der Kwrprinz von Baiern, als Urenkel Philipps Iv. und Enkel der jüngeren Schwester des Erblassers, b) Der politische Gesichtspunkt des europäischen Gleichgewichts, von welchem aus namentlich die Seemächte (England und Holland) weder dulden wollen, dass die Krone der großen spanischen Mon- archie mit der französischen vereinigt, noch dass sie von dem Herrscher der österreichischen Länder getragen werde. Deshalb nimmt Kaiser Leopold I. das spanische Erbe nur für seinen zweiten Sohn Karl, Ludwig Xiv. dasselbe nur für seinen ziveiten Enkel Philipp von Anjou in Anspruch. Die Unterhandlungen der Mächte über die Erbfolge, der Ab- schluss zweier Thcilungsverträge erbittern König Karl Jl Er setzt, um die Einheit der Monarchie zu retten, den siebenjährigen Kur- prinzen von Baiern durch ein Testament, dem die Seemächte zu- stimmen, zum Universalerben ein. Plötzlicher Tod des Kurprinzen (1099). Neue Intriguen Frankreichs und Oesterreichs in Madrid, während beide neue Verträge über die Thcilung mit den Seemächten abschliefsen. Zweites Testament zu Gunsten des Erzherzogs Karl. Da die Bedingungen dieses Testaments vom kaiserlichen Hofe nicht erfüllt werden, drittes Testament, welches Ludwigs Enkel Philipp zum Erben einsetzt. Karl Ii. stirbt gleich darauf (1700, Novj. Grotse Allianz der Seemächte (1701, 7. Sept.) mit Kaiser Leopold, zunächst um dem Hause Oesterreich die spanischen Besitzungen in

13. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 105

1872 - Berlin : Wohlgemuth
105 gelangten englischen Staatsminister Pitt leicht, eine neue Coalition gegen Frankreich mit Rußland, Schweden und Oesterreich zu Stande zu bringen. Von franzsischer Seite rckten alsbald die Armeen unter Davoust, Soult, Lauues, Ney und Augereau der den Rhein nach dem sdlichen Deutschland, wo sich Baiern, Wrtemberg und Baden mit ihnen verbanden. Indessen hatten die Oesterreicher unter dem Erzherzoge Ferdinand und dem General Mack den Inn berschritten und waren bis Ulm vorgedrungen. Napoleon aber kehrte sich nicht an die auch in diesem Kriege von Preußen behauptete Neutralitt, sondern gab dem in Hannover stehenden General Ber-nadotte den Befehl, durch die preuischen Besitzungen in Baiern (Anspach) zu ziehen und den Oesterreichern so in den Rcken zu fallen. Dieser Umstand brachte die Oesterreicher in die milichste Lage. Sie wurden in Ulm eingeschlossen; der Erzherzog Ferdi-n and flchtete sich mit der Reiterei, und Mojf mute sich mit seiner 25,000 Mann starken Armee ergeben (17. Oktober). Dieses Kriegsunglck nthigte auch die Erzherzge Karl und Johann, von denen jener in Italien den Angriffen Maffena's an der Etsch Stand hielt, dieser sich in Tyrol ruhmvoll zu behaupten wute, zum Rck-znge; zumal Napoleon die fliehenden Oesterreicher bis Wien ver-folgte und sich in den Besitz dieser Hauptstadt setzte (13. November). Whrend dieser Vorflle war ein russisches Hlsscorps unter Kutusow bis nach Mhren vorgedrungen. Hierhin zogen sich nun die Oesterreicher ebenfalls, um vereint mit den Russen den Franzosen Stand zu halten; aber in der Schlacht bei Austerlitz (unweit Brnn) am 2. December 1805, bei welcher die Kaiser Alexander und Franz persnlich zugegen waren (daher auch die Dreikaiserschlacht genannt), erfocht Napoleon einen so entscheidenden Sieg, da es am 26. De-cember zum Frieden zu Presburg zwischen Oesterreich und Frank-reich kam. In diesem Frieden erkannte Oesterreich nicht nur alle von Napoleon vor Ausbruch des Krieges getroffeneu Einrichtungen an, sondern trat auch Venedig an das Knigreich Italien, und an Baiern, welches mit Wrtemberg zu einem Knigreiche erhoben wurde, Tyrol und Vorarlberg ab, dessen Gebiet noch durch die freie Reichsstadt Augsburg vergrert wurde. Fr diese Abtretungen erhielt Oesterreich Salzburg, dessen damaliger Inhaber, der ehe-malige Groherzog von Toskana, mit dem Besitze von Wrzburg abgefunden wurde. Als nchste Folge des Presburger Friedens ergab sich auch die Vertreibung der bourbouischen Dynastie aus Neapel, dessen König Ferdinand Iv., den Bestimmungen des Friedens zu Florenz zu-toidef, in seine Hfen englische Schiffe aufgenommen hatte. Schon am 27. December erlie Napoleon aus Schnbrunn eine Kriegs-erklrung an Neapel und bestimmte zugleich, da das knigliche Haus in diesem Lande zu regieren aufgehrt habe. Am 15. Februar 1806 zogen die franzsischen Truppen in Neapel ein, dessen König nach

14. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 121

1878 - Eisenach : Bachmeister
Der deutsche Krieg von 1866. das Schlachtfeld. Aber auch die Preußen hatten einen Verlust von 10,000 Mann zu beklagen*) Als der Kronprinz seinen königlichen Vater nach der Schlacht traf, umarmte ihn dieser unter Freudenthränen und ehrte die ritterliche Tapferkeit seines Sohnes durch Verleihung des Ordens „pour le merite.“ Die flüchtige österreichische Armee, deren Macht durch die bedeutungsvolle Schlacht von Königgrätz oder Sadotva (rote sie unsere Gegner benennen) gebrochen war, wurde von den siegreichen Preußen nach kurzer Unterbrechung unausgesetzt verfolgt. Ein Theil derselben besetzte Prag, ein anderer marschierte nach Brünii, wohin der König sein Hauptquartier verlegte. Da bat Kaiser Franz Joseph um Waffenstillstand, Preußen versagte aber denselben. Nun faßte ersterer einen überraschenden Entschluß. Seine Südarmee hatte unter Erzherzog Albrecht einen vollständigen Sieg über Lamarrnora's Heer bei Cuftvzza erfochten und denselben zum Rückzüge über den Mincio genöthigt. Anstatt aber den Vortheil auszubeuten, erbot sich der Kaiser, Venetien an Napoleon (für Italien) abzutreten. Er hoffte durch dieses Geschenk sich den Beistand und die Freundschaft Frankreichs zu erwerben, wodurch es ihm ermöglicht wäre, seine in Italien stehenden Truppen zur Verstärkung der Nordarmee unter Benedek verwenden zu können, um diese wieder kampffähig zu mahen. Allein Napoleon nahm dieses Anerbieten nur unter der Bedingung an, daß er den Frieden zwischen Oesterreich, Preußen und Italien zu vermitteln suchen werde. Inzwischen setzte Preußen den Krieg mit Eifer fort. Durch ein siegreiches ^ Gefecht bei Tobitschlitt (15. Juli) wurde den Österreichern der Rückzug nach 3iu5.‘ Wien abgeschnitten; die Preußen näherten sich der alles Schutzes baren Hauptstadt auf drei Meilen und brannten vor Begier, ihren Einzug in die stolze Kaiserstadt zu halten. Währenddessen verfolgte die Armee des Prinzen Friedrich Karl die Oesterreicher nach Ungarn und bestand bei Blumenlm (unweit Preß: bürg) ein siegreiches Gefecht (21. Juli); schon standen sie vor den Thoren Preß- 21. burgs, als die Kunde von dem abgeschlossenen Waffenstillstände dem Kampfe ein Ende machte. Durch Vermittelung Frankreichs schloß König Wilhelm am 22. Juli mit 22. Oesterreich zu 9ufot§6ui'q eine Waffenruhe ab, nachdem dieses die von Preußen aufgestellten Bedingungen eines späteren Friedens angenommen hatte. 4. Ter Feldzug bet’ Mlnimnnee. Während die drei Hauptarmeen in Böhmen mit ihrem Blute die Ehre unsers Staates wahrten, hatte die Mainarmee, welche General Vogel V0n Falkenstein aus den Truppenteilen der Generale Manteuffel,, Goeben und Bayer, nach der Schlacht bei Langensalza zu einer vierten Armee vereinigt hatte, heiße Kämpfe gegen die 23eitern unter ihrem Prinzen Karl und die Bundesarmee unter dem Commando des Prinzen Alexander von Hessen zu bestehen. Die feindlichen Heere waren zusammen doppelt so stark abt das preußische. Dennoch zagte Falkenstein nicht. Damit ihm aber die Überlegenheit derselben nicht zum Nachtheil gereiche, faßte er den Entschluß, ihre Vereinigung zu verhindern Und jedes einzeln zu schlagen. Der Plan gelang. Eine Abtheilung feiner Armee (Division (Soeben) lieferte den Baiern bei Tevtttfittcf) 4-ein blutiges Treffen (4. Juli); diese gaben nun den Gedanken an eine Vereini-gung mit der Bundesarmee auf und zogen sich südwärts in das Maingebiet, begleitet von den Preußen, welche weiter westlich durch das Fuldathal marschierten flino Fulda besetzten. In rascher Wendung gingen diese vojf' neuem gegen die cinaringeip ^n*er ^en Gefallenen befand sich auch der Prinz Anton von Hohenzollern-Sig-

15. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 136

1852 - Koblenz : Bädeker
156 Schlacht bei Austerlitz. vom Reichstage geahndet. Als aber Napoleon in Boulogne alle Anstalten zu einer Landung in England traf, brachte dieses mit Rußland die dritte Coalition gegen Frankreich zu Stande, der auch Oesterreich beitrat. Dies bewog ihn, das Lager von Bou- logue aufzuheben und die Truppen in Eilmärschen nach dem Rheine zu senden. Die Kurfürsten von Baiern, Baden und Würtemberg schlossen sich ihm an. Von Oesterreich (wo weder die vom Erzherzoge Karl betriebene neue Hecresbildung zur Reife gelangt war, noch die vom Erzherzog Johann angeregte Idee eines großartigen Landwehrsystems Anklang gefunden hatte) wurden 2 Heere aufgestellt: das eine (120,000 M.) unter seinem vorzüglichsten Feldherrn, dem Erzherzog Karl, ging nach Italien, wo man Napoleon erwartete, das andere (80,000 M.) unter dem unfähigen Mack zog durch das mit Frankreich verbündete Baiern nach Schwaben bis zum Fuße des Schwarzwaldes. Napo- leon schickte den Massena nach Italien und wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz in Deutschland. Nach einer Reihe einzelner Gefechte drangen die Franzosen im Rücken Mack's in Baiern ein, Mack ward in Ulm eingeschlossen und übergab in völliger Besinnungslosigkeit Festung und Heer (von 30,000 M.). Napoleon rückte nun fast ohne Widerstand in Oesterreich ein und Murat besetzte Wien, wäh- rend die vereinzelten Reste der österreichischen Armee sich einen Weg zu den Russen zu bahnen suchten. Zwar vereinigten sich die Oester- reicher mit den Russen in Mähren, allein Napoleon schlug dieses vereinigte Heer in der sog. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz am Jahrestage seiner Krönung (2. Dec.) 1805 so entscheidend, daß Kaiser Franz, ohne die schon auf dem Marsche begriffenen Verstär- kungen abzuwarten, in einer persönlichen Unterredung mit Napoleon in dessen Bivouac Waffenstillstand, und bald nachher (26. Decbr.) den nachtheiligen Frieden zu Preßburg schloß, worin er das venetianische Gebiet, welches er im Frieden zu Campo Formio er- halten hatte, an das Königreich Italien, Tirol an Baiern und seine Besitzungen in Schwaben an die mit Napoleon verbündeten Kurfürsten von Baiern, Würtemberg und Baden, welche auch für souverain er- klärt wurden, abtrat. Baiern und Würtemberg wurden zu Kö- nigreichen erhoben. Preußen mußte Anspach an Baiern, Cleve und Neufchatel an Frankreich überlassen und dafür Hannover an- nehmen, auch sich verpstichten, die Flußmündungen des nördlichen Deutschlands den Engländern zu sperren. Nicht minder als zur

16. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. XIX

1869 - Hildburghausen : Nonne
Lix 7. 1308—1437 Die Luxemburger Kaiser- 1308—1313 Heinrich Vii. 1313—1330 Friedrich der Schöne von Oesterreich. 1313—1347 Ludwig Iv. von Baiern. 1347—1378 Karl Iv. 1378-1400 Wenzel. 1400—1410 Ruprecht von der Pfalz. 1410—1437 Sigismund, 8. 1438—1806 Die österreichischen Kaiser. 1438— 1439 Albrecht Ii. 1439— 1493 Friedrich Iii. 1493—1519 Marimilian I. 1519—1556 Karl V. 1556—1564 Ferdinand I. 1564—1576 Marimilian Ii. 1576—1612 Rudolf Ii. 1612 — 1619 Matthias, 1619—1637 Ferdinand Ii. 1637—1657 Ferdinand Iii. 1657 — 1705 Leopold I. 1705—1711 Joseph I. 1711-1740 Karl Vi. 1742—1745 Karl Vii. von Baiern. 1745—1765 Franz I. 1765—1790 Joseph Ii. 1790-1792 Leopold Ii. 1792—1806 Franz Ii. 9. Sächsische Kurfürsten. 1486—1525 Friedrich der Weise (Ernestu stinische Linie). 1525—1532 Johann der Beständige. 1532—1547 Johann Friedrich der Groß- müthige (f 1554). 1547—1553 Moritz halberlinische Linie). 1553—1586 August. io. preußische Könige. 1701 — 1713 Friedrich I. 1713—1740 Friedrich Wilhelm I. 1740—1786 Friedrich Ii. d Große. 1786—1797 Friedrich Wilhelm Ii. 1797—1840 Friedrich Wilhelm Iii. 1840—1860 Friedrich Wilhelm Iv. 1861 Wilhelm I. Frankreich. 482— 752 Merowinger. 752— 987 Laroliugcr. 987—1328 Lapetingcr.

17. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 259

1888 - Berlin : Hertz
Vorbereitungen zum Kriege. 259 Kurfürst habe damals diese Ansprüche ausdrücklich erneuert. Es wird ihm auch die Aeußerung zugeschrieben: „Ich muß, will und werde mein Wort halten; das Recht aber an Schlesien auszuführen, will ich meinen Nachkommen überlassen, als welche ich ohnedem bei diesen widerrechtlichen Umständen weder verbinden kann, noch will;" doch ist irgend ein urkundlicher Vorbehalt aus jener Zeit nicht vorhanden. König Friedrich Ii. war es vorbehalten, die alten Ansprüche seines Hauses unter günstigeren Umständen zu erneuern. Die Rechtsfrage mag nach der eben erwähnten Entwickelung der Sache zweifelhaft erscheinen: wie aber die habsburgischen Fürsten sie dnrck einen Machtspruch zum Vortheile ihres Hauses entschieden hatten, so führte Friedrich selbst eine entgegengesetzte Lösung durch entschlossenes Eingreifen und durch sein siegreiches Schwert herbei. Die Aufforderung dazu fand er in der damaligen Lage des österreichischen Staates. Vorbereitungen zum ersten schlesischen Kriege. Kaiser Karl Vi. war am 26. October 1740 gestorben; seine Tochter Maria Theresia ergriff der pragmatischen Sanction gemäß in allen seinen Ländern die Regierung. Aber gleich nach des Kaisers Tode trat Baiern mit der Erklärung hervor, es könne die junge Fürstin nicht als Erbin und Nachfolgerin ihres Vaters anerkennen , weil das baiersche Haus gerechte Ansprüche an die Erbfolge habe. Was Karl Vi. gefürchtet hatte, der Zerfall der österreichischen Monarchie, schien jetzt wirklich hereinzubrechen; denn Frankreich war bereit, die Feinde der österreichischen Monarchie zu unterstützen. Dazu kamen die traurigen Unistände, in welchen Karl Vi. sein Reich hinterlassen hatte: das Heer durch einen unglücklichen Türkenkrieg geschwächt und entmuthigt, der Schatz erschöpft, die Minister alt, schwach und mnthlos, das Volk durch Theuerung aufgeregt, — und dem Allen gegenüber eine dreiundzwanzigjährige Fürstentochter, die man den Schwierigkeiten einer solchen Lage nicht gewachsen glaubte. Friedrich Ii. war in Rheinsberg, als er die Nachricht von Karl's Tode erhielt: Fieber hielt ihn ans Bett gefesselt, doch aus die wichtige Kunde riß er sich mit Gewalt vom Lager auf, und beschleunigte durch kräftige Mittel und durch die Macht seines Willens die Genesung; denn er war davon durchdrungen , daß der Augenblick zum Haudeln für ihn gekommen sei, daß das Schicksal ihn rufe. Der Entschluß stand bei ihm fest, sich Schlesiens zu bemächtigen. Der junge König war von dem Unrechte, welches seinen Vorfahren in der schlesischen Sache widerfahren war, lebhaft erfüllt. Der große Kurfürst hatte mit Bezug auf die Entscheidung des Kaisers die denkwürdigen Worte gesprochen: „Giebt es Gott und die Zeit nicht anders als jetzo, so müssen wir zufrieden sein; schickt es aber Gott anders, so werden meine Nachkommen schon wissen, was sie dereinst zu thun haben." Diese Worte lebten mit der Ueberzeugung von dem Anrechte auf Schlesien in den brandenburgischen Fürsten fort. Friedrich aber war von jeher gegen Oesterreich erbittert gewesen; es hatte ihn immer tief ergriffen, daß Brandenburg von dem Kaiserhause geringschätzig behandelt wurde. Sein Vater, der es mit Oesterreich so redlich gemeint, war doch in seinen Ansprüchen auf das Herzogthum Berg trotz aller Versprechungen übergangen worden und hatte in seinen letzten Jahren selbst einmal an Friedrich geschrieben: „Ich sehe nun. 17*

18. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 317

1826 - Kempten : Dannheimer
31? Stiftung @. 103-176, — Er- richtung in Baiern 244. Auf- hebung S. 276. Joseph Ferdinand, Erb. prinz von Spanien und Bai- ern, dessen Tod. S. 208- Z r r l e h r e r in Baiern. S. 50. Ister, stehe Donau. I 8 u n rsc a, Jípelfen&otf, röm. Colonie. S. ,8- 59. I 8 uni 8 ca ad Ambram, Fürstenfeldbruck, röm. Ort. S. 19. Juden, wegen Wucher aus Baiern verwiesen. S. 174. Jugendfest, erstes in Bai- ern. S. 276. Julius Cäsar gibt den Bo- jern eine neue Heimath. S. 7. J uva via, röm. Colonie, S. 16. 18. 40. 42. 48. Siehe Salzburg. Kadettenkorps, dessen Er- richtung. S. 230. Kärnthen, von Dojern be- völkert. S. 7. später von Slaven. 35. Kampf gegen die Bojoarier S. 33. wird ein baier. Herzogthum 59, frän- kisch. 75, habsburgisch. S. >34. Karl Martellus. ^S. 46. 5i. Karl der Große. S. 52. 57. 63. 64 bis 82. K a r l m a n n, König von Neu- strien. <§>. 5i. 60. Karl Albrecht. ©. 2i4. 2i5. — dessen Trauertaqe S 2,6. Karl Theodor, Churfürst, S- 234. 237. Karl Theodor, königlicher Prinz von Baiern. <§>.252.291. Karl August, Herzog von Zweibrücken. <A. 255. 239. 24l. 242. 25 l. Karo lina , Königin» von Baiern. S- 252. Karolinger. S. 73. Katze nellenbogen fallt zur Hälfte an Pfalzwittelsbach. Kaufbeuern, mit Baiern vereinigt. S- 256. Kelten, auch Celten, Ur- volk. S. 6. i3. 295. Kempten Stift, dessen Grün- dung. S. 8l. — 209, — mit Baiern verbunden S. 256. Kilian, Frankeubekehrer. S. 98. . Kirchenzucht nach römi- scher Satzung wird einge- führt. S- 45- Klöster, ursprüngliche in Baiern. S. 5>, werden alle aufgehoben. S- 274- Koni g^s würde Baier ns, alte S- 82. 88, erneuert. 260. 261. Krain, durch Dojer bevöl- kert. S- 7, fallt an Habs» bürg S. >54. Kreuzzüge. S- »0». Krieg, dreißigjähriger S- lys bis 203. Krieg, siebenjähriger. S- 22y. Krieg gegen Frankreich S. 253. 276. — Oesterreich S. 257. 266. Preußen 264. Künste, blühen in Baiern auf. S- >22. l74. >87. 278. Künstler, S- 1 >9. >57- Kurrecht, dessen Gründung S- 87. >30. 154 196. 202. 24>. Kymern oder Cymbern, al- tes Volk. S. 8- Landesfreiheit, zu deren Aufrechthaltung waren alle Regenten Baierns verbun- den. S- 29. >>7- Landfrieden, dessen Befe- stigung. S. >49- La ndgrafen, S 96. Landpert Mörder Emme- rans. S. 39.

19. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 360

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
Geschichte Oesterreichs. 360 Gothen, Longobarden n. m. a. Sogar stand es eine Zeit lang, im fünften Jahrhundert, unter der Herrschaft der konstautmcpolitanischen Kaiser. Endlich breiteten sich in den westlichen Gegenden dieses Landes die Vojer, nach- dem sie aus Böhmen verdrängt waren, aus. Die östlichen Gegenden wurden von den Avaren, einer hunnischen Völkerschaft, besetzt, welche hier ein avarisches Reich stif- teten. — Dis Boier (Vvjoarier, oder Baiern) hatten Herzogs, welche oft mit den Avaren und andern hunni- schen Nationen kämpfen mußcen. Nachher widersetzten fle sich auch der Ausbreitung der Franken in Deutschland- Aber ihr Herzog Thassilo wurde endlich (788) von Karl d. Gr. überwältigt, Baiern zur fränkischen Pro- vinz gemacht und unter Grafen verlheilt. — Al» die Ava- ren den Baiern zu Hülse kamen, wurden auch sie besiegt. Karl drang tief in Ungarn, unterwarf auch den von den Avaren besessenen Thetl Ocsterrreichs seiner Herrschaft und setzte in diese östliche Gegend seines Reichs einen Markgraf. Iii. Die ersten bekannten Markgrafen in Oester- reich Aus dem babenbergifchen Geschlecht. Sie standen gewissermaßen unter dem Oberbefehl der Herzöge von Baiern. Als der Herzog von Baiern, Welf Heinrich der Stolze, in die Acht erklärt wurde, so wurde dem Mark- grafen Leopold V, von Oesterreich das Herzoglhum Baiern übertragen. — Allein dessen Bruder, Heinrich Iii, Jaso- mirgott, mußte Baiern wieder an Heinrich, den Löwen, abtreten; behielt jedoch das Land ob der Ens, wurde zum Herzoge von Oesterreich erklärt, (1156), und verlegte dar- auf feine Residenz nach Wien. Seine Nachkomme» er- weiterten ihr Gebiet durch Steyermark, Kratn rc. — Al« dieses babenbergifche Geschlecht (1246) ausstarb; so be-

20. Slg. 2 - S. 47

1879 - Dresden : Meinhold
47 aber doch nehmen sie innigen Antheil an der Freude eines Heldenvaters über seinen Heldensohn. . Die Schlacht von Königsgrätz war entscheidend sür den ganzen Krteg. Bereits am 22. Juli wurde Waffenruhe vereinbart, welcher bald der ersehnte Friede folgte. 27. General von Beyer an der Spitze der Neunnnddreißiger tei Hammelburg. (10. Juli 1866.) Die Schlacht von Königsgrätz war geschlagen; die österreichisch-sächsische Armee hatte den Rückzug antreten müssen. Wenige Wochen darnach war auch im Südwesten Deutschlands der Kampf zu Gunsten der preußischen Waffen entschieden. Nördlich von Frankfurt a. M. stand, etwa 46,000 Mann stark mit 134 Geschützen, das achte Bundesarmeecorps (aus Württembergeru, Badensern, Hessen und Nassauern bestehend) unter dem Oberbefehl des militärisch gebildeten Prinzen Alexander von Hessen-Darmstadt. Die Baiern, etwa ebenso stark, mit 136 Geschützen hatten sich zwischen dem Rhöngebirge und Thüringerwald ausgestellt; den Oberbefehl führte der greise Prinz Karl. Die nächste (allerdings nicht erreichte) Ausgabe war die Vereinigung beider Armeen. Ihnen gegenüber stellte sich, zunächst diese Vereinigung zu verhindern suchend, die sogenannte ^Main-armee" (nur 45,000 Mann stark mit 97 Geschützen) unter dem Oberbefehl des Generals Vogel von Falkenstein (später unter General Manteuffel). Am 19. Juni hatte bereits General Beyer Kassel besetzt, den Kurfürsten gefangen genommen und am 21. Juui die Regierung des bisherigen Landesherrn für aufgehoben erklärt. Eine anfangs beabsichtigte Vereinigung der Baiern mit den Hannoveranern wurde nicht möglich, da letztere bereits zur Kapitulation gezwungen worden waren, ehe die Baiern anrückten. Diese versuchten nunmehr sich (bei Hersfeld) mit dem achten Bnndesarmeeeorps zu vereinigen. Der Befehlshaber desselben erhielt die entsprechende Anweisung, die Baiern aber zogen über die Abhänge des Rhöngebirges westwärts nach Hessen. Das Ziel Falkensteins war die Besetzung der alten Bundeshauptstadt Frankfurt. Ant 2. Juli brach er mit der ,,Maiuarmee" auf, um über Hünfeld die Frankfurter Straße zu gewinnen. Durch General Göben wurden bei Dermbach (südwestlich von Eisenach) die bairischen Vortruppen zurückgewiesen. Prinz Karl war der irrigen Meinung, die gesammte Mainarmee stehe ihm gegenüber; auch erhielt er die Nachricht, daß Prinz Alexander die Richtung ans Frankfurt genommen habe, um die Bundeshauptstadt, sowie die Länder, deren Truppen dem achten Armeecorps angehörten, zu decken. Um nmt doch noch vielleicht eine Verbindung der beiden Heere zu ermöglichen, führte Prinz Karl die Baiern nach der fränkischen Saale hin zurück. General von Fälkenstein rückte unterdeß, nachdem er bei Hünfeld (südwestlich von Dermbach) mit bairischer Kavallerie einen Zusammenstoß gehabt hatte, weiter vor und besetzte Fulda. Seine Vermuthung, hier das achte Corps anzutreffen, bestätigte sich nicht, da dasselbe bereits den bezeichneten Marsch angetreten hatte. Schnell entschlossen rückte er den links von ihm marfchirenden Baiern entgegen. Wohl wußte er, daß er immerhin ein Wagniß unternahm; überdies stellte den Vormarsch über das steile Rftjrnebiigß an die Kräfte der cert-lnstitift Tür fnternationa.'a Schulbuchforcchung Braunschv/eig -Snhulb#.f’hb:h‘ir.f»v»k.